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Vollständige Version anzeigen : Gleichnis vom Elefanten



Alevi_Playa
13.10.2006, 17:49
Die Geschichte von den Blinden und dem Elefanten

Hinter Ghor lag eine Stadt, deren Bewohner erblindet waren. Ein König zog eines Tages mit Gefolge und einer Armee in die Gegend. Er führte einen mächtigen Elefanten mit sich, den er bei kriegerischen Angriffen einsetzte und auch, um der Leute Ehrfurcht zu vergrößern. Die Menschen waren begierig, mehr über den Elefanten zu erfahren, und einige Blinde liefen in die Gegend, wo sie den Elefanten vermuteten. Dort angekommen betasteten sie die Teile des mächtigen Tieres, die ihnen erreichbar waren. Und da sie über den Elefanten nichts wußten, waren sie überzeugt, nun die wahren Tatsachen zu kennen. In die Stadt zurückgekehrt, wurden sie von Neugierigen umringt, die gespannt waren, die Wahrheit über Aussehen und Gestalt des Elefanten zu erfahren. Der Mann, dessen Hand ein Ohr betastet hatte, sagte: "Er ist groß und rauh, so breit und ausgedehnt wie ein Teppich." Einer, der den Rüssel berührt hatte, sagte "Ich kenne die wahren Tatsachen. Er ist eine gerade und hohle Röhre, schrecklich und zerstörerisch." Ein anderer, der Füße und Beine des Elefanten berührt hatte, rief: "Ich sage Euch, er ist ein mächtiger und starker Pfeiler". Und der Blinde, der den Schwanz des Elefanten in seinen Händen gehalten hatte, sagte: "Er ist ein riesiger Pinsel. " Und der schließlich, der den Leib des Elefanten betastet hatte, meinte "Glaubt mir, er ist eine wuchtige Tonne."

Jeder hatte einen Teil von vielen berührt. Und weil keiner alles wußte, hatte jeder es falsch aufgefaßt.

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Genauso sieht es mit allen Weltreligionen aus. Niemand sollte sich arrogant dazu verleiten lassen, seine eigene Religion als die einzig wahre darzustellen. Letztendlich ist die Religion ein Glaube. Nichts Fassbares sondern vielmehr die Stärkung des Inneren. Wieso sollten nicht alle Religionen zum Ziel führen.
In dieser Hinsicht sind die polytheistischen Religionen viel toleranter als die monotheistischen.

Sind nicht alle Christen, Moslems, Juden Buddhisten und alle anderen Gläubigen in dieser Hinsicht die Blinden?

Ich denke schon

Geronimo
13.10.2006, 17:51
Gefällt mir.

Gruss
Gero

Felixhenn
13.10.2006, 18:53
Da kann ich voll zustimmen. Und wenn wir alle gelernt haben, dass Dialog in zwei Richtungen geht, lernen wir vielleicht sogar miteinander zu reden.

Anobsitar
14.10.2006, 07:32
Die Geschichte von den Blinden und dem Elefanten

Hinter Ghor lag eine Stadt, deren Bewohner erblindet waren.

Ach Du mein lieber mein Gott - wovon leben die da, wie kommen die zurecht?


Ein König zog eines Tages mit Gefolge und einer Armee in die Gegend.

Scheißtyp. Der hat da sich er was ganz Finsteres vor. Sollte sich mal lieber Gedanken über die Erblindung seiner Untertanen machen.


Er führte einen mächtigen Elefanten mit sich, den er bei kriegerischen Angriffen einsetzte

Dafür ist immer Geld da - aber Ärzte beschäftigen is nich.


und auch, um der Leute Ehrfurcht zu vergrößern.

Natürlich - mit der Angst und Furcht der Leute spielen. Kann der Elefant ja nichts für - aber ein ganz schönes Früchtchen dieser König.


Die Menschen waren begierig, mehr über den Elefanten zu erfahren,

Waren sie? Na ja - warum auch nicht. Gibt ein wenig Abwechslung in einem Leben das durch Not und Elend gezeichnet ist, weil man blind ist.


und einige Blinde liefen in die Gegend,

Echt? Sie liefen in die Gegend? Erinnert mich etwas an Monthy Phyton.


wo sie den Elefanten vermuteten.

Gott-sei-Dank kann man Elefanten riechen.


Dort angekommen betasteten sie die Teile des mächtigen Tieres,

Hoffentlich wird der nicht sauer wenn die da alle an ihm rumtatschen.


die ihnen erreichbar waren.

Autsch - ich glaube ich würde sauer werden, wenn ich der Elefant wäre.


Und da sie über den Elefanten nichts wußten, waren sie überzeugt, nun die wahren Tatsachen zu kennen.

Oh - der Erzähler wechselt die Ebene? Warum das denn?


In die Stadt zurückgekehrt, wurden sie von Neugierigen umringt, die gespannt waren, die Wahrheit über Aussehen und Gestalt des Elefanten zu erfahren. Der Mann, dessen Hand ein Ohr betastet hatte, sagte: "Er ist groß und rauh, so breit und ausgedehnt wie ein Teppich." Einer, der den Rüssel berührt hatte, sagte "Ich kenne die wahren Tatsachen. Er ist eine gerade und hohle Röhre, schrecklich und zerstörerisch." Ein anderer, der Füße und Beine des Elefanten berührt hatte, rief: "Ich sage Euch, er ist ein mächtiger und starker Pfeiler". Und der Blinde, der den Schwanz des Elefanten in seinen Händen gehalten hatte, sagte: "Er ist ein riesiger Pinsel. " Und der schließlich, der den Leib des Elefanten betastet hatte, meinte "Glaubt mir, er ist eine wuchtige Tonne."

Jeder hatte einen Teil von vielen berührt. Und weil keiner alles wußte, hatte jeder es falsch aufgefaßt.

Darum also: er will moralisieren und hält Blinde für zu blöd, als dass sie eine genaue Beschreibung des Tieres abgeben könnten und diese Menschen für unfähig miteinander zu kommunizieren und ihre Eindrücke miteinander in eine sinnvolle Abfolge zu bringen und so das wahre Ausehen des unbekannten Tieres zu ermitteln. Er selbst stellt den Zuhörer an dir Position Gottes, der eben weiß dass es sich um einen Elefanten handelt. Eigentlich eine sehr wissenschaftsfeindliche Einstellung, denn genau das ist es was die Wissenschaft macht sie testet das Unbekannte ab und versucht ein Gesamtbild kommunikativ abzuklären.

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Genauso sieht es mit allen Weltreligionen aus.

Weltreligionen haben einen Rüssel? Sieh an - das wusst ich ja gar nicht. Welch neue Erkenntnis. Jubel Jubel Jipp Jipp Hurra.


Niemand sollte sich arrogant dazu verleiten lassen, seine eigene Religion als die einzig wahre darzustellen.

Oi oijoijoijoi - da moralisiert aber einer einen auf. Es gibt niemanden der nicht davon überzeugt ist im Besitz der Wahrheit zu sein. Wäre es anders könnte er gar nicht leben.


Letztendlich ist die Religion ein Glaube.

Das sehen Chrsten so, aber andere Religionen kennen das Konzept des Glaubens nicht.


Nichts Fassbares sondern vielmehr die Stärkung des Inneren.

Diese starke Verinnerlichung von Glaubensaspekten wird wohl radikalisierend dazu dienen sollen den Glauben in den Menschen einzusprerren und ihn in der Welt nicht wirksam werden zu lassen. "Kehren wir alles schön nach innen" ist vielleicht keine andre Formulierung als alles unter den Teppich kehren zu wollen, was wirklich und was wahr ist.


Wieso sollten nicht alle Religionen zum Ziel führen.

Ganz einfach: Die Tempelprostitution der Karthager z.B. und das Opfern von Kinder in Tempeln führte indirekt zu derem Untergang, wie solche Religionen immer zum Untergang führen können - gegebenfalls zum Ende auch der gesamten Menschheit, was ich von bestimmten Formen des Atheismus und Nihilismus annehme. Scientology ist nichts anderes als eine Verbrecherbande welche möglichst viel Kohle einnehmen will um die Weltherrschaft an sich zu reissen ... und so weiter und so fort ... Es gibt viele Gründe. Vertrauen tu ich persönlich gerade mal dem Buddhismus und dem Christentum.


In dieser Hinsicht sind die polytheistischen Religionen viel toleranter als die monotheistischen.

Ach du mein lieber mein Gott. Du weißt nicht sehr viel über Religionen und deren Grausamkeiten habe ich den Eindruck. Den letzten Polytheismus auf deutschem Boden hatt ein gewisser Reichshein in seiner SS-Kathedrale betrieben.


Sind nicht alle Christen, Moslems, Juden Buddhisten und alle anderen Gläubigen in dieser Hinsicht die Blinden?

Jein.


Ich denke schon

Na ja - Du glaubt also ein blindes Hun zu sein, das auch mal einen Korn findet. Diese Ansicht die Du da vertrittst mag ja wunderbar harmonisch und schöngeistig und so toll gutmenschlich sein und auch so sehr den Prinzipien der Aufklärung eines Lessing verbunden zu sein scheinen - und ist trotzdem insofern fragwürdig, als Du als Blinder ja gar nicht wissen kannst wie es ist sehend zu sein. Nimmst Du also an, dass alle blind sind, weil Du selbst eben blind bist, dann bist du ja bereits im Besitz dieser alleinigen Wahrheit die du mit diesem Gleichnis wiederum ablehnst.

Es gibt keinen Königsweg- du kannst es drehen wie du willst und wenden wohin du willst. Jeder wird sich selbst entscheiden müssen, denn auch der Weg den Du vorskizzierst ist nur eine Annahme und schöne Geschcihte und wendet man das Gesagte auf sich selbst an, dann zerrinnt es in nichts, weil es - gut versteckt aber nichstdetotrotz - ein sehr unbescheidener Standpunkt ist, der die Wahrheit in sich selbst eingraben will und dort dann wieder wie ein Zauberkunststücken hervorholen als wäre es eine neue Wahrheit.

Im Christentum ist die Wahrheit aber z.B. außen zu finden "Ich bin der Weg die Wahrheit und das Leben" sagt Jesus Christus selbst von sich und wendet so den Blick der Menschen aus sich selbst heraus auf ihn hin und über ihn zum Vater hin während gleichzeitg der Heilige Geist im Inneren der Menschen wirkt, wo aber jeder auch selbst bereit sein muss ihn an sich überhaupt herankommen zu lassen und hineinkommen zu lassen und wo eine große Freiheit und Bandbreite des Menschen zutage tritt, der sich eben auch für das Böse und Ungute entscheidet, das nicht gleichzusetzen ist mit jeder Beliebigkeit nur weil man sie als Religion bezeichnet und dem Menchen einfach nur Blindsein unterschiebt. Es gibt auch eine gewisse Seelenblindheit, die einfach nicht benutzen will was sie hat und was in ihr ist darum: "Wer Augen hat zu sehen, der sehe" und "Wer Ohren hat zu hören, der höre".

Anobsitar
14.10.2006, 07:45
Albrecht Dürer hat übrigens dieses Nashorn gemalt, obwohl er nie in seinem Leben ein Nashorn gesehen hat:

http://www.kubiss.de/projekte/netwalk/preistraeger02/Albrecht_Duerer_Haus/Nashorn.jpg

ortensia blu
14.10.2006, 08:24
Die Geschichte von den Blinden und dem Elefanten

...
Genauso sieht es mit allen Weltreligionen aus. Niemand sollte sich arrogant dazu verleiten lassen, seine eigene Religion als die einzig wahre darzustellen. Letztendlich ist die Religion ein Glaube. Nichts Fassbares sondern vielmehr die Stärkung des Inneren. Wieso sollten nicht alle Religionen zum Ziel führen.
In dieser Hinsicht sind die polytheistischen Religionen viel toleranter als die monotheistischen.

Sind nicht alle Christen, Moslems, Juden Buddhisten und alle anderen Gläubigen in dieser Hinsicht die Blinden?

Ich denke schon

Stolz auf ihren Glauben sind doch nur Muslime. Also gehe hin und predige ihnen!

Ihre Religion ist eben nicht nur eine Stärkung des Inneren, sondern macht aus Menschen Monster, die allen "Unglauben" bekämpfen und all diejenigen vernichten sollen, die ihren Glauben nicht annehmen.

leuchtender Phönix
14.10.2006, 09:36
Albrecht Dürer hat übrigens dieses Nashorn gemalt, obwohl er nie in seinem Leben ein Nashorn gesehen hat:

http://www.kubiss.de/projekte/netwalk/preistraeger02/Albrecht_Duerer_Haus/Nashorn.jpg

Ist zwar bei weitem nicht perfekt. Kommt aber einem Nashorn sehr nahe. Da hat es dem Dürer wohl jemand recht genau beschrieben. Jedenfalls ist kein unidentifizierbares etwas rausgekommen.