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Vollständige Version anzeigen : Der Überwachungsstaat - nächster Teil



Monarchist1985
10.10.2006, 14:41
Wie freiheitlich unsere Republik ist, zeigt sich mal wieder hier http://magazine.web.de/de/themen/computer/internet/schraegebits/3037340,cc=000005480300030373401cNSvm.html.
Auch zeigt dieser Artikel, wie gleich alle vor dem Gesetz sind...! Benutze ich als Ottonormalverbraucher einen Trojaner, werde ich hart bestraft, benutze ich als Staatsdiener einen Trojaner, werde ich in Zukunft wohl nicht bestraft, im Gegenteil, ich werde gelobt für meine herausragende Arbeit. Unglaublich...!

klartext
10.10.2006, 14:55
Unsere Republik ? Es handelt sich um einen Vorgang in der Schweiz, der bisher auch nur angedacht ist. Da dort Basisdemokratie herscht, hat es die Bevölkerung selbst in der Hand, ob wie das will oder nicht.

Monarchist1985
10.10.2006, 15:20
Unsere Republik ? Es handelt sich um einen Vorgang in der Schweiz, der bisher auch nur angedacht ist. Da dort Basisdemokratie herscht, hat es die Bevölkerung selbst in der Hand, ob wie das will oder nicht.


1. Ist es nur eine Frage der Zeit, bis das System auch bei uns kommt.

2. Wird das Volk so lange vom Staat manipuliert, wird es so lange vom Staat davon "überzeugt", dass diese Form der Überwachung zu seinem eigenen Wohl ist, bis es letztendlich zustimmt. Es entmündigt sich also selber, legitimiert durch eigene Hand seine Entrechtung und Entmündigung.
So gut sich das Prinzip des Plebiszites anhört: Bei einem Plebiszit hat immer noch der Staat das Monopol, kann durch ein Plebiszit also rechtswidrige Vorgänge absegnen, was alles andere als gut ist.

klartext
10.10.2006, 15:24
1. Ist es nur eine Frage der Zeit, bis das System auch bei uns kommt.

2. Wird das Volk so lange vom Staat manipuliert, wird es so lange vom Staat davon "überzeugt", dass diese Form der Überwachung zu seinem eigenen Wohl ist, bis es letztendlich zustimmt. Es entmündigt sich also selber, legitimiert durch eigene Hand seine Entrechtung und Entmündigung.
So gut sich das Prinzip des Plebiszites anhört: Bei einem Plebiszit hat immer noch der Staat das Monopol, kann durch ein Plebiszit also rechtswidrige Vorgänge absegnen, was alles andere als gut ist.
Ein Vorgang, der durch das Volk per Befragung abgesegnet ist, kann nicht rechtswidrig sein. " Alle Gewalt geht vom Volke aus" - besonders in der Schweiz.

Monarchist1985
10.10.2006, 15:30
Ein Vorgang, der durch das Volk per Befragung abgesegnet ist, kann nicht rechtswidrig sein. " Alle Gewalt geht vom Volke aus" - besonders in der Schweiz.

Das ist ja das Problem: Das Volk entmündigt sich selber und kann im Nachhinein nicht dagegen Klagen, weil der Vorgang nicht rechswidrig gewesen sein kann - eben weil ja "alle Gewalt vom Volke ausgeht", das Volk selbst zugestimmt hat.

Das ist in ungefähr so, als wenn jemand sagt "Männer, lasst euch kastrieren, ist besser so", die Männer sich kastrieren lassen, später aber merken, dass es ein Fehler war und dagegen klagen, der Verursacher aber sagt "Jungs, ihr habt selbst zugestimmt".

Ich halte Plebiszite in Republiken sehr gefährlich, da sie Demagogen die Möglichkeit geben, ihre schändlichen Pläne durchzubringen, ohne dabei an die Grenzen des Rechts zu stoßen.

Schleifenträger
10.10.2006, 15:31
Unsere Republik ? Es handelt sich um einen Vorgang in der Schweiz ...

Klar, und die liegt auf einem fernen Planeten. Kannste ja wohl vergessen, daß Geheimdienste noch nicht mit solchen Tricks arbeiten. Und daß Du davon nichts weißt, hängt damit zusammen, warum sie auch geheim heißen.

Das Internet ist doch eine einzige große Datenerfassungseinrichtung.

klartext
10.10.2006, 15:33
Das ist ja das Problem: Das Volk entmündigt sich selber und kann im Nachhinein nicht dagegen Klagen, weil der Vorgang nicht rechswidrig gewesen sein kann - eben weil ja "alle Gewalt vom Volke ausgeht", das Volk selbst zugestimmt hat.

Das ist in ungefähr so, als wenn jemand sagt "Männer, lasst euch kastrieren, ist besser so", die Männer sich kastrieren lassen, später aber merken, dass es ein Fehler war und dagegen klagen, der Verursacher aber sagt "Jungs, ihr habt selbst zugestimmt".

Ich halte Plebiszite in Republiken sehr gefährlich, da sie Demagogen die Möglichkeit geben, ihre schändlichen Pläne durchzubringen, ohne dabei an die Grenzen des Rechts zu stoßen.
Ich kann dir nicht folgen, es ist das übliche Politikerblabla, das Volk sei dumm und man wisse es besser.
Auch wenn es nicht besser würde durch eine Volksabstimmung, so hat das Volk eben genau das bekommen, was es will. Demagogen können bei Presse- und meinungsfreiheit ein Volk nicht entmündigen.

Monarchist1985
10.10.2006, 15:54
(1) Auch wenn es nicht besser würde durch eine Volksabstimmung, so hat das Volk eben genau das bekommen, was es will. (2) Demagogen können bei Presse- und meinungsfreiheit ein Volk nicht entmündigen.


Zu (1): Ist aber genau das, was das Volk selber will, für es auch das Beste ?
Das Volk der Schweiz will z.B. nicht, dass die Schweiz in die EU Eintritt. Ist das aber für die Schweiz und damit für das Volk der Schweiz wirklich gut?

Zu (2): Demagogen können auch und gerade in einem Staat wie der Schweiz besonders leicht eine starke Machtstellung erlangen.
Presse- und Meinungsfreiheit stehen der Machtentfaltung eines Demagogen entgegen?
Nö, diese kann man auch durch Plebiszite beseitigen. Und dann ist der Staat auf dem besten Weg in die totale Diktatur.
Republiken, die Plebiszite beinhalten, erlauben es also erst Recht Demagogen, an die Macht zu kommen und ihre Macht auszubauen.

klartext
10.10.2006, 16:01
Zu (1): Ist aber genau das, was das Volk selber will, für es auch das Beste ?
Das Volk der Schweiz will z.B. nicht, dass die Schweiz in die EU Eintritt. Ist das aber für die Schweiz und damit für das Volk der Schweiz wirklich gut?

Zu (2): Demagogen können auch und gerade in einem Staat wie der Schweiz besonders leicht eine starke Machtstellung erlangen.
Presse- und Meinungsfreiheit stehen der Machtentfaltung eines Demagogen entgegen?
Nö, diese kann man auch durch Plebiszite beseitigen. Und dann ist der Staat auf dem besten Weg in die totale Diktatur.
Republiken, die Plebiszite beinhalten, erlauben es also erst Recht Demagogen, an die Macht zu kommen und ihre Macht auszubauen.
Du meinst also, eine Diktatur wäre besser ?
Für deine Behauptung zu 2) gibt es kein geschichtliches Beispiel, es ist eine pure Behauptung ohne Beweis.

klartext
10.10.2006, 16:04
Klar, und die liegt auf einem fernen Planeten. Kannste ja wohl vergessen, daß Geheimdienste noch nicht mit solchen Tricks arbeiten. Und daß Du davon nichts weißt, hängt damit zusammen, warum sie auch geheim heißen.

Das Internet ist doch eine einzige große Datenerfassungseinrichtung.
Aha, du kennst also die Geheimdineste intern und weisst genau, wie sie arbeiten, toll.
Das net systematisch zu erfassen scheitert schon an der Menge des Datenflusses, es geht nur gezielt und punktuell, wer soll das auch alles lesen. Als Stasi-Anhänger solltest du das aber wissen.

Monarchist1985
10.10.2006, 16:37
(I) Du meinst also, eine Diktatur wäre besser ?
Für deine Behauptung zu (II) gibt es kein geschichtliches Beispiel, es ist eine pure Behauptung ohne Beweis.


Zu (I): Nein.
Ich habe gesagt, dass eine absolute Herrschaft von Monarchie und Adel, wie sie im Mittelalter vorherrschte, die beste Herrschaftsform ist.
Man hat zwar politisch keine Freiheit, kann aber ansonsten tun und machen, was man will.
In unserer heutigen Zeit dagegen hat man politisch so gut wie keine Freiheit und in seinem sonstigen Leben genauso, alles muss sich nach der Ideologie des Demokratismus (euphemistisch gern "Demokratie" genannt) ausrichten.
Unser heutiges System, die Demokratie, ist also eine Diktatur, genauer gesagt, eine Parteiendiktatur.

ZU (II): Das antike Griechenland ist ein Beispiel.

Monarchist1985
10.10.2006, 16:39
Das net systematisch zu erfassen scheitert schon an der Menge des Datenflusses, es geht nur gezielt und punktuell, wer soll das auch alles lesen. Als Stasi-Anhänger solltest du das aber wissen.

Richtig, es werden nur die wichtigsten Daten herausgesucht. Aber dies reicht schon, um einen Menschen zu beobachten und überwachen.
Hier im Forum liest wohl auch gerade die bundesdeutsche Stasi mit.

IM Redro
10.10.2006, 16:43
Wie freiheitlich unsere Republik ist, zeigt sich mal wieder hier http://magazine.web.de/de/themen/computer/internet/schraegebits/3037340,cc=000005480300030373401cNSvm.html.
Auch zeigt dieser Artikel, wie gleich alle vor dem Gesetz sind...! Benutze ich als Ottonormalverbraucher einen Trojaner, werde ich hart bestraft, benutze ich als Staatsdiener einen Trojaner, werde ich in Zukunft wohl nicht bestraft, im Gegenteil, ich werde gelobt für meine herausragende Arbeit. Unglaublich...!

In D im Moment noch verboten.

Sollte ein "anfüttern" oder "eindringen" nachgewiesen werden, muss das Verfahren eingstellt und alle "Beweise" vernichtet werden.

Siehe auch NPD-Verbotsverfahren....

Monarchist1985
10.10.2006, 16:46
In D im Moment noch verboten.
Sollte ein "anfüttern" oder "eindringen" nachgewiesen werden, muss das Verfahren eingstellt und alle "Beweise" vernichtet werden.

Siehe auch NPD-Verbotsverfahren....

Fragt sich, wie lange noch...!

Schleifenträger
10.10.2006, 17:32
Aha, du kennst also die Geheimdineste intern und weisst genau, wie sie arbeiten, toll.
Das net systematisch zu erfassen scheitert schon an der Menge des Datenflusses, es geht nur gezielt und punktuell, wer soll das auch alles lesen. Als Stasi-Anhänger solltest du das aber wissen.

Weshalb es Möglichkeiten der Massenauswertung gibt, welche z.B. innerhalb von Sprache nach bestimmten Begriffen suchen. Noch leichter ist das mit digitalen Daten.

Zudem eignen sich z.B. politisch orientierte Seiten, um die in Frage kommenden IP's zu ermitteln.

Ich weiß natürlich nicht, wie in diesem Moment Geheimdienste arbeiten. Aber anhand bekanntgewordener Vorgänge ist äußerst wahrscheinlich, daß eine Spionagetechnologie, die sogar bis zur Schweizer Polizei durchgedrungen ist, Geheimdiensten nicht ganz unbekannt sein dürfte.

Schleifenträger
10.10.2006, 17:34
Sollte ein "anfüttern" oder "eindringen" nachgewiesen werden, muss das Verfahren eingstellt und alle "Beweise" vernichtet werden.

Klar. Und Schweine können aus eigener Kraft fliegen.

EinDachs
12.10.2006, 22:39
ZU (II): Das antike Griechenland ist ein Beispiel.


Ich schau nach, wofür die armen Hellenen wieder mal ein Bsp sein müssen und stelle erstaunt fest, dass sie ein Bsp für die Abschaffung der Presse- und Meinungsfreiheit durch Volksabstimmungen sind. Beeindruckend.
Welche antiken Zeitungen wurden denn alle verboten?

Monarchist1985
13.10.2006, 09:42
Ich schau nach, wofür die armen Hellenen wieder mal ein Bsp sein müssen und stelle erstaunt fest, dass sie ein Bsp für die Abschaffung der Presse- und Meinungsfreiheit durch Volksabstimmungen sind. Beeindruckend.
Welche antiken Zeitungen wurden denn alle verboten?

In Griechenland verschafften sich Demagogen sehr große Macht durch - richtig, Plebiszite. Und in welchem Land gibt es heute viele Plebiszite?
Na, klingelts?

-jmw-
13.10.2006, 10:11
Ich habe gesagt, dass eine absolute Herrschaft von Monarchie und Adel, wie sie im Mittelalter vorherrschte, die beste Herrschaftsform ist.
Man hat zwar politisch keine Freiheit, kann aber ansonsten tun und machen, was man will.
Richtig.
Solange man nicht:
- die Religion wechseln;
- umziehen;
- heiraten;
- jedwede Kleidung tragen;
- seine Meinung äussern wollte...

...durfte man tun, was man will. :))

Mal ernsthaft: Im MA war der einfache Deutsche häufig Leibeigener oder Höriger und durfte so ziemlich garnüscht!

Ganz abgesehen davon war die Königs- und Adelsherrschaft des Mittelalters nicht so, wie Du's darstellst:
Denn sie wurde als an die Gesetze Gottes, der Tradition und des menschlichen Zusammenlebens geknüpft gesehen und war deshalb keineswegs losgelöst oder (lat.) "ab-solutus", wie es in der Frühneuzeit, ausgehend von Frankreich (Stichwort: Jean Bodin), in Europa üblich wurde.
Der Absolutismus ist ein nachmittelalterliches Phänomen.

mfg

Monarchist1985
13.10.2006, 10:25
Richtig.
Solange man nicht:
(1)- die Religion wechseln;
(2)- umziehen;
(3)- heiraten;
(4)- jedwede Kleidung tragen;
(5)- seine Meinung äussern wollte...

...durfte man tun, was man will. :))

(I) Mal ernsthaft: Im MA war der einfache Deutsche häufig Leibeigener oder Höriger und durfte so ziemlich garnüscht!

(II) Ganz abgesehen davon war die Königs- und Adelsherrschaft des Mittelalters nicht so, wie Du's darstellst:
Denn sie wurde als an die Gesetze Gottes, der Tradition und des menschlichen Zusammenlebens geknüpft gesehen und war deshalb keineswegs losgelöst oder (lat.) "ab-solutus", wie es in der Frühneuzeit, ausgehend von Frankreich (Stichwort: Jean Bodin), in Europa üblich wurde.
Der Absolutismus ist ein nachmittelalterliches Phänomen.

mfg


Zu (1): Es gab nur eine Religion in Europa.

Zu (2): An die Scholle, auf der man wohnte, war man auch lange nicht gebunden. Dass man dauerhaft dort bleiben musste, wo man geboren war, entwickelte sich erst im späten Mittelalter.

Zu (3): Heiraten konnte man als einfacher „Bürger“ jeden, auch Adlige und Hochadlige. Die Kinder aus diesen Ehen sogar Thronrechten, die gleichen Thronrechte wie Kinder aus rein hochadligen Ehen.
Der berühmteste „Bastard“ auf dem Thron war Wilhelm I, der Eroberer, König von England.
Erst die Kirche schränkte ab dem Spätmittelalter die Rechte von „Bastarden“ immer mehr ein.

Zu (4): Ist es wirklich so wichtig, dass man jede Kleidung tragen darf. Es ist doch nur wichtig,
dass man sich der Jahreszeit entsprechend kleiden kann; und das konnte man im
Mittelalter.
Kleider machen nun mal keine Leute, es ist (eher) umgekehrt.


Zu (5): Politisch hatte man nichts zu sagen, aber ansonsten konnte man tun und lassen, was man wollte.



Zu (I): Das ist Schwachsinn, wie ich bereits aufgezeigt habe. Die Wissenschaft ist sowieso dabei, ein gerechtes Bild vom Mittelalter zu zeichnen, fernab des Klischees vom düsteren Zeitalter.

Zu (II): Was willst du damit genau sagen?


In einem Punkt muss ich dich aber loben: Du erkennst, dass es im Mittelalter bereits Deutsche gab; viele erkennen dies nicht, denken, Deutsche gäbs erst seit dem frühen 19. Jahrhundert.

esperan
13.10.2006, 10:28
Wie freiheitlich unsere Republik ist, zeigt sich mal wieder hier http://magazine.web.de/de/themen/computer/internet/schraegebits/3037340,cc=000005480300030373401cNSvm.html.
Auch zeigt dieser Artikel, wie gleich alle vor dem Gesetz sind...! Benutze ich als Ottonormalverbraucher einen Trojaner, werde ich hart bestraft, benutze ich als Staatsdiener einen Trojaner, werde ich in Zukunft wohl nicht bestraft, im Gegenteil, ich werde gelobt für meine herausragende Arbeit. Unglaublich...!


Tja, warum sollte sich die Polizei nicht den neuesten bzw. modernen Techniken bedienen, wie sie in der kriminellen oder hlabkriminellen Szene schon lange üblich sind ? Kommt immer drauf an, wer das Klientel ist. Wenn das für die Überwachung der organisierten Schwerstkriminalität eingesetzt wird und Unbeteiligte ausreichend geschützt sind, dann sehe ich da kein Problem drin.

Monarchist1985
13.10.2006, 10:35
Tja, warum sollte sich die Polizei nicht den neuesten bzw. modernen Techniken bedienen, wie sie in der kriminellen oder hlabkriminellen Szene schon lange üblich sind ? Kommt immer drauf an, wer das Klientel ist. Wenn das für die Überwachung der organisierten Schwerstkriminalität eingesetzt wird und Unbeteiligte ausreichend geschützt sind, dann sehe ich da kein Problem drin.

Weil dies eine "Rüstungswettlauf" in Gang setzt, der das Klima im Land immer mehr verrohen lässt, was letztendlich zu mehr Gewalt führt.
Wenn es nach mir ginge, gäbe es überhaupt keine Polizei, die Bürger würden alles miteinander und untereinander regeln.
Und wenn schon Polizei und Justiz, dann eine die weder nur draufhaut, noch eine, die nur mit Samtpfoten daherkommt; der Mittelweg ist der Goldene Weg.

-jmw-
13.10.2006, 11:16
(1): Es gab nur eine Religion in Europa.

(2): An die Scholle, auf der man wohnte, war man auch lange nicht gebunden. Dass man dauerhaft dort bleiben musste, wo man geboren war, entwickelte sich erst im späten Mittelalter.

(3): Heiraten konnte man als einfacher „Bürger“ jeden, auch Adlige und Hochadlige. Die Kinder aus diesen Ehen sogar Thronrechten, die gleichen Thronrechte wie Kinder aus rein hochadligen Ehen.
Der berühmteste „Bastard“ auf dem Thron war Wilhelm I, der Eroberer, König von England.
Erst die Kirche schränkte ab dem Spätmittelalter die Rechte von „Bastarden“ immer mehr ein.

(4): Ist es wirklich so wichtig, dass man jede Kleidung tragen darf. Es ist doch nur wichtig, dass man sich der Jahreszeit entsprechend kleiden kann; und das konnte man im Mittelalter.
Kleider machen nun mal keine Leute, es ist (eher) umgekehrt.

(5): Politisch hatte man nichts zu sagen, aber ansonsten konnte man tun und lassen, was man wollte.

(6): Das ist Schwachsinn, wie ich bereits aufgezeigt habe. Die Wissenschaft ist sowieso dabei, ein gerechtes Bild vom Mittelalter zu zeichnen, fernab des Klischees vom düsteren Zeitalter.

(6): Was willst du damit genau sagen?
(1) Es gab Judentum, Überbleibsel heidnischer Religionen , Katholizismus und diverse christliche Sekten (Katharer, Wiedertäufer etc.).

Bis auf die Papisten hatten die all einen schweren Stand.

(2) Es war örtlich und zeitlich unterschiedlich, soweit richtig.
Dennoch gab es einen deutlichen Trend in diese Richtung, der grosse Teile des MA umfasste und sich bis in die Neuzeit fortpflanzte.

(3) Wäre mir neu.
Beim Landvolk war die Heirat häufig sogar an eine Erlaubnis des Grundherren geknüpft;
beim Adel an die Standesgemässheit.

(4) Es IST wichtig!, denn Kleiderordnungen sind schwere Eingriffe sowohl ins Persönlichkeits- als auch ins Eigentumsrecht (und die darf man notfalls mit der Waffe verteidigen).

(5) Eben nicht, siehe oben.

(6) AUFGEZEIGT haste garnix, nur behauptet.

(7) Du hattest von einer "absolute(n) Herrschaft von König und Adel" gesprochen.
Ich wollte erläutern, warum es so eine NICHT gab.


In einem Punkt muss ich dich aber loben: Du erkennst, dass es im Mittelalter bereits Deutsche gab; viele erkennen dies nicht, denken, Deutsche gäbs erst seit dem frühen 19. Jahrhundert.
Die Strassburger Eide von 842 sind in Altfranzösisch und Althochdeutsch.
Wenn's Althochdeutsch bereits gab, muss es auch Deutsche gegeben haben.

Anders formuliert: 1 + 1 = 2. :)

mfg

Monarchist1985
13.10.2006, 11:36
(1) Es gab Judentum, Überbleibsel heidnischer Religionen , Katholizismus und diverse christliche Sekten (Katharer, Wiedertäufer etc.).

Bis auf die Papisten hatten die all einen schweren Stand.

(2) Es war örtlich und zeitlich unterschiedlich, soweit richtig.
Dennoch gab es einen deutlichen Trend in diese Richtung, der grosse Teile des MA umfasste und sich bis in die Neuzeit fortpflanzte.

(3) Wäre mir neu.
Beim Landvolk war die Heirat häufig sogar an eine Erlaubnis des Grundherren geknüpft;
beim Adel an die Standesgemässheit.

(4) Es IST wichtig!, denn Kleiderordnungen sind schwere Eingriffe sowohl ins Persönlichkeits- als auch ins Eigentumsrecht (und die darf man notfalls mit der Waffe verteidigen).

(5) Eben nicht, siehe oben.

(6) AUFGEZEIGT haste garnix, nur behauptet.

(7) Du hattest von einer "absolute(n) Herrschaft von König und Adel" gesprochen.
Ich wollte erläutern, warum es so eine NICHT gab.


(8) Die Strassburger Eide von 842 sind in Altfranzösisch und Althochdeutsch.
Wenn's Althochdeutsch bereits gab, muss es auch Deutsche gegeben haben.

Anders formuliert: 1 + 1 = 2. :)

mfg



Zu (1): Die christliche Kirche hat aber diese Gruppen kaum verfolgen können, da sie nur über wenig direkten politischen Einfluss verfügte. Sie konnte nur die Menschen überzeugen, katholische Christen zu werden, was sie mit Innbrunst tat.


Zu (2): Die endgültige Bindung des Bauern an die Scholle setzte in der Regel erst im Spät-Mittelalter ein.


Zu (3): Nein, ein Adliger musste damals nicht zwangsläufig eine standesgemäße Heirat eingehen. Es war die Kirche, welche die standesgemäße Heirat ab dem späten Mittelalter immer salonfähiger machte....!


Zu (4): Das will uns unserer GG so weismachen, weil unser Staat durch und durch materialistisch und kapitalistisch ist; die Kapitalisten müssen schließlich was verdienen.
In Wirklichkeit brauch ich als Bürger nicht mehr als Kleidung, die mich warm hält und schützt.


Zu (5): Im Großen und Ganzen konntest du tun und lassen, was du wolltest.


Zu (6): Meine Thesen werden von renommierten Mittelalter-Forschern bestätigt.


Zu (7): Die Herrschaft ging größtenteils von Monarchie und Adel aus. O.k., die Bürger hatten noch etwas zu sagen in den Ständevertretungen.
Im Großen und Ganzen lebten die Menschen im Mittelalter unter der schützenden Glocke von Monarchie und Adel und konnten sich so relativ ungestört entwickeln. Heute dagegen werde ich ständig vom Staat belästigt.


Zu (8): Erklär das mal einem Nationalisten. Hoffnungsloser Fall, sage ich dir.

-jmw-
13.10.2006, 12:21
(1): Die christliche Kirche hat aber diese Gruppen kaum verfolgen können, da sie nur über wenig direkten politischen Einfluss verfügte. Sie konnte nur die Menschen überzeugen, katholische Christen zu werden, was sie mit Innbrunst tat.

(2): Die endgültige Bindung des Bauern an die Scholle setzte in der Regel erst im Spät-Mittelalter ein.

(3): Nein, ein Adliger musste damals nicht zwangsläufig eine standesgemäße Heirat eingehen. Es war die Kirche, welche die standesgemäße Heirat ab dem späten Mittelalter immer salonfähiger machte....!

(4): Das will uns unserer GG so weismachen, weil unser Staat durch und durch materialistisch und kapitalistisch ist; die Kapitalisten müssen schließlich was verdienen.
In Wirklichkeit brauch ich als Bürger nicht mehr als Kleidung, die mich warm hält und schützt.

(5): Im Großen und Ganzen konntest du tun und lassen, was du wolltest.

(6): Meine Thesen werden von renommierten Mittelalter-Forschern bestätigt.

(7): Die Herrschaft ging größtenteils von Monarchie und Adel aus. O.k., die Bürger hatten noch etwas zu sagen in den Ständevertretungen.
Im Großen und Ganzen lebten die Menschen im Mittelalter unter der schützenden Glocke von Monarchie und Adel und konnten sich so relativ ungestört entwickeln. Heute dagegen werde ich ständig vom Staat belästigt.

(8): Erklär das mal einem Nationalisten. Hoffnungsloser Fall, sage ich dir.
(1) Ich weiss ja nicht, was Du unter "wenig" versteht, aber so gering, wie Du es darstellst, scheint mir der Einfluss der Kirche nicht gewesen zu sein.
Das halbe Mittelalter durch haben Reich und Kirche miteinander gerungen - das hatte schon seine Gründe!

(2) Immerhin seit dem 11. Jahrhundert, teilw noch früher (siehe z.B. die Entstehung der Ministerialen).

(3) Von "müssen" hab ich in bezug auf den Adel garnicht gesprochen.

(4) Erstens hat das mit dem GG nix zu tun;
zwotens ist aus dem Umstand, dass DU meinst, xyz nicht zu brauchen, keineswegs ableitbar, dass Du ANDEREN es deshalb verbieten darfst, oder?

(5) Da hab ich ja schon was zu gesagt.

(6) Dennoch ist es kein "aufzeigen".

(7) Ich meine, Du idealisierst das MA.

(8) Die meisten Nationalisten, mit denen ich bisher gesprochen habe, würden mir heftig zustimmen in meiner Aussage.

mfg