PDA

Vollständige Version anzeigen : Der Krieg kommt in die USA



Grotzenbauer
06.10.2006, 14:42
Kims Sprachrohr: Der Krieg kommt in die USA

Der Diktator von Pjöngjang hat mit Atomtests gedroht. Die Weltöffentlichkeit fragt sich, ob und welche er überhaupt hat. Ein bekannter Propagandist Nordkoreas gibt nun bedrohliche Details bekannt. Seine Drohungen klingen nach Größenwahn.

Tokio - Nordkoreas inoffizielles Sprachrohr Kim Myong Chol gießt in einem offenen Brief in der Internetausgabe der Zeitschrift Asia Times Öl ins Feuer des Atomstreits. Der „brilliante Kommandeur“ mit dem „eisernen Willen“ Kim Jong Il habe eine Botschaft in Richtung Washington gesandt: der Krieg werde in die Vereinigten Staaten getragen, und Nordkorea habe nun die Nuklearwaffen, um Amerikas Städte in Infernos zu verwandeln.

Der Autor ist Pjöngjangs Gesicht im Westen. Er war einst Militärjournalist und ist heute Direktor des Zentrums für koreanisch-amerikanischen Frieden in Japan. Im Ausland rührt Kim Myong Chol seit Jahren ungerührt die Propagandatrommel für den „größten der beispiellosen Nationalhelden Koreas“, wie er Kim Jong Il auch diesmal wieder nennt.

Atomarer Größenwahn

Den nächsten Krieg, schreibt Kim Myong Chol, sollte man besser den „amerikanischen Krieg“ nennen, weil er auf amerikanischem Boden ausgetragen werde. Kim behauptet frech, sein Land besitze „alle Arten von Nuklearwaffen und Sprengköpfen, Atom-, Wasserstoff- und Neutronenbomben“ und die Mittel des Transportes sowieso. Die nordkoreanische Armee sei zudem in der Lage, feindliche Satelliten auszuschalten. Seine Heimat sei nun die viertmächtigste Atommacht nach den USA, Russland und China.

Über welche Waffen Pjöngjang tatsächlich verfügt, weiß niemand so genau. Geheimdienste in Ost und West gehen aber davon aus, dass es bisher wohl etwa sechs nukleare Sprengköpfe und genug Plutonium für dreizehn weitere besitzt.

Eine wichtige Botschaft eines nordkoreanischen Atomtests ist laut Kim Myong Chol die „legitime Ausübung von Nordkoreas souveränem Recht auf nationale Sicherheitsinteressen“, denn schließlich sei seine Heimat seit über 50 Jahren direkten Nuklearbedrohungen und Sanktionen seitens der USA ausgesetzt. Die Regierung in Pjöngjang trachte ausschließlich nach Atomwaffen, um sie im Kriegsfall anzuwenden - nicht als Verhandlungstrumpf. Übrigens: es sei schiere Illusion zu glauben, Sanktionen und Isolierung würden Pjöngjang von einem Atomtest abhalten. Schließlich habe genau diese feindselige Strategie Washingtons Nordkorea überhaupt erst dazu getrieben, Atomwaffen zu entwickeln.

Sämtliche anderen Nuklearmächte hätten bereits zahlreiche Tests durchgeführt. Es gebe keine internationale Konvention oder Verträge, die Nordkorea einen Atomtest verböten. „Kein Land darf Nordkoreas Souveränität verletzten, wenn es nicht einen Atomkrieg riskieren will“.

Wenig zu verlieren

Japan und Südkorea hätten bei einem Atomkrieg gegen Nordkorea „zu viel zu verlieren“, seine Heimat dagegen nur wenig. Und außerdem: die Atomraketen seien nicht auf Südkorea gerichtet, im Gegenteil: bei einer Wiedervereinigung würden sie sowieso gemeinsames Gut werden.

Und Kim Myong Chol schließt seinen Brief mit einer Drohung: „ein nordkoreanischer Atomtest wird anti-amerikanische Staaten rund um die Erde ermutigen, nach Nuklearwaffen zu streben. Es gibt eine lange Reihe von Kandidaten“.

Ist da mit 'Kandidaten' etwa das «Fürstentum Liechtensten» gemeint?/:(

hardstyler911
06.10.2006, 15:39
Zum Thema Kim Myong Chol kann ich nur sagen, er ist ein SELBSTERNANNTER Sprecher Pyongyangs. Er hat keinerlei Regierungsfunktionen inne, noch ist er ein Diplomat Nordkoreas oder sonstwas. Er ist allerdings bekannt für seine radikalen Aussagen und er tritt immer nur dann in Erscheinung, wenn es irgendwo Benzin ins Feuer zu schütten gibt. Seine Aussagen sind Schall und Rauch und schon gar nicht, spricht er für die Regierung in Pyongyang!

sunbeam
06.10.2006, 15:54
Zum Thema Kim Myong Chol kann ich nur sagen, er ist ein SELBSTERNANNTER Sprecher Pyongyangs. Er hat keinerlei Regierungsfunktionen inne, noch ist er ein Diplomat Nordkoreas oder sonstwas. Er ist allerdings bekannt für seine radikalen Aussagen und er tritt immer nur dann in Erscheinung, wenn es irgendwo Benzin ins Feuer zu schütten gibt. Seine Aussagen sind Schall und Rauch und schon gar nicht, spricht er für die Regierung in Pyongyang!

Was Du eigentlich dazu, dass Jahr für Jahr Pjöngjang kurz vor dem Winter die Nuklearkeule schwingt? Gibt es da einen Zusammenhang mit eventueller Lebensmittel-, Öl- und Gasknappheit?

Misteredd
06.10.2006, 15:56
Was meinst Du, Hardy, gegen wen richtet sich die Nuklearrüstung Nordkoreas?

Könnte die Nuklearrüstung auch zu offensivem Verhalten führen?

hardstyler911
06.10.2006, 16:02
Was Du eigentlich dazu, dass Jahr für Jahr Pjöngjang kurz vor dem Winter die Nuklearkeule schwingt? Gibt es da einen Zusammenhang mit eventueller Lebensmittel-, Öl- und Gasknappheit?

Nun die Vermutung liegt natürlich nah, dass Pyongyang auf diesem Wege versucht, an Hilfslieferungen zu kommen. Im aktuellen Fall stellt Pyongyang aber überhaupt keine Forderungen in diese Richtung, noch hat es um Hilfslieferungen gebeten. Ich denke es geht einzig und alleine darum, die eigenen Aussagen zu untermauern, nämlich die, dass man Atomwaffen besitzt.

Sollte es einzig darum gehen an Hilfslieferungen zu gelangen, so könnte man das ja einfacher haben, indem man die 6er Gespräche wieder aufnimmt.

sunbeam
06.10.2006, 16:04
Nun die Vermutung liegt natürlich nah, dass Pyongyang auf diesem Wege versucht, an Hilfslieferungen zu kommen. Im aktuellen Fall stellt Pyongyang aber überhaupt keine Forderungen in diese Richtung, noch hat es um Hilfslieferungen gebeten. Ich denke es geht einzig und alleine darum, die eigenen Aussagen zu untermauern, nämlich die, dass man Atomwaffen besitzt.

Sollte es einzig darum gehen an Hilfslieferungen zu gelangen, so könnte man das ja einfacher haben, indem man die 6er Gespräche wieder aufnimmt.

Welches Ziel verfolgt Pjönjang mit der Nuklearbewaffnung? Ich meine, seien wir ehrlich, der Westen inkl. die USA haben an Nordkorea kein Interesse, aber gerade die Nuklearbewaffnung zieht N.-Korea ins Fadenkreuz der Neocons, wäre der liebe Führer nicht besser beraten das Programm abzusetzen?

hardstyler911
06.10.2006, 16:07
Was meinst Du, Hardy, gegen wen richtet sich die Nuklearrüstung Nordkoreas?

Könnte die Nuklearrüstung auch zu offensivem Verhalten führen?

Nun, da es auch nur eine einzige Nation gibt, die Nordkorea bedroht, dürfte diese Frage sich von alleine beantworten. Die nukleare Aufrüstung richtet sich ganz klar gegen die USA.

Du meinst ob Nordkorea seine Atomwaffen zum Erstschlag einsetzen würde?

Misteredd
06.10.2006, 16:12
Nun, da es auch nur eine einzige Nation gibt, die Nordkorea bedroht, dürfte diese Frage sich von alleine beantworten. Die nukleare Aufrüstung richtet sich ganz klar gegen die USA.

Du meinst ob Nordkorea seine Atomwaffen zum Erstschlag einsetzen würde?

Ja, die Erstschlagkomponente ist das wirklich interessante.

Ich glaube kaum, dass irgendjemand Nordkorea überfallen möchte, denn was gäbe es dort zu gewinnen, selbst wenn man siegt? Bodenschätze? Industrie? Einen Markt? Wohl eher nicht.

Misteredd
06.10.2006, 16:13
Welches Ziel verfolgt Pjönjang mit der Nuklearbewaffnung? Ich meine, seien wir ehrlich, der Westen inkl. die USA haben an Nordkorea kein Interesse, aber gerade die Nuklearbewaffnung zieht N.-Korea ins Fadenkreuz der Neocons, wäre der liebe Führer nicht besser beraten das Programm abzusetzen?

Was gut für Nordkorea wäre muss ja auch nicht gut für den geliebten Führer sein. Diese Interessen können auseinanderlaufen.

hardstyler911
06.10.2006, 16:18
Welches Ziel verfolgt Pjönjang mit der Nuklearbewaffnung? Ich meine, seien wir ehrlich, der Westen inkl. die USA haben an Nordkorea kein Interesse, aber gerade die Nuklearbewaffnung zieht N.-Korea ins Fadenkreuz der Neocons, wäre der liebe Führer nicht besser beraten das Programm abzusetzen?

Tja sunbeam, wie du schon selber sagts, eigentlich müßte Nordkorea für die USA völlig uninteressant sein. Mir persönlich ist es auch nach wie vor nicht ganz klar, warum sich die USA in Sachen Nordkorea so feindseelig verhalten. Eine Bedrohung von Nordkorea gegenüber seinem Bruderland im Süden hat es schon ewig nicht mehr gegeben, im Gegenteil, die beiden haben sich bis dato so gut verstanden wie nie zuvor.

Ich persönlich denke einfach, die Positionen haben sich im laufe vieler Jahre immer weiter festgefahren. Die USA haben immer mehr Druck auf Nordkorea ausgeübt und in Pyongyang hat man sich immer wieder neue Maßnahmen einfallen lassen, um Gegendruck zu erzeugen.

Natürlich hast du Recht wenn du sagst, Nordkorea sollte sein Atomprogramm absetzen. Keine Frage, dass Land kann die finanziellen Mittel weißgott besser einsetzen, als in der Rüstung. Nur hat sich im laufe der Jahre eine so enorme Spannung zwischen den beiden Staaten aufgebaut, dass Pyongyang die Atomwaffe als "Versicherung" für seine nationale Selbstständigkeit ansieht. Die Kriege in Afghanistan und im Irak haben die Regierung in dieser Annahme bestätigt und nicht nur die Regierung in NK, der Iran sieht sich derzeit in einer gleichen Entwicklung.

Anstatt sich Zug um Zug auf Entspannungen zu einigen, sind beide Länder derzeit damit beschäftigt, die Spannungen weiter aufzubauen. Sowohl Pyongyang als auch die USA wollen ihr Gesicht nicht verlieren.

sunbeam
06.10.2006, 16:21
Tja sunbeam, wie du schon selber sagts, eigentlich müßte Nordkorea für die USA völlig uninteressant sein. Mir persönlich ist es auch nach wie vor nicht ganz klar, warum sich die USA in Sachen Nordkorea so feindseelig verhalten. Eine Bedrohung von Nordkorea gegenüber seinem Bruderland im Süden hat es schon ewig nicht mehr gegeben, im Gegenteil, die beiden haben sich bis dato so gut verstanden wie nie zuvor.

Ich persönlich denke einfach, die Positionen haben sich im laufe vieler Jahre immer weiter festgefahren. Die USA haben immer mehr Druck auf Nordkorea ausgeübt und in Pyongyang hat man sich immer wieder neue Maßnahmen einfallen lassen, um Gegendruck zu erzeugen.

Natürlich hast du Recht wenn du sagst, Nordkorea sollte sein Atomprogramm absetzen. Keine Frage, dass Land kann die finanziellen Mittel weißgott besser einsetzen, als in der Rüstung. Nur hat sich im laufe der Jahre eine so enorme Spannung zwischen den beiden Staaten aufgebaut, dass Pyongyang die Atomwaffe als "Versicherung" für seine nationale Selbstständigkeit ansieht. Die Kriege in Afghanistan und im Irak haben die Regierung in dieser Annahme bestätigt und nicht nur die Regierung in NK, der Iran sieht sich derzeit in einer gleichen Entwicklung.

Anstatt sich Zug um Zug auf Entspannungen zu einigen, sind beide Länder derzeit damit beschäftigt, die Spannungen weiter aufzubauen. Sowohl Pyongyang als auch die USA wollen ihr Gesicht nicht verlieren.

Komischerweise fingen die Spanungen erst an, als der Vater des jetzigen lieben Führers starb und sein Sohn mit der Nuklearkeule anfing zu schwingen. Siehst Du da einen Zusammenhang?

hardstyler911
06.10.2006, 16:25
Ja, die Erstschlagkomponente ist das wirklich interessante.

Ich glaube kaum, dass irgendjemand Nordkorea überfallen möchte, denn was gäbe es dort zu gewinnen, selbst wenn man siegt? Bodenschätze? Industrie? Einen Markt? Wohl eher nicht.

Nun ich glaube NIEMALS daran, dass Nordkorea einen Erstschlag gegen die USA ausführen würde. Angenommen doch, würde sich das Land damit gegen die gesamte Weltgemeinschaft stellen. Es hätte die wenigen Länder gegen sich, die es Heute unterstützen. Ein völlig undenkbares Szenario! Ebenso denke ich nicht, dass die USA einen nuklearen Erstschlag gegen NK durchführen würden. Alles in allem ist diese atomare Aufrüstung nur ein Säbelrasseln und führt zu gar nichts.

Diese Frage (was haben die USA davon) stelle ich mir ja auch immer wieder, was genau verspricht man sich von der Einnahme Nordkoreas? Es ist ja wohl unstrittig, dass ein plötzlicher Umsturz der Regierung in Pyongyang erhebliche Probleme für die Republik Südkorea mit sich bringen würde und auch die USA sind wohl wirtschaftlich nicht in der Lage, einen solchen plötzlichen Umsturz (so sollte er von den USA verursacht werden) zu "bezahlen". Die gesamte koreanischen Insel würde in eine tiefe Rezession verfallen.

dimu
06.10.2006, 16:26
.
die machthaber in diesem verhältnismäßigen kleinem ländle stammen noch aus der zeit des kalten krieges. der zug ist für sie schon längst abgefahren.
das hindert sie nicht, ihre ambitionen in der weltpolitik geltend zu machen.

diese regierung ist ein ernstzunehmender faktor, aufgrund ihrer ideologie.
klar ist wieder einmal, dass ideologien aller art, in diesem fall erz-kommunistisch, eine große gefahr für die völker dieser welt darstellen.
.

Misteredd
06.10.2006, 16:31
.
die machthaber in diesem verhältnismäßigen kleinem ländle stammen noch aus der zeit des kalten krieges. der zug ist für sie schon längst abgefahren.
das hindert sie nicht, ihre ambitionen in der weltpolitik geltend zu machen.

diese regierung ist ein ernstzunehmender faktor, aufgrund ihrer ideologie.
klar ist wieder einmal, dass ideologien aller art, in diesem fall erz-kommunistisch, eine große gefahr für die völker dieser welt darstellen.
.


Was meinst Du würde passieren wenn Nordkorea Südkorea kampflos vereinnahmt. Würde sich dann das Regime gegenüber dem eigenen Volk behaupten können?

Ich weiss nicht, in welche Richtung dieser Konflikt führen soll. Die Aggressivität beider Seiten und die enormen aufgewandten Mittel sind mir unverständlich.

hardstyler911
06.10.2006, 16:33
Komischerweise fingen die Spanungen erst an, als der Vater des jetzigen lieben Führers starb und sein Sohn mit der Nuklearkeule anfing zu schwingen. Siehst Du da einen Zusammenhang?

Nun damit sprichst du eine interessante Tatsache an. Du hast schon Recht mit der Aussage, die wirklichen Spannungen begannen erst mit der Machtübernahme durch Kim Jong Il. Erst kurz vor seinem Tod hat sein Vater Kim Il Sung noch ein persönliches Gespräch mit Jimmy Charter geführt und die Zeichen standen eindeutig auf Entspannung. Aber auch während der Clinton Ära in den USA sind sich beide Seiten eher näher gekommen, als das sie sich verfeindet hätten. Ich erinnere nur an den Besuch von Madelaine Albright in Pyongyang. Zu diesem Zeitpunkt wurde wenigstens noch verhandelt und zwar auf der allerhöchsten Ebene. Albright und Kim Jong Il sollen sich übrigens prächtig verstanden haben, jedenfalls war das damals sowohl in der nordkoreanischen Presse zu lesen, als auch in der amerikanischen.

Die wirklichen Probleme begannen bei der Machtübernahme von Geroge W. Bush in den USA. Er hat ganz zu Beginn seiner Amtszeit Kim Jong Il beleidigt und ihn als kleinwüchsigen Tyrannen bezeichnet und zusätzlich Nordkorea zur Achse des Bösen gezählt. Mit dieser Aussagen waren sämtliche Entspannungen der vorhergehenden Jahre zunichte gemacht worden. Genau diese unbedachte Aussage von Bush ist dafür verantwortlich, dass nun wieder Eiszeit herrscht zwischen beiden Ländern.

Misteredd
06.10.2006, 16:34
Nun ich glaube NIEMALS daran, dass Nordkorea einen Erstschlag gegen die USA ausführen würde. Angenommen doch, würde sich das Land damit gegen die gesamte Weltgemeinschaft stellen. Es hätte die wenigen Länder gegen sich, die es Heute unterstützen. Ein völlig undenkbares Szenario! Ebenso denke ich nicht, dass die USA einen nuklearen Erstschlag gegen NK durchführen würden. Alles in allem ist diese atomare Aufrüstung nur ein Säbelrasseln und führt zu gar nichts.

Diese Frage (was haben die USA davon) stelle ich mir ja auch immer wieder, was genau verspricht man sich von der Einnahme Nordkoreas? Es ist ja wohl unstrittig, dass ein plötzlicher Umsturz der Regierung in Pyongyang erhebliche Probleme für die Republik Südkorea mit sich bringen würde und auch die USA sind wohl wirtschaftlich nicht in der Lage, einen solchen plötzlichen Umsturz (so sollte er von den USA verursacht werden) zu "bezahlen". Die gesamte koreanischen Insel würde in eine tiefe Rezession verfallen.

Also wäre der Status Quo der beste. Nordkorea wird nicht bedroht und bedroht auch niemanden. die beiden Koreas bleiben getrennt, damit Nordkorea die Chance zum ökonomischen Aufholen erhält und sich die Koreas wieder vereinigen können.

Bliebe noch eine einzige Frage, die die Angelegenheit sehr gefährlich macht. Nordkorea mag stabil und zuverlässig sein, die Handelspartner Nordkoreas insbesondere Iran sind es leider nicht. NK hat solchen Ländern auch Raketentechnologie verkauft, was hindert sie an weiterem?

sunbeam
06.10.2006, 16:35
Nun damit sprichst du eine interessante Tatsache an. Du hast schon Recht mit der Aussage, die wirklichen Spannungen begannen erst mit der Machtübernahme durch Kim Jong Il. Erst kurz vor seinem Tod hat sein Vater Kim Il Sung noch ein persönliches Gespräch mit Jimmy Charter geführt und die Zeichen standen eindeutig auf Entspannung. Aber auch während der Clinton Ära in den USA sind sich beide Seiten eher näher gekommen, als das sie sich verfeindet hätten. Ich erinnere nur an den Besuch von Madelaine Albright in Pyongyang. Zu diesem Zeitpunkt wurde wenigstens noch verhandelt und zwar auf der allerhöchsten Ebene. Albright und Kim Jong Il sollen sich übrigens prächtig verstanden haben, jedenfalls war das damals sowohl in der nordkoreanischen Presse zu lesen, als auch in der amerikanischen.

Die wirklichen Probleme begannen bei der Machtübernahme von Geroge W. Bush in den USA. Er hat ganz zu Beginn seiner Amtszeit Kim Jong Il beleidigt und ihn als kleinwüchsigen Tyrannen bezeichnet und zusätzlich Nordkorea zur Achse des Bösen gezählt. Mit dieser Aussagen waren sämtliche Entspannungen der vorhergehenden Jahre zunichte gemacht worden. Genau diese unbedachte Aussage von Bush ist dafür verantwortlich, dass nun wieder Eiszeit herrscht zwischen beiden Ländern.

Deutschland wurde auch beleidigt von Rummy, als "Old Europe" tituliert und weltweit dem Spott der Neocons ausgesetzt, hat D. daraufhin durchgedreht und strebt nach Atomwaffen?

Also ein bischen mehr Coolness sollte man schon haben, zumal ich denke das Nordkorea andere Probleme hat als sich gegenüber den USA profilieren zu müssen!

Misteredd
06.10.2006, 16:37
Deutschland wurde auch beleidigt von Rummy, als "Old Europe" tituliert und weltweit dem Spott der Neocons ausgesetzt, hat D. daraufhin durchgedreht und strebt nach Atomwaffen?

Also ein bischen mehr Coolness sollte man schon haben, zumal ich denke das Nordkorea andere Probleme hat als sich gegenüber den USA profilieren zu müssen!

Wir können ja froh sein, dass uns Bush nicht laue Schwuchteln genannt hat, sonst könnt ich für nichts garantieren!

hardstyler911
06.10.2006, 16:38
.
die machthaber in diesem verhältnismäßigen kleinem ländle stammen noch aus der zeit des kalten krieges. der zug ist für sie schon längst abgefahren.
das hindert sie nicht, ihre ambitionen in der weltpolitik geltend zu machen.

diese regierung ist ein ernstzunehmender faktor, aufgrund ihrer ideologie.
klar ist wieder einmal, dass ideologien aller art, in diesem fall erz-kommunistisch, eine große gefahr für die völker dieser welt darstellen.
.

Das kann man so nicht sagen, es gibt keinen ideologiefreien Raum. Auch die Amerikaner verfolgen eine Ideologie, nämlich die der grenzenlosen Freiheit und des Kapitalismus als vorherrschende Macht.

Die Araber verfolgen den Islam als Ideologie.

Wenn man die Ideologie Nordkoreas betrachtet, bedeutet sie vereinfacht gesagt, eine absolute Autarkie und Selbstbestimmung. Wieso hat man das Land dann nicht einfach in Ruhe gelassen, so lange es kein anderes Land bedrohte?

Misteredd
06.10.2006, 16:41
Das kann man so nicht sagen, es gibt keinen ideologiefreien Raum. Auch die Amerikaner verfolgen eine Ideologie, nämlich die der grenzenlosen Freiheit und des Kapitalismus als vorherrschende Macht.

Die Araber verfolgen den Islam als Ideologie.

Wenn man die Ideologie Nordkoreas betrachtet, bedeutet sie vereinfacht gesagt, eine absolute Autarkie und Selbstbestimmung. Wieso hat man das Land dann nicht einfach in Ruhe gelassen, so lange es kein anderes Land bedrohte?

Na ja, so ganz einfach ist das leider nicht, denn Nordkorea hatte ja Südkorea bereits einmal überfallen. Das war zwar wohl auf Geheiss eines großen Bruders, aber es fand statt.

hardstyler911
06.10.2006, 16:51
Also wäre der Status Quo der beste. Nordkorea wird nicht bedroht und bedroht auch niemanden. die beiden Koreas bleiben getrennt, damit Nordkorea die Chance zum ökonomischen Aufholen erhält und sich die Koreas wieder vereinigen können.

Bliebe noch eine einzige Frage, die die Angelegenheit sehr gefährlich macht. Nordkorea mag stabil und zuverlässig sein, die Handelspartner Nordkoreas insbesondere Iran sind es leider nicht. NK hat solchen Ländern auch Raketentechnologie verkauft, was hindert sie an weiterem?

Genau wie du sagst! Das generelle Hauptziel sollte die Wiedervereinigung beider Länder sein, somit wäre ja schließlich auch jede militärische Bedrohung die von der koreanischen Halbinsel ausgeht, für immer ausgeschlossen.

Kurz gesagt, beide Länder, also USA & KDVR müßten sich darauf einigen, gegenseitig keinerlei Bedrohungen mehr auszusprechen. Es sollte von Seiten der USA eine Nichtangriffserklärung abgegeben werden und im Gegenzug sollte NK seine militärische Stärke Zug um Zug reduzieren. Die dadurch freiwerdenden Finanzmittel müßten erstmal für die eigene Bevölkerung verwendet werden. Nach und nach sollte das Land wieder in die Lage versetzt werden, normale Handelsbeziehungen zu anderen Ländern aufzubauen.

Die Handelsbeziehungen zum Iran bestehen doch nur deshalb, weil es Nordkorea dank der Embargos und Sanktionen unmöglich gemacht wurde, mit den anderen Ländern des Westens Handel zu betreiben. Gelder wurden eingefroren und die USA drohten allen ihren Verbündeten, sollten sie noch weiter Handelsbeziehungen zu Nordkorea aufrecht erhalten. Der Iran kam Pyongyang in vielerlei Hinsicht gerade recht, zum einen konnte man den USA durch die Waffengeschäfte mal wieder einen Stoß versetzen und zum anderen liefert der Iran im Gegenzug das so dringend benötigte Erdöl. Die USA haben immer nur dann Erdöl geliefert, wenn Pyongyang kleinbei gab. Also bescherten diese neuen Beziehungen zum Iran gleich noch den Vorteil, dass die USA Erdöl nicht mehr als Druckmittel einsetzen konnten.

Misteredd
06.10.2006, 16:56
Genau wie du sagst! Das generelle Hauptziel sollte die Wiedervereinigung beider Länder sein, somit wäre ja schließlich auch jede militärische Bedrohung die von der koreanischen Halbinsel ausgeht, für immer ausgeschlossen.

Kurz gesagt, beide Länder, also USA & KDVR müßten sich darauf einigen, gegenseitig keinerlei Bedrohungen mehr auszusprechen. Es sollte von Seiten der USA eine Nichtangriffserklärung abgegeben werden und im Gegenzug sollte NK seine militärische Stärke Zug um Zug reduzieren. Die dadurch freiwerdenden Finanzmittel müßten erstmal für die eigene Bevölkerung verwendet werden. Nach und nach sollte das Land wieder in die Lage versetzt werden, normale Handelsbeziehungen zu anderen Ländern aufzubauen.

Die Handelsbeziehungen zum Iran bestehen doch nur deshalb, weil es Nordkorea dank der Embargos und Sanktionen unmöglich gemacht wurde, mit den anderen Ländern des Westens Handel zu betreiben. Gelder wurden eingefroren und die USA drohten allen ihren Verbündeten, sollten sie noch weiter Handelsbeziehungen zu Nordkorea aufrecht erhalten. Der Iran kam Pyongyang in vielerlei Hinsicht gerade recht, zum einen konnte man den USA durch die Waffengeschäfte mal wieder einen Stoß versetzen und zum anderen liefert der Iran im Gegenzug das so dringend benötigte Erdöl. Die USA haben immer nur dann Erdöl geliefert, wenn Pyongyang kleinbei gab. Also bescherten diese neuen Beziehungen zum Iran gleich noch den Vorteil, dass die USA Erdöl nicht mehr als Druckmittel einsetzen konnten.

Also wäre alles vorbei, wenn sich Nord- und Südkorea auf die Wiedervereinigung einigen würden, die dann in abgestuften Schritten herbeigeführt werden würde.

hardstyler911
06.10.2006, 16:57
Deutschland wurde auch beleidigt von Rummy, als "Old Europe" tituliert und weltweit dem Spott der Neocons ausgesetzt, hat D. daraufhin durchgedreht und strebt nach Atomwaffen?

Also ein bischen mehr Coolness sollte man schon haben, zumal ich denke das Nordkorea andere Probleme hat als sich gegenüber den USA profilieren zu müssen!

Ja schon, aber diese persönlichen Worte von Bush waren ja auch nur der Anfang. Er beleidigte zuerst Kim Jong Il persönlich und direkt im zweiten Atemzug die gesamte Nation, in dem er NK auf die Achse den Bösen gesetzt hat.

In den USA selber gibt es viele Kritiker, die ihm genau dieses auch Heute noch vorhalten. Es war einfach ein taktisch völlig unkluger Zug. Er hat mit 2-3 Sätzen die gesamte Entspannungspolitik der vorhergehenden Jahre zunichte gemacht und das ohne irgendeinen ersichtlichen Grund.

Der Hauptfeind der USA sind die radikalen Islamisten, vor allem aber Osama BinLaden und Konsorten. Bush hat einfach behauptet, Nordkorea würde diese Terroristen unterstützen, wofür sich aber überhaupt keinerlei Anhaltspunkte ergeben haben, bis zum heutigen Tag nicht.

hardstyler911
06.10.2006, 17:07
Also wäre alles vorbei, wenn sich Nord- und Südkorea auf die Wiedervereinigung einigen würden, die dann in abgestuften Schritten herbeigeführt werden würde.

Genau so sieht es aus. Das derzeitige Säbelrasseln beider Seiten führt zu gar nichts. Machen wir uns nichts vor, weder die USA könnten es sich erlauben derzeit in Nordkorea militärisch zu intervenieren, noch könnte es sich Nordkorea erlauben, einen Angriff auf die USA zu starten. Es ist also reine Zeitverschwendung!

Misteredd
06.10.2006, 17:14
Genau so sieht es aus. Das derzeitige Säbelrasseln beider Seiten führt zu gar nichts. Machen wir uns nichts vor, weder die USA könnten es sich erlauben derzeit in Nordkorea militärisch zu intervenieren, noch könnte es sich Nordkorea erlauben, einen Angriff auf die USA zu starten. Es ist also reine Zeitverschwendung!

Hälst Du es für möglich, dass die Koreas zu einer einvernehmlichen Lösung ohne ausserkoreanische Mächte kommen können?

Dann sollten sich beide schnellstmöglich an einen Tisch setzen. Der Preis für den Norden wären wohl nur freie und geheime Wahlen.

hardstyler911
06.10.2006, 17:19
Hälst Du es für möglich, dass die Koreas zu einer einvernehmlichen Lösung ohne ausserkoreanische Mächte kommen können?

Dann sollten sich beide schnellstmöglich an einen Tisch setzen. Der Preis für den Norden wären wohl nur freie und geheime Wahlen.

Ich denke es wird erst dann zu einer Lösung kommen, wenn sich keinerlei Mächte von außen mehr einmischen werden.

Der Norden müßte irgendwann freie und geheime Wahlen akzeptieren und der Süden den Abzug der amerikanischen Truppen.

Misteredd
06.10.2006, 17:21
Ich denke es wird erst dann zu einer Lösung kommen, wenn sich keinerlei Mächte von außen mehr einmischen werden.

Der Norden müßte irgendwann freie und geheime Wahlen akzeptieren und der Süden den Abzug der amerikanischen Truppen.

Das wäre ein Deal, der für alle gut wäre. Am besten morgen früh um sechs.

Meinst Du die Führungseliten beider Seiten würden das akzeptieren?

hardstyler911
06.10.2006, 17:27
Das wäre ein Deal, der für alle gut wäre. Am besten morgen früh um sechs.

Meinst Du die Führungseliten beider Seiten würden das akzeptieren?

Nun wir sprechen ja hier über einen sehr langen Zeitraum, sicherlich werden beide Länder vorerst eine Konföderation eingehen. Einzig der Wille ist das was zählt und der Wille zur Wiedervereinigung ist in beiden Ländern enorm hoch.

Rocky
06.10.2006, 17:31
Nun damit sprichst du eine interessante Tatsache an. Du hast schon Recht mit der Aussage, die wirklichen Spannungen begannen erst mit der Machtübernahme durch Kim Jong Il. Erst kurz vor seinem Tod hat sein Vater Kim Il Sung noch ein persönliches Gespräch mit Jimmy Charter geführt und die Zeichen standen eindeutig auf Entspannung. Aber auch während der Clinton Ära in den USA sind sich beide Seiten eher näher gekommen, als das sie sich verfeindet hätten. Ich erinnere nur an den Besuch von Madelaine Albright in Pyongyang. Zu diesem Zeitpunkt wurde wenigstens noch verhandelt und zwar auf der allerhöchsten Ebene. Albright und Kim Jong Il sollen sich übrigens prächtig verstanden haben, jedenfalls war das damals sowohl in der nordkoreanischen Presse zu lesen, als auch in der amerikanischen.

Die wirklichen Probleme begannen bei der Machtübernahme von Geroge W. Bush in den USA. Er hat ganz zu Beginn seiner Amtszeit Kim Jong Il beleidigt und ihn als kleinwüchsigen Tyrannen bezeichnet und zusätzlich Nordkorea zur Achse des Bösen gezählt. Mit dieser Aussagen waren sämtliche Entspannungen der vorhergehenden Jahre zunichte gemacht worden. Genau diese unbedachte Aussage von Bush ist dafür verantwortlich, dass nun wieder Eiszeit herrscht zwischen beiden Ländern.

Hardstyler, Du kannst ja richtig normal diskutieren. Warum nicht immer so?

Aber, wir wollen doch bei der Geschichte bleiben, wie sie abgelaufen ist. Niemanden ist geholfen mit Revisionsgeschichte.

Das wirkliche Problem begann sofort nach der Ratifizierung des Carter Abkommens in 1994 vom US Senat, als Nord Korea wohl die Plutonium Restriktionen eingehalten hat, aber angefangen hat mit Zentrifugen Farmen waffenfaehiges Uranium anzureichern, was er bis zur Bush Administration erfolgreich geheim gehalten hat, der nordkoreanische Fuehrer also schlicht gelogen hat. Die Zentrifugen Farmen hat er vom Khan Nuklear-Schwarzmarkt sich besorgt.

Damit hat der nordkoreansiche Fuehrer den Carter, den Clinton und den amerikanischen Kongress ueber's Ohr gehauen.

Rocky

hardstyler911
06.10.2006, 17:37
Hardstyler, Du kannst ja richtig normal diskutieren. Warum nicht immer so?

Aber, wir wollen doch bei der Geschichte bleiben, wie sie abgelaufen ist. Niemanden ist geholfen mit Revisionsgeschichte.

Das wirkliche Problem begann sofort nach der Ratifizierung des Carter Abkommens in 1994 vom US Senat, als Nord Korea wohl die Plutonium Restriktionen eingehalten hat, aber angefangen hat mit Zentrifugen Farmen waffenfaehiges Uranium anzureichern, was er bis zur Bush Administration geheim gehalten hat, der nordkoreanische Fuehrer also schlicht gelogen hat. Die Zentrifugen Farmen hat er vom Khan Nuklear-Schwarzmarkt sich besorgt.

Damit hat der nordkoreansiche Fuehrer den Carter, den Clinton und den amerikanischen Kongress ueber's Ohr gehauen.

Rocky

Nun, ich denke da können sich beide Seiten die Hand geben. Abmachungen wurden auch von Seiten der USA nicht eingehalten. Die beiden Leichtwasser Reaktoren der USA wurden Pyongyang versprochen und deren Bau wurde letzendlich von den USA auch immer wieder verschoben.

Nichtraucher
06.10.2006, 17:37
Einzig der Wille ist das was zählt und der Wille zur Wiedervereinigung ist in beiden Ländern enorm hoch.


In Südkorea nicht mehr.

Misteredd
06.10.2006, 17:40
Und wie soll es bei dieser vertrackten Lagen denn am besten weitergehen? Was wäre jetz optimal?

hardstyler911
06.10.2006, 17:42
In Südkorea nicht mehr.

Wie meinst du in Südkorea nicht mehr? Südkorea will keine Wiedervereinigung?

hardstyler911
06.10.2006, 17:44
Und wie soll es bei dieser vertrackten Lagen denn am besten weitergehen? Was wäre jetz optimal?

Das ist eine sehr gute Frage. Ich denke die jetzigen Generationen werden das Problem nicht in den Griff bekommen. Erst die Nachfolger von George W. Bush und Kim Jong Il werden einen neuen Ansatz schaffen.

Misteredd
06.10.2006, 17:47
Das ist eine sehr gute Frage. Ich denke die jetzigen Generationen werden das Problem nicht in den Griff bekommen. Erst die Nachfolger von George W. Bush und Kim Jong Il werden einen neuen Ansatz schaffen.

Bush ist in seiner zweiten Amtszeit, er nähert sich Tag für Tag der Geschichte. Wann wird Kim Jong Il in Ruhestand gehen?

Wie siehst Du den Zeithorizont? Zehn Jahre, fünf Jahre oder eher dreissig?

Rocky
06.10.2006, 17:48
Nun, ich denke da können sich beide Seiten die Hand geben. Abmachungen wurden auch von Seiten der USA nicht eingehalten. Die beiden Leichtwasser Reaktoren der USA wurden Pyongyang versprochen und deren Bau wurde letzendlich von den USA auch immer wieder verschoben.

Well, wenigstens gibst Du zu, dass Kim (Vater oder Sohn) nie vor hatte, das Carter Abkommen einzuhalten. Sie haben von vorneherein beschlossen, zu luegen.

Nun, wer was nicht geliefert hat, nachdem Nord Korea eben das Abkommen nie einhalten wollte, ist eine recht muesige Diskussion. Ich lasse mich auf so unfruchtbare Diskussionen nicht ein.

Ich weiss natuerlich nicht, was die Clinton Administration und der Kongress wussten, vermuteten, sich wunderten ueber die Zentrifugen Farmen. Oeffentlich war es ein Geheimnsi. Die Inetlligence Committees des Kongresses moegen schon was vermutet haben. Oeffentlich wurde nie klar, warum die 4 Mrd Dollar nur troepfchenweise vom Kongress genehmigt worden sind.


Rocky

klartext
06.10.2006, 17:51
Und wie soll es bei dieser vertrackten Lagen denn am besten weitergehen? Was wäre jetz optimal?
Man wird versuchen, den status quo beizubehalten. ohne dass die latente Bedrohung zunimmt. Die Raketen in Richtung Japan waren schon sehr kritisch und hätten bereits eine Gegenreaktion auslösen können.
Das bewährte Rezept, das Land wirtschaftlich auszutrocknen, bis das System in sich zusammenfällt.
Das Hauptproblem ist die Unberechenbarkeit dieser Diktatur, die erkennbar auch zu irrationalem Handeln in der Lage ist. Sollte das Land tatsächlich einen A-Test veranstalten, muss es an einer Weiterentwicklung auch mit Gewalt gehindert werden. Japan wird und kann eine weitere Rakete in seiner Richtung nicht mehr hinnehmen, auch innenpolitisch und hat seine stark am Pazifismus ausgerichteten Gesetze bereits geändert, um einen grösseren Handlungsspielraum zu haben.

hardstyler911
06.10.2006, 17:53
Bush ist in seiner zweiten Amtszeit, er nähert sich Tag für Tag der Geschichte. Wann wird Kim Jong Il in Ruhestand gehen?

Wie siehst Du den Zeithorizont? Zehn Jahre, fünf Jahre oder eher dreissig?

Nun die Nachfolge von Kim Jong Il ist in der KDVR ebenfalls schon geregelt. Sein 2. jüngster Sohn Kim Jong Chol wird seine Nachfolge antreten, wann genau ist dabei noch völlig unklar. Er wird derzeit in hohe Parteiämter eingewiesen, aber die Übernahme der Regierungsgeschäfte wird er wohl frühestens in 10 Jahren erhalten.

Misteredd
06.10.2006, 17:56
Ich verstehe nicht, warum Nordkorea in einen Krieg ziehen sollte, es sei denn das aktuelle Regime sieht darin ein Mittel zu seinem eigenen Machterhalt. Die Völker können daran kein Interesse haben.

Wie kann man die weitere Eskalation vermeiden? Die USA aus Südkorea abziehen? Aus Japan abziehen ? Oder verstärken? Die wirtschaftliche Öffnung vorantreiben und den Nordkoreanern den Big Mac zeigen ( dass man eben auch gut leben kann) oder das Land austrocknen oder aushungern lassen?

Misteredd
06.10.2006, 17:57
Nun die Nachfolge von Kim Jong Il ist in der KDVR ebenfalls schon geregelt. Sein 2. jüngster Sohn Kim Jong Chol wird seine Nachfolge antreten, wann genau ist dabei noch völlig unklar. Er wird derzeit in hohe Parteiämter eingewiesen, aber die Übernahme der Regierungsgeschäfte wird er wohl frühestens in 10 Jahren erhalten.

Sein Sohn? Ist Nordkorea eine Monarchie? Ich dachte die wären Sozialistisch.

luftpost
06.10.2006, 18:19
http://www.chicagotribune.com/news/nationworld/chi-0610060154oct06,1,3756197.story?coll=chi-newsnationworld-hed

Full-Scale Sanctions?

Und
"The proposed sanctions begin with a significant tightening on economic transactions. A sharper measure would involve inspection of shipping. But the effect of such action would be limited by the fact that North Korea receives most imports over land."

Steht NK nicht schon unter saemtlichen Embargos?
Das scheint eine gut durchdachte 'Drohung' zu sein, Nord Korea nimm dich in Acht!

Nichtraucher
06.10.2006, 19:05
Wie meinst du in Südkorea nicht mehr? Südkorea will keine Wiedervereinigung?


Zumindest weite Teile der Bevölkerung. Da gab es doch vor einem Jahr den Skandal, als irgendsoein südkoreanischer Gewerkschaftsfunktionär aussprach, was viele Südkoreaner aus der Nachkriegsgeneration denken: Lieber ein wirtschaftlich starkes Nordkorea als eins, das zusammenbricht, welches dann von Südkorea durchgefüttert werden darf. Hast du doch mit Sicherheit auch mitbekommen. Wenn ich mal einen Link dazu finde, werde ich ihn dir reinstellen. Aber: Ist es nicht normal, dass man sich nach über 60 Jahren Teilung damit arrangiert, dass es eben zwei Koreas gibt? Es gibt genausolange auch schon zwei Chinas, es gab auch bis in die 90er zwei Jemen und auch hierzulande war es für viele normal, dass es zwei Deutschlands gab. Meinetwegen könnte sich Deutschland auch vierteilen oder auch mit Österreich und der Schweiz zu einem größeren deutschen Staat zusammenschließen - mir ist das egal, solange ich in wirtschaftlich und politisch sicheren Verhältnissen lebe. Und ich wage zu behaupten, dass viele Südkoreaner genauso denken.

Nebulus
07.10.2006, 23:08
Zumindest weite Teile der Bevölkerung. Da gab es doch vor einem Jahr den Skandal, als irgendsoein südkoreanischer Gewerkschaftsfunktionär aussprach, was viele Südkoreaner aus der Nachkriegsgeneration denken: Lieber ein wirtschaftlich starkes Nordkorea als eins, das zusammenbricht, welches dann von Südkorea durchgefüttert werden darf. Hast du doch mit Sicherheit auch mitbekommen. Wenn ich mal einen Link dazu finde, werde ich ihn dir reinstellen. Aber: Ist es nicht normal, dass man sich nach über 60 Jahren Teilung damit arrangiert, dass es eben zwei Koreas gibt? Es gibt genausolange auch schon zwei Chinas, es gab auch bis in die 90er zwei Jemen und auch hierzulande war es für viele normal, dass es zwei Deutschlands gab. Meinetwegen könnte sich Deutschland auch vierteilen oder auch mit Österreich und der Schweiz zu einem größeren deutschen Staat zusammenschließen - mir ist das egal, solange ich in wirtschaftlich und politisch sicheren Verhältnissen lebe. Und ich wage zu behaupten, dass viele Südkoreaner genauso denken.

Wie in allen geteilten Ländern gibt es Menschen, die eine Familie bilden, die sich nie damit abfinden, von ihren Angehörigen getrennt zu sein, auch nach 100 Jahren nicht.

Nichtraucher
08.10.2006, 00:43
Wie in allen geteilten Ländern gibt es Menschen, die eine Familie bilden, die sich nie damit abfinden, von ihren Angehörigen getrennt zu sein, auch nach 100 Jahren nicht.


Das ist ein anderes Thema. Angenommen, Deutschland würde in 4 Einzelrepubliken aufgeteilt werden: Wer sagt denn, dass Bürger aus Deutschland 1 keine Bürger aus Deutschland 3 besuchen dürfen? Heutzutage kann man ja auch ohne Probleme von Luxemburg nach Portugal fahren um Verwandte, Freunde etc. zu besuchen...

Black Hawk
08.10.2006, 16:13
Das ist ein anderes Thema. Angenommen, Deutschland würde in 4 Einzelrepubliken aufgeteilt werden: Wer sagt denn, dass Bürger aus Deutschland 1 keine Bürger aus Deutschland 3 besuchen dürfen? Heutzutage kann man ja auch ohne Probleme von Luxemburg nach Portugal fahren um Verwandte, Freunde etc. zu besuchen...

Nur hat man heute kein Problem über die Grenze zu kommen oder mit Telefon,Internet und Briefen zu kommunizieren, ohne dass ein Dritter mitliest.

Dies war damals, als die DDR betand, nicht so möglich.

hardstyler911
08.10.2006, 16:51
Zumindest weite Teile der Bevölkerung. Da gab es doch vor einem Jahr den Skandal, als irgendsoein südkoreanischer Gewerkschaftsfunktionär aussprach, was viele Südkoreaner aus der Nachkriegsgeneration denken: Lieber ein wirtschaftlich starkes Nordkorea als eins, das zusammenbricht, welches dann von Südkorea durchgefüttert werden darf. Hast du doch mit Sicherheit auch mitbekommen. Wenn ich mal einen Link dazu finde, werde ich ihn dir reinstellen. Aber: Ist es nicht normal, dass man sich nach über 60 Jahren Teilung damit arrangiert, dass es eben zwei Koreas gibt? Es gibt genausolange auch schon zwei Chinas, es gab auch bis in die 90er zwei Jemen und auch hierzulande war es für viele normal, dass es zwei Deutschlands gab. Meinetwegen könnte sich Deutschland auch vierteilen oder auch mit Österreich und der Schweiz zu einem größeren deutschen Staat zusammenschließen - mir ist das egal, solange ich in wirtschaftlich und politisch sicheren Verhältnissen lebe. Und ich wage zu behaupten, dass viele Südkoreaner genauso denken.

Da hast du wohl recht und so soll es ja auch erstmal sein, ein konföderativer Staat soll gebildet werden und erst auf sehr lange Sicht kann man über eine Wiedervereinigung sprechen. Du kennst ja den 10 Punkte Plan Kim Il Sung´s zur Wiedervereinigung des Landes und ich denke genauso sollte es in Angriff genommen werden.

Nichtraucher
08.10.2006, 22:32
Nur hat man heute kein Problem über die Grenze zu kommen oder mit Telefon,Internet und Briefen zu kommunizieren, ohne dass ein Dritter mitliest.

Genau das habe ich in meinen vorherigen Beiträgen gesagt.


Dies war damals, als die DDR betand, nicht so möglich.

Habe ich nie bestritten, aber ich will auch keine Neugründung der DDR.

Rocky
08.10.2006, 22:40
Habe ich nie bestritten, aber ich will auch keine Neugründung der DDR.

Warum nicht?

Rocky

Misteredd
09.10.2006, 09:37
Da hast du wohl recht und so soll es ja auch erstmal sein, ein konföderativer Staat soll gebildet werden und erst auf sehr lange Sicht kann man über eine Wiedervereinigung sprechen. Du kennst ja den 10 Punkte Plan Kim Il Sung´s zur Wiedervereinigung des Landes und ich denke genauso sollte es in Angriff genommen werden.

Kannst Du diesen zehn-Punkte Plan hier kurz skizzieren, damit wir mitreden können?

Danke!

hardstyler911
09.10.2006, 14:47
Kannst Du diesen zehn-Punkte Plan hier kurz skizzieren, damit wir mitreden können?

Danke!

Gerne, so sieht der Vorschlag von Präsident Kim Il Sung aus:

1. Durch den großen Zusammenschluss der ganzen Nation muss ein souveräner, friedlicher und neutraler Einheitsstaat gegründet werden.
Nord und Süd sollten unter Beibehaltung der beiden bestehenden Gesellschaftsordnungen und Regierungen einen gesamtnationalen Einheitsstaat gründen, der alle Angehörigen unserer Nation – die Parteien, Gruppierungen, Klassen und Schichten – vertreten kann. Der gesamtnationale Einheitsstaat muss zu einem konföderativen Staat werden, an dem sich die beiden regionalen Regierungen von Nord und Süd gleich-berechtigt beteiligen, und zu einem souveränen, friedlichen, blockfreien neutralen Staat, der zu keiner Großmacht hinneigt.

2. Der Zusammenschluss muss auf der Liebe zur Nation und ihrem souveränen Geist basieren.
Die ganze Nation sollte das Schicksal einzelner Personen und das der Nation miteinander zu einem Ganzen verbinden und sich in ihrem Zusammenschluss von dem einzigen Gedanken leiten lassen, ihre Angehörigen zu lieben und in der Verteidigung ihrer Souveränität ihr Leben zu sehen. Es ist unumgänglich, voller Würde und Stolz auf unsere Nation Kriechertum und nationalen Nihilismus zurückzuweisen, die das souveräne Bewusstsein unserer Nation unterminieren.

3. Der Zusammenschluss muss nach dem Prinzip erfolgen, die Koexistenz, das gemeinsame Gedeihen und die Vertretung der gemeinsamen Interessen anzustreben und alles der Sache der Vereinigung der Heimat unterzuordnen.
Nord und Süd sollten die Existenz der unterschiedlichen Ideen, Ideale und Ordnungen anerkennen, achten und gemeinsam Fortschritt und Gedeihen sichern, anstatt einander anzugreifen. Sie sollten die gesamtnationalen Interessen den regionalen und Klasseninteressen voranstellen und alle Anstrengungen auf die Erreichung der Sache der Vereinigung der Heimat richten.

4. Alle politischen Streitigkeiten, die Spaltung und Konfrontation innerhalb der Nation fördern, sind einzustellen, wobei der Zusammenschluss anzustreben ist.
Nord und Süd dürfen nicht nach Konfrontation streben und sie nicht anheizen, sondern müssen alle Arten des politischen Streits einstellen und der Verleumdung und Diffamierung ein Ende setzen, mit der vereinten Kraft der Nation gemeinsam der Aggression und Einmischung der äußeren Kräfte entgegentreten, anstatt einander feindlich gesinnt zu sein.

5. Es gilt, die Gefahr eines Überfalls auf den Norden bzw. auf den Süden, die eines Sieges über den Kommunismus und die der kommunistischen Umwandlung gleichzeitig zu bannen und das gegenseitige Vertrauen und den Zusammenschluss zu fördern.
Nord und Süd müssen darauf verzichten, die andere Seite zu bedrohen und zu überfallen, und dürfen nicht versuchen, der anderen Seite die eigene Ordnung aufzuzwingen bzw. sie sich einzuverleiben.

6. Nord und Süd müssen die Demokratie wertschätzen und auf dem Weg zur Vereinigung der Heimat Hand in Hand gehen, anstatt aufgrund der Unterschiede in der Doktrin und den Grundprinzipien einander abzulehnen.
Es ist geboten, die Freiheit der Diskussion über die Vereinigung der Heimat und der Tätigkeit dafür zu gewährleisten und damit Schluss zu machen, die politischen Gegner zu unterdrücken, sich an ihnen zu rächen, sie zu verfolgen und zu bestrafen, über das Wohlwollen gegenüber dem Norden bzw. dem Süden zu nörgeln, alle politischen Sträflinge zu entlassen und zu rehabilitieren, damit sie zur Sache der Vereinigung der Heimat beitragen können.

7. Es gilt, das materielle und geistige Eigentum einzelner Personen und der Organisationen zu schützen und seine günstige Nutzung für den großen Zusammenschluss der Nation zu fördern.
Auch nach der Vereinigung der Heimat sind das staatliche, genossenschaftliche und private Eigentum anzuerkennen, das Kapital und Vermögen einzelner Personen und der Organisationen sowie die gemeinsamen Konzessionen mit ausländischem Kapital zu schützen, von der Zeit vor der Vereinigung der Heimat ganz zu schweigen. In allen Bereichen von Wissenschaft, Bildungswesen, Literatur, Kunst, Rundfunk-, Fernseh-, Presse-, Gesundheitswesen, Sport u. a. sind die soziale Ehre und Qualifikation jeden Bürgers anzuerkennen und Vergünstigungen für verdiente Personen weiterhin zu gewähren.

8. Die ganze Nation muss durch Kontakte, Besuche und Dialoge gegenseitiges Verständnis und Vertrauen sowie den Zusammenschluss erreichen.
Alle Hindernisse für Kontakte und Besuche sind aus dem Weg zu räumen, und man muss jedem Bürger unterschiedslos das Tor für Besuche offen lassen. Allen Parteien, Fraktionen, Klassen und Schichten sollten Gelegenheiten zu gleichberechtigten Dialogen gegeben und bi- und multilaterale Dialoge entwickelt werden.

9. Auf dem Weg zur Vereinigung der Heimat muss die ganze Nation im Norden, Süden und im Ausland die Solidarität miteinander verstärken.
Im Norden, Süden und im Ausland sollte man das, was der Vereinigung der Heimat zugute kommt, vorurteilslos unterstützen und das, was diesem Werk schadet, gemeinsam zurückweisen, die eigene enge Mauer durchbrechen und miteinander Schritt halten und einander unterstützen. Im Interesse der patriotischen Tätigkeit für die Vereinigung der Heimat müssen sich alle Parteien, Organisationen und Landsleute der verschiedensten Klassen und Schichten im Norden, Süden und im Ausland organisatorisch vereinigen.

10. Hohe Anerkennung muss jenen gelten, die zum großen nationalen Zusammenschluss und zur Vereinigung der Heimat beitrugen.
Zu begünstigen sind Personen, die sich Verdienste um den großen nationalen Zusammenschluss und um die Vereinigung der Heimat erwarben, und die gefallenen Patrioten sowie ihre Nachkommen. Auch diejenigen, die früher zwar Verrat an der Nation begingen, aber ihre Vergangenheit bereuen und den patriotischen Weg einschlagen, muss man mit Nachsicht behandeln und sie nach ihren Verdiensten um die Vereinigung der Heimat unparteiisch einschätzen.