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Roter Prolet
02.10.2006, 15:56
Auftraggeber der Nazis

Janis Schmelzer hat in seinem Buch über die Verbrechen der IG Farben neue Details zusammengetragen.

Die Rolle des Chemiekonzerns IG Farben während des Zweiten Weltkriegs, seine verbrecherische Kumpanei mit den Nazis ist hinreichend bekannt – sollte man meinen. Aber erstens werden von den Historikern noch immer Dokumente aufgefunden, die weitere Details an Tageslicht bringen. Und zum zweiten können – wie jüngste Wahlergebnisse belegen – diese Ergebnisse historischer Forschung nicht oft genug wiederholt werden. Versucht doch nicht nur die deutsche Industrie, diese Zusammenarbeit nach Möglichkeit unter den Tisch zu kehren – auch alte und neue Neonazis präsentieren sich zunehmend als vermeintlich antikapitalistische Alternative und leugnen die Rolle der deutschen Konzerne als Auftraggeber und Handlanger des Naziregimes.

(...)

Mehr davon?: http://www.jungewelt.de/2006/10-02/009.php

GnomInc
02.10.2006, 16:17
Komisch - ich eriinner mich das die deutsche Reichsregierung dem ollen
Lenin und seiner Gang ne Freifahrt nach St. Petersburg sponserte 1917...

und welches sponsoring überall und immer zugange war - ist auch kein
Geheimnis.

Wen sponsert gazprom ?

Schleifenträger
02.10.2006, 16:26
Das sind mitnichten nur geschichtliche Tatsachen. Heute sponsern Kapitalisten den Nazis Werbeauftritte, Propagandamaterial, Schulungszentren, Unkulturstätten u.a.. Und der Staat der Kapitalisten (also ein weiteres Lakaieninstrument) setzt mittels Gerichten, Ordnungsämtern und Polizeihundertschaften durch, daß die Nazis auch gegen den Willen zahlenmäßig weit überlegener Gegendemonstranten marschieren können. Als wäre das - trotz 1933-45 - die normalste Sache der Welt.

Pfui!

Na ja, genaugenommen sind die Nazis eben eine notwendige Erscheinung des Kapitalismus und werden erst mit ihm verschwinden.

Frei-denker
02.10.2006, 16:35
Es gab da mal eine interessante Doku im TV. Dort wurde offengelegt, daß amerikanische Unternehmen selbst während des Krieges Hitler unterstützten.

So hat z.B. IBM die Lochkarten-Streifen für die Datenerfassung in den KZ´s geliefert. Heftig, hm?

General Motors (Tochter: Adam Opel) hat in Amerika Sonderschichten gefahren, um genug LKW´s zu liefern, damit der Einmarsch deutscher Truppen ins Sudetenland rechtzeitig möglich ist.

Adam Opel als Tochter von GM hat während des Krieges jede Menge LKW´s an Hitler geliefert. Und da es ein US-Unternehmen ist, haben die amerikanischen Bomber dieses Werk nicht bombardiert und als versehentlich doch mal ein paar Bomben ein Werk beschädigt haben, konnte Adam Opel AG diese Schäden in Amerika von den Steuern absetzen. Der amerikanische Steuerzahler hat also die Reparatur an einem Werk bezahlt, daß Hitler belieferte.

Man mache sich eine typische Strategie der Kriegsgewinnler bewußt:

Wenn der Kriegsgewinnler beide Kriegsseiten mit Gütern beliefert, kann er den Krieg verlängern, damit extrem hohen Umsatz und hohe Gewinne realisieren. Am letzten WK hat sich das Kapital duselig und dämlich verdient.

Vietnamkrieg dito. Ich habe mal gelesen, daß Rockefeller die Vietnam mit Rüstungsgütern beliefert hat. Deshalb haben die amerikanischen Flugzeuge auch nicht die Schiffe mit Rüstungsgütern für die Vietkong bombardieren dürfen - auf Anweisung von Nixon.

Man muß sich an dieser Stelle auch fragen, inwieweit Kriege vom Kapital zwecks Profitsteigerung initiiert werden.

Bezahlen dürfen die Zeche die Bevölkerungen.

Kaiser
02.10.2006, 17:21
Wenn ich mich nicht täusche, so hat die IG Farben und andere große deutsche Unternehmen die NSDAP erst ab 1930 massiv unterstützt, d.h. ERST als der politische Durchbruch gelang.

Das das Kapital sich mit den großen Parteien, welche die Regierung übernehmen könnten, versucht gut zu stellen, ist wirklich nichts ungewöhnliches. Ist ja nicht so als das die IG Farben & co. vor 1933 ihr Geld nur in die NSDAP gesteckt hätten... :rolleyes:

Wer daraus herleitet, dass die NSDAP eine Marionette des Kapitals war, müßte ebenso messerscharf folgern, dass der Kommunismus eine Marionette des deutschen Kaisers war.

Schleifenträger
02.10.2006, 18:00
Wenn ich mich nicht täusche, so hat die IG Farben und andere große deutsche Unternehmen die NSDAP erst ab 1930 massiv unterstützt, d.h. ERST als der politische Durchbruch gelang.

Umgekehrt. Der "politische Durchbruch" wurde erst durch die Kapitalspritzen möglich. GERADE der Sprung 1930 beweist das:


http://www.dhm.de/lemo/objekte/statistik/waaaa3/index.html

1. Reichstag, 06.06.1920 0,00%
2. Reichstag, 04.05.1924 6,50%
3. Reichstag, 07.12. 1924 3,00%
4. Reichstag, 20.05.1928 2,60%
5. Reichstag, 14.09.1930 18,30%
6. Reichstag, 31.07.1932 37,30%
7. Reichstag, 06.11.1932 33,10%
8. Reichstag, 05.03.1933 43,90%

Wie heute wählten die Leute nicht aufgrund eines (verlogenen) Programms, sondern aufgrund der umfangreichsten Werbung.

Katukov
02.10.2006, 20:32
http://www.politikforen.de/showthread.php?t=19005

Waldgänger
02.10.2006, 20:39
@Katukov. Ich kenne ähnliche Quellen und Aussagen, aber sie sind mit Vorsicht zu genießen. Ich neige auch der Ansicht zu, dass die NSDAP gegen Ende der 20er/Beginn der 30er Jahre im Hintergrund von Industrie und Kapital unterstützt wurde, weil Hitler die Vernichtung des Kommunismus propagierte. Die Machenschaften der IG Farben sind hier als besonders menschenverachtend zu brandmarken und die historischen Zeugnisse sind bis heute nicht vollständig einsehbar bzw. die Historiker haben dafür keine Befugnis bekommen.

Zu Beginn der 20er Jahre war die NSDAP eine sektiererische Partei von vielen und für das Kapital sicher recht uninteressant, als sie jedoch zur Massenbewegung wurde und sich offen zur Heiligkeit des Privateigentums im Sinne der "Volksgemeinschaft" bekannte, dockten einige Finanziers an und unterstützten die NSDAP bei Kräften, vor allem, weil Hitler "Lebensraum im Osten" forderte. Die Zerschlagung der Sowjetunion war bereits zu Beginn des aufkeimenden Bolschewismus im Jahre 1917 ein Ziel des internationalen und nationalen Kapitals.

Waldgänger
02.10.2006, 20:46
Man muß sich an dieser Stelle auch fragen, inwieweit Kriege vom Kapital zwecks Profitsteigerung initiiert werden.

Bezahlen dürfen die Zeche die Bevölkerungen.

Zustimmung. Hitler war ein nützlicher Idiot des Kapitals, das beabsichtigte Sowjetrussland niederzuschlagen, damit dort neue Absatzmärkte erschlossen werden können. Als die Niederlage abzusehen war und Hitler seine "Mission" erfüllt hat, nämlich das Deutsche Reich in Kriege zu stürzen die es nicht hatte gewinnen können, kamen die ach so heroischen Amerikaner und "befreiten" Europa. Die USA hatten damit mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen:
Die Weltmacht des British Empire war gebrochen, die Sowjetunion wirtschaftlich entschieden geschwächt, Deutschland militärisch, wirtschaftlich, kulturell und moralisch am Ende und der Einflussbereich des Westens hatte sich bis zum Rhein vorgeschoben.

Katukov
02.10.2006, 21:06
Zu Beginn der 20er Jahre war die NSDAP eine sektiererische Partei von vielen und für das Kapital sicher recht uninteressant, als sie jedoch zur Massenbewegung wurde und sich offen zur Heiligkeit des Privateigentums im Sinne der "Volksgemeinschaft" bekannte, dockten einige Finanziers an und unterstützten die NSDAP bei Kräften, vor allem, weil Hitler "Lebensraum im Osten" forderte.

Lies den Text, die NSDAP wurde schon zu Anfang der Zwanziger Jahre vom Kapital unterstützt.

dr_seltsam
02.10.2006, 21:15
Lieber Katukov,

da habe ich aber einen ganz anderen interessanten Text. Er stammt von Professor Dr. Werner Maser.

Zitat aus :

Werner Maser- Der Wortbruch
Hitler, Stalin und die Legende vom » Überfall«


Der Zusammenbruch des Sowjetimperiums mit seiner ideologisch instrumentalisierten
Geschichtsdarstellung verhalf der Geschichtsschreibung - vorübergehend - zu Quellen,
die zur Neubewertung nicht nur bestimmter Details, sondern ganzer Phasen der
Geschichte zwingen.
Falsch ist, was Jahrzehnte hindurch in der gesamten Fachliteratur stand, deren Autoren
nämlich behaupteten, daß die Deutschen der Sowjetunion den Hitler-Stalin-Pakt und das
Geheimabkommen zum Beispiel ü ber die Aufteilung Polens angeboten und die Sowjets
letztlich nur zugestimmt hatten, weil sie Deutschland fü rchteten - oder 1939 objektiv gar
hatten fü rchten mü ssen.
Nachweisbar ist: Pakt und Geheimabkommen wurden von Molotow in Stalins Auftrag
formuliert, den Deutschen angeboten und von ihnen nahezu wortwörtlich akzeptiert.
Falsch ist, daß Hitler Stalin vorgeschlagen habe, Polen restlos aufzuteilen. Stalin war es,
der Hitler vorschlug, Polen untereinander restlos aufzuteilen und den polnischen Staat
auszulöschen.
Falsch ist, daß Stalin die Rote Armee erst 17 Tage nach Kriegsbeginn in Polen eingreifen
ließ, weil » die Rote Armee nicht fertig gewesen« sei. Zutreffend ist: Im August hatte
Stalin Frankreich und England vorgeschlagen, sofort 136 Divisionen, ein Heer von
2.584.000 Mann mit 10.000 Panzern, fü r einen gemeinsamen Krieg gegen Deutschland
zur Verfü gung zu stellen. Stalin wollte im September 1939 lediglich verhindern, daß die
Westmächte auch ihm wie Hitler - den Krieg erklärten. Er blieb statt dessen ständig mit
den Briten in Kontakt und schloß mit ihnen (bereits am 10. Oktober 1939) einen
sowjetisch-britischen Vertrag.
Unbestreitbar ist: Sowohl Deutschland als auch die Sowjetunion bereiteten synchron
einen Angriff gegen den Vertragspartner vor. Hitler kam Stalin lediglich zuvor, der
Deutschland bereits im Herbst 1938 - während des Mü nchener Abkommens - und dann
nochmals im bzw. nach dem sowjetischen Angriffskrieg gegen Finnland im Frü hjahr 1940
mit einem Angriffskrieg ü berziehen wollte.
Da Stalin, der insgesamt 84mal vor einem deutschen Angriff im Sommer 1941 gewarnt
wurde, Hitlers »Weisung Nr. 21: Fall Barbarossa« vom 18. September 1940 fü r einen
Angriffskrieg gegen die Sowjetunion bereits seit Ende Dezember 1940 - durch Verrat des
einstigen Zentrumsabgeordneten und Hitler-Gegners Erwin Respondek - kannte, kann die
stalinistisch bestimmte Version vom » verbrecherischen deutschen Überfall« auf die auf
einen Krieg nicht vorbereitete friedliche Sowjetunion und vom » Grollen Vaterländischen
Krieg« der Sowjetunion nicht nachvollzogen werden.
Daß die Rote Armee sich seit 1938 zudem auf einen Angriffskrieg gegen Deutschland
vorbereitet hatte, ist inzwischen lü ckenlos bewiesen. Im September 1938, zur Zeit des
Mü nchener Abkommens zwischen Deutschland, England und Frankreich, das die Sowjets
als » Kulminationspunkt der Forderung der imperialistischen Politik« charakterisierten,
machte die UdSSR in der Ukraine und im belorussischen Militärbezirk gegen Deutschland
mobil. Doch dabei blieb es auch. Allein wollte Stalin es nicht auf sich nehmen, das von
ihm zum gigantischen » Aggressor« stilisierte Deutschland anzugreifen.
Die Erklärung der Sowjets nach 1945, 1938 Deutschland nicht angegriffen zu haben, weil
die Tschechoslowakei sich nicht mit der Bitte an Moskau gewandt habe, Deutschland
entgegenzutreten, ist allzu durchsichtig. Allerdings ist nicht zu ü bersehen, daß die
Sowjetunion sich nach der Entscheidung Frankreichs, Prag nicht zu unterstü tzen, in
keiner einfachen Lage befand, zumal Polen und Rumänien sich weigerten, der Roten
Armee Durchmarschrechte einzuräumen. Doch selbst wenn Rumänien sich anders
verhalten hatte, Ware es den Russen infolge des total desolaten und primitiven
rumänischen Eisenbahnnetzes kaum möglich gewesen, ihre erste Division in weniger als
drei Monaten ü ber Rumänien in die Slowakei zu befördern.
George F. Kennan, der als Berater des amerikanischen Botschafters in Moskau fungierte,
resü mierte seinerzeit nach einem Gespräch mit dem deutschen Militärattaché in Prag:
» Die russische Erklärung der Bereitschaft zum Beistand der Tschechoslowakei, wenn
Frankreich dergleichen tut, war eine Geste, die Moskau sehr wenig kostete. Man kann
behaupten, daß fü r die Tschechen aus verschiedenen Grü nden gute Aussichten
bestanden, gerettet zu werden, wenn sie sich zum Widerstand entschlossen hatten. Man
kann jedoch kaum behaupten, daß sie durch die Truppen der Sowjetunion gerettet
worden wären.«
Während die Reichsregierung seit Ende Juli 1939 nach beiderseitigen diplomatischen
Vorarbeiten und Hinhaltestrategien auf rasche amtliche Entscheidungen der Sowjets im
Hinblick auf eine deutsch-sowjetische Übereinkunft drängte und die Regierung der UdSSR
- als demonstratives Zeichen ihres Entgegenkommens deutsche Landwirtschaftsfachleute
nach Moskau einladen ließ, paraphierten sowjetische Vertreter in denselben Tagen,
nämlich am 23. und am 24. Juli, einen von den Westmächten am 8. und 17. Juli 1939
vorgelegten Vertrag mit einem Zusatzprotokoll, nachdem Molotows Forderung
zugestimmt worden war, gegen Deutschland gerichtete Militärverhandlungen zwischen
der Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich einzuleiten. Und während Staatssekretär
von Weizsäcker vom Auswärtigen Amt die deutsche Botschaft in Moskau am 3. August
wissen ließ, daß die deutsche Regierung bereit sei » ganz konkret ü ber die Sowjetunion
interessierende Fragen zu sprechen« , genehmigte Stalin am Tag danach ein von den
Volkskommissariaten fü r Verteidigung und Ä ußeres ausgearbeitetes Dokument, das den
Titel » Vorstellungen zu den Verhandlungen mit England und Frankreich« trug und in fü nf
Variationen militärische Maßnahmen fü r den » Aufmarsch unserer Kräfte« gegen den
» Hauptaggressor« , also Deutschland, behandelte. » Im Falle eines Angriffs ... gegen uns,
mü ssen wir von England und Frankreich« , so hieß es in den sowjetischen
» Vorstellungen« , 1. die » Stellung von 86 Infanterie-Divisionen fordern, 2. einen
entschiedenen Vormarsch ihrerseits vom 16. Tag der Mobilisierung an, 3. eine aktive
Teilnahme Polens am Krieg und 4. ebenfalls einen ungehinderten Durchmarsch unseres
Heeres durch das Territorium Galiziens und des Korridors von Wilna 5. bei gleichzeitiger
Zurverfü gungstellung von rollendem Material.«
Generalstabsmäßig festgelegt war nicht nur, wie viele Panzer und Flugzeuge und welchen
Anteil an Artillerie die Sowjetunion, England und Frankreich jeweils stellen sollten,
sondern auch die Richtung der »Hauptschlage« und die Koordinierung der militärischen
Aktionen.
Ab 13. und 14. August verhandelten britische und französische Militärmissionen in
Moskau mit den vom sowjetischen Marschall Woroschilow angefü hrten sowjetischen
Militärs und hochangesiedelten politischen Funktionsträgern Kusnetzow, Loktionow,
Smorodionow und Schaposchnikow, deren Trachten weisungsgemäß darauf gerichtet
war, ü ber ihre Verhandlungspartner aus London und Paris verbindliche Zusagen von
deren Regierungen fü r einen Militärpakt mit der Sowjetunion fü r einen Krieg » gegen
Deutschland und seine Verbü ndeten« zu gewinnen. Stalin, der die Strategie und Taktik
der seit dem 14. Juni 1939 - nach Sondierungsgesprächen in der zweiten Märzhälfte - in
Moskau verhandelnden Briten und Franzosen mehrfach verärgert kommentiert hatte, fuhr
bis zum 20. August 1939 zielstrebig zweigleisig. Er ließ einerseits Molotow, Astachow,
Babarin, Potemkin und Mikojan monatelang mit Ribbentrop und dessen engsten
Mitarbeitern konferieren, die deutschen Vorbehalte gegenü ber der Sowjetunion
systematisch abbauen, die » Friedfertigkeit« sowohl seiner Regierung als auch seines
Regimes als selbstverständliche Vorgaben suggerieren und von Molotow einen (bereits
mit einem » Geheimprotokoll« versehenen) » Nichtangriffspakt« formulieren, in dem vom
»Wunsch nach Festigung der Sache des Friedens« die Rede war - und drängte
andererseits England und Frankreich, sich mit ihm fü r einen vermeintlich notwendigen
» Präventivkrieg« gegen das Reich zu verbunden.
Obwohl er, der » eiskalte Rechner« , wie Hitler Stalin nannte, London und Paris
unterstellte, sich » insgeheim mit Hitler zu arrangieren« , bot er den beiden Westmächten
an, eine gewaltige Streitmacht gegen Deutschland und seine möglichen Verbü ndeten
Lettland, Estland, Rumänien und Ungarn fü r den Fall aufzubieten, daß sie bereit waren,
sich mit der Sowjetunion fü r einen Krieg gegen Deutschland zu verbü nden. Das
Sitzungsprotokoll der » Militärmissionen der UdSSR/Großbritanniens und Frankreichs«
vom 14. August 1939 spricht fü r sich: »Auf Ersuchen der Militärmissionen
Großbritanniens und Frankreichs stelle ich« , erklärte der sowjetische Armeekommandeur
Schaposchnikow, » im Auftrage der Militärmission der UdSSR den Aufmarschplan der
Streitkräfte der UdSSR an deren Westgrenze dar.
Die Rote Armee läßt im europäischen Teil der UdSSR gegen eine Aggression in Europa
aufmarschieren und Front machen: 120 Infanteriedivisionen, 16 Kavalleriedivisionen,
5000 schwere Geschü tze einschließlich Kanonen und Haubitzen, 9000 bis 10.000 Panzer,
5000 bis 5500 Kampfflugzeuge, Bomber und Jäger und zusätzlich: Hilfsflugzeuge. In
dieser Zahl sind nicht einbegriffen: die Truppenteile der Befestigungsbereiche, die
Flugabwehr-, die -Kü stenschutz- und die Reserveverbände, der Ersatz (Depots) und die
rü ckwärtigen Dienste ... Die Kriegsstärke der Division betragt 19.000 Mann ... In
Alarmbereitschaft versetzt werden die Verbände in den Befestigungsbereichen innerhalb
von vier bis sechs Stunden.
Befestigungsbereiche hat die UdSSR entlang ihrer gesamten Westgrenze, vom Nördlichen
Eismeer bis zum Schwarzen Meer. Der Aufmarsch der Armee wickelt sich innerhalb von
acht bis 20 Tagen ab. Das Eisenbahnnetz ermöglicht es, die Armee in der genannten Zeit
nicht nur an der Grenze zusammenzuziehen, sondern sie auch entlang der Front
umzugruppieren. Entlang der Westgrenze haben wir in einer Tiefe bis zu 300 km drei bis
fü nf Rochiermöglichkeiten.« Nach dieser Stärkenaufrechnung, die der britische Adrimal
Drax, der Leiter der britischen Mission, (auf Anfrage) mitschreiben durfte, erläuterte
Schaposchnikow: » Ich will nun die von der Militärmission der UdSSR gebilligten drei
Varianten fü r ein eventuelles gemeinsames Vorgehen der Streitkräfte Großbritanniens,
Frankreichs und der UdSSR im Falle einer Aggression in Europa darlegen.«
Auch diese » Varianten« sind von so außerordentlicher historischer Bedeutung, daß sie
wenigstens auszugsweise wiedergegeben werden sollen.
1. Vorschlag fü r den Fall, daß der Block der Aggressoren Großbritannien und Frankreich
angreift. In diesem Fall stellt die UdSSR 70 Prozent der Streitkräfte, die von
Großbritannien und Frankreich unmittelbar gegen den Hauptaggressor - Deutschland -
eingesetzt werden. Genauer: Wenn zum Beispiel Frankreich und Großbritannien gegen
Deutschland unmittelbar 90 Infanteriedivisionen aufstellen wurden, so wurde die UdSSR
63 Infanteriedivisionen, sechs Kavalleriedivisionen mit entsprechender Anzahl Artillerie,
Panzer, Flugzeuge, in Gesamtstärke von rund zwei Millionen Mann, bereitstellen.
2. Vorschlag » ... die Nordflotte der UdSSR fuhrt Operationen vor den Kü sten Finnlands
und Norwegens außerhalb ihrer Hoheitsgewässer gemeinsam mit einem britischfranzösischen
Geschwader durch ... die Baltische Flotte der UdSSR kann Unterseeboote
einsetzen und vor den Kü sten Ostpreußens und Pommerns Minen legen. Die U-Boote der
Baltischen Flotte der UdSSR werden den gegnerischen Transport von Rohstoffen aus
Schweden stören ... falls die Aggression sich gegen Polen und Rumänien richtet ... (kann
eine) Teilnahme der UdSSR am Kriege . .. nur dann erfolgen, wenn Frankreich und
Großbritannien mit Polen und möglichst auch mit Litauen und Rumänien den
Durchmarsch und Operationen unserer Truppen durch den Korridor von Wilna ü ber
Galizien und Rumänien vereinbaren. In diesem Fall stellt die UdSSR 100 Prozent der
Streitkräfte, mit denen Großbritannien und Frankreich unmittelbar gegen Deutschland
antreten. Wenn zum Beispiel Frankreich und Großbritannien gegen Deutschland 90
Infanteriedivisionen antreten lassen, stellt die UdSSR 90 Infanteriedivisionen und zwölf
Kavalleriedivisionen mit entsprechenden Artillerie-, Flieger- und Panzerkräften ... Im
Sü den sperrt die Schwarzmeerflotte der UdSSR das Donaudelta gegen das Eindringen
von Unterseebooten des Aggressors (Deutschland) und eventuellen anderen
Marinekräften und riegelt den Bosporus ab, um feindlichen Geschwadern und
Unterseebooten den Zugang zum Schwarzen Meer zu verwehren ...
3. Vorschlag fü r den Fall, daß der Hauptangreifer sich ü ber das Territorium Finnlands,
Estlands und Lettlands hinweg gegen die UdSSR richtet. In diesem Fall werden
Frankreich und Großbritannien unverzü glich in den Krieg gegen den Aggressor oder den
Aggressorblock eintreten mü ssen. Durch Vertrage mit Großbritannien und Frankreich
verbunden, muß Polen unbedingt gegen Deutschland antreten und unseren Truppen, laut
Vereinbarung der Regierungen Großbritanniens und Frankreichs mit der Regierung
Polens, durch den Korridor von Wilna und Galizien Durchlaß gewähren.«
Die Sowjets lockten ihre westlichen Verhandlungspartner 1939 mit gigantischen Zahlen.
So sollte die erste Welle der Luftwaffe 5000 bis 5500 Kampfflugzeuge auf dem
westeuropäischen Kriegsschauplatz umfassen, dem gegebenenfalls monatlich 900 bis 950
neue Maschinen zur Verfü gung gestellt werden konnten.
Eindeutig den Angriffscharakter der geplanten Operationen heraushebend, erklärte der
Armeekommandeur Loktionow: » Die Reichweite der Bomber betragt 1800 bis 4000
Kilometer. Die Bombenladung reicht von 600 Kilogramm ... bis 2500 Kilogramm ... Das
Verhältnis zwischen Bombern, Jagd- und Armeefliegern betragt prozentual 55 :40: 15.«
Doch die beiden westlichen Militärmissionen, die sich erst elf Tage nach der Zustimmung
ihrer Regierungen - mit einem Passagierdampfer - auf den Weg nach Moskau begeben
hatten, wofü r sie sechs Tage benötigten, ließen sich Zeit. Wahrend die Sowjets die
Westmächte drängten, sich fü r Stalins Krieg gegen Deutschland zu entscheiden,
versuchten sie gleichzeitig, die Deutschen zu beruhigen und ihnen einzureden, daß sich
die deutsch-sowjetischen Verhältnisse im Hinblick auf eine gedeihliche Zusammenarbeit
positiv verändert hatten. Tatsächliche Streitfragen gäbe es ja eigentlich nicht mehr, so
daß aggressive Tendenzen nicht mehr zur Debatte stunden.
Am 14. August 1939 erklärte Woroschilow den zaudernden westlichen Militarmissionen
wörtlich, » daß die (geplanten) Operationen der sowjetischen Truppen gegen Ostpreußen
und Galizien und Operationen Englands und Frankreichs im Westen das Ende
Deutschlands bedeuten wurden« , wenn sie, die Briten und die Franzosen, bereit seien,
den sowjetischen Plan zu akzeptieren. Doch die Westmächte waren zu einer solchen
Aktion nicht bereit. Sie beriefen sich auf das geltende Völkerrecht und verwiesen darauf,
daß die Sowjetunion und Deutschland keine gemeinsamen Grenzen hatten und Polen den
sowjetischen Truppen den Durchmarsch durch Polen nicht gestatte. Damit war Stalins
Plan zur Makulatur geworden, das militärisch und wirtschaftlich nicht entfernt auf einen
solchen Krieg vorbereitete Deutsche Reich, dessen Fü hrung nachweisbar bis 1941 noch
nicht einmal ü ber einen Kriegsplan verfugte, niederzuwerfen und ihm, wie Woroschilow
sagte, ein » Ende« zu bereiten.
Als Stalin am 19. August 1939 von Woroschilow erfuhr, daß Großbritannien und
Frankreich sich nicht in seinen Plan einspannen ließen, wandelte er sich innerhalb von 24
Stunden » vom Saulus zum Paulus« . Molotow, der sicherheitshalber bereits Mitte August
beim deutschen Botschafter von der Schulenburg ventiliert hatte, wie Deutschland zu
einem sowjetisch-deutschen Pakt stehen wurde, mußte nun auf diese Karte setzen und in
bestü rzender Eile den Hitler-Stalin-Pakt vorbereiten. Wie die sowjetische Bevölkerung
und die Weltöffentlichkeit auf diese Wendung reagieren wurden, interessierte Stalin
persönlieh wenig. Die Funktionsträger des Regimes hatte damit fertig zu werden. Und
noch ehe die deutsche Regierung sich naher mit dem sowjetischen Anerbieten
beschäftigen konnte, erreichte sie bereits am nächsten Tag, am 20. August, ein
Telegramm des deutschen Botschafters aus Moskau, der Molotows Wunsch ankü ndigte,
sich möglichst umgehend mit Deutschland zu arrangieren. Die UdSSR redete von einem
Nichtangriffspakt, während sie in Moskau intensiv dabei war, die Militärmissionen
Großbritanniens und Frankreichs fü r einen Krieg gegen Deutschland zu gewinnen.
Auf den Nachvollzug des Faktabschlusses vom 23. August 1939, der sich als Schleuse fü r
den Krieg in Europa erwies, kann hier verzichtet werden. An dieser Stelle zunächst nur so
viel: Das wirtschaftliche und militärische Kräfteverhältnis Sowjetunion Deutschland bot
Stalin zu jener Zeit keinen tatsächlichen Anlaß, Besorgnis oder gar Furcht zu suggerieren
und die Welt glauben zu machen, daß Hitler in der Lage sei, die Sowjetunion ernsthaft zu
gefährden. Die Auswertung der Ereignisse und Dokumente läßt vielmehr die Vermutung
zu, daß es Stalin darum gegangen ist, » Hitler-Deutschland« propagandistisch frü hzeitig
und systematisch mit dem Stigma des » Aggressors« zu versehen, um späteren eigenen
Operationen aggressiven Charakters psychologisch den Boden zu bereiten. Die
richtungweisenden Bemü hungen der sowjetischen Funktionsträger während der
Verhandlungen mit den westlichen Militärmissionen bis zum 19. August 1939 sind mehr
als ein Indiz dafü r.
Die eigene Basis strafte Stalin Lü gen. Die sowjetische Luftwaffe erhielt beispielsweise
vom 1. Januar 1939 bis zum 22. Juni 1941 17.745 Kampfflugzeuge und die Artillerie
99.578 Geschü tze, Kanonen und Granatwerfer gegen die erreichte Gesamtzahl von 7184
Geschü tzen der deutschen Artillerie bis zum Juni 1941. Die sowjetische
Rü stungsindustrie, die 1941 43,4 Prozent des gesamten sowjetischen Staatshaushaltes
beanspruchte und zwischen 1928 und 1941 von neun Millionen »Werktätigen« auf 23
Millionen angewachsen war, verfü gte bereits 1941 ü ber einen Frauenanteil von 39
Prozent. Hatten 1928 rund 100.000 Ingenieure und Techniker in den Diensten der
sowjetischen Rü stungsindustrie gestanden, waren es 1940 mehr als eine Million.
Am 22. Juni 1941 verfü gte die Rote Armee gegenü ber der Wehrmacht ü ber die fü nffache
Anzahl an Flugzeugen und ü ber die siebenfache Menge an Panzern, was Hitler 1941
weder wußte noch hatte wahrhaben wollen. »Hätte mir einer« drei oder vier Tage vor
dem Beginn des Rußlandkrieges erklärt, die Russen » haben 10.000 Panzer« , so Hitler in
der Nacht vom 5. zum 6. Januar 1942,,,ich hätte geantwortet: Sind Sie wahnsinnig?«
Hatte die Friedensstärke der Roten Armee 1933 885.000 Mann betragen, waren es 1937
1.433.000, 1939 2.100.000, im Januar 1941 4.200.000 und im Juni 1941 weit ü ber fü nf
Millionen Mann. Und die Gegenseite? Nach einer Forderung Hitlers von 1936 sollten die
Wehrmacht und die Wirtschaft zwar 1940 auf einen Kriegsfall vorbereitet und voll
einsatzfähig sein, doch das Rü stungsprogramm war - gemessen an der deutschen
Industriekapazität - nur schwerfällig angelaufen.
Bis September 1939 gab es in kaum einem deutschen Wirtschaftszweig eine Produktion,
die größere Kriegsvorbereitungen auch nur ahnen ließ. Noch im dritten Kriegsjahr gab es
weder einen zentral gelenkten Rü stungsplan noch eine zentral gelenkte
Rü stungsproduktion. Jeder Wehrmachtsteil, das Heer, die Luftwaffe und die Marine,
rü stete fü r sich nach Programmen, die Hitler gebilligt hatte. Den fast 6000 Mitarbeitern
und einer » kriegsstarken Kompanie Generale« , die beispielsweise allein das
Heereswaffenamt beschäftigte, war darü ber hinaus auch die unumgängliche
Massenproduktion von Munition und Waffen fremd. Ständiger Streit um Rohstoffe und
Arbeitskräfte war nur eine der paralysierenden Folgen des Zuständigkeits- und
Kompetenzgerangels. Gemeinsame Absprachen gab es nicht.
Da es in Deutschland bis zu jener Zeit noch keinen Kriegsplan gab, fehlte geradezu
zwangsläufig auch ein differenzierter, zentraler Rü stungsplan. Der Vierjahresplan mit
Hermann Göring als oberster Instanz hatte zwar fü r die Sicherung der fü r die Rü stung
wichtigen Rohstoffe zu sorgen, wobei Sonder- und Generalbevollmächtigte fü r Chemie
und Kraftfahrwesen Engpässe innerhalb spezieller Bereiche zu unterbinden hatten, doch
sie bewirkten nicht, was Hitler erwartete. Zwar verfü gte Göring ü ber alle nötigen
Vollmachten, doch er nutzte sie nicht angemessen. Infolge seiner vielen Ämter war er
eindeutig ü berfordert. Allein seine Position als Oberbefehlshaber der Luftwaffe nahm ihn
so in Anspruch, daß er schwerlich in der Lage war, sich » nebenbei« auch noch
ausreichend mit den Rü stungsproblemen und deren Umfeld zu befassen.
Ein Problem fü r sich bildete die Kriegsmarine. Zwar sollte sie nach der Kü ndigung des
deutsch-britischen Flottenabkommens durch Hitler im April 1939 nach dem sogenannten
» Z-Plan« zehn Schlachtschiffe, vier Flugzeugträger, 20 schwere und 48 leichte Kreuzer,
22 Spähkreuzer, 66 Zerstorer, 90 Torpedoboote und 249 U-Boote bekommen; doch diese
Stärke war erst fü r das Jahr 1948 vorgesehen. 1939 war all das pure Zukunftsträumerei.
Zwar hatten - mit Kriegsbeginn am 1. September 1939 - fortan monatlich 29 U-Boote die
Werften verlassen sollen, was Admiral Karl Dönitz, der Befehlshaber der U-Boot-Flotte,
hinsichtlich seiner Konzeptionen immer noch als viel zuwenig ansah, doch noch in der
zweiten Hälfte des Jahres 1940 waren es faktisch nur sechs Boote pro Monat.
Deutschland verfü gte sowohl am 1. September 1939 als auch am 1. September 1940
insgesamt ü ber lediglich 57 U-Boote. Die Anzahl der fü r den Einsatz im Atlantik
geeigneten Boote sank bis Februar 1941 sogar von 26 auf 22. Im Oktober 1940 befanden
sich im Nordatlantik mehr italienische als deutsche U-Boote. Was immer Stalin in diesem
Zusammenhang auch verbreitete und glauben machen wollte: Er wußte, wie stark die
deutsche Wehrmacht in Wirklichkeit war. Als Schukow ihm beispielsweise am 14. Mai
1941 meldete, daß allein im » baltischen, im westlichen, im Kiewer und im Odessaer
Wehrkreis« 149 Divisionen der Roten Armee stü nden, bemerkte er lapidar: » Die
Deutschen haben nach unseren Informationen nicht so viele Truppen« , was den
Tatsachen sehr nahe kam!
Am 22. Juni 1941 trat die Wehrmacht mit 152 Divisionen zum Angriff auf die Sowjetunion
an: 3.500.000 Mann. Die Rote Armee verlor allein während des ersten Kriegsjahres
4.500.000 Mann (Tote, Verwundete und Gefangene), ohne daß sich dies gravierend
auswirkte. Die hochentwickelte deutsche Technik und Industrie, die eisfreien Ostseehafen
und die Tü r zum Westen waren Wunsche, die in Rußland ü ber eine etablierte Tradition
verfugten. Daß Stalin nur » Ruhe und grundlegende politische Sicherheiten« und » von
Deutschland die Anerkennung der Unverletzlichkeit des Status quo und damit die
unverrü ckbare Stabilität in Osteuropa« im Blick gehabt habe, wie beispielsweise Ingeborg
Fleischauer, die ihre marxistisch-leninistische Herkunft nicht verbergen kann, in ihrem
stalinfreundlichen Buch »Der Pakt« behauptet, trifft angesichts der zuverlässigen Quellen
nicht zu. auch wenn der Reigen derjenigen, die diese ideologisch instrumentalisierte
These verfechten, immer noch Legion ist.
Wie angesichts der Entstehungsgeschichte des Paktes vom 23. August 1939 und des
Grenz- und Freundschaftsvertrages vom 28. September 1939 sowie der Struktur der
beiden Paktpartner nicht anders zu erwarten gewesen war, versiegten die Verhandlungen
trotz mancher diplomatischer Querelen nicht. Das Streitobjekt, die Okkupation fremden
Territoriums, bildete das Scharnier, das die Verbindung aufrechterhielt. Das Baltikum, als
sowjetische militärische Basis fü r Stalins Ambitionen und zukunftsorientierte Sowjetpolitik
sehr viel wichtiger als fü r Hitler, blieb der Zankapfel. Kaum daß der Krieg gegen Polen
beendet war, drängte Stalin zunächst Estland, Lettland und Litauen » Beistands- und
Handelsabkommen« auf, die ihm ermöglichten, in diesen Staaten » legal« Verbande der
sowjetischen Luftwaffe, der Flotte und des Heeres zu stationieren.
Nachdenklich stimmen mußte im Hinblick auf die Formulierung des Grenz- und
Freundschaftsvertrages, der die gleichen formellen Mangel aufwies wie der Vertrag vom
23. August 1939, daß in ihm weder eine Geltungsdauer und Kü ndigungsfrist noch eine
Strafandrohung fü r die Verletzung der Vereinbarungen enthalten waren. Darü ber hinaus
kann die Feststellung im Artikel IV, daß » die vorstehende Regelung als ein sicheres
Fundament fü r eine fortschreitende Entwicklung der freundschaftlichen Beziehungen
zwischen ihren Völkern« zu betrachten sei, schwerlich als Ersatz fü r eine gegenseitige
Zusicherung » friedlichen Verhaltens« gelten.
Schon diese Argumente lassen die - nicht zweifelsfrei zu beantwortende - Frage zu, ob
die Vertragspartner sich damit freie Hand fü r Aggressionen vorbehalten wollten, ohne das
Odium des Vertragsbruches zu riskieren. Mit einiger Sicherheit jedenfalls kann
festgestellt werden, daß Stalin und Molotow - ebenso auch Hitler - seit Anbeginn der
Vereinbarungen nicht daran gedacht haben, sich buchstabengetreu an sie zu halten.
Nachdem Hitler beispielsweise während seiner Unterredung mit Molotow in Berlin am 13.
November 1940 moniert hatte, daß die Sowjetunion die vertraglichen Vereinbarungen
mißachtet hatte, soweit es um Okkupationen fremder Gebiete ginge, entgegnete Molotow
in aggressiv skrupelloser Offenheit, daß » das Abkommen von 1939 auf eine bestimmte
Etappe der Entwicklung« bezogen worden sei, die » mit der Beendigung des Polenkrieges
abgeschlossen wurde« , so daß die von der Sowjetunion » vorgenommenen Korrekturen«
schließlich als Entgelt fü r die Unterstü tzung der UdSSR gelten durften, die Deutschland
letztlich auch ermöglicht hatte, Frankreich niederzuwerfen.
Vor Mitte Mai 1941 - wahrscheinlich unmittelbar nach dem Heß-Flug nach England - und
nach mehreren Stalin-Ä ußerungen, daß die Sowjetunion einen Krieg gegen Deutschland
beginnen werde, wenn Hitler nicht komme, legten Schukow und Timoschenko dem
Sowjetfü hrer einen vom späteren Marschall Wassilewski ausgearbeiteten und in
Kanzleischrift eigenhändig niedergeschriebenen Operationsplan mit der Bitte vor, ihn zu
genehmigen, was Stalin auch tat. Das an » den Vorsitzenden des Rates der
Volkskommissare der UdSSR, den Genossen Stalin« gerichtete Dokument begann mit
dem Satz: » Ich trage Ihnen zur Begutachtung die Erwägungen fü r den strategischen
Aufmarschplan der Streitkräfte der Sowjetunion fü r den Fall eines Krieges mit
Deutschland und seinen Verbü ndeten vor ...«
Vernichtet werden sollten von der Roten Armee danach als erstes strategisches Ziel
zunächst die sü dlich von Demblin aufmarschierten deutschen Streitkräfte. Bis zum 30.
Tag der Operation sollte die allgemeine Frontlinie Ostrolenka, der FluB Narev, Lodz,
Kreuzburg, Oppeln und Olmü tz erreicht sein, um den sowjetischen Kräften der
Sü dwestfront die Möglichkeit zu eröffnen, den Hauptschlag in Richtung Krakau-Kattowitz
zu fü hren und auf diesem Wege die deutschen Streitkräfte von den sü dlichen
Verbü ndeten abzuschneiden.
Durch einen » Nebenschlag« sollte die Kräftegruppierung um Warschau gebunden und die
Voraussetzung geschaffen werden, der sowjetischen Sü dfront die Vernichtung der
deutschen Truppen zu erleichtern. Gegen Finnland, Ostpreußen, Ungarn und Rumänien
sollte eine bewegliche Verteidigung gefü hrt werden, um bei gü nstiger Lage fü r einen
vernichtenden Schlag gegen Rumänien bereit zu sein. Gleichzeitig sollten die deutschen
Streitkräfte um Krakau » zerschlagen« und der » Raum Kattowitz in Besitz« genommen
werden. Dies sollte im Hinblick auf die Absicht geschehen, den Angriff nach Norden und
Nordwesten fortsetzen und das ehemalige Polen und » Ostpreußen in Besitz« nehmen zu
können. Nach diesen Vorgaben folgten Weisungen zur Sicherstellung konzentrierter
Schlage gegen Rumänien und zur Vernichtung der rumänischen Armee.
Die dargelegten Maßnahmen sind so umzusetzen, hielt es weiter, daß es der
sowjetischen Fü hrung möglich sei, einen » Überraschungsangriff« » sowohl von der Luft
als auch auf dem Festland« zu fü hren. » Ausgehend von der Absicht des strategischen
Aufmarschplanes« , hieß es wörtlich weiter, » ist fü r die Streitkräfte der UdSSR folgende
Kräftegruppierung vorgesehen: Die Landstreitkräfte der Roten Armee in der Starke von
198 Schü tzen-Divisionen, 61 Panzer-Divisionen, 31 motorisierten Divisionen, 13
Kavallerie-Divisionen (insgesamt 303 Divisionen mit 5.757.000 Mann) und 74
Artillerieregimentern als Reserve des Oberkommandos« sollten auf vier » Fronten«
verteilt werden: auf die Nordfront (Militärbezirk Leningrad), die Nordwestfront
(besonderer Militärbezirk Baltikum), die Westfront (besonderer Militärbezirk West) und
die Sü dwestfront.
Ausdrü cklich kodifizierte der strategische Aufmarschplan:
» 1. Unter dem Anschein von Übungen fü r Soldaten der Reserve ist eine geheime
Mobilmachung der Truppe durchzufü hren.
2. Unter dem Anschein, in Ausbildungslager auszurü cken« , hieß es weiter, » sind in der
Nähe der Westgrenze geheime Truppen zusammenzuziehen, und vorrangig sind alle
Armeen fü r die Reserve des Oberkommandos zusammenzuziehen.
3. Aus den entlegenen Militärbezirken sind die Luftstreitkräfte geheim auf Feldflugplätzen
zu konzentrieren, und mit dem Einrichten der rü ckwärtigen Dienste der Luftstreitkräfte
ist sogleich zu beginnen ...
4. Um sich von einem möglichen feindlichen Überraschungsstoß zu sichern, ist das
Zusammenziehen der Kräfte und der Aufmarsch der eigenen zu decken und ihr Übergang
zum Angriff vorzubereiten . . . «
» Ich ersuche« , so hieß es unter der Ziffer IX des Aufmarschplanes, ,,1. Den vorgelegten
Plan fü r den strategischen Aufmarsch der Streitkräfte der UdSSR und den beabsichtigten
Einsatzplan fü r den Fall eines Krieges mit Deutschland zu bestätigen ... Die konsequente
Durchfü hrung der geheimen Mobilmachung und die geheime Zusammenziehung
vorrangig aller Armeen der Reserve des Oberkommandos und der Luftwaffe (bitten wir)
rechtzeitig zu genehmigen« und » Die Industrie verbindlich zu verpflichten, den
Produktionsausstoß fü r Panzer und Flugzeuge als auch den Plan fü r die Herstellung und
Zufuhr von Munition und Kraftstoff innerhalb der vorgegebenen Zeit genauestens zu
erfü llen.« [1]
General Wassilewski hatte die Aufzählung der fü r den Angriffskrieg gegen Deutschland
zur Verfü gung stehenden » Vorräte« an Munition, Treib- und Schmierstoffen und Bomben
am Schluß seines (von Stalin mit » J. St.« ) paraphierten Operationsplanes mit der
Formulierung eingeleitet: »Der Aufmarsch der Truppen und ihr Einsatz werden durch die
nachstehend angefü hrten Vorräte sichergestellt« , was nicht unbedingt auf beabsichtigte
Verteidigungsoperationen hinwies. Seine Aufschlü sselung bestätigte es ebenfalls. So
registrierte er beispielsweise fü r die Flugabwehr einen Vorrat von lediglich f ü nf Tagen fü r
37-mm-Munition und von elf Tagen fü r 85-mm-Munition, was eindeutig gegen eine
Absicht sprach, sich an den Grenzen auf Defensivoperationen vorzubereiten und einen
Verteidigungskrieg fü hren zu wollen.
Ebenso verhielt es sich hinsichtlich der » Fliegermunition« und der Treib- und
Schmierstoffe: » Betonbrechende Munition« lag fü r zehn Tage bereit, Benzin fü r
zweieinhalb Monate. » Betonbrechende Munition« konnte im Verteidigungskrieg im
eigenen Land nicht eingesetzt werden. Die großen Treibstoffmengen in Grenznahe
schlossen Verteidigungsabsichten als dominierendes Motiv ebenso aus. Eine Million
Tonnen Treibstoff wurden Anfang Juni aus dem Landesinneren in Grenznähe geschafft,
wo sie im Falle eines Verteidigungskrieges rasch ein Opfer der feindlichen Luftwaffe
werden mußten, wie es bereits am ersten Tag des deutschsowjetischen Krieges auch
geschehen ist. Ä hnlich verhielt es sich im Zusammenhang mit den
Munitionsbereitstellungen. 4216 - in » Grenznähe geparkte« - Eisenbahnwagen mit
Munition wurden unmittelbar bei Kriegsbeginn allein an der Westfront vernichtet. Allein
auf dem Bahnhof Kalinowka an der Sü dwestfront standen 1500 Eisenbahnwaggons voller
Munition bereit, was nicht zu den Ausnahmen gehörte. An allen Frontabschnitten
befanden sich in angemessener Entfernung von den Grenzen fahrbereite Munitionszü ge,
deren Besatzungen auf Anweisungen fü r ihre Weiterfahrten harrten.
Hätte die Rote Armee sich auf einen Verteidigungskrieg vorbereitet, wären diese Vorräte
nicht auf mobilen Fahrzeugen gelagert, sondern an vorbereiteten Verteidigungsstellen
deponiert worden. Die Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten der Roten Armee wußten
spätestens seit Ende 1938, daß das Gerede ü ber die Sowjetarmee als
» Verteidigungsarmee« nur eine Version der Propaganda war. Und sie bestätigten dies
nach ihrer Gefangennahme auch nahezu ausnahmslos.
Nachdem Stalin die Auffassung geäußert hatte, daß ein deutscher Angriff nach
Herbstbeginn 1941 nicht erwartet werden könne, weil der Zeitpunkt » fü r einen deutschen
Angriff zu spät« sei, wurde in der Sowjetunion alles darauf vorbereitet, den deutschen
Möglichkeiten mit einem umgehenden eigenen Angriff » zuvorzukommen« , wie der von
Timoschenko und Schukow unterzeichnete Operationsplan es vorsah. Die sowjetische
Eisenbahn trug dabei einen wesentlichen Teil der Hauptlasten. Zu den bereits genannten
Zahlen gesellte sich die Tatsache, daß allein 1320 Eisenbahnzü ge (nicht etwa Waggons,
sondern Zü ge) mit Kraftwagen auf den Schienen bereitstanden. Angesichts dieses schier
unü bersehbaren Aufwandes und der sowjetischen Organisationsmangel kam es vor und
bei Kriegsbeginn zu Pannen, die den deutschen Streitkräften zugute kamen. Ein Großteil
der Einheiten der 21. Armee beispielsweise wurde ebenso auf dem Transport vom
Kriegsausbruch ü berrascht wie das 43. Schü tzenkorps, elf Divisionen der 21. und 22.
Armee und die 19. und 16. Armee. »Die ungeheure Ansammlung von Waggons lähmte
den Betrieb vieler Eisenbahnknotenpunkte nahezu vollständig«, ü berlieferte Kowaljow,
der stellvertretende Volkskommissar fü r Staatskontrolle, was General Klemin vier Jahre
später mit dem Hinweis bestätigte, daß sich 47.000 Waggons mit Kriegsmaterialien auf
den Strecken befanden und zu spät zum Einsatz zur Verfü gung gestanden hatten.
Stalins Kalkü l, Hitler frü hestens Anfang 1942 » kommen« wurde, hatte nicht nur ihn
getrogen, sondern auch die Militärs bewogen, ihre Vorbereitungen nicht mit der Eile zu
betreiben, die angesichts der Sachlage am Platze gewesen wäre. Wer davon ausgeht, daß
auch Stalin seine Offensive erst 1942 habe auslösen wollen, ü bersieht die Tatsache, daß
die Rote Armee in dem Falle im Freien hatte ü berwintern mü ssen oder aber den
gesamten Aufmarsch durch die Rü ckfü hrung in die Standorte oder an Orte mit
ausreichenden festen Winterquartieren hätte bewältigen mü ssen, um kurze Zeit danach
die ganze Prozedur noch einmal vor sich gehen zu lassen.
Wenn Stalin, wie Molotow zwischen 1969 und 1986 mehrfach bestätigte, 1941 fest
ü berzeugt gewesen ist, daß Hitler den Krieg gegen die Sowjetunion nicht mehr 1941
beginnen wurde, erü brigt sich zwangsläufig jede weitere Diskussion ü ber den Charakter
des gigantischen sowjetischen Aufmarsches an der deutschen Ostgrenze. Stalin wollte
1941 mit dem - auch nach seiner Meinung » unvermeidlichen Krieg gegen Deutschland«
beginnen.
Zwar gehörten länger währende » Sommerlager« im offenen Gelände zum
grundsätzlichen Ausbildungsprogramm der Roten Armee, doch der personelle und
materielle Aufwand, der 1941 fü r jedermann sichtbar - getrieben wurde, war beispiellos
und irritierte sowohl das Militär als auch die Bevölkerung. Nur bestimmten Chargen und
Funktionsträgern war bewußt, was bevorstand. Die Soldaten und die Bevölkerung der
UdSSR, die bereits 1940 nach dem sowjetisch-finnischen Krieg und den teilweise
beängstigend wirkenden Spannungen zwischen Deutschland und der Sowjetunion besorgt
registriert hatten, daß das militärische Sommerlager außergewöhnliche Ausmaße
angenommen hatte, bedurften keiner prophetischen Fähigkeiten, um zu erkennen, daß
die Dinge 1941 anders lagen, zumal seit Mitte Mai die westlichen Grenzregionen sowohl
fü r Ausländer als auch fü r Russen, die nicht in den Gebieten lebten, gesperrt worden
waren.
Was sowjetische Militärs, Historiker, Politiker und Publizisten gewöhnlich meinten, wenn
sie die von ihnen stereotyp kolportierte Version verbreiteten, daß die Rote Armee im Juni
1941 noch nicht » voll auf den Krieg vorbereitet« gewesen sei, brachte bereits die
Sowjetzeitschrift »Die sowjetischen Streitkräfte« 1978 auf die Formel: Nicht ausreichend
vorbereitet seien im Juni 1941 gewesen: (Die) » Vorbereitung von Ausgangsstellungen fü r
einen Angriff. (Die) Anlage von Kolonnenmarschbewegungen ... (die) Maßnahmen zur
Räumung von Sperren ... (die) Organisation des Zusammenwirkens von Infanterie und in
den Sturmgruppen (und die) Vorkehrungen fü r gewaltsame Flußü berquerungen.« Der
deutsche Angriff stieß mitten in die sowjetischen Angriffsvorbereitungen hinein, die
spätestens Mitte Juli 1941 abgeschlossen sein sollten. Er vereitelte nicht nur ihre
Vollendung, sondern zwang der UdSSR zugleich auch das Dilemma auf, zu der Zeit ü ber
eine Offensivarmee zu verfü gen, die auf die Verteidigung nahezu gar nicht vorbereitet
war. Am 22. Juni 1941 standen beispielsweise die sowjetischen Kriegsflugzeuge, die fü r
den Offensivaufmarsch der Roten Armee zunächst bereitgestellt worden waren, nicht auf
Horsten in rü ckwärtigen Gebieten der UdSSR, was im Falle von Verteidigungsabsichten
selbstverständlich gewesen wäre, sondern - wie zum Appell - Tragfläche an Tragfläche
auf Flugfeldern und an deren Rändern in der Nahe der Grenze. So war es möglich, bereits
am ersten Tag des Krieges Aufklärer, Bomber und Jagdflugzeuge zu Hunderten am Boden
- allein durch den Einsatz von 2-kg-Splitterbomben - zu zerstören.
Entsprechend verhielt es sich mit den gewaltigen Mengen von Treib- und Schmierstoffen,
Munitionsvorräten, Waffen aller Art, Eisenbahnschienen, Baumaterialien und Kohle,
Pferden, Pferdewagen, Autos und Motorrädern, die in Grenznähe sowohl der deutschen
Artillerie als auch der Luftwaffe leicht zerstörbare Ziele boten. Weder die Infanterie noch
die Panzer und die Artillerie hatten sich fü r den Verteidigungsfall eingegraben.
Zusätzliche Eisenbahnlinien oder auch nur Schienenstrange fü r mögliche Rü cktransporte
in die Tiefe der UdSSR gab es nicht.
Von den im Juni 1941 insgesamt rund 6700 Kilometern Schienenwegen waren lediglich
2008 Kilometer zweispurig angelegt, was Eisenbahntransporte außerordentlich
erschwerte, wie es sich beim Aufmarsch drastisch erwies. Brü cken, die zum eigenen
Angriff genutzt werden konnten, waren nicht gesprengt worden, so daß sie den
Deutschen unversehrt in die Hände fielen und ihren Vormarsch erleichterten. Die
sowjetische Fü hrung war davon ausgegangen, sie fü r ihre Offensive zu benötigen.
Darü ber hinaus waren die ursprü nglich fü r Verteidigungszwecke angelegten Minenfelder
seit dem 20. Juni ebenso geräumt worden, wie die in Brü cken, Bahnhofsanlagen und
anderen wichtigen Gebäuden eingebauten Sprengladungen entfernt worden waren.
Tausende Kilometer Stacheldrahtverhaue, die einen angreifenden Feind behindern
sollten, existierten am 22. Juni nicht mehr, weil sie eine eigene Offensive erschwert
hatten.
Wie sehr die sowjetische Geschichtsschreibung und die deutschen sowjethörigen
Historiker die Geschichte fälschten, manipulierten und im Sinne der marxistischleninistischen
Geschichtsdarstellung instrumentalisierten, exemplifiziert dieser
Aufmarschplan auf ganz besondere Weise. Valentin Falin beispielsweise, der einstige
Leiter der Internationalen Abteilung beim ZK der KPdSU, behauptete noch im Mai 1993,
daß es sich bei dem Wassilewski-Schukow-Timoschenkow-Dokument von Mai 1941 um
eine Fälschung handele, obwohl er spätestens seit 1990 wußte, daß dies nicht der Fall ist.
Und nicht nur er log. Andere, wie z. B. Forschungsamtsmitarbeiter und Altstallnisten,
versuchten Stalins maßgebliche Rolle mit der Behauptung abzuschwächen, daß er das
Dokument möglicherweise gar nicht gelesen oder bekommen habe
.
Nachdem nun die russischen Militärhistoriker General Juri Solnyschkow und Oberst Iwan
Kusmin von der Moskauer Militärakademie im November 1994 in ihrer Stellungnahme zu
meinem Buch » Der Wortbruch. Hitler, Stalin und der Zweite Weltkrieg« [2] - einer
erstmaligen offiziellen russischen Stellungnahme zu einem Buch ü ber den deutschsowjetischen
Krieg ü berhaupt in ihrer Bedrängnis und durchsichtigen Hilflosigkeit
plötzlich zugegeben haben, daß Stalin den Aufmarschplan der Roten Armee gegen
Deutschland nicht nur gelesen, sondern paraphiert und damit bestätigt und genehmigt
hat, ist russischerseits auch diese gezielte sowjetische Fehlinformation ad absurdum
gefü hrt worden.
Adalbert Weinstein, der einstige Generalstäbler und international renommierte
Militärexperte der » Frankfurter Allgemeinen Zeitung« , schrieb am 14. Januar 1995 in der
» Deutschen Tagespost« in seiner Besprechung des Buches » Der Wortbruch. Hitler, Stalin
und der Zweite Weltkrieg« unter anderem: »Die sowjetischen Historiker haben niemals
Geschichte sachlich gedeutet und historische Ereignisse objektiv bewerten dü rfen. Ihre
Geschichtsschreibung ist von der Partei manipuliert und der jeweiligen inneren Lage
angepaßt worden. Ihre Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges ist ein Gewebe
von Lü ge, Anmaßung, Personenkult und Lob auf den Sowjetpatriotismus. Daß sie
ausgerechnet in einer dunklen Zeit ihrer Geschichte die Wahrheit bekennen sollen,
empfinden sie als Demü tigung.«
Wer jetzt noch davon redet, daß die deutschen Streitkräfte 1941 einen friedliebenden
und auf einen Krieg nicht vorbereiteten Gegner verbrecherisch ü berfallen hatten, muß
sich gefallen lassen, als Ignorant oder als politisch korrumpierter Zeitgenosse bezeichnet
zu werden.
Daß Hitler seit 1925 fest davon ü berzeugt war, die Sowjetunion im Rahmen eines
Raubkrieges eines Tages niederwerfen und ausbeuten zu mü ssen, ist eine so altbekannte
Tatsache, daß hier darü ber nicht detailliert gesprochen zu werden braucht. Seine
ursprü nglich gedachten Termine waren - wie andererseits auch bei Stalin hinsichtlich
seines Angriffes gegen Deutschland - nach seinen gescheiterten Kalkulationen seit 1938 -
die Jahre 1942/43.
Hitlers tatsächlicher Angriff von 1941 resultierte hingegen nicht aus seinen ursprü nglich
ideologisch orientierten Überlegungen. Er wurde von militärisch-strategischen
Erwägungen diktiert, die durch Stalins militärische Maßnahmen herausgefordert wurden.
Der Artikel IV, der vorletzte Absatz in der »Weisung 21: Fall Barbarossa« vom 18.
Dezember 1940, erweist sich hierbei als ein historisches Dokument, das aus dieser
Perspektive - trotz der ungezählten Debatten - noch nicht sachgerecht und
unvoreingenommen in die Geschichte eingeordnet worden ist.
Hieß es dort doch: » Alle von den Herren Oberbefehlshabern auf Grund dieser Weisung zu
treffenden Anordnungen mü ssen eindeutig dahin abgestimmt sein, daß es sich um
Vorsichtsmaßnahmen handelt fü r den Fall, daß Rußland seine bisherige Haltung gegen
uns ändern sollte. Die Zahl der frü hzeitig zu den Vorarbeiten herabzuziehenden Offiziere
ist so klein wie möglich zu halten, weitere Mitarbeiter sind so spät wie möglich und nur in
dem fü r die Tätigkeit jedes Einzelnen erforderlichen Umfang einzuweisen. Sonst besteht
die Gefahr, daß durch ein Bekanntwerden unserer Vorbereitungen, deren Durchfü hrung
zeitlich noch gar nicht festliegt, schwerste politische und militärische Nachteile
entstehen.«
Daß diese Formulierungen indes nicht als Beweis dafü r gewertet werden kennen, daß
Hitler den Krieg gegen die Sowjetunion gegebenenfalls - und letztlich - gar nicht gewollt
habe, bezeugen unzählige Fakten. Er wollte den Krieg, wie Stalin seinerseits auch, jedoch
erst 1942 oder 1943. Unbestreitbar jedenfalls ist: Sowohl Deutschland als auch die
Sowjetunion bereiteten synchron einen Angriff gegen den Vertragspartner vor. Hitler kam
Stalin lediglich zuvor.
Die jü ngste Darstellungstendenz zahlreicher russischer wie auch deutscher Historiker
bezeugt deutlich, daß die seit Stalin instrumentalisierte Deutung immer noch ihre
Anhänger hat. Michail Gorbatschow, der als Generalsekretär der KPdSU(B) Stalin am 8.
Mai 1985 im Kreml als Sieger im » Großen Vaterländischen Krieg« gefeiert und als GUSPräsident
wider besseres Wissen geleugnet hatte, das geheime Zusatzprotokoll zum
Hitler-Stalin-Pakt vom 23. August 1939 zu kennen, zog sich am 8. April 1994 mit einer
(in seinem Auftrag von Prof. Galkin unterschriebenen) Telefax-Erklärung mit der
durchsichtigen Feststellung aus der Affäre, daß die in Deutschland und in der
Sowjetunion synchron verlaufenen Kriegsvorbereitungen » außerhalb des Bereiches seiner
wissenschaftlichen Interessen« lagen.
Als Gerhard Mahler, deutscher Staatssekretär a. D., 1994 nach den Moskauer
Gesprächen Klaus Naumanns, des Generalinspekteurs der Bundeswehr, unter
Einschaltung des Verteidigungsattaché s und des Marineattaché s der deutschen Botschaft
in Moskau die Bitte äußerte, die in meinem Buch »Der Wortbruch« genannten
Militärarchive der ehemaligen Sowjetunion benutzen zu dü rfen, wurde ihm der Zutritt
durch ein Schreiben des Oberst Semin, der als Stellvertretender Vorsitzender des
historischen Archivs und des kriegsgeschichtlichen Zentrums des Generalstabs der
bewaffneten Streitkräfte der russischen Föderation fungiert, ohne Angabe von Grü nden
untersagt. In Moskau wurde die Arbeit an einer neuen zehnbändigen Enzyklopädie, die
1995 zum 50. Jahrestag des Sieges erscheinen und laut » Iswestija« » alle Lü gengebilde
ü ber den Großen Vaterländischen Krieg« aus der Welt schaffen sollte, ohne Begrü ndung
eingestellt. Der renommierte russische Historiker Prof. Alexander Kolesnik verließ das
Moskauer Militärhistorische Institut, weil dort - wie er sich ausdruckte - » alle wie gelähmt
an den Schreibtischen« säßen und die Interpretation der Geschichte wieder ausschließlich
» auf Weisung von oben« zu geschehen habe.
Bezeichnend erscheint in diesem Zusammenhang nicht zuletzt, daß sowohl von
russischen Kollegen als auch von den deutschen Historikern, zumal des
Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, selbst die zum Teil bereits vor rund drei
Jahrzehnten veröffentlichten Feststellungen und Berichte der Sowjetmarschälle
Wassilewski und Schukow ebenso ignoriert werden wie beispielsweise die 1991 von
Tschujew in Moskau veröffentlichten Eingeständnisse Molotows, die Publikationen des
sowjetischen Obersts und Historikers Walerij Danilow und Miachail Milstejns, des
sowjetischen Generals und maßgeblichen Mitarbeiters der ehemaligen
Aufklärungsabteilung der Roten Armee. Daß auch den jü ngsten und in vielfacher Hinsicht
die ü berkommenen stalinistischen Mythen ad absurdum fü hrenden Feststellungen des
Stalin- und Lenin-Biographen (Generaloberst Prof. Dr.) Dimitrij Wolkogonow keine
Bedeutung eingeräumt wird, ist eine der fatalen Konsequenzen der Entwicklung
hinsichtlich des instrumentalisierten Nachvollzugs des Zweiten Weltkriegs.
Als Bilanz bleibt: Solange Rußland die einschlägigen Archive nicht dauerhaft öffnet und
deren Bestände ausländischen - und eigenen - Fachhistorikern zugänglich macht, kann es
den nachweisbaren Vorwurf nicht entkräften oder gar widerlegen, die Geschichte, die
doch selbstverständliche Grundlage unserer gemeinsamen Annäherungsbemü hungen und
Freundschaft sein muß, nach wie vor ideologisch zu manipulieren, zu Instrumentalisieren
und ihren tatsachengerechten Nachvollzug zu boykottieren.
Anmerkungen
1. Der Aufmarschplan wurde hier relativ ausfü hrlich zitiert, weil er zu den brisantesten
Dokumenten aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges gehört und von maßgeblicher
russischer Seite noch bis 1995/96 geleugnet wurde.
2. Olzog Verlag, Mü nchen 1994. Taschenbuchausgabe Heyne, 1997. In diesem Buch von
Prof. Maser finden sich exakte Quellenbelege fü r die im vorliegenden Aufsatz (der auf
eine Vorlesung an der Universität Halle zurü ckgeht) zitierten Dokumente sowie zahlreiche
weitere, einschlägige Quellen- und Sachhinweise. »Der Wortbruch« ist unter anderem
bereits in Prag, Moskau, Peking und Warschau ü bersetzt worden und wird in Rußland
trotz ursprü nglicher Widerstände der Moskauer Militär-Akademie - als das Standardwerk
ü ber den deutsch-sowjetischen Krieg ausgewiesen.
(aus dem Sammelband " Armee im Kreuzfeuer" )

Über den Autor:

Werner Maser, geb. 1922 in Ostpreußen, lehrte als Professor für Geschichte und
Völkerrecht in München, Helsinki und Tokio und von 1991 bis 1993 an der »Martin-
Luther-Universitä t« Halle-Wittenberg über Hitler, das Dritte Reich, das NS-Regime, den
Nürnberger Prozeß und die Weimarer Republik. Vom » Spiegel« als » Institution« für Hitler
und das NS-Regime gerühmt, brachten ihm seine Bücher über Hitler, das NS-Regime,
den Nürnberger Prozeß, die Weimarer Republik, über Friedrich Ebert, Hindenburg und
Helmut Kohl, die in mehr als 100 Ausgaben und Ü bersetzungen erschienen sind, in West
und Ast internationales Ansehen als Historiker und Bestsellerautor.

Kaiser
02.10.2006, 22:31
Umgekehrt. Der "politische Durchbruch" wurde erst durch die Kapitalspritzen möglich. GERADE der Sprung 1930 beweist das:


Die Finanzspritzen erfolgten NACH dem Durchbruch im Jahr 1930. Dieser Durchbruch zeigte der Industrie, dass die NSDAP eine Kraft war mit der man rechnen mußte.



Wie heute wählten die Leute nicht aufgrund eines (verlogenen) Programms, sondern aufgrund der umfangreichsten Werbung.

Die Leute wählten primär die NSDAP, weil sie bereits alle relevanten demokratischen Parteien ohne Erfolg durchprobiert und keine Lust auf den Kommunismus als Alternative hatten.

Etatist
05.10.2006, 00:22
Mehr davon?: http://www.jungewelt.de/2006/10-02/009.phpDeine Umfrage ist neokonservativ und bushistisch, weil sie die Beteiligung von US-Konzernen an der Förderung Hitlers leugnet!!!

Kenshin-Himura
05.10.2006, 02:13
Mehr davon?: http://www.jungewelt.de/2006/10-02/009.php

buuuhh! das sind doch alles nur bolschewistische lügen!

Schleifenträger
05.10.2006, 19:46
buuuhh! das sind doch alles nur bolschewistische lügen!

Oh nein, das ist die jüdisch-bolschewistische Verschwörung! Oder heißt das heute "islamistisch-kommunistisch-terroristische"?

Ach, die Lügen sind so kurzlebig! Wer soll da auf dem Laufenden bleiben?

Neutraler
05.10.2006, 19:51
Spätestens seit 1934 war die Industrie ein Werkzeug des Diktators Hitler und keinesfalls umgekehrt. Hitler brauchte deren Geld, nicht deren Meinung, um an die Macht kommen zu können.

Manitu
05.10.2006, 22:47
Das hast Du aber schön dargestellt. Die Industrie war ein Werkzeug Hitlers. Und warum hat sie sich mit Freude dazu machen lassen? Weil sie sich Hoffnungen gemacht hat.
Lies mal bei Marx nach, wie sich das Kapital verhält, wenn es Profit wittert:
Nach dem Gedächtnis zitiert:
.... 500 % und es gibt kein Verbrechen, dass es nicht riskiert, selbst auf die Gefahr des Galgens.
Und Marx wusste noch nicht, dass genau das in Nürnberg so zu Ende ging.
Alles Verbrecher, ob Kirdorf, Flick, Thyssen, Krupp usw.

Neutraler
07.10.2006, 13:17
Karl Marx war ein politischer Wirrkopf und fanantischer Antikapitalist, dessen Lehren zwischen 80 und 100 Millionen Menschen das Leben gekostet hat und viel Leid und Elend hinterlassen hat und immer noch hinterlässt. Wieso sollte ich ausgerechnet seine Meinung gelten lassen?

Kenshin-Himura
07.10.2006, 18:29
Oh nein, das ist die jüdisch-bolschewistische Verschwörung! Oder heißt das heute "islamistisch-kommunistisch-terroristische"?

Ach, die Lügen sind so kurzlebig! Wer soll da auf dem Laufenden bleiben?

der bolschewistische kommunismus war schon immer ein lügen-produzent. mit "kurzlebig" hat das nichts zu tun.

Tralala
09.10.2006, 16:26
Die Industrie war für Hitler ein politisches Mittel zur Machtdurchsetzung. Ohne die Zusammenarbeit hätte ein Krieg nicht so stattfinden können. Dabei war Hitler froh immer einen "guten" Draht zur Industrie zu haben, während diese geneigt war möglichst viele Aufträge zu ergattern. Das ist Kapitalismus, aber deshalb war Hitler nicht Spielzeug der Industrie. Mit seiner politischen Vollmacht konnte er Industrieeigentümer auch dazu zwingen für ihn zu arbeiten, er hatte die politische Allmacht der man sich beugen musste, oder man verlor seine Firma oder man wanderte aus...

Schleifenträger
10.10.2006, 06:49
der bolschewistische kommunismus war schon immer ein lügen-produzent.

Das ist nicht ganz richtig. Er rief schon immer Lügner auf den Plan, welche haarsträubende Geschichten über ihn erfanden. Zudem ist "bolschewistischer Kommunismus" doppelt gemoppelt. Etwa so wie "profitorientierter Kapitalismus".

Manitu
10.10.2006, 12:40
Karl Marx war ein politischer Wirrkopf und fanantischer Antikapitalist, dessen Lehren zwischen 80 und 100 Millionen Menschen das Leben gekostet hat und viel Leid und Elend hinterlassen hat und immer noch hinterlässt. Wieso sollte ich ausgerechnet seine Meinung gelten lassen?

1.Ich denke, weil es durch die Praxis bestätigt wurde und immer noch wird. Was hätten die USA sonst im Irak zu suchen?
2. Marx war zu seiner Zeit als Wissenschaftler der Zeit weit voraus. Ihn als Wirrkopf zu bezeichnen, halte ich für überheblich, wie ich überhaupt den User Neutraler für überheblich und etwas wirrköpfig halte. Ich denke mal, Du hättest Probleme, seine Schriften überhaupt zu verstehen.
3. Nicht Marx´s Lehren haben Menschenopfer gekostet. Da zähle ich den 2. Weltkrieg als erstes, was Menschenleben gekostet hat und dessen Verursacher von Dir immer noch geleugnet wird.

Waldgänger
10.10.2006, 19:32
Zudem ist "bolschewistischer Kommunismus" doppelt gemoppelt. Etwa so wie "profitorientierter Kapitalismus".

Hmm, nicht ganz. Ich betrachte den Bolschewismus als russischen Kommunismus (Leninismus, Trotzkismus, Stalinismus). Wer Kommunist ist muss nicht zwangs-
laüfig Bolschewist sein. Die Rätekommunisten waren und sind beispielsweise
sogar anti-bolschewistisch, weil sie meinen, dass der Leninismus eine Partei-
dikatatur über das Proletariat war und eine neue Klassenherrschaft auf den
Trümmern des alten Zarenreiches errichtete.

Schleifenträger
11.10.2006, 11:31
Ich betrachte den Bolschewismus als russischen Kommunismus (Leninismus, Trotzkismus, Stalinismus).

Dann solltest Du Dich mal etwas genauer informieren. Trotzki war kein Bolschewist und wurde nur aus Nachgiebigkeit und Sanftmut von Lenin, Stalin und anderen Kommunisten (zu) lange in der Partei geduldet. Trotzkis Dummheiten haben nichts mit boschewistischen Grundsätzen zu tun.

Bolschewismus ist zudem längst ein internationales Phänomen. Siehe http://www.kpdb.de/ .

Nephtys
11.10.2006, 13:05
Phänomen vor dem Untergang und der Armut.

Schleifenträger
11.10.2006, 13:25
Phänomen vor dem Untergang und der Armut ...

... der Schmarotzer.

Neutraler
12.10.2006, 18:30
1.Ich denke, weil es durch die Praxis bestätigt wurde und immer noch wird. Was hätten die USA sonst im Irak zu suchen?
Als ob kommunistische Staaten keine Angriffskriege um Rohstoffe geführt hätten...


2. Marx war zu seiner Zeit als Wissenschaftler der Zeit weit voraus.
Heute sind seine Theorien längst nicht mehr zu gebrauchen.


Ihn als Wirrkopf zu bezeichnen, halte ich für überheblich, wie ich überhaupt den User Neutraler für überheblich und etwas wirrköpfig halte.
Wäre er kein Wirrkopf hätte er erkannt das seine Thesen niemals funktionieren werden, es sei denn man lässt sie in der Theorie und führt sie niemals praktisch aus.


Ich denke mal, Du hättest Probleme, seine Schriften überhaupt zu verstehen.
Nicht von dir auf andere schließen.


3. Nicht Marx´s Lehren haben Menschenopfer gekostet.
Lenin, Stalin und Mao haben Marx Schriften gelesen und wurden von diesen quasi inspiriert. Zudem beriefen sie sich oft auf ihn in ihren Schriften. Von daher ist es etwas unglaubwürdig, wenn du behauptest, dass die Lehren von Marx völlig unschuldig daran seien!


Da zähle ich den 2. Weltkrieg als erstes, was Menschenleben gekostet hat und dessen Verursacher von Dir immer noch geleugnet wird.
Ich leuge im Gegensatz zu dir Stalins Mitschuld nicht. Es ist nur einem völlig unpolitischen und naiven Menschen zuzutrauen, die Schuld für einen Weltkrieg bei einem Menschen zu suchen.

Waldgänger
12.10.2006, 20:09
Okay Neutraler, das ist Deine Ansicht zum Marxismus. Ich sehe mich als Sozialisten, aber
nicht unbedingt als Anhänger der Marx'schen Abart. Seine Analyse halte ich für richtig,
aber er war ein schlechter Programmatiker. Vielleicht könntest Du uns allen näherbringen
was Deiner Meinung nach an der marxistischen Idee nicht funktionieren kann und inwieweit Karl Marx Schuld an den Verbrechen des Kommunismus trägt.

Waldgänger
12.10.2006, 20:11
Bolschewismus ist zudem längst ein internationales Phänomen. Siehe http://www.kpdb.de/ .


Dass der Bolschewismus ein internationales Phänomen ist habe ich nie bestritten,
aber er ist ein auf russischen Verhältnissen zugeschnittener (Staats-) Sozialismus.
Ihn in Deutschland kopieren zu wollen halte ich für verfehlt.

Schleifenträger
13.10.2006, 08:50
Dass der Bolschewismus ein internationales Phänomen ist habe ich nie bestritten,
aber er ist ein auf russischen Verhältnissen zugeschnittener (Staats-) Sozialismus.
Ihn in Deutschland kopieren zu wollen halte ich für verfehlt.

Vielleicht kannste ja mal kurz die Merkmale DES Bolschewismus aufzählen, welche mit hiesigen Verhältnissen unvereinbar sind. Berücksichtige dabei bitte auch seine dynamische Veränderung.

Neutraler
13.10.2006, 23:00
Okay Neutraler, das ist Deine Ansicht zum Marxismus. Ich sehe mich als Sozialisten, aber nicht unbedingt als Anhänger der Marx'schen Abart.
Und welche Abart des Sozialismus ziehst du vor?


Seine Analyse halte ich für richtig, aber er war ein schlechter Programmatiker.
Wie kann seine Analyse richtig sein wenn Sozialismus nie funktioniert hat?


Vielleicht könntest Du uns allen näherbringen was Deiner Meinung nach an der marxistischen Idee nicht funktionieren kann und inwieweit Karl Marx Schuld an den Verbrechen des Kommunismus trägt.
1. Erlaube mir, Winston Churchill zu zitieren und dir wird vielleicht klar, wieso Marxismus/Sozialismus nicht funktioniert:
"Nach Meinung der Sozialisten ist es ein Laster, Gewinne zu erzielen. Ich bin dagegen der Ansicht, daß es ein Laster ist, Verluste zu machen."
Wirtschaftlich gesehen ist Sozialismus gleichzusetzen mit Staatsbankrott!

"Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
Rein gesellschaftlich führt Sozialismus zur absoluten Verarmung der Massen, eine Armut, die es in kapitalistischen Länder zwar auch gibt, aber nicht in dem Ausmaß. "Der Unterschied zwischen Sozialismus und Kapitalismus besteht darin, dass die Güter im Kapitalismus ungerecht verteilt werden, wohingegen sie im Sozialismus überhaupt nicht verteilt werden."

2. Inwiefern Karl Marx Schuld für die Verbrechen des Kommunismus trägt? Er hat diese zum Scheitern verurteilten Ideen in die Welt gesetzt, Leute wie Lenin haben sie geglaubt, versucht in die Tat umzusetzen und dabei Massenmörder wie Stalin und Mao erschaffen.

Waldgänger
13.10.2006, 23:22
Und welche Abart des Sozialismus ziehst du vor?

Ich betrachte den gescheiterten Staatssozialismus des ehem. Ostblocks nicht als Sozialismus in dem Sinne. Hier benutze ich eher die Vokabel 'Staatskapitalismus'.
Im Sozialismus geht es um Vergesellschaftung, nicht um Verstaatlichung. Deshalb
erachte ich den 'realexistierenden Sozialismus' nicht als sozialistisch.



Wie kann seine Analyse richtig sein wenn Sozialismus nie funktioniert hat?

Seine nur ungenau angefertigte Ideologie des Kommunismus folgt nicht zwangsläufig aus der Analyse des kapitalistischen System. Er hätte sich ebenso für einen starken Staat und eine Regulierung des Marktes, oder einen Ständestaat nach Muster des Faschismus aussprechen können.



1. Erlaube mir, Winston Churchill zu zitieren und dir wird vielleicht klar, wieso Marxismus/Sozialismus nicht funktioniert:
"Nach Meinung der Sozialisten ist es ein Laster, Gewinne zu erzielen. Ich bin dagegen der Ansicht, daß es ein Laster ist, Verluste zu machen."
Wirtschaftlich gesehen ist Sozialismus gleichzusetzen mit Staatsbankrott!

Der Sozialismus zielt auf die Bedarfsdeckung der Gesellschaft ab, der Kapitalismus arbeitet auf Profit hinaus. Das ist ein Unterschied. Churchill kann hier viel sagen, eigentlich ist sein von Dir zitierter Satz recht inhaltslos, ich betrachte ihn als Propagandagedresche, wie Churchill das so oft tat.



"Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."

Die kapitalistische Wirtschaft wurde richtig erkannt, aber wieso der Sozialismus nur
Elend verteilen soll erschließt sich mir nicht ganz.



Rein gesellschaftlich führt Sozialismus zur absoluten Verarmung der Massen, eine Armut, die es in kapitalistischen Länder zwar auch gibt, aber nicht in dem Ausmaß. "Der Unterschied zwischen Sozialismus und Kapitalismus besteht darin, dass die Güter im Kapitalismus ungerecht verteilt werden, wohingegen sie im Sozialismus überhaupt nicht verteilt werden."

Das sind alles keine Argumente, sondern Propagandaphrasen der bürgerlich-liberalen Ideologie, tut mir leid, aber ich hätte objektivere Arbeit von Dir erwartet.



2. Inwiefern Karl Marx Schuld für die Verbrechen des Kommunismus trägt? Er hat diese zum Scheitern verurteilten Ideen in die Welt gesetzt, Leute wie Lenin haben sie geglaubt, versucht in die Tat umzusetzen und dabei Massenmörder wie Stalin und Mao erschaffen.

Eigentlich hat Marx all das, was später unter der Herrschaft der Bolschewiki und im rotchinesichen Regime geschehen sollte, abgelehnt. Marx wollte die freie Bestimmung
der Gesellschaft über die Konsumgüter und eine basisorientierte Demokratie. Lenin und Konsorten passten die marxistische Ideologie ihren nationalen und ökonomischen Gegebenheiten an. Den Sozialismus des 'Demokratischen Zentralismus', der GPU, des 'Neuen Menschen' und des totalen Kollektivs lehne ich mindestens genauso ab wie Du.

Kenshin-Himura
13.10.2006, 23:31
Das ist nicht ganz richtig. Er rief schon immer Lügner auf den Plan, welche haarsträubende Geschichten über ihn erfanden. Zudem ist "bolschewistischer Kommunismus" doppelt gemoppelt. Etwa so wie "profitorientierter Kapitalismus".

kapitalismus hat nichts mit profit-orientierung zu tun.

:dumbo:

zwoologe
13.10.2006, 23:36
kapitalismus hat nichts mit profit-orientierung zu tun.

schade eigentlich.


dann habe ich mir das alles nur eingebildet.

Schleifenträger
15.10.2006, 13:58
kapitalismus hat nichts mit profit-orientierung zu tun.

Dann wohl mit der kapitalen Verblödung, die z.B. hier im Forum so eindrucksvoll demonstriert wird?

Kenshin-Himura
15.10.2006, 14:28
Dann wohl mit der kapitalen Verblödung, die z.B. hier im Forum so eindrucksvoll demonstriert wird?

nein, auch das nicht. vergleichs-studien belegen ja, dass privatschulen wesentlich besser abschneiden als die staatlichen schulen. in den kapitalistischen 60ern und 70ern waren wir intellektuell noch wesentlich weiter vorne, viel weiter als in der kommunistischen ddr. es hat andere gründe.

:dumbo:

Walter Hofer
15.10.2006, 14:37
nein, auch das nicht. vergleichs-studien belegen ja, dass privatschulen wesentlich besser abschneiden als die staatlichen schulen. in den kapitalistischen 60ern und 70ern waren wir intellektuell noch wesentlich weiter vorne, viel weiter als in der kommunistischen ddr. es hat andere gründe.



so ? das ist mir neu. Auch ein altes, unausrottbares Vorurteil.
Hier spielen Wunschdenken statt Tatsachen und die Nostalgie an frühere Zeiten eine Rolle.

Leistungsvergleich: Privatschulen nicht besser als öffentliche Schulen!

Dies beweist die sorgfältige Studie "Schulleistungen in staatlichen und privaten Schulen im Vergleich - eine Übersicht über neuere Forschungsergebnisse" von Oktober 2004, aus der wir nachfolgend zitieren:

mehr .... :

http://www.beepworld.de/members100/zfi/leistungsvergleich.htm

klartext
15.10.2006, 14:53
Dann wohl mit der kapitalen Verblödung, die z.B. hier im Forum so eindrucksvoll demonstriert wird?
Ist das das Niveau deiner besseren Gesellschaft ?
Du scheinst mir Proletarier und Prolet zu verwechseln. In deiner Erziehung ist grundsätzlich etwas falsch gelaufen.

Kenshin-Himura
15.10.2006, 16:39
so ? das ist mir neu. Auch ein altes, unausrottbares Vorurteil.
Hier spielen Wunschdenken statt Tatsachen und die Nostalgie an frühere Zeiten eine Rolle.

Leistungsvergleich: Privatschulen nicht besser als öffentliche Schulen!

Dies beweist die sorgfältige Studie "Schulleistungen in staatlichen und privaten Schulen im Vergleich - eine Übersicht über neuere Forschungsergebnisse" von Oktober 2004, aus der wir nachfolgend zitieren:

mehr .... :

http://www.beepworld.de/members100/zfi/leistungsvergleich.htm

realitätsfernen geschwurbel. deine quellen dieses aufsatzes sind corinna preuschoff und manfred weiß vom DIPF, einem insittut für ,,pädagogische" forschung, also ein lehrerlobby-institut. die vorsitzende ist Christine Hohmann-Dennhardt, die bei den lehrer-speichelleckern, nämlich der justiz, beim bundesverfassungsgericht als richterin tätig war. politisch ist sie mitglied der spd. der beitrag stützt sich hauptsächlich auf die PISA-studie, ähnlich wie es die DIPF häufig macht, und die PISA-studie kann man in die tonne kloppen, da deren aussagekraft gleich null ist. ich habe selber mal solche PISA-aufgaben freizeitlich gemacht, das ist lächerlich. deswegen hat deutschland da auch so gut für deutsche verhältnisse abgeschnitten. normalerweise müsste deutschland vom leistungs-stand her noch wesentlich weiter unten landen. es ist nicht auszuschließen, dass deutschland mit seiner wirtschaftsmacht da mit nicht austreinen tricks nachgeholfen hat, um möglichst gute ergebnisse zu erreichen, und das seit jahrzehnten.

im beitrag steht dann zudem zum beispiel:


,,So lässt sich zum Beispiel dem PISA-Bericht der OECD entnehmen (OECD-Bericht 2001, S.211 ff.), dass in 14 von 17 Ländern Schulen in privater Trägerschaft ein höheres Leistungsniveau erreichen als öffentliche Schulen.

(...)

Abgesehen von dem guten Abschneiden der Mädchen der privaten Realschulen zeigen sich wenig bedeutsame (,,") Leistungsunterschiede zwischen den 15-jährigen in staatlichen und privaten Schulen."

also was willst du mir jetzt mit deinem beitrag sagen? ich habe diesen artikel vor langem schonmal gelesen, lese ihn jetzt aber nicht nochmal durch, weil man ihn unter ulk verbuchen kann. er datiert zudem vom oktober 2004, bis heute stellt sich immer mehr heraus, dass die privatschulen ohne wenn und aber um meilen besser sind. das betrifft nicht nur die waldorff-schule, welche ja erwiesenermaßen zu den besten schulen in deutschland gehört. was glaubst du wohl, warum eltern und schüler auf die privatschulen strömen? weil sie es ganz dufte finden, nicht von lehrern angeflaumt zu werden, dass lehrer unter druck gesetzt werden können, dass ordnung und sicherheit herrscht und man keine angst haben muss, von lehrern oder mitschülern eine aufs maul zu kriegen ohne juristischen beistand, usw. ... wie ich schon hier (http://www.politikforen.de/showpost.php?p=960523&postcount=24) geschrieben hatte:


bei meinem bruder sagte eine lehrerin in der staatlichen schule mal, sie würde ja nie auf einer privatschule arbeiten, denn dort sei sie ja wie eine prostituierte, weil sie sich dort von den eltern alles sagen lassen müsste, ansonsten würden die eltern ihre kinder auf eine ander schule schicken. besser hätte sie die grenzenlose selbstgerechtigkeit der lehrer-kaste garnicht zusammenfassen können. für die ist jede form von privatwirtschaft, ansprüche, leistung, kritik und rechtsstaat ,,prostitution". in der schönen ddr beim guten erich war das noch anders. lehrer, polizisten, erzieher, kindergärtner - das waren die angesehenen und mächtigen berufe. nach der wende bricht das jetzt alles zusammen, und deswegen geht jetzt natürlich bei den ddr-lehrern das große gejammer los, auf auch daraus entsteht deren sadismus.

:] :] :] wie wahr, wie wahr. :] :] :] kenshin-hIMura hatte mal wieder recht. :] :] :] :dumbo:

ob in deutschland, oder sonstwo auf der welt, hier zum beispiel in mexiko:

http://www.mexico-info.de/lebeninmexico.html


,,Fast alle Mexikaner, die es sich irgendwie finanziell leisten können, schicken ihre Kinder auf Privatschulen, obwohl das Schulgeld den Haushalt oft ziemlich belasten kann. Besonders bei der Sekundarschule geht man davon aus, daß die Lehrer auf den Privatschulen besser ausgebildet und bezahlt, die Kinder besser auf ein zukünftiges Studium vorbereitet werden können."

:dumbo:

Schleifenträger
16.10.2006, 08:39
in den kapitalistischen 60ern und 70ern waren wir intellektuell noch wesentlich weiter vorne, viel weiter als in der kommunistischen ddr.

Du scheinst da nicht gelebt zu haben. Sonst wüßtest Du wenigstens, daß die DDR sozialistisch und nich kommunistisch war.

Zudem: welche Daten belegen diese Aussage? Ich kenne bloß die PISA-Studien. Und da ist die BRD am Arsch und Finnland Spitzenreiter. Finnland hat das DDR-Schulsystem übernommen.

Neutraler
16.10.2006, 21:35
Ich betrachte den gescheiterten Staatssozialismus des ehem. Ostblocks nicht als Sozialismus in dem Sinne. Hier benutze ich eher die Vokabel 'Staatskapitalismus'. Im Sozialismus geht es um Vergesellschaftung, nicht um Verstaatlichung. Deshalb erachte ich den 'realexistierenden Sozialismus' nicht als sozialistisch.
Vielleicht lag das daran, dass man Staat und Gesellschaft nicht voneinander trennen kann. Auch die Gesellschaft hat eine Hierarchie und die Mächtigsten regieren. Zudem ist mal wieder interessant, dass hier mit der typischen Kommunistenmethode versucht wird, die ganzen Verbrechen des Sozialismus/Kommunismus abzustreiten, indem man sich weigert diese System als "sozialistisch" anzuerkennen!


Seine nur ungenau angefertigte Ideologie des Kommunismus folgt nicht zwangsläufig aus der Analyse des kapitalistischen System. Er hätte sich ebenso für einen starken Staat und eine Regulierung des Marktes, oder einen Ständestaat nach Muster des Faschismus aussprechen können.
Damit gibtst du selbst zu, dass diese "Analyse", aus der diese Ideologie geboren wurde, schon in ihrer Substanz falsch war. Eine ungenaue Analyse ist ebenso wie eine falsche Analyse!


Der Sozialismus zielt auf die Bedarfsdeckung der Gesellschaft ab, der Kapitalismus arbeitet auf Profit hinaus. Das ist ein Unterschied. Churchill kann hier viel sagen, eigentlich ist sein von Dir zitierter Satz recht inhaltslos, ich betrachte ihn als Propagandagedresche, wie Churchill das so oft tat.
Der "Sozialismus", den die Welt erleben musste, war genauso wie Churchill sagte. Doch machte er auch deutlich, dass schon der theorethische Sozialismus zum Scheitern verurteilt war, indem er sarkastisch anmerkte, dass die Sozialisten es offenbar für richtig halten das Gegenteil von Gewinnen/Profit zu machen, nämlich Verluste. Ist eigentlich völlig logisch: Wer es für falsch hält, Profite zu machen hält es für richtig, das Gegenteil davon zu tun!


Die kapitalistische Wirtschaft wurde richtig erkannt, aber wieso der Sozialismus nur Elend verteilen soll erschließt sich mir nicht ganz.
Dann schau dir die Geschichte des "Sozialismus" an. Schau dir heute mal Nordkorea, Kuba und Vietnam an. Das einzige, was dort sozialistisch ist, ist die gleichmäßige Verteilung des Elends. Einerseits seit ihr selbst ernannten Sozialisten wie besessen, darauf hinzuweisen, dass es den real existierenden Sozialismus nie gegeben hat und das Lenin, Stalin und Mao ihre eigenen Ideologien herausbrachten, die wenig mit Marx zu tun hatten, doch andererseits könnt ihr es nicht lassen, diese Staaten und ihre Verbrechen direkt oder indirekt zu verteidigen.


Das sind alles keine Argumente, sondern Propagandaphrasen der bürgerlich-liberalen Ideologie, tut mir leid, aber ich hätte objektivere Arbeit von Dir erwartet.
Manchmal sagt ein gut ausgewähltes Zitat mehr als ein Text mit tausend Worten. So oder so ist daran richtig, dass die Güter im Sozialismus nicht verteilt werden, sondern einer kleinen Oberschicht von Funktionären gehören. Im Kapitalismus dagegen werden die Güter zwar ungerecht unter das Volk verteilt, aber sie werden verteilt und jeder hat die Möglichkeit, seines Glückes Schmied zu sein und das ohne Mitglied einer auserwählten Bande von sozialistischen Funktionären zu sein.


Eigentlich hat Marx all das, was später unter der Herrschaft der Bolschewiki und im rotchinesichen Regime geschehen sollte, abgelehnt. Marx wollte die freie Bestimmung der Gesellschaft über die Konsumgüter und eine basisorientierte Demokratie. Lenin und Konsorten passten die marxistische Ideologie ihren nationalen und ökonomischen Gegebenheiten an. Den Sozialismus des 'Demokratischen Zentralismus', der GPU, des 'Neuen Menschen' und des totalen Kollektivs lehne ich mindestens genauso ab wie Du.
Darin lag der Fehler: Die Verstaatlichung der Produktionsgüter gab einer kleinen Gruppe Mächtiger in diesem Staat die Möglichkeit sich dieser Produktionsgüter zu bemächtigen und damit den kompletten Staat zu kontrollieren, obwohl das Volk in einer Demokratie von dieser Verstaatlichung der Betriebe, gekoppelt mit dem Ende der Ausbeutung profitieren sollte. Das war es, was Marx nicht vorhergesehen hatte: Der Faktor Mensch hat seine Theorie eben eine Theorie sein lassen und was dann in der Realität geschah ist an Brutalität und Massenmord so gut wie einzigartig!

Schleifenträger
17.10.2006, 10:44
... Kommunistenmethode ... die ganzen Verbrechen des Sozialismus/Kommunismus ... als "sozialistisch" anzuerkennen ... "Sozialismus" ... der theorethische Sozialismus ... die Sozialisten ... "Sozialismus" ... den real existierenden Sozialismus ... die wenig mit Marx zu tun hatten ... Bande von sozialistischen Funktionären ...

Kann mir mal Jemand erklären, was die ganze Sozialismusdebatte damit zu tun hat, daß die Kapitalisten in der BRD ihre braunen Reservetruppen in Stellung bringen?

IM Redro
17.10.2006, 12:36
Das sind mitnichten nur geschichtliche Tatsachen. Heute sponsern Kapitalisten den Nazis Werbeauftritte, Propagandamaterial, Schulungszentren, Unkulturstätten u.a.. Und der Staat der Kapitalisten (also ein weiteres Lakaieninstrument) setzt mittels Gerichten, Ordnungsämtern und Polizeihundertschaften durch, daß die Nazis auch gegen den Willen zahlenmäßig weit überlegener Gegendemonstranten marschieren können. Als wäre das - trotz 1933-45 - die normalste Sache der Welt.

Pfui!

Na ja, genaugenommen sind die Nazis eben eine notwendige Erscheinung des Kapitalismus und werden erst mit ihm verschwinden.

JA.. wir wissen das ihr Stalinisten mit Demokratie nicht klar kommt.. das musst du nicht Gebetsmühlenartig wiederholen.

Ihr versteht nicht mal die Grundlegensten Sachen... wie soll man von Euch erwarten das ihr dann sowas versteht....

Schleifenträger
17.10.2006, 15:02
JA.. wir wissen das ihr Stalinisten mit Demokratie nicht klar kommt...

Doch, sehr gut. Aber nicht mit dem bürgerlich-parlamentarischen scheindemokratischen Kasperletheater für minderbegabte Dreijährige, dessen Mechanimsmen und Folgen, gerade in puncto Nazis, uns gut bekannt sind.

http://static.flickr.com/105/272239360_48a5c55df3.jpg
von www.axishistory.com/index.php?id=3787

http://static.flickr.com/105/272245324_f7b8ffb9e1.jpg

Neutraler
17.10.2006, 21:11
@Schleifenträger

Das Bild, das du verwendest ist eines der Bilder der Dresdener Scheiterhaufen, um die Leichen Leichen der Opfer zu verbrennen, was Seuchen vermeiden sollte. Das ist dir hoffentlich klar?

CedricRotherwood
17.10.2006, 21:32
Und der Staat der Kapitalisten (also ein weiteres Lakaieninstrument) setzt mittels Gerichten, Ordnungsämtern und Polizeihundertschaften durch, daß die Nazis auch gegen den Willen zahlenmäßig weit überlegener Gegendemonstranten marschieren können. Als wäre das - trotz 1933-45 - die normalste Sache der Welt.

Pfui!

.

Du bist einfach nur krank...

klartext
17.10.2006, 21:33
@Schleifenträger

Das Bild, das du verwendest ist eines der Bilder der Dresdener Scheiterhaufen, um die Leichen Leichen der Opfer zu verbrennen, was Seuchen vermeiden sollte. Das ist dir hoffentlich klar?
Linksextreme haben vor nichts Ehrfurcht, wenn es darum geht, ihre Ideologie zu verbreiten. Liest man Schliefenträger, dann ist die NPD dagegen eine demokratische Musterveranstaltung.
Die Ziele von Schleifenträger sind erkennbar verfassungswidrig. Er bekennt sich damit zu den Feidnen unserer Gesellschaftsordnung, nicht anders wie Neonazis und Islamfundis.

Schleifenträger
18.10.2006, 09:40
Das Bild, das du verwendest ist eines der Bilder der Dresdener Scheiterhaufen, um die Leichen Leichen der Opfer zu verbrennen, was Seuchen vermeiden sollte.

Tja, und wo kamen die Leichen so plötzlich her? Aus heiterem Himmel fielen nachts Bomben auf friedliche deutsche Städte, wo die Menschen sich nach einem harten Arbeitstag von der Produktion von Papierblumen, Kinderspielzeug und Kochtöpfen erholten.

Was könnte das Foto wohl mit dem Wahlerfolg der NSDAP 1932 zu tun haben? Streng mal Deine aktive Nervenzelle an!

Waldgänger
18.10.2006, 17:37
Vielleicht lag das daran, dass man Staat und Gesellschaft nicht voneinander trennen kann. Auch die Gesellschaft hat eine Hierarchie und die Mächtigsten regieren. Zudem ist mal wieder interessant, dass hier mit der typischen Kommunistenmethode versucht wird, die ganzen Verbrechen des Sozialismus/Kommunismus abzustreiten, indem man sich weigert diese System als "sozialistisch" anzuerkennen!

Natürlich kann man Staat und Gesellschaft nicht trennen, aber die staatliche Macht kann reduziert werden. Im "realexistierenden Sozialismus" wurde der Staat mehr und mehr zentralisiert. Die sozialistischen Gruppierungen der Rätedemokratie wurden (wie in Ungarn und in Kronstadt) von der Roten Armee unter Befehl Trotzkis brutal niedergeschlagen. Dass sich in einer Gesellschaft immer wieder Eliten herauskristallisieren hat die Soziologie bewiesen, aber wieso sollte eine Regionalisierung von Politik und Wirtschaft nicht möglich sein?




Damit gibtst du selbst zu, dass diese "Analyse", aus der diese Ideologie geboren wurde, schon in ihrer Substanz falsch war. Eine ungenaue Analyse ist ebenso wie eine falsche Analyse!

Ich verstehe Deine Gleichsetzung von Analyse und Programmatik nicht. Es war eine ungenaue Programmatik, keine ungenaue Analyse.



Der "Sozialismus", den die Welt erleben musste, war genauso wie Churchill sagte. Doch machte er auch deutlich, dass schon der theorethische Sozialismus zum Scheitern verurteilt war, indem er sarkastisch anmerkte, dass die Sozialisten es offenbar für richtig halten das Gegenteil von Gewinnen/Profit zu machen, nämlich Verluste. Ist eigentlich völlig logisch: Wer es für falsch hält, Profite zu machen hält es für richtig, das Gegenteil davon zu tun!

Wenn sich der Sozialismus für die bedarfsdeckung aussrpicht, muss er Verluste billigen? Entschuldigung, aber das ist blanker Unsinn. Bedarfsdeckung spricht sich gegen die Chrematistik (Profitmaximierung) aus, sondern möchte die gesellschaft erwirtschafteten Güter und die Dienstleistungen gerecht verteilen und bricht den Mehrwert. Bereits Aristoteles erkannte die Widernatürlichkeit der Chrematistik, dazu bedarf es nichteinmal eines Karl Marx.



Dann schau dir die Geschichte des "Sozialismus" an. Schau dir heute mal Nordkorea, Kuba und Vietnam an. Das einzige, was dort sozialistisch ist, ist die gleichmäßige Verteilung des Elends. Einerseits seit ihr selbst ernannten Sozialisten wie besessen, darauf hinzuweisen, dass es den real existierenden Sozialismus nie gegeben hat und das Lenin, Stalin und Mao ihre eigenen Ideologien herausbrachten, die wenig mit Marx zu tun hatten, doch andererseits könnt ihr es nicht lassen, diese Staaten und ihre Verbrechen direkt oder indirekt zu verteidigen.

Ich meinte bereits in einem vorherigen Post, dass ich diese Länder als staatskapitalistisch betrachte. In Sachen Kuba sollte zwischen Nordkorea und Vietnam unterschieden werden. Dass Lenin und Stalin von der marxistischen Doktrin abwichen ist klar, ich spreche mich ebensowenig für eine 1:1 Umsetzung des Marxismus aus, vor allem weil ich mich nicht als Marxisten sehe. Aber ich halte es für falsch den Staatssozialsmus mit der Idee des rätedemokratischen Sozialismus gleichzusetzen. Der Sozialismus ist ein Pluriversum. Desweiteren habe ich Stalin, Pol Pot, Kim Jong Il oder sonstige realsozialistische Diktatoren nie in Schutz genommen.



Manchmal sagt ein gut ausgewähltes Zitat mehr als ein Text mit tausend Worten. So oder so ist daran richtig, dass die Güter im Sozialismus nicht verteilt werden, sondern einer kleinen Oberschicht von Funktionären gehören. Im Kapitalismus dagegen werden die Güter zwar ungerecht unter das Volk verteilt, aber sie werden verteilt und jeder hat die Möglichkeit, seines Glückes Schmied zu sein und das ohne Mitglied einer auserwählten Bande von sozialistischen Funktionären zu sein.

Wie gesagt, du setzt Sozialismus mit Parteisozialismus (=Staatskapitalismus) gleich. Die Historie als Maßstab für die Idee zu nehmen ist eine bloße Moralisierung, aber keine Widerlegung der politischen Idee, von daher sind Deine Argumente Schall und Rauch. Es ist richtig die Fehler des Sozialismus zu erkennen, damit sie nicht wiedergeschehen, aber wenn Leute wie Otto Lilienthal auf die Gesellschaft gehört hätten, die damals meinte: "Ach, dieser Spinner, wir werden nie fliegen können!", dann säßen wir heute noch in der technologischen Steinzeit. Und deine Verharmlosung des Kapitalismus zieht nicht, hier ist niemand seines Glückes Schmied und das solltest Du wissen.



Darin lag der Fehler: Die Verstaatlichung der Produktionsgüter gab einer kleinen Gruppe Mächtiger in diesem Staat die Möglichkeit sich dieser Produktionsgüter zu bemächtigen und damit den kompletten Staat zu kontrollieren, obwohl das Volk in einer Demokratie von dieser Verstaatlichung der Betriebe, gekoppelt mit dem Ende der Ausbeutung profitieren sollte. Das war es, was Marx nicht vorhergesehen hatte: Der Faktor Mensch hat seine Theorie eben eine Theorie sein lassen und was dann in der Realität geschah ist an Brutalität und Massenmord so gut wie einzigartig!

Hier kann ich Dir recht geben, dass Marx durch die Brille des 'historischen Materialismus' die Welt und das menschliche Wesen falsch deutete, aber mit dem historischen Wissen können solche Fehler ausgebügelt werden. Der Sozialismus auf den ich mich beziehe hat den Materialismus ebenso wie den Idealismus verschmolzen und dadurch in einem dialektischen Schritt überwunden, das Endergebnis ist der 'Heroische Realismus".

Hinzufügend kann gesagt werden:
Die zentrale Ansicht der sozialistischen Idee des 21. Jahrhunderts ist die These, dass die Emanzipation der Arbeiter nur das Werk der Arbeiter selbst sein kann. Sozialismus kann nicht stellvertretend für das Volk erreicht werden. Von diesem Grundsatz haben sich die Staaten des "realexistierenden Sozialismus" und die sie regierenden Parteien in der Vergangenheit meist gänzlich entfernt, mit langfristig verheerenden Folgen.

Die Bevölkerung hatte nur geringe gestalterische Freiräume, sie wurde gegängelt, teilweise bis stark unterdrückt, nahm am politischen Leben wenig teil, steuerte weder die Wirtschaft, noch regierte sie die Gemeinwesen oder kontrollierte die Führung.

Der Staat war nicht im Absterben begriffen, sondern erreichte in Symbiose mit der staatstragenden Partei eine neue Machtfülle, die sich im Aufbau von bürokratischen Strukturen und einer, die eigentliche Macht ausübende, Vorteile genießenden bürokratischen Führungsschicht niederschlug. Ein Sozialismus der sich zur Ordnung der Räterepublik bekennt lehnt den historischen Sozialismus in politischer Hinsicht als Diktatur ab und greift gezielt seinen staatskapitalistischen Charakter an.

KrascherHistory
22.10.2006, 17:28
@Schleifenträger

Das Bild, das du verwendest ist eines der Bilder der Dresdener Scheiterhaufen, um die Leichen Leichen der Opfer zu verbrennen, was Seuchen vermeiden sollte. Das ist dir hoffentlich klar?

Interessanter faux pas.

Neutraler
24.10.2006, 20:28
Tja, und wo kamen die Leichen so plötzlich her? Aus heiterem Himmel fielen nachts Bomben auf friedliche deutsche Städte, wo die Menschen sich nach einem harten Arbeitstag von der Produktion von Papierblumen, Kinderspielzeug und Kochtöpfen erholten.

Was könnte das Foto wohl mit dem Wahlerfolg der NSDAP 1932 zu tun haben? Streng mal Deine aktive Nervenzelle an!
Eine weiterer asozialer Verbrecher, die Verbrechen an Deutschen mit den billigsten Pseudoargumenten verharmlost, die man finden kann. Kein weiteres Kommentar!

Silberkugel
24.10.2006, 20:51
Es wurden damals alle Parteien - mit Ausnahme der KPD, die erhielt ihr Geld direkt aus Moskau - vom Kapital unterstützt.

Und Hitler war keinesfalls Empfänger irgendwelcher Aufträge.
Er proklamierte die bedingslose Zusammenarbeit aller auf allen Ebenen mit dem Staat, und da jede Zuständigkeit irgendwann bei ihm endete, bedeutete dies nichts anderes als die Aufhebung allen privatwirtschaftlichen Rechts unter der Fiktion seines Fortbestands.
Als Gegenleistung für das ungehinderte Eingriffsrecht des Staates erhielten die Unternehmer Produktions- und Absatzgarantien. Hitler hat dieses Konzept, mit dem er sich ein selbstbewußtes Handlangertum schuf, folgendermaßen begründet:
Er denke gar nicht daran wie in Rußland die besitzende Schicht umzubringen, vielmehr werde er sie auf jede denkbare Weise zwingen, mit ihren Fähigkeiten die Wirtschaft aufzubauen. Die Unternehmer, soviel sei sicher, würden froh sein, wenn man ihr Leben und ihr Eigentum schone, und auf diese Weise wirklich abhängig werden. Der formelle Besitztitel über Produktionsmittel sei nur eine Nebenfrage:" Mögen sie doch Grund und Boden oder Fabriken besitzen, soviel sie wollen. Das Entscheidende ist, daß der Staat über sie bestimmt. Unser Sozialismus greift viel tiefer. Er ändert nicht die äußere Ordnung der Dinge, sondern er ordnet allein das Verhältnis der Menschen zum Staat. Was besagt da schon Besitz und Einkommen. Was haben wir das nötig: Sozialisierung der Banken und der Fabriken. Wir sozialisieren die Menschen."

Nephtys
25.10.2006, 12:07
Silberkugel trifft es Punktgenau!

dr-esperanto
26.10.2006, 00:13
Ein wichtiger Hitlerfinancier war ja auch Henri Deterding von Royal Dutch Shell (niederländisches Königshaus).

Rikimer
26.10.2006, 00:38
Tja, und wo kamen die Leichen so plötzlich her? Aus heiterem Himmel fielen nachts Bomben auf friedliche deutsche Städte, wo die Menschen sich nach einem harten Arbeitstag von der Produktion von Papierblumen, Kinderspielzeug und Kochtöpfen erholten.

Was könnte das Foto wohl mit dem Wahlerfolg der NSDAP 1932 zu tun haben? Streng mal Deine aktive Nervenzelle an!Du bist einfach nur krank in Seele und Geist, Schleifenträger.

Legst du selbige Maßstäbe übrigends auch auf andere Völker, Ideologien bzw. Gruppen an, wie auf die Nationalsozialisten? ?(

Warum frönst du der Kollektivschuld? Warum bist du nicht fähig zur Differenzierung, zur Art der Betrachtung aus den verschiedensten Blickwinkeln? Warum bist du typisch deutsch-provinziell-kleinlich?

Was hatte der Nicht-NSDAP-Wähler mit dem Bombenterror der englischen und amerikanischen Luftwaffe gegen deutsche Städte und Deutsche zu tun? Hatte auch der NSDAP-Wähler solches im Sinn, als er die NSDAP wählte? Wer hat Schuld am Holocaust? Die Deutschen? Warum nur diese? Und welche Deutschen genau? Alle Deutschen? Auch die Rußlanddeutschen oder sonstigen Deutschen? Was ist mit den europäischen Völkern, welche den Nationalsozialisten bei der Vernichtung der europäischen Juden tatkräftig halfen? Was ist mit den Massakern an Juden in Polen nach 1945 und die Vertreibung der restlichen Juden? Auch die Schuld der Deutschen? Was ist mit den Millionen von Ukrainern getötet von russischen Kommunisten, getötet von deutschen Soldaten, wieder geknechtet von der Sowjetunion? Wer ist schuld? Wer an den Millionen Toten auf der ganzen Welt seit Anbeginn an und in Zukunft? Die Deutschen?

Bist du überhaupt zu einer intelligenten Betrachtung fähig oder fehlt dir hierzu die nötige Intelligenz bzw. Reife? ?(

MfG

Rikimer