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Vollständige Version anzeigen : Tod eines Freundes



sunbeam
29.09.2006, 03:58
Anfang August starb ein ehem. sehr guter Freund von mir, plötzlich und unerwartet an einem Herzstillstand.

Er war erst 31, hatte 2 kleine Kinder, und gerade als er seiner größeren Tochter am Abend an Ihrem Bett etwas vorlas, blieb sein Herz stehen. Seine Frau fand ihn, nachdem er 20 Minuten nicht aus dem Kinderzimmer kam, zusammengesackt vorne über mit der Hand seiner 5jährigen Tochter in seiner Hand, während sie seelig schlummerte!

Die Nachricht am nächsten Tag versetze mich in einen Schockzustand. Wir hatten über 4 Jahre keinen Kontakt mehr, es ergab sich einfach nicht mehr, aber wir erkundigten uns über den jeweils anderen sehr genau bei diversen Gelegenheiten!

Als eine Woche später dann bei der Beerdigung alle alten Freunde, mit denen man die Kinder- und Jugendzeit verbracht hatte, die alle weit verstreut mittlerweile tätig sind, wieder zusammen kamen am Sarg des toten Freundes, war dies eine Situation die ich nie vergessen werde.

Wir, die ehem. verschworene Gemeinschaft von 10 "Jungs", gaben am Sarg des Toten mit 9 weißen Rosen dem "10" die letzte Ehre, schweigend, mit Tränen in den Augen und Fassungslos!

Ich schreibe diese kleine Sunbeam-Geschichte, weil ich sie schreiben wollte, weil sie mich seit 9 Wochen umtreibt und ich mir seit dieser Zeit viele Gedanken mache über das Leben, den Tod und darüberhinaus!

Du wirst mir fehlen, Torsten!

;(

Jodlerkönig
29.09.2006, 07:14
Anfang August starb ein ehem. sehr guter Freund von mir, plötzlich und unerwartet an einem Herzstillstand.

Er war erst 31, hatte 2 kleine Kinder, und gerade als er seiner größeren Tochter am Abend an Ihrem Bett etwas vorlas, blieb sein Herz stehen. Seine Frau fand ihn, nachdem er 20 Minuten nicht aus dem Kinderzimmer kam, zusammengesackt vorne über mit der Hand seiner 5jährigen Tochter in seiner Hand, während sie seelig schlummerte!

Die Nachricht am nächsten Tag versetze mich in einen Schockzustand. Wir hatten über 4 Jahre keinen Kontakt mehr, es ergab sich einfach nicht mehr, aber wir erkundigten uns über den jeweils anderen sehr genau bei diversen Gelegenheiten!

Als eine Woche später dann bei der Beerdigung alle alten Freunde, mit denen man die Kinder- und Jugendzeit verbracht hatte, die alle weit verstreut mittlerweile tätig sind, wieder zusammen kamen am Sarg des toten Freundes, war dies eine Situation die ich nie vergessen werde.

Wir, die ehem. verschworene Gemeinschaft von 10 "Jungs", gaben am Sarg des Toten mit 9 weißen Rosen dem "10" die letzte Ehre, schweigend, mit Tränen in den Augen und Fassungslos!

Ich schreibe diese kleine Sunbeam-Geschichte, weil ich sie schreiben wollte, weil sie mich seit 9 Wochen umtreibt und ich mir seit dieser Zeit viele Gedanken mache über das Leben, den Tod und darüberhinaus!

Du wirst mir fehlen, Torsten!

;(Mein Beileid besonders für die kinder und die frau, auf sie kommt jetzt wohl die schwierigste zeit ihres lebens zu! bei derartigen gelegenheiten, wird einem klar, daß man nicht ewig leben wird und man beginnt darüber nachzudenken was kommt und wie man diese zeit sinnvoll nützen kann und wieviel zeit man sinnlos verstreichen hat lassen.

Mauser98K
29.09.2006, 07:18
Du hast mein Mitgefühl, Sunbeam.

Du und Deine acht Freunde müßt jetzt der Witwe und den Kindern zur Seite stehen.

Misteredd
29.09.2006, 07:20
So etwas ähnliches habe ich auch erlebt.

Ein befreundeter Studienkollege hatte nach den vielen Mühen seine erste Anstellung bei einem Grossanwalt erhalten und war mit seiner Freundin zusammengezogen. Nach zwei stressigen Wochen sass er abends mit leichtem Fieber mit ihr vor dem Fernseher, stand mit den Wortden auf "ich geh mir jetzt mal ein Bier holen!" und ging in die Küche. Als er nicht mehr zurückkam, fand sie ihn zusammengesungen in der Küchentür.

Er lag dann noch drei Wochen im Krankenhaus im Koma, ohne wieder zu erwachen. Irgendein Virus führte zu höchstem Fieber, was über drei Wochen sämtliche Organe ruinierte.

Was Auslöser der Krankheit war, weiss bis heute niemand mehr.

Ich habe sporadisch Kontakt zu seiner damaligen Freundin, die mittlerweile doppelte Mutter mit einem neuen Partner geworden ist und in Shanghai Karriere gemacht hat.

Misteredd
29.09.2006, 07:23
Du hast mein Mitgefühl, Sunbeam.

Du und Deine acht Freunde müßt jetzt der Witwe und den Kindern zur Seite stehen.

DasGefühl geht noch deutlich über das Mitgefühl hinaus. Es vergegenwärtigt, dass man hier doch vollommen hilflos ist und das es einen jederzeit erwischen kann.

So etwas habe ich auch immer dann, wenn ich einen neuen Tumorpatienten betreue. Das kommt fast immer aus heiterem Himmel - und das Leben ist nie mehr das, was es einmal war. Weder seins noch Dein eigenes!

Mauser98K
29.09.2006, 07:34
DasGefühl geht noch deutlich über das Mitgefühl hinaus. Es vergegenwärtigt, dass man hier doch vollommen hilflos ist und das es einen jederzeit erwischen kann.

So etwas habe ich auch immer dann, wenn ich einen neuen Tumorpatienten betreue. Das kommt fast immer aus heiterem Himmel - und das Leben ist nie mehr das, was es einmal war. Weder seins noch Dein eigenes!

Wenn Du an Gott glaubst, bete für Deinen Freund, seine Frau und seine Kinder. Vielleicht findest Du ja auch Trost in einem Gespräch mit einem Priester.

Wenn Du nicht gläubig bist, sprich mit Verwandten und Freunden über dieses Thema.

Mach nur nicht den Fehler und friß Deinen Kummer in Dich hinein.

wtf
29.09.2006, 08:51
Eine schlimme Geschichte und eine Katastrophe für die arme Familie, um die Ihr Euch kümmern müßt.

Mein Beileid den Angehörigen.

Klopperhorst
29.09.2006, 09:04
Auch mein Beileid.


---

harlekina
29.09.2006, 09:26
Es tut mir leid.

Ein entfernter Bekannter von mir verließ vor 3 Wochen sein Büro und klappte mit einer Embolie auf der Straße um.
Hinterließ Frau und 4 Kinder.
Ach ja, er wurde nur 34 Jahre alt.

Warum sterben die Leute so jung? Warum an Krankheiten oder Beschwerden, die früher nur die Alten hatten?

Klopperhorst
29.09.2006, 09:30
Warum sterben die Leute so jung? Warum an Krankheiten oder Beschwerden, die früher nur die Alten hatten?

Weil es ihnen zu gut geht, ich sage ja immer, man muss aus dem letzten Loch pfeifen und jeden Tag an Selbstmord denken, wie ich. Dann wird man wohl uralt. Das Leben ist ungerecht.


---

wtf
29.09.2006, 09:35
Komisches Wort, Selbstmord. Wieso Mord? Naja, laß das mal und kümmere Dich um den IE Bug.

HeXlein
29.09.2006, 09:42
Du hast auch mein Mitgefühl.

Ich wünsche der Familie deines Freundes viel Kraft für die schweren Stunden.

Wieder mal ein Beweis für die Ungerechtigkeit des Lebens.

Mauser98K
29.09.2006, 09:51
Weil es ihnen zu gut geht, ich sage ja immer, man muss aus dem letzten Loch pfeifen und jeden Tag an Selbstmord denken, wie ich. Dann wird man wohl uralt. Das Leben ist ungerecht.


---

Meine Großeltern wurden beide über 80.
Sie haben sich ungesund ernährt, mit viel fettem Essen, Alkohol, aktivem und passivem Rauchen.
Sie haben den Krieg, Vertreibung, Gefangenschaft, Wiederaufbau mitgemacht.

Aber gejammert haben sie nie.

bernhard44
29.09.2006, 09:54
ja Gevatter Tod ist allgegenwärtig!
Seine Auswahl scheinbar willkürlich, für uns Hinterbliebene nicht zu verstehen.
Und doch folgt alles einen großen Plan! Oder?
Der Verlust eines Freundes oder eines anderen nahen Menschen, zeigt einem die Beschränktheit der eigenen Existenz auf!
Als ich meine jüngere Schwester verlor, bin ich auch fast verzweifelt, an der scheinbaren Ungerechtigkeit des Lebens und des Sterbens!
Mein Mitgefühl allen Hinterbliebenen!

turn-the-page
29.09.2006, 09:58
Mein Beileid dir und den Hinterbliebenen deines Freundes.
Ich habe auch vor einigen Jahren einen guten Freund verloren und weiß, wie das ist.
Das Leben ist so ungerecht, immer erwischt es die Falschen, und auf die Frage nach dem "warum" findet man keine Antwort...
Ich wünsche dir auf jeden Fall die Kraft, diesen Verlust zu überwinden.

haihunter
29.09.2006, 10:26
Auch mein Beileid! Vor allem an die Familie deines Freundes. Wenn möglich, hilf ihnen so gut es geht!

KrascherHistory
29.09.2006, 10:41
Moin.

31 ist wirklich kein Alter. Scheiße für die Familie.

Sorry. Beileid auch von mir.

Lucky punch
29.09.2006, 10:41
Ja, sowas ist schlimm. Ein Bekannter von mir wurd vor etwa nem Jahr von nem Zug überfahren, da war auch nicht mehr viel von übrig.

wtf
29.09.2006, 11:04
Das passiert aber eher selten unabsichtlich, oder?

GnomInc
29.09.2006, 11:36
Ich verstehe , das solches Ereignis heftig einschlägt.

Ich hatte das Pech , das Grossmutter und Grossvater an denselbem Tag
verstarben. Zumal es bei Grossmutter keinerlei Anzeichen gab.

Da war ich monatelang schwer mitgenommen - ich konnte
das nicht verstehen.....

Du hast mein Mitgefühl. Die junge Witwe ebenfalls.

sunbeam
29.09.2006, 14:44
Ich danke allen Usern dieses Stranges für Ihre Anteilnahme. Ich habe mich heute morgen nach dem Verfassen des Threads danach gefragt, ob es sinnvoll ist einen Teil meiner momentanen Seelenlage zu offenbaren, aber es mußte raus, es beschäftigt mich seit Wochen, und es war der erste Verlust bisher in meinem Leben. Den Tod meiner Ur-Großmutter erlebte ich nicht bewußt, daher war ich zum ersten Mal mit dem Tod eines mir nahe stehenden konfrontiert!

harlekina
29.09.2006, 14:52
Ich danke allen Usern dieses Stranges für Ihre Anteilnahme. Ich habe mich heute morgen nach dem Verfassen des Threads danach gefragt, ob es sinnvoll ist einen Teil meiner momentanen Seelenlage zu offenbaren, aber es mußte raus, es beschäftigt mich seit Wochen, und es war der erste Verlust bisher in meinem Leben. Den Tod meiner Ur-Großmutter erlebte ich nicht bewußt, daher war ich zum ersten Mal mit dem Tod eines mir nahe stehenden konfrontiert!
Du brauchst keine Bedenken zu haben, dass dir eine derartige Offenbarung irgendwann leid tut wird. Du bzw. die Familie deines Freundes haben unser Mitgefühl, und ich denke, da spreche ich für viele im Forum.

SLOPPY
29.09.2006, 14:57
@sunbeam,

Der Tod gehört zum Leben wie das Leben zum Tod gehört. Jeden kann es plötzlich betreffen. Niemand ist davor gefeit. Nur bekommen wir es immer erst dann so drastisch mit, wenn der Tod einen aus unserer Mitte reisst.

Mein herzliches Beileid an Dich und Deine Freunde ...


http://www.festkerzengalerie.de/media/S23obenli.jpg

dimu
29.09.2006, 15:00
.
im angesicht eines solchen erlebens werden viele dinge, die für wichtig gehalten werden, inhalts- und bedeutungslos.

es zeigt uns die flüchtigkeit des lebens und die machtlosigkeit unseres vermögens.

eine feststellung bleibt: was nehmen wir mit, aus dem gehabten leben.
und wohin geht nun die reise.
hier empfängt der glaube. und hier trägt der glaube. jedoch nur dann, wenn er gelebt wurde und wird.

mein aufrichtiges mitempfinden den hinterbliebenen. ihnen alles gute wünschend.
.

franek
29.09.2006, 15:05
Auch von mir mein aufrichtiges Beileid für die Hinterbliebenen und auch für Dich.

Ich muss gestehen, das mich Deine Darstellung dieses Schicksalschlages sehr bewegt hat.

Alles Gute für die Familie und Dich, das ihr mit dem Erlebten lernt trotzdem zuversichtlich in die Zukunft zu schauen.

SAMURAI
29.09.2006, 16:42
Das Leben ist ungerecht - daher zweifle ich manchmal nach oben blickend.

Ich bringe jetzt eine andere ebenfalls sehr ungerechte Geschichte.

Der Vetter meiner Frau wurde letztes Jahr auf den Phillipinen erschossen.

Er war ein richtiger Wandervogel, der 10 Jahre nur um die Welt reiste.

Schliesslich blieb er in Schweden hängen, wurde Schwede und gründete ein kleines Unternehmen. Wie manche Zeitgenossen glaubte es eine handsame Phillipina ehelichen zu müssen. Die Dame war ca 20 Jahre jünger und kam so ins reiche Europa. Ihren Clan versorgte sie mit dem abgezweigten Geld. Ein Kind sicherte der Dame die Gesamtversorgung, schwedisch eben.

Vor 3 Jahren ging die Ehe kaputt. Die Dame suchte sich einen jüngeren neuen Schweden. Leider hing sie weiter am Geldbeutel ihres Mannes. Der junge Lover wollte auch durchgefüttert werden.

Der Vetter meiner Frau hatte ein prächtiges Anwesen auf den Phillipinen gebaut. Dort wollte er seinen Lebensabend mit seiner Phillipina verbringen.

Seine immer-noch Phillipina-Ehefrau bekam die Hälfte der Rente, des Vermögens das er erarbeitet hatte.

Schliesslich reiste er allein auf die Phillipinen um dort wenigstens in Ruhe den Lebensabend verbringen zu können. In seinem prächtigen Anwesen hatte sich inzwischen die Sippe seiner Noch-Ehefrau eingenistet. Als er es schaffte die Sippe rauszuwerfen, lebte er genau noch 11 Tage. Ein vermummter Mopedfahrer mit abgedunkeltem Helm erschoss ihn im Vorbeifahren. Jeder wusste was abgelaufen war und warum er umgebracht wurde.

Die Behörden vertuschten alles. Nur mit Mühe rückten sie die Urne raus. Um eine Obduktion zu umgehen, hatte man schnell eingeäschert. Jetzt liegt er in keinem kleinen Friedhof Nähe Illertissen.

Höhepunkt bei der Urnenbeisetzung war der filmreife Zusammenbruch der Witwe.

MFG

PS: in der momentanen Aufregung habe ich vergessen den Hinterbliebenen mein Mitgefühl auszusprechen. Aber wem nutzt das noch. Sie müssen damit fertigwerden - es wird sehr schwer werden.

Letztes Jahr habe ich meine jüngste Schwester mit 46Jahren beerdigen müssen. Das Leben ist wahrlich nicht gerecht.

Baxter
29.09.2006, 16:54
Auch mein Beileid.

Manfred_g
29.09.2006, 17:16
Ich bin in den letzten Jahren auch mehrfach mit Krankheit und Tod konfrontiert worden. Mir ist es trotzdem -oder gerade deswegen- nicht gelungen, zum Glauben zu finden, denke aber, nicht weniger gut zurecht zu kommen als andere. Eine universellen Weg zu trauern und mit den überbordenden Emotionen umzugehen, scheint es nicht zu geben. Ich persönlich finde noch am besten Trost in einem gewissen Fatalismus, der sich aber zugegebenermaßen auf so banale Aussagen beschränkt wie "es ist wie es ist", "wir werden alle nachfolgen" und die Erkenntnis, daß man mit seinem Schmerz und seinen Erlebnissen niemals alleine ist. Man kann es hier gerade recht deutlich sehen.

Auch von mir an dieser Stelle (verspäteterweise) meine ehrliche Anteilnahme an alle Betroffenen.

harlekina
29.09.2006, 17:27
Wenn ein junger Mensch im Bekanntenkreis stirbt, denkt man immer, das ist ein Ausnahmefall.
Lese ich aber die Beiträge hier, sehe ich, dass es immer öfter vorkommt, dass man in jungen Jahren schon stirbt.

Fritz Fullriede
29.09.2006, 17:32
Das Wichtigste ist die verstorbene Seele nicht der Vergessenheit anheim fallen zu lassen.Ein Mensch,den wir nicht vergessen lebt in unserem Herzen weiter.Das ist eine der wichtigsten Erkenntnisse,die ich aus den Trauerfällen in meinem Umkreis in den letzten 30 Jahren gezogen habe.

Erinnert euch ihrer,und zwar im Positivem!

sunbeam
29.09.2006, 17:35
Das Wichtigste ist die verstorbene Seele nicht der Vergessenheit anheim fallen zu lassen.Ein Mensch,den wir nicht vergessen lebt in unserem Herzen weiter.Das ist eine der wichtigsten Erkenntnisse,die ich aus den Trauerfällen in meinem Umkreis in den letzten 30 Jahren gezogen habe.

Erinnert euch ihrer,und zwar im Positivem!

Genau das bleibt auch - die Erinnerung.

Jeder von uns hier im Forum steht mitten im Leben, hat Probleme, Ziele, verteidigt seine Politik, seine Weltanschauung, aber bei seinem Ableben wird alles in dieser Sekunde ad absurdum geführt. Alles relativiert sich, alles rückt weit in den Hintergrund, Probleme, Wünsche und Träume.

Dies zu begreifen war für mich eine neue Realität!

Torsten hatte Anfang Juli eine neue Stelle angefangen, ein Traumjob, er und seine Frau wollten mit seinen Schwiegereltern die Wohnstätte tauschen, sie in das große Haus, die Schwiegereltern in die Stadtwohnung. Möbel waren ausgesucht, die Kleinste am Kindergarten angemeldet, sogar eine Einweihungsfeier war geplant!

4 Wochen später sehe ich meinen Freund wieder im Sarg, starr, bleich, friedlich aber eben nicht mehr in unserer Welt.

In der Ausegnungshalle spielte man 2 Stücke seiner Lieblingsmusik, es war zum weinen!

Misteredd
29.09.2006, 17:57
Ich glaube dass nicht nur Erinnerung bleibt, sondern auch ein ewig weitergehendes Leben in dieser Welt und eine Weiterexistenz in eine für uns alle unvorstellbaren Art für uns heute lebenden selbst.

Live goes on - ever!

sunbeam
29.09.2006, 17:59
Ich glaube dass nicht nur Erinnerung bleibt, sondern auch ein ewig weitergehendes Leben in dieser Welt und eine Weiterexistenz in eine für uns alle unvorstellbaren Art für uns heute lebenden selbst.

Live goes on - ever!

Komischerweise bin ich mir dessen seit diesem Tag bewußt geworden. Diese ganze Situation hatte so etwas friedliches, dass ich für mich nun ganz sicher weiß, dass der Tod nie das Ende sein wird!

Irratio
29.09.2006, 18:02
Mein Beileid.

tommy3333
29.09.2006, 18:04
Es mag zwar sein, dass man seinen eigenen Tod nicht spürt, aber der größten Schmerz bereitet es, mit dem Tod anderer, mit denen man sich sein Leben geteilt hat, leben zu müssen - und man diesen Teil seines Lebens dann vermisst.

Mein Beileid an Dich und Deine Freunde.

Misteredd
29.09.2006, 18:08
Komischerweise bin ich mir dessen seit diesem Tag bewußt geworden. Diese ganze Situation hatte so etwas friedliches, dass ich für mich nun ganz sicher weiß, dass der Tod nie das Ende sein wird!


Das ist ein Gefühl, das ich auch habe!

Ich habe in meinem Leben und Job viel mit dem Tod zu tun gehabt.
Kein Toter hat mir Angst eingejagt. Das war eher das Gefühl er/sie hat es überstanden.

Bei meiner ersten Pathologie war der erste Gedanke den ich bei Anblick des Toten hatte, das ist kein (ganzer) Mensch mehr, der Mensch fehlt. Das war irgendwie beruhigend.

In der Folgezeit habe ich mich mit dem Tod beschäftigt. Ich habe keine Angst mehr, obwohl ich nichts wissen kann.

sunbeam
29.09.2006, 18:10
Das ist ein Gefühl, das ich auch habe!

Ich habe in meinem Leben und Job viel mit dem Tod zu tun gehabt.
Kein Toter hat mir Angst eingejagt. Das war eher das Gefühl er/sie hat es überstanden.

Bei meiner ersten Pathologie war der erste Gedanke den ich bei Anblick des Toten hatte, das ist kein (ganzer) Mensch mehr, der Mensch fehlt. Das war irgendwie beruhigend.

In der Folgezeit habe ich mich mit dem Tod beschäftigt. Ich habe keine Angst mehr, obwohl ich nichts wissen kann.

Vor dem Tod selbst sollte und kann man auch keine Angst haben, aber die Art des Todes kann vielfältig und oft sehr peinsam sein!

Mein Freund hatte es da gut, wenn man dies überhaupten agen kann. Keine Vorgeschichte, keine lange Leidenszeit, einfach von der einen auf die andere Sekunde tot! Wie man ihn fand lässt nur den Schluß zu dass es binnen einer Millisekunde zu Ende ging - einfach so, puff, und weg!

Misteredd
29.09.2006, 18:12
Vor dem Tod selbst sollte und kann man auch keine Angst haben, aber die Art des Todes kann vielfältig und oft sehr peinsam sein!

Mein Freund hatte es da gut, wenn man dies überhaupten agen kann. Keine Vorgeschichte, keine lange Leidenszeit, einfach von der einen auf die andere Sekunde tot! Wie man ihn fand lässt nur den Schluß zu dass es binnen einer Millisekunde zu Ende ging - einfach so, puff, und weg!

Darüber hat jeder seine eigenen Gedanken.

turn-the-page
29.09.2006, 18:13
Ich habe nur vor dem Sterben an sich Angst, dass es vielleicht wehtut oder so.
Vor dem Totsein habe ich allerdings überhaupt keine Angst, weil ich fest überzeugt bin, dass der Tod nicht das Ende ist und das, was danach kommt, nur besser werden kann.
Und ich bin sicher, dass ich meine geliebten Menschen, insbesondere meine Oma, wiedersehen werde.
Es gibt also keinen Grund für mich, Angst zu haben...

Misteredd
29.09.2006, 18:15
Das wichtigste überhaupt ist es, jeden Tag, jeden Moment seines Lebens zu leben. Kein Moment ist trivial. Keiner kommt wieder!

turn-the-page
29.09.2006, 18:19
Das wichtigste überhaupt ist es, jeden Tag, jeden Moment seines Lebens zu leben. Kein Moment ist trivial. Keiner kommt wieder!
Yep. Ich lebe jeden Tag, als ob es der letzte wäre, und weiß auch die kleinen Freuden des Lebens zu schätzen.
Wie schön ist doch z.B. ein Lächeln oder ein nettes Wort.
Oder eine Blume, oder ein schöner Sonnenuntergang, oder der Gesang eines Vogels; es gibt so viele schöne Dinge, wenn man die Augen aufmacht.

Und ich halte mich auch nicht lange mit Zorn und Gram auf, dazu ist das Leben viel zu kurz...

Lucky punch
29.09.2006, 18:32
Das passiert aber eher selten unabsichtlich, oder?

falls das auf die Sache mit dem Zug bezogen sein sollte:

Ja, das war nich geplant, er war wohl zu besoffn nehm ich mal an.

etwas
29.09.2006, 18:54
Wenn ein junger Mensch im Bekanntenkreis stirbt, denkt man immer, das ist ein Ausnahmefall.
Lese ich aber die Beiträge hier, sehe ich, dass es immer öfter vorkommt, dass man in jungen Jahren schon stirbt.

Das ist mir seit Anfang dieses Jahres auch klar geworden, als ein 18-jähriger Mitschüler von mir starb.
Nunja, es kam vielleicht nicht unerwartet, er litt seit seiner Geburt an der Glasknochenkrankheit, hatte immer eine labile Gesundheit und seine Eltern waren für jedes Jahr dankbar, dass er am Leben war, denn seine Lebenserwartung war im Vergleich zu der eines Durchschnittsmenschen nicht sehr hoch.
Trotzdem war es einfach ein schwerer Schlag, dass uns in der Schule plötzlich verkündet wurde, dass er verstorben ist - hatten wir doch gestern noch gehört, dass er sich gerade wieder auf dem Weg der Besserung von der Lungenentzündung befunden hatte...
Das ganze hat mich auch zum neuerlichen Nachdenken über den Tod gebracht, ich bin aber nach wie vor bei keinem Ergebnis und habe für mich persönlich beschloßen, mein Leben einfach auf mich zukommen zu lassen, wie es eben kommt. Sollte ich sterben, nunja, dann sterbe ich nunmal. Wir tun es ja doch alle irgendwann...

sunbeam, der wünsche ich in dieser Situation, dass du bald Stärke und Hoffnung wiederfindest. Und wie schon gesagt wurde: Das Wichtigste bleibt, dass wir uns an die geliebten Menschen erinnern.
Denn erst, wenn sich keiner mehr erinnert, ist die Seele wirklich tot.

Uki
29.09.2006, 19:02
Mein Beileid Sunbeam, echt ne traurige Geschichte. :(

Klopperhorst
29.09.2006, 19:07
Komisches Wort, Selbstmord. Wieso Mord? Naja, laß das mal und kümmere Dich um den IE Bug.

Ich denke jeden Tag daran, aber ich muss meine Sache hier zuende machen. Wir müssen alle solange ausharren, bis der Körper kaputt ist.


---

Der_Don
29.09.2006, 19:52
Der Tod kommt bei den meistens Menschen unerwartet. Es ist immer sehr traurig wenn man zu einer Familie muss wo junge Leute betroffenen sind. Man weiß in vielen Fällen gar nicht was man sagen soll.

Auch von mir herzliches Beileid.

Mark Mallokent
29.09.2006, 20:03
Ich würde gern etwas posten, daß dich aufheitert, aber mir fällt nichts ein. :(

Mjölnir
29.09.2006, 20:35
ein guter freund von mir starb von rund 2 wochen.......nicht körperlich, sondern seelig/geistig.
ihm gefällt der zustand, seine umwelt geht daran zu grunde.
einige kennen ihn........
......ich kann ihn leider nicht erreichen.:(

Württemberger2
29.09.2006, 22:43
Anfang August starb ein ehem. sehr guter Freund von mir, plötzlich und unerwartet an einem Herzstillstand.

Er war erst 31, hatte 2 kleine Kinder, und gerade als er seiner größeren Tochter am Abend an Ihrem Bett etwas vorlas, blieb sein Herz stehen. Seine Frau fand ihn, nachdem er 20 Minuten nicht aus dem Kinderzimmer kam, zusammengesackt vorne über mit der Hand seiner 5jährigen Tochter in seiner Hand, während sie seelig schlummerte!

Die Nachricht am nächsten Tag versetze mich in einen Schockzustand. Wir hatten über 4 Jahre keinen Kontakt mehr, es ergab sich einfach nicht mehr, aber wir erkundigten uns über den jeweils anderen sehr genau bei diversen Gelegenheiten!

Als eine Woche später dann bei der Beerdigung alle alten Freunde, mit denen man die Kinder- und Jugendzeit verbracht hatte, die alle weit verstreut mittlerweile tätig sind, wieder zusammen kamen am Sarg des toten Freundes, war dies eine Situation die ich nie vergessen werde.

Wir, die ehem. verschworene Gemeinschaft von 10 "Jungs", gaben am Sarg des Toten mit 9 weißen Rosen dem "10" die letzte Ehre, schweigend, mit Tränen in den Augen und Fassungslos!

Ich schreibe diese kleine Sunbeam-Geschichte, weil ich sie schreiben wollte, weil sie mich seit 9 Wochen umtreibt und ich mir seit dieser Zeit viele Gedanken mache über das Leben, den Tod und darüberhinaus!

Du wirst mir fehlen, Torsten!

;(


:( :( :( Das ist ja übel, mit 31 Jahren! Mein Beileid! Die arme Frau und Töchter.....

Ridvano
30.09.2006, 09:35
Auch mein Beleid...

Mauser98K
30.09.2006, 15:50
Ja, sowas ist schlimm. Ein Bekannter von mir wurd vor etwa nem Jahr von nem Zug überfahren, da war auch nicht mehr viel von übrig.

Suizid?

Bahnleichen sind schrecklich anzusehen, in der Tat.

Alienamazone
30.09.2006, 17:55
@sunbeam,

eine sehr bedrückende Geschichte, ich wünsche den Hinterbliebenen sehr viel Kraft um diesen Verlust verarbeiten zu können. Er wird in den Herzen aller weiter leben ...

Schön das Du Ihm als Freund die letzte Ehre erwiesen hast.

R.I.P.

Lieben Gruss Kerstin