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Waldgänger
28.09.2006, 00:46
Nationalismus und KPD

Karl O. Paetel

Revolutionärer Nationalismus und kommunistische Bewegung stehen heute im Kampf gegen Faschismus und Kapital, für Sozialismus und nationale Befreiung auf der gleichen Seite der politischen Front. Und dennoch sind sie nicht kongruent. Ob auch die Losungen und die politischen Parolen von heute weitgehend übereinstimmen, sind ebensoviel Unterschiede im Wesentlichen vorhanden. Z.B.:

1.

Der revolutionäre deutsche Nationalismus erstrebt als letztes Ziel seiner Politik die souveräne deutsche Nation, lebend in der Gemeinschaft freier staatlich voneinander unabhängiger Völker.

Der revolutionäre Marxismus - die KPD - erstrebt als letztes Ziel die klassenlose Gesellschaft, die unter langsamen Absterben des Staates und Verschmelzung der Nationen die Völker zu einer höheren Einheit vereinigt.


2.

Der revolutionäre Nationalismus bejaht den Klassenkampf als einen organischen Führungsumbruch im Volkskörper, der zur Ersetzung überalterter Führungsschichten den unverbrauchten Stand an die Führung der politischen und gesellschaftlichen Funktionen der Gesamtheit stellt.

Der revolutionäre Marxismus sieht die Geschichte als eine Folge von Klassenkämpfen, ihre Durchkämpfung als Wege des internationalen Proletariats zur Überwindung des internationalen Kapitalismus durch den internationalen Sozialismus.
Er erkennt der Gebundenheit der Klasse über die Grenzen des Volkstums hinaus erste Realität zu. Die einen heute so Kämpfer für die nationale Freiheit und Klassenkämpfer um der Nation willen, die anderen beides um der klassenlosen Gesellschaft willen.


3.

Der revolutionäre Nationalismus erstrebt die Durchführung eines planwirtschaftlichen Sozialismus auf der Grundlage der Autarkie (für den Übergang deutsch-russische Autarkie) bei Beseitigung des Privateigentums an Produktionsmitteln und Nationalisierung von Grund und Boden als Voraussetzung der Souveränität der durch die Revolution zu schaffenden Nation.

Der revolutionäre Marxismus erstrebt die planwirtschaftliche Durchorganisierung der Welt unter Verneinung autarker Wirtschaftsräume bei Beseitigung des Privateigentums an Produktionsmitteln und Vergesellschaftung von Grund und Boden.
Sozialistischer Aufbau in einem Lande (Russland) ist ihm nur als Vorstufe denkbar.


4.

Der revolutionäre Nationalismus glaubt nicht an die Möglichkeit ewigen Friedens in einer die Gegensätzlichkeiten der Völker aufhebenden (Freund - Feind - Prinzip) Menschheit.

Der revolutionäre Marxismus erstrebt die befriedete Welt nach Aufhebung der ökonomischen Gegensätzlichkeiten.


5.

Der revolutionäre Nationalismus erstrebt eine der deutschen Struktur angemessenen Lösung der Bauernfrage. Er ist der Überzeugung, daß eine Einordnung des das Privateigentums aufhebenden Lehensträgersystems der kleinen Bauern in die Planwirtschaft die "ewige Kategorie des Bauern" erhalten und als Kraftreservoir dem Staat nutzbar machen muß.

Der revolutionäre Marxismus erstrebt durch Kollektivierung uns Rationalisierung des Bauernbetriebes Liquidierung der "rückschrittlichen Klasse" zum Zweck einer Synthese mit dem Arbeiter zu dem höheren "klassenlosen" Menschentypus (Russland).


6.

Der revolutionäre Nationalismus weiß um die Zeugungskraft der Idee, die Notwendigkeit religiöser Erneuerung und die Existenz irrationaler Kräfte, er sieht in der Idee der Nation seinen letzten Wert und im Volkstum eine schicksalsmäßig immanente Kraft. Alle politischen und wirtschaftlichen Erfordernisse sind ihm Wege, dieser Idee Form und Wirklichkeit zu geben.

Der revolutionäre Marxismus, aufbauend auf dem historischen Materialismus, erklärt die Abläufe der Menschengeschichte aus ihren ökonomischen Gegebenheiten und diktiert dem "ideologischen Überbau" die sekundäre Rolle zu. Der Glaube an das Irrationale ist ihm überwindenswert und des Überwundenwerdens gewiß.


7.

Der revolutionäre Nationalismus ist antifaschistisch, weil der Faschismus, abgesehen von den fremdvölkischen Zügen, es nicht versteht, die Führungskräfte des Proletariats einzubauen, in seiner Wirtschaftsordnung lediglich eine Reform am Kapitalismus, in seiner ständisch getarnten Staatsform eine Diktatur über das werktätige Volk ist und dadurch die Teilung der Nation in Herrscher und Beherrschte verewigt.

Der revolutionäre Marxismus sieht im Faschismus eine militante Selbstschutzbewegung im Rahmen und Interesse des kapitalistischen Systems, das die in Bewegung geratenen kleinbürgerlichen Massen mit Schein-Ideologien erneut zu seiner Erhaltung formiert.


8.

Der revolutionäre Nationalismus erstrebt ein politisches und wirtschaftliches Bündnis mit der Sowjetunion, als dem einzigen europäischen Gegenspieler des Versailler Systems und als sozialistischen Nachbarstaat - kämpft aus diesem Grunde gegen jede Interventionsabsicht gegen Sowjetrußland.

Der revolutionäre Marxismus fordert die "Verteidigung der Sowjetunion" als "Vaterland der Werktätigen" und Ansatz des Weltkommunismus.


9.

Der revolutionäre Nationalismus wendet sich gegen die Absicht, Kolonien zu erwerben, in Anerkennung des Grundrechtes der unterdrückten Völker auf nationale Freiheit parallel zur eigenen Losung der Nationalen Souveränität. Er begrüßt die Freiheitsbewegungen Indiens, Chinas, Ägyptens usw. als Bundesgenossen im Kampf gegen die Versailler Signatarmächte wie er den internationalen Kampf des Proletariats gegen das international gebundene Kapital begrüßt auf dem Wege zur Gemeinschaft freier Völker.

Der Marxismus begrüßt die nationalrevolutionären Bewegungen der Kolonialvölker und halbkolonialen Völker als Vorstufen der proletarischen Weltrevolution.


10.

Der revolutionäre Nationalismus wehrt sich gegen den Gebrauch der Rassenfrage zur Konstruktion einer zum Herrschen geborenen Herrenrasse ebenso wie gegen die Dogmatik der Rasse als außenpolitisches Kriterium, fordert als Beweis für die Wertigkeit der Rasse nicht Anspruch, sondern Leistung auch beim sozialistischen Aufbau.

Der revolutionäre Marxismus sieht in der Rasse eine ökonomische Kategorie, die ihren Sinn in der klassenlosen Gesellschaft findet, lehnt ihre Benutzung zur Fundierung politischer Losungen ab.


11.

Der revolutionäre Nationalismus sieht im Räteaufbau als der Selbstverwaltung des schaffenden Volkes die Garantie der politischen Verantwortlichkeit und wirtschaftlichen Kontrolle der Volksgemeinschaft, vorgebildet in Ansätzen germanischer Herrschaftsformen.

Der revolutionäre Marxismus erstrebt die durch den Räteaufbau gegebene Teilung in Exekutiv- und Legislativgewalt als einen Schritt zur Überflüssigmachung des Staates.


12.

Schon in diesen wenigen Gegenüberstellungen und unter Verzicht auf ausführlichere Darstellung der einzelnen Punkte, - (Anzahl und Umfang solcher Beispiele sind beliebig zu ergänzen) - ergibt sich, daß die Zielwelt des Nationalismus und des Marxismus eine durchaus verschiedene ist, ergibt sich aber auch, daß die heutigen politischen Notwendigkeiten eine Reihe von Forderungen und Erkenntnissen ergeben, die übereinstimmen (Klassenkampf, Revolution, Sozialismus, Räte, Außenpolitik, Antifaschismus als Teilforderungen), obwohl deren Begründungen verschieden sind.

Der junge Nationalismus aber hat über diese Front von heute hinausgehend noch einen Auftrag von Morgen. Er heißt: Einheit von Glauben und Blut mit den politischen Formungsprinzipien. In dieser Erkenntnis formieren sich die kleinen Kader des "national-bolschewistischen" Nationalismus heute neben und nicht in der KPD. Sie bejahen trotzdem aber ein Zusammengehen mit ihr, weil unbeschadet der differierenden Zielstellungen die Kommunistische Partei heute in Deutschland der einzige Massenfaktor ist.
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Der Artikel ist in seinem zeitlichen Kontext einzuordnen, hat trotzallem in vielen Punkten nichts an Aktualität eingebüßt.

Fritz Fullriede
28.09.2006, 07:04
Klassenkämpferisches Dummgeschwätz allerunterster Kajüte.

Waldgänger
30.09.2006, 21:45
Klassenkämpferisches Dummgeschwätz allerunterster Kajüte.

Aha, gibts auch Gegenargumente? Sieht sehr dürftig bei Dir aus. :rolleyes:

-jmw-
30.09.2006, 21:49
Nationalismus und KPD
Zur Kenntnis genommen.
Durchaus interessant, sowas mal zu lesen.
Weiter kommentieren werd ich's nicht, wegen weil ich ja nun nicht alles kommentieren muss, was hier geschrieben wird, nicht wahr? :))

mfg

Waldgänger
01.10.2006, 00:56
Zur Kenntnis genommen.
Durchaus interessant, sowas mal zu lesen.
Weiter kommentieren werd ich's nicht, wegen weil ich ja nun nicht alles kommentieren muss, was hier geschrieben wird, nicht wahr? :))

mfg

Stimmt auch wiederum. :D Trotzdem hätte mich Deine Meinung schon interessiert.

Odin
01.10.2006, 01:34
Mit Kommunisten, die einer orientalischen Irrlehre, welche zur Ausrottung des Arischen Menschentums ersonnen wurde, hinterherlaufen, arbeite ich nicht zusammen.

Waldgänger
01.10.2006, 01:36
Mit Kommunisten, die einer orientalischen Irrlehre, welche zur Ausrottung des Arischen Menschentums ersonnen wurde, hinterherlaufen, arbeite ich nicht zusammen.

Gut, dann bereite Dich auf den Endkampf vor Du stolzer Krieger...

Odin
01.10.2006, 01:42
Gut, dann bereite Dich auf den Endkampf vor Du stolzer Krieger...


In der Tat.