Odin
26.09.2006, 14:10
Verstehe ich das richtig, daß der Pfarrer, der einen Gottesdienst gegen "Rechts" veranstaltet, trotzdem bei Herrn Pastörs einkauft?
NPD-BASIS LÜBTHEEN
Siegeszug der braunen Siedler
Von Philipp Wittrock
NPD-Kader haben die idyllische Gegend um Lübtheen in Westmecklenburg zu ihrem neuen Zentrum erkoren. Die Rechten geben sich bürgernah, umwerben Handwerker, unterwandern Bürgerinitiativen und Vereine. Und vergiften das gesellschaftliche Klima. Nun wehrt sich das Städtchen.
Lübtheen - Im einstigen Musterdorf der Nationalsozialisten fühlt sich Udo Pastörs, 53, richtig wohl. Wo sich unter dem Giebel eines Hofes noch ein verblasstes Hakenkreuz erkennen lässt und unter dem nächsten die Wolfsangel, das Symbol der Hitlerjugend - da hat sich der künftige Landtags-Fraktionschef der NPD mit seiner Frau 50 Hektar Land gekauft. Hier, am Rande des Fleckchens Briest im Landkreis Ludwigslust will er seinen Lebenstraum verwirklichen. Ihm geht es nicht um den Baumschulbetrieb, den er vorgeschoben hat, um überhaupt in der Mecklenburger Elbtalaue bauen zu dürfen. Deutsche Familien will er ansiedeln: im Park mit den deutschen Eichen, den Buchsbäumen und dem kleinen Weiher, U-förmig um sein rotes Backsteinhaus herum. Sein ganz eigenes deutsches Musterdorf.
Darf man bei ihnen einkaufen - wie Knut Willemer, der Pfarrer, der auch weiterhin in Pastörs' Geschäft gehen würde?
"Der Schmuck ist ja nicht rechtsradikal", sagt Willemer, 44, ein Pragmatiker. Seit 13 Jahren ist er Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Lübtheen. Trotzdem hat auch er erst spät verstanden, was in der Stadt vor sich geht - bis die Nazis buchstäblich vor seiner Tür standen. Ausgerechnet auf dem Platz vor seiner Kirche wollte die NPD im Juni in Lübtheen ihren Wahlkampfauftakt begehen. Erst kurz vorher lenkte Pastörs im Gespräch mit Willemer ein und verlegte die Veranstaltung auf den Marktplatz. In der Kirche fand dann am selben Tag ein Gottesdienst gegen Rechts statt.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,438707,00.html
NPD-BASIS LÜBTHEEN
Siegeszug der braunen Siedler
Von Philipp Wittrock
NPD-Kader haben die idyllische Gegend um Lübtheen in Westmecklenburg zu ihrem neuen Zentrum erkoren. Die Rechten geben sich bürgernah, umwerben Handwerker, unterwandern Bürgerinitiativen und Vereine. Und vergiften das gesellschaftliche Klima. Nun wehrt sich das Städtchen.
Lübtheen - Im einstigen Musterdorf der Nationalsozialisten fühlt sich Udo Pastörs, 53, richtig wohl. Wo sich unter dem Giebel eines Hofes noch ein verblasstes Hakenkreuz erkennen lässt und unter dem nächsten die Wolfsangel, das Symbol der Hitlerjugend - da hat sich der künftige Landtags-Fraktionschef der NPD mit seiner Frau 50 Hektar Land gekauft. Hier, am Rande des Fleckchens Briest im Landkreis Ludwigslust will er seinen Lebenstraum verwirklichen. Ihm geht es nicht um den Baumschulbetrieb, den er vorgeschoben hat, um überhaupt in der Mecklenburger Elbtalaue bauen zu dürfen. Deutsche Familien will er ansiedeln: im Park mit den deutschen Eichen, den Buchsbäumen und dem kleinen Weiher, U-förmig um sein rotes Backsteinhaus herum. Sein ganz eigenes deutsches Musterdorf.
Darf man bei ihnen einkaufen - wie Knut Willemer, der Pfarrer, der auch weiterhin in Pastörs' Geschäft gehen würde?
"Der Schmuck ist ja nicht rechtsradikal", sagt Willemer, 44, ein Pragmatiker. Seit 13 Jahren ist er Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Lübtheen. Trotzdem hat auch er erst spät verstanden, was in der Stadt vor sich geht - bis die Nazis buchstäblich vor seiner Tür standen. Ausgerechnet auf dem Platz vor seiner Kirche wollte die NPD im Juni in Lübtheen ihren Wahlkampfauftakt begehen. Erst kurz vorher lenkte Pastörs im Gespräch mit Willemer ein und verlegte die Veranstaltung auf den Marktplatz. In der Kirche fand dann am selben Tag ein Gottesdienst gegen Rechts statt.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,438707,00.html