Siegessäule
19.09.2006, 23:21
Erst die Dänen, jetzt der Papst: Es steht zwei zu null für die Fundamentalisten / Von Henryk M. Broder
Auszüge:
Wie ich sie liebe, die Bilder der empörten Massen, die durch die Straßen toben, die Fäuste geballt, die Gesichter von Wut und Hass gezeichnet, als wären sie vor dem Leibhaftigen auf der Flucht. Ich kann nicht anders, ich muss mich jedes Mal fragen: Woher nehmen diese Menschen die Zeit für solche Randale, müssen sie nicht zur Arbeit, haben sie keine Familien daheim, um die sie sich kümmern, keine Kinder, denen sie bei den Hausaufgaben helfen könnten?
Was wir derzeit erleben, ist keine Kundgebung politischen Willens, sondern der Ausbruch einer Massenhysterie, die mit einer Selbstentzündung anfängt, zu einem Flächenbrand eskaliert und erst endet, wenn die Teilnehmer zu erschöpft sind, um weiter zu toben. Aber die Empörung, die der Erregung vorausgeht, ist auch ein Ersatz für Produktivität und Kreativität. Denn die Massendemos – gestern gegen die Dänen, heute gegen den Papst – sind so ziemlich das einzige Produkt, das zum Export taugt. Die Dänen stellen Schokolade und Milchprodukte her, die Finnen produzieren Hightech-Geräte, die Japaner Kameras, die Isländer Lachs und Literatur, die Italiener Schuhe und Parmaschinken. Welche Produkte sind es, die uns aus dem arabisch-islamischen Raum erreichen, von Erdöl und Falafel einmal abgesehen?
Wahrscheinlich fällt es inzwischen unter „Islamophobie“, wenn man feststellt, dass der Beitrag der arabisch-islamischen Region zur Weltkultur seit dem Mittelalter ständig abgenommen hat. Die Liste der Nobelpreisträger der letzten Jahrzehnte, vor allem in den Naturwissenschaften, belegt, dass sich die arabisch-islamische Welt vom Fortschritt abgekoppelt hat. Stattdessen beschäftigen sich islamisch-arabische Gelehrte mit so bedeutenden Fragen wie der, ob völlige Nacktheit beim ehelichen Verkehr erlaubt oder eine Sünde ist. In Gesellschaften, in denen die eine Hälfte der Gesellschaft (die Männer) damit beschäftigt ist, die andere Hälfte der Gesellschaft (die Frauen) zu unterdrücken, kann es keinen politischen, sozialen oder ökonomischen Fortschritt geben, zu viele Ressourcen werden für die Erhaltung des Status quo verbraucht.
Wollte man nett sein, könnte man die Randale als eine Art Wortmeldung verstehen, wie sie auch bei verhaltensauffälligen Kindern vorkommt, die nicht wissen, womit sie die Aufmerksamkeit auf sich lenken sollen. „Da sind wir, es gibt uns noch, schaut mal her!“ Was aber bei Kindern mit therapeutischen Maßnahmen aufgefangen werden kann, führt bei Kollektiven in die Selbstaufgabe. Jede Entschuldigung, jeder Verzicht auf selbstverständliche Grundrechte, wie sie auch dem Papst zustehen, wenn er eine Predigt oder eine philosophische Vorlesung hält, legitimiert nur den Protest, dessen Träger ihrerseits sich jede Kritik verbitten. Den Vorwurf, sie hätten ein gestörtes Verhältnis zur Gewalt, beantworten militante Muslime mit der Drohung, jeden umzubringen, der ihnen das unterstellt.
Und noch dieser hier:
Vergangene Woche hat der holländische Justizminister Piet Hein Donner, ein Christdemokrat, erklärt, er könnte sich die Einführung der „Scharia“ in Holland vorstellen, wenn die Mehrheit der Wähler dafür wäre. Ging es um Drogen, Pornografie, Abtreibung und Euthanasie, waren die Holländer immer schneller als der Rest von Europa. Jetzt gehen sie wieder mit gutem Beispiel voran. Leider in die falsche Richtung.
http://www.tagesspiegel.de/meinung/archiv/20.09.2006/2787745.asp#
Tja, obwohl ich Broder´s Meinung in punkto Zuwanderung alles andere als teile, trifft er hier den Nagel auf den Kopf! Übrigens, ich hoffe doch, das dieser verwirrte holländische Christdemokrat mittlerweile in einer geschlossenen Klinik unter Beobachtung ist. Unglaublich, dass es Politiker gibt, die solch gequirlte Scheisse von sich geben!
Auszüge:
Wie ich sie liebe, die Bilder der empörten Massen, die durch die Straßen toben, die Fäuste geballt, die Gesichter von Wut und Hass gezeichnet, als wären sie vor dem Leibhaftigen auf der Flucht. Ich kann nicht anders, ich muss mich jedes Mal fragen: Woher nehmen diese Menschen die Zeit für solche Randale, müssen sie nicht zur Arbeit, haben sie keine Familien daheim, um die sie sich kümmern, keine Kinder, denen sie bei den Hausaufgaben helfen könnten?
Was wir derzeit erleben, ist keine Kundgebung politischen Willens, sondern der Ausbruch einer Massenhysterie, die mit einer Selbstentzündung anfängt, zu einem Flächenbrand eskaliert und erst endet, wenn die Teilnehmer zu erschöpft sind, um weiter zu toben. Aber die Empörung, die der Erregung vorausgeht, ist auch ein Ersatz für Produktivität und Kreativität. Denn die Massendemos – gestern gegen die Dänen, heute gegen den Papst – sind so ziemlich das einzige Produkt, das zum Export taugt. Die Dänen stellen Schokolade und Milchprodukte her, die Finnen produzieren Hightech-Geräte, die Japaner Kameras, die Isländer Lachs und Literatur, die Italiener Schuhe und Parmaschinken. Welche Produkte sind es, die uns aus dem arabisch-islamischen Raum erreichen, von Erdöl und Falafel einmal abgesehen?
Wahrscheinlich fällt es inzwischen unter „Islamophobie“, wenn man feststellt, dass der Beitrag der arabisch-islamischen Region zur Weltkultur seit dem Mittelalter ständig abgenommen hat. Die Liste der Nobelpreisträger der letzten Jahrzehnte, vor allem in den Naturwissenschaften, belegt, dass sich die arabisch-islamische Welt vom Fortschritt abgekoppelt hat. Stattdessen beschäftigen sich islamisch-arabische Gelehrte mit so bedeutenden Fragen wie der, ob völlige Nacktheit beim ehelichen Verkehr erlaubt oder eine Sünde ist. In Gesellschaften, in denen die eine Hälfte der Gesellschaft (die Männer) damit beschäftigt ist, die andere Hälfte der Gesellschaft (die Frauen) zu unterdrücken, kann es keinen politischen, sozialen oder ökonomischen Fortschritt geben, zu viele Ressourcen werden für die Erhaltung des Status quo verbraucht.
Wollte man nett sein, könnte man die Randale als eine Art Wortmeldung verstehen, wie sie auch bei verhaltensauffälligen Kindern vorkommt, die nicht wissen, womit sie die Aufmerksamkeit auf sich lenken sollen. „Da sind wir, es gibt uns noch, schaut mal her!“ Was aber bei Kindern mit therapeutischen Maßnahmen aufgefangen werden kann, führt bei Kollektiven in die Selbstaufgabe. Jede Entschuldigung, jeder Verzicht auf selbstverständliche Grundrechte, wie sie auch dem Papst zustehen, wenn er eine Predigt oder eine philosophische Vorlesung hält, legitimiert nur den Protest, dessen Träger ihrerseits sich jede Kritik verbitten. Den Vorwurf, sie hätten ein gestörtes Verhältnis zur Gewalt, beantworten militante Muslime mit der Drohung, jeden umzubringen, der ihnen das unterstellt.
Und noch dieser hier:
Vergangene Woche hat der holländische Justizminister Piet Hein Donner, ein Christdemokrat, erklärt, er könnte sich die Einführung der „Scharia“ in Holland vorstellen, wenn die Mehrheit der Wähler dafür wäre. Ging es um Drogen, Pornografie, Abtreibung und Euthanasie, waren die Holländer immer schneller als der Rest von Europa. Jetzt gehen sie wieder mit gutem Beispiel voran. Leider in die falsche Richtung.
http://www.tagesspiegel.de/meinung/archiv/20.09.2006/2787745.asp#
Tja, obwohl ich Broder´s Meinung in punkto Zuwanderung alles andere als teile, trifft er hier den Nagel auf den Kopf! Übrigens, ich hoffe doch, das dieser verwirrte holländische Christdemokrat mittlerweile in einer geschlossenen Klinik unter Beobachtung ist. Unglaublich, dass es Politiker gibt, die solch gequirlte Scheisse von sich geben!