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Vollständige Version anzeigen : Wahlrecht nur für Nettosteuerzahler?



Mark Mallokent
19.09.2006, 09:14
Diesen interessanten und sehr diskutablen Text fand ich hier: http://oliver-luksic.blogspot.com/

"Angesichts der jüngsten Wahlergebnisse in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin fordert das Libertäre Institut gemeinsam mit der Libertären Plattform in der FDP den Entzug des Wahlrechts für alle Nettostaatsprofiteure. Wählen dürften demnach in Zukunft nur noch die Nettosteuerzahler, also Arbeitgeber und Arbeitnehmer in der privaten Wirtschaft.Begründet wird dieser Vorstoß damit, dass inzwischen die Nettostaatsprofiteure inzwischen die Mehrheit stellen und daher die Leistungsträger immer mehr ausbeuten. Die Folge davon ist eine Abwanderungswelle von Leistungsträgern, das Entstehen von Nischengesellschaften, der wirtschaftliche Verfall und die zunehmende Proletarisierung der Gesellschaft. André F. Lichtschlag, Gründer und Herausgeber der Zeitschrift “eigentümlich frei” und Mitarbeiter des Libertären Instituts dazu wörtlich:“Die Symptome sind heute dieselben wie in der Endzeit der DDR: Massenflucht – die Auswanderungswelle der Leistungsträger steigt von Jahr zu Jahr. Nischengesellschaft – die Beteiligung an Wahlen und das Engagement in demokratischen Parteien sinkt rapide. Wirtschaftlicher Verfall – seit Jahrzehnten leben wir von der Substanz und verbrauchen den Wohlstand der Väter, statt neues Kapital zu bilden; Schulen und Straßen verfallen. Proletarisierung – staatsabhängige Asoziale anstelle selbständiger Menschen sind das Ergebnis des allumfassenden Sozialstaats.”Lichtschlag weiter:“In den letzten Jahren ging es Schlag auf Schlag, persönliche und wirtschaftliche Freiheit gingen stückweise verloren: immer höhere Steuern und Abgaben, Zwangsmitgliedschaften in IHKs oder GEZ, Meinungsverbote, Rauchverbote, Verhaltensgebote, ekliges Zwangsmülltrennen und klebriger Dosenrückbringzwang, Einrichtung von Überwachungs- und Abkassiersystemen per Maut und Telekommunikation, Wegfall des Bankgeheimnisses. Die BRD ist weit vorangeschritten auf dem Weg hin zu einem totalitären, neosozialistischen Staat.Die BRD ist in sich selbst nicht mehr reformierbar. Denn inzwischen stellen die Nettostaatsprofiteure die Mehrheit: Beamte, Politiker, Arbeitslose und Rentner stimmen mit ihren Mehrheiten jeden noch produktiven Menschen nieder und beuten ihn weiter und immer mehr aus.Die jüngsten Wahlergebnisse in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin sind daher nur konsequent: Die Erwerbslosenquote in Berlin beträgt 19 Prozent, in Mecklenburg-Vorpommern liegt sie auf dem Rekordwert von 21 Prozent (zum Vergleich: Nordrhein-Westfalen 10 Prozent und Bayern 7 Prozent). Dazu kommt die Quote der Beamten und Angestellten im Öffentlichen Dienst, die in Berlin zusammen 15 Prozent und in Mecklenburg-Vorpommern gar 16 Prozent beträgt (zum Vergleich: Nordrhein-Westfalen und Bayern jeweils 13 Prozent). Dazu addieren sich die von Zahlungen des Staates ebenfalls abhängigen Rentner und Pensionäre, die in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin ebenfalls weit überdurchschnittlich anzutreffen sind. Zusammengerechnet stellen in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern die Nettostaatsprofiteure bereits über 70 Prozent der Gesamtbevölkerung.Es ist daher nur allzu verständlich: Die neuen Dealer, Trotzkisten (WASG) oder Nationalsozialisten (NPD), bieten den Staatsabhängigen nur eine noch etwas höhere Dosis allumfassenden Staats an. Bei dieser Bevölkerungsstruktur sind dringend nötige liberale Reformen inzwischen ausgeschlossen. Wie gegen Ende der DDR bedarf es auch heute radikaler, an die Wurzel gehender Lösungen: Die BRD, wie wir sie heute kennen, gehört abgewickelt!”Ein solcher Wahlrechtsentzug für die Unproduktiven, erläutert Lichtschlag weiter, wurde bereits in den 70er Jahren von Wirtschaftsnobelpreistäger Friedrich August von Hayek angedacht und kürzlich von Ökonomie-Professor Hans-Hermann Hoppe aus Las Vegas präzisiert. Zu Zeiten Hayeks habe es vielleicht Alternativen gegeben. “Heute ist ‘Weniger Demokratie wagen!’ der letzte Ausweg vor dem sicheren Gang in den Totalitarismus”, so Lichtschlag."

FranzKonz
19.09.2006, 09:20
Diesen interessanten und sehr diskutablen Text fand ich hier: http://oliver-luksic.blogspot.com/
Ein großes Wort gelassen ausgesprochen. :top:

Odin
19.09.2006, 09:31
Toll, so würde die Sklaverei schön offenbar.

Jetzt nur noch Geldzahlungen in Sachleistungen umwandeln und tausend Bücher schreiben, warum das ein toller gesellschaftlicher Fortschritt ist, der rein gar nichts mit den früheren finsteren Zeiten gemein habe. Aber Strafe muß natürlich trotzdem sein. Schön das es keinen Volksaufstand geben kann, weil das Volk ja dann schon abgeschafft und durch eine ästhetische Mischung der besten Zutaten aus aller Welt ersetzt worden ist.

Dann sind alle glücklich und zufrieden.

Jodlerkönig
19.09.2006, 09:47
ich würde der ganzen idee nicht abgeneigt sein! warum sollen nichtproduktive darüber entscheiden, was mit dem geld der produktiven passiert!

Drosselbart
19.09.2006, 09:55
Möglicherweise haben aber auch die Nettosteuerzahler (mir jedenfalls geht es so) mal unbändige Lust, mit der Faust auf den Tisch zu hauen und die üblichen Polit-Clowns mal so richtig schön zu erschrecken.

Nephtys
19.09.2006, 10:04
Ich finde die IDeen hervorragend, da es einfach die Wahrheit ist!!

Jemand der von jemandem etwas umsonst bekommt und darüber auch noch selbst entscheiden darf...ein Paradoxon das abgeschafft gehört. Es zerfrisst die Tugenden unserer Väter.

Würfelqualle
19.09.2006, 10:06
Einen Vorteil hätte es. Es gibt mehr linke Arbeitslose, als rechte Arbeitslose.


:whis:



Gruss vonne Würfelqualle

Drosselbart
19.09.2006, 10:11
Einen Vorteil hätte es. Es gibt mehr linke Arbeitslose, als rechte Arbeitslose.


:whis:



Gruss vonne Würfelqualle

Vor allem die linken Arbeitslosen müßten sich auf eine ganz neue Art der "Brigitte-Diät" einstellen. Aber das kommt auch so bald. Die werden sich wohl noch umschauen, was Beck, Münte und Merkel noch in petto haben.

Geschieht ihnen aber irgendwie recht(s).

sporting
19.09.2006, 20:59
ich wäre da auch sofort dafür ... wie schon einige geschrieben haben ist es doch paradox das die leistungsempfänger über das geld der leistungsträger entscheiden.

jetzt aber meine frage: wie soll es soweit kommen wenn die leistungsempfänger jetzt schon in der überzahl sind? meint ihr die geben ihr wahlrecht freiwillig ab?

meiner meinung muss das system erst komplett zusammenbrechen bevor es aufwärts geht.

es ist schon traurig das sich arbeit in deutschland und österreich teilweise kaum mehr lohnt.

meiner meinung nach von der wirtschaft und vorallem der politik so gewollt.

Safrankova
19.09.2006, 23:51
Ich spreche mich ebenso für diesen Vorschlag aus, denn dann würden folgende Bevölkerungsgruppen kein Wahlrecht mehr besitzen:

Sämtliche Politiker in Bundes- und Länderparlamenten (Nettotransferempfänger, da die dem Volk abgepreßten Bezüge die Steuerzahlungen der Abgeordneten übersteigen), Bürgermeister, Landräte, (Nettotransferempfänger), Beamte/Angestellte des Öffentlichen Dienstes, Soldaten, sowie Heuschrecken und deren Hofschreiber

Baxter
19.09.2006, 23:54
Utopie..pur

Wenn für jenden Arbeit da wäre und nur wirklich die faulen Eier getroffen würden
würde es sinn machen. Aber doch nicht in unserer heutigen Realität.

Unsinn

SteveFrontera
20.09.2006, 13:41
In Preußen gab es im 19. Jahrhundert das Dreiklassenwahlrecht. Die drei Klassen wurden nach dem Steueraufkommen eingeteilt. Das hatte zur Folge, dass die Stimme des Reichen wesentlich mehr zählte als die des Armen.

Liebe Freunde! So etwas ist doch total undemokratisch!
Das wäre ein Rückschritt in feudalistische Zeiten.
Über derartige Vorschläge könnte ich mich aufregen. Demokratie bedeutet mehr als wirtschaftlich Leistungsfähigkeit.
Die Ökonomie sollte für den Menschen da sein, manchmal habe ich den Eindruck, dass es umgekehrt ist.


Ich habe auch kein Problem, wenn die Leistungsträger weggehen. Sie schaffen damit Platz für andere. Unser allgemeiner Lebensstandart könnte sinken, viel wichtiger ist aber, dass alle am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.

Mark Mallokent
20.09.2006, 14:01
Natürlich ist der Eingangstext nicht realisierbar. Er soll eigentlich mehr als ein Denkanstoß dienen, um sich einmal bewußt zu machen, daß letztlich nur das verteilt werden kann, was vorher erarbeitet worden ist, und daß man eine Kuh entweder melken oder schlachten kann, aber nicht beides zugleich. :cool: :]

-jmw-
20.09.2006, 20:34
Liebe Freunde! So etwas ist doch total undemokratisch!
So wie z.B. das Wahlverbot für unter 18jährige?


Unser allgemeiner Lebensstandart könnte sinken, viel wichtiger ist aber, dass alle am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.
Ach?
Ist dem so?
haste da die Leute mal gefragt, was sie lieber hätten?
Oder wird das allein von Dir entschieden, dass die Leute das gefälligst so und nicht anders zu sehen haben?
Wie demokratisch wäre DAS?

mfg

FranzKonz
20.09.2006, 20:52
Natürlich ist der Eingangstext nicht realisierbar. Er soll eigentlich mehr als ein Denkanstoß dienen, um sich einmal bewußt zu machen, daß letztlich nur das verteilt werden kann, was vorher erarbeitet worden ist, und daß man eine Kuh entweder melken oder schlachten kann, aber nicht beides zugleich. :cool: :]
Schaun wir mal, wie lange es dauern wird. Wenn die Geburtenstarken Jahrgänge mal Rente haben wollen, könnte ganz schnell der Bereich erreicht sein, in dem es wirklich weh tut.

Schlimmstenfalls gibt's soylent green.

Der Patriot
20.09.2006, 21:01
Liebe Freunde! So etwas ist doch total undemokratisch!

Jene welche das Geld erwirtschaft, bistimmen wie es ausgegeben wird. Finde ich nicht undemokratisch.

SteveFrontera
20.09.2006, 21:10
So wie z.B. das Wahlverbot für unter 18jährige?


Ach?
Ist dem so?
haste da die Leute mal gefragt, was sie lieber hätten?
Oder wird das allein von Dir entschieden, dass die Leute das gefälligst so und nicht anders zu sehen haben?
Wie demokratisch wäre DAS?

mfg

Ich äußere hier nur meine Meinung. Ich akzeptiere die Entscheidung der Mehrheit. Die Stimme eines Arbeitslosen, Rentners oder Kleinverdieners sollte aber genauso viel wert sein wie die eines Wirtschaftsbosses.

Im übrigen bin ich auch für die Senkung des Altersgrenze für das Wahlrecht.
Aber Babys können natürlich nicht wählen. Die Gründe liegen auf der Hand.

-jmw-
20.09.2006, 22:19
Ich äußere hier nur meine Meinung.
Ja, sicher.
Das tun wir alle, nicht? :)


Ich akzeptiere die Entscheidung der Mehrheit.
Warum eigentlich?

Die unerträgliche Einschränkung der individuellen Freiheit, die im Mehrheitsprinzip liegt, ist nur akzeptabel, wenn der Bürger annimmt, dass in der Mehrheitsmeinung eine höhere, quasigöttliche Vernunft zu Geltung kommt. Aber warum sollte diese Vernunft bei der Mehrheit liegen? Das eben, sagt Dávila, ist der mystische Glaubenskern der Demokratie, an dem sich ihr pseudoreligiöser Charakter erkennen lässt.
(Jens Jessen über Nicola Gomez Davila)


Die Stimme eines Arbeitslosen, Rentners oder Kleinverdieners sollte aber genauso viel wert sein wie die eines Wirtschaftsbosses.
Richtig und falsch.
Man soll die Stimmen wägen und nicht zählen. (Schiller)
Die Stimmen von Arbeitslosen, Rentnern, Kleinverdienern und Wirtschaftsführern sind grundsätzlich gleichbedeutend - sie bedeuten nämlich grundsätzlich erstmal GARNIX, es sei denn, der jeweilige Rentner, Wirtschaftsboss etc. ist FACHLICH KOMPETENT.

Meine Geldgeschäfte vertraue ich einem Bankkaufmann an;
den Bau eines Hauses Architekten und Maurern;
bei Krankheit gehe ich zu einem Arzt.
Doch bei den Staatsgeschäften soll JEDER mitbestimmen können?
Nein, das halte ich für einen grossen Unsinn.


Im übrigen bin ich auch für die Senkung des Altersgrenze für das Wahlrecht.
Naja...
Ob die Ahnungslosen nun ab 18 oder ab 16 oder ab 14 wählen dürfen, macht die Sache auch nicht schlimmer. :))


Aber Babys können natürlich nicht wählen. Die Gründe liegen auf der Hand.
Was ist mit 12jährigen?

mfg

Schlumpf
21.09.2006, 11:36
Warum sollten eltern nicht für ihre Kleinkinder wählen dürfen? ?(

Bergischer Löwe
21.09.2006, 11:42
Angesichts der Tatsache, daß ich mit meinen Steuern und Abgaben sicher 2 Hartz IV Familien jeden Monat durchbringe fänd ich das keine so üble Idee.

-jmw-
21.09.2006, 11:53
Warum sollten eltern nicht für ihre Kleinkinder wählen dürfen? ?(
Weil nicht sichergestellt werden kann, dass die Eltern sich für die Partei entscheiden, für die das Kind sich entschiede, würde es begreifen, was vor sich geht.

mfg

meckerle
21.09.2006, 12:47
Warum sollten eltern nicht für ihre Kleinkinder wählen dürfen? ?(
Das beträfe natürlich nicht nur potentielle Steuerzahler, sondern Alle Wahlberechtigten.
Stell dir vor die Passdeutschen hätten mit einem Mal XX Stimmen und die Deutschen aufgrund der Kleinfamilien dagegen nur max. 3-4 Stimmen abzugeben.

Wahlrecht für Nettosteuerzahler wird sich nicht realisieren lassen, es sind zu viele die abkassieren, sie würden Proteststürme veranstalten.

Vor Jahren gab es schon mal Diskussionen in dieser Richtung, ohne Erfolg.

SteveFrontera
21.09.2006, 18:22
Richtig und falsch.
Man soll die Stimmen wägen und nicht zählen. (Schiller)
Die Stimmen von Arbeitslosen, Rentnern, Kleinverdienern und Wirtschaftsführern sind grundsätzlich gleichbedeutend - sie bedeuten nämlich grundsätzlich erstmal GARNIX, es sei denn, der jeweilige Rentner, Wirtschaftsboss etc. ist FACHLICH KOMPETENT.

Meine Geldgeschäfte vertraue ich einem Bankkaufmann an;
den Bau eines Hauses Architekten und Maurern;
bei Krankheit gehe ich zu einem Arzt.
Doch bei den Staatsgeschäften soll JEDER mitbestimmen können?
Nein, das halte ich für einen grossen Unsinn.



mfg


Deshalb haben wir ja die repräsentative Demokratie.
Du lieferst hier gute Argumente gegen die direkte Demokratie mit Volksabstimmungen.
Die Politiker bemühen sich, Experten in einem bestimmten Bereich zu werden und organisieren sich in Ausschüssen und Arbeitsgruppen.

Sie müssen ihr Anliegen in einer verständlichen Art und Weise ausdrücken.
Leider hört man dann immer wieder die selben Parolen.

-jmw-
21.09.2006, 19:20
Leider ist die Auslese innerhalb der Parteien zu häufig eine negative.
Nicht so sehr der Fachkompetente setzt sich durch, viel häufiger ist es der Charismatische, der Gutaussehende, der Kultivierte, der Täuscher, Schleimer, Lügner, Erpresser, derjenige mit ‚Vitamin B’, der, der die Macht um ihrer selbst will oder, um zu Geld und/oder Ansehen zu gelangen.

Und in den hinter den Politiker stehenden Beamtenapparaten ist es nicht viel anders.
(Be-)Förderung nach LEISTUNG wird da nicht so gross geschrieben, wie’s sein sollte (wobei’s natürlich schwierig ist, ‚Leistung’ zu messen).

mfg