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Vollständige Version anzeigen : Der Arbeitsvertrag....



happy?
16.09.2006, 18:03
Ich hab in letzter Zeit von vielen neue Arbeitsverträgen von Bekannten gehört,
wo mir die Haare zu berge stehen. Das ist in Deutschland wohl schlimmer als irgendwo anders in der Welt, fast noch übler als hier!!

Wenn ich all die Gemeinheiten, die insgesamt da so drin stehen, zusammen nehme, sehe ich, was spätestens in 5 Jahren auf jeden Arbeitssklaven wartet:

(FIKTIVER) ARBEITSVERTRAG

Herr XY steht ab 1.10.2010 in einem Beschäftigungsverhältnis in unserer Firma als XXXXXXX .

§1
Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt 60 Stunden, Arbeitstage sind Montag bis Sonntag; die Arbeitszeiten sind flexibel zu gestalten.
Eventuelle Freischichten sind beim direkten Vogesetzten mind. 2 Wochen vorher zu beantragen. Der Arbeitnehmer verpflichtet sich zu regelmässigen Doppelschichten im Umfang von 4 Stück im Monat.

§2

Die monatliche Vergütung beträgt 985 Euro

§3

Der Arbeitnehmer verpflichtet sich, monatlich mind.25 Überstunden unentgeltlich abzuleisten. Auf einen Freizeitausgleich besteht kein Anspruch.

§4

Die Urlaubszeit beträgt 14 Tage. Wenn nötig, darf der Urlaub vom Vorgesetzten unterbrochen werden.

§5
Der Angestellte hat keinerlei Mitspracherecht bei betrieblichen Entscheidungen

§6

Die Kündigungsfrist beträgt 1 Woche zum Monatsende. Eventuelle Verstösse des Arbeitnehmers gegen diesen Arbeitsvertrag müssen der "Bundesagentur für Arbeit"gemeldet werden. Kranbkenzeiten werden gespeichert und sind sämtlichen Arbeitgebern auf Anforderung zugänglich.

§7
Der Arbeitnehmer verpflichtet sich zu Untersuchung beim "Medizinischen Dienst des Arbeitgeberverbandes"(MDA), falls die krankheitsbedingten Fehlzeiten jährlich über 5 Tagen liegen.

§7b

Der MDA befindet über die Weiterbeschäftigung. Eventuell vor Arbeitsantritt nicht mitgeteilte Vorerkrankungen können (nach Massgabe des MDA) zu fristloser Kündigung führen.

§7c Der Angestellte entbindet seine Ä'rzte von der Schweigepflicht gegenüber seinem Arbeitgeber.

§ 8

Der angehende Angestellte hat kinderlos zu sein, da Kinder aufgrund ihres alleinigen Vorhandenseins den Arbeitnehmer in seiner Pflichtausübung stören und dem Unternehmen Schaden zufügen.
AUSNAHME: Kinder über 18 Jahren, die nicht mehr in der elterlichen Wohnung leben.

§9
Ständige Erreichbarkeit muss gewährleistet sein.(Mo-So. 0-24 Uhr)
Ausnahme: Dem Arbeitnehmer meldet seine Unerreichbarkeit 15 Werktage vorher an.

§10

Krankheit:

Der Arbeitnehmer hat am ersten Tag der Erkrankung eine AU anzubringen. Dazu hat er dem Arbeitgeber zu erklären, wie genau es zur Krankheit kam, wielange diese dauern wird und was er zur Prävention tuen wird.
Der Arbeitgeber entscheidet dann, ob eine Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses noch möglich sein kann. Mögliche Schadensersatzansprüche bleiben von dieser Entscheidung unberührt.
Der Arbeitnehmer ist verpflichtet, seinem Arbeitgeber für jeden Krankheitstag Tag 1/100 des Jahreslohnes als Ausgleich zu zahlen.

§12 Dieser Vertrag ist dann gültig, wenn der Arbeitgeber unterzeichnet. Der Arbeitnehmer ist von der Unterzeichnung lediglich in Kenntnis zu setzen.


§11 Verstösse gegen einen Punkt des Arbeitsvertrages werden mit einer Ausgleichzzahlung des Arbeitnehmers geahndet.

X-Stadt, den 02.Okt.2010

unterzeichnet als Arbeitgeber

D. Hundt A.Merkel

----------------------------------

SAMURAI
16.09.2006, 18:06
Fall für das ADG.

Ausserdem, dann gehen die Leute eben auf Stütze.

Solche Verträge halte ich für sittenwidrig !!!!!

Sterntaler
16.09.2006, 18:07
...richtig, von Gerichten zig mal festgestellt.

wtf
16.09.2006, 19:38
Was soll der Scheiß? Das ist ein plumper Fake.

Vielfrass
16.09.2006, 19:44
Was soll der Scheiß? Das ist ein plumper Fake.

ach was? warum steht da wohl "(fiktiver) arbeitsvertrag"?

--

ciasteczko
16.09.2006, 19:45
Was soll der Scheiß? Das ist ein plumper Fake.

Richtig lesen! Der Vetrag ist aus dem Jahr 2010!

wtf
16.09.2006, 19:46
Ah, der Witz hat sich mir nicht erschlossen. Weinerlicher Schwachsinn.

ciasteczko
16.09.2006, 19:49
Meine Idee für den Arbeitsvertrag:

50 Tage Urlaub
30 Stunden Woche
3000€ nettoverdienst

Frei-denker
16.09.2006, 19:53
Natürlich ist der Vertrag ein Fake. Man muß sich jedoch klar machen, daß der Neoliberalismus und die aktuelle Wirtschaftspolitik in solche Verhältnisse führt. Sowas wird in kleinen Schritten durchgeführt.

So wird z.B. erst die Ladenschlußzeit von 18.30 Uhr bei einem langen Donnerstag in der Woche auf 20.00 Uhr verlängert, dann werden alle Tage auf 20 Uhr umgestellt, dann Samstags bis 20.00 und jetzt sind sogar die Sonntage im Gespräch.

Ähnliches läuft aktuell beim Kündigungsschutz. Durch die zweijährige Probezeit, die grade eingeführt wird, wird es dazu kommen, daß kranke Arbeitnehmer zur Arbeit gehen werden, weil sie der Arbeitgeber nun bei Krankheit ohne Angabe von Gründen feuern kann.

Man muß also auf den Trend aufpassen und bei Bedarf gegenwirken. Der aktuelle Trend geht in Richtung unmenschliche Arbeitsbedingungen. Wir müssen also dringend wieder Arbeiterparteien wie die PDS wählen, um die neoliberale Unmenschlichkeit aufzuhalten!

wtf
16.09.2006, 19:56
Es wird das Ladenschlußgesetz insoweit geändert, daß man hoffentlich bald öffnen kann, wann man will. KANN.

Die Konditionen eines Arbeitsvertrags spiegeln die Arbeitsleistung wider, weil der Arbeitsmarkt eben auch ein Markt ist. Keine Ahnung, weshalb das so schwer zu verstehen ist.

Frei-denker
16.09.2006, 19:59
Humane Arbeitsbedingungen müssen das Maß sein - nicht ein Markt um seiner selbst willen. Der Markt ist für den Menschen gemacht, nicht umgekehrt. Keine Ahnung, weshalb das so schwer zu verstehen ist.

wtf
16.09.2006, 20:02
Hübsche Phanatasie aus einem philosophischen Opus. Hat nur mit der Wirklichkeit nichts zutun.

Alles ist Markt. Fertig.

happy?
16.09.2006, 20:11
ach was? warum steht da wohl "(fiktiver) arbeitsvertrag"?

--

erfasst. 100 Punkte der Kandidat. Wie heisst auch die Überschrift??

-jmw-
16.09.2006, 20:11
Wenn die illiberale Wirtschaftpolitik in der BRD weitergeht, dann kann es tatsächlich dazu kommen, dass die Leute ähnliche Arbeitsverträge unterzeichnen müssen.
Denn unser Interventionismus führt zu einem Arbeitgebermarkt statt zu einem Arbeitnehmermarkt, wie es eine Freie Marktwirtschaft täte.

mfg

happy?
16.09.2006, 20:14
Was soll der Scheiß? Das ist ein plumper Fake.
Wer hat denn da "unterschrieben"??

Iss kein Fake, sondern (ernstgemeinte) Satire. Das Lachen soll einem im Hals stecken bleiben,. wenn Ihr merkt, vieles gibt es eigentlich unausgesprochen bei Euch schon...

happy?
16.09.2006, 20:15
Wenn die illiberale Wirtschaftpolitik in der BRD weitergeht, dann kann es tatsächlich dazu kommen, dass die Leute ähnliche Arbeitsverträge unterzeichnen müssen.
Denn unser Interventionismus führt zu einem Arbeitgebermarkt statt zu einem Arbeitnehmermarkt, wie es eine Freie Marktwirtschaft täte.

mfg

Das will ich damit sagen. Genau das!!!!!!

Frei-denker
16.09.2006, 20:16
Alles ist Markt. Fertig.
Das ist Deine Ideologie. Nicht mehr.

-jmw-
16.09.2006, 20:52
Der Markt ist für den Menschen gemacht, nicht umgekehrt. Keine Ahnung, weshalb das so schwer zu verstehen ist.
Es ist tatsächlich schwer zu verstehen.
Als würdest Du mir sagen wollen, dass die Sprache oder die Gefühle für den Menschen gemacht seien.
Mich stört dabei das "gemacht".
Einen Markt "macht" man nicht, ein Markt ist einfach da, sobald die Menschen beginnen, Güter und Leistungen (ohne konkrete Vorgaben über z.B. den Preis) auszutauschen.
Sobald das geschieht, wirken auch marktliche Gesetzmässigkeiten von Angebot und Nachfrage, denn sie entstehen direkt und ohne gewollt zu sein aus dem Handeln der marktwirtschaftlich tätigen Menschen.

"Markt" ist nur die Summe gewisser wirtschaftlicher Tätigkeiten von Menschen und, so wie jedes gesellschaftliche Beziehungsgeflecht, einer willentlichen und planvollen Beeinflussung weitgehend entzogen.

mfg

-jmw-
16.09.2006, 20:53
Das will ich damit sagen. Genau das!!!!!!
Ach, tatsache?
Nun, das freut mich. :)

Sozialdemokratisierte Linke und Rechte hamwer hier nämlich genug, da ist es immer schön, auch mal andere, abweichende Stimmen zu hören. :]

mfg

Drosselbart
16.09.2006, 20:55
Das ist eine alberne, blöd-linke Scheiße. Ich gehe jetzt bereits 1 Stunde vor Arbeitsbeginn in und eine Stunde nach Arbeitsende aus der Firma, was ja wohl bei 21 Arbeitstagen 42 unbezahlte Überstunden im Monat bedeutet.

Allerdings habe ich die Erfahrung machen müssen, daß linke Gauner, die saublöd verbrecherisch daherschwafeln beim Betrügen von deutschen Arbeitnehmern in der allerersten Reihe mit dabei sind.

Meine Meinung ist:

Für meinen Betrieb und meine Arbeitsstelle setze ich mich ein. Aber dreckige Verbrecher mit Gutmenschen-Mäntelchen, die mich gegen meine eigenen Interessen aufhetzen wollen, die habe ich schon lange durchschaut.

In den 80-er Jahren hatte ich das zweifelhafte Vergnügen mit einem Polit-Verbrecher, der seine Stellung beim Arbeitsamt in einer nordbayerischen Großstadt schamlos ausgenutzt hat um 1. Geld zu machen und 2. Wähler für die SPD zu werben. Und das in Bayern, wo angeblich die CSU für Recht und Ordnung sorgt. Allerdings war der CSU-Wahlkreiskandidat dieser Unterfrankenmetropole schon damals als schamloser Selbstbereicherer ins Zwielicht geraten. Er hatte wohl keine Zeit um anständige Politik zu machen. Verdienst geht vor.

Aus diesem Blickwinkel hätte ich die SPD-Gaunerei eigentlich gutheißen sollen, zumal ich damals ja selbst noch SPD-Wähler war, aber insgesamt hat mich der Einblick in das schmutzig-korrupte Gehabe von System-Parteien-Vertretern immun gegen ein verbrecherisches Politganoventum gemacht.

Heute wähle ich mit Sicherheit nicht mehr SPD und ganz gewiß nicht mehr CSU, sondern einzig und allein Parteien die vom herrschenden Politkartell als "unwählbar" hingestellt werden.

Denn meiner Meinung nach müssen diejenigen, die von Lumpen als Lumpen hingestellt werden die einzig wahren Ehrenmänner sein. Für das dummfaselige Geschwätz von System-Gaunern und Halb-Idioten, die an System-Gauner glauben bin ich völlig unempfänglich.


Für ein Deutschland mit Politikern die die Interessen der anständigen, fleißigen Deutschen vertreten würde ich mir den Buckel krumm arbeiten. Was ich den heutigen Herrschenden wünsche mag sich jeder denken.

Denn Glauben an ein besseres Deutschland in dem Schweine, Lumpen und Verbrecher zur Rechenschaft gezogen werden, habe ich noch nicht aufgegeben. Deshalb wähle ich immer und stets die Partei, die von den Herrschenden am meisten verfemt wird.

Die Freikorps-Zeiten hatten schon gewisse Vereinfachungsvorteile. Damals hat man schmutzige rote Verbrecherhetzer totgeschlagen und gut war's. Mit der heutigen Zeit ist das natürlich nicht mehr kompatibel aber was soll's. Mir als absoluten Pazifisten fällt nach langem Nachdenken vielleicht eine zeitgemäßgere Lösung ein.

Frei-denker
16.09.2006, 22:55
Es ist tatsächlich schwer zu verstehen.
Als würdest Du mir sagen wollen, dass die Sprache oder die Gefühle für den Menschen gemacht seien.
Mich stört dabei das "gemacht".
Einen Markt "macht" man nicht, ein Markt ist einfach da, sobald die Menschen beginnen, Güter und Leistungen (ohne konkrete Vorgaben über z.B. den Preis) auszutauschen.
Sobald das geschieht, wirken auch marktliche Gesetzmässigkeiten von Angebot und Nachfrage, denn sie entstehen direkt und ohne gewollt zu sein aus dem Handeln der marktwirtschaftlich tätigen Menschen.

"Markt" ist nur die Summe gewisser wirtschaftlicher Tätigkeiten von Menschen und, so wie jedes gesellschaftliche Beziehungsgeflecht, einer willentlichen und planvollen Beeinflussung weitgehend entzogen.

mfg
Zu welchen Bedingungen die Menschen ihre Güter austauschen wollen, können sie selbst bestimmen. Die Frage ist also, welche Spielregeln gelten sollen und wie das Ergebnis des Güteraustausches aussehen soll.

Und da stoßen gegenläufige Interessen aufeinander. Die Mehrheit bzw. die Allgemeinheit möchte, daß humane Bedingungen beim Austausch von Gütern bestehen, da dies die Lebensqualität der Bevölkerung erhöht.

Die Unternehmerminderheit hingegen möchte sich selbst auf Kosten der Allgemeinheit einen Vorteil verschaffen. Dazu will sie ihre Schlüsselposition dazu mißbrauchen, die Allgemeinheit bzw. die Arbeitnehmer zu übervorteilen. Diesen unlauteren Egoismus versucht sie des öfteren zu legitimieren, indem sie Begriffe wie "Freiheit" und "Liberalismus" verwendet oder den "Markt" zum Gott erhebt. Im Grunde ist dies aber nur eine inflationäre Verwendung dieser Begriffe, welche plumpen Egoismus bemänteln soll. Letzlich geht es ihnen nur um die Übervorteilung der Arbeitnehmer.

Und da Unternehmer praktisch nie freiwillig humanen Spielregeln zustimmen, muß die Allgemeinheit sich Parteien wählen, die den Unternehmern auf die Finger hauen und ihnen die humane Spielregeln aufzwingen. Und damit meine ich noch gar nicht mal den Kommunismus, dessen Scheitern gern von den Unternehmern als Pseudobeleg verwendet wird, daß ihr unmenschlicher Kapitalismus der allein heilsbringende Weg wäre.

Der optimale Weg scheint mir ein Interessensausgleich zwischen den Lagern zu sein, der es allen ermöglicht angemessen zu leben, also die soziale Marktwirtschaft.

wtf
17.09.2006, 06:26
Verzeihung, Deine Argumente sind fast so dürftig wie die unseres verblichenen Red Tourette.

Du solltest sie mir der Wirklichkeit abgleichen, egal ob auf eBay oder dem deutschen Arbeitsmarkt.

Don
17.09.2006, 08:24
Humane Arbeitsbedingungen müssen das Maß sein - nicht ein Markt um seiner selbst willen. Der Markt ist für den Menschen gemacht, nicht umgekehrt. Keine Ahnung, weshalb das so schwer zu verstehen ist.

Der Markt wird VON Menschen gemacht. Er existiert nicht aus sich selbst heraus, wie viele arbeitsscheue Ideologen das zu glauben scheinen.
Keine Ahnung, weshalb das so schwer zu verstehen ist.

Ein Problem scheint darin zu bestehen, daß rechenschwache und kognitiv unterbelichtete Sozialträumer mit der Existenz von Geld als Mittel des Leistungsaustauschs nicht zurechtkommen.

Führte man eine simple Tauschwirtschaft ein, Motto Schinken gegen Kartoffeln, würde auch retardierteren Individuen schnell und physisch spürbar klar, daß es für keine Leistung auch nichts zu futtern gibt.

Frei-denker
17.09.2006, 09:11
Don, Du argumentierst am Thema vorbei. Es geht um die Bedingungen, mit welchen Güter ausgestauscht werden - nicht um die Alimentierung von nicht erbrachter Leistung.

Don
17.09.2006, 09:15
Don, Du argumentierst am Thema vorbei. Es geht um die Bedingungen, mit welchen Güter ausgestauscht werden - nicht um die Alimentierung von nicht erbrachter Leistung.

Genau darum geht es. Um Beides. Das ist in Deinen bisherigen Posts untrennbar verbunden. Bring beides im Geiste zusammen, und Dir wird (vielleicht) ein Licht aufgehen.

Frei-denker
17.09.2006, 09:20
Genau darum geht es. Um Beides. Das ist in Deinen bisherigen Posts untrennbar verbunden. Bring beides im Geiste zusammen, und Dir wird (vielleicht) ein Licht aufgehen.
Mir scheint, Du hast mein Posting weiter oben falsch verstanden. Ich sprach ausschließlich von den Konditionen des Güteraustausches.

Don
17.09.2006, 09:47
Mir scheint, Du hast mein Posting weiter oben falsch verstanden. Ich sprach ausschließlich von den Konditionen des Güteraustausches.

Keineswegs. Güteraustausch (Leistungen nicht vergessen) sowie deren Produktion funktionieren nur bei ein paar Aborigines im Outback ohne Geld.
Der Zusammenhang besteht nun darin, wie und wofür dieses Geld verdient, bzw eben auch unproduktiv erhalten wird.

Die Materie ist komplex, und ideologisch motivierte singuläre Betrachtungen funktionieren nicht. Sie blenden nur, indem sie nicht vorhandene Kompetenz vorspiegeln.

Die grundsätzlich falsche Ausgangsunterstellung beginnt gemeinhin mit der Aussage, irgendwelche Unternehmen verfügen über Produktionsmittel und Güter und bestimmen über deren Verwendung.
Wohlweislich unterschlagen werden dabei die Umstände die zur Verfügung über diese Güter führten, daß letztlich Kunden die Verwendung bestimmen, die mittelbar oder unmittelbar zuvor an der Beschaffung und Herstellung der Produktionsmittel sowie der Güter beteiligt waren. Und dafür einen entsprechenden Leistungsanspruch in Form von Geld erwarben.

happy?
17.09.2006, 09:50
Schön, dass der "Arbeitsvertrag"zu solch konträren Positionen anregt.
Hier sprechen beide Seiten, wobei ich auch genau sehe, ich hab damit eigentlich ins Schwarze getroffen, viele von den "§" dort existieren in der Realität ungesagt schon.

Die andere Seite, stellt für mich nun eher die kalte Seite der Wirtschaft da, die in das Land Einzug genommen hat und sich noch in einem Manchesterkapitalismus enden WIRD(!!).

Auch diese "unmenschliche"Seite der deutschen Wirtschaft ist in sich durchaus völlig logisch, aber eben zutiefst unethisch und inhuman. Sie bringt mehr Menschen in Unglück, Isolatioin und Abhängigkeit als alle Krankheiten der Welt zusammen.

wtf
17.09.2006, 09:55
Don stellt nicht die kalte Seite der Wirtschaft dar, sondern die Praxis. Das unterscheidet ihn von schwafelnden Theoretiker.

Wer von Euch hat schonmal versucht, ein Produkt oder eine Dienstleistung zu verkaufen? Wer von Euch ist - wie Don - selbständig?

Wußte ich's doch.

happy?
17.09.2006, 09:55
Das, wtf, bleibt Dir unwidersprochen. Es IST die Praxis.

wtf
17.09.2006, 10:01
Schön, daß insoweit Konsens herrscht.

Der nächste Schritt wäre, uns kalten Kapitalisten vorzumachen, wie es menschlicher zugehen könnte. Dazu müßtest Ihr ein Einzelunternehmen gründen und Eure humanen Ideale vorleben.

Vorab eine kleine Warnung: Die schmerzhaften Erfahrung könnte Eure Existenz kosten.

Don
17.09.2006, 10:05
Und nach 4 Jahren seid ihr nicht mehr in der Arbeitslosenversicherung.
Das bedeutet vom geleasten Porsche direkt in Hartz IV.

Frei-denker
17.09.2006, 10:14
Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, daß meine Vorredner nicht über genug Abstraktionsvermögen verfügen, um mein Posting weiter oben zu verstehen. Darum werde ich es nochmal mit anderen Worten formulieren:

Arbeitsleistung ist ein Gut.
Geld/Lohn ist ein Gut.

Der Austausch dieser Güter erfolgt nach gewissen Spielregeln.

Die Allgemeinheit (Arbeitnehmer als Mehrheit) möchte faire, sprich humane Spielregeln, da dies die Lebensqualität der Allgemeinheit erhöht. Also keine Kündigung im Krankheitsfall, keine Eingriffe des Arbeitgebers in das Privatleben der Arbeitnehmer usw. usf.

Der Unternehmer möchte seinen Gewinn steigern, indem er den Arbeitnehmer mit Spielregeln übervorteilt, die dem Arbeitnehmer dessen Lebensqualität verschlechtern. Also z.B. bei Krankheit will der Unternehmer gerne feuern können, da er so die Fortzahlung im Krankheitsfall einspart. Da solche Praktiken aber allgemein als unmoralisch, verwerflich und unmenschlich gelten, konstruiert der Unternehmer Pseudo-Argumente wie "der Markt ist das Wichtigste..." oder "...jeder Unternehmer sollte die Arbeitsbedingungen frei aushandeln dürfen...". Diese Pseudo-Argumente dienen nur einem bemänteln von unanständigem Übervorteilen der Arbeitnehmer.

Und um so eine unlautere Übervorteilung zu verhindern, müssen die Arbeitnehmer Parteien wählen, die derartigen Mißbrauch der Schlüsselposition des Unternehmers verhindern.

happy?
17.09.2006, 10:16
Schön, daß insoweit Konsens herrscht.

Der nächste Schritt wäre, uns kalten Kapitalisten vorzumachen, wie es menschlicher zugehen könnte. Dazu müßtest Ihr ein Einzelunternehmen gründen und Eure humanen Ideale vorleben.

Vorab eine kleine Warnung: Die schmerzhaften Erfahrung könnte Eure Existenz kosten.

Dasinem Kapitalisten beizubringen, "Menschlichkeit, Humanität" gleicht einer Sysiphos-Aufgabe. Es geht nicht.
Deshalb ist man ja "Kapitalist".

Leistung(sbereitschaft) und Humanität sind inkompatibel zueinander ??
Dai sao - warum??

Don
17.09.2006, 10:25
Arbeitsleistung ist ein Gut.
Geld/Lohn ist ein Gut.


DAS ist der Grundlegende Denkfehler der Lenkungs- und Regelungsfetischisten.

Arbeitsleistung und Geld/Lohn sind nicht zu trennen und nicht gegeneinander austauschbar. Geld ist kein Gut an sich, sondern nur ein Leistungsanspruch.
Wenn Du also Geld regulieren wills, z.B. in Form vorgeschriebener Entlohnung,
MUSST Du Leistung ebenso regulieren, und zwar mit denselben Zwangsinstrumenten. Das heißt Arbeitsdienst mit Peitsche, sonst entwertest Du den Leistungsanspruch Geld. War in der DDR konkret und beispielhaft zu beobachten. Geld hatten die genug.

Frei-denker
17.09.2006, 10:50
Arbeitsleistung und Geld/Lohn sind nicht zu trennen und nicht gegeneinander austauschbar. Geld ist kein Gut an sich, sondern nur ein Leistungsanspruch.
Wenn Du also Geld regulieren wills, z.B. in Form vorgeschriebener Entlohnung,
MUSST Du Leistung ebenso regulieren, und zwar mit denselben Zwangsinstrumenten. Das heißt Arbeitsdienst mit Peitsche, sonst entwertest Du den Leistungsanspruch Geld. War in der DDR konkret und beispielhaft zu beobachten. Geld hatten die genug.
Mir scheint, Du möchtest mit einer Diskussion um Begrifflichkeiten vom Thema ablenken.

Es geht nach wie vor um die Arbeitsbedingungen, die für die Arbeit gelten, für die der Lohn die Gegenleistung ist. Da brauchst Du auch nicht die DDR rauskramen, um das unanständige Bestreben vieler Unternehmer die Arbeitsbedingungen zu verschlechtern, um den Gewinn zu steigern, mit diesem Pseudo-Argument zu legitimieren. Der Hang von Unternehmern, sich unmenschlich zu verhalten wird nicht besser, wenn sie auf die Fehler anderer zeigen!

happy?
17.09.2006, 11:02
Ja, komisch dass es früher noch möglich war, Humanität und Arbeitsbereitschaft und "Chefsein" miteinander zu verbinden.
Zu meiner Zeit in D war es noch so, dass man einen GEWALTIGEN Arschtritt bekam, wenn man faul war, richtig so.
Genau so haben Chefs zu einem gestanden, wenn einem etwas passiert war, man ernsthaft krank war oder sonstige Einschränkungen hatte.
Es urde so gezahlt, dass man wusste, WARUM man arbeiten ging.
Das Klima untereinander war nicht von Hauen,Argwohn und Stechen gezeichnet, wie ich es in meinen leztzetn Jahren in der BRD erleben musste (es ist wahrscheinlich noch extremer geworden).

Man konnte sich also mit seinem Betrieb, seiner "Familie"identifizieren und bekam nicht jeden Montag früh (oder schon Sonntag abend,,,) das Kotzen.

Mittlerweile geht (im Gegensatz zu den 80gern/frühen 90gern) wohl nur noch eie minderheit gerne zum Job. Allzu verständlich bei den deutschen Bossen, die man aus ihren Betrieben rausholen möchte und denen man wie Ebeneezer Scrooge in "Christmas Choral" zeigen möchte, was sie angerichtet haben.

Viele von den Chefs in der BRD würden sich dann in einer humanistischen reihe mit dem Schwerverbrecher Bogner wiederfinden--keinen deut besser, nur "anders".

Manfred_g
17.09.2006, 11:05
Wenn irgendwann 60 Stunden pro Woche gearbeitet werden müssen, liegt das nicht am Neoliberalismus, sondern an denjenigen, die sich bei eigenen 0 Stunden pro Woche, rotzfrech von denjenigen mit 60 Stunden pro Woche durchfuttern lassen und an dem Staat der dies fördert.

Manfred_g
17.09.2006, 11:21
Mir scheint, Du möchtest mit einer Diskussion um Begrifflichkeiten vom Thema ablenken.
...
Mir scheint, daß du jede Aufforderung zum Denken als Ablenkung einstufst. Ist es vielleicht sogar - eine Ablenkung vom Dogma. Aber letzteres wird auf Dauer niemanden ernähren.

happy?
17.09.2006, 11:38
Wenn irgendwann 60 Stunden pro Woche gearbeitet werden müssen, liegt das nicht am Neoliberalismus, sondern an denjenigen, die sich bei eigenen 0 Stunden pro Woche, rotzfrech von denjenigen mit 60 Stunden pro Woche durchfuttern lassen und an dem Staat der dies fördert.
Daran liegt es mit Sicherheit nicht. Es liegt allein an den Bossen, die den Hals nicht vollbekommen, und kräftig Leute in...."das rotzfreche Durchfüttern"....schicken und mit der Hälfte der ursprünglichen Belegschaft 60 Stunden fahren. (Bist Du Boss oder genervter Arbeitnehm,er, genervt von 60 Stunden pp?)

Ferner liegt es daran, dass die Löhne derart gesunken sind, dass von "40h" kaum jemand leben kann.

Zuletzt liegt es auch an Meinungen wie der Deinen, die herrn Hundt geradezu das Wort reden, sich aber eventuell im Betrieb ausnützen lassen.

Und zu allerletzt liegt es an 500.000 Vollzeitstellen, denen 6 Millionen wirklicher Arbeitsloser gegenüberstehen.

-jmw-
17.09.2006, 11:41
Zu welchen Bedingungen die Menschen ihre Güter austauschen wollen, können sie selbst bestimmen.
Sollen sie auch.
ABER: Nicht DIE Menschen über IHRE Güter, sondern JEDER Mensch über SEINE Güter.
Das ist schon ein Unterschied.

Im Rahmen automatisch(!) gültiger Regeln (z.B.: "wenn ich was hab, was alle wollen, kann ich einen hohen Preis verlangen"; das ist eine Regel, die nicht ausgesucht wird, sondern die einfach automatisch gilt, ohne Wollen, Können, Dürfen) sollebn die Leute ihr Ding machen können.


Die Frage ist also, welche Spielregeln gelten sollen und wie das Ergebnis des Güteraustausches aussehen soll.
Das sind ZWEI Fragen.
(Wollt's nur anmerken. :) ).


Und da stoßen gegenläufige Interessen aufeinander. Die Mehrheit bzw. die Allgemeinheit möchte, daß humane Bedingungen beim Austausch von Gütern bestehen, da dies die Lebensqualität der Bevölkerung erhöht.
Mag sein.

Fragen wir uns also, warum das von Belang sein soll.
Warum soll eine Mehrheit die Spielregeln nach ihrem Gusto aussuschen dürfen?


Die Unternehmerminderheit hingegen möchte sich selbst auf Kosten der Allgemeinheit einen Vorteil verschaffen. Dazu will sie ihre Schlüsselposition dazu mißbrauchen, die Allgemeinheit bzw. die Arbeitnehmer zu übervorteilen.
Richtig.
Z.B. durch passgenaue Gesetze, Lobbyismus, Interventionismus, Monopole, Abwälzen von Kosten (z.B. für Ausbildung, Infrastruktur) auf die Bevölkerung usw. usw.


Diesen unlauteren Egoismus versucht sie des öfteren zu legitimieren, indem sie Begriffe wie "Freiheit" und "Liberalismus" verwendet oder den "Markt" zum Gott erhebt. Im Grunde ist dies aber nur eine inflationäre Verwendung dieser Begriffe, welche plumpen Egoismus bemänteln soll. Letzlich geht es ihnen nur um die Übervorteilung der Arbeitnehmer.
Zustimmung.
Die meisten Unternehmer stehen Freiheit, Marktwirtschaft und Liberalismus keineswegs so freundlich gegenüber, wie es manchmal scheint.

Wie ich immer sage: Kapitalisten (Privateigentümer von Produktionsmitteln) sind halt in den seltensten Fällen Kapitalisten (Anhänger einer Wettbewerbswirtschaft im Sinne der schumpeterschen "schöpferischen Zerstörung").


[quote]muß die Allgemeinheit sich Parteien wählen, die den Unternehmern auf die Finger hauen und ihnen die humane Spielregeln aufzwingen.
Damit habe ich meine Schwierigkeiten.

Denn, wie weiter oben schon angedeutet, sind manche Regeln des gesellschaftlichen Zusammenlebens nicht änder- oder festlegbar.Es gibt soziale Autmatismen und es gibt rein logisch bestehende ökonomische Mechanismen.
Wer daran rüttelt, der will ein Ergebnis erzwingen, dass nicht zu den Handlungen der Menschen passt.
Es ist, als wenn A und B irgendwas tun und im Nachhinein festlegen wollen, was da rauszukommen hat.
Geht aber nicht, wegen weil sie's ja schon getan haben.

Spielregeln, die von aussen ins Spiel gebracht werden, führen meist zu Problemen.
(Versuch mal, die "Foul"-Regeln des Fussballs beim Basketball zu benutzen. Irgendwann hält das Spiel dann schlichtweg an.)

Wenn z.B. alle Menschen in Supermärkten einkaufen, gehen kleine Läden Pleite.
Da kann man keine "Meinung" zu haben oder ein Gesetz machen, dass das verbietet - es geschieht einfach, ob die Menschen das nun wollen oder beabsichtigt haben oder nicht.
Sie haben so gehandelt und die Konsequenzen kommen.
Unweigerlich.
"The invisible hand strikes back", möchte ich in Anlehnung an einen Aufsatz sagen.


Der optimale Weg scheint mir ein Interessensausgleich zwischen den Lagern zu sein, der es allen ermöglicht angemessen zu leben, also die soziale Marktwirtschaft.
Laut Ludwig Erhard hat die BRD die Soziale Marktwirtschaft in den 1970ern zugunsten einer Sozialdemokratisierung bzw eines Interventionismus aufgegeben.
Eine Rückkehr dahin, zum Erhardschen Gedankengut also und zu einer Umsetzung selbigens, würde heute als zutiefst "neoliberal" geschmäht werden (was ironischerweise richtig wäre, Erhard war schliesslich ein Neoliberaler) und scheint mir kaum wahrscheinlich in der nächsten Zeit.

(Am Rande: Sozialmarktwirtschaftler bin ich trotzdem nicht. Sowohl aus philosophischen Erwägungen als auch dehalb, weil ich dieses System für suboptimal halte.)

mfg

-jmw-
17.09.2006, 11:52
Die andere Seite, stellt für mich nun eher die kalte Seite der Wirtschaft da, die in das Land Einzug genommen hat und sich noch in einem Manchesterkapitalismus enden WIRD(!!).
Die Zustände des Manchesterkapitalismus sind übrigens durch staatliche Massnahmen entstanden, nicht durch eine freie, marktlich gesteuerte Entwicklung.
Weitgehend unbekannt, aber Tatsache.

mfg

Frei-denker
17.09.2006, 11:58
Sollen sie auch.
ABER: Nicht DIE Menschen über IHRE Güter, sondern JEDER Mensch über SEINE Güter.
Das ist schon ein Unterschied.

Im Rahmen automatisch(!) gültiger Regeln (z.B.: "wenn ich was hab, was alle wollen, kann ich einen hohen Preis verlangen"; das ist eine Regel, die nicht ausgesucht wird, sondern die einfach automatisch gilt, ohne Wollen, Können, Dürfen) sollebn die Leute ihr Ding machen können.

Gewisse Grundregeln sollten m.M.n. schon für ALLE gelten. Also Kündigungsschutz im Krankheitsfall, Arbeitsschutzbestimmungen, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall u.ä.. Diese Grundregeln sind eine große Errungenschaft des letzten Jahrhunderts, sind eine humanisierung der Arbeitswelt und sind es wert, verteidigt zu werden.



Fragen wir uns also, warum das von Belang sein soll.
Warum soll eine Mehrheit die Spielregeln nach ihrem Gusto aussuschen dürfen?

Aus egoistischen Gründen und weil ein humaner Arbeitsmarkt das Allgemeinwohl beträchtlich erhöht.



Wenn z.B. alle Menschen in Supermärkten einkaufen, gehen kleine Läden Pleite.
Da kann man keine "Meinung" zu haben oder ein Gesetz machen, dass das verbietet - es geschieht einfach, ob die Menschen das nun wollen oder beabsichtigt haben oder nicht.
Sie haben so gehandelt und die Konsequenzen kommen.
Unweigerlich.
"The invisible hand strikes back", möchte ich in Anlehnung an einen Aufsatz sagen.
Nun, ich hatte mich bei meinen Ausführungen auch eher auf die im Startposting geschilderten Arbeitsbedingungen bezogen und nicht auf Konkurrenzkämpfe zwischen verschiedenen Anbietern. Eine Reglementierung zwischen Anbietern im Einzelhandel vertrete ich hier also auch nicht.



(Am Rande: Sozialmarktwirtschaftler bin ich trotzdem nicht. Sowohl aus philosophischen Erwägungen als auch dehalb, weil ich dieses System für suboptimal halte.)
mfg
Welche Variante bringt denn Deiner Meinung nach einen Interessensausgleich?

Don
17.09.2006, 13:22
Mir scheint, Du möchtest mit einer Diskussion um Begrifflichkeiten vom Thema ablenken.

Wer über wirtschaftliche Sachverhalte diskutieren will kommt nicht umhin, mit klaren Definitionen zu arbeiten.
Alles andere ist sinnloses Talkschowgeschwafel.



Es geht nach wie vor um die Arbeitsbedingungen, die für die Arbeit gelten, für die der Lohn die Gegenleistung ist. Da brauchst Du auch nicht die DDR rauskramen, um das unanständige Bestreben vieler Unternehmer die Arbeitsbedingungen zu verschlechtern, um den Gewinn zu steigern, mit diesem Pseudo-Argument zu legitimieren. Der Hang von Unternehmern, sich unmenschlich zu verhalten wird nicht besser, wenn sie auf die Fehler anderer zeigen!

Achja, die Unternehmer.
Hatte grade eben die Glotze an um irgendwo Nachrichten zu suchen. Ich blieb hängen bei einer Reportage über Halle. Unter anderem ein Kurzbericht über einen Produzenten von Backmischungen, Thiele. Heiute wieder nach Oetker der zweitgrößte in Deutschland. 1972 enteignet, seit Beginn der 90er wieder in Famielienbesitz. Der alte Thiele und seine zwei Kinder führen den Betrieb. Der Alte wörtlich: Ich verlangte von meinem Sohn und meiner Tochter als Einstiegsbedingung in das Unternehmen einen Hochschulabschuss, mäßige Gehaltsansprüche sowie die Benutzung eines kleinen Autos. Ausserdem sich gegenüber jedem Mitarbeiter so respektvoll zu verhalten, als ob er zukünftig auch einmal ihr Chef sein könnte.

Ein Unternehmer der diesen Namen verdient achtet seine Mitarbeiter.
Aus einer ganzen Reihe von Gründen. Der wichtigst ist Vernunft.
Nicht zu verwechseln mit Managern, die fälschlicherweise von unseren PISA Medien ständig als Unternehmer tituliert werden.

Mich beschleicht sowieso zunehmend der Eindruck, daß viele Foristen, die hier Wirtschaftstheorien postulieren, noch nie eine eigene Mark verdient haben.
Wie Marx und Engels.

Don
17.09.2006, 14:08
Gewisse Grundregeln sollten m.M.n. schon für ALLE gelten. Also Kündigungsschutz im Krankheitsfall,

Lies das Arbeitsrecht. (nicht Tarifverträge)
Da ist das verankert. Allerdings muß natürlich auch ein gewisses Äquivalenzprinzip gelten. Kein Arbeitgeber ist in der Lage, Arbeitsplätze unbegrenzt freizuhalten. Eingestellter Ersatz kann nach gewisser Zeit zu Recht beanspruchen, seinen Platz nicht mehr für einen zurückkehrenwollenden Rekonvaleszenten räumen zu müssen.

C
Arbeitsschutzbestimmungen[/QUOTE]

Lies das Arbeitsrecht. Sowie die Regelungen der Berufsgenossenschaften.
Es gibt in kaum einem Land strengere.

V
Lohnfortzahlung im Krankheitsfall[/QUOTE]

Das wurde in den 50ern erstreikt. Für Arbeiter. Galt vorher tariflich nur für Angestellte. Das hatte seine Gründe in der vormals relativ einfachen Austauschbarkeit der Industriearbeiter, während Wissen gehalten werden sollte. Also ein Bonus, kein Menschenrecht.
Prinzipiell ist es allerdings Blödsinn. Weshalb soll ein Betrieb löhnen wenn irgendwer bis zu 6 Wochen krank ist oder krank feiert. Jetzt komm nicht mit dem Spruch: weil ihn die Arbeit krank gemacht hat, sonst muß ich kotzen.

Mein Vorschlag hierzu ist uralt. Wir haben heute einen halbwegs realistischen Krankenstand von 3 - 4% querbeet. Vor einigen Jahren betrug er das doppelte, irgendwer muss da eine wirksame Medizin versprüht haben.
[/Satire]
Egal. 4% Kranke bedeuten 4% Lohnsumme, also Kosten. Diesen Betrag einmal stichtagsweise fixiert, wird er ungefähr 1/1 zwischen AN und AG geteilt (zur Motivation der AG), d.h. die AN bekommen 2% auf den Lohn ausbezahlt. Davon versichern sie sich selbst gegen Lohnausfall bei Krankheit. Erstmal für 6 Wochen, dann zahlt bisher die GKV, das ist dann Schritt 2.

Mich zum Beispiel kostet ein Krankentagegeld (7Tg/Woche) von ca. 90 Euro (das sind 2700,-/Monat steuerfrei) mit 1 Woche Karenz 150/Monat, mit 2 Wochen Karenz 90/Monat und mit 3 Wochen Karenz 45/Monat. Wobei das 2 Jahre bezahlt wird.
Kann man jetzt mit einiger Mühe auf alle Arbeitsverhältnisse hochrechnen, wobei das Ganze beträchtlich preiswerter wird.
Der Charme des Modells besteht darin, bei Übernahme begrenzter Eigenverantwortung eine Menge Geld zu sparen. Das würde auch den meisten Arbeitnehmern gefallen, wenn man sie denn ließe und nicht so bevormundete.



u.ä.. Diese Grundregeln sind eine große Errungenschaft des letzten Jahrhunderts, sind eine humanisierung der Arbeitswelt und sind es wert, verteidigt zu werden.

Die uns inzwischen nicht mehr lieb und teuer sind, sondern aufgrund ihrer Pervertierung zu leistungsunabhängigen menschenrechtsähnlichen Ansprüchen unbezahlbar wurden.

-jmw-
17.09.2006, 14:52
Gewisse Grundregeln sollten m.M.n. schon für ALLE gelten. Also Kündigungsschutz im Krankheitsfall, Arbeitsschutzbestimmungen, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall u.ä.. Diese Grundregeln sind eine große Errungenschaft des letzten Jahrhunderts, sind eine humanisierung der Arbeitswelt und sind es wert, verteidigt zu werden.
Ich betrachte es als Einmischung in meine Privatangelegenheiten, wenn mir vorgeschrieben wird, ob ich im Krankheitsfalle gekündigt werden darf oder nicht.
Das ist, zugegeben, rein persönlich.
Ich will's einfach nicht.
Ich schreib anderen Leuten ja auch nicht vor, welche Farben ihre Unterhosen haben dürfen.


Aus egoistischen Gründen
Das Wohlfahrtismus und Interventionismus (auch) Egoismus sind, wird von ihren Anhängern selten zugegeben.
Schön, dass Du's tust. :)


Nun, ich hatte mich bei meinen Ausführungen auch eher auf die im Startposting geschilderten Arbeitsbedingungen bezogen und nicht auf Konkurrenzkämpfe zwischen verschiedenen Anbietern. Eine Reglementierung zwischen Anbietern im Einzelhandel vertrete ich hier also auch nicht.
Nein, das habe ich auch nicht vermutet.
Ich wollte nur darstellen, dass es m.E. nicht immer so einfach ist, Regeln aufzustellen und das diese meist unbeabsichtigte und teilweise wirklich unerwünschte Nebenwirkungen haben können.
Die Wirtschaft ist halt zu komplex, um überblicken zu können, welche Auswirkungen selbst einfache Regeln mittek- und langfristig haben können.


Welche Variante bringt denn Deiner Meinung nach einen Interessensausgleich?
Ich bin Panarchist (wiki hilft).
Einen "Interessenausgleich" sehe ich garnicht vor, sondern bloss minimale Regeln für alle, in deren Rahmen die Leute sich selber organisieren sollen (/müssen).

mfg

Manfred_g
17.09.2006, 15:35
Daran liegt es mit Sicherheit nicht. Es liegt allein an den Bossen, die den Hals nicht vollbekommen, und kräftig Leute in...."das rotzfreche Durchfüttern"....schicken und mit der Hälfte der ursprünglichen Belegschaft 60 Stunden fahren. (Bist Du Boss oder genervter Arbeitnehm,er, genervt von 60 Stunden pp?)

Ferner liegt es daran, dass die Löhne derart gesunken sind, dass von "40h" kaum jemand leben kann.

Zuletzt liegt es auch an Meinungen wie der Deinen, die herrn Hundt geradezu das Wort reden, sich aber eventuell im Betrieb ausnützen lassen.

Und zu allerletzt liegt es an 500.000 Vollzeitstellen, denen 6 Millionen wirklicher Arbeitsloser gegenüberstehen.

An meiner Meinung und Lebenshaltung kanns nicht unmittelbar liegen, denn ich bin mit meinem Lebensstandard durchaus zufrieden, soweit ich selbst Einfluß hatte ihn zu gestalten.
Ansonsten bin ich einer, der sich zuweilen durchaus im Betrieb ausnutzen läßt, dafür aber wenig Anerkennung gezollt bekommt, da es sein eigener Betrieb ist.

Manfred_g
17.09.2006, 15:46
Humane Arbeitsbedingungen müssen das Maß sein - nicht ein Markt um seiner selbst willen. Der Markt ist für den Menschen gemacht, nicht umgekehrt. Keine Ahnung, weshalb das so schwer zu verstehen ist.
Nur für intelligente Leute ist es schwer zu verstehen. Das liegt daran, weil es reinster Blödsinn ist. "Der Markt" ist für niemanden "gemacht", sondern ein Verfahrensablauf der im Detail unheimlich komplex sein kann und sehr stark von Naturgesetzen aber auch menschlichen Gefühlen dominiert wird. Du kannst daran teilhaben, dann mußt du selbst die notwendigen Dinge dafür tun, oder dich beschränken, den andern neidisch zuzuschauen. Aber bitte bilde dir nicht ein, daß andere für dich "den Markt" aufzubereiten haben.

meckerle
17.09.2006, 16:12
Don stellt nicht die kalte Seite der Wirtschaft dar, sondern die Praxis. Das unterscheidet ihn von schwafelnden Theoretiker.

Wer von Euch hat schonmal versucht, ein Produkt oder eine Dienstleistung zu verkaufen? Wer von Euch ist - wie Don - selbständig?

Wußte ich's doch.
Darf ich die Fragestellung weiterführen ?

Wer von euch hat schon mal versucht die Konzerne von den Mittelständlern, Handwerksbetrieben und Einzelunternehmern zu trennen ?
Es wird immer wieder nur von Unternehmern gesprochen, obwohl gravierende Unterschiede bestehen, zwischen den Einen und den Anderen.

Wer von euch hat schon mal versucht in Zeiten, in denen man keine selbstkostendeckenden Aufträge erhält, den Mitarbeitern den Lohn für ihre Arbeitsleistung trotzdem nicht zu kürzen ?

Wer von euch hat schon mal versucht in vorgenannten Zeiten seine Lieferantenrechnungen, Sozialabgaben und Steuern nicht fristgerecht zu bezahlen ?

Was glaubt ihr, wie lange würde so ein Betrieb existieren ?

Die Auflistung könnte man beliebig weiterführen.

Was glaubt ihr woher das Geld kommt um solche Zeiten zu überbrücken ?

Im Baugewerbe ging es acht Jahre in Folge bergab, diesen Herbst sieht man nun einen kleinen Lichtschimmer und nun stehen alle wieder auf der Matte und fordern, allen voran die Gewerkschaften !

Super was ?

meckerle
17.09.2006, 16:41
Zitat: Frei-denker
Gewisse Grundregeln sollten m.M.n. schon für ALLE gelten. Also Kündigungsschutz im Krankheitsfall, Arbeitsschutzbestimmungen, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall u.ä.. Diese Grundregeln sind eine große Errungenschaft des letzten Jahrhunderts, sind eine humanisierung der Arbeitswelt und sind es wert, verteidigt zu werden.
*************
Hast du eine Quelle wo man nachlesen kann, dass diese "Errungenschaften" nicht mehr existieren ?

Kennst du die Reglementierungen mit denen die Unternehmer überflutet werden ?

Ganz sicher nicht, sonst würdest du nicht solche Texte verfassen !

Manfred_g
17.09.2006, 16:46
Schön, daß insoweit Konsens herrscht.

Der nächste Schritt wäre, uns kalten Kapitalisten vorzumachen, wie es menschlicher zugehen könnte. Dazu müßtest Ihr ein Einzelunternehmen gründen und Eure humanen Ideale vorleben.

Vorab eine kleine Warnung: Die schmerzhaften Erfahrung könnte Eure Existenz kosten.
Deswegen finde ich solche Warnungen kontraproduktiv.

wtf
17.09.2006, 16:47
Verstehe. Wer nicht hören will, muß fühlen oder auf arizonisch: Once bitten twice shy?

happy?
17.09.2006, 16:53
Verstehe. Wer nicht hören will, muß fühlen oder auf arizonisch: Once bitten twice shy?
...sang Ian Hunter vor über 25 Jahren.

Frei-denker
17.09.2006, 16:55
Zitat: Frei-denker
Gewisse Grundregeln sollten m.M.n. schon für ALLE gelten. Also Kündigungsschutz im Krankheitsfall, Arbeitsschutzbestimmungen, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall u.ä.. Diese Grundregeln sind eine große Errungenschaft des letzten Jahrhunderts, sind eine humanisierung der Arbeitswelt und sind es wert, verteidigt zu werden.
*************
Hast du eine Quelle wo man nachlesen kann, dass diese "Errungenschaften" nicht mehr existieren ?

Kennst du die Reglementierungen mit denen die Unternehmer überflutet werden ?

Ganz sicher nicht, sonst würdest du nicht solche Texte verfassen !
Hast Du schon mal die Nachrichten angemacht? Was meinst Du denn, was die zweijährige Probezeit für einen Effekt hat?

In dieser Zeit kann der Unternehmer einen kranken Mitarbeiter ohne Angabe von Gründe feuern. Meinst Du, daß sich da noch ein kranker Mitarbeiter traut, bei Krankheit zuhause zu bleiben, wo 100 andere vor der Tür stehen und seinen Job haben wollen?

Wie Du unschwer erkennen kannst, ist die Verunmenschlichung der Arbeitswelt in vollem Gange. Und komm mir nicht mit dem Argument, das läge an nicht kostendeckenden Aufträgen. Wenn eine Firma nicht bei humanen Arbeitsbedingungen Gewinn macht, ist sie dicht zu machen, aber nicht mit inhumanen Methoden über Wasser zu halten!

meckerle
17.09.2006, 16:57
An meiner Meinung und Lebenshaltung kanns nicht unmittelbar liegen, denn ich bin mit meinem Lebensstandard durchaus zufrieden, soweit ich selbst Einfluß hatte ihn zu gestalten.
Ansonsten bin ich einer, der sich zuweilen durchaus im Betrieb ausnutzen läßt, dafür aber wenig Anerkennung gezollt bekommt, da es sein eigener Betrieb ist.
Da stehst du nicht alleine da. Ich bin wiederholt hergegangen, habe meine geleisteten Wochenstunden umgerechnet in Std.-Lohn und dabei festgestellt, dass ich pro h weniger verdiene als meine MA.

Mit dem Urlaubsanspruch sieht es genau so aus. Kann sich ein Unternehmer 30 AT Urlaub/Jahr gönnen ? Bekommt ein Unternehmer Lohn/Gehaltsfortzahlung wenn er krank ist ?

Manfred_g
17.09.2006, 16:57
...sang Ian Hunter vor über 25 Jahren.

Hieß es im Original nicht, "Once bitten, twice die"? :D

Manfred_g
17.09.2006, 17:00
Da stehst du nicht alleine da. Ich bin wiederholt hergegangen, habe meine geleisteten Wochenstunden umgerechnet in Std.-Lohn und dabei festgestellt, dass ich pro h weniger verdiene als meine MA.

Mit dem Urlaubsanspruch sieht es genau so aus. Kann sich ein Unternehmer 30 AT Urlaub/Jahr gönnen ? Bekommt ein Unternehmer Lohn/Gehaltsfortzahlung wenn er krank ist ?
Nein, er bekommt den verbalen :hihi: Smiley

meckerle
17.09.2006, 17:17
Hast Du schon mal die Nachrichten angemacht? Was meinst Du denn, was die zweijährige Probezeit für einen Effekt hat?

In dieser Zeit kann der Unternehmer einen kranken Mitarbeiter ohne Angabe von Gründe feuern. Meinst Du, daß sich da noch ein kranker Mitarbeiter traut, bei Krankheit zuhause zu bleiben, wo 100 andere vor der Tür stehen und seinen Job haben wollen?

Wie Du unschwer erkennen kannst, ist die Verunmenschlichung der Arbeitswelt in vollem Gange. Und komm mir nicht mit dem Argument, das läge an nicht kostendeckenden Aufträgen. Wenn eine Firma nicht bei humanen Arbeitsbedingungen Gewinn macht, ist sie dicht zu machen, aber nicht mit inhumanen Methoden über Wasser zu halten!
Hast du auch schön aufgepasst ? Wenn ja, dann hast du mitbekommen, dass dies nur Neueinstellungen betrifft !

Das sagt alles. Du hast keine Ahnung !
Woher nimmst du kostendeckende Aufträge, wenn es diese nicht gibt ?

Kündige mal Mitarbeitern die XX Jahre in deinem Betrieb arbeiten !
Kennst du die Abfindungssummen die fällig würden bei langjährigen Mitarbeitern ?
Kennst du die Kosten die entstehen bei Kurzarbeit ?

Was glaubst du woher der Trend kommt, dass die Firmen lieber Insolvenz anmelden anstatt Arbeitsplatzabbau zu betreiben ?

Wenn du meinen Post gelesen hast, dann solltest du mitbekommen haben, dass auch ich keine inhumanan Methoden anwende.

Manfred_g
17.09.2006, 17:24
...Meinst Du, daß sich da noch ein kranker Mitarbeiter traut, bei Krankheit zuhause zu bleiben, wo 100 andere vor der Tür stehen und seinen Job haben wollen?......Wenn eine Firma nicht bei humanen Arbeitsbedingungen Gewinn macht, ist sie dicht zu machen, aber nicht mit inhumanen Methoden über Wasser zu halten!
Dann sollte obiger Arbeitnehmer bei Krankheit halt doch zuhause bleiben, oder? Damit hat er sein Stück Humanität und er wird später auch seinen fairen Anteil am "Dichtmachen" bekommen.

Frei-denker
17.09.2006, 17:35
Hast du auch schön aufgepasst ? Wenn ja, dann hast du mitbekommen, dass dies nur Neueinstellungen betrifft !

Das sagt alles. Du hast keine Ahnung !
Woher nimmst du kostendeckende Aufträge, wenn es diese nicht gibt ?

Kündige mal Mitarbeitern die XX Jahre in deinem Betrieb arbeiten !
Kennst du die Abfindungssummen die fällig würden bei langjährigen Mitarbeitern ?
Kennst du die Kosten die entstehen bei Kurzarbeit ?

Was glaubst du woher der Trend kommt, dass die Firmen lieber Insolvenz anmelden anstatt Arbeitsplatzabbau zu betreiben ?

Wenn du meinen Post gelesen hast, dann solltest du mitbekommen haben, dass auch ich keine inhumanan Methoden anwende.
Zunächst mal sage ich nicht, daß Du persönlich inhumane Methoden anwendest.

Statt dessen vertrete ich die Ansicht, daß man nicht die Humanität der Arbeitswelt den Gewinnerwartungen der Unternehmer opfern darf.

Der Kündigungsschutz im Krankheitsfall wird durch die zweijährige Probezeit praktisch abgeschafft, da sicher viele Unternehmen dazu übergehen werden, ihre Mitarbeiter vor Ablauf der zwei Jahre auszutauschen.

Wenn ein Unternehmen keine kostendeckende Aufträge bekommen kann, ist es wie gesagt Zeit, die Firma dicht zu machen. Doch wenn ich mich recht erinnere, arbeitest Du im Bereich Handwerk. Dort hat die Situation ihre Ursachen in einer miserablen Politik unserer Politiker. Ausländische Firmen machen hier die Preise kaputt. Ebenso ist das Entsendegesetz mitschuld an der Entwicklung. Aber diese Probleme sind durch Änderung der Poltik zu lösen - nicht durch Einführung von inhumanen Arbeitsbedingungen wie sie im Startposting stehen oder in der Einführung einer zweijährigen Probezeit.

Don
17.09.2006, 17:45
Darf ich die Fragestellung weiterführen ?


Danke, gern.
Zur Unterstützung noch ein kleines exemplarisches Beispiel.

Ein guter Freund von mir war ehemals Kollege in der Firma in der wir arbeiteten. Schlossermeister.
Das Management war vom Gedanken an Profitcenter und Outsourcing beseelt, er übernahm die Betriebswerkstatt und Schlosserei als eigenständigen Betrieb.

Lief anfangs gut, hohe interne Auslastung plus zunehmend Aufträge von aussen, er begann sogar mit Behälter und Tankbau für Getränkeproduzenten.
Nach ca. 3 Jahren beschäftigte er 13 Mitarbeiter, darunter 2 Ingenieure aus unserer alten Firma.

Die machte Konkurs. Ließ in mit einem ausgeführten und nicht bezahlten Auftrag mit ca. 300.000,- DM an die Wand fahren, dazu kam noch ein etwas kleinerer draußen, der auch nicht bezahlte.

Als herzensguter Mensch fing er dummerweise erst an Leute zu entlassen als ihm die Bank bereits im Nacken saß. Die Vorfinanzierung des Betriebs kam größtenteils aus der dinglichen Absicherung seiner Eigentumswohnung, die er sich als fleißiger Angestellter vorher lange Zeit erspart hatte.

Er hatte blöderweise mehr als 5 Leute. Jeder den er rauswerfen mußte zog vor den Kadi und erzwang Abfindungen. Als sich die Sache dem Ende zuneigte waren seine verbliebenen Leute zumeist krank, so daß er auch mühsam angeworbene Aufträge kaum noch ausführen konnte und schrittweise alle Kunden verlor.

Am Schluß machte er noch den Fehler, den Sozialversicherungsbeitrag eines letzten bereits gekündigten MA einige Tage zu spät zu bezahlen ohne vorher bei der Kasse Stundung zu beantragen. Das Gehalt auch, er hatte nichts mehr. Das brach ihm das Genick. Die Kasse hängte ihm ein Strafverfahren an wegen Hinterziehung von SV Beiträgen, der Mitarbeiter klagte auf Wiedereinstellung(!!) und erhielt einen Titel auf Abfindungszahlung.

Danach folgte der Offenbarungseid, die Pfändung der noch vorhandenen Lagerbestände mit Versteigerung (war nicht viel) und der komplette Absturz. Er bekam nicht mal die Privatinsolvenz durch, weil die Krankenkasse und das Finanzamt das verweigerten. 2 MA verfolgten ihn noch 3 Jahre mit Klagen wegen irgendwelcher ausstehenden Zahlungen, das Finanzamt und andere Gläubiger bis heute.

Er war ca. 2 Jahre völlig durch den Wind, Wohnung weg, Frau weg, Auto weg, saufen (kann ich irgendwie nachvollziehen)
Seit über 8 Jahren arbeitet er wieder. Mit voller Gehaltspfändung. Vermutlich bis er in Rente geht. Sogar die werden sie ihm pfänden.

Was lernt man draus? Als weichherziger Mensch sollte man sowas nicht machen. Deinen Mitarbeitern ist größtenteils egal wo ihr Geld herkommt, Hauptsache sie kriegen es. Deine Kunden scheren sich auch nur begrenzt um Dein Wohlergehen. Du sitzt zwischen diesen beiden Mahlsteinen. Da hilft nur Härte.

wtf
17.09.2006, 18:24
Hmm, keine Antwort unserer minderjährigen Wirtschaftsexperten.

meckerle
17.09.2006, 18:53
Zunächst mal sage ich nicht, daß Du persönlich inhumane Methoden anwendest.

Statt dessen vertrete ich die Ansicht, daß man nicht die Humanität der Arbeitswelt den Gewinnerwartungen der Unternehmer opfern darf.

Der Kündigungsschutz im Krankheitsfall wird durch die zweijährige Probezeit praktisch abgeschafft, da sicher viele Unternehmen dazu übergehen werden, ihre Mitarbeiter vor Ablauf der zwei Jahre auszutauschen.

Wenn ein Unternehmen keine kostendeckende Aufträge bekommen kann, ist es wie gesagt Zeit, die Firma dicht zu machen. Doch wenn ich mich recht erinnere, arbeitest Du im Bereich Handwerk. Dort hat die Situation ihre Ursachen in einer miserablen Politik unserer Politiker. Ausländische Firmen machen hier die Preise kaputt. Ebenso ist das Entsendegesetz mitschuld an der Entwicklung. Aber diese Probleme sind durch Änderung der Poltik zu lösen - nicht durch Einführung von inhumanen Arbeitsbedingungen wie sie im Startposting stehen oder in der Einführung einer zweijährigen Probezeit.
Ich würde dir einfach vorschlagen du machst dich Selbständig und lebst deine Humanität aus in allen Varianten, die dir so vorschweben.

Der Politik sollte man verbieten sich in Betriebs-Angelegenheiten einzumischen, von denen sie absolut gar keine Ahnung hat.

ciasteczko
17.09.2006, 18:59
Danke, gern.
Zur Unterstützung noch ein kleines exemplarisches Beispiel.

Ein guter Freund von mir war ehemals Kollege in der Firma in der wir arbeiteten. Schlossermeister.
Das Management war vom Gedanken an Profitcenter und Outsourcing beseelt, er übernahm die Betriebswerkstatt und Schlosserei als eigenständigen Betrieb.

Lief anfangs gut, hohe interne Auslastung plus zunehmend Aufträge von aussen, er begann sogar mit Behälter und Tankbau für Getränkeproduzenten.
Nach ca. 3 Jahren beschäftigte er 13 Mitarbeiter, darunter 2 Ingenieure aus unserer alten Firma.

Die machte Konkurs. Ließ in mit einem ausgeführten und nicht bezahlten Auftrag mit ca. 300.000,- DM an die Wand fahren, dazu kam noch ein etwas kleinerer draußen, der auch nicht bezahlte.

Als herzensguter Mensch fing er dummerweise erst an Leute zu entlassen als ihm die Bank bereits im Nacken saß. Die Vorfinanzierung des Betriebs kam größtenteils aus der dinglichen Absicherung seiner Eigentumswohnung, die er sich als fleißiger Angestellter vorher lange Zeit erspart hatte.

Er hatte blöderweise mehr als 5 Leute. Jeder den er rauswerfen mußte zog vor den Kadi und erzwang Abfindungen. Als sich die Sache dem Ende zuneigte waren seine verbliebenen Leute zumeist krank, so daß er auch mühsam angeworbene Aufträge kaum noch ausführen konnte und schrittweise alle Kunden verlor.

Am Schluß machte er noch den Fehler, den Sozialversicherungsbeitrag eines letzten bereits gekündigten MA einige Tage zu spät zu bezahlen ohne vorher bei der Kasse Stundung zu beantragen. Das Gehalt auch, er hatte nichts mehr. Das brach ihm das Genick. Die Kasse hängte ihm ein Strafverfahren an wegen Hinterziehung von SV Beiträgen, der Mitarbeiter klagte auf Wiedereinstellung(!!) und erhielt einen Titel auf Abfindungszahlung.

Danach folgte der Offenbarungseid, die Pfändung der noch vorhandenen Lagerbestände mit Versteigerung (war nicht viel) und der komplette Absturz. Er bekam nicht mal die Privatinsolvenz durch, weil die Krankenkasse und das Finanzamt das verweigerten. 2 MA verfolgten ihn noch 3 Jahre mit Klagen wegen irgendwelcher ausstehenden Zahlungen, das Finanzamt und andere Gläubiger bis heute.

Er war ca. 2 Jahre völlig durch den Wind, Wohnung weg, Frau weg, Auto weg, saufen (kann ich irgendwie nachvollziehen)
Seit über 8 Jahren arbeitet er wieder. Mit voller Gehaltspfändung. Vermutlich bis er in Rente geht. Sogar die werden sie ihm pfänden.

Was lernt man draus? Als weichherziger Mensch sollte man sowas nicht machen. Deinen Mitarbeitern ist größtenteils egal wo ihr Geld herkommt, Hauptsache sie kriegen es. Deine Kunden scheren sich auch nur begrenzt um Dein Wohlergehen. Du sitzt zwischen diesen beiden Mahlsteinen. Da hilft nur Härte.

Das ist so hart ;(

meckerle
17.09.2006, 19:06
Don, was glaubst du wievielen es so geht bei denen man es gar nicht mitbekommt.

In einer Nachbarstadt hatte vor etwa 4 Jahren eine Firma, ca. 50 MA, Konkurs angemeldet.
Einige führende Mitarbeiter gründeten eine "Aufanggesellschaft", brachten ihr Erspartes und Bürgschaften ( ihre Wohnungen und Eigenheime ) ein, weil sie glaubten sie würden alles besser machen.
Das ging ~ 2 Jahre gut, dann meldeten auch sie Konkurs an. Allerdings waren ihre Ersparnisse, Wohnungen und Eigenheime in die Konkursmasse gefallen.

Super was ?

-jmw-
17.09.2006, 19:12
Um einmal die Fadenüberschrift aufzugreifen:

Der Arbeitsvertrag....
... ist meine Privatangelegenheit und ich verbitte mir energisch unerwünschte Einmischungen von Seiten Dritter! :]

mfg

Frei-denker
17.09.2006, 19:31
Ich würde dir einfach vorschlagen du machst dich Selbständig und lebst deine Humanität aus in allen Varianten, die dir so vorschweben.

Der Politik sollte man verbieten sich in Betriebs-Angelegenheiten einzumischen, von denen sie absolut gar keine Ahnung hat.
Das ist kein Argument. Egal wie schwierig es in manchen Branchen sein mag, dies rechtfertigt nicht das Einführen inhumaner Verhältnisse.

Humane Mindest-Grundregeln im Arbeitsleben müssen Grundlage in Deutschland sein. Dies sind Rahmenbedingungen, die Grundvoraussetzung für ein menschenwürdiges Leben in Deutschland sind. Alles andere führt in die Unmenschlichkeit.

Amigo
17.09.2006, 20:02
Die machte Konkurs. Ließ in mit einem ausgeführten und nicht bezahlten Auftrag mit ca. 300.000,- DM an die Wand fahren

Die Insolvenz hatte doch nichts mit den Arbeitsverträgen zu tun!!!!!!
Du schreibst doch selbst die Ursache!!!!!

Hier wird am Thema vorbeidiskutiert und laufend Ursache und Wirkung vermischt!

Nur soviel: Die Wirtschaft ist für den Menschen da!!!!
Und nicht der Mensch für die Wirtschaft!
Und wer den Markt als Heiligtum betrachtet, vergisst, dass der Markt ein Produkt der Gesellschaft ist!!!!!
Bedenkt, dass der Mensch ein soziales Wesen ist!
Leider vergisst das eine kleine Gruppe von Egoisten und lebt damit auf Kosten vieler fleissiger Menschen!

Manfred_g
17.09.2006, 20:23
Das ist kein Argument. Egal wie schwierig es in manchen Branchen sein mag, dies rechtfertigt nicht das Einführen inhumaner Verhältnisse.

Humane Mindest-Grundregeln im Arbeitsleben müssen Grundlage in Deutschland sein. Dies sind Rahmenbedingungen, die Grundvoraussetzung für ein menschenwürdiges Leben in Deutschland sind. Alles andere führt in die Unmenschlichkeit.
Am humansten wäre es, du ließest jeden Menschen selber entscheiden, welche Arbeit ihm ausreichend entlohnt und wert ist anzunehmen. Deswegen möchte ich eine freie Marktwirtschaft für freie Bürger. Planwirtschaft, staatliche Bevormundung und linke Scheinweltkonstrukte sind es, die dem Arbeitnehmer einerseits vorgaukeln, überzogene Rechte zu haben, zugleich aber verhindern, daß ihm diese UND ebenso auch die wirklich umsetzbaren Rechte verwehrt bleiben.

Manfred_g
17.09.2006, 20:26
...
Leider vergisst das eine kleine Gruppe von Egoisten und lebt damit auf Kosten vieler fleissiger Menschen!
Meine Rede! Wir müssen die Linken bekämpfen, wo es nur geht! :]

-jmw-
17.09.2006, 20:29
Nur soviel: Die Wirtschaft ist für den Menschen da!!!!
Und nicht der Mensch für die Wirtschaft!
Richtig.

Aber, wie jemand in einem anderen Forum es einmal treffend ausdrückte:
"(A)nderen in ihren Teil 'der Wirtschaft' reinzureden ist unfair."

mfg

-jmw-
17.09.2006, 20:31
Meine Rede! Wir müssen die Linken bekämpfen, wo es nur geht! :]
Linke?
Ich hätt wetten können, er meint Politiker! :))

mfg

Frei-denker
17.09.2006, 20:32
Am humansten wäre es, du ließest jeden Menschen selber entscheiden, welche Arbeit ihm ausreichend entlohnt und wert ist anzunehmen. Deswegen möchte ich eine freie Marktwirtschaft für freie Bürger. Planwirtschaft, staatliche Bevormundung und linke Scheinweltkonstrukte sind es, die dem Arbeitnehmer einerseits vorgaukeln, überzogene Rechte zu haben, zugleich aber verhindern, daß ihm diese UND ebenso auch die wirklich umsetzbaren Rechte verwehrt bleiben.
Sagte ich nicht weiter oben, daß die Unternehmer ihre unanständige Übervorteilungsabsicht gegen Arbeitnehmer hinter Pseudo-Gründen wie "Liberalismus" und "Freiheit" zu verstecken suchen?

Ebenso sagte ich, daß die Unternehmer gern auf den gescheiterten Kommunismus hinweisen, um das als Pseudo-Legitimation für ihren Hang zur Verunmenschlichung der Arbeitsbedingungen zwecks Bereicherung anzuführen.

Echt lästig, wenn man immer die gleichen Vorwände widerlegen muß!

meckerle
17.09.2006, 20:33
Das ist kein Argument. Egal wie schwierig es in manchen Branchen sein mag, dies rechtfertigt nicht das Einführen inhumaner Verhältnisse.

Humane Mindest-Grundregeln im Arbeitsleben müssen Grundlage in Deutschland sein. Dies sind Rahmenbedingungen, die Grundvoraussetzung für ein menschenwürdiges Leben in Deutschland sind. Alles andere führt in die Unmenschlichkeit.
Das betet euch eure Gewerkschaft vor und ihr betet es nach !

Kein AN muss arbeiten, er kann sich ja in Hartz IV auch wohl fühlen, oder ggf warten bis er eine gemeinnützige Stelle bei einer Kommune bekommt !

Oder wartet einfach ab bis die WASG die Regierung übernimmt.
Lafontain forderte: " 1500 € für jeden, wer nicht arbeitet soll wenigstens gut leben " !

Frei-denker
17.09.2006, 20:45
Das betet euch eure Gewerkschaft vor und ihr betet es nach !

Kein AN muss arbeiten, er kann sich ja in Hartz IV auch wohl fühlen, oder ggf warten bis er eine gemeinnützige Stelle bei einer Kommune bekommt !

Oder wartet einfach ab bis die WASG die Regierung übernimmt.
Lafontain forderte: " 1500 € für jeden, wer nicht arbeitet soll wenigstens gut leben " !
Auch daß ist kein Argument. Es geht weder um Gewerkschaften noch um Hartz4 noch um Lafontaine, sondern darum, daß humane Grundregeln für das menschliche Miteinander bzw. das Miteinander zwischen AN und AG eingehalten werden.

Wer keine fairen Spielregeln will, der will Unfaire. Dem hat eine Regierung entgegen zu treten. Egal, wie sehr die Unternehmer auch über ihr Leid klagen und daraus eine Legitimation für unfaire Spielregeln ableiten wollen.

meckerle
17.09.2006, 20:55
Auch daß ist kein Argument. Es geht weder um Gewerkschaften noch um Hartz4 noch um Lafontaine, sondern darum, daß humane Grundregeln für das menschliche Miteinander bzw. das Miteinander zwischen AN und AG eingehalten werden.

Wer keine fairen Spielregeln will, der will Unfaire. Dem hat eine Regierung entgegen zu treten. Egal, wie sehr die Unternehmer auch über ihr Leid klagen und daraus eine Legitimation für unfaire Spielregeln ableiten wollen.
Du solltest dich auch mal darüber informieren, wieviele Unternehmer ihren Verbänden den Rücken kehren, um frei und ohne Vorschriften von dieser Seite agieren zu können.

Du wirst es vielleicht schwer nachvollziehen können, aber je schärfer die Reglementierungen werden, je weniger sind die Unternehmer bereit MA einzustellen.
Sie lagern lieber aus in Länder, in denen sie nicht ständig Knüppel vor die Füsse geworfen bekommen.

Befass dich mal damit !

Frei-denker
17.09.2006, 21:04
Du solltest dich auch mal darüber informieren, wieviele Unternehmer ihren Verbänden den Rücken kehren, um frei und ohne Vorschriften von dieser Seite agieren zu können.

Du wirst es vielleicht schwer nachvollziehen können, aber je schärfer die Reglementierungen werden, je weniger sind die Unternehmer bereit MA einzustellen.
Sie lagern lieber aus in Länder, in denen sie nicht ständig Knüppel vor die Füsse geworfen bekommen.
Befass dich mal damit !
Das die Unternehmer gerne alle Register ziehen, um sich humaner Spielregeln zu entledigen glaube ich Dir blind.

Wenn man humane Spielregeln, wie Kündigungsschutz im Krankheitsfall als Knüppel ansieht, sollte man mit seinem Unternehmen besser unser Land verlassen. Wer diese Ideale nicht achtet, sollte hier nicht Unternehmer sein. Dies sollten wie besser Unternehmer überlassen, welche fähig genug sind, die humanen Arbeitsbedingungen zu achten und trotzdem wirtschaftlich zu arbeiten.

Auf der anderen Seite sollten hiesige Unternehmer gegen Biligkonkurrenz aus dem Ausland geschützt werden, damit es ihnen ebenfalls möglich ist angenehm zu leben. Der Staat sollte einerseits die humanen Arbeitsbedingungen durchsetzen und andererseits den Unternehmer gegenüber ausländischen Unternehmen stärken. Aktuell macht er beides nicht.

Manfred_g
17.09.2006, 21:06
Sagte ich nicht weiter oben, daß die Unternehmer ihre unanständige Übervorteilungsabsicht gegen Arbeitnehmer hinter Pseudo-Gründen wie "Liberalismus" und "Freiheit" zu verstecken suchen?

Ebenso sagte ich, daß die Unternehmer gern auf den gescheiterten Kommunismus hinweisen, um das als Pseudo-Legitimation für ihren Hang zur Verunmenschlichung der Arbeitsbedingungen zwecks Bereicherung anzuführen.

Ich weiß, du wiederholst dich...


Echt lästig, wenn man immer die gleichen Vorwände widerlegen muß!
Typisch Linker, die Arbeit miserabel verrichten und sich wundern, wenn sie nochmal gemacht werden muß :)

Im Klartext: wer glaubt, seine Alltagssorgen einem beliebigen Andern (dem Untermehmer z.B., der eigene Sorgen hat!) aufdrücken zu können, der hat bei mir schon verloren. Ich erkenne ihm den Willen ab, Selbstverantwortung zu übernehmen und sehe mich daher berechtigt, ihm gegenüber jegliche Verantwortung meinerseits abzulehnen.
Ich zwinge niemanden für mich zu arbeiten, mehr Freiheit in diesem Punkt kann ich niemandem zugestehen. Wer glaubt, es sei menschlicher, nicht zu arbeiten, muß es meinetwegen nicht tun.

meckerle
17.09.2006, 21:24
Das die Unternehmer gerne alle Register ziehen, um sich humaner Spielregeln zu entledigen glaube ich Dir blind.

Wenn man humane Spielregeln, wie Kündigungsschutz im Krankheitsfall als Knüppel ansieht, sollte man mit seinem Unternehmen besser unser Land verlassen. Wer diese Ideale nicht achtet, sollte hier nicht Unternehmer sein. Dies sollten wie besser Unternehmer überlassen, welche fähig genug sind, die humanen Arbeitsbedingungen zu achten und trotzdem wirtschaftlich zu arbeiten.

Auf der anderen Seite sollten hiesige Unternehmer gegen Biligkonkurrenz aus dem Ausland geschützt werden, damit es ihnen ebenfalls möglich ist angenehm zu leben. Der Staat sollte einerseits die humanen Arbeitsbedingungen durchsetzen und andererseits den Unternehmer gegenüber ausländischen Unternehmen stärken. Aktuell macht er beides nicht.
Der Staat wird es auch in Zukunft nicht machen, weil ER erst die Möglichkeiten geschaffen hat mit dem Arbeitnehmerüberlassungsgesetz.
Da musst du dich bei den Rot/Grünen Socken bedanken.

Noch etwas: merkst du dass wir uns im Kreis drehen ?

Frei-denker
17.09.2006, 21:40
Der Staat wird es auch in Zukunft nicht machen, weil ER erst die Möglichkeiten geschaffen hat mit dem Arbeitnehmerüberlassungsgesetz.
Da musst du dich bei den Rot/Grünen Socken bedanken.

Noch etwas: merkst du dass wir uns im Kreis drehen ?
Das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz wurde meines Wissens Anfang der 90er von der Kohl-Regierung erlassen. Das war nur zum Nachteil der AN. Von daher halte ich davon nichts.

Das der Staat auch in Zukunft keine gute Arbeit macht, sehe ich ebenso. Wir brauchen eine nationale Partei an der Regierung, die einerseits humane Arbeitsbedingungen durchsetzt und andererseits unnötigen Hemmnissse wie Bürokratie und Dumpinglohnanbieter aus dem Ausland abschafft.

Ich sehe auch die Notwendigkeit, daß der Unternehmer sein Auskommen haben muß, doch dies kann nur auf der Grundlage von humanen Arbeitsbedingungen für die AN entstehen.

FranzKonz
17.09.2006, 22:13
Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, daß meine Vorredner nicht über genug Abstraktionsvermögen verfügen, um mein Posting weiter oben zu verstehen. Darum werde ich es nochmal mit anderen Worten formulieren:

Arbeitsleistung ist ein Gut.
Geld/Lohn ist ein Gut.

Der Austausch dieser Güter erfolgt nach gewissen Spielregeln.

Die Allgemeinheit (Arbeitnehmer als Mehrheit) möchte faire, sprich humane Spielregeln, da dies die Lebensqualität der Allgemeinheit erhöht. Also keine Kündigung im Krankheitsfall, keine Eingriffe des Arbeitgebers in das Privatleben der Arbeitnehmer usw. usf.

Der Unternehmer möchte seinen Gewinn steigern, indem er den Arbeitnehmer mit Spielregeln übervorteilt, die dem Arbeitnehmer dessen Lebensqualität verschlechtern. Also z.B. bei Krankheit will der Unternehmer gerne feuern können, da er so die Fortzahlung im Krankheitsfall einspart. Da solche Praktiken aber allgemein als unmoralisch, verwerflich und unmenschlich gelten, konstruiert der Unternehmer Pseudo-Argumente wie "der Markt ist das Wichtigste..." oder "...jeder Unternehmer sollte die Arbeitsbedingungen frei aushandeln dürfen...". Diese Pseudo-Argumente dienen nur einem bemänteln von unanständigem Übervorteilen der Arbeitnehmer.

Und um so eine unlautere Übervorteilung zu verhindern, müssen die Arbeitnehmer Parteien wählen, die derartigen Mißbrauch der Schlüsselposition des Unternehmers verhindern.
Unterm Strich forderst Du gesellschaftliche Leistungen von Unternehmen ein. Das ist der falsche Weg. Ein Unternehmen hat nur einen einzigen Zweck: es muß Gewinne erwirtschaften. Wenn es das tut, wird es sich erfolgreich behaupten und wachsen. Tut es das nicht, ist es früher oder später gestorben.

Gesellschaftliche Aufgaben muß die Gesellschaft übernehmen. Die dafür erforderlichen Mittel werden von allen aufgebracht, die Einkommen oder Erträge haben, sprich von Unternehmen und Arbeitnehmern.

Jeder Eingriff in diesen einfachen Zusammenhang hindert die Unternehmen, ihr Ziel zu erreichen.

Weil in Deutschland neben zu hohen Abgaben noch eine Vielzahl von Eingriffen, Vorschriften und Auflagen die Unternehmen bei ihrer Kernaufgabe behindern, ziehen sich Unternehmen aus Deutschland zurück. Die Folge ist Arbeitnehmerüberschuß, die Folge davon ist eine schwache Verhandlungsposition der Arbeitnehmer.

Frei-denker
17.09.2006, 22:28
Unterm Strich forderst Du gesellschaftliche Leistungen von Unternehmen ein. Das ist der falsche Weg. Ein Unternehmen hat nur einen einzigen Zweck: es muß Gewinne erwirtschaften.
Sorry, aber Du mußt Dir den Vorwurf gefallen lassen, daß Du die Funktion des Unternehmens in einem humanen Staat überhaupt nicht verstanden hast!

Das Unternehmen ist nicht nur um des Gewinnes des Unternehmers da. Statt dessen ist es eine Organisationseinheit, die der Schaffung von Gütern sowie der Ernährung der Arbeitnehmer dient. Und als Honorierung für die Organisation dieser Betriebseinheit erhält der Unternehmer einen passablen Lohn. Der Gewinn des Unternehmers ist nur ein Nebeneffekt - nicht das Hauptziel!

Nochmal in aller Deutlichkeit:

Die primäre Aufgabe des Unternehmens in einer Volksgemeinschaft ist die Güterproduktion und Beteiligung der Arbeiter an der Wertschöpfung. Erst als sekundärer Nebeneffekt kommt die Bereicherung des Unternehmers zustande.

Wer diese Prämisse nicht verstanden hat, hat den Sinn des kollektiven Arbeitens in einer Volksgemeinschaft nicht verstanden und verliert sich in die Allgemeinheit schädigenden Minderheits-Versorgungs-Modellen.

Manfred_g
17.09.2006, 22:37
...Wer diese Prämisse nicht verstanden hat, hat den Sinn des kollektiven Arbeitens in einer Volksgemeinschaft nicht verstanden und verliert sich in die Allgemeinheit schädigenden Minderheits-Versorgungs-Modellen.
Die von dir unterstellte Sinnhaftigkeit existiert so nicht. In deinem Modell ist es die "Allgemeinheit" die mich schädigen will, indem sie mir ihren Willen aufzwingt. Ich hingegen lasse all diejenigen, die sich als "Allgemeinheit" in deinem Sinne verstehen wollen, tun wie ihnen beliebt. Ich lasse mich nur nicht zwangseinverleiben und erwarte daher etwas Humanität (aber viel weniger, als man von mir erwartet).

FranzKonz
17.09.2006, 22:44
Sorry, aber Du mußt Dir den Vorwurf gefallen lassen, daß Du die Funktion des Unternehmens in einem humanen Staat überhaupt nicht verstanden hast!
Es reicht mir, wenn ich die Funktion eines Unternehmens verstanden habe. Wenn Dein humaner Staat seine Kolchosen und VEB's und Genossenschaften und so weiter auf die Reihe kriegt, soll es mir Recht sein.

Das was Du Dir erträumst, hat mit einem Unternehmen oder Unternehmertum nichts zu tun. Nur der Egoismus hat genug Energie, ein Unternehmen vorwärts zu bringen.

Du wirst mir das niemals glauben, aber Du kannst die Erfahrung ganz leicht selbst machen. Such Dir irgendwo im Bekanntenkreis 3 Kinder zusammen, zwischen 3 und 4 Jahren alt. Gib ihnen 3 verschiedene Spielzeuge und schaue zu, ohne einzugreifen.

Frei-denker
17.09.2006, 22:48
Die von dir unterstellte Sinnhaftigkeit existiert so nicht. In deinem Modell ist es die "Allgemeinheit" die mich schädigen will, indem sie mir ihren Willen aufzwingt. Ich hingegen lasse all diejenigen, die sich als "Allgemeinheit" in deinem Sinne verstehen wollen, tun wie ihnen beliebt. Ich lasse mich nur nicht zwangseinverleiben und erwarte daher etwas Humanität (aber viel weniger, als man von mir erwartet).
In einem humanen Staat zwingt Dich niemand Unternehmer zu werden.

Wenn Du aber Unternehmer wirst, bist Du gezwungen die Rolle einzunehmen, die der Sinn des Unternehmers in der Volksgemeinschaft ist: Ein Diener der Allgemeinheit. Die Pervertierung der Allgemeinheit zum Arbeitsfaktor zwecks Deiner persönlichen Bereicherung wäre Dir hingegen nicht gestattet.

Frei-denker
17.09.2006, 22:51
Das was Du Dir erträumst, hat mit einem Unternehmen oder Unternehmertum nichts zu tun. Nur der Egoismus hat genug Energie, ein Unternehmen vorwärts zu bringen. .
Auch in meinem Modell handelt der Unternehmer gemäß dem Egoismus und mit dem Ziel, für sich selbst ein angenehmes Leben zu erreichen. Doch hat er seinen Vorteil dem der Allgemeinheit unterzuordnen.
[/QUOTE]

FranzKonz
17.09.2006, 22:59
Auch in meinem Modell handelt der Unternehmer gemäß dem Egoismus und mit dem Ziel, für sich selbst ein angenehmes Leben zu erreichen. Doch hat er seinen Vorteil dem der Allgemeinheit unterzuordnen.

Ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen: Dann ist er lieber Allgemeinheit. Der Unternehmer ordnet sich nicht unter.

Manfred_g
17.09.2006, 23:02
In einem humanen Staat zwingt Dich niemand Unternehmer zu werden.

Wenn Du aber Unternehmer wirst, bist Du gezwungen die Rolle einzunehmen, die der Sinn des Unternehmers in der Volksgemeinschaft ist: Ein Diener der Allgemeinheit. Die Pervertierung der Allgemeinheit zum Arbeitsfaktor zwecks Deiner persönlichen Bereicherung wäre Dir hingegen nicht gestattet.
Eine solche Allgemeinheit wäre durch sich selbst pervertiert und hätte in meinen Augen kein Existenzrecht, geschweige denn das Recht, mich und andere zu unterjochen. Es gibt nichts perverseres, als das Individuum zu knechten um einer angeblichen Allgemeinheit zu dienen, die so gar nicht existiert!

Frei-denker
17.09.2006, 23:06
Ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen: Dann ist er lieber Allgemeinheit. Der Unternehmer ordnet sich nicht unter.
Diese Sorte Unternehmer sollte dann besser draußen bleiben.

Eine vernünftige Staatsführung sorgt hingegen auch dafür, daß auch der inländische Unternehmer gute Arbeits- und Einkommensbedingungen hat. Er muß halt nur seine Rolle als Staatsdiener einnehmen - nicht als Blutsauger an der Allgemeinheit. Dann werden sich zweifellos genug fähige Menschen finden, die diese Rolle einnehmen werden.

So würde eine vernünftige Staatsführung z.B. mit der Bürokratie aufräumen, Genehmigungsverfahren würden umgehend bearbeitet, ausländische Firmen würden aus Deutschland rausgehalten, Mindestlöhne eingeführt. So muß kein Unternehmen fürchten, von einem Konkurrenten unterboten zu werden, daß mit niedrigeren Löhnen produziert. Ein Preiskampf auf Kosten der Löhne wie wir ihn aktuell durch die Globalisierung erleben, wird unterbunden.

Frei-denker
17.09.2006, 23:08
Eine solche Allgemeinheit wäre durch sich selbst pervertiert und hätte in meinen Augen kein Existenzrecht, geschweige denn das Recht, mich und andere zu unterjochen. Es gibt nichts perverseres, als das Individuum zu knechten um einer angeblichen Allgemeinheit zu dienen, die so gar nicht existiert!
Der Ausdruck "knechten" ist unzutreffend, da der Unternehmer angemessen entlohnt wird und ein überdurchschnittlich angenehmes Leben führen würde.

Einkommensgerechtigkeit ist kein Knechten!

FranzKonz
17.09.2006, 23:13
Diese Sorte Unternehmer sollte dann besser draußen bleiben. Du träumst einen hübschen Traum. Mach mal den Test mit den 3-jährigen, dann reden wir nochmal drüber.

Manfred_g
17.09.2006, 23:16
Der Ausdruck "knechten" ist unzutreffend, da der Unternehmer angemessen entlohnt wird und ein überdurchschnittlich angenehmes Leben führen würde.

Einkommensgerechtigkeit ist kein Knechten!
Es ist bereits der Beginn von Knechtschaft, eine allgemeinverbindliche Definitionshoheit über "angemessen" und "gerecht" für sich einzufordern.

Frei-denker
17.09.2006, 23:20
Es ist bereits der Beginn von Knechtschaft, eine allgemeinverbindliche Definitionshoheit über "angemessen" und "gerecht" für sich einzufordern.
Nun, eine Mehrheit einer Gesellschaft hat nunmal die Definitionshoheit über die Verhältnisse, die in ihr herrschen sollen. Nennt man auch Demokratie. Mag sein, daß dies den egoistischen Partikularinteressen einer Minderheit nicht schmeckt, dies wird sie aber schlucken müssen!

meckerle
17.09.2006, 23:35
Das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz wurde meines Wissens Anfang der 90er von der Kohl-Regierung erlassen. Das war nur zum Nachteil der AN. Von daher halte ich davon nichts.

Das der Staat auch in Zukunft keine gute Arbeit macht, sehe ich ebenso. Wir brauchen eine nationale Partei an der Regierung, die einerseits humane Arbeitsbedingungen durchsetzt und andererseits unnötigen Hemmnissse wie Bürokratie und Dumpinglohnanbieter aus dem Ausland abschafft.

Ich sehe auch die Notwendigkeit, daß der Unternehmer sein Auskommen haben muß, doch dies kann nur auf der Grundlage von humanen Arbeitsbedingungen für die AN entstehen.
Sorry, das Gesetz heisst EU-Dienstleistungsgesetz.
Hier ein kleiner Auszug
DGB und Handwerk unterstützen Schröder
Der DGB-Vorsitzende Michael Sommer begrüßte Schröders Widerstand. Grundsätzlich sei das EU-Vorhaben zu begrüßen. Doch dürfe es nicht zu einem "gnadenlosen und ruinösen Wettbewerb" kommen. "Mit dem EU-Vorschlag gerät der Meisterbrief unter Druck", sagte der Generalsekretär des Zentralverbandes des deutschen Handwerks, Hanns-Eberhard Schleyer. In den 43 Berufen mit Meisterzwang, darunter Bäcker, Installateur oder Metzger, könne sich "jeder tummeln und die Qualität würde sinken". Die Zusicherung der Kommission, eine Abschaffung des Meisterbriefs sei nicht geplant, genüge nicht.Auch die Grünen, die CDU und das globalisierungskritische Netzwerk Attac begrüßten Schröders Forderungen, während die FDP dem Kanzler Protektionismus vorwarf.

Industrie hofft auf Marktbelebung

Industriepräsident Jürgen Thumann forder Schröder auf, sich "unter Berücksichtigung einzelner Korrekturen" für die baldige Verabschiedung der Richtlinie einzusetzen. Die Wirtschaft halte das Projekt für dringend notwendig, erklärte er in der Tageszeitung "Die Welt". Der europäische Dienstleistungsmarkt biete Chancen für Wachstum und Beschäftigung.
Stand: 04.02.2005 21:24 Uhr
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4033784_REF1,00.html

Teile davon wurden in D schon längst umgesetzt.

Viel Spass, ich gehe jetzt schlafen, Gute Nacht zusammen

Manfred_g
17.09.2006, 23:42
Nun, eine Mehrheit einer Gesellschaft hat nunmal die Definitionshoheit über die Verhältnisse, die in ihr herrschen sollen. Nennt man auch Demokratie. Mag sein, daß dies den egoistischen Partikularinteressen einer Minderheit nicht schmeckt, dies wird sie aber schlucken müssen!
Bis jetzt mußte sie das nicht. Deine Vorstellung vom Recht eines Mehrheitsverhältnisses ist genauso demokratisch, wie z.B. der Versuch dreier Erwachsener, ein Kind zu schänden. 3 zu 1 ist eine deutliche Mehrheit, oder?
In Wirklichkeit geht es nur darum, perverse Machtgelüste über andere Menschen gewaltsam umzusetzen und sie ihrer Freiheit zu berauben. Hier darf mit aller Gewalt gegengehalten werden!

Frei-denker
17.09.2006, 23:52
Bis jetzt mußte sie das nicht. Deine Vorstellung vom Recht eines Mehrheitsverhältnisses ist genauso demokratisch, wie z.B. der Versuch dreier Erwachsener, ein Kind zu schänden. 3 zu 1 ist eine deutliche Mehrheit, oder?
In Wirklichkeit geht es nur darum, perverse Machtgelüste über andere Menschen gewaltsam umzusetzen und sie ihrer Freiheit zu berauben. Hier darf mit aller Gewalt gegengehalten werden!
Erstaunlich, daß Unternehmer sich auf einmal auf den Schutz und die Freiheit des Individuums besinnen, wenn es sie selber trifft. Wenn der AN vom AG in seinen Rechten beschnitten wird, haben die AG genug Vorwände, um dies zu legitimieren: Dies wäre wirtschaftlich notwendig, dies wäre der "Markt" und der wäre Gott - und was den Unternehmern noch so alles einfällt, um eine Übervorteilung des AN zu rechtfertigen.

So jetzt muß ich aber auch ins Bett. Gute Nacht.

Manfred_g
17.09.2006, 23:59
Erstaunlich, daß Unternehmer sich auf einmal auf den Schutz und die Freiheit des Individuums besinnen, wenn es sie selber trifft. Wenn der AN vom AG in seinen Rechten beschnitten wird, haben die AG genug Vorwände, um dies zu legitimieren: Dies wäre wirtschaftlich notwendig, dies wäre der "Markt" und der wäre Gott - und was den Unternehmern noch so alles einfällt, um eine Übervorteilung des AN zu rechtfertigen.

So jetzt muß ich aber auch ins Bett. Gute Nacht.

Jetzt wird es flach. Es ist so offensichtlich hier von allen Seiten argumentiert worden, daß in einer freien Marktwirtschaft der Arbeitgeber gewiss der Letzte ist der den Arbeitnehmer in seinen Rechten beschneiden wird (und kann, schon von der Grundaussage "freie Marktwirtschaft" her) daß du dich als komplett widerlegt und der niederen Beweggründe überführt betrachten darfst. :bah:

Wünsche ebenfalls eine gute Nacht (und ein sozialismusfreies Leben)

Entfernungsmesser
18.09.2006, 14:45
Die parasitären Arbeitnehmer die den Gewerkschaften angehören haben diese Zustände verursacht. Völlig überzogene Lohnforderungen haben die Arbeitsplätze nach und nach ins Ausland transferiert. Dadurch entstand nach und nach eine Angebotsüberhang der zu Lohndumping führen muss. Diese einfache Tatsache geht nicht in die Birnen von Leuten wie Bsirske und Lafontain rein.

Virgo
18.09.2006, 15:14
Tja , willkommen in Eurem tollen und fortschrittlichen Deutschland!!!

Virgo
18.09.2006, 15:16
Meine Idee für den Arbeitsvertrag:

50 Tage Urlaub
30 Stunden Woche
3000€ nettoverdienst


Nur eine kleine Lücke in deinen gedanken

Deutschland hat für sowas doch kein geld, das müssen sie doch für die unterbezahlten Politiker ausgeben, da bleibt doch nix mehr fürs Volk /:(

happy?
18.09.2006, 19:01
Die parasitären Arbeitnehmer die den Gewerkschaften angehören haben diese Zustände verursacht. Völlig überzogene Lohnforderungen haben die Arbeitsplätze nach und nach ins Ausland transferiert. Dadurch entstand nach und nach eine Angebotsüberhang der zu Lohndumping führen muss. Diese einfache Tatsache geht nicht in die Birnen von Leuten wie Bsirske und Lafontain rein.

Überzogene Lohnforderungen??? Eher ist es umgekehrt, gestrichen wird, Arbeitnehmer sind frei austauschbare "Stückgüter" und die Bosse ihre Sargnägel.

Es war noch vor 25-30 Jahren so, dass man solche Worte selten über deutsche Unternehmer schreiben musste.