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Vollständige Version anzeigen : Der Holocaust am Beispiel des Kz Belzec



meli
25.02.2004, 17:47
[EDIT: Benutzer gesperrt. Nachricht vom System gelöscht.]

Benny
25.02.2004, 18:51
Was zweifelst du denn an?
Die Methode, die Anzahl der Ermordeten, den Hergang oder überhaupt alles?
Konkretisier einmal deine Zweifel.

"Das Gesetz" schreibt dir nicht vor was du in Zweifel ziehen darfst oder nicht. Niemand schreibt dir das vor. Es geht um die Veröffentlichung bzw. die öffentliche Verkündung deiner Zweifel. Du darfst z. B. nicht schreiben, dass es den HC nicht gegeben habe. Ich spare mir hier das Zitat des 130er. Sieh mal unter Google Stichwort "§130 StGb" oder "Holocaust Leugnung".

l_osservatore_uno
25.02.2004, 19:07
Original von Benny
Was zweifelst du denn an?
Die Methode, die Anzahl der Ermordeten, den Hergang oder überhaupt alles?
Konkretisier einmal deine Zweifel.

... mein lieber Benny, die kein Mensch geschrieben hat!

Meli fragt doch nur, ob sie denn Zweifel haben dürfte, wenn für Zweifel Gründe vorlägen.

Sie hat doch nicht geschrieben, dass sie wirklich Zweifel hegt!

Phantasierst Du Dir also im Fieber was zusammen, oder hat man Dir den 130er und seine demokratisch illegitmen Spießgesellen bereits auf die Retina geschweißt?

Enzo

Benny
25.02.2004, 19:11
Original von l_osservatore_uno

Original von Benny
Was zweifelst du denn an?
Die Methode, die Anzahl der Ermordeten, den Hergang oder überhaupt alles?
Konkretisier einmal deine Zweifel.

... mein lieber Benny, die kein Mensch geschrieben hat!

Meli fragt doch nur, ob sie denn Zweifel haben dürfte, wenn für Zweifel Gründe vorlägen.

Sie hat doch nicht geschrieben, dass sie wirklich Zweifel hegt!

Phantasierst Du Dir also im Fieber was zusammen, oder hat man Dir den 130er und seine demokratisch illegitmen Spießgesellen bereits auf die Retina geschweißt?

Enzo

Hi Enzo!
Lesen kannst du - ja? Da steht :
Bin ich von Gesetzeswegen her gezwungen dies alles zu glauben ,oder sind Zweifel erlaubt?

Ich denke meli kann für sich selber antworten.
Halt mal den Ball gaaanz flach ...

l_osservatore_uno
25.02.2004, 19:21
Original von Benny
Hi Enzo!
Lesen kannst du - ja? Da steht :
Bin ich von Gesetzeswegen her gezwungen dies alles zu glauben ,oder sind Zweifel erlaubt?

Ich denke meli kann für sich selber antworten.
Halt mal den Ball gaaanz flach ...

... kann Meli das, das hab' ich wohl schon vor Dir erkannt?!

Aber noch einmal ... und extra für Dich: :D

Meli stellt die Frage, ob Sie "dies alles" zu glauben gesetzlich verpflichtet ist. Sie behauptet nicht einmal, dass sie den Eindruck hätte gesetzlich verpflichtet zu sein, sondern hinterfragt einfach, ob es möglich ist, dass man "dies alles", gesetzlich verordnet, glauben muß!

Danach fragt sie, ob es, für den Fall, dass man nicht gesetzlich verpflichtet ist "dies alles" zu glauben, gestattet ist Zweifel zu haben.

Das bedeutet doch nichts anderes, dass sie eben nicht weiß, ob man, gesetzlich erlaubt, Zweifel haben darf!

Mein lieber Benny!

Es kann ja sein, dass Du mit Bällen recht gut umgehen kannst, mit den Feinheiten der Deutschen Sprache aber ... hast Du wohl so Deine Probleme?! :D

Freundlichen!

Enzo

Halteverbot
25.02.2004, 19:28
Was zweifelst du denn an?

Verdammt Benny!
Kannst du dich nicht einmal aus diesem Thema heraushalten!
Mit diesen beschissenen Anschuldigungen zur Leugnung etc. ist sowas von feige und armselig, dass sich viele aus diesem Thema schon zurückziehen!
Vor deiner Zeit wurde sogar einmal der gesamte HC angezweifelt und es hat sich nicht wirklich jemand beschwert, da es sich um eine normale Diskussion handelt.
Wir wissen, dass du als Jude den HC schlimm fandest, was auch verständlich ist, aber kannst du nicht einmal dieses Thema in Ruhe lassen und mit deinen billigen Paragraphen rumschleudern???


"Das Gesetz" schreibt dir nicht vor was du in Zweifel ziehen darfst oder nicht.

Wenns nach dir ginge, wäre bereits das Anzweifelns des Namens von Zyklon B eine Straftat!


. Du darfst z. B. nicht schreiben, dass es den HC nicht gegeben habe

Da das NIEMAND behauptet, kannst du bitte mal die Klappe halten?

Benny
25.02.2004, 19:32
Original von l_osservatore_uno

Original von Benny
Hi Enzo!
Lesen kannst du - ja? Da steht :
Bin ich von Gesetzeswegen her gezwungen dies alles zu glauben ,oder sind Zweifel erlaubt?

Ich denke meli kann für sich selber antworten.
Halt mal den Ball gaaanz flach ...

... kann Meli das, das hab' ich wohl schon vor Dir erkannt?!

Aber noch einmal ... und extra für Dich: :D

Meli stellt die Frage, ob Sie "dies alles" zu glauben gesetzlich verpflichtet ist. Sie behauptet nicht einmal, dass sie den Eindruck hätte gesetzlich verpflichtet zu sein, sondern hinterfragt einfach, ob es möglich ist, dass man "dies alles", gesetzlich verordnet, glauben muß!



Genau Enzo. deshalb schrieb ich dies:



Original von Benny

Was zweifelst du denn an?
Die Methode, die Anzahl der Ermordeten, den Hergang oder überhaupt alles?
Konkretisier einmal deine Zweifel.

"Das Gesetz" schreibt dir nicht vor was du in Zweifel ziehen darfst oder nicht. Niemand schreibt dir das vor. Es geht um die Veröffentlichung bzw. die öffentliche Verkündung deiner Zweifel. Du darfst z. B. nicht schreiben, dass es den HC nicht gegeben habe. Ich spare mir hier das Zitat des 130er. Sieh mal unter Google Stichwort "§130 StGb" oder "Holocaust Leugnung".

l_osservatore_uno
25.02.2004, 19:34
... langsam, mach' ich mir ernsthafte Sorgen um Deine Gesundheit, mein Bester! :D

Hörst Du Stimmen? :D

meli
25.02.2004, 21:47
[EDIT: Benutzer gesperrt. Nachricht vom System gelöscht.]

Hinweis
25.02.2004, 23:50
Liebe Gemeinde...

ein gutgemeinter Rat: Eure unsagbar kläglichen Versuche, der seriösen Geschichtsforschung durch nichtsnutziges Stammtischgeseier Paroli zu bieten, wirken umso lächerlicher, als dass ihr euch noch nicht mal am Riemen reißen könnt, wenn man die Gesetzeslage auch nur andeutet. Pawlow hätte seine Freude an euch Spitzbuben gehabt, einigen trieft ja hier schon der Schaum vom Maul wie den Pferden vorm Tjostieren, und das, bevor die sechs Millionen überhaupt gefallen sind. Immer mit der Ruhe, dann nimmt man euch in Zukunft evtl. sogar ernst, wobei: Gott bewahre!

Hinweis

P.S. Sollte hier wer den leisesten Zweifel bzgl. Holocaust äußern, dann zeig ich alle an, und ihr wisst, was das bedeutet? Zwei Quadratmeter Freiheit für jeden von euch. Na, schon wieder auf 130, haha, 180?

meli
25.02.2004, 23:53
[EDIT: Benutzer gesperrt. Nachricht vom System gelöscht.]

meli
26.02.2004, 00:01
[EDIT: Benutzer gesperrt. Nachricht vom System gelöscht.]

meli
26.02.2004, 00:06
[EDIT: Benutzer gesperrt. Nachricht vom System gelöscht.]

Hinweis
26.02.2004, 01:17
Sorry, bin leider nur eine weitere Drohkulisse.

Hinweis

l_osservatore_uno
26.02.2004, 07:03
Original von Hinweis
Sorry, bin leider nur eine weitere Drohkulisse.

Hinweis

... fällt mir aber 'n Stein vom Herzen, Brauner! :D

Ich hab' schon befürchtet, dass wir ewig warten müssen, bis jemand diesen Haufen HC-Leugner ausräuchert!

Ich danke Dir von ganzem Herzen! :D

Enzo

Benny
26.02.2004, 07:25
Original von meli
Toller Typ ....

Kannst du vielleicht meineFragen bezüglich des Gerstein Berichtes -von dem ja offentsichtlich 6 Versionen existieren- beantworten?

Ich zweifele den Bericht des SS-Offiziers Kurt Gerstein an. Auch die anderen. Oft ist es so, dass aus der Rechtsradikalen Ecke fingierte, gefakte "Berichte" und "neue Fakten" präsentiert werden, um diejeniegen, die sich ernsthaft mit dem Holocaust befassen, zu verunsichern. Oft stellen sich dann die Zahlen als falsch heraus. Der Grund ist einfach: Möglichst viel Schaden in den Reihen der Antifaschisten und Gegnern der Neo-Nazis anrichten. Deshalb ist immer Vorsicht geboten, wenn ein "neuer, sensationeller Augenzeugenbericht" mit Zahlen daherkommt, die völlig über- bzw untertrieben scheinen.
An deiner Stelle, da du ja schreibst, dass es sechs unterschiedliche Berichte gibt, würde ich mir Infos zu den sechs Versionen beschaffen.

Benny
26.02.2004, 07:52
Dass es Gerstein mit der Wahrheit nicht ganz so ernst genommen hat, hier ein Indiz für seine "Glaubwürdigkeit".

Justiz und NS-Verbrechen
Lfd.Nr.415 (Auszug)
Lfd.Nr.415b

d. Gersteins Bericht über den Auftrag vom Juni 1943

Über den Auftrag zur Beschaffung von Zyklon zur Menschenvernichtung hat sich Gerstein selbst in seinem bereits mehrfach erwähnten Bericht vom 26.April 1945 geäussert, den er Ende April 1945 den amerikanischen Militärbehörden übergeben hat. In diesem Bericht heisst es:

"Ich muss noch hinzufügen, dass der SS-Sturmbannführer Günther vom Reichssicherheitshauptamt von mir Anfang 1944 sehr grosse Lieferungen von Blausäure für einen unbekannten Verwendungszweck verlangte. Die Säure sollte an seine Dienststelle, Berlin, Kurfürstenstrasse, geliefert werden. Es gelang mir, ihm glaubhaft zu machen, dass dies wegen der grossen damit verbundenen Gefahren nicht möglich sei. Es handelte sich um mehrere Waggons von Giftsäuren, die genügten, um viele Menschen, Millionen, zu töten. Er hatte mir gesagt, dass er nicht sicher sei, ob, wann, für welchen Personenkreis, auf welche Weise und wo man dieses Gift brauchen würde. Ich weiss nicht genau, welches die Absichten des Reichssicherheitshauptamtes und des SD waren. Ich habe aber später an die Worte von Goebbels gedacht von "die Türen hinter sich zuschlagen, falls der Nazismus jemals Schiffbruch leiden würde". Vielleicht wollten sie einen grossen Teil des deutschen Volkes töten, vielleicht die Fremdarbeiter, vielleicht die Kriegsgefangenen - ich weiss es nicht! Auf alle Fälle liess ich die Säure sofort nach Eintreffen zu Zwecken der Desinfizierung verschwinden. Dies war einigermassen gefährlich für mich. Hätte man aber die giftigen Säuren gefunden, hätte ich geantwortet: Sie sind bereits in gefährlicher Auflösung begriffen, und deswegen musste ich sie zur Desinfizierung verwenden! Ich bin sicher, dass Günther, der Neffe des Rassen-Günther, nach seinen eigenen Worten den Befehl hatte, die Säure zur - eventuellen - Tötung von Millionen Menschen, vielleicht auch in Konzentrationslagern, zu beschaffen. Ich habe Rechnungen bei mir über 2.175 kg, in Wirklichkeit handelt es sich aber um 8.500 kg, genug um 8 Millionen Menschen zu töten. Ich liess die Rechnungen auf meinen Namen ausschreiben aus - wie ich sagte - Gründen der Diskretion, in Wirklichkeit aber um einigermassen freie Hand in der Verfügung über die giftigen Säuren zu haben und sie leichter verschwinden zu lassen. Ich habe diese Lieferungen niemals bezahlt, um die Rückvergütungen zu vermeiden und den SD nicht an die Vorräte zu erinnern. Der Direktor der Degesch, der diese Lieferungen vorgenommen hat, hat mir gesagt, dass er Blausäure in Ampullen zur Tötung von Menschen geliefert hat. Ein anderes Mal hat Günther mich befragt, ob es möglich wäre eine grosse Anzahl Juden, die dem offenen Wind in den Gräben der Festung Maria Theresienstadt ausgesetzt sein würden, zu töten. Um solchen teuflischen Rat zu verhindern, erklärte ich, dass solche Methode unmöglich sei. Einige Zeit später hörte ich, dass der SD sich auf andere Art Blausäure zur Tötung dieser armen Menschen in Theresienstadt besorgt hatte.
Die schlimmsten Konzentrationslager waren nicht Oranienburg, nicht Dachau und nicht Belsen - sondern Auschwitz (Oswiecim) und Mauthausen-Gusen bei Linz an der Donau. Dort sind Millionen von Menschen in Gaskammern, durch Autos in der Art von Gaskammern, gestorben. Die Methode, Kinder zu töten, bestand darin, dass man ihnen einen Wattebausch mit Blausäure unter die Nase hielt."

Das sich dieser Teil des Berichtes vom 26.April 1945 auf den hier zur Erörterung stehenden Gersteinauftrag bezieht, kann nicht zweifelhaft sein, wenn auch Gerstein im Bericht den Zeitpunkt, zu dem er zur Beschaffung der Blausäure aufgefordert worden ist, auf Anfang 1944 verlegt, während nach dem Kontoblatt Gerstein bei der Degussa bereits am 30.Juni 1943 die erste Lieferung in Rechnung gestellt worden ist. Jeder Zweifel wird dadurch ausgeschlossen, dass Gerstein in unmittelbarem Zusammenhang damit die in seinem Besitz befindlichen und den alliierten Behörden übergebenen, unbezahlten Rechnungen der Degesch und den "Direktor der Degesch, der diese Lieferung vorgenommen hat", anführt. Wie sich aus dem Kontoblatt Gerstein ergibt, sind tatsächlich nur die Rechnungen von November 1943 bezahlt worden, so dass der Degesch ein Zahlungsausfall von 17000 RM entstanden ist.

Dieser Bericht kann die bisher getroffenen tatsächlichen Feststellungen nicht erschüttern. Das Gericht ist der Überzeugung, dass Gerstein in diesem Bericht in vielfacher Hinsicht wissentlich die Unwahrheit sagt. Gerstein kannte den Zweck der Blausäurebeschaffung genau: Dem Angeklagten Dr. P. und dem Zeugen Armin P. hat er den wahren Zweck mitgeteilt, dem Angeklagten P. allerdings bezüglich des betroffenen Personenkreises nur in dem in der Notiz für Herrn von Halle niedergelegten Umfange - jedenfalls lässt sich mehr nicht nachweisen -. Es ist auch bereits dargelegt worden, dass die Behauptung Gersteins, er habe die Säure sofort nach Eintreffen zu Zwecken der Desinfizierung verschwinden lassen, wenigstens insoweit nicht zutreffend ist, als es sich um die Sendungen nach Auschwitz handelt. Nach Angabe des Zeugen P. hat Gerstein überhaupt nur die Junilieferung (Rechnung vom 30.Juni 1943) unbrauchbar machen können. Wie Gerstein zu der Gesamtmenge von 8.500 kg kommt, ist nicht zu klären. Vielleicht hat er von Juni 1943 bis Anfang 1945 kurzerhand monatlich 400 kg gerechnet. Nach dem Kontoblatt sind jedenfalls insgesamt nur 3.790 kg ausgewiesen. Dieser Teil des Berichtes vom 26.April 1945 ist aus der Situation heraus zu erklären, in der sich Gerstein bei der Abfassung befunden hat. Gerstein hatte den guten Willen gehabt, in der SS nicht nur zu spionieren, sondern auch nach Kräften zu sabotieren. Dies ist ihm aber in Wahrheit nur in ganz geringem Masse geglückt. Er hat wohl die 100 kg, die er im August 1942 von Kolin nach Belcec gebracht hatte - der Zeuge Dr. S. erinnert sich, dass Gerstein einmal in Kolin bei ihm gewesen ist - und er hatte ferner die erste Lieferung des Auftrages von Juni 1943 unbrauchbar machen können. Er hatte auch die Not von Häftlingen und von Angehörigen in Einzelfällen lindern können. Er hatte auch zur Verbreitung der SS-Greuel im Inland und Ausland beitragen können. Es war ihm aber nicht geglückt, die Giftgaslieferungen, in die er durch die Auftragserteilung an Dr. P. ausserordentlich stark verstrickt war, in entscheidender Weise auszuschalten. Gerstein musste daher sehr besorgt darüber sein, ob es ihm gelingen werde, den Alliierten seine wahre Gesinnung nachzuweisen, ob die Alliierten seinen Willen überhaupt als Entschuldigungsgrund betrachten würden. Wie stark dieser Gedanke ihn beschäftigt hat, ergibt sich aus der Aussage des Pfarrers Mo., der im Januar 1945 zum letzten Male mit Gerstein gesprochen hat. Damals sagte Gerstein zu ihm: "Wenn es einmal anders kommt, dann bin ich ein gelieferter Mann." Er sähe auch keinen Ausweg; aber der Zeuge könnte ja wenigstens für ihn aussagen, dass er, Gerstein, bei ihm gewesen und mit ihm darüber gesprochen hätte. Aus dieser Situation heraus hat Gerstein in seinem Bericht offenbar seinen eigenen Anteil an der Durchführung des Vernichtungsprogramms als möglichst unbedeutend, seine Sabotage als möglichst erfolgreich erscheinen lassen wollen. So ist es psychologisch zu erklären, dass der Bericht in einer Reihe bedeutsamer Punkte unwahr ist. Die vom Gericht getroffenen Feststellungen werden durch den Bericht jedenfalls nicht ausgeräumt.

http://www1.jur.uva.nl/junsv/Excerpts/415b009.htm

Benny
26.02.2004, 08:02
Justiz und NS-Verbrechen
Lfd.Nr.415 (Auszug)
Lfd.Nr.415a

Gerstein

Kurt Gerstein wurde am 11.August 1905 in Münster (Westfalen) geboren. Sein Vater war Richter, u.a. Landgerichtspräsident in Neuruppin und Hagen. Nach Bestehen des Abiturs im Jahre 1925 studierte Gerstein an verschiedenen Universitäten und Technischen Hochschulen und legte 1931 sein Diplom-Ingenieur-Examen, 1935 sein Bergassessorexamen ab. Es folgte dann eine kurze Beschäftigung bei der Saargrubenverwaltung in Saarbrücken, die er 1936 aus politischen Gründen aufgeben musste. Finanziell war Gerstein als Teilhaber einer Maschinenfabrik in Düsseldorf unabhängig. Seit 1937 war er verheiratet. Seit 1925 war Gerstein aktives Mitglied der evangelischen Jugend und der Bibelkreise an Höheren Schulen. Durch letztere lernte er bereits in den 20er Jahren den damaligen Pfarrer, jetzigen Kirchenpräsidenten Niemöller kennen. Dieser hat als Zeuge bekundet, dass Gerstein in starkem Gegensatz zu seiner Familie stand, was auch von anderen Zeugen bestätigt wurde. Der Zeuge Armin P., der mit Gerstein seit 1929 auch von der christlichen Jugendbewegung her befreundet war, führt dies auf politische Differenzen zurück. Dem Zeugen Sch. gegenüber, der Gerstein schon von dem Gymnasium in Neuruppin her kannte, beklagte er sich, dass er von seiner Familie nicht verstanden würde.
Im Mai 1933 trat Gerstein in die NSDAP ein. Trotzdem spielte er nach der Aussage des Zeugen Armin P. eine führende Rolle bei der Auseinandersetzung der christlichen Jugend mit der HJ. Dieser Zeuge und der Zeuge Pfarrer Re., der Gerstein seit 1928 als einen regelmässigen Zuhörer aus der Jugendbewegung kannte, haben das Auftreten Gersteins bei einer Aufführung des antichristlichen Dramas "Wittekind" am 30.Januar 1935 in Hagen geschildert: Gerstein protestierte laut gegen die Aufführung und wurde geschlagen und verletzt. Mitte 1936 versandte er nazifeindliche Broschüren, die er auf eigene Kosten hatte drucken lassen, zu Tausenden an hohe Ministerial- und Justizbeamte. Daraufhin wurde er Ende September 1936 verhaftet und im Oktober 1936 aus der NSDAP ausgeschlossen. Dieser Ausschluss wurde durch das Oberste Parteigericht auf seine Berufung in "Entlassung" aus der Partei umgewandelt. Nach seiner im Zusammenhang damit erfolgten Entlassung aus dem Staatsdienst studierte Gerstein Medizin an dem Deutschen Institut für Ärztliche Mission in Tübingen, ohne dieses Studium zu einem Abschluss zu bringen.
Am 14.Juli 1938 wurde Gerstein wegen staatsfeindlicher Betätigung wieder verhaftet - der Schutzhaftbefehl datiert vom 23.Juli 1938 - und in das Konzentrationslager Welzheim gebracht, aus dem er nach einigen Wochen wieder entlassen wurde. Von Ende 1939 bis Spätsommer 1940 arbeitete er als Betriebsleiter in der Rhön. Noch zu dieser Zeit meldete er sich, wie seine Witwe bekundet hat, zur SS. Im März 1941 wurde er zur SS einberufen. Er erhielt zunächst eine Grundausbildung und wurde dann auf Grund seiner Kenntnisse auf technischem und medizinischem Gebiet in den technischärztlichen Dienst übernommen und dem SS-Führungshauptamt, Amtsgruppe D, Sanitätswesen der Waffen-SS, Abteilung Hygiene, zugeteilt. Hier betätigte er sich wesentlich auf dem Gebiete der Desinfektion, kam schnell vorwärts und wurde im Januar 1942 als Sturmführer Abteilungsleiter der Abteilung Gesundheitstechnik. In dieser Eigenschaft unterstand ihm der ganze technische Desinfektionsdienst einschliesslich der Desinfektion mit hochgiftigen Gasen und in dieser Eigenschaft kam er auch erstmalig mit dem Angeklagten in Berührung.

Bevor jedoch auf den Kontakt Gersteins mit dem Angeklagten näher eingegangen wird, bleibt noch die Frage zu prüfen, warum Gerstein, der bisher aus seiner antinazistischen Einstellung keinen Hehl gemacht hatte und dafür auch verfolgt worden war, in die SS, die Verkörperung nationalsozialistischer Bestrebungen und Ideale, eintrat und eintreten konnte.
Seiner Frau hat er nach ihrer Aussage keinen Grund genannt und lediglich gesagt: "Die wollen mich nicht, die müssen mich aber nehmen", ohne allerdings eine Erklärung für dieses angebliche "müssen" zu geben. Dass er, wie er dem Zeugen Ne. erzählt hat, nach Verabredung mit Pfarrer Niemöller in die SS eingetreten ist, kann schon deshalb nicht zutreffen, weil Niemöller sich bereits 1937 in einem Konzentrationslager befand und seitdem mit Gerstein nicht mehr in direkter Verbindung stand.
Auch dem Zeugen Dr. Ec. hat er erklärt, er sei nach Befragung seiner geistlichen Berater in die SS gegangen, ohne dass jedoch einer der geistlichen Zeugen dies bestätigt hat. In gewissem Gegensatz dazu steht die Erklärung, die er seinem alten Freund, dem Zeugen Sch., gegeben hat: Er habe unter ständiger Aufsicht des Sicherheitsdienstes gestanden und dieser habe ihn aufgefordert, in die SS einzutreten. Er, Gerstein, habe dies als einen Aufruf Gottes angesehen, in das Lager des Feindes zu gehen.
Der Wahrheit am nächsten dürfte die Begründung kommen, die er einer Anzahl von Zeugen, wie Pfarrer Mo., Kirchenrat We., Me., von O., gegeben und die er auch in dem von ihm hinterlassenen Bericht, auf den noch näher eingegangen werden wird, angeführt hat: Die wegen Schizophrenie erfolgte Zwangstötung einer Schwägerin, Eb., in Hadamar. Der Zeuge Kirchenrat We. Hat geschildert, wie Gerstein an dem Abend der Beisetzung dieser Verwandten zu ihm gekommen sei und erklärt habe, er wolle jetzt wissen, was an den Gerüchten über Tötungen von Menschen wahr sei, und habe sich entschlossen, mit diesem Ziel in die SS einzutreten. Allerdings ist auch hier ein gewisser Widerspruch insofern, als der Zeuge als Datum dieses Gesprächs den 21.Februar 1941 nennt, während nach der Aussage der Witwe Gerstein sich schon erheblich früher zu der SS gemeldet hatte und ja auch bereits im März 1941 in sie einberufen wurde.
Was auch immer die Veranlassung für Gersteins Eintritt in die SS und der Grund für seine verschiedenen Versionen über die Veranlassung dieses Eintritts gewesen sein mögen, eins muss nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme über seine Person als festgestellt angesehen werden: Gerstein ist nicht aus nationalsozialistischer Überzeugung oder um die Idee des Nationalsozialismus zu unterstützen, in die SS eingetreten. Keiner der Zeugen glaubt, dass sich Gerstein durch seinen und nach seinem Eintritt in die SS "um 180° gedreht hat" (Niemöller), vielmehr geht aus allen Zeugenaussagen eindeutig und übereinstimmend hervor, dass Gerstein war und blieb, als was Kirchenrat We. ihn bezeichnet hat: ein "ganz bewusster, entschiedener und entschlossener Kämpfer gegen das 3.Reich".

Dafür ist besonders ein Vorfall bezeichnend, der sich noch vor dem Kontakt Gersteins mit dem Angeklagten zutrug: sein Verhalten nach einem Besuch in dem Vernichtungslager Belcec 1 im August 1942, in dem er der Vergasung mehrerer Tausend Juden mittels Auspuffgasen eines Dieselmotors beiwohnte. Die Schilderung dieses Vorfalls, die er in seinem hinterlassenen Bericht gegeben hat, ist erschütternd und gibt seinem Entsetzen und seiner Empörung deutlich Ausdruck. Sie ist einer der wenigen Augenzeugenberichte von Massenvergasungen und als solcher von dem sachverständigen Zeugen, Professor Ro., für seine zeitgeschichtlichen Studien verwandt worden.
Auf der Rückfahrt von Warschau nach Berlin kam er mit dem Zeugen von O. ins Gespräch, der als Mitglied der schwedischen Gesandtschaft in Berlin dienstlich in Warschau zu tun gehabt hatte. Die Schilderung, die von O. in seiner Zeugenaussage von diesem Zusammentreffen gegeben hat, stimmt im wesentlichen mit der von Gerstein in seinem Bericht gemachten überein. Von O. war in dem Korridor des Schlafwagens ein SS-Offizier aufgefallen, der nervös war und offenbar ein Gespräch mit ihm beginnen wollte. Von O. sprach dann diesen Mann an, der sich als Gerstein vorstellte, mit einem Ausweis legitimierte und von O. fragte, ob er ihn in der Gesandtschaft in Berlin aufsuchen könnte. Auf von O's Bemerkung, er könne ihm auf der Reise sagen, was er ihm sagen wollte, habe Gerstein ihm mit gebrochener Stimme gesagt, er habe gestern so und so viele Menschen sterben gesehen. Er gab dann einen ins Einzelne gehenden Bericht über das, was er in Belcec gesehen hatte. Er bat von O., durch seine neutrale Gesandtschaft diese Massenmorde in der Welt bekannt zu machen; die Alliierten sollten die Deutschen durch Flugblätter davon unterrichten. Als Referenz gab Gerstein den jetzigen Bischof Dibelius an, den von O. einige Tage später zufällig traf und der ihm seine Bekanntschaft mit Gerstein bestätigte. Von O. hat dann Gerstein nur noch einmal in der Gesandtschaft in Berlin wiedergesehen, wo Gerstein nervös und erregt fragte, was von O. unternommen hätte. Nach dem Zusammenbruch hat von O. versucht, Gersteins Verbleib ausfindig zu machen, um etwas für ihn zu tun und sein Zeugnis für ihn abzugeben, da er von Gersteins "Echtheit" überzeugt war.
Auch anderen Zeugen hat Gerstein unmittelbar nach seiner Rückkehr von diesem Erlebnis berichtet, so Bischof Dibelius, zu dem er erregt und blass kam und den er bat, ihm zu helfen, die Kenntnis von diesen Dingen im Ausland zu verbreiten, und den Zeugen Armin P. und Sch. Später hat er dies in derselben Weise auch Pfarrer Re., Prälat Bu., Kirchenrat We. und Dr. Me. erzählt. Gerstein will sich auch, allerdings ohne Erfolg, bemüht haben, mit der Nuntiatur in Berlin in Verbindung zu treten.
Zusammenfassend hat das Gericht den Eindruck gewonnen, dass Gerstein trotz aller Widersprüche in seiner Natur und in seinem Auftreten ein ehrlicher Gegner des Nationalsozialismus war, eine im Rahmen der SS einmalige Persönlichkeit mit "Starrheitszügen eines Michael Kohlhaas" (Niemöller), ein "Idealist und Fanatiker", wie ihn der Zeuge Sch., der Gerstein von allen Zeugen wohl am längsten kannte, genannt hat, wobei er hinzufügte, dass Gerstein, der "etwas merkwürdig" war und "manchmal sehr geistvoll" sein konnte, "an der Grenze einer normalen Denkweise" stand. Dieser Eindruck wird durch die weiteren Ereignisse bestätigt und bestärkt.

http://www1.jur.uva.nl/junsv/Excerpts/415a007.htm

Benny
26.02.2004, 08:09
Es reicht eben nicht "Fakten" zu kopieren, die aus zweifelhaften, d.h. eindeutig Rechtsradikal-Revisionistischen-Neo-Nazi-Websites stammen.

Das ist so etwas von durchsichtig und klar in dem Ziel, dass es schon an einen Kamikaze-Flieger erinnert.

Halteverbot
26.02.2004, 10:01
ein gutgemeinter Rat: Eure unsagbar kläglichen Versuche, der seriösen Geschichtsforschung durch nichtsnutziges Stammtischgeseier Paroli zu bieten, wirken umso lächerlicher, als dass ihr euch noch nicht mal am Riemen reißen könnt, wenn man die Gesetzeslage auch nur andeutet. Pawlow hätte seine Freude an euch Spitzbuben gehabt, einigen trieft ja hier schon der Schaum vom Maul wie den Pferden vorm Tjostieren, und das, bevor die sechs Millionen überhaupt gefallen sind. Immer mit der Ruhe, dann nimmt man euch in Zukunft evtl. sogar ernst, wobei: Gott bewahre!

Du scheinst nicht zu verstehen um was es geht, Hinweis!
Niemand würde sich hier über die Gesetzeslage hinwegsetzen und den HC leugnen. Das ist auch bisher nur in Ausnahmefällen, aber nicht von den heute noch existierenden Mitlgiedern geschehen.
Daher ist es absolut unangebracht und armselig wie Benny hier versucht die geringsten Zweifler die Luft abzuschnüren. Dies hat Gothaur schon sehr gut formuliert.
Würde ich der Logik Bennys folgen, müsste ich dir jetzt erklären, dass ich dich wegen Beleidigung, Verleumdung, und was mir sonst noch so einfällt anklagen könnte!
Wenn du selbst nicht siehst wie lächerlich es ist, kann ich wenig machen.


P.S. Sollte hier wer den leisesten Zweifel bzgl. Holocaust äußern, dann zeig ich alle an, und ihr wisst, was das bedeutet? Zwei Quadratmeter Freiheit für jeden von euch. Na, schon wieder auf 130, haha, 180?

Wenn du es für richtig hältst mach es doch. Solange jemandem die Mittel ausreichen hat man es eigentlich nicht nötig dem anderen mit einer Anzeige zu drohen, aber in diesen Fällen wohl schon!


Ich zweifele den Bericht des SS-Offiziers Kurt Gerstein an. Auch die anderen.

Was? Ein Zweifel?
Ich muss dich jetzt wegen Zweifel anzeigen. :rolleyes:


Oft ist es so, dass aus der Rechtsradikalen Ecke fingierte, gefakte "Berichte" und "neue Fakten" präsentiert werden, um diejeniegen, die sich ernsthaft mit dem Holocaust befassen, zu verunsichern.

Aber natürlich Bennylein!
Hast du dafür auch irgendwelche Beweise?
Wenn nicht wirst du noch heute wegen Verleumdung und übler Nachrede angezeigt!
Sag mir doch einmal wieso ich den Russen mehr Glauben schenken sollte wie den Deutschen?
Deiner Logik nach, kann ich mehr das Recht nehmen die gesamte Geschichtsschreibung anzuzweifeln, bzw als erfunden anzusehen.


Der Grund ist einfach: Möglichst viel Schaden in den Reihen der Antifaschisten und Gegnern der Neo-Nazis anrichten

Schonmal an den Spruch: Gewalt verursacht Gegengewalt gedacht?


Es reicht eben nicht "Fakten" zu kopieren, die aus zweifelhaften, d.h. eindeutig Rechtsradikal-Revisionistischen-Neo-Nazi-Websites stammen.

Mehr hast du nicht zu bieten Genösschen?
Sag mal woher denn unsere Geschichtsschreibung stammt?
Und wer machte aus Saddam einen Teufel, der auf seinen hundert thermonuklearen Bomben schläft?
Wer machte die Waffen-SS zu der miesesten und feigsten Armee der damaligen Zeit, obwohl sie bewiesen die beste war?

Benny
26.02.2004, 10:07
Original von Ruolf
Was? Ein Zweifel?
Ich muss dich jetzt wegen Zweifel anzeigen.
Tu es. Ich freue mich.

Hinweis
26.02.2004, 11:39
Original von Gothaur
Schade, sehr schade, - wieder mal mehr nicht drin, außer eine zotige Anmacherei.
Gothaur

Nicht traurig sein, wenn wir ehrlich sind, hat sich dein Beitrag doch höchstens indirekt mit der Holocaustdeutelei beschäftigt, und von daher bist du nicht unbedingt als Mitglied der Gemeinde zu betrachten. Ich würd dir ja gerne eine solide, wohldurchdachte Antwort vorsetzen, tscha, aber dann meldet sich meine alte Formulierungsschwäche und es kommt wieder nur Mist raus.

Und noch mal was an alle: Macht ihr euch jetzt eigentlich in die Hose, weil ich erzählt habe, ich würd' euch vor den Kadi zerren? Richtig so.

l_osservatore_uno
26.02.2004, 11:56
Original von Hinweis Und noch mal was an alle: Macht ihr euch jetzt eigentlich in die Hose, weil ich erzählt habe, ich würd' euch vor den Kadi zerren? Richtig so.

... ist's lieber, jemand sagt klar an, was er meint und verzichtet auf jede Hinterfotzigkeit.

Insofern ... unterscheidest Du Dich vorteilhaft von anderen Typen, die ich in solcherlei Fragen in Foren schon 'kennengelernt' habe.

Gruß!

Enzo

Hinweis
26.02.2004, 12:19
Original von l_osservatore_uno

Ehrlich gesagt, Hinweis, mir ist's lieber, jemand sagt klar an, was er meint und verzichtet auf jede Hinterfotzigkeit.

Insofern ... unterscheidest Du Dich vorteilhaft von anderen Typen, die ich in solcherlei Fragen in Foren schon 'kennengelernt' habe.

Gruß!

Enzo

Sach mal, Enzo, du hast jetzt aber schon verstanden, wie das zu deuten ist? Ist mir ja schon fast peinlich, das zu erklären, aber hey: Ein hoher Anteil dessen, was ich hier zum Besten gebe, ist, sagen wir: nicht hundertprozentig ernst gemeint.

Na denn...

Hinweis

l_osservatore_uno
26.02.2004, 12:32
Original von Hinweis Sach mal, Enzo, du hast jetzt aber schon verstanden, wie das zu deuten ist? Ist mir ja schon fast peinlich, das zu erklären, aber hey: Ein hoher Anteil dessen, was ich hier zum Besten gebe, ist, sagen wir: nicht hundertprozentig ernst gemeint.

Na denn...

Hinweis

... schon, dass ich das ordentlich zuordnen kann.

Und es ist ja auch so, dass der eine oder andere durchaus 'ne 'Warnung' nötig hat - bevor Heulen und Zähneklappern ist.

Oder?

Enzo

Luciérnaga
26.02.2004, 12:33
Original von Gothaur
Du, und ja nicht nur Du, sondern, sagen wir ruhig Deinesgeichen, ihr kämpft verzweifelt gegen ein gnadenloses Diktum an, und das heißt Zeit.
Du weißt das auch. So, wie der nicht angezweifelte Holocaust der Vergangenheit angehört, so bist auch Du bereits Bestandteil dieser Vergangenheit, die unaufhaltsam zunimmt, während Du abnehmen wirst.
Man sollte nicht den Fehler machen, von einem kleinen Forum auf die große Menschheit zu schließen. und die Zukunft wird das vertiefen, was jetzt schon weit verbreitet ist.
Die Gleichgültigkeit. Und die Gleichgültigkeit ist die Größe, die sich nicht beeinflussen läßt, denn wer ständig aus der Gleichgültigkeit herausreißen will, und Dogmen zum Gesetz erhebt, der erlebt zuletzt die Abneigung, den Unwille, und je lauter das Geheul wird, desto tauber werden die Ohren. Das ist nun mal völlig normal.
Europa wird sich in den kommenden Jahren gravierend verändern, und dann werden es auch andere Probleme sein, die die Menschen bewegt.
"Was juckt mich der Tod von Gestern!" - wird dann die Devise sein, und daran wirst Du nichts ändern können.
Irgendwann wird das Unrecht, das Deutschland als Deutsches Reich zu verantworten hatte, sich relativieren, und verschwinden, und groteskerweise wird es gerade der europäische Gedanke, und das politische Zusammenwachsen sein, das diesen Prozess beschleunigen wird.
Was Du machst, das ist der verzweifelte letzte Kampf der Rache, die Du Erinnerung nennst. Aber diejenigen, die tatsächlich getroffen werden, - was wird bei ihnen, und ihrem Umfeld zurückbleiben? Wut, - und Hass.
Gut, Du sagst jetzt bestimmt, Du kannst damit leben, aber was Du wirklich anrichtest, darüber machst Du Dir keine Gedanken. Das so kleine Keimzellen entstehen, die zusammenwachsen können, das siehst Du nicht, oder Du verweigerst den Blick dafür.
Die tragische Realität der Geschichte, Benny, die ist das Trauma eines gesamteuropäischen vernichtenden Krieges, aber nicht die industrielle Vernichtung der jüdischen Bevölkerung der europäischen Staaten.
Du merkst es doch auch an vielen Reaktionen, und Meinungen. Das Trauma, das ist die Verwüstung, die Vernichtung, - der Genocid, die Shoa, - das ist die Schuld.
Aber dieses Trauma sorgt dafür, daß Europa sich zu einem gemeinsamen Konzept entwickelt, und eventuell eines Tages die Vereinigten Staaten von Europa entstehen werden. Wie aber die politsche Zukunft dieses Europa aussehen wird, das kannst Du nicht entscheiden, bzw beeinflussen.
und somit wird dann letztendlich die Vernichtung der jüdischen Bevölkerung in Europa ein Kapitel vieler blutiger Ereignisse der Vergangenheit sein. Denn die Gleichgültigkeit, und die Gemeinsamkeit eines neuen großen politischen Systems wird die Schuld zurückdrängen, - denn wie können gleichberechtigte Partner zusammenleben, wenn einem ständig Schuld vorgehalten wird. Das funktioniert jetzt noch, aber in der Zukunft?
Und Europa wird sich Problemen stellen müssen, die die ganze Kraft der Völker benötigen, diese aufzufangen und zu bewältigen.
Schau Dir den Verlauf von Geschichte an, und Du wirst sehen, daß es Prozesse der Zeit gibt, die den interpretierenden Ablauf regeln.
Das Benny, ist Dein verzweifelte Dilemma, und auch der Abgesang auf die Tragik der Geschichte.
Gothaur
Ich halte Dein hier skizziertes Szenario für nicht sehr wahrscheinlich, Gothaur!
Erstens halte ich die Gleichgültigkeit für beweitem nicht so ausgeprägt, wie Du es darstellst! Wenn ich mir meine Umgebung anschaue, so sehe ich viele, die allgemein mit Scheuklappen und widerlicher Ignoranz durchs Leben schreiten, aber auch weitaus genug, die dies nicht tun. Gleichgültig kann man meines Erachtens nur sein, wenn man a) unwissend (da ignorant) oder b) selber in so großer Not ist, dass man andere Belange nicht mehr beachtet. So lange es genug derer gibt, die nicht ignorant und unwissend durchs Leben schreiten, wird es auch immer eine Grundlage dafür geben, Ignorante durch quasi willkürliche Konfrontation von ihrem bequemen Teppich der Ignoranz zu verscheuchen!
Du behauptest, eine wie in b) beschriebene Not würde auf Europa zukommen, doch das halte ich für äußerst übertriebene Spekulation! Welche Anhaltspunkte gibt es dafür, dass ganz Europa sich in einen Ort der Misere verwandelt?! Wir stehen vor großen Herausforderungen, aber die Meisterung derer steht weiterhin offen und ist weiterhin machbar!

Desweiteren kann ich von mir behaupten, dass für mich, die ich ja nun bereits der 3. Generation nach dem Krieg angehöre, die Vernichtung durch Krieg und die Vernichtung der Juden, bzw. weiterer Minderheiten, eindeutig auf eine hitlersche Wahnsinns-Ideologie zurückzuführen sind und somit keineswegs voneinander getrennt gesehen werden können!

Auch in einem europäischen Bundesstaat muss es nicht die Schuld sein, die im Vordergrund steht, sondern die VERANTWORTUNG, auf die ich immer von neuem hinweise! Und das muss keine alleindeutsche Verantwortung sein, sondern es kann sich um eine ganzeuropäische, auf den Werten der Demokratie und daher der Menschlichkeit beruhende Verantwortung zum Schutz von Minderheiten handeln.

Auf welche Probleme spielst Du an, die die Kraft aller europäischen Völker beanspruchen sollen? Auf die möglichen Probleme, die sich aus der weiteren Integration ergeben und vor allem mit der Ost-Erweiterung zusammenhängen oder auf den wachsenden Einfluss des Islam?
Ich sehe noch alle Türen zur Bewältigung offen und desweiteren keinen Grund, weshalb diese dazu führen sollten, dass die Grausamkeiten der Vergangenheit in Vergessenheit geraten und sich Dein Horror-Szenario erfüllt!

meli
26.02.2004, 13:58
[EDIT: Benutzer gesperrt. Nachricht vom System gelöscht.]

Benny
26.02.2004, 14:30
http://www1.jur.uva.nl/junsv/Excerpts/415a007.htm

http://www1.jur.uva.nl/junsv/Excerpts/415b009.htm

Benny
26.02.2004, 14:35
Die "revisionistischen" Pappdrachentöter
Wie man Behauptungen widerlegt, die niemand aufgestellt hat
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Eine beliebte Übung der "Revisionisten" geht so: Sie behaupten, von der "Systempresse" (eine Chiffre für das "jüdische Medienmonopol") würden groteske Lügen über den Holocaust verbreitet, und da diese Lügen verbreitet und von "Revisionisten" widerlegt worden wären, hätte man damit auch die Aussagen der Geschichtswissenschaft zum Judenmord widerlegt.

Das ist ein erstaunlicher Gedankengang. Dadurch, dass irgendjemand irgendwo mal etwas Falsches über den Judenmord gesagt haben soll, würden automatisch auch alle richtigen Erkenntnisse der gesamten Geschichtswissenschaft über dieses Ereignis ungültig?

Die "Logik" ist atemberaubend.

Doch damit nicht genug. Manchmal kann man sogar nachweisen, dass die sogenannten "Falschmeldungen" von den Auschwitzleugnern selbst erfunden oder durch manipulierte Zitate konstruiert worden sind.

Die Situation, die dadurch entsteht, entbehrt nicht einer gewissen Komik: Die Leugner des Judenmordes erlegen unter tosendem Beifall des "revisionistischen" Publikums einen Pappdrachen, den sie kurz vorher eigens zu diesem Zweck selbst aufgestellt haben.

Sehen wir also einem ehrfurchtgebietenden Pappdrachen unter die Schuppen:

Langowski und seine "Shabbes-goys" haben bis jetz noch nicht erstellt, was man unter "Holocaust" verstehen soll. Um den Holocaust zu leugnen, muß erst einmal festgelegt werden, was damit gemeint ist, und nicht einfach das Wort in den Raum stellen und behaupten, es ist gerichtsnotorisch belegt und jeglicher Zweifel daran ist strafbar.
Revisionisten BESTREITEN ja nur die Behauptungen, die als Basis zu diesem Holocaust benutzt werden. Das ist kein LEUGNEN, sondern BESTREITEN.
Bestritten wurden bis jetzt:

1) Lampenschirme aus Judenhaut.
2) Seife aus Judenfett.
3) Lichtschalter aus gedörrte Judendaumen.
4) Teppiche aus Judenhaare.
5) Ausgestellte Gaskammern als Mordwerkzeug.
6) Tötung von Juden in elektrischen Kammern
7) Tötung von Juden in Dampfkammern.
8) 4 Mill. "Opfer" in Auschwitz
9) Gaskammern im Deutschen Reich überhaupt.


Die Liste kann beliebig verlängert werden, aber diese neun, und mehr, Punkte wurden bisher von den Revisionisten >bestritten< und auch widerlegt. Das soll der Holocaust sein? Man kann doch nicht leugnen was nicht da oder wahr ist.

Manfred Koch[1]

Manchmal gibt es zu diesem Ungetüm noch folgendes Hinterteil:

10) 208 000 "vergaste" Opfer in Dachau. (Wo ist das dokumentiert?)
11) 26 Millionen Nazi K-Z Opfer (Wo ist das dokumentiert?)
12) 13 Millionen Dachau-Opfer (Wo ist das dokumentiert?)
13) Die wandlungsfähige Gaskammer in Mauthausen
14) Der "6 Mill. Holocaust" im Ersten Weltkrieg (Wo ist das dokumentiert?)
15) Eine Million Neger von Nazis "vergast". (Wo ist das dokumentiert?)
Manfred Koch[2]

Also gut, dann gehen wir das mal der Reihe nach durch.

"Lampenschirme aus Judenhaut"
Ob es Lampenschirme aus der Haut von jüdischen Gefangenen gab, ist meines Wissens nicht gesichert. Hellmuth Auerbach erwähnt zwar in Legenden, Lügen, Vorurteile (S. 137f), dass die Amerikaner einen Lampenschirm aus gegerbter und tätowierter Menschenhaut gefunden hätten, er macht aber keine Angaben zur Herkunft und zeigt sich in diesem Punkt kritisch und vorsichtig.

Ilse Koch, die Frau des Kommandanten von Buchenwald, hat nach Veröffentlichungen der amerikanischen und deutschen Presse angeblich tätowierte Hautstücke von Häftlingen ausgesucht und gerben lassen. In den Prozessen gegen Ilse Koch ist dies jedoch nicht nachgewiesen worden (vgl. Legenden, S. 138). Aus der übrigen Literatur sind mir Hinweise auf Lampenschirme aus Menschenhaut nicht bekannt.



PS-3420, Tätowierte Hautstücke
Zum Vergrößern anklicken

Doch auch wenn keine juristisch überzeugende Verbindung zu Ilse Koch bestanden hat, ist erwiesen, dass die Nazis tätowierte Hautstücke von Toten abgelöst und gegerbt haben. Zwei Exemplare sind auf der nebenstehenden Abbildung zu sehen.

In der historischen Beweisaufnahme für die Realität des Holocaust (des Judenmordes) haben diese Details allerdings keine große Rolle gespielt. Die millionenfachen Morde der Nazis sind durch andere Quellen hinreichend dokumentiert, und die Geschichtsforschung ist im Gegensatz zu den Auschwitzleugnern an morbiden Details wie diesen hier nur marginal interessiert.

"Seife aus Judenfett."
Die Behauptung, bis in die jüngste Zeit sei noch die "Seifenlüge" propagandistisch verbreitet worden, taucht auch in dem Text Die Zeit lügt auf, den Germar Rudolf zusammen mit dem Altnazi Remer veröffentlicht hat.

Der russische Anklagevertreter hat tatsächlich während der Nürnberger Prozesse Zeugenaussagen und ein angeblich echtes Rezept zur Produktion von Seife aus menschlichen Fettresten vorgelegt und behauptet, im Anatomischen Institut der Medizinischen Akademie in Danzig sei aus Leichen von KZ-Häftlingen Seife hergestellt worden. Allerdings war den Aussagen zu entnehmen, dass es sich nicht - wie von den "Revisionisten" unterstellt - um die Leichen von Juden, sondern

um die Leichen von Hingerichteten aus Gefängnissen handelte, die damals regelmäßig zu Lehrzwecken in der Anatomie benutzt wurden. Der Alliierte Gerichtshof ist weder bei den Verhandlungen noch im Urteil auf die russische Behauptung zurückgekommen.
(...)
Die auf den während des Krieges ausgegebenen Stücken der Einheitsseife eingeprägten Buchstaben RIF oder RJF bedeuten nicht, wie manchmal behauptet wurde, "Reines Judenfett", sondern standen für "Reichsstelle für Industrielle Fette und Waschmittel".
Legenden, Lügen, Vorurteile, S. 185f

Auch dieser Punkt ist entgegen den Behauptungen der Auschwitzleugner nie "als Basis zu diesem Holocaust benutzt" worden. Kein Kriegsverbrecher oder KZ-Aufseher ist verurteilt worden, weil er aus den Leichen jüdischer Opfer Seife hergestellt hätte. Die Täter sind vielmehr zur Rechenschaft gezogen worden, weil sie Menschen ermordet haben.

"Lichtschalter aus gedörrte Judendaumen."
Möglicherweise ist in der New York Times ein Artikel erschienen, in dem von tätowierter Menschenhaut und den Lichtschalter-Daumen die Rede war. Ich sage "möglicherweise", weil mir bis heute nur eine einzige Quelle dafür bekannt ist: Eben jener Herr Koch, der diesen fünfzehnköpfigen Pappdrachen höchstpersönlich aufgezäumt hat.

Doch selbst wenn dieser Artikel wirklich erschienen ist, bleibt festzuhalten, dass die Vorwürfe in den Verfahren gegen Ilse Koch keine Rolle gespielt haben. General Clay, der später das Strafmaß für Ilse Koch reduziert hat, meinte zu den Vorwürfen gegen die Frau des Lagerkommandanten:

Ein unternehmungslustiger Reporter, der zuerst ihr Haus betreten hatte, hatte ihr den schönen Namen "Die Hexe von Buchenwald" (The Bitch of Buchenwald) gegeben; außerdem hatte er einige weiße Lampenschirme gefunden, über die er schrieb, sie seien aus Menschenhaut gemacht. Dieser Reporter wurde ihr zum Verhängnis.
A. Smith, Die Hexe von Buchenwald, S. 227

Von einem "Lichtschalter aus gedörrte Judendaumen" ist da weit und breit nichts zu sehen, und in Bezug auf die historische Realität des Judenmordes spielt dieser Sachverhalt ohnehin keine Rolle. Im übrigen sieht man hier sogar, dass die Frau des Lagerkommandanten Koch durch Erkenntnisse der etablierten Geschichtsforschung entlastet wird.

"Teppiche aus Judenhaare."
Auch für diese Behauptung nennen die "Revisionisten" - wahrscheinlich aus gutem Grund - keine Quelle. Mir ist nichts dergleichen bekannt, und auch dieser Aspekt hat wie die vorigen keine besondere Rolle in der Geschichtsschreibung gespielt.

Allerdings gab es eine Anweisung von einem hohen Nazi-Funktionär, die sich auf einen ganz ähnlichen Punkt bezogen hat:

Der Chef des SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamtes, SS-Obergruppenführer Pohl, hat auf Vortrag angeordnet, daß das in allen KL anfallende Menschenschnitthaar der Verwertung zugeführt wird. Menschenhaare werden zu Industriefilzen verarbeitet und zu Garn versponnen. Aus ausgekämmten und abgeschnittenen Frauenhaaren werden Haargarnfüßlinge für U-Bootsbesatzungen und Haarfilzstrümpfe für die Reichsbahn angefertigt.
Brief des SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamtes vom
6. August 1942 an die Kommandanten der Konzentrationslager
zit. n. L. Poliakov, Das Dritte Reich und seine Diener, S. 483

"Ausgestellte Gaskammern als Mordwerkzeug."
Dunkel ist der Rede Sinn. Möglicherweise sind hier die Gaskammern in Auschwitz gemeint. Hin und wieder erheben "Revisionisten" den Vorwurf, die heute in Auschwitz zu besichtigenden Gaskammern wären Fälschungen, da sie nie für Vergasungen benutzt worden wären.

Wie alle Verbrecher haben auch die Nazis versucht, die Spuren ihrer Verbrechen zu verwischen. So hat Himmler am 25. November 1944 den Befehl erteilt, die Vernichtungsanlagen und besonders die Gaskammern in Auschwitz zu zerstören. In anderen Lagern war das bereits geschehen, stellenweise hatte man sogar die Leichen der Opfer wieder ausgegraben und nachträglich verbrannt. Auschwitz war das letzte noch arbeitende Vernichtungslager. Kurz bevor die Sowjets das Lager erreichten, wurden die Gaskammern gesprengt, und die Russen fanden nur noch ein Trümmerfeld vor.

Später wurde dann auf dem Gelände das Museum Auschwitz eingerichtet, und um den Besuchern vor Augen zu führen, wie die Massenmorde vor sich gegangen sind, wurde eine Gaskammer rekonstruiert. In dieser rekonstruierten Gaskammer wurde selbstverständlich niemand umgebracht.

Offenbar ist es den "Revisionisten" in diesem Fall erneut gelungen, eine Behauptung zu widerlegen, die niemand aufgestellt hat.

"Tötung von Juden in elektrischen Kammern."
Niemand gesteht gern Bildungslücken ein, aber an diesem Punkt habe ich eine. Mir ist nicht bekannt, wann und wo dieser Vorwurf jemals gegen die nationalsozialistischen Massenmörder erhoben worden wäre. In der gesamten historischen Literatur, die ich kenne, habe ich diesen Vorwurf noch nie gesehen, und meines Wissens ist kein einziger Angeklagter - weder in Nürnberg noch in späteren Prozessen - verurteilt worden, weil er Menschen in "elektrischen Kammern" ermordet hätte. Es bleibt den "Revisionisten" überlassen, zu belegen, wann und wo dieser Vorwurf überhaupt einmal eine Rolle gespielt haben soll.

Wie sie damit die historische Literatur widerlegen wollen, in der dieser Vorwurf nicht erwähnt wird, ist mir allerdings schleierhaft.

"Tötung von Juden in Dampfkammern."
Damit ist vermutlich das Lager Treblinka gemeint. Es gibt in der Tat eine Zeugenaussage, in der es heißt, in die Gaskammern von Treblinka wäre "Dampf" eingeleitet worden. Versteht man dies als "Wasserdampf", dann ist die Aussage falsch.

Ich halte - auch wenn ich zugeben muss, dass es sich um eine Spekulation handelt - die folgende Erklärung für die wahrscheinlichste: Der Zeuge, der diese Aussage gemacht hat, war nicht in den Gaskammern, sondern hat die Vergasungen von außerhalb beobachtet. Er hat gesehen, wie Menschen in die Gaskammern getrieben wurden. Eine Weile später ging die Tür wieder auf, und die Menschen waren tot.

Da die Opfer eng zusammengepfercht wurden, war es in den Gaskammern warm und feucht. Bei kühlem Wetter muss die feuchtwarme Luft nach dem Tötungsvorgang in Form von Dampfschwaden aus der Gaskammer entwichen sein. Verstärkt wurde dieser Eindruck unter Umständen noch durch die Tatsache, dass die Vergasungen in Treblinka mit Motorabgasen vorgenommen worden sind. Der Zeuge hat möglicherweise diese Schwaden feuchter und mit Abgasen durchsetzter Luft beim Öffnen der Türen beobachtet und wusste den Vorgang nicht anders zu beschreiben, als dass die Opfer mit "Dampf" getötet worden seien.

Falsch an seiner Aussage ist, dass die Menschen mit Dampf getötet wurden. Richtig an der Aussage ist, dass die Opfer lebendig in die Gaskammern getrieben und mit Gas getötet wurden und nach kurzer Zeit nicht mehr gelebt haben.

Ganz falsch ist das, was das National Journal im Rahmen der "revisionistischen Wahrheitssuche" daraus macht:

Nehmen wir einmal an, ein HOLOCAUST-GUTMENSCH studiert den Nürnberger Prozeß gegen die deutschen "Hauptkriegsverbrecher" (die Menschenmörder auf alliierter Seite wurden für ihren Völkrmord am deutschen Volk mit den höchsten Weihen versehen) und läßt sich seinen Holocaust-Glauben mit Dokument 3311-PS rückversichern, wonach in Treblinka Hunderttausende von Juden "verdampft" wurden.
National Journal

"Verdampft" wurde ganz sicher niemand, und das hat wohl auch niemand behauptet. Auch hier haben die "revisionistischen" Drachentöter wieder einen Pappkameraden erlegt, den sie selbst aufgestellt haben. Das erwähnte Dokument wurde in den Nürnberger Prozessen nur ein einziges Mal zitiert. Es hat in der Urteilsbegründung keine Rolle gespielt. Kein Nazi ist verurteilt worden, weil er seine Opfer mit "Dampf" getötet hätte

Und natürlich ist diese Aussage auch keine wesentliche Stütze unseres Wissensstandes über die Mordfabriken der Nazis. Unzähligen Aussagen und Dokumenten ist - völlig korrekt - zu entnehmen, dass die Opfer in den Vernichtungslagern mit Zyklon B oder Kohlenmonoxid getötet wurden. Diese zahllosen richtigen Aussagen lassen sich nicht durch eine einzige falsche oder ungenaue Aussage entkräften.

Die Zeugen, die glaubwürdige Aussagen gemacht haben, können nicht mit der Begründung für unglaubwürdig erklärt werden, es hätte irgendwo einen weniger zuverlässigen Zeugen geben - es sei denn, man unterstellt, dass der ganze Holocaust eine abgekartete Sache war und dass alle Zeugenaussagen und Beweise falsch und gefälscht sind.

Genau dies unterstellen die Auschwitzleugner.

Allerdings erhebt sich dann sofort die Frage, wie die Widersprüche in dieses Bild passen. Wenn man schon davon ausgeht, dass der ganze Judenmord ein Schwindel und das Produkt einer riesigen Verschwörung war, warum tauchen dann überhaupt fragwürdige Aussagen auf? Wenn alles nur eine Erfindung ist, warum hat man dann überhaupt diese widersprüchlichen oder ungenauen Aussagen erfunden? Warum hat man nicht gleich von vornherein dafür gesorgt, dass jeder einzelne Beweis hundertprozentig zu allen anderen passt?

Die Tatsache, dass es hier und dort Widersprüche und Unklarheiten in Details gibt und dass solche Details in der Literatur frei zugänglich sind, ist ganz im Gegenteil ein Indiz dafür, dass die Aussagen nicht manipuliert worden sind. Es ist die Aufgabe der Geschichtswissenschaft, diese Widersprüche zu klären, wo es möglich und nötig ist, und festzustellen, welche Aussagen glaubwürdig sind und welche nicht. Das ist geschehen, und das Ergebnis war, trotz mancher Widersprüche im Detail, eine bemerkenswert konsistente Beschreibung der Vorgänge in den nationalsozialistischen Mordfabriken.

"4 Mill. "Opfer" in Auschwitz"
Das ist kein Pappdrachen, sondern eine dicke, bunte "revisionistische" Ente. Es gibt schon seit längerer Zeit eine eigene Seite dazu. [4 Millionen]

"Gaskammern im Deutschen Reich überhaupt."
Das bezieht sich auf eine Äußerung des Historikers Broszat, die am 19.8.1960 in DIE WELT abgedruckt wurde. Es heißt dort laut Herrn Koch:

Die Massenvernichtung der Juden durch Vergasung begann 1941/1942 und fand ausschließlich an einigen wenigen hierfür ausgewählten und mit Hilfe entsprechender technischer Einrichtungen versehenen Stellen, vor allem im besetzten polnischen Gebiet (aber nirgends im Altreich) statt: in Auschwitz-Birkenau, in Sobibor am Bug, in Treblinka, Chelmno und Belzec.
Broszat, zitiert nach Koch[3]

Der Vorbehalt zitiert nach Koch hat hier durchaus seine Berechtigung. Die Art und Weise, wie Herr Koch mit Zitaten umgeht, kann man nur als gemeingefährlich bezeichnen [Berner Tagwacht].

Aber nehmen wir der Einfachheit halber an, dieses Zitat stimmt. Broszat sagt, die Massenvernichtung der Juden hätte im besetzten polnischen Gebiet stattgefunden. Daraus macht Herr Koch, oder besser das National Journal, bei dem Herr Koch sich diesen Textbaustein ausgeliehen hat, die Behauptung, es hätte keine Gaskammern im Deutschen Reich gegeben.

Das ist falsch. Es gab durchaus Gaskammern im "Altreich", und das widerspricht dem oben Gesagten keineswegs. Oben steht lediglich, dass die Massenvernichtung der Juden im Osten stattgefunden hat. Das schließt die Existenz von Gaskammern beispielsweise in Ravensbrück nicht aus. [Broszat]

Im Übrigen war die so genannte "Euthanasie" eine Art "Probelauf" für den Völkermord. Schon dort, in den Tötungsanstalten der Nazis im "Altreich", wurde die Ermordung von Menschen in Gaskammern erprobt. Einige Mitarbeiter, die auf diese Weise Erfahrungen gesammelt hatten, wurden später in die Vernichtungslager im Osten versetzt.

"208 000 "vergaste" Opfer in Dachau. (Wo ist das dokumentiert?)"
"Jahrzehntelang" wäre ihm dies erzählt worden, meinte Herr Koch an anderer Stelle. Irgendwo nennt er auch die Quelle: ("Lørdag, 1. oktober 1994 MORGENAVISEN JYLLANDS-POSTEN") und zitiert einen Zeitungsartikel, in dem von einem Martin Zaidenstadt die Rede ist, der für das KZ Dachau eine Zahl von 206.000 Opfern genannt hätte.

Ich finde das erstaunlich. Sollte Herr Koch tatsächlich eine dänische Tageszeitung bezogen, im Original gelesen und dann auch noch übersetzt haben?

Natürlich nicht. Herr Koch hat das von einer "revisionistischen" Web-Seite abkopiert. Wenn man den Text aufmerksam liest, stellt man außerdem fest, dass die Aussage noch nicht einmal von Zaidenstadt selbst stammt, sondern aus dem Artikel entnommen ist, den ein Journalist über diesen Mann geschrieben hat. Die Zahl ist, wie man an Herrn Kochs eigenem Beitrag sieht, kein Zitat von Zaidenstadt, sondern ein Einschub des Zeitungsschreibers:

Sein Schicksal ist mit der grausamen Geschichte dieser Stadt verknüpft. Das ist der Grund, warum er mit den Politikern Probleme hat. Für alle Zeiten wird der Name Dachau mit dem KZ-Lager verbunden sein, das sich während der Nazi-Zeit hier befand. 206.000 Menschen wurden im Lager ermordet. Als Gefangener überlebte Martin Zaidenstadt 3 Jahre in diesem Grauen.
Die Absprache mit den anderen
"Wir haben uns so abgesprochen, daß der Überlebende dafür sorgen solle, daß die Erinnerung an Dachau am Leben erhalten werde", erzählt der alte Mann.
National Journal, zit. n. Koch[4]

Also ein alter Mann, der möglicherweise etwas Falsches gesagt hat, und eine dänische Zeitung, die möglicherweise etwas Falsches geschrieben hat. Mit solchen "Argumenten" möchte Herr Koch die seriöse Geschichtsschreibung ins Wanken bringen?

Die Hervorhebung der Zwischenüberschrift oben ist übrigens von mir. Herr Koch hat beim Anfertigen dieses Textbausteins vergessen, die Formatierung von der Web-Seite zu berücksichtigen.

"26 Millionen Nazi K-Z Opfer (Wo ist das dokumentiert?)"
Das ist vor allem auf den Web-Seiten von Auschwitzleugnern "dokumentiert". In der seriösen Geschichtsschreibung hat diese Zahl nämlich keine Rolle gespielt. Der nächste Punkt kann mit diesem hier zusammengefasst werden, denn die 26 Millionen und die Zahl von 13 Millionen, die im nächsten Abschnitt besprochen wird, gehen auf die gleiche Falschmeldung zurück.

"13 Millionen Dachau-Opfer (Wo ist das dokumentiert?)"
Kann man eine Falschmeldung fälschen, bis sie stimmt? Die "Revisionisten" haben es versucht. In der Tat, es gab im Jahre 1945 eine Falschmeldung der Berner Tagwacht, in der von 26 Millionen Opfern der Nazis die Rede war. Diese Zahl hat aber in der Presse nie wieder eine Rolle gespielt, von der Geschichtswissenschaft ganz zu schweigen.
Nur den "Revisionisten" scheint die falsche Zahl ungeheuer wichtig zu sein - und weil die Sache noch nicht absurd genug war, haben sie in die Falschmeldung eine Zeile hineinfabriziert, die dort überhaupt nicht stand. Der Auschwitzleugner, der diese Fälschung der Falschmeldung verbreitet hat, war der oben bereits zitierte Herr Koch. Auf die Zitatfälschung angesprochen, meinte er, die eingefügte Zahl von 13 Millionen würde doch rechnerisch stimmen.

Offenbar ist den "revisionistischen Wahrheitssuchern" der Unterschied zwischen richtig rechnen und richtig zitieren nicht geläufig. Auch dieses "Argument", oder besser, dieser Textbaustein, ist beim National Journal zu finden. [Berner Tagwacht]

"Die wandlungsfähige Gaskammer in Mauthausen"
In einem seiner Usenet-Artikel nennt Herr Koch tatsächlich mehrere unterschiedliche Größenangaben für die Gaskammer in Mauthausen. Leider hat Herr Koch "vergessen", zu erklären, woher die Angaben stammen. Sie sind nicht überprüfbar, weil man nicht sehen kann, welchen Quellen er sie entnommen hat.

Seltsam bei seinen Angaben ist jedenfalls, dass in den unvollständigen Angaben zweimal der Name "Choumoff" auftaucht: Einmal als Gefangener in Mauthausen, dann als "Chef-Ingenieur Pierre Serge Choumoff".[5] Solange Herr Koch nicht belegt hat, wo die seriöse Geschichtswissenschaft sich auf diesen Häftling oder Chefingenieur stützt, brauchen wir uns nicht weiter damit zu beschäftigen. Denn warum sollte sich die Geschichtswissenschaft für etwas rechtfertigen, das sie nicht zur Stützung ihrer Aussagen benutzt hat?

"Der "6 Mill. Holocaust" im Ersten Weltkrieg (Wo ist das dokumentiert?)"
Beispielsweise bei Herrn Marzahn. Er schreibt in WAL:

Der Ex-US-Senator Glynn, sah am 31.10.1919 bereits in der Ukraine 6 Millionen Juden in einem Holocaust sterben. (The American Hebrew, New York, 31.10.1919, "Die Kreuzigung der Juden muß aufhören")
Norbert Marzahn, WAL[6]

Herr Marzahn distanzierte sich später von dieser Zahl und bezeichnete sie sogar als "Lüge".

Außerdem taucht dieses Zitat in einer Sammlung mit "1001" angeblichen Zitaten auf, die allesamt geeignet sind, Juden in einem schlechten Licht erscheinen zu lassen. In der Zeitschrift des Institute for Historical Review wurde ebenfalls ein entsprechender Text abgedruckt - für jeden Auschwitzleugner also eine erstklassige Adresse. [IHR]

Ernst Zündel dreht in seinem Text "Holocaust 101" die Schraube noch etwas weiter an:

Manche erinnern sich sogar an die unglaublichen, hysterischen Behauptungen des damaligen Gouverneurs des Staates New York in den Jahren 1917-18 (!), daß die Deutschen "Millionen von Juden umgebracht" hätten.
Noch bezeichnender war die Behauptung über die "...sechs Millionen" ! (Glynn, Martin, The Crucifixion of the Jews Must Stop, The American Hebrew, October 31, 1920.)

Zundelsite - Holocaust 101 / German - Part 1

Wenn man sich den Artikel anschaut, erkennt man - wie Herr Marzahn in seinen distanzierenden Bemerkungen völlig zu Recht erklärt hat -, dass dort von einem Mord an Millionen Juden nicht die Rede ist, und schon gar nicht davon, dass die Deutschen diese Menschen umgebracht hätten. Es geht in dem Artikel vielmehr darum, dass womöglich sechs Millionen Menschen verhungern könnten.

Von der Tyrannei des Krieges ist dort die Rede und von einer fanatischen Lust, jüdisches Blut zu vergießen. Im Wesentlichen ist der Text ein Aufruf, die hungernden Menschen nicht im Stich zu lassen. Wer dort angeblich jüdisches Blut vergießen will, wird nicht gesagt, und was eine Meldung aus dem Jahre 1919 mit der Realität des Judenmordes unter Hitler zu tun hat, bleibt ohnehin der Phantasie der "revisionistischen" Pappdrachentöter überlassen.

"Eine Million Neger von Nazis "vergast". (Wo ist das dokumentiert?)"
Angeblich stand das mal in einer amerikanischen Zeitung. Herr Koch hat jedenfalls an anderer Stelle einen entsprechenden Hinweis gegeben:

DAILY NEWS Brooklyn Sunday, November 5, 1985
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College students here sometimes ask what happened to due process of law when her father was arrested. "I tell them father was arrested with a state policy. They find it hard to grasp," she said. Catholic students are amazed when she explains the scope of Nazi extermination plans, telling her they had been unaware of the fact that anti-Nazi-Catholics and some 3.000 priests were killed in concentration camps, she said. In Harlem schools, Feldman was impressed by the fact that many black youngsters knew that the Nazis also murdered more than a million blacks as part of their "racial prurification" program.

Daily News, zit. n. Manfred Koch[7]

Herr Koch wohnt freilich nicht in New York, wo man die Stadtteile Brooklyn und Harlem findet, sondern in Los Angeles. Er wird dort wohl kaum eine Zeitung mit einem New Yorker Lokalteil abonniert haben.

Woher hat er's also?

Er hat es vom inzwischen sattsam bekannten National Journal, woher sonst. Herr Koch hat beim Abkopieren der Übersetzung (hier nicht zitiert) auch gleich die Amerikanismen mit übernommen, die in der deutschen Version dieses Textes beim NJ auftauchen.

Außerdem hat er das Datum falsch abgeschrieben, denn beim NJ lautet die Titelzeile folgendermaßen:

Daily News Brooklyn 6. Nov. 1988
National Journal, März 2000[8]

Das ist schon interessant: Da soll also am 6. November 1988 jemand in Harlem etwas Falsches über den Holocaust gesagt haben. Vielleicht war es aber auch am 5. November 1985, als das gesagt wurde, so genau weiß man das nicht. Auf jeden Fall soll aber das, was 1988 oder vielleicht auch 1985 gesagt worden sein soll, Zweifel an den Erkenntnissen der Geschichtswissenschaft begründen.

Noch einmal ganz langsam: Irgendjemand in Harlem - noch nicht einmal ein Historiker - sagt etwas Falsches, und schon sind alle Erkenntnisse der Geschichtswissenschaft über den Judenmord hinfällig?

In der Tat, so stellen die Herren "Revisionisten" sich das vor.



Die gerade abgehandelten fünfzehn Punkte sind durchaus repräsentativ für die Qualität der Argumente, mit denen die Auschwitzleugner die Welt oder doch mindestens ein paar Pappdrachen erschüttern wollen.

Kein einziger dieser Punkte hat für die Erforschung des Judenmordes eine wesentliche Rolle gespielt, wie es im Zitat oben behauptet wird; im Fall der Ilse Koch werden die Vorwürfe sogar von der etablierten Geschichtswissenschaft entkräftet. Die übrigen Punkte in der oben zitierten Liste sind teils unbelegt und entziehen sich der Überprüfung, oder sie sind schlicht absurd und lächerlich oder beruhen auf Verdrehungen und Fälschungen.

Theaterdonner und der Kampf mit Pappdrachen, das ist es offenbar, was die "revisionistische Wahrheitssuche" ausmacht. Mit der realen Welt und vor allem mit der historischen Realität hat dieses rechtsextremistische Kasperletheater nichts zu tun.



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Quellen
From: mankoch@worldnet.att.net (Manfred Koch)
Subject: Re: Purimfest
Date: Thu, 21 Nov 1996
Message-ID: <3290aef8.7723718@netnews.worldnet.att.net>
From: mankoch@worldnet.att.net (Manfred Koch)
Subject: Re: shoah (FR)
Date: Thu, 30 Jan 1997
Message-ID: <32eff955.905987@netnews.worldnet.att.net>
From: mankoch@worldnet.att.net (Manfred Koch)
Subject: Re: Purimfest
Date: Thu, 21 Nov 1996
Message-ID: <3293c5a5.7225328@netnews.worldnet.att.net>
From: mankoch@worldnet.att.net (Manfred Koch)
Subject: Re: Das "revisionistische Schlachtfest"
Date: Wed, 26 Feb 1997
Message-ID: <3313868e.90900@netnews.worldnet.att.net>
From: mankoch@worldnet.att.net (Manfred Koch)
Subject: Re: Damit niemand sagen kann, er haette nichts
Date: Sat, 22 Feb 1997
Message-ID: <330e62ea.11764385@netnews.worldnet.att.net>
Norbert Marzahn, WAL
From: mankoch@worldnet.att.net (Manfred Koch)
Subject: Re: Die sogenannten "jüdischen Kriegserklärungen"
Date: Mon, 20 Jan 1997
Message-ID: <32e3d316.8083147@netnews.worldnet.att.net>
Artikel im National Journal, deutsche Übersetzung
nach der englischsprachigen Ausgabe
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nachzulesen bei
http://h-ref.de/ar/4mil/drachentoeter.shtml

Benny
26.02.2004, 14:38
Die Literatur der Auschwitzleugner
Germar Rudolf und Otto Ernst Remer (Hrsg.)
Die ZEIT lügt

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Remer/Rudolf: Die ZEIT lügt


Der Text richtet sich gegen eine Artikelserie in Die ZEIT, die das Naziregime und den Judenmord zum Thema hatte. Der Altnazi Otto Ernst Remer fungierte als Herausgeber dieser Erwiderung, als Autoren werden genannt: H.K. Westphal, Dipl.-Ingenieur Dr. W. Kretschmer, Jurist, Dr. Ch. Konrad, Historiker, Dr. Dr. R. Scholz, Chemiker und Pharmakologe.

Hinter dem akademischen Autorenquartett verbirgt sich jedoch niemand anders als der vielseitige Germar Rudolf, der ganz allein für diese "revisionistische" Doppelkopfrunde aus erfundenen Experten verantwortlich zeichnet.[1]

Gleich am Anfang des Textes findet man die folgende Stelle:

Die Lüge von der Seifenherstellung durch Judenfett wurde erst kürzlich zurückgenommen[3].
Remer/Rudolf, Die ZEIT lügt

In Anmerkung 3 bezieht Rudolf sich auf The Daily Telegraph vom 25.4.1990. Es mag stimmen, dass die Zeitung an diesem Tag einen Artikel über die Falschmeldung gebracht hat, dass die Nazis Seife aus dem Körperfett ermordeter Juden hergestellt hätten. Es stimmt aber nicht, dass diese Falschmeldung erst an diesem Tag zurückgenommen worden wäre.

Diese Behauptung wurde während der Nürnberger Prozesse vom russischen Ankläger vorgebracht, hat jedoch bei der Urteilsfindung nicht die geringste Rolle gespielt. Außerdem war schon damals den als Beweis angebotenen Aussagen zu entnehmen, dass es sich nicht um die Leichen von Juden aus Konzentrationslagern gehandelt haben soll, sondern um die Leichen von Menschen, die in einem Gefängnis hingerichtet worden waren.

Nachforschungen des Instituts für Zeitgeschichte im Jahre 1960 ergaben, dass die russischen Behauptungen unbegründet waren. Ein von der Staatsanwaltschaft Flensburg gegen den speziell beschuldigten Professor eingeleitetes Ermittlungsverfahren wurde im Sommer 1948 eingestellt, da alle Anschuldigungen widerlegt werden konnten.
W. Benz, Legenden, Lügen, Vorurteile, S. 185

Als Beweise dafür, dass die Behauptung über die "Seife aus Judenfett" nicht stimmt, liegen demnach vor: Die Akten der Nürnberger Prozesse von 1945/1946, Ermittlungsakten der Staatsanwaltschaft Flensburg von 1948, eine Dokumentation vom Institut für Zeitgeschichte von 1960.

Germar Rudolf ignoriert diese viel älteren Beweise und behauptet, die "Lüge von der Seifenherstellung" wäre erst 1990 zurückgenommen worden.

Welchen Sinn hat diese unzutreffende Darstellung, die zudem relativ leicht zu widerlegen ist?

Wenn man weiß, wie "Revisionisten" arbeiten, fällt die Antwort nicht schwer. Die rechtsextremistischen Geschichtsfälscher bauschen häufig unzutreffende (teils sogar von ihnen selbst erfundene) Vorwürfe gegen das Nazi-Regime auf, um anschließend sagen zu können: Wenn solche unberechtigten Vorwürfe erhoben werden, dann stimmen alle anderen Vorwürfe gegen die Nazis wahrscheinlich auch nicht.

In Wirklichkeit haben die "Wahrheitssucher" aber nur ein Potemkinsches Dorf in Trümmer gelegt, das sie eigens zu diesem Zweck selbst aufgebaut haben. [vgl. Die Pappdrachentöter]

Über die Nürnberger Prozesse schreibt der vierfältige Herr Rudolf:

Als Grundlage für die heutigen historischen Wahrheiten über den Holocaust gelten die Feststellungen des alliierten Siegertribunals von Nürnberg. In seiner Anklagerede vor dem Internationalen Militärtribunal (IMT) in Nürnberg bekannte der jüdische Chefankläger R. H. Jackson 1945: »Als Militärgericht ist dieses Gericht die Fortsetzung der Kriegsanstrengungen der Vereinten Nationen [gegen das deutsche Volk durch psychologische Kriegsführung].«
Remer/Rudolf, Die ZEIT lügt

Der erste Satz ist schlicht und ergreifend falsch. Grundlage unseres Wissens sind die immer wieder überprüften, neu gewichteten und verifizierten Erkenntnisse zahlreicher Historiker auf der ganzen Welt, die ein sehr zuverlässiges Bild der nationalsozialistischen Massenmorde zeichnen können. Nachzulesen ist dies in jedem seriösen historischen Werk.

Germar Rudolfs Einschub am Ende des Zitats gibt zudem einen interessanten Aufschluss über die Denkweise der Auschwitzleugner. Das Militärgericht hat sich keineswegs pauschal gegen das deutsche Volk gewandt, sondern vielmehr eine begrenzte Zahl von Kriegsverbrechern zur Rechenschaft gezogen, die sich angemaßt haben, im Namen des deutschen Volkes Tod und Vernichtung über ganz Europa und auch über Deutschland selbst zu bringen.

Germar Rudolf setzt die verbrecherischen Nazi-Führer mit dem deutschen Volk gleich und beweist damit, dass nicht etwa irgendwelche bösartigen Feinde Deutschlands pauschal alle Deutschen verurteilen, sondern dass es die Nazi-Apologeten wie Germar Rudolf sind, die Volk und Verbrecher zur Deckung bringen und damit fahrlässig oder gar vorsätzlich das ganze deutsche Volk einer Kritik aussetzen, die nur den Verbrechern gelten dürfte. Geschichtsfälscher wie Germar Rudolf benutzen das deutsche Volk als Kugelfang, um die nationalsozialistische Verbrecherbande vor jeglicher Kritik abzuschirmen.

Ein weiterer Punkt:

In einer Pressemitteilung von M. Broszat vom Institut für Zeitgeschichte, einer politischen Institution, wurde schon 1960 klargestellt, daß weder in Dachau, noch in irgendeinem anderen Konzentrationslager auf dem Gebiet des Altreiches Vergasungen stattfanden[15]. Die anderslautenden Zeugenaussagen bezüglich dieser Lager gelten heute allgemein als Falschaussagen, Urteile des IMT über diesen Komplex als Fehlurteile.
Remer/Rudolf, Die ZEIT lügt

Diese Behauptung gehört zum Standardrepertoire der Holocaust-Leugner. Sie ist eine böswillige Verzerrung einer Aussage des Historikers Martin Broszat über die Gaskammern im "Altreich"

Nicht weit darunter folgt die nächste Falschmeldung:

Wie wahnsinnig die gegen die Deutschen erlogenen Anschuldigungen waren, zeigt die Vernehmung von A. Speer durch R.H. Jackson[17]. Jackson beschuldigte die Deutschen in der Nähe von Auschwitz durch das Zünden einer Atombombe zwanzigtausend Juden auf einen Schlag spurlos vernichtet zu haben. Diese Anschuldigung, 101/2 Monate nach Hiroshima, stammt aus dem Mund eines amerikanischen Anklägers gegen deutsche Staatsmänner, die nie in den Besitz von Atomwaffen gelangten. Diese Randbedingungen der Nürnberger Prozesse verschweigt uns DIE ZEIT und erweist sich durch die Unterschlagung wichtiger Informationen als manipulierendes Organ.
Remer/Rudolf, Die ZEIT lügt

In Fußnote 17 nennt Rudolf den Holocaust-Leugner Carlos W. Porter als Quelle. Auch hier zeigt sich wieder, dass die "Revisionisten" am liebsten Behauptungen widerlegen, die niemand aufgestellt hat. In den Aufzeichnungen des IMT heißt es an der betreffenden Stelle:

JUSTICE JACKSON: Man hat mir einen gewissen Bericht über ein Experiment, das in der Nähe von Auschwitz durchgeführt wurde, ausgehändigt, und ich möchte wissen, ob Sie davon gehört haben oder etwas davon wußten. Der Zweck dieses Experimentes war, ein schnelles und wirksames Mittel zu entdecken, mit dem man Menschen, ohne sich weiter - wie man es bisher getan hatte - mit Erschießen, Vergasen oder Verbrennen anstrengen zu müssen, auf dem schnellsten Wege vernichten konnte. Wie man mir mitgeteilt hat, wurde das Experiment in folgender Form durchgeführt: In einem kleinen provisorischen Dorf, das für diesen Zweck vorübergehend aufgebaut wurde, brachte man 20000 Juden unter. Mit Hilfe dieses neu erfundenen Zerstörungsstoffes wurden diese 20000 Menschen fast augenblicklich vernichtet, und zwar derartig, daß auch nicht das geringste von ihnen übrig blieb. Die Explosion erzeugte eine Temperatur von 400 bis 500 Grad Celsius und zerstörte die Leute derartig, daß sie überhaupt keine Spuren hinterließen.
Digitale Bibliothek Band 20: Der Nürnberger Prozeß

Jacksons vorsichtige Fragestellung lässt vermuten, dass er von diesem Bericht selbst nicht überzeugt war; und dies ist in der Tat die einzige Stelle in den IMT-Protokollen, an der von diesem Bericht überhaupt die Rede ist. Anscheinend ist das Papier nach Speers Befragung sang- und klanglos von der Bildfläche verschwunden, weil man es nicht für ein brauchbares Beweismittel hielt.

Es handelt sich hier offenbar um eine Anschuldigung, die nicht länger als einige Minuten im Raum stand; wie sich gleich zeigen wird, konnte Speer die Vorwürfe leicht abwehren. Von Atomwaffen ist hier - entgegen Rudolfs Behauptung - ohnehin nicht die Rede, denn aus Speers Antwort geht hervor, dass er die Frage auf chemische Waffen bezogen hat.

SPEER: Nein, das halte ich auch für absolut unwahrscheinlich. Wenn wir in der Vorbereitung ein derartiges Kampfmittel gehabt hätten, das wäre mir nicht unbekannt geblieben. Wir haben aber ein derartiges Kampfmittel nicht gehabt, denn es ist klar, daß auf dem Gebiet des chemischen Krieges ja auf beiden Seiten versucht wurde, alle Kampfmittel zu erforschen, die überhaupt nur möglich waren, weil man ja nicht wußte, welcher Teil mit dem chemischen Krieg anfängt.
Der Nürnberger Prozeß

Aus der Tatsache, dass Jackson Speer nicht korrigiert, kann man entnehmen, dass Jackson sich von Speer richtig verstanden fühlte. Er hatte tatsächlich chemische und keine atomaren Waffen gemeint. Außerdem zeigt sich im weiteren Verlauf der Befragung, dass Jackson Speers Aussage Glauben schenkt:

JUSTICE JACKSON: Die Meldungen über neue Geheimwaffen waren also übertrieben und dienten nur dem Zweck, das deutsche Volk weiter zum Krieg anzuhalten?
SPEER: Ich habe darüber sowohl an Hitler geschrieben und habe auch in verschiedenen Reden, sogar vor den Propagandaleitern von Goebbels, versucht, diesem Glauben entgegenzuwirken.

Digitale Bibliothek Band 20: Der Nürnberger Prozeß

Danach hat sich die Befragung anderen Themen zugewendet, von einem deutschen Atomwaffeneinsatz zur Massenvernichtung von Juden war weder hier noch vorher oder nachher die Rede.

Halten wir fest:

Jackson fragt nach chemischen Wunderwaffen
Speer widerspricht: solche Waffen gab es nicht
Jackson fragt nach, ob die Meldungen über Geheimwaffen übertrieben gewesen wären
Speer erklärt, er habe sich bemüht, dem Glauben an solche Waffen entgegenzuwirken
Jackson akzeptiert die Antwort und wendet sich anderen Themen zu
Daraus bastelt Germar Rudolf (bzw. Carlos Porter) die Behauptung: "Jackson beschuldigte die Deutschen in der Nähe von Auschwitz durch das Zünden einer Atombombe zwanzigtausend Juden auf einen Schlag spurlos vernichtet zu haben." Auch dies ist übrigens wieder ein "revisionistischer" Versuch, die nationalsozialistischen Massenmörder mit dem gesamten deutschen Volk zur Deckung zu bringen.

Die Behauptung, Rudolf Höß, der Kommandant von Auschwitz, wäre gefoltert werden, darf in einem solchen "revisionistischen" Poesiealbum nicht fehlen. Unter der Überschrift Geständnisse durch Folter wiederholt Germar Rudolf die längst widerlegte Behauptung, Höß' Aussagen über die Massenmorde wären durch Folter erpresst worden. [Erfolterte Geständnisse?]

Schließlich findet sich in diesem Text auch ein erster Versuch, den Begriff "Sonderbehandlung" (ein Tarnwort für Mord) umzudeuten. In seinem Werk Grundlagen zur Zeitgeschichte hat Germar Rudolf diese Argumentationslinie weiter ausgebaut.

Er schreibt:

Das Wort 'Sonderbehandlung' (SB) hatte nicht immer etwas mit Mißhandlung u.U. mit Todesfolgen oder Hinrichtungen[38], sondern auch mit Sondervergünstigungen zu tun. So kann man der allgemein anerkannten Literatur u.a. entnehmen, daß der Begriff 'Sonderbehandlung' z.B. bedeuten konnte: bevorzugte Unterbringung (Hotel), Verpflegung (Zusatzkost), Behandlung (Krankenpflege) oder Maßnahmen zur Seuchenbekämpfung (Quarantäne, Entlausung), zur Ghettoisierung, zur Germanisierung ausländischer Kinder etc.
So wurde z.B. dem Chef des Reichssicherheitshauptamtes Dr. E. Kaltenbrunner während des IMT vorgeworfen, daß er persönlich die Sonderbehandlung einiger Personen angeordnet hätte. Es stellte sich dann aber schnell heraus, daß hierunter die bevorzugte Unterbringung in noblen Hotels unter dreifacher Diplomatenverpflegung, freier Korrespondenz, mehrmaligem Besuch etc. verstanden wurde.[68]

Anmerkung 38 bezieht sich auf Nationalsozialistische Massentötungen durch Giftgas. In diesem seriösen Werk wird ausführlich und mit Zitaten von nationalsozialistischen Tätern auf überzeugende Weise erklärt, dass mit "Sonderbehandlung" nichts anderes als Mord gemeint war.

Anmerkung 68 bezieht sich auf die folgende Stelle aus den IMT-Protokollen, in der Germar Rudolf einen Gegenbeweis zu erkennen glaubt:

KALTENBRUNNER: Dieser Inhalt stimmt in der Auslegung, wie Sie, Herr Ankläger, es hier vom Dokument geben, nicht. Sie werden sofort sehen, daß sogar der tragische Ausdruck »Sonderbehandlung« in diesem Falle in eine ausgesprochene humoristische Art und Weise verändert wird. Wissen Sie, was »Walsertraum« im Walsertal, und wissen Sie, was »Winzerstube« in Godesberg sind? Wohin diese Fälle Ihrer behaupteten sogenannten »Sonderbehandlung« zu bringen sind? »Walsertraum« ist das eleganteste fashionabelste Alpinistenhotel des gesamten Deutschen Reiches, und die »Winzerstube«, Godesberg, ist das hochberühmte Hotel, das sich dem Namen nach in Godesberg befindet, welches zu vielen internationalen Tagungen verwendet worden ist. In diesen beiden Hotels sind besonders qualifizierte, besonders angesehene Persönlichkeiten, ich nenne hier M. Poncet und M. Herriot und so weiter untergebracht gewesen, und zwar bei dreifacher Diplomatenverpflegung, das ist die 9fache Nahrungsmittelzuteilung des normalen Deutschen während des Krieges, bei täglicher Verabreichung einer Flasche Sekt, bei freier Korrespondenz mit der Familie, bei freiem Paketverkehr mit der Familie in Frankreich, bei mehrmaligem Besuch dieser Häftlinge und Erkundigung nach ihren Wünschen an allen ihren Orten. Das ist das, was wir unter »Sonderbehandlung« verstehen. Ich erkläre hier nur folgendes: Es kann sein, daß mir Müller davon gesprochen hat, weil es mich außenpolitisch und nachrichtendienstlich auf das allerhöchste interessiert hat, daß das Reich nunmehr auf meine Tendenz eingeht, nämlich Ausländer humaner zu behandeln. In diesem Zusammenhang mag Müller mit mir gesprochen haben, aber Winzerstube und Godesberg, diese beiden Endziele dieser sogenannten »Sonderbehandlung«, sind die Unterbringungsstätten bevorzugter politischer Ehrenhäftlinge gewesen.
Der Nürnberger Prozeß

Es geht hier offenbar um eine Abweichung ("in diesem Falle") vom normalen Sprachgebrauch, um eine Anwendung des Begriffs "Sonderbehandlung" auf eine "ausgesprochene humoristische Art und Weise". In ironisierender Absicht sei der sonst so tragische Ausdruck ausnahmsweise auf eine besonders gute Behandlung bezogen worden. Was normalerweise unter diesem Begriff zu verstehen war, erklärt Kaltenbrunner nur wenige Seiten vorher:

KALTENBRUNNER: Der Ausdruck »Sonderbehandlung« ist von der Voruntersuchungsbehörde täglich einige Male mir gegenüber gebraucht worden, jawohl.
OBERST AMEN: Wissen Sie, was er bedeutet?

KALTENBRUNNER: Es ist nur anzunehmen, ich kann mir den Ausdruck auch nicht näher erklären, als daß es eine Verurteilung zum Tode nicht durch ein öffentliches Gericht, sondern durch einen Befehl Himmlers ist.

OBERST AMEN: Nun, der Angeklagte Keitel sagte aus, glaube ich, es sei allgemein bekannt gewesen. Haben Sie nicht schon immer gewußt, was mit »Sonderbehandlung« gemeint war? Ja oder nein, bitte!

KALTENBRUNNER: Ja, ich habe Ihnen schon erklärt, ein Befehl Himmlers - ich verweise auf den Befehl Hitlers von 1941 - also auch Hitlers, ohne Gerichtsverfahren Hinrichtungen zu vollziehen...

Der Nürnberger Prozeß

Irgendwo im Text taucht dann auch noch eine hinlänglich bekannte Liste mit widersprüchlichen Zahlenangaben zu den Auschwitz-Opfern auf. Die Idee dahinter: Wenn so viele unterschiedliche Zahlen veröffentlicht werden, muss an der Sache etwas faul sein. Aber wie so oft ist auch hier nicht die seriöse Geschichtsschreibung zu bemängeln, sondern die Wahrheitsliebe der "Revisionisten". [vgl. Gut sortiert]

Die Frage, warum Germar Rudolf angesichts dieses großzügigen Umgangs mit der Wahrheit überhaupt noch Quellen benutzt, ist leicht zu beantworten: Ein mit Fußnoten gespicktes Märchen sieht wissenschaftlicher aus als reine Prosa.

Als amüsante Schlussbemerkung sei noch ergänzt, dass die Autoren Hans Karl Westphal (Germar Rudolf), Werner Kretschmer (Germar Rudolf), Christian Konrad (Germar Rudolf) und Rainer Scholz (Germar Rudolf) sich am Ende ihres Textes ganz artig bei einer Reihe von Helfern bedanken - unter anderem auch bei Germar Rudolf (Germar Rudolf).

Der vielfache Herr Rudolf profiliert sich anscheinend als eine Art Lucky Luke des "Revisionismus": Der Mann, der schneller zitiert, als er sich die Quellen schreiben kann.



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Anmerkung
Germar Rudolf hat sich im Laufe der Zeit zu zahlreichen Pseudonymen bekannt. Seine etwas eigenartige Begründung ist auf einer anderen Seite nachzulesen.


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nachzulesen bei: http://h-ref.de/lit/r/remer/zeitluegt.shtml

Benny
26.02.2004, 14:40
Die Literatur der Auschwitzleugner
Germar Rudolf, gesammelte Werke
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Germar Rudolf

Germar Rudolf ist einer der produktivsten Autoren des "revisionistischen" Zitierkartells. Unter mindestens einem halben Dutzend Pseudonymen schreibt er und zitiert - am liebsten sich selbst. Besonders skurril wird dies, wenn Ernst Gauss (Germar Rudolf) ein Buch mit einem Beitrag von Manfred Köhler (Germar Rudolf) herausgibt, der sich seinerseits in einer Fußnote artig bei Ernst Gauss (Germar Rudolf) für die Überlassung von Material bedankt, um ein paar Fußnoten später auf Germar Rudolf (Germar Rudolf) Bezug zu nehmen.

Ohne Unterscheidung zwischen Germar Rudolf und seinen literarischen "Ablegern" sollen hier die folgenden Werke behandelt werden:

Der Rudolf-Report
Grundlagen zur Zeitgeschichte
Vorlesungen zur Zeitgeschichte
Die ZEIT lügt
Erwähnenswert ist vielleicht noch Germar Rudolfs Begründung für die Entscheidung, den Text Die ZEIT lügt unter vier verschiedenen Pseudonymen zu schreiben:

My conclusions were that one obviously had to be at the same time an engineer, a chemist, a toxicologist, a historian and a perhaps even an barrister to be accepted as an expert witness at a German court. The legal process being so perverted in Germany, we decided to mock it by inventing a person with all these features, but then we realized that this would be a bit unrealistic, so we split that person into many.
[Ich zog daraus den Schluss, dass man offensichtlich gleichzeitig Ingenieur, Chemiker, Toxikologe, Historiker und vielleicht sogar zugelassener Anwalt sein muss, um von einem deutschen Gericht als Sachverständiger akzeptiert zu werden. Das pervertierte juristische Prozedere in Deutschland wollten wir verspotten, indem wir eine Person erfanden, die alle diese Qualitäten in sich vereinigt, doch dann wurde uns klar, wie unrealistisch dies wäre, so dass wir mehrere Personen einführten.]

Germar Rudolf in Postscript ...[1]
(Übersetzung JL)

"Anders ausgedrückt", so erklärt Richard Green auf der zitierten Web-Seite, "hat Rudolf eine Person mit falschen Referenzen erfunden, um seiner Argumentation Glaubwürdigkeit zu verleihen." Richard Green bewertet dies als "Beleg für intellektuelle Unredlichkeit der übelsten Sorte."

Man möchte ihm beinahe entgegenhalten, dass er wohl noch nicht viel aus Germar Rudolfs Feder gelesen hat. In den hier besprochenen Schriften finden sich noch einige weitere drastische Beispiele für die erwähnte Art von Unredlichkeit.



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Quelle
Richard J. Green
Postscript to Chemistry is not the Science: Rudolf's Character Suicide
Siehe auch
IDGR: Germar Rudolf
Literatur
Bailer-Galanda, Die Auschwitzleugner
Bailer-Galanda, Wahrheit und "Auschwitzlüge"

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http://h-ref.de/ar/rudolf/werke.shtml

meli
26.02.2004, 15:16
[EDIT: Benutzer gesperrt. Nachricht vom System gelöscht.]

Benny
26.02.2004, 18:12
Original von meli
Benny mit diesem Mainstream Zeug stellst du vielleicht Anfänger ruhig,mich schockierst du damit aber nicht ...ich werde später noch näher darauf eingehen.

Viel besser würde ich es finden wenn du einfach mal meine wenigen Fragen beantworten könntest,die ich oben gestellt habe.

Mit dem Fragen beantworten kannst du gleich hier anfangen:

Warum schlossen sich nahezu alle Auschwitz Häftlinge -einschliesslich des bekannten Holocaust Veteranen Eli Wiesel - den deutschen auf ihrer Flucht nach Westen FREWILLIG an? Hätten sie die deutschen Mörderschergen nicht besser zum Teufel gejagt und auf die Befreiung durch die Rote Armee gewartet?

Das ist schliesslich auch das was Benz in seinem Standatwerk schreibt "Benz (Dimension, S.469 zitiert den Augenzeugen Golczewski), der behauptete von den 1945 Zurückgelassenen: 'Es gelang nicht mehr, diese Zeugen zu töten.' Dabei hatten Elie Wiesel und sein Vater die Wahl, ob sie zurückbleiben oder sich auf den Evakuierungsmarsch begeben wollten."

Damit ist eine Kernaussage von Wigbert Benzs Standardwerk zerschlagen.

Würdest du mir die Stelle und die Quelle deiner Information, dass sich KZ-Häftlinge der "Flucht" freiwillig angeschlossen haben, nennen?

Alles was wir heute über den Holocaust wissen, basiert auf Hören-Sagen oder Zeugenaussagen. Es ist immer die Frage nach der Plausibilität, ob eine Aussage von mehreren gestützt wird, und wer denn die Quelle dieser Info ist, die darüber entscheidet, ob ich dem Glauben schenken darf. Angefangen bei den ersten Prozessakten bis hin zu Material, das von alliierter Seite freigegeben wird.
Wenn du jetzt behauptest, dass Häftlinge sich freiwillig der Flucht angeschlossen hätten, hätte ich gerne erst die Quelle und die Textstelle, bevor ich mich dazu äußere.
Antworten gäbe es viele:
Da ich davon ausgehe, dass die Häftlinge sich nicht freiwillig (vorausgesetzt deine Behauptung stimmt) ihren peinigern angeschlossen haben, wurden sie wohl dazu gezwungen.
Eine andere Möglichkeit ist, dass die Info ein Fake ist.
Also absichtlich ein von Rechtsradikalen in die Welt gesetztes Gerücht.

DichterDenker
26.02.2004, 18:21
>Warum schlossen sich nahezu alle Auschwitz Häftlinge -einschliesslich des
>bekannten Holocaust Veteranen Eli Wiesel - den deutschen auf ihrer
>Flucht nach Westen FREWILLIG an? Hätten sie die deutschen
>Mörderschergen nicht besser zum Teufel gejagt und auf die Befreiung
>durch die Rote Armee gewartet?

Warum haben die Amis Angst vor Killerbienen? Warum wurde hier so ein großer Wirbel um BSE gemacht? :))
Ich glaube kaum das das was die Leute aus Angst tun irgendetwas aussagt über irgendwelche verhältnisse weil Angst eben das denken blockiert.

Benny
27.02.2004, 12:02
Da meli gesperrt und als Aufklärer enttarnt wurde, kann ich mir die Antwort auf meine Frage selber geben.

Benny
27.02.2004, 15:26
Original von Gothaur
Glück gehabt? :)
Gothaur

Ja - meli hat Glück gehabt.

Eli
02.03.2004, 11:42
[EDIT: Nutzer gesperrt. Nachricht vom System gelöscht.]