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Vollständige Version anzeigen : Natascha, das Kopftuch und die Schule



SteveFrontera
08.09.2006, 11:05
Ich habe am 6.September 2006 das Interview mit der acht Jahre lang entführten Natascha Kampusch auf RTL gesehen und war beeindruckt von Nataschas Charme, Bildung und vor allem von ihrer hohen sozialen Intelligenz. Ich könnte mich in sie verlieben, weil ich ihren Wiener Dialekt sehr nett finde und sie sehr hübsch ist.
Natascha konnte tiefe Gefühle zeigen, ohne in Selbstmitleid zu verfallen. Ich meine, dass dieses Interview für sie zwar stressig und belastend war, aber dennoch ein Befreiungsschlag.

Ganz besonders hat es mich gefreut, dass Natascha ein Kopftuch getragen hat. Auch ein junges Mädchen kann mit Kopftuch hervorragend aussehen. Angesichts der Tatsache, dass bei uns muslimische Mädchen, die ein Kopftuch tragen, diskriminiert werden, hat Natascha ein bemerkenswertes Zeichen gesetzt. Ich könnte wütend werden, wenn man Lehrerinnen oder gar Schülerinnen verbietet, ein Kopftuch zu tragen und es gar als Zeichen der Unterdrückung wertet. Für Unterdrückung ist eine andere Institution verantwortlich, nämlich die Schule selbst. Natascha hat bewiesen, dass man sich Bildung auch selbst aneignen kann.
Wenn einem jungen Menschen mittels Lehrplan ständig genau vorgeschrieben wird, was und wann er zu lernen hat, wird er irgendwann die Lust zum Lernen verlieren.

Quo vadis
08.09.2006, 11:10
Erstmal Hut ab vor dem tapferen Mädchen.Starkes Interview- alles Gute auf ihrem weiteren Weg.
Statt des Kopftuches, hätte es ruhig ein Basecap sein können, aber da hätte sie schlecht die langen Haare druntergekriegt.

@ Frontera,

du stellst komische Assoziationen an.Könnte auch behaupten, dass Frauen die in Gefangenschaft leben, anfangen Kopftuch zu tragen...:rolleyes:

SAMURAI
08.09.2006, 11:11
Das Kopftuch wurde ausschliesslich deswegen getragen, um die Wiedererkennung deutlich zu senken. Wenn das Gesicht von einer Frisur/Haaren umrahmt werden, sieht es stark verändert aus.

Es ist Unsinn, den Fall auf den Kopftuchstreit transformieren zu wollen.

Schon mal bemerkt alle verhüllten Musel-Mädchen-Gesichter schauen sehr ähnlich aus - kaum Wiedererkennung.

Deswegen Kopftuch für Natascha !

Scrooge
08.09.2006, 11:12
Ich habe am 6.September 2006 das Interview mit der acht Jahre lang entführten Natascha Kampusch auf RTL gesehen und war beeindruckt von Nataschas Charme, Bildung und vor allem von ihrer hohen sozialen Intelligenz. Ich könnte mich in sie verlieben, weil ich ihren Wiener Dialekt sehr nett finde und sie sehr hübsch ist.
Natascha konnte tiefe Gefühle zeigen, ohne in Selbstmitleid zu verfallen. Ich meine, dass dieses Interview für sie zwar stressig und belastend war, aber dennoch ein Befreiungsschlag.

Ganz besonders hat es mich gefreut, dass Natascha ein Kopftuch getragen hat. Auch ein junges Mädchen kann mit Kopftuch hervorragend aussehen. Angesichts der Tatsache, dass bei uns muslimische Mädchen, die ein Kopftuch tragen, diskriminiert werden, hat Natascha ein bemerkenswertes Zeichen gesetzt. Ich könnte wütend werden, wenn man Lehrerinnen oder gar Schülerinnen verbietet, ein Kopftuch zu tragen und es gar als Zeichen der Unterdrückung wertet. Für Unterdrückung ist eine andere Institution verantwortlich, nämlich die Schule selbst. Natascha hat bewiesen, dass man sich Bildung auch selbst aneignen kann.
Wenn einem jungen Menschen mittels Lehrplan ständig genau vorgeschrieben wird, was und wann er zu lernen hat, wird er irgendwann die Lust zum Lernen verlieren.
Dieses Mädchen ist nicht gerade das Paradebeispiel, wie man seine Kinder außerhalb der Schule erziehen sollte.
Ob sie die Zeit in Gefangenschaft tatsächlich so gut überstanden hat, lässt sich anhand des Interviews mit Sicherheit nicht feststellen, sondern wird sich erst in Zukunft zeigen, je mehr sie in einen normalen Alltag hineinfinden muss.
Ihre Mimik ließ jedenfalls nicht auf einen entspannten Geist schließen.

Welche Debatte willst Du denn lostreten? Schulen abschaffen? Kinder einsperren und zu sozial kompetenten Menschen erziehen? Kopftuch tragen macht frei?
Merkst Du nicht, wie widersinnig es ist, genau am Fall Natascha Kampusch die Unterdrückung der Schule anzuprangern? Die Unterdrückung der letzten Jahre hätte Natascha sicher gerne gegen einen Schulalltag eingetauscht.

Valdyn
08.09.2006, 11:13
Ich will nicht behaupten, daß du naiv seist, aber ich bin jedenfalls nicht so naiv zu glauben, daß der Auftritt von Natascha nicht von hinten bis vorne durchgeplant war. So etwas kann man lernen und gehört für Politiker beispielsweise zum Tagesgeschäft. Ich glaube, ihr wurde vorher ganz genau gesagt, was sie sagen soll, wie sie es sagen soll, wie sie zu sitzen hat, was sie anzuziehen hat etc. Volle Programm. Die Fragen waren ja auch vorher abgesprochen.

Das hat schon fast so etwas von Kasper Hauser. Mir kann niemand erzählen, daß ein Kind quasi ohne anderen Umgang außer einem erwachsenen Mann sich normal entwickelt über einen des wohl prägendsten Zeitraum eines Menschen. Und dann noch mit dem Hintergrund einer Gefangenschaft. Sie wurde nur vorgeführt. Auch der Brief dürfte kaum echt gewesen sein.

Würfelqualle
08.09.2006, 11:30
Ganz besonders hat es mich gefreut, dass Natascha ein Kopftuch getragen hat. Auch ein junges Mädchen kann mit Kopftuch hervorragend aussehen. Angesichts der Tatsache, dass bei uns muslimische Mädchen, die ein Kopftuch tragen, diskriminiert werden, hat Natascha ein bemerkenswertes Zeichen gesetzt. Ich könnte wütend werden, wenn man Lehrerinnen oder gar Schülerinnen verbietet, ein Kopftuch zu tragen und es gar als Zeichen der Unterdrückung wertet.



Tja in Zeiten, wo uns das Kreuz, das Zeichen unseres Glaubens, im eigenen Land verboten wird, ist es nur gerecht, das Musellehrerinnen und Muselschülerinnen kein Kopftuch mehr tragen dürfen. Weil, sie behaupten ja immer, dass das Kopftuch ein Ausdrucksmittel ihrer Religion ist.

Kein Kreuz mehr, kein Kopftuch mehr. So einfach ist das.




Gruss vonne Würfelqualle

SteveFrontera
08.09.2006, 11:32
@ Frontera,

du stellst komische Assoziationen an.Könnte auch behaupten, dass Frauen die in Gefangenschaft leben, anfangen Kopftuch zu tragen...:rolleyes:

Gutes Argument und ein gutes Beispiel für die Sophistik.
Mit dem passenden Argument kann man fast alles rechtfertigen.

dtm05
08.09.2006, 11:35
Es ist Unsinn, den Fall auf den Kopftuchstreit transformieren zu wollen.

Wo er recht hat, hat er recht!! Der Eingangs-thread ist inhaltlicher Unsinn.

Manfred_g
08.09.2006, 11:42
Ich habe am 6.September 2006 das Interview mit der acht Jahre lang entführten Natascha Kampusch auf RTL gesehen und war beeindruckt von Nataschas Charme, Bildung und vor allem von ihrer hohen sozialen Intelligenz.

Das ist richtig. Ich wahr sehr überrascht. Sie hat wahrscheinlich die sensibelste Phase ihres Lebens bei diesem Typen verbracht. Die Phase, in der ein Mensch vom Kind zum Erwachsenen heranreift, unendlich viel zu lernen hat, erste Freunde (beiderlei Geschlechts) hat, die Pubertät erlebt und unendlich viel Erfahrungen sammeln muß, mit VIELEN Menschen und nicht nur einem einzelnen psychisch Gestörten. Wenn ich mir das überlege, staune ich Bauklötze, wie souverän sie das alles gepackt hat. Sie ging ja wohl kaum in eine Schule, ist aber eloquent und scheint Tiefgang zu besitzen. Alle Achtung! Allerdings weiß man vermutlich noch nicht, welche Abgründe in ihrer Psyche schlummern.



Ganz besonders hat es mich gefreut, dass Natascha ein Kopftuch getragen hat. Auch ein junges Mädchen kann mit Kopftuch hervorragend aussehen. Angesichts der Tatsache, dass bei uns muslimische Mädchen, die ein Kopftuch tragen, diskriminiert werden, hat Natascha ein bemerkenswertes Zeichen gesetzt. Ich könnte wütend werden, wenn man Lehrerinnen oder gar Schülerinnen verbietet, ein Kopftuch zu tragen und es gar als Zeichen der Unterdrückung wertet...
Ich nicht! Und ich halte es für falsch, hier einen Zusammenhang konstruieren zu wollen. Ich glaube nicht, daß Natascha uns mit ihrer Kopfbedeckung irgendein Bekenntnis oder eine Zugehörigkeit ihrer Person ausdrücken wollte.

Madday
08.09.2006, 11:42
Ganz besonders hat es mich gefreut, dass Natascha ein Kopftuch getragen hat. Auch ein junges Mädchen kann mit Kopftuch hervorragend aussehen. Angesichts der Tatsache, dass bei uns muslimische Mädchen, die ein Kopftuch tragen, diskriminiert werden, hat Natascha ein bemerkenswertes Zeichen gesetzt.
Die Diskriminierung wird denen durch das Kopftuchtragen zugefügt und das Kopftuch bei Natascha hat vermutlich keinen religiösen Hintergrund. Du hast einen absurden Vergleich aufgestellt, um etwas unmenschliches, menschlich aussehen zu lassen.

SteveFrontera
08.09.2006, 11:43
Tja in Zeiten, wo uns das Kreuz, das Zeichen unseres Glaubens, im eigenen Land verboten wird, ist es nur gerecht, das Musellehrerinnen und Muselschülerinnen kein Kopftuch mehr tragen dürfen. Weil, sie behaupten ja immer, dass das Kopftuch ein Ausdrucksmittel ihrer Religion ist.

Kein Kreuz mehr, kein Kopftuch mehr. So einfach ist das.




Gruss vonne Würfelqualle

Mir geht es darum, das Kopftuch nicht als ideologisches Zeichen zu sehen, sondern als alternative Kopfbedeckung, in der auch ein junges Mädchen hübsch aussieht.
In meiner Kindheit, vor etwa 35 Jahren haben viele Großmütter ein Kopfttuch getragen. In Osteuropa auf dem Lande ist es heute noch so.

Im Fall Natascha wurde das Kopftuch gewählt, um die Wiedererkennung in der Öffenlichkeit zu verringern. Da gebe ich Samurai voll und ganz recht.
Ich bin froh, dass sie keine Sonnenbrille getragen hat.
Das Interview wurde dadurch authentisch.

FranzKonz
08.09.2006, 11:45
Wenn ich meinen Gästen Respekt entgegenbringe, erwarte ich im Gegenzug auch Respekt von meinen Gästen.

Wir haben einen säkularen Staat und wir wollen keinen Rückfall ins Mittelalter. Deshalb wehre ich mich gegen den Versuch, hier Präzedenzfälle zu schaffen.

Für völlig verblödet halte ich es, wenn einzelne Gäste versuchen, uns Verhaltensweisen aufzuzwingen, die sogar in deren Heimat verpönt sind.

Würfelqualle
08.09.2006, 11:53
Mir geht es darum, das Kopftuch nicht als ideologisches Zeichen zu sehen, sondern als alternative Kopfbedeckung, in der auch ein junges Mädchen hübsch aussieht.
In meiner Kindheit, vor etwa 35 Jahren haben viele Großmütter ein Kopfttuch getragen. In Osteuropa auf dem Lande ist es heute noch so.



Aber muslimische Frauen tragen das Kopftuch religionsbedingt und weil ihnen das die Muselmänner vorschreiben. Irgendwo im Koran soll stehen, dass Muselfrauen ihre Haare verstecken sollen, damit kein fremder Mann ihre Haare sieht und sich sexuell angezogen fühlt. Nur der eigene Mann darf sie unverschleiert sehen.

Das sind Vorgaben aus dem Mittelalter, oder noch früher. Nur weil eine Frau schöne lange Haare hat und andere körperliche Vorzüge, entspringt nicht sofort bei mir der Wunsch, diese Frau sofort zu besteigen. Ich habe meine Freundin, liebe sie und brauche keine anderen Frauen.




Gruss vonne Würfelqualle

SteveFrontera
08.09.2006, 12:02
Natascha war stärker als ihr Peiniger. Ich habe großen Respekt vor ihr.
Manche Psychologen behaupten, dass die sich Persönlichkeit mit etwa fünf Jahren verfestigt. Ein anderes Kind wäre vermutlich zu Grunde gegangen.

Scrooge
08.09.2006, 12:14
Natascha war stärker als ihr Peiniger. Ich habe großen Respekt vor ihr.
Manche Psychologen behaupten, dass die sich Persönlichkeit mit etwa fünf Jahren verfestigt. Ein anders Kind wäre vermutlich zu Grunde gegangen.
Ob sie wirklich stärker war, kann jetzt doch noch niemand sehen. Das Interview zeigt nicht, inwiefern sie in einer freien Umwelt existieren kann und ob sie jemals ein normales Leben führen wird.

SAMURAI
08.09.2006, 12:32
Dieses Mädchen ist nicht gerade das Paradebeispiel, wie man seine Kinder außerhalb der Schule erziehen sollte.
Ob sie die Zeit in Gefangenschaft tatsächlich so gut überstanden hat, lässt sich anhand des Interviews mit Sicherheit nicht feststellen, sondern wird sich erst in Zukunft zeigen, je mehr sie in einen normalen Alltag hineinfinden muss.
Ihre Mimik ließ jedenfalls nicht auf einen entspannten Geist schließen.

Welche Debatte willst Du denn lostreten? Schulen abschaffen? Kinder einsperren und zu sozial kompetenten Menschen erziehen? Kopftuch tragen macht frei?
Merkst Du nicht, wie widersinnig es ist, genau am Fall Natascha Kampusch die Unterdrückung der Schule anzuprangern? Die Unterdrückung der letzten Jahre hätte Natascha sicher gerne gegen einen Schulalltag eingetauscht.

Die Intention der Strangerstellung erschliesst sich mir auch nicht.

Quo vadis
08.09.2006, 12:45
Aber muslimische Frauen tragen das Kopftuch religionsbedingt und weil ihnen das die Muselmänner vorschreiben. Irgendwo im Koran soll stehen, dass Muselfrauen ihre Haare verstecken sollen, damit kein fremder Mann ihre Haare sieht und sich sexuell angezogen fühlt. Nur der eigene Mann darf sie unverschleiert sehen.


Gruss vonne Würfelqualle

das verhält sich so:

Und hier haben wir nun auch wieder den Konnex zum Islam. Auch dort hat man die religiöse Gefahr erkannt, welche dem Mann allein schon durch das bloße Ansehen einer Frau drohen kann. Und während sich nun die Männer in Judentum und Christentum disziplinieren müssen, damit ihr Herz beim Betrachten einer Frau nicht auf sündige Abwege gelangt, macht es sich der Koran recht einfach. Er verbietet einfach den Frauen, sich unter Männern zu zeigen und wenn, dann nur von Kopf bis Fuß verschleiert. Damit kann gar nicht erst ein Mann in irgendwelche diesbezügliche Versuchungen kommen.

Das ist also der praktische Hintergrund der Bekleidungsvorschriften für die Frauen im Islam. Es ist daher purer religiöser und gesellschaftlicher Selbstschutz der Männer. Und natürlich auch der Frauen, da ja auch jede Frau, welche durch die Darstellung/Bloßstellung ihres Körpers die Männer auf falsche Gedanken bringt, schon geistigen Ehebruch mit ihnen begangen hat.

Lumpazivagabundus
08.09.2006, 12:49
Ein unglaublich blödsinniger Versuch, das Kopftusch von Natascha mit irgendeiner Ideologie in Verbindung zu bringen.
Das war nichts weiter als ein Modegag von ihrem PR- Berater.
Wenn alle islamischen Mädchen so sexy aussehen würden wie Natascha, dann nichts wie her mit den Türkinnen!

Grotzenbauer
08.09.2006, 15:24
Ersten: Das Kopftuch diente dazu, um Ihre Persönlichkeit zu schützen, hat mit Islam nichts zu tun!

Zweitens: Nach den ersten Interviews von Natascha Kampusch ist der Laie fast fassungslos. Ein völlig «normal» aussehender Teenager, der konzentriert, wenn auch verschnupft, spricht. Eine 18-jährige Frau, die sich gewählter ausdrücken kann als der Grossteil der Persönlichkeiten des so genannten öffentlichen Lebens, die sich gerne gemeinhin auf dem TV-Schirm tummeln. Eine Frau, die mehr vom Leben weiss, als die meisten Altersgenossinnen. Aber Kampuschs Geschichte ist natürlich primär Ware. Eine Geschichte, die die Menschen sehen, hören und lesen wollen. Und die auch den Medien viel Geld bringt. Wer hofft, die Ware Geschichte sei die wahre Geschichte, wurde und wird enttäuscht. Denn die kennt nur Natascha Kampusch - und wird sie wahrscheinlich nie erzählen, zumindest nicht in der Öffentlichkeit. Jedenfalls darf auf die Fortsetzung von Neuigkeiten der Natascha-Geschichte mit Spannung entgegen gesehen werden! :rolleyes:

SteveFrontera
08.09.2006, 16:45
Die Intention der Strangerstellung erschliesst sich mir auch nicht.
Meine Intention war zunächst einmal über Natascha zu sprechen.
Das Interview hat mich sehr bewegt und ich habe die halbe Nacht schlaflos verbracht und über alles mögliche gegrübelt. Vielleicht hätte ich besser einen Strang mit dem Thema: „Wie fandet ihr Natascha?“ im Feld „Alte und neue Medien!“ eröffnen sollen.
Das ist wenigstens ein aktuelles Thema. Threads über Kopftuch und Schule gibt es viele. Aber ich wollte auch ein bisschen provozieren, um viele zu mobilisieren.
Ich hoffe, dass sich die weitere Diskussion auf Nataschas Auftritt konzentriert
und wir uns nicht wie in so vielen Threads über Muslime streiten.


Optisch aufgefallen ist mir sofort Nataschas Kopfbedeckung. Ich habe schon lange kein deutsches oder österreichisches Mädchen mit Kopftuch mehr gesehen. Es geht mir darum, das Kopftuch nicht nur als Symbol der Unterdrückung muslimischer Frauen zu sehen, sondern schlicht und einfach als Kleidungsstück. Es eignet sich für Frauen, die eben nicht auffallen wollen. Es gibt viele türkische Frauen, die das Tuch einfach tragen, weil es ihnen gefällt.

Ich gebe Scrooge Recht, der Fall Natascha eignet sich nicht sonderlich, um die Schule zu kritisieren. Mir ging in einer schlaflosen Nacht meine eigene Geschichte als Schüler durch den Kopf und dabei bin ich vielleicht zu weit gegangen. :] Ich wollte ausdrücken, dass man auch in Zurückgezogenheit gut lernen kann, mehr nicht. Ich wollte keine Propaganda für das Einsperren von Kindern machen.



Ich fand den Auftritt von Natascha bemerkenswert. Der Moderator war jedenfalls sehr einfühlsam und sympathisch.
Sie konnte lächeln aber auch weinen. Auch mir war zum Weinen, als ich von dem Fall hörte. ;( Wenn ich im Fernsehen auftreten müsste oder dürfte, würde ich bestimmt vor Aufregung zu stammeln beginnen.
Natascha war in jedem Fall besser als Stoiber bei Sabine Christiansen.
Sie wird jetzt sicher von den besten Ärzten und Medienexperten beraten.
Ich hoffe und glaube nicht, dass sie in ein Loch fällt, wenn der Medienrummel um sie nachlässt.

Abseits
08.09.2006, 17:02
Ganz besonders hat es mich gefreut, dass Natascha ein Kopftuch getragen hat. Auch ein junges Mädchen kann mit Kopftuch hervorragend aussehen...blablabla + Assoziationen mit Muslimen

Du ziehst die falschen Schlüße.
Ne Muslime versteckt ihre Haare komplett unter dem Kopftuch.
Bei Natascha hingegen, konnte man die Haare neben dem Kopftuch gut erkennen.

Das war auch ein beliebtes Kleidungsstück der Frauen im Nationalsozialismus und davor.

Also assoziere schon richtig: Sie erinnert nicht an Muslime, wie du das behauptest, sondern eher an eine Nationalsozialistin (vom Erscheinungsbild) und die Zeit davor ebenso.


Top Modisch :top:

http://pg.squids.images.focus.de/img/gen/I/U/HBIU2zbR_Pxgen_r_320x240.jpg

http://home.arcor.de/odinsrabe/sonstiges/milch.jpg

Freddy Krüger
10.09.2006, 20:31
Ich könnte wütend werden, wenn man Lehrerinnen oder gar Schülerinnen verbietet, ein Kopftuch zu tragen und es gar als Zeichen der Unterdrückung wertet. .

Ich finde es auch diskriminierend, dass ich meine tolle Hakenkreuzbinde nicht in der Schule tragen darf.

P.S.
Mohammed stand übrigens auch auf kleine Mädchen, wie der Enführer:

Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, nahm seine Eheschließung mit mir vor, als ich sechs Jahre alt war, und mit mir ehelichen Beziehungen erst unterhielt, als ich neun Jahre alt war.

http://hadith.al-islam.com/bayan/display.asp?Lang=ger&ID=806

IM Redro
11.09.2006, 10:12
Also...

Das gute Mädchen in allen Ehren. Schrecklich was ihr passiert ist. Wenn der Entführer sich nicht das Leben genommen hätte, hätte ihn vielleicht ein Pasant vor den Zug gestossen.


Das Kopftuch das sie trug, war keinesfalls Ausdruck ihrer Sympathie zum Islam. Zu einer Religion die junge Mädchen missbraucht und Fraucne unterdrückt.

Es war einfach ein Kleidungsstück das früher oft als Schutz getragen wurde, und heute wieder in Mode kommt.

Meine Oma trägt sowas auch... und mein Opa und mein Vater tragen einen Hut.

Abschliessend muss ich sagen, das diese mediale Geilheit auf ihr Unglück mich ankotzt. Übberal Interviews, Reportagen, Berichte... Bald Natascha Der Film, Natascha das Buch. Natascha die Sammelbildchen, Natascha das PC-Spiel.

Widerlich.

bernhard44
11.09.2006, 10:28
ich hoffe nur dass das Mädchen dieses Erlebnis irgendwie für sich verarbeitet und verkraftet!
Der Voyeurismus der "interessierten Öffentlichkeit" und der losgetretene Medienhype wird sicher nicht hilfreich sein, diese schrecklichen Erlebnisse ohne größeren Schaden zu überstehen