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Vollständige Version anzeigen : Schwarz Rot Gold



Uki
06.09.2006, 22:39
Dies ist ein revolutionäres Lied, dass aus der Zeit der Revolution von 48 stammt.

Worte: Ferdinand Freiligrath, 1848, (Trompeter der Revolution)
Melodie: ?

1.
In Kümmernis und Dunkelheit,
da mußten wir sie bergen!
Nun haben wir sie doch befreit,
befreit aus ihren Särgen!
Ha, wie das blitzt und rauscht und rollt!
Hurra, du Schwarz, du Rot, du Gold!
Pulver ist schwarz,
Blut ist rot,
golden flackert die Flamme!
2.
Das ist das alte Reichspanier,
das sind die alten Farben!
Darunter haun und holen wir
uns bald wohl junge Narben!
Denn erst der Anfang ist gemacht,
noch steht bevor die letzte Schlacht!
Pulver ist schwarz,
Blut ist rot,
golden flackert die Flamme!

3.
Ja, die das Banner ihr gestickt,
ihr Jungfern unverdrossen,
derweil am Feuer wir gebückt
uns Flintenkugeln gossen:
Nicht, wo man singt nur oder tanzt,
geschwungen sei's und aufgepflanzt! -
Pulver ist schwarz,
Blut ist rot,
golden flackert die Flamme!

4.
Denn das ist noch die Freiheit nicht,
die Deutschland muß begnaden,
wenn eine Stadt in Waffen spricht
und hinter Barrikaden:
"Kurfürst, verleih! Sonst - hüte dich! -
Sonst werden wir - großherzoglich!"
Pulver ist schwarz,
Blut ist rot,
golden flackert die Flamme!

5.
Das ist noch lang die Freiheit nicht,
die ungeteilte, ganze,
wenn man ein Zeughaustor erbricht,
und Schwert sich nimmt und Lanze;
sodann ein Weniges sie schwingt,
und - folgsamlich zurück sie bringt!
Pulver ist schwarz,
Blut ist rot,
golden flackert die Flamme!

6.
Das ist noch lang die Freiheit nicht,
wenn man, statt mit Patronen,
mit keiner andern Waffe ficht,
als mit Petitionen!
Du lieber Gott: - Petitioniert!
Parlamentiert, illuminiert!
Pulver ist schwarz,
Blut ist rot,
golden flackert die Flamme!

7.
Das ist noch lang die Freiheit nicht,
sein Recht als Gnade nehmen
von Buben, die zu Recht und Pflicht
aus Furcht nur sich bequemen!
Auch nicht, daß, die ihr gründlich haßt,
ihr dennoch auf den Thronen laßt!
Pulver ist schwarz,
Blut ist rot,
golden flackert die Flamme!

8.
Die Freiheit das ist die Nation,
ist aller gleich Gebieten!
Die Freiheit das ist die Auktion
von dreißig Fürstenhüten!
Freiheit ist die Republik!
und abermals: die Republik!
Pulver ist schwarz,
Blut ist rot,
golden flackert die Flamme!

9.
Die eine deutsche Republik,
die mußt du noch erfliegen!
Mußt jeden Strick und Galgenstrick
dreifarbig noch besiegen!
Das ist der große letzte Strauß -
flieg aus, du deutsch Panier, flieg aus!
Pulver ist schwarz,
Blut ist rot,
golden flackert die Flamme!

10.
Zum Kampfe denn, zum Kampfe jetzt!
Der Kampf nur gibt dir Weihe!
Und kehrst du rauchig und zerfetzt,
so stickt man dich aufs neue!
Nicht wahr, ihr deutschen Jungfräulein?
Hurra, das wird ein Sticken sein!
Pulver ist schwarz,
Blut ist rot,
golden flackert die Flamme!

11.
Und der das Lied für euch erfand
in einer dieser Nächte,
der wollte, daß ein Musikant
es bald in Noten brächte!
Heißt das: ein rechter Musikant!
Dann kläng' es hell durchs deutsche Land:
Pulver ist schwarz,
Blut ist rot,
golden flackert die Flamme!

http://www.lieder-tafel.de/inkuemmernis.mp3 (hier) könnt ihr euch die 1., 5. und 8. Strophe anhören

Waldgänger
06.09.2006, 22:43
Ein wahrhaft kämpferisches Lied der deutschen Freiheit (wenn auch bürgerlich, aber naja -.-). Wie wäre es, wenn ich so frei sein darf, mit folgendem Textchen?

"Wer trägt die schwarze Fahne dort durch Schleswig
und Holsteiner Land? Das sind die Bauern,
das ist Claus Heim, der trägt sie in der Hand.
Sie pfändeten ihnen die Höfe weg, da bombten
sie die Behörden entzwei. Im Jahr achtund-
zwanzig erhoben sie sich gegen
Zinsdruck und Ausbeuterei. Hervor,
Leute, hervor, hervor! Die schwarze
Fahne empor! Denn überall, wo das Unrecht
herrscht, geht die schwarze Fahne empor.

Wer trägt die schwarze Fahne dort durch das Westfalenland? Das ist
der Kumpel von der Ruhr, der trägt sie in der Hand. Sie schlossen ihnen
die Zechen zu, das war das letzte Mal: im Jahr sechsundsechzig erho-
ben sie sich gegen Bonn und das Kapital. Hervor,
Leute, hervor, hervor! Die schwarze
Fahne empor! Denn überall, wo das Unrecht
herrscht, geht die schwarze Fahne empor.

Wer trägt die schwarze heut' durch die gespalt'ne Nation?
Wer sprengt die Ketten, wer haut darein und kämpft für die Revolution?
Bist du dabei, bin ich dabei, heut' oder morgen schon? Wann stürzt im
Lande die Fremdherrschaft vor der deutschen Revolution? Hervor,
Leute, hervor, hervor! Die schwarze
Fahne empor! Denn überall, wo das Unrecht
herrscht, geht die Fahne der Freiheit empor."



(Worte und Weise: H. Eichberg
Die Strophe 1 berichtet von den Bauernaufständen in Schleswig-Holstein. Hier wurde den protestierenden Bauern 1928 eine schwarze Fahne (mit Pflug und Schwert) abgenommen, woraufhin diese die Stadt so lange boykottierten, bis ihnen die Fahne zurückgegeben wurde. Strophe 2: Als in den 60er Jahren viele Zechen geschlossen werden sollten, flatterten auf den bedrohten Bergwerken wieder schwarze Fahnen. Das Lied entstand Anfang der 70er Jahre.)

Uki
06.09.2006, 22:46
Kann man auch irgendwo Audio-Dateien finden?

Waldgänger
06.09.2006, 22:52
Zu dem Text, bisher habe ich keine Ahnung, ich würde es auch gern einmal vertont hören. Ein schönes Kampflied für den Nationalrevolutionismus.

Uki
06.09.2006, 22:57
Ja mir würde auch die Melodie reichen.

Waldgänger
06.09.2006, 23:04
Auch wahr...schreiben wir selber eine und machen wir das Lied zum Kampflied! :)

Uki
07.09.2006, 09:29
Ich finde das andere ist auch ein gutes Kampflied. ;)