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Vollständige Version anzeigen : Benedikt - hier stehe ich, ich kann nicht anderst !



SAMURAI
06.09.2006, 10:47
http://focus.msn.de/politik/papst/Abtreibung-bis-Zoelibat_nid_17036.html

Abtreibung bis Zölibat - Wo Benedikt ideologisch steht

http://pg.squids.images.focus.de/img/HBJCA6kayUT.gif

auszug
| 04.09.06, 16:14 |

Als Glaubenshüter im Vatikan hat Joseph Ratzinger in den vergangenen 24 Jahren die theologische Ausrichtung der katholischen Kirche wesentlich mitgeprägt.
Weitere Informationen

Seine Position zu umstrittenen Fragen dokumentiert FOCUS Online in Stichworten:
__________________________________________________ _______________

Ich will es mal unkommentiert lassen.

Zu wieviel Prozent könnt ihr Euch mit seinen Thesen/Antworten identifizieren ?

Egal welcher Glaubensrichtung ihr angehört ! Bitte einen Komentar hinterlassen.

KrascherHistory
06.09.2006, 10:53
http://focus.msn.de/politik/papst/Abtreibung-bis-Zoelibat_nid_17036.html

Abtreibung bis Zölibat - Wo Benedikt ideologisch steht

http://pg.squids.images.focus.de/img/HBJCA6kayUT.gif

auszug
| 04.09.06, 16:14 |

Als Glaubenshüter im Vatikan hat Joseph Ratzinger in den vergangenen 24 Jahren die theologische Ausrichtung der katholischen Kirche wesentlich mitgeprägt.
Weitere Informationen

Seine Position zu umstrittenen Fragen dokumentiert FOCUS Online in Stichworten:
__________________________________________________ _______________

Ich will es mal unkommentiert lassen.

Zu wieviel Prozent könnt ihr Euch mit seinen Thesen/Antworten identifizieren ?

Egal welcher Glaubensrichtung ihr angehört !

Halt schön irreal wie alles in der Staatskirche.

2000 Jahre reichen nun mal nicht aus f. gesunden Menschenverstand.

Aber das ist auch nicht die primäre Sorge des Vatikan. Der Pole hat soviel Geld ausgegeben, das der V. mittlerweile ernste Zahlungsschwierigkeiten haben soll.

Also: eintreten, die Kohle muß wieder rein !

Abtreibung: es wird Zeit, das mittels erfolgreichen Missionierens der schwarze Kontinent so langsam ausstirbt.

Sind der Kirche ja schön auf den Leim gegangen, die Schwarzen.

MfG K

malnachdenken
06.09.2006, 10:57
"– UNFEHLBARKEIT: In Glaubens- und Sittenfrage ist der Papst unfehlbar – an diesem Lehrsatz des Ersten Vatikanischen Konzils hält Ratzinger fest."

Wer sich selbst als unfehlbar ansieht, muss dann doch einen ziemlichen Realitätsverlust haben.

Sauerländer
06.09.2006, 10:59
[Ich will es mal unkommentiert lassen.

Zu wieviel Prozent könnt ihr Euch mit seinen Thesen/Antworten identifizieren ?

Egal welcher Glaubensrichtung ihr angehört !
Der Prozentsatz wäre recht hoch.

Die Militanz gegen die Ökumene finde ich ein wenig seltsam, und die volkssprachlichen Gottesdienste betrachte ich als Errungenschaft, aber ansonsten kann ich dem Chef meiner Ex-Herde da überwiegend zustimmen.

In vielen Einzelpunkten mag man sich zwar fragen -und das tue auch ich- , ob das so radikal formuliert sein muss. Die vollständige Ablehnung von Verhütungsmitteln beispielsweise finde ich doch ein wenig daneben. Andererseits finde ich den Gedanken gar nicht so völlig abwegig: Wenn hier mal das allgemeine Rumgevögel eingestellt wird und der Beischlaf wieder eine Angelegenheit ausschließ vertrauter persönlicher Nähe wird, stellen sich Probleme wie Aids schon erheblich weniger dramatisch dar.

Alles in allem scheint er mir wie eine der wenigen Stimmen der Vernunft in einer Welt des Irrsinns. Und liefert einen guten Grund, trotz meines Nichtmehrglaubens nicht den Austritt zu vollziehen.

Mark Mallokent
06.09.2006, 11:12
"– UNFEHLBARKEIT: In Glaubens- und Sittenfrage ist der Papst unfehlbar – an diesem Lehrsatz des Ersten Vatikanischen Konzils hält Ratzinger fest."

Wer sich selbst als unfehlbar ansieht, muss dann doch einen ziemlichen Realitätsverlust haben.
Das ist doch alles Polemik. Die sogenannte "Unfehlbarkeit" des Papstes nimmt er nur dann in Anspruch wenn er "Ex cathedra" spricht, also grundsätzliche Lehrentscheidungen trifft. Und da halten sich die Päpste aus gutem Grund zurück. :cool:

FranzKonz
06.09.2006, 11:19
Das ist doch alles Polemik. Die sogenannte "Unfehlbarkeit" des Papstes nimmt er nur dann in Anspruch wenn er "Ex cathedra" spricht, also grundsätzliche Lehrentscheidungen trifft. Und da halten sich die Päpste aus gutem Grund zurück. :cool:

Ob sich der coole Mark in ähnlich toleranter weise über die Wirrungen des Islam äußert?

Walter Hofer
06.09.2006, 11:20
Ich bin mit dem Zwischenstand der Umfrage sehr zufrieden,
sie sollte sich auf diesem Niveau stabilisieren

Mark Mallokent
06.09.2006, 11:23
Ob sich der coole Mark in ähnlich toleranter weise über die Wirrungen des Islam äußert?
Der Isalm hat keinen Papst. Und unfehlbar ist er auch nicht. :cool:

FranzKonz
06.09.2006, 11:28
Der Isalm hat keinen Papst. Und unfehlbar ist er auch nicht. :cool:
Das stimmt, aber Wirrungen hat er auch genug.

Leyla
06.09.2006, 11:32
Zehn Prozent für sein zaghaftes Engagement für den Weltfrieden, partielle Zustimmung auch für die Ablehnung eines "zügellosen Liberalismus", obwohl ihn da wahrscheinlich andere Dinge stören als mich.

Unter aller Kanone ist allerdings das Maßregeln der Befreiungstheologen und die Ablehnung jeglicher Geburtenkontrolle.

Walter Hofer
06.09.2006, 11:41
Unter aller Kanone ist allerdings das Maßregeln der Befreiungstheologen und die Ablehnung jeglicher Geburtenkontrolle.

Bingo !
..und in diesem Zusammenhang der Kampf gegen Aids und Kinderprostitution in Afrika !
Das interessiert leider die Herrenriege nicht, deren CEO Benedikt ist !

Mark Mallokent
06.09.2006, 11:48
Bingo !
..und in diesem Zusammenhang der Kampf gegen Aids und Kinderprostitution in Afrika !
Das interessiert leider die Herrenriege nicht, deren CEO Benedikt ist !
Das ist doch alles halb so wild. Man beichtet, betet ein paar Rosenkränze, und kauft die nächste Pillenpackung. :cool:

Walter Hofer
06.09.2006, 11:54
Zitat von Walter Hofer
Bingo !
..und in diesem Zusammenhang der Kampf gegen Aids und Kinderprostitution in Afrika !
Das interessiert leider die Herrenriege nicht, deren CEO Benedikt ist !


Das ist doch alles halb so wild. Man beichtet, betet ein paar Rosenkränze, und kauft die nächste Pillenpackung. :cool:

so, meinst du ? In Europa, ja, aber....
dafür hat kein Afrikaner Geld, nicht mal für einen Rosenkranz reicht der karge Lohn.

Mark Mallokent
06.09.2006, 12:02
so, meinst du ? In Europa, ja, aber....
dafür hat kein Afrikaner Geld, nicht mal für einen Rosenkranz reicht der karge Lohn.
Dafür kann der Papst nichts. :cool:

Leyla
06.09.2006, 12:11
Dafür kann der Papst nichts. :cool:Das stimmt einerseits, was Afrika betrifft. Aber das Engagement seiner Glaubensbrüder für die Armen in Lateinamerika hat er ja überdeutlich missbilligt - und damit gewissermaßen auch sabotiert, wenn man bedenkt, dass die Befreiungstheologen dort regelmäßig Opfer von Attentaten werden. Benedikts Äußerungen erwecken den Eindruck, dass der Vatikan es nicht unbedingt schade um sie finden würde.

Walter Hofer
06.09.2006, 12:19
Zitat von Walter Hofer
so, meinst du ? In Europa, ja, aber....
dafür hat kein Afrikaner Geld, nicht mal für einen Rosenkranz reicht der karge Lohn.


Dafür kann der Papst nichts. :cool:

Als oberster Gralshüter und Entscheider seiner Firma schon !
Ist er CEO der Vatikanbank und seines Finanzimperiums oder nicht
und könnte er Finanzmittel nach seinem Willen steuern ?

Eine Frage in die Runde

Mark Mallokent
06.09.2006, 12:36
Ich weiß, man glaubt immer, der Papst oder die Kirche wären unermeßlich reich. Das ist aber schlicht falsch. Der Vatikan hat seit Jahren ein Defizit und den meisten Diözesen geht es nicht besser. Und was die Vatikanbank betrifft, so muß die Geld verdienen und kann es nicht zum Fenster hinauswerfen. :(

Gärtner
06.09.2006, 12:43
"– UNFEHLBARKEIT: In Glaubens- und Sittenfrage ist der Papst unfehlbar – an diesem Lehrsatz des Ersten Vatikanischen Konzils hält Ratzinger fest."
Typisch Locus, dieses Münchner Dummen- und Drecksblatt. Die Infallibilität des Papstes ist ein Dogma - was soll ein Papst also anderes tun, als "daran festzuhalten"?

Gärtner
06.09.2006, 12:46
Ich weiß, man glaubt immer, der Papst oder die Kirche wären unermeßlich reich. Das ist aber schlicht falsch. Der Vatikan hat seit Jahren ein Defizit und den meisten Diözesen geht es nicht besser. Und was die Vatikanbank betrifft, so muß die Geld verdienen und kann es nicht zum Fenster hinauswerfen. :(
Du mußt aber dabei den ziemlich mickrigen Haushalt des Vatikanstaates und den Besitz der Kirche auseinanderhalten. Allein in Rom gehört ungefähr ein Drittel aller Immobilien über Klöster, Orden oder direkt der Kirche - ein Miliardenvermögen.

SAMURAI
06.09.2006, 12:48
Du mußt aber dabei den ziemlich mickrigen Haushalt des Vatikanstaates und den Besitz der Kirche auseinanderhalten. Allein in Rom gehört ungefähr ein Drittel aller Immobilien über Klöster, Orden oder direkt der Kirche - ein Miliardenvermögen.

Dieser Besitz ist nicht verwertbar !

Sauerländer
06.09.2006, 12:52
Das stimmt einerseits, was Afrika betrifft. Aber das Engagement seiner Glaubensbrüder für die Armen in Lateinamerika hat er ja überdeutlich missbilligt - und damit gewissermaßen auch sabotiert, wenn man bedenkt, dass die Befreiungstheologen dort regelmäßig Opfer von Attentaten werden. Benedikts Äußerungen erwecken den Eindruck, dass der Vatikan es nicht unbedingt schade um sie finden würde.
Der Knackpunkt im Hinblick auf die entsprechenden Geistlichen in Südamerika ist, dass die sich auf einem sehr schmalen Grat bewegen angesichts der Tatsache, dass die katholische Kirche nuneinmal nicht Aufstand und Revolte predigen kann.
Die katholische Kirche hat durchaus ein Unrechtsbewußtsein - sie kann aber nicht Unrecht mit Unrecht beantworten. Man mag eine solche Haltung naiv nennen, eine unsinnige Erwartung, dass irgendwie alles von selbst besser würde, nur durch frommen Wunsch und Fürsorge für die Armen im Rahmen des Möglichen.
Das mag sogar richtig sein.

Die Alternative jedoch steht angesichts der historischen Erfahrung propagandistisch ebenfalls auf schwerem Stand.

Sauerländer
06.09.2006, 12:54
Dieser Besitz ist nicht verwertbar !
Das bliebe abzuwarten für den Fall, dass der kirchenpolitische Wille dazu einmal bestehen sollte.

Leyla
06.09.2006, 12:56
Der Knackpunkt im Hinblick auf die entsprechenden Geistlichen in Südamerika ist, dass die sich auf einem sehr schmalen Grat bewegen angesichts der Tatsache, dass die katholische Kirche nuneinmal nicht Aufstand und Revolte predigen kann.
Die katholische Kirche hat durchaus ein Unrechtsbewußtsein - sie kann aber nicht Unrecht mit Unrecht beantworten.Warum Aufstand und Revolte gegen das Unrecht zwangsläufig auch Unrecht sind, solange es nicht zu blutrünstigen Exzessen kommt, das erschließt sich mir allerdings nicht.

Mark Mallokent
06.09.2006, 13:00
Du mußt aber dabei den ziemlich mickrigen Haushalt des Vatikanstaates und den Besitz der Kirche auseinanderhalten. Allein in Rom gehört ungefähr ein Drittel aller Immobilien über Klöster, Orden oder direkt der Kirche - ein Miliardenvermögen.
Das Argument kommt immer. Aber dieses Vermögen könnte man nur realisieren, wenn man diesen Besitz verkauft. Klar, das Grundstück auf dem etwa der Kölner Dom steht, ist soundsoviel Millionen wert. Man könnte es an eine Supermarktkette verkaufen, dem Dom abreißen und eine neue Filiale aufmachen. Aber daß man davor zurückschreckt, hat immerhin nachvollziehbare Gründe. :cool:

Sauerländer
06.09.2006, 13:14
Warum Aufstand und Revolte gegen das Unrecht zwangsläufig auch Unrecht sind, solange es nicht zu blutrünstigen Exzessen kommt, das erschließt sich mir allerdings nicht.
Zum einen wäre da die grundsätzlich pazifistische christliche Ethik - die ich hier allerdings hintenanstellen würde, da auch die Christen selbst sie oft genug ein wenig verbogen haben.

Zum anderen ist die Lektion, die aus der Geschichte gelernt wurde, dass man mit seinen Begrifflichkeiten höllisch aufpassen muss, um nicht Entwicklungen anzustoßen, die im Ursprung gut gemeint sind, aber schnell eine Eigendynamik gewinnen, sich katastrophal falsch entwickeln und dann auch nicht mehr zu kontrollieren sind. Durch Luther, der Spaltung und Krieg in der Christenheit nie gewollt hat, hat sie das am eigenen Leib erfahren.
Natürlich, eine -z.B.- demokratische Wahl, die einen Sozialisten an die Macht bringt, der ein wenig enteignet, etwas mehr soziale Gerechtigkeit herstellt, das ist auch katholisch gesehen wenig bedenklich, ja begrüßenswert (solange andere Positionen ignoriert werden).
Aber wie leicht würden sich Ausgebeutete Leidende durch einen Priester, der Ungerechtigkeiten anprangert, zu ganz anderem angestachelt und legitimiert fühlen als demokratischen Wahlen?
Höchst wahrscheinlich würden sie niedergeschlagen - und dann würde ihr Blut sekundär auch an den Händen der Kirche kleben.
Und das möchte man dort um so ziemlich jeden Preis vermeiden.

Tell05
06.09.2006, 13:20
Das Argument kommt immer. Aber dieses Vermögen könnte man nur realisieren, wenn man diesen Besitz verkauft. Klar, das Grundstück auf dem etwa der Kölner Dom steht, ist soundsoviel Millionen wert. Man könnte es an eine Supermarktkette verkaufen, dem Dom abreißen und eine neue Filiale aufmachen. Aber daß man davor zurückschreckt, hat immerhin nachvollziehbare Gründe. :cool:

Wenn Du erlaubst ...... ;)
MFG
http://focus.msn.de/finanzen/geldanlage/vatikan

Gärtner
06.09.2006, 13:34
Das Argument kommt immer. Aber dieses Vermögen könnte man nur realisieren, wenn man diesen Besitz verkauft. Klar, das Grundstück auf dem etwa der Kölner Dom steht, ist soundsoviel Millionen wert. Man könnte es an eine Supermarktkette verkaufen, dem Dom abreißen und eine neue Filiale aufmachen. Aber daß man davor zurückschreckt, hat immerhin nachvollziehbare Gründe. :cool:
Der kirchliche Immobilienbesitz besteht beileibe nicht nur aus Sakralbauten, auch wenn das eine häufige Annahme ist. Genauso sind im frommen Portfolio auch Mietshäuser und Bürogebäude enthalten.

Kennst du Rom? Hinter dem Vatikan (wenn du davorstehst: links vom Petersdom) führt eine breite Ausfallstraße ins Umland, die Via Gregorio VII und später dann Via Aurelia. Du fährst kilometerweit an Mietskasernen vorbei: alles Kirchenbesitz.

Und natürlich könnte der sofort verkauft werden.

Gärtner
06.09.2006, 13:36
http://focus.msn.de/finanzen/geldanlage/vatikan
Exakt das meinte ich.

Mark Mallokent
06.09.2006, 13:39
Der Artikel ist ja ganz interessant. Aber wenn man sich die Zahlen genauer ansieht, dann ergibt sich, daß steigenden Ausgaben sinkende Einnahmen gegenüberstehen. Mit anderen Worten: Die finanzielle Lage des Vatikans ist keineswegs rosig. :(

Mark Mallokent
06.09.2006, 13:41
Der kirchliche Immobilienbesitz besteht beileibe nicht nur aus Sakralbauten, auch wenn das eine häufige Annahme ist. Genauso sind im frommen Portfolio auch Mietshäuser und Bürogebäude enthalten.

Kennst du Rom? Hinter dem Vatikan (wenn du davorstehst: links vom Petersdom) führt eine breite Ausfallstraße ins Umland, die Via Gregorio VII und später dann Via Aurelia. Du fährst kilometerweit an Mietskasernen vorbei: alles Kirchenbesitz.

Und natürlich könnte der sofort verkauft werden.
Ja aber wozu? Der Immobilienbesitz ist vermietet und trägt so zum Unterhalt der Kirche bei. Würde man ihn verkaufen, hätte man eine einmalige Einnahme, aber dann nichts mehr. Man kann eine Kuh nicht gleichzeitig schlachten und melken. :(

Gärtner
06.09.2006, 13:51
Ja aber wozu? Der Immobilienbesitz ist vermietet und trägt so zum Unterhalt der Kirche bei.
Hast du denn den verlinkten Artikel genau gelesen? Es gibt eine ganze Reihe von Gefälligkeitsvermietungen, die alles, nur nicht kostendeckend sind. Vor diesem Hintergrund wäre der Verkauf entsprechender Immobilien durchaus eine erwägenswerte, weil lukrative Alternative.

Mark Mallokent
06.09.2006, 13:58
Hast du denn den verlinkten Artikel genau gelesen? Es gibt eine ganze Reihe von Gefälligkeitsvermietungen, die alles, nur nicht kostendeckend sind. Vor diesem Hintergrund wäre der Verkauf entsprechender Immobilien durchaus eine erwägenswerte, weil lukrative Alternative.
Ersetze das Wort "Gefälligkeit" durch "Barmherzigkeit", dann klingt es positiver. :cool: Bei all meiner Vorliebe für den Liberalismus meine ich doch, daß die Kirche ihn sich nicht völlig zu eigen machen muß.

Gärtner
06.09.2006, 14:01
Ersetze das Wort "Gefälligkeit" durch "Barmherzigkeit", dann klingt es positiver.
Sehr gern. Ich hätte z.B. nichts dagegen, einen römischen Stadtpalast zu solch barmherzigen Konditionen (notabene 1/1000 der ortsüblichen Miete) zu bekommen, ich würde sofort zuschlagen! :]

Mark Mallokent
06.09.2006, 14:11
Sehr gern. Ich hätte z.B. nichts dagegen, einen römischen Stadtpalast zu solch barmherzigen Konditionen (notabene 1/1000 der ortsüblichen Miete) zu bekommen, ich würde sofort zuschlagen! :]
Den würde ich auch nehmen. :))

Scrooge
06.09.2006, 14:16
Irgendwie hatte ich mir vom Artikel mehr erwartet. Zum Beispiel die Gründe für seine Meinung.
Vom Ergebnis her, kann ich mich mit dem Papst nicht wirklich identifizieren. Allerdings halte ich ihn für einen interessanten Menschen. Ein konsequenter Streiter für seinen Glauben. Zumindest wirkt er auf mich nicht heuchlerisch.

MorganLeFay
06.09.2006, 14:35
Ich finde den Artikel auch ziemlich flach.

Das zum Beispiel

KRIEG UND FRIEDEN: Mit der Wahl seines Papstnamens Benedikt XVI. knüpft Ratzinger an die pazifistische Tradition von Benedikt XV. an, der sich während des Ersten Weltkriegs um Frieden bemühte
mag ja eine schoene Aussage sein, aber strenggenommen laesst das nur indirekte Schluesse auf seine Einstellung zu (vielleicht mochte er vor allem Benedikts Kunstgeschmack und brauchte eine Rechtfertigung fuer die Namenswahl...).

Und das hier

KIRCHENLEHRER: Ratzingers theologische Vorbilder sind platonisch geprägte Kirchenlehrer wie Augustinus und Bonaventura, weniger der aristotelisch gesinnte Kirchenlehrer Thomas von Aquin.
Ist eine schlichte Tatsache, keine Aussage zur Einstellung des Papstes... :rolleyes:

Also, wenn ich mir ein wenig Interpretationsspielraum zugestehe und den offensichtlichen Fakten zustimme - 40%.

Drosselbart
06.09.2006, 15:08
Vielleicht erleben wir bald Djangos Rückkehr?
Modisch ist schon ein Anfang gemacht.

http://focus.msn.de/politik/papst/papst-benedikt-xvi-_nid_34999.html
http://www.italowestern.de/

Gärtner
06.09.2006, 15:22
Der rote Priesterhut mit Goldbordure wird schon seit Jahrhunderten von den Päpsten getragen, du Blitzmerker.

Don
06.09.2006, 16:57
Das Argument kommt immer. Aber dieses Vermögen könnte man nur realisieren, wenn man diesen Besitz verkauft. Klar, das Grundstück auf dem etwa der Kölner Dom steht, ist soundsoviel Millionen wert. Man könnte es an eine Supermarktkette verkaufen, dem Dom abreißen und eine neue Filiale aufmachen. Aber daß man davor zurückschreckt, hat immerhin nachvollziehbare Gründe. :cool:

Nicht zuletzt das Bundesamt für Denkmalschutz.:D

dr-esperanto
07.09.2006, 07:58
Der Knackpunkt im Hinblick auf die entsprechenden Geistlichen in Südamerika ist, dass die sich auf einem sehr schmalen Grat bewegen angesichts der Tatsache, dass die katholische Kirche nuneinmal nicht Aufstand und Revolte predigen kann.
Die katholische Kirche hat durchaus ein Unrechtsbewußtsein - sie kann aber nicht Unrecht mit Unrecht beantworten. Man mag eine solche Haltung naiv nennen, eine unsinnige Erwartung, dass irgendwie alles von selbst besser würde, nur durch frommen Wunsch und Fürsorge für die Armen im Rahmen des Möglichen.
Das mag sogar richtig sein.

Die Alternative jedoch steht angesichts der historischen Erfahrung propagandistisch ebenfalls auf schwerem Stand.


In Polen hat es die Kirche aber die ganzen 80-er Jahre über getan (das Aufstandpredigen) - aber da ging es ja auch gegen den Kommunismus...und die polnische Kirche ist ohnehin nicht normal....mich stört am meisten an meiner Kirche, dass sie in Südamerika immer mit dem großen nordamerikanischen Geld (Opus Dei!) geht, aber da habe ich leider auch keinen Einfluss drauf.

John Donne
07.09.2006, 09:49
Um eine indirekte Mitwirkung der Kirche an Abtreibungen auszuschließen, setzte sich Ratzinger erfolgreich für einen Ausstieg aus der Schwangerenkonfliktberatung ein.
:top: Völlig richtig und konsequent!


Ratzinger ist skeptisch gegenüber dem Freiheitsdenken der Moderne und warnt vor einem Abgleiten in einen zügellosen Liberalismus.
Etwas vage, aber aus wertkonservativer Sicht sicher nicht völlig von der Hand zu weisen. Generell halte ich ein "Freiheitsdenken" jedoch für völlig richtig.


Der lateinamerikanischen Befreiungstheologie warf Ratzinger eine marxistische Gesinnung vor; Theologen wie Leonardo Boff wurden gemaßregelt.
Boff wurde nicht gemaßregelt, weil er sozialistische Ansichten vertritt, sondern aufgrund theologischer Differenzen. Richtig ist, daß andere Befreiungstheologen außer Boff auch wegen marxistischer Tendenzen kritisiert wurden. Mit einigen Kritikpunkten der Befreiungstheologen, z.B. daß die Kirche die Pflicht hat, Menschenrechtsverletzungen beim Namen zu nennen, kann ich mich durchaus identifizieren. Mit einer revolutionären Umverteilung nicht.


Der katholische Glaube orientiert sich nicht nur an der Heiligen Schrift, sondern auch an der kirchlichen Tradition. An diesem Unterschied zur reformatorischen Theologie hält Ratzinger fest.
Für mich zählt in allererster Linie die Bibel und dort vor allem das NT.


Zum Priesteramt sollen weiterhin nur Männer zugelassen werden. Den Feminismus lehnt Ratzinger ab.
Die katholische Tradition in dieser Richtung ist lang. Feminismus an sich lehne ich auch ab. Gleichberechtigung (bei Gleichbepflichtigung) allerdings nicht. Außer der katholischen Tradition spricht m.E. wenig dagegen.


Ratzingers theologische Vorbilder sind platonisch geprägte Kirchenlehrer wie Augustinus und Bonaventura, weniger der aristotelisch gesinnte Kirchenlehrer Thomas von Aquin.
Mir steht Thomas von Aquin geistig näher als Augustinus, wobei ich Augustinus keineswegs völlig ablehne. Das ist in meinen Augen in weiten Teilen Geschmackssache.


Ratzinger wandte sich zuletzt gegen einen übersteigerten römischen Zentralismus und sprach sich für mehr Mitsprache der Bischöfe und der Ortskirchen aus.
Das begrüße ich! :top:


KRIEG UND FRIEDEN: Mit der Wahl seines Papstnamens Benedikt XVI. knüpft Ratzinger an die pazifistische Tradition von Benedikt XV. an, der sich während des Ersten Weltkriegs um Frieden bemühte.
Richtig so :top:


Trotz des zunehmenden Priestermangels sollen Laien nicht predigen oder Messfeiern leiten dürfen.
Das ist m.E. durchaus verständlich.


Ratzinger schätzt die alte lateinisch-römische Messform, die nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil durch volkssprachliche Gottesdienste ersetzt wurde.
Schätzen tue ich sie auch, auch wenn ich sie in meinem Leben bisher erst wenige Male erlebt habe. Ich halte es allerdings für völlig falsch, volkssprachliche Gottesdienste wieder abzuschaffen - und ich bezweifle, daß es das ist, was Papst Benedikt unter "schätzen" versteht.


– ÖKUMENE: Ratzinger betont den Vorrang der katholischen Kirche vor anderen christlichen Kirchen und lehnt gemeinsame Eucharistiefeiern ab.
Ich befürworte ökumenische Eucharestiefeiern ganz entschieden.


PILLE UND KONDOM: Ratzinger lehnt künstliche Empfängnisverhütung ab und hält eheliche Treue für den besten Schutz vor Aids.
Letzteres ja. Wenn man aber schon nicht treu sein kann (oder will), sind Kondome dringend anzuraten. Familienplanung kann ich als Christ vor mir, meinen Mitmenschen und auch Gott jederzeit verantworten.


Ratzinger ist gegen eine Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zur Kommunion.
Sehr schwierig. Der Ausschluß von der Kommunion ist hart. Andererseits hat man sich bei der kirchlichen Heirat vor Gott ein Versprechen gegeben. Ich maße mir da aber kein Urteil an und werfen keinen ersten Stein.


In Glaubens- und Sittenfrage ist der Papst unfehlbar – an diesem Lehrsatz des Ersten Vatikanischen Konzils hält Ratzinger fest.
Ist der Papst katholisch, sprich: Hat er eine Wahl?
Natürlich hält er daran fest. Warum auch nicht?


Ratzinger betont den Vorrang des römischen Lehramts vor der Freiheit der Theologie.
Das hat m.E. weniger mit Wissenschaft als mit Lehre zu tun. Man kann m.E. von keiner Kirche verlangen, Personen im eigenen Namen eine fremde Lehre verteten zu lassen.


An der vorgeschriebenen Ehelosigkeit von Priestern will Ratzinger nicht rütteln
Ich würde den Zölibat eher abschaffen.

Grüße
John

Drosselbart
07.09.2006, 14:05
Der rote Priesterhut mit Goldbordure wird schon seit Jahrhunderten von den Päpsten getragen, du Blitzmerker.

Den Saturno kenne ich auch. Etwas ähnliches habe ich mal im Zirkus bei einem als Cowboy kostümierten kleinen Affen gesehen, der auf einem Shetland-Pony durch die Manege galloppierte.

Abseits
07.09.2006, 14:50
Bingo !
..und in diesem Zusammenhang der Kampf gegen Aids und Kinderprostitution in Afrika !
Das interessiert leider die Herrenriege nicht, deren CEO Benedikt ist !

Wieso soll das sie auch interessieren?? Er vertritt eine Religion und ist für die Bekämpfung von Krankheiten nicht zuständig!


Hier von der NPD:


Was Joseph Ratzinger (Papst Benedikt XVI.) fordert ... vertritt ehrlich nur noch die NPD:

Für Volk und Familie - gegen "Homo-Ehe" und Massenabtreibung ... damit Deutschland eine Zukunft hat

NPD-Infostand am Samstag, 9. September von 10 bis 16 Uhr in München am Goetheplatz

Selbst die angeblich christliche CSU hat zugunsten des Vorsteuerabzuges für bayerische Landwirte der Anerkennung "gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften" zugestimmt. Und gegen die Massenabtreibung deutscher Kinder wird auch im katholischen Bayern längst nichts mehr unternommen. Nur noch die NPD vertritt hier klare Positionen: Schluß mit Abtreibungsmord und "Homo-Ehe"!

Ehe und Familie sind Grundformen des menschlichen Lebens, das sich nur in Gemeinschaft entfalten kann. Das wiederum setzt voraus, daß Staat und Gesellschaft die einzigartige Stellung der Ehe wahren. Die Familie ist für Kleinkinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen unersetzlich. Die NPD fordert daher: Elterngeld, Mütterrente und zinslose Darlehen zur Familiengründung - natürlich nur für die Familien des eigenen Volkes. Das ist der Bezug für unser politisches Handeln. Nur von deutschen Kindern ist die Identifikation mit dem Staatsvolk zu erwarten. Nur wer sich mit dem Volk verbunden fühlt, bringt die Bereitschaft für das Engagement zur Zukunftssicherung auf. Nur so hat der Gesellschaftsvertrag der Sozialversicherung eine Grundlage.

Felixhenn
07.09.2006, 15:35
Es gibt kaum ein Thema bei dem ich mit dem Papst übereinstimme. Leider wird mir hier kaum jemand qualifiziert widersprechen. Das Streitgespräch mit den Moslems ist da viel interessanter. Die versuchen wenigstens, den größten Schwachsinn plausibel zu erklären.