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Vollständige Version anzeigen : Der Charakter ist mein Schicksal?



Klopperhorst
31.08.2006, 07:39
Hallo,

gestern habe ich mir Gedanken über einen Satz gemacht, den ich schon vor vielen Jahren aufschnappte und nun durch meine seit dem erfolgte philosophische Prägung in ein richtiges Licht stellen konnte.

Gemeint ist ein Dialog aus einem Film (den Namen weiss ich nicht mehr):

"Jeder Mensch hat ein Schicksal."

"Quatsch: Jeder Mensch hat einen Charakter, und sein Charakter ist sein Schicksal."

Auf den ersten Blick klingt das etwas paradox.

Wie sollte der Charakter Einfluss auf die oft zufälligen Dinge haben, die mich unabhängig meines eigenen Willens von aussen erreichen? Ist nicht das Leben der Art, daß es nicht auf die Person ankommt, ob jemand Glück oder Pech hat, daß ja gerade die Besten oft das widrigste Schicksal erleiden müssen, während die Schlechtesten meist auch die Ältesten und Glücklichsten werden? - Offenbar gibt es hier einen Widerspruch zwischen dem mit anziehender Ästhetik formulierten Grundsatz und der Wirklichkeit im Getümmel des Lebens.

Jedoch wollte ich die Sache einmal genauer unter die Lupe nehmen:

Wenn der Charakter mein Schicksal sei, dann müsste er doch einen Einfluss auf das Leben haben und zwar einen so eklatanten Einfluss, daß die zufälligen Widerwärtigkeiten, die mir dieses Leben zerstören können, fast zu Nichts werden. Wenn dies aber der Fall wäre, müsste der Charakter gleichsam auf eine magische Art und Weise mit dieser Welt verbunden sein, mehr noch; er müsste nicht nur einen passiven sondern den aktiven Teil der Welt einnehmen, während der Zufall und das sog. Schicksal den passiven Teil einnähme.

Geführt von diesem Gedanken, ergab sich mir nun folgendes Bild:

Jeder Mensch wird von Geburt an mit einem Charakter ausgestattet, der angeboren und unveränderbar ist. Philosophisch wird dieser Charakter im Sinne des deutschen Idealismus (Kant) als intelligibeln Charakter im Gegensatz zum empirischen Charakter bezeichnet, der auf Erfahrung basiert. So wenig der angeborene Charakter des Menschen, der aus der eigentlichen Freiheit entspringt, verändert werden kann; so sehr ist der empirische Charakter in der Lage, das eigene Wesen durch Erfahrung kennenzulernen. Je älter man wird, umso mehr weiss man, was man eigentlich will, wenngleich das angeborene Wollen nicht verändert werden kann.

Der Charakter passt also wie die Form oder Schablone in die Welt, deren Motive ihn affizieren und zu den menschlichen Handlungen bewegen, deren rückwirkende Erkenntnis jedoch nur eine Reflextion sind, die man auch als Lernen bezeichnen kann, welche den grundlegenden Charakter nicht betreffen, ihn nur im Lichte der Erkenntnis erscheinen lassen.

Insofern hat jeder Mensch ein angeborenes Schicksal, wie sein Körper, so ist auch sein Charakter fest und unveränderbar. Und dieser Charakter sucht oder zieht die Motive an, die für ihn passen, d.h. er findet einen ganz bestimmten Weg in der Welt. Dieser Weg kann ein Weg unter Millionen ähnlichen Wegen sein, aber er ist doch immer der selbe, egal welchen der vielen Millionen ähnlichen Wege wir doch wählen.

Jede Sekunde tun sich Millionen neue Wege auf, die es zu gehen sich lohnt, doch welchen wir wählen, hängt einzig und alleine davon ab, ob der Weg für unseren Charakter passt. Warum wir aber gerade jenen und nicht den anderen gewählt haben, hängt jedoch vom Zufall ab. Mit anderen Worten: Der Zufall ist nur die Quantifikation, der Charakter jedoch die Qualifikation unseres Schicksals.

Insofern bleibt mir nur noch mit Goethe abzuschließen:

Wie an dem Tag, der dich der Welt verliehen,
Die Sonne stand zum Gruße der Planeten,
Bist alsobald und fort und fort gediehen
Nach dem Gesetz, wonach du angetreten.
So mußt du sein, dir kannst du nicht entfliehen,
So sagten schon Sibyllen, so Propheten;
Und keine Zeit und keine Macht zerstückelt
Geprägte Form, die lebend sich entwickelt.


---

Frei-denker
31.08.2006, 09:45
Ich denke daß wesentlich mehr genetisch festgelegt ist, als allgemein angenommen wird.

Ebenso der Charakter. Die Wissenschaft hat bereits festgestellt, daß Wesenseigenschaften wie Lebhaftigkeit, Aggressivität, Langmut, Niedergeschlagenheit auf Stoffwechsel bzw. Hormonproduktion im Gehirn zurückzuführen ist.

Folglich besteht da ein gewisser Determinismus, oder wenn man so will ein Schicksal. Manche Menschen kommen als Melancholiker zur Welt und werden es bis zu ihrem Tod bleiben. Das ist ihr Schicksal. Wieder andere als seelische Rhinozerosse.

Insofern ist es denkbar, daß Eigenschaften wie Tapferkeit, Ängstlichkeit, Durchsetzungsvermögen, Faulheit und Zügellosigkeit keine vom Willen initiierte Eigenschaften sind, sondern lediglich ein Hormoncocktail in unserem Gehirn. Vielleicht ist es daher ein Irrtum, daß wir unser Leben groß lenken könnten - wir sind letzlich gefangen in der Hormonkombination, die unser Körper produziert.

mggelheimer
31.08.2006, 09:57
Gemeint ist ein Dialog aus einem Film (den Namen weiss ich nicht mehr):

"Jeder Mensch hat ein Schicksal."

"Quatsch: Jeder Mensch hat einen Charakter, und sein Charakter ist sein Schicksal."



Es war auf jedenfall ein Film mit Heinrich George, soviel ist sicher.

mggelheimer
31.08.2006, 09:59
Vielleicht ist es daher ein Irrtum, daß wir unser Leben groß lenken könnten - wir sind letzlich gefangen in der Hormonkombination, die unser Körper produziert.
Sehe ich mittlerweile ähnlich.

twoxego
31.08.2006, 10:02
nett, dass du herrn matthias jung auch hier ein publikum verschaffst.

mggelheimer
31.08.2006, 10:06
nett, dass du herrn matthias jung auch hier ein publikum verschaffst.???? Muss man den kennen?

twoxego
31.08.2006, 10:08
eher nicht.

Herr Bratbäcker
31.08.2006, 10:09
Ich denke daß wesentlich mehr genetisch festgelegt ist, als allgemein angenommen wird.


Mein UR-Großvater war ein Nazi.
Mein Großvater war ein Nazi.
Mein Vater war ein Nazi.
Ich bin ein Nazi.

Hmm, ich fürchte, Du hast Recht.

Frei-denker
31.08.2006, 10:13
Mein UR-Großvater war ein Nazi.
Mein Großvater war ein Nazi.
Mein Vater war ein Nazi.
Ich bin ein Nazi.

Hmm, ich fürchte, Du hast Recht.
Politische Gesinnung ist ja eher von der Summe der Informationen abhängig, die Dir zugetragen werden. Da muß nicht zwangsläufig der Charakter/Hormonproduktion die Hauptrolle spielen, wenn er auch nicht völlig unbedeutend dabei ist.

xjanjan
01.09.2006, 11:10
wen mein charakter angeboren und veränderbar wäre ich gefangen in meiner selbst
und das laube ich nicht ein mensch lenrt doch er verändert sich er wird geprägt

heinrich der löwe
01.09.2006, 15:02
wenn dein charakter deinen schicksal ist,so sei diesen schicksal bestimmt
von männern wie raoul hilberg,also von betrügern,folglich solltest du eine
neue richtung im leben nehmen,sonst sei dein leben für immer eine lüge.

Klopperhorst
02.09.2006, 07:15
wenn dein charakter deinen schicksal ist,so sei diesen schicksal bestimmt
von männern wie raoul hilberg,also von betrügern,folglich solltest du eine
neue richtung im leben nehmen,sonst sei dein leben für immer eine lüge.


Ich weiss nicht warum ihr mit so exotischen Personen kommt?

Der Kompass der Erläuterung liegt hier eindeutig bei Kant und dem deutschen Idealismus.


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Klopperhorst
02.09.2006, 07:18
wen mein charakter angeboren und veränderbar wäre ich gefangen in meiner selbst
und das laube ich nicht ein mensch lenrt doch er verändert sich er wird geprägt

Das Lernen gehört dem empirischen Charakter an. Man weiss was man will. Man kann aber nicht den Ursprung des Wollens verändern, weil alles Wollen selbst daraus entspringt. Was man als Charakteränderung vorgibt, sind eigentlich nur stärkere Motive, die aufgrund der Ausreifung des Intellektes und der Erfahrungen, die man von seinem eigenen Wollen machte, vorgeschoben werden und nun die bisherigen Motive ausschalten.

Der Charakter hat sich nicht verändert, er handelt allezeit gleich, sofern ihm die selben Motive vorliegen.


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Odin
02.09.2006, 07:45
Politische Gesinnung ist ja eher von der Summe der Informationen abhängig, die Dir zugetragen werden. Da muß nicht zwangsläufig der Charakter/Hormonproduktion die Hauptrolle spielen, wenn er auch nicht völlig unbedeutend dabei ist.


Er allein bestimmt, ob man ein guter Stiefelträger wird.

xjanjan
02.09.2006, 13:48
Das Lernen gehört dem empirischen Charakter an. Man weiss was man will. Man kann aber nicht den Ursprung des Wollens verändern, weil alles Wollen selbst daraus entspringt. Was man als Charakteränderung vorgibt, sind eigentlich nur stärkere Motive, die aufgrund der Ausreifung des Intellektes und der Erfahrungen, die man von seinem eigenen Wollen machte, vorgeschoben werden und nun die bisherigen Motive ausschalten.

Der Charakter hat sich nicht verändert, er handelt allezeit gleich, sofern ihm die selben Motive vorliegen.


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der mensch defienert sich aber über das nicht wollen der charakter wird über das nicht wollen über das ablehnen bestimmter triebe gebildet

mggelheimer
02.09.2006, 13:58
der mensch defienert sich aber über das nicht wollen der charakter wird über das nicht wollen über das ablehnen bestimmter triebe gebildet
Bin ich einfach zu beschränkt, oder reihst du die Worte deiner Sätze nach dem Zufallsprinzip an einander?

xjanjan
03.09.2006, 10:54
Bin ich einfach zu beschränkt, oder reihst du die Worte deiner Sätze nach dem Zufallsprinzip an einander?

wenn der kuchen redet hat der grümmel pause
und ja du bist zu beschränkt

Vielfrass
03.09.2006, 11:22
Ebenso der Charakter. Die Wissenschaft hat bereits festgestellt, daß Wesenseigenschaften wie Lebhaftigkeit, Aggressivität, Langmut, Niedergeschlagenheit auf Stoffwechsel bzw. Hormonproduktion im Gehirn zurückzuführen ist.


umgekehrt wird genauso ein schuh daraus: die unterschiedlichen, von geburt an festgelegten charaktereigenschaften führen zu einer dementsprechenden hormonausschüttung. ein huhn/ei - problem.

mggelheimer
03.09.2006, 11:24
wenn der kuchen redet hat der grümmel pause
und ja du bist zu beschränkt
Wenn du das sagst kann es sich wohl nur um die Wahrheit und nichts als die Wahrheit handeln.

Pirx
03.09.2006, 11:28
Politische Gesinnung ist ja eher von der Summe der Informationen abhängig, die Dir zugetragen werden. Da muß nicht zwangsläufig der Charakter/Hormonproduktion die Hauptrolle spielen, wenn er auch nicht völlig unbedeutend dabei ist.
Wahrscheinlich ein Irrtum. Neuere umfangreiche Zwillingsforschungen* belegen, dass die politischen Tendenzen eines Menschen deutlich genetisch geprägt sind. Wenn es um einzelne Punkte geht (z.B. für oder gegen eine bestimmte Partei etc), beläuft sich die Erblichkeit auf ca. 30%. Vergleicht man aber nur die globalen Tendenzen (ob jemand z.B. eher progressiv oder konservativ orientiert ist), erreicht die Erblichkeit 50%!!! An der Uni hatte ich seinerzeit noch gelernt, dass Einstellungsmessungen für die psychologische Genetik irrelevant sei, da ganz vorwiegend von biographischen Einflüssen abhängig.
Insgesamt schätze ich grob, dass unsere Persönlichkeit und unsere Begabungen zu ungefähr 70% genetisch determiniert sind, wenn man alle Quellen der Variabilität berücksichtigt (individuelle Unterschiede, Geschlechterdifferenz, Unterschiede zwischen ethnischen Gruppen).

*): Article: “Are Political Orientations Genetically Transmitted?”
Author: John Alford, Carolyn Funk, and John R. Hibbing
Issue: May. 2005
Journal: American Political Science Association

twoxego
03.09.2006, 11:29
vielleicht steht ja im originaltext (http://www.esoterikforum.de/esoterik-forum-allgemein/4383-der-charakter-ist-mein-schicksal.html), den horst kopierte mehr.

ps.:
seltsame gebräuche reissen hier ein. es erinnert mich an etwas.
trapst hier die nachtigall durch den wald ?

Klopperhorst
03.09.2006, 20:38
vielleicht steht ja im originaltext (http://www.esoterikforum.de/esoterik-forum-allgemein/4383-der-charakter-ist-mein-schicksal.html), den horst kopierte mehr.

ps.:
seltsame gebräuche reissen hier ein. es erinnert mich an etwas.
trapst hier die nachtigall durch den wald ?

Ich bin zufälligerweise der Autor, schreibe ja auch gelegentlich mal in anderen Foren.


Und nun?


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twoxego
03.09.2006, 20:42
dann gib das doch an oder schämst du dich dessen.
ein esoterikforum, du meine güte.

Klopperhorst
03.09.2006, 20:46
der mensch defienert sich aber über das nicht wollen der charakter wird über das nicht wollen über das ablehnen bestimmter triebe gebildet


Das Wollen ist der Charakter, genauer, was ein Mensch will zeichnet den Charakter aus. Selbstverständlich kann man immer nur im Nachhinein wissen, was man eigentlich gewollt hat. Alles andere ist lediglich "wünschen".

Mit dem Ablehnen der Triebe. Naja, der Mensch hat sich schon ziemlich im Griff, aber diese Freiheit entspringt nur aus der Vernunft, d.h. der Fähigkeit, von der unmittelbaren Anschauung zur mittelbaren überzugehen, also Dinge zu planen und zu reflektieren und nicht wie ein Tier nur unmittelbar zu reagieren.

Aber diese Vernunft ist meiner Meinung nach viel zu schwach, um die Affekte und Leidenschaften des Charakters zu unterdrücken und erst Recht nicht in der Lage, diesen Charakter, der das Primäre der menschlichen Psyche und Natur ist, zu manipulieren. Denn der Charakter und das Wesen stehen fest mit der Geburt, sie entspringen der eigentlichen Freiheit, während ihr Auftreten in der Welt reine Notwendigkeit ist.


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xjanjan
04.09.2006, 10:41
Mit dem Ablehnen der Triebe. Naja, der Mensch hat sich schon ziemlich im Griff, aber diese Freiheit entspringt nur aus der Vernunft, d.h. der Fähigkeit, von der unmittelbaren Anschauung zur mittelbaren überzugehen, also Dinge zu planen und zu reflektieren und nicht wie ein Tier nur unmittelbar zu reagieren.

nicht die vernunft sondern die moral läst uns bestmmte treibe unterdrücken
und nur daruas lässt sich der "freie willen" bilden

Klopperhorst
04.09.2006, 21:04
nicht die vernunft sondern die moral läst uns bestmmte treibe unterdrücken
und nur daruas lässt sich der "freie willen" bilden

Vor einigen Monaten hast du behauptet, die Moral entspringt der Vernunft oder besser noch dem Egoismus? Moral kann nicht von Vernunft getrennt werden, denn sonst wäre jedes Tier ein moralisches Wesen. Aber richtig: Moral ist ein wichtiger Teil der Vernunft, währenddessen diese aber immer die letzte Motivation im Egoismus hat, der dann auch zur Unterdrückung einer Handlung führt.


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xjanjan
08.09.2006, 17:43
Vor einigen Monaten hast du behauptet, die Moral entspringt der Vernunft oder besser noch dem Egoismus? Moral kann nicht von Vernunft getrennt werden, denn sonst wäre jedes Tier ein moralisches Wesen. Aber richtig: Moral ist ein wichtiger Teil der Vernunft, währenddessen diese aber immer die letzte Motivation im Egoismus hat, der dann auch zur Unterdrückung einer Handlung führt.


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ich habe gesagt das die moral unter erzihung gebildet wird und das deshalb die moral zuerklären ist

in einer situation in der ich eine reiz bekomme und ich reagieren mus beispiels weise wen ich angepöbelt werde fang ich nun nicht an zu denken sondern reagiere meiner morlal enstsprechend
man reagiert so wie man es für richtig empfindet nur leidet einem zu diesem richitg nicht die vernunft also rationales denken sondern sein wesen