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Vollständige Version anzeigen : Die bekannten Fakten sprechen lassen



MTR
16.02.2004, 17:51
Walter Post präsentiert eine Dokumentensammlung, die den Rückschluß auf eine deutsche Alleinschuld an der Jahrhundertkatastrophe verwirft
Manfred Backerra

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Wie entstand der Zweite Weltkrieg? Das hierzulande gepflegte Geschichtsbild gibt keine ausreichende Antwort. Das Verdikt der "Alleinschuld" ist tabu, im Blickfeld erscheint allein deutsches Verhalten und die Katastrophe am Ende. Der Autor, Walter Post, beschreibt, wie aktiv die Reichsregierung nach 1919 gegen die aufoktroyierte Kriegsschuld anging. Post, Jahrgang 1954, promovierter freier Historiker mit beachtlichen Werken und Aufsätzen zum Zweiten Weltkrieg, beugt dem vor, indem er einleitend feststellt, "daß die Siegermächte des Zweiten Weltkrieges (...) schon wenige Jahre nach dem Nürnberger Prozeß regierungsamtlich übereinstimmend die Auffassung vertraten, daß Deutschland keineswegs allein am Kriegsausbruch schuld sei".

Er verweist auch auf sowjetische Akten und "revisionistische" Publikationen aus den USA, Großbritannien, Frankreich, welche, beginnend mit einem Untersuchungsbericht des US-Kongresses kurz nach Kriegsende, die Schuld der Verantwortlichen in West und Ost offenbaren. Wohltuendes Deutsch und den Text sinnvoll ergänzende Bebilderung machen das Buch trotz seines Umfangs sehr gut lesbar. Um so lebendiger wird dieser Grundriß internationaler Diplomatie zwischen Versailles und der deutschen Kriegserklärung an die USA dadurch, daß man die Protagonisten und ihre Kritiker vielfach im Originalton liest. In sinnvoller Abfolge erscheinen praktisch alle für das Verständnis der Entwicklung zum Weltkrieg wichtigen Tatbestände, Strömungen und grundlegenden Handlungsmotive der Entscheidenden in Europa, den USA und dem Fernen Osten.

Man erlebt die Handelnden unter den Zwängen ihrer Zeit, nicht - wie sonst oft - im Urteil der Nachgeborenen. Das Material bietet soviel an originärer Erkenntnis, daß Folgerungen des Autors sich zwanglos von selbst ergeben. Post betreibt ideologiefreie, nachprüfbar belegte Konfliktforschung. Wer den Tunnelblick auf deutsches Handeln leid ist und die Behauptung deutscher "Alleinschuld" als eine intellektuelle Zumutung empfindet, sollte sein Buch lesen.

Es zeigt den Frieden von Brest-Litowsk 1917 als gutes Beispiel bewährter europäischer Diplomatie: Er gewährte westlichen Völkern des Russischen Reiches in berechtigtem Umfang Selbstbestimmung, demütigte aber Rußland weder mit Kriegsschuld noch Reparationen. Dagegen bereiteten - völkerrechtswidrig erpreßt - der "Vertrag" von Versailles und die für Deutschland gewollt ruinösen Reparationen den nächsten Krieg in Europa vor. Maßgebende Vertreter der Sieger erklärten dies schon damals öffentlich und wiesen besonders auf das Verweigern des von Wilson postulierten Selbstbestimmungsrechts der Völker hin, das besonders die Deutschen traf. Die allgemeine Empörung in Deutschland blieb weitgehend ohnmächtig, bis Hitler Reichskanzler wurde.

In einer Zeit, in der, wie Post darlegt, Androhung und Anwendung militärischer Gewalt sowie Vertragsbrüche allseits Konjunktur und Erfolg hatten, sollte Deutschland gemäß einem britischen Plan für die Genfer Abrüstungskonferenz 1933 erst nach acht Jahren in der Rüstung gleichberechtigt werden; es trat daraufhin aus dem Völkerbund aus. Hitler suchte aber Frankreich zugleich durch einen Quasi-Verzicht auf Elsaß-Lothringen zu beruhigen. Ein Nichtangriffspakt mit Polen und ein deutsch-britisches Flottenabkommen folgten. Dann setzte Hitler vorsichtig, doch nachdrücklich deutsche Interessen durch: die Wehrhoheit im ganzen Land, die "Anschlüsse" Österreichs, des Sudeten- und des Memellandes. Kurz vor letzterem erpreßte Hitler das Protektorat über die Rest-Tschechei. Trotz der Gründe, die Post dafür anführt, ist Hitler durch diese Tat desavouiert und Chamberlain gezwungen, das Appeasement zu beenden, was sich bezüglich Danzig und Korridor sogleich auswirkt. Hitler war Polen von Anfang an sehr entgegengekommen und stellte mit Danzig und einem freien Zugang nach Ostpreußen nur anerkannt berechtigte Minimalforderungen - kein Politiker der Weimarer Zeit hätte sich, wie er zu Recht betonte, diese Beschränkung erlauben können. Doch die polnische Regierung blockierte alle sechs Verhandlungsanläufe (Post läßt aus, daß sie schon lange vor den deutschen Kriegsvorbereitungen mit Krieg drohte). Frankreich und Großbritannien bestärkten Polen. Roosevelt drängte Großbritannien seine Unterstützung auf, verheimlichte aber den Polen das für sie tödliche Hitler-Stalin-Geheimabkommen.

Roosevelt war entschlossen, sowohl Deutschland als auch Japan zu vernichten und dazu sein widerstrebendes Volk in den Krieg zu zwingen. Dies gelang trotz angeblicher Neutralität mit Boykotten, Kontensperrungen, militärischer Unterstützung Großbritanniens und dem Köder Pearl Harbour, wie Post sehr detailliert belegt. Andererseits erhob Stalin unerbittlich solche Ansprüche auf Skandinavien sowie den Balkan und marschierte gleichzeitig so massiv gegen Deutschland auf, daß trotz schwerer Bedenken nur das Prävenire eine Überlebenschance zu geben schien.

Hitler-Zitate zeigen, wie klarsichtig er die für einen großen Krieg viel zu schwache Basis Deutschlands erkannte und danach zu handeln suchte. Ein Raubkrieg lag, auch ausweislich der Protokolle seiner Geheimreden, nicht in seiner prinzipiellen Vorstellung. Zum erklärten Vernichtungskrieg gegen die sowjetischen Führungskader - nicht gegen das Volk, wie Post richtigstellt - sah er sich gezwungen.

Das Buch macht klar: Die Welt der Zwischenkriegszeit war ein Haifischbecken der Machtpolitik. Es ging um schiere Macht: Die Westmächte wollten einen Konkurrenten vernichten, die Sowjetunion eine beherrschende Positionen in Europa gewinnen. Deutschland kämpfte mit seinen Verbündeten schon sehr früh um das nackte Überleben. So umfassend, klar und komprimiert wurde dies noch nicht nachgewiesen. Die sachlich resümierende Schlußbetrachtung gehörte in die "Propyläen der Weltgeschichte".

Walter Post: Die Ursachen des Zweiten Weltkrieges: Ein Grundriß der internationalen Diplomatie von Versailles bis Pearl Harbour. Grabert-Verlag, Tübingen 2003, 671 Seiten, gebunden, 29,80 Euro

Gärtner
16.02.2004, 18:18
Schon wieder einer, der das ganze Forum mit kilometerlangen & obskuren Beiträgen vollspammt, die er selber nicht geschrieben hat.

Nimmt´s denn nie ein Ende?

Das hier ist kein NS-Nostalgieforum.

Benny
16.02.2004, 18:24
Original von Der Gelehrte
Schon wieder einer, der das ganze Forum mit kilometerlangen & obskuren Beiträgen vollspammt, die er selber nicht geschrieben hat.

Nimmt´s denn nie ein Ende?

Das hier ist kein NS-Nostalgieforum.


Genau. Wer sich über den "sauberen" Herrn Post informieren will:

http://lexikon.idgr.de/p/p_o/post-walter/post-walter.php

Das sagt ja wohl alles.

MTR
16.02.2004, 18:54
@Gelehter

Können sie bitte was zum Thema sagen???

@Benny

Einfach lächerlich! X(

Gärtner
16.02.2004, 19:48
Original von MTR
@Gelehter

Können sie bitte was zum Thema sagen???
Es mangelt mir nicht am Können, es mangelt am Willen.

Schließlich teile ich nicht deine paranoide Obsession zu jedem braunen Thema und hüpfe daher nicht über jedes völkische Stöckchen. Ich habe auch mal Lust, zur Abwechslung über was anderes zu reden, als was sich irgendwelche HIAG-Referenten bzw. Regionalleiter der verfassungsschutzauffälligen SWG mal wieder aus den Fingern gesogen haben. Um es mit Reich-Ranicky zu sagen: "Das langweilt mich".

Gibt´s für euresgleichen eigentlich auch mal andere Themen?

Benny
17.02.2004, 08:10
Original von MTR
@Gelehter

Können sie bitte was zum Thema sagen???

@Benny

Einfach lächerlich! X(

Ja finde ich auch. Diese rechtsradikalen Revisionisten sind einfach lächerlich.

l_osservatore_uno
17.02.2004, 09:20
Original von Benny

Original von Der Gelehrte
Schon wieder einer, der das ganze Forum mit kilometerlangen & obskuren Beiträgen vollspammt, die er selber nicht geschrieben hat.

Nimmt´s denn nie ein Ende?

Das hier ist kein NS-Nostalgieforum.


Genau. Wer sich über den "sauberen" Herrn Post informieren will:

http://lexikon.idgr.de/p/p_o/post-walter/post-walter.php

Das sagt ja wohl alles.

... hast Du überhaupt schon mal etwas von Dr. Walter Post gelesen, oder genügt Dir Margrets Verriß schon für Dein Urteil?

Schau, Prof. Dr. Günter Rohrmoser ist in Margrets Haßliste auch zu finden, doch dem ... kann wohl kein einziger User dieses Forums hier - weder intellektuell, noch in sittlicher Hinsicht - das Wasser reichen!

Verlaß Dich also nicht auf die Gretelchen, wenn Du meinst jemanden (ver-)beurteilen zu müssen!

Denn Gretelchen ... ist die Wölfin im Mantel des Gutschafes!

Benny
17.02.2004, 10:09
Original von l_osservatore_uno

Original von Benny

Original von Der Gelehrte
Schon wieder einer, der das ganze Forum mit kilometerlangen & obskuren Beiträgen vollspammt, die er selber nicht geschrieben hat.

Nimmt´s denn nie ein Ende?

Das hier ist kein NS-Nostalgieforum.


Genau. Wer sich über den "sauberen" Herrn Post informieren will:

http://lexikon.idgr.de/p/p_o/post-walter/post-walter.php

Das sagt ja wohl alles.

... hast Du überhaupt schon mal etwas von Dr. Walter Post gelesen, oder genügt Dir Margrets Verriß schon für Dein Urteil?

Schau, Prof. Dr. Günter Rohrmoser ist in Margrets Haßliste auch zu finden, doch dem ... kann wohl kein einziger User dieses Forums hier - weder intellektuell, noch in sittlicher Hinsicht - das Wasser reichen!

Verlaß Dich also nicht auf die Gretelchen, wenn Du meinst jemanden (ver-)beurteilen zu müssen!

Denn Gretelchen ... ist die Wölfin im Mantel des Gutschafes!

Und das ist gut so.

Klaus E. Daniel
17.02.2004, 11:17
Wenn doch endlich diese Rechts - Links Spielereien aufhören würden ... dann könnte man in Ruhe diskutieren.

Meint Ihr nicht ?

KED

l_osservatore_uno
17.02.2004, 11:55
Original von Klaus E. Daniel

Wenn doch endlich diese Rechts - Links Spielereien aufhören würden ... dann könnte man in Ruhe diskutieren.

Meint Ihr nicht ?

KED

... hat das mit RECHTS ./. LINKS zu tun?

Meine Meinung: Wenn endlich mal das vorlaute Oberlehrergetue der Vergangenheit angehörte, Herr Daniel, wär's auch in Ordnung!

Oder?

Benny
17.02.2004, 12:00
Original von Klaus E. Daniel

Wenn doch endlich diese Rechts - Links Spielereien aufhören würden ... dann könnte man in Ruhe diskutieren.

Meint Ihr nicht ?

KED

Ganz meine Meinung. Es geht mir jedenfalls um die Sache. Mir ist es egal aus welcher politischen Ecke jemand kommt. Wenn ich der Meinug bin ich muss mich dazu äußern, dann mache ich das.

Klaus E. Daniel
17.02.2004, 12:05
Es war eine Anregung zu einer Tatsache.

Die Welt ist nicht schwarz-weiß.

KED

l_osservatore_uno
17.02.2004, 12:28
Original von Klaus E. Daniel

Es war eine Anregung zu einer Tatsache.

Die Welt ist nicht schwarz-weiß.

KED

... weshalb sagen Sie's dann in dieser unmöglichen Oberlehrertonlage?

Und dass die Welt nicht s/w ist, ist nicht unbedingt eine Erkenntnis die man nur im schwarzen Walde gewonnen hätte, Herr Daniel!

blaH
17.02.2004, 13:09
Original von Klaus E. Daniel

Es war eine Anregung zu einer Tatsache.

Die Welt ist nicht schwarz-weiß.

KED


Spätestens seit Erfindung des Farbfernsehens.

b l a H

Aufpasser
01.04.2004, 18:22
Ich habe mir das Buch mittlerweile bestellt und erwarte es mit Spannung :)

H.P.Lovecraft
08.04.2004, 11:25
Die ewig Gestrigen


Spricht er von seinen einst`gen Gaben,
Hör` ich ein stetig Klagen,
Sein Rufen nach Vergangenheit,
In der sein Geist zu lang` verweilt,


Sein Blick, gerichtet nicht nach vorn,
Sein Jetzt und Gestern total verworr`n,
"Den jungen Leut, fehlt Geist und Stil!",
Er hatte einst davon ganz viel.


Ständig gab es solch Torendenken
Und die Geschichte kennt den Müll,
Ihr Jammern hallt durch leeren Raum,
Ginge es nach ihrem Lenken,

Die Zeit, sie stünd` schon lange still,
Und das Menschensein wär` nur ein Affentraum.


Ray Helming, 15.2.1997
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Nationalismus
Versuch, vor der Zukunft in die Vergangenheit zu entfliehen.
Professor Dr. h.c. Manfred Rommel
(*1928), deutscher CDU-Politiker, ehemaliger Stuttgarter Oberbürgermeister und Präsident des Deutschen Städtetages (77-83)
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Mit Verlaub!
Lovecraft

Klaus E. Daniel
08.04.2004, 12:14
Es genügt nicht, daß man zur Sache spricht. Man muß zu den Menschen sprechen. (Stanislaw Jerzy Lec)

Die Sprache ist ein unvollkommenes Werkzeug. Die Probleme des Lebens sprengen alle Formulierungen. (Antoine de Saint-Exupéry)

Meine Sprache ist allzeit simpel, enge und plan. Wenn man einen Ochsen schlachten will, so schlägt man ihm gerade vor den Kopf. (Georg Christoph Lichtenberg)

Slang ist der durchgescheuerte Hosenboden der Sprache. (Truman Capote)

Was die Welt in diesem Augenblick sucht, ist viel weniger ein Gleichgewicht als eine Sprache. (Jean Giraudoux)

Die Menschen scheinen die Sprache nicht empfangen zu haben, um die Gedanken zu verbergen, sondern um zu verbergen, daß sie keine Gedanken haben. (Søren Kierkegaard)
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Langt das für einen für einen "Ober"lehrer ?