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Vollständige Version anzeigen : Naturentrückung



Klopperhorst
19.08.2006, 11:01
Einsam an einem See zu sitzen, dem Spiegel der Wellen zuzusehen, verloren in karger und natürlicher Landschaft, die Elemente zu spüren, sich von seiner eigenen Hände Arbeit zu ernähren, das ist heute etwas für Naive.

Leider bin ich einer der Naiven, die sich vom Leben der Anspannung und des scheinbaren Fortschrittes verabschieden wollen. Umso schmerzhafter erfüllte sich mein Herz neulich, als ich sah, wie die Landschaft meiner Kindheit zerstört wurde.

Windräder, Autobahnen und Gewerbegebiete haben zerfressen, was zuvor Jahrhunderte, Jahrtausende Landschaft und Schönheit war, in nur einem Jahrzehnt ist alles dahin. Während sich in früheren Jahrhunderten die Städte und Dörfer noch einfügten, wuchern sie heute wie Krebsgeschwüre aus und nehmen alles mit, was gewachse. Berge werden versetzt, Flüsse begradet, Felder und Wälder verschandelt mit hässlichen Zweckbauten und schnell errichteten Eigenheimplantagen.

Mich wundert gar nichts mehr!

Naturentrückung, keinen Sinn mehr für das Schöne zu haben, den Salon lieber zu mögen, als die Landschaft, den Wald zu schmähen, das Getümmel und die Stadt zu suchen; das sind Tatsachen, die heute Millionen zwangsläufig bestimmen und degenerieren, Tatsachen, die sich unweigerlich auf das Geistesleben und das ethnische Metabewusstsein auswirken müssen, über Generationen hinweg.

Und so wächst meiner Meinung nach ein völlig unphilosophisches und naturentrücktes Volk heran, das nicht mehr tiefer greifen kann, als bis zur oberflächlichen Gestalt seiner künstlichen Landschaften und der monotonen Verbrechen gegen die Ästhetik seines längst vergangenen Daseins.


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wtf
19.08.2006, 11:07
Das ist der Preis der Industrialisierung. Im Urlaub bin ich stundenlang alleine an einem Strand entlanggelaufen und das war großartig. Die wirklich guten Dinge sind immer einfach.

Was degenerierte Playstation-Schwachmaten nicht verstehen können.

Sophisticated
19.08.2006, 11:13
Ich brauche keine Bäume um glücklich zu sein. Dieses Geschwätz von wegen "Naturentrückung" - lächerlich. Wer Natur möchte kann in Naturschutzgebiete gehen.
Aber nein - immer neue Propheten künden von Klimaerwärmung, dem Ende der fossilen Energiequellen (was ja alle 10 Jahre um 10 Jahre nach hinten verschoben wird) etc. pp.
Und zuhause wird dann die Glotze eingeschaltet und die Fertigpizza in die Mikrowelle geworfen.

mfG

PS: Hallo (auf gar keinen Fall widerkehrender und ENDGÜLTIG aus diesem Forum geschiedener) Kalle.

bernhard44
19.08.2006, 11:13
http://www.fishon.ch/fotos/einsam.jpg

Die vermeintliche Stille hat ihre eigene Sprache: das Gurgeln des Wassers,das leise zwitschern der Vögel, Ein stetes Knistern und Knacken im Unterholz; Tiere, die unsichtbar bleiben. Weite.....- Labsal für das Auge.

Sophisticated
19.08.2006, 11:15
http://larscapes.com/images/2005-12-01_frankfurt_07_lowres.jpg

mfG

bernhard44
19.08.2006, 11:18
http://www.luckykvd.de/files/page0_blog_entry223_1.jpg

bernhard44
19.08.2006, 11:20
Wer sich der Einsamkeit ergibt

"Wer sich der Einsamkeit ergibt,
Ach der ist bald allein;
Ein jeder lebt, ein jeder liebt
Und lässt ihn seiner Pein."

Wer sich dem Weltgewühl ergibt,
Der ist zwar nie allein.
Doch was er lebt und was er liebt,
Es wird wohl nimmer sein.

Nur wer der Muse hin sich gibt,
Der weilet gern allein,
Er ahnt, daß sie ihn wieder liebt,
Von ihm geliebt will sein.

Sie kränzt den Becher und Altar,
Vergöttlicht Lust und Pein.
Was sie ihm gibt, es ist so wahr,
Gewährt ein ewig Sein.

Es blühet hell in seiner Brust
Der Lebensflamme Schein.
Im Himmlischen ist ihm bewusst
Das reine irdsche Sein.

Bettina von Arnim (1785-1859)

Klopperhorst
19.08.2006, 11:55
Ich brauche keine Bäume um glücklich zu sein. Dieses Geschwätz von wegen "Naturentrückung" - lächerlich. Wer Natur möchte kann in Naturschutzgebiete gehen.


Schutzgebiete sind wie Reservate, künstlich, strategisch und meist auch kommerziell motiviert.

Der Horizontblick entscheidet über die Prägung, nicht der Preis für den Zoobesuch. So kann nur eine Landschaft Menschen prägen, die Stadt oder das Land gleichermaßen mit ihren diffizilen Eigenschaften.

Wenn aber das ganze Land zur Stadt oder zum städtischen Bereich verkommt, wie es in Deutschland mittlerweile in vielen Gebieten der Fall ist und dies höchstwahrscheinlich auf Jahrhunderte das Bild prägen wird, dann muss man sich nicht wundern, wenn völlig entartete Individuen entstehen, denen es an allem mangelt, was zur kulturellen Fähigkeit notwendig ist.

Dieses müssen sie sich dann teuer erkaufen, so schießt sich der Kreis.


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Vielfrass
19.08.2006, 12:46
Wenn aber das ganze Land zur Stadt oder zum städtischen Bereich verkommt, wie es in Deutschland mittlerweile in vielen Gebieten der Fall ist und dies höchstwahrscheinlich auf Jahrhunderte das Bild prägen wird, dann muss man sich nicht wundern, wenn völlig entartete Individuen entstehen, denen es an allem mangelt, was zur kulturellen Fähigkeit notwendig ist.
...

du kannst aber von den verhausschweinten nicht verlangen, daß sie die sicherheit ihrer koben aufgeben...

twoxego
19.08.2006, 12:51
kauf dir ein paar nostalgische DVD's oder eine zeitmaschine.
deine lamorianz ist albern.

ps.:
ich liebe hochhäuser. auch von ihnen hat man einen guten ausblick.

Sophisticated
19.08.2006, 12:59
Schutzgebiete sind wie Reservate, künstlich, strategisch und meist auch kommerziell motiviert.


Großer Schwachsinn. Naturschutzgebiete sind keine Zoos. Und in den wenigsten Fällen mit Eintritt versehen.


Wolltest Du eigentlich wirklich hier aufhören Kalle? Nicht geschafft?

mfG

Klopperhorst
20.08.2006, 11:31
Großer Schwachsinn. Naturschutzgebiete sind keine Zoos. Und in den wenigsten Fällen mit Eintritt versehen.

Selbstverständlich sind sie mit Zoos vergleichbar, eine Art Reservatraum für bedrohte Arten. Worum es hier geht ist, daß auf der grünen Wiese Gewerbegebiete und Eigenheimsiedlungen errichtet werden und damit allmählich das natürliche Landschaftsbild in Deutschland völlig zerstört wird. Man muss sich diesen Vorgang einmal vor dem Hintergrund einer schrumpfenden Bevölkerung verdeutlichen. Was wir in Deutschland brauchen, ist eine Urbanpolitik, die den Schwerpunkt auf Wiederverwendung bereits stillgelegter Flächen, sowie auf Renaturisierung legt. Nur so können wir unseren Enkeln einen Teil der natürlichen Landschaft Mitteleuropas in ihrer ursprünglichen Form bewahren.

Wer dies nicht für nötig erachtet, hat m.E. kein Gefühl für die Ästhetik der Natur und erkennt nicht ihren höheren Wert für das körperliche und geistige Leben an.


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Odin
20.08.2006, 11:39
Sehr richtig Klopperhorst.


Warte nur ab. Wenn wir hier was zu sagen haben, dann machen wir diese seelenlosen Städte einfach kaputt.

Und aller werden wieder in beschaulichen Dörfern wohnen, wo die Ältesten darüber wachen, daß Perverse noch wie Perverse behandelt werden.

twoxego
20.08.2006, 12:01
Wer dies nicht für nötig erachtet, hat m.E. kein Gefühl für die Ästhetik der Natur und erkennt nicht ihren höheren Wert für das körperliche und geistige Leben an.




es gibt in der natur keine ästhetik.
du verwechselst das angenehme mit dem schönen.
das ist sehr enttäuschend für jemanden, der schon 'mal " ich als philosoph " schreibt.

Klopperhorst
20.08.2006, 12:21
es gibt in der natur keine ästhetik.
du verwechselst das angenehme mit dem schönen.
das ist sehr enttäuschend für jemanden, der schon 'mal " ich als philosoph " schreibt.

Ästhetik ist ja das Schöne und m.E. nicht nur auf menschliche Werke bezogen sondern auch auf die Natur generell.

Dieser ideelle Wert der Natur, z.B. der Horizontbogen einer Landschaft und ihrer Lichtverhältnisse sowie die ursprüngliche Vegetation, tritt in der materialistischen Gesellschaftsordnung in den Hintergrund.

Das geht soweit, daß zwar das Wildern bestraft wird abern nicht die Zerstörung der Landschaft. Ich sage Euch. In der Landschaft liegt der Geist eines Volkes und in der Stimmung, die diese in der Lage ist, zu erzeugen, schwingt das Bewusstsein einer Kultur!



---

twoxego
20.08.2006, 12:37
Ästhetik ist ja das Schöne und m.E. nicht nur auf menschliche Werke bezogen sondern auch auf die Natur generell.



ich schrieb es schon. es gibt keine ästhetik in der natur. sie wird erschaffen.
bist du plötzlich religiös geworden nach deinem dramatischen abschied ?

Klopperhorst
20.08.2006, 12:55
ich schrieb es schon. es gibt keine ästhetik in der natur. sie wird erschaffen.

Unsinn. Alles existiert letztendlich in der Vorstellung des Menschen, auch die Ästhetik. Eine Ästhetik ohne Subjekt der Vorstellung ist undenkbar.

Also, was soll diese Wortklauberei?

Noch nie einen schöne (ästhetische) Landschaft gesehen? Klar: Du wohnst ja auch in Berlin, kein Wunder ...

---

twoxego
20.08.2006, 13:07
Noch nie einen schöne (ästhetische) Landschaft gesehen?

letzter versuch:
genau das beispiel mit der landschaft behandelt hegel in seinen " vorlesungen zur ästhetik" ausführlich.
wirf einfach einmal einen blick hinein.

Klopperhorst
20.08.2006, 13:08
letzter versuch:
genau das beispiel mit der landschaft behandelt hegel in seinen " vorlesungen zur ästhetik" ausführlich.
wirf einfach einmal einen blick hinein.
Hegel war ja auch ein Schmierenfink und hat sich an Wörtern aufgegeilt, statt an dem Sinn, der sich dahinter verbirgt.

Eine Landschaft kann ästhetisch, schön, ansprechend sein; egal ob von Menschen geschaffen oder nicht.

Nur Kleingeister verstehen den Sinn dieser Aussage nicht.

---

twoxego
20.08.2006, 13:17
Hegel war ja auch ein Schmierenfink und hat sich an Wörtern aufgegeilt, statt an dem Sinn, der sich dahinter verbirgt.




wenn du das sagst.
und sonst so ?
ich fand dich früher lustiger.

Gärtner
20.08.2006, 13:24
Warte nur ab. Wenn wir hier was zu sagen haben, dann machen wir diese seelenlosen Städte einfach kaputt.

Und aller werden wieder in beschaulichen Dörfern wohnen, wo die Ältesten darüber wachen, daß Perverse noch wie Perverse behandelt werden.
Genau, ihr braunen Barbaren macht es wie die roten Barbaren unter Pol Pot: Wer denken kann, wird umgebracht und der Rest wird aufs Land getrieben, wo er auch verreckt.

Klopperhorst
20.08.2006, 13:30
Genau, ihr braunen Barbaren macht es wie die roten Barbaren unter Pol Pot: Wer denken kann, wird umgebracht und der Rest wird aufs Land getrieben, wo er auch verreckt.

In Deutschland gibt es kein "Land" mehr. Es gibt nur noch sub-urbane Flächen, die immer mehr städtischen Charakter annehmen.

Die Zersiedlung der letzten blickfreien Räume ist eine Konsequenz kurzfristigen Denkens. Innerhalb einiger Jahre wird so eine Landschaft, die in Jahrtausenden entstanden ist, zerstört.

Wer keinen Blick dafür mehr hat, den kann ich verstehen, denn er hat niemals etwas anderes kennengelernt.


---

Gärtner
20.08.2006, 13:43
In Deutschland gibt es kein "Land" mehr. Es gibt nur noch sub-urbane Flächen, die immer mehr städtischen Charakter annehmen.

Die Zersiedlung der letzten blickfreien Räume ist eine Konsequenz kurzfristigen Denkens. Innerhalb einiger Jahre wird so eine Landschaft, die in Jahrtausenden entstanden ist, zerstört.

Wer keinen Blick dafür mehr hat, den kann ich verstehen, denn er hat niemals etwas anderes kennengelernt.
Meine Einlassung bezog sich nicht auf deinen Beitrag.

Deinen Schmerz über das Schwinden der ursprünglichen Landschaft, die für Jahrhunderte/Jahrtausende der prägende Rahmen für die Entstehung und Entwicklung unserer Kultur war und wiederum von ihr geprägt wurde, den teile ich.

WALDSCHRAT
20.08.2006, 15:10
Nun, es liegt an Euch, ob Ihr auf die Dörfer wieder zurückkommt! Anzuempfehlen ist es Euch!!!


Gruß

Henning

malnachdenken
20.08.2006, 15:13
In Deutschland gibt es kein "Land" mehr. Es gibt nur noch sub-urbane Flächen, die immer mehr städtischen Charakter annehmen.


Dann warst Du noch nicht viel in Deutschland unterwegs.

twoxego
20.08.2006, 15:23
zurück zur natur ?
erinnert doch arg an irgend etwas.
alle unis abreissen, alle betriebe, alle theater und sportstadien, damit das gras mehr platz hat ? schon die haustierhaltung ist ja eigentlich naturfeindlich.

malnachdenken
20.08.2006, 16:22
zurück zur natur ?
erinnert doch arg an irgend etwas.
alle unis abreissen, alle betriebe, alle theater und sportstadien, damit das gras mehr platz hat ? schon die haustierhaltung ist ja eigentlich naturfeindlich.


Nicht zu vergessen die menschliche Kultur im Allgemeinen. Lesen, Schreiben, Internet etc pp

Vielfrass
20.08.2006, 16:25
...
alle unis abreissen, alle betriebe, alle theater und sportstadien, damit das gras mehr platz hat ? ...

hmmm, ja schön wärs...:]

Klopperhorst
20.08.2006, 16:34
Dann warst Du noch nicht viel in Deutschland unterwegs.

Doch, ich kenne D sehr gut, von der Ostsse bis zum Allgäu. Deswegen ja auch mein subjektiver Eindruck, daß es hier nur um zusätzliche Straßenbauprojekte, Wohn- und Gewerbeplantagen auf der grünen Wiese geht, Städte, die einfach nur noch wuchern, wie hier bei mir in Bayern im Kreis Landsberg.

Alleine in den letzten 4 Jahren habe ich mindestens 20 neue Hallen auf der grünen Wiese gezählt. Jeder weiss, was mit diesen Hallen in 50, 100 Jahren sein wird. Sie werden vor sich hin rotten, weil sie niemand mehr braucht, es sind nur Monumente eines kurzfristigen Profitstrebens, weil neues Bauland eben billiger ist, als altes zu restaurieren.

Achja, die sich entleerenden Stadtkerne werden dann mit Ausländern aufgefüllt, auch das ist eine Tatsache. Stattdessen wird wird neues Bauland mit Eigenheimen vollgeklatscht, wo sich der deutsche Wohlstandskrüppel dann seine Schlafstadt errichtet; das dessen Kinder die Fertigbauhäuser nicht mehr übernehmen werden, ist so gut wie sicher.



---

Allemanne
20.08.2006, 18:20
Ich stimme dir voll und ganz zu, dennoch muss ich eine Frage stellen; Du beziehst dich beinahe ausschliesslich auf (sub)urbane Flächen, die die Landschaft auffressen. Sind es deiner Meinung nach aber nicht auch Gross- und Fabrikbauernhöfe, die der Natur ihren Lebensraum rauben, sie durch Düngermittel und Pestizide nachhaltig schädigen?

Sophisticated
20.08.2006, 21:26
Eine halbe Std. von Köln entfernt kann man stundenlang durch Wälder spazieren, ohne auch nur einer Menschenseele zu begegnen. Und das in NRW.

Also: alles dummes Gewäsch.

mfG

Klopperhorst
20.08.2006, 21:31
Ich stimme dir voll und ganz zu, dennoch muss ich eine Frage stellen; Du beziehst dich beinahe ausschliesslich auf (sub)urbane Flächen, die die Landschaft auffressen. Sind es deiner Meinung nach aber nicht auch Gross- und Fabrikbauernhöfe, die der Natur ihren Lebensraum rauben, sie durch Düngermittel und Pestizide nachhaltig schädigen?

Das Zubetonieren von Flächen, das unsinnige Bauen von Einkaufszentren auf der grünen Wiese, das Zerstören der Landschaft durch Ausbuchtung von Städten jenseits aller natürlichen Symmetrik ist das eigentliche Verbrechen, nicht landwirtschaftliche Großbetriebe.

Man solle sich nur mal die heutigen Stadtentwicklungen ansehen, das ist wie auf einem türkischen Basar - die Altvorderen hatten noch etwas mehr Verstand bezüglich der Anlegung ihrer Orte; weil eben auch die wirtschaftliche Entwicklung mit der Gestaltung der Wohnorte (Land-Hofbetriebe) zusammenhing. So hatten die alten Städte und Dörfer eine autarke Struktur, welche sich in die Kulturlandschaft einfügte.

Das schlimmste Bild heutzutage ist sicher ein alter Dorfkern mit Kirche, der vor einer Eigenheimsiedlung verstellt wird, welche auf einem stillgelegten Acker errichtet wurde, während die Häuser im Dorfkern leerstehen.

Soetwas ist unverständlich, schon rein ökonomisch völliger Unsinn, aber im Sinne der kurzfristigen Denkweise einer völlkig verkorksten Gesellschaft, die sich um ihre Landschaft einen Dreck schert, weil sie jeglichen ideellen Bezug zur Natur verloren hat und diese nur nach kurzfristigen materiellen Aspekten (billiges Bauland etc.) betrachtet.

---

Crystal
20.08.2006, 21:40
Das Zubetonieren von Flächen, das unsinnige Bauen von Einkaufszentren auf der grünen Wiese, das Zerstören der Landschaft durch Ausbuchtung von Städten jenseits aller natürlichen Symmetrik ist das eigentliche Verbrechen, nicht landwirtschaftliche Großbetriebe.

Man solle sich nur mal die heutigen Stadtentwicklungen ansehen, das ist wie auf einem türkischen Basar - die Altvorderen hatten noch etwas mehr Verstand bezüglich der Anlegung ihrer Quartiere; weil eben auch die wirtschaftliche Entwicklung mit der Lebenswirtschaft (Land-Hofbetriebe) zusammenhing. So hatten die alten Städte und Dörfer eine autarke Struktur, welche sich in die Kulturlandschaft einfügte.

---

Ich beobachte seit vielen Jahren in Deutschland (und auch in den US!!) eine bemerkenswerte Entwicklung:
Seit Jahrhunderten wird durch die Landwirtschaft zwei- bis dreimal im Jahr alles mögliche aus dem Boden herausgeholt (geerntet), ohne dem Boden auch nur die Chance zu geben, sich zu erholen.
Wie gesagt, es wird nur herausgeholt, ohne etwas hineinzustecken, außer Kunstdünger und Kunstdünger und Kunstdünger und ....

Die von dir erwähnten "Altvorderen" hatten es mit einer Weltbevölkerung von ca. 3 Milliarden Menschen zu tun. Die heutige Herausforderung für die Landwirtschaft sind ca. 6 Milliarden Menschen.

Sophisticated
20.08.2006, 21:46
Seit Jahrhunderten wird durch die Landwirtschaft zwei- bis dreimal im Jahr alles mögliche aus dem Boden herausgeholt (geerntet), ohne dem Boden auch nur die Chance zu geben, sich zu erholen.
Wie gesagt, es wird nur herausgeholt, ohne etwas hineinzustecken, außer Kunstdünger und Kunstdünger und Kunstdünger und ....


Und es funktioniert tadellos.

mfG

Klopperhorst
20.08.2006, 21:50
Ich beobachte seit vielen Jahren in Deutschland (und auch in den US!!) eine bemerkenswerte Entwicklung:
Seit Jahrhunderten wird durch die Landwirtschaft zwei- bis dreimal im Jahr alles mögliche aus dem Boden herausgeholt (geerntet), ohne dem Boden auch nur die Chance zu geben, sich zu erholen.

Das Problem ist ja nicht die Landwirtschaft, das Problem ist die Urbanisierung der Oberfläche und somit die Zerstörung des Landschaftsbildes. In Norddeutschland konnte man das z.B. in den letzten Jahren erleben, durch das massenhafte Aufstellen von riesiegen Windkraftanlagen, gegen die klassische Windmühlen wie Winzlinge erscheinen.

Diese Dinger sieht man schon von 20 km Entfernung, sie sind in großen "Parks" angeordnet, also zu 20 oder 30 Stück über einer Fläche von mehreren Quadratkilometern verteilt. Daran erkennt man, daß die Landschaft in der materialistischen Gesellschaft keinen ideellen Wert mehr hat. Niemand fragt, wie es auf die Menschen wirkt, die diese Landschaft noch in ihrer natürlichen Schönheit erlebten.

Leute wie ich werden dann als Spinner abgestempelt, nur weil sie noch einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen und Kultur-Mensch-Natur als ein sphärisches Ideal betrachten.

p.s.
Das es an zu vielen Menschen läge, ist eine primitive Ausrede. Wir haben in Deutschland eine schrumpfende Bevölkerung, immer weniger Kinder, trotzdem wird immer mehr der natürlichen Bereiche zugebaut - klar: Schauen Sie sich mal die Zimmeraufteilung eines alten Bauernhauses an und die eines modernen Einfamilienhauses. Dann wird schnell klar, woher der Wind weht.


---

Nephtys
22.08.2006, 15:31
Für so Leute wie Sphisticated.

Ja die Erde und die Menscheit kann Stolz sein solch eine Zivilisation erschaffen zu haben bzw sie zu tragen ABER!!:

- Wer seinen eigenen Lebensraum zerstört ist dumm.
Die Natur ist unser Lebensraum, von den Grünpflanzen die den Sauerstoff bereitstellen bishin zu den Mikroorganismen die unseren Chemischen Haushalt regeln.
-Wer nichtmehr in seinem lebensraum lebt wird krank, Asthmar, Neurodermitis oder Allergien sind nur Beispiele.
-Wer zulässt das Menschen wie Vieh in Städten gehalten wird ist dumm.
Der neue Ausbruch Tot geglaubter Krankheiten zeigt dies, Mittel wie Antibiotika werden bei uns wie in den Viehstellen versagen.
-Wer die Natur Vernichtet vernichtet die besten Ideen des Universums. Stichwort Bionik. Was meinst du woher der Mensch weiss wie man BRücken baut oder ganz Aktuell der Lotus Effekt.
- Ohne die Natur könnte der Mensch nichtmal fliegen, ohne sie gäbe es kein ÖL.

Summa Summarum Der Mensch ist Natur! Ein Teil. Dies zu missachten kommt Selbstmord gleich.

ErhardWittek
23.08.2006, 14:05
kauf dir ein paar nostalgische DVD's oder eine zeitmaschine.
deine lamorianz ist albern.

ps.:
ich liebe hochhäuser. auch von ihnen hat man einen guten ausblick. Hallo Besserwisser. Es gibt sehr schöne Fremdwörterbücher.
Zwei Fehler in einem Wort! Das ist schon eine echte Leistung.

Der Rest Deines Beitrags ist auch verzichtbar. Aber das ist bei Dir bekanntlich nichts Neues.

ErhardWittek
23.08.2006, 14:12
Dann warst Du noch nicht viel in Deutschland unterwegs.Du aber auch nicht.
Wo hast Du denn noch unverfälschte Natur vorgefunden? Natürlich ist praktisch jede Fläche irgendwie bewirtschaftet. Selbst wenn sie naturbelassen aussieht.

twoxego
23.08.2006, 14:17
Hallo Besserwisser. Es gibt sehr schöne Fremdwörterbücher.
Zwei Fehler in einem Wort! Das ist schon eine echte Leistung.



was faselst du ?
musstest du einmal mehr dein bein heben ?

ErhardWittek
23.08.2006, 14:21
Und es funktioniert tadellos.

mfGSo etwas kann nur jemand behaupten, der von Bodenorganismen noch nie etwas gehört hat. Der Eintrag von Pestiziden und Kunstdünger macht auf Dauer jeden Ackerboden unfruchtbar. Er ist in kurzer Zeit biologisch tot. Und kann nur höchst kostenträchtig wieder einigermaßen regeneriert werden.

Wer noch nie selbst etwas angebaut und geerntet hat, sollte sich solcher Behauptungen enthalten.

ErhardWittek
23.08.2006, 14:22
was faselst du ?
musstest du einmal mehr dein bein heben ?
Ich habe lediglich Deine Gewohnheit übernommen. Denn Du hebst Dein Bein bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Nicht wahr!

twoxego
23.08.2006, 14:31
Ich habe lediglich Deine Gewohnheit übernommen. Denn Du hebst Dein Bein bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Nicht wahr!

toll, klingt wie " selber", leicht kindisch. was soll's.
schreib doch lieber, was du nun bemängeln wolltest.

Klopperhorst
23.08.2006, 14:38
Wer noch nie selbst etwas angebaut und geerntet hat, sollte sich solcher Behauptungen enthalten.
So ist es. Interessant auch, daß es immer Leute aus Großstädten sind, die entsprechende Kritik als Romantik abtun.

Da immer mehr Menschen in städtischem Umfeld aufwachsen, dürfte die Naturentrückung immer weiter voranschreiten, mit den negativen Folgen für die geistige Gesundheit des Volkes.

Alle Phantasten und Spinner kamen aus der Stadt oder wurden von dieser geprägt. Das "Echte" hingegen kam vom Lande, so auch die notwendige Verjüngung für die Städte.

---

ErhardWittek
23.08.2006, 14:50
Das Zubetonieren von Flächen, das unsinnige Bauen von Einkaufszentren auf der grünen Wiese, das Zerstören der Landschaft durch Ausbuchtung von Städten jenseits aller natürlichen Symmetrik ist das eigentliche Verbrechen, nicht landwirtschaftliche Großbetriebe.

Man solle sich nur mal die heutigen Stadtentwicklungen ansehen, das ist wie auf einem türkischen Basar - die Altvorderen hatten noch etwas mehr Verstand bezüglich der Anlegung ihrer Orte; weil eben auch die wirtschaftliche Entwicklung mit der Gestaltung der Wohnorte (Land-Hofbetriebe) zusammenhing. So hatten die alten Städte und Dörfer eine autarke Struktur, welche sich in die Kulturlandschaft einfügte.

Das schlimmste Bild heutzutage ist sicher ein alter Dorfkern mit Kirche, der vor einer Eigenheimsiedlung verstellt wird, welche auf einem stillgelegten Acker errichtet wurde, während die Häuser im Dorfkern leerstehen.

Soetwas ist unverständlich, schon rein ökonomisch völliger Unsinn, aber im Sinne der kurzfristigen Denkweise einer völlkig verkorksten Gesellschaft, die sich um ihre Landschaft einen Dreck schert, weil sie jeglichen ideellen Bezug zur Natur verloren hat und diese nur nach kurzfristigen materiellen Aspekten (billiges Bauland etc.) betrachtet.

--- Volle Zustimmung.

Ich denke, mit eingefleischten Städtern kann man solche Fragen nicht sinnvoll erörtern. Die erinnern mich an das grausame Experiment von Verhaltensforschern mit jungen Katzen, die jeweils in einem Raum mit Quer- oder Längsstreifen aufgezogen wurden. Diese Katzen waren anschließend unfähig, sich in einer anderen Umgebung zu orientieren.
Viele Städter fürchten sich vor der Natur, weil sie sie nicht kennen.

Wer nur Häusermeere kennt, für den ist das die Welt. Deshalb interessiert es auch nicht, wenn die "Restnatur" vollends zugrunde geht.

Ich bin noch in einer dörflichen Umgebung aufgewachsen und weiß daher sehr genau, was wir im Begriff sind, zu verlieren. In Jahrhunderten gewachsene Dörfer sind in ihrer Ästhetik nicht zu übertreffen, falls sie nicht von seelenlosen Einfamiliensiedlungen umschlossen sind. Die Kinder können sich noch frei entfalten, weil sie genug Platz haben, um zu spielen. Die Erwachsenen bewegen sich mit mehr Würde und Selbstverständlichkeit auf ihrem eigenen Land und besitzen noch ein Bewußtsein für die Bedeutung natürlicher Ressourcen. Wenn dieses Bewußtsein auch oft nur wirtschaftlichen Überlegungen entspringt, so dient es doch immerhin dem Erhalt von Wiesen und Wäldern. Deshalb ist es so bedrohlich, daß die EU den deutschen Bauern allmählich das Überleben zunehmend schwer macht. Die Begehrlichkeiten richten sich auf die Agrarflächen, die man zu gern in Wohn- und Gewerbegebiete verwandeln möchte.

Ich befürchte auch, daß unser Land bald durchgehend zubetoniert sein wird. Welch trostlose Aussicht.