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Vollständige Version anzeigen : Piratenpartei in D?



Geronimo
17.08.2006, 17:43
Piratenparteien machen sich breit

Eine politische Partei, die Straffreiheit für Privatkopien fordert, hat in Schweden schon mehr offizielle Unterstützer als die Grünen. Nun formiert sich auch in Österreich eine "Piratenpartei", in Deutschland ist eine solche ebenfalls geplant.

Mehr dazu:

portal.1und1.de/de/themen/computer/internet/aktuell/2775274,cc=000003090100027752741XBUaC.html

Biskra
18.08.2006, 14:02
Ich wär dabei. Wenigstens mal was sinnvolles.

FranzKonz
18.08.2006, 14:05
Ich wär dabei. Wenigstens mal was sinnvolles.
Und das schönste daran: Das funktioniert über alle Religionen, Nationalitäten und Weltanschauungen hinweg. Daß da früher noch keiner draufkam?

Biskra
18.08.2006, 14:08
Und das schönste daran: Das funktioniert über alle Religionen, Nationalitäten und Weltanschauungen hinweg. Daß da früher noch keiner draufkam?

Nun ja, im Prinzip ist das ja der Trend. Der Parteienstaat ist da aber leider das falsche Vehikel.

Mark Mallokent
18.08.2006, 14:09
13 Mann saßen auf einem Sarg,
hohoho und ne Flasche mit Rum. :cool:

Odin
18.08.2006, 14:11
Ja, die sind allein schon wegen ihres Abzeichens sympathisch.

Wer wollte nicht schon immer mal Pirat sein.

Sheldon
19.08.2006, 11:30
Ich wär dabei. Wenigstens mal was sinnvolles.

Ich auch, die fordern nämlich unter anderem auch die Abschaffung des Urhebergesetzes, da eröffnen sich ja ganz neue Perspektiven bei der Literatur.

Kenshin-Himura
19.08.2006, 14:04
Ich wär dabei. Wenigstens mal was sinnvolles.

Politi_m erzählte doch mal, dass die grüne Jugend so einen Vorschlag gemacht hat, dafür eine monatliche Grundgebühr zu verlangen. Dann fände ich es auch richtig, aber völlig ohne Entlohnund der Küstler ? ?(


Und das schönste daran: Das funktioniert über alle Religionen, Nationalitäten und Weltanschauungen hinweg. Daß da früher noch keiner draufkam?

Na ja, das ist halt nur ein Thema. deswegen wählt kaum einer so eine Partei. Genauso wenig wie die Biertrinkerpartei oder die Frauen oder die Partei der Nichtstuer und Leistungserschleicher. Da versuchen sie es eher, innerhalb der Parteien das durchzusetzen. Oder es ist eben eher ein Fall für eine Initiative, Verein, Verband etc. .

Gruß,

Kenshin.

Biskra
20.08.2006, 18:28
Politi_m erzählte doch mal, dass die grüne Jugend so einen Vorschlag gemacht hat, dafür eine monatliche Grundgebühr zu verlangen. Dann fände ich es auch richtig, aber völlig ohne Entlohnund der Küstler ? ?(

Du meinst, daß es unzumutbar wäre, wen Avril nur noch 5 statt 17 Millionen hätte oder Tom Cruise nur noch 5 Millionen statt 20 Millionen für einen Filmauftritt?

politi_m
20.08.2006, 18:53
Hier die Infos zum Vorschlag der Grünen Jugend:




>> Faires Filesharing für alle! (http://www.gruene-jugend.de/suchen/40884.html?)

>> GRÜNE JUGEND startet copy4freedom (http://www.gruene-jugend.de/suchen/37910.html?)

http://www.fairsharing.de/mitmachen/material/fair_banner_m_blue_v.gif (http://www.fairsharing.de/)

http://www2.gruene-jugend.de/uploads/flyer_200406010000_1.jpg (http://www.copy4freedom.de/)

Kenshin-Himura
20.08.2006, 19:08
Du meinst, daß es unzumutbar wäre, wen Avril nur noch 5 statt 17 Millionen hätte oder Tom Cruise nur noch 5 Millionen statt 20 Millionen für einen Filmauftritt?

Bei diesem Beispiel: Ja.

Gruß,

Kenshin.

aloa5
27.08.2006, 10:44
Hallo,

habe mich mal für ne kleine Richtigstellung angemeldet:

Die Piratenpartei ist keineswegs für vollständige Abschaffung des Urheberrechts - und haben noch einige andere Punkte im Programm. Hier z.B. Patentrecht-Änderung (Wirtschaftsförderung; senkung von Monopolpreisen u.a. in der Pharmabranche - Gesundheitssystem) und eine Bremsung des Überwachungsstaates/ der Datensammlungen. Das sind die Kernbereiche, wobei wir bewusst lagerübergreifend sein/bleiben wollen.

Das Programm sieht derzeit vor, das die private Nutzung von bisher UHR-geschützten Daten frei/kostenlos sein soll. Der Urheber hat weiterhin die alleinigen Rechte zur kommerziellen Vermarktung gegen Entgelt.
Ausserdem ist eine monatliche Abgabe ("Flatrate") im Gespräch um es "richtiger" zu machen als bisher.

Das sind kleine, aber feine Unterschiede ;)

...nur am Rande bemerkt :cool:
Grüsse
ALOA

Anti-Zionist
27.08.2006, 10:49
Piratenparteien machen sich breit

Eine politische Partei, die Straffreiheit für Privatkopien fordert, hat in Schweden schon mehr offizielle Unterstützer als die Grünen. Nun formiert sich auch in Österreich eine "Piratenpartei", in Deutschland ist eine solche ebenfalls geplant.
Die Frage ist nur, was unter einer "Privatkopie" zu verstehen ist. Ich schätze mal, dass für viele darunter auch der Download eines vom Urheber nicht freigegebenen Werkes fällt. Schließlich lädt der User ja auch "nur" für sich ein Stück runter - doof nur, dass der Künstler dafür keinen einzigen Cent bekommt.
Ich mag mich aber auch irren, und die "Privatkopie" bezieht sich in diesem Fall auf ein legal gekauftes Werk. Dann ist es natürlich in Ordnung, sich davon eine Privatkopie herzustellen.

Anti-Zionist
27.08.2006, 10:54
Hallo,

habe mich mal für ne kleine Richtigstellung angemeldet:

Die Piratenpartei ist keineswegs für vollständige Abschaffung des Urheberrechts - und haben noch einige andere Punkte im Programm. Hier z.B. Patentrecht-Änderung (Wirtschaftsförderung; senkung von Monopolpreisen u.a. in der Pharmabranche - Gesundheitssystem) und eine Bremsung des Überwachungsstaates/ der Datensammlungen. Das sind die Kernbereiche, wobei wir bewusst lagerübergreifend sein/bleiben wollen.

Das Programm sieht derzeit vor, das die private Nutzung von bisher UHR-geschützten Daten frei/kostenlos sein soll. Der Urheber hat weiterhin die alleinigen Rechte zur kommerziellen Vermarktung gegen Entgelt.
Ausserdem ist eine monatliche Abgabe ("Flatrate") im Gespräch um es "richtiger" zu machen als bisher.

Das sind kleine, aber feine Unterschiede ;)

...nur am Rande bemerkt :cool:
Grüsse
ALOA
Das ist modernes Schmarotzertum. So gern ich auch für Musik möglichst wenig zahle, so unverständlich ist mir die Kostenlos-Mentalität vieler, die in digitalen, nicht fassbaren Werken, keinen Wert sehen und entsprechend nicht dafür zahlen wollen.
Auch eine "nur" private Nutzung von urheberrechtlich geschützten Werken bringt dem Künstler keinen einzigen Cent Gewinn - wieso soll der sich also demnächst noch mal kreativ anstrengen, wenn er für seine Arbeit eh nichts bekommt?
Eine Flatrate ist ok - aber nur, wenn der Urheber damit einverstanden ist. Ansonsten wird ihm die Entscheidung dafür nämlich von anderen abgenommen. Das wäre alles andere als in Ordnung.

Anti-Zionist
27.08.2006, 11:00
Politi_m erzählte doch mal, dass die grüne Jugend so einen Vorschlag gemacht hat, dafür eine monatliche Grundgebühr zu verlangen. Dann fände ich es auch richtig, aber völlig ohne Entlohnund der Küstler ? ?(
Grüne Jugend... das sind naive Spinner, die sich auf Kosten anderer bereichern wollen.
Jeder, der etwas schafft, sollte dafür auch belohnt werden. Ansonsten würde nämlich keine Motivation mehr bestehen, irgendetwas zu leisten.
Gehen wir doch mal das Szenario einer sog. "Kulturflatrate" durch, die u. a. die grüne Jugend anstrebt:

Eine Kulturflatrate benachteiligt den Künstler, von dem Filesharer ja profitieren. Für einen geringen Betrag darf sich der User unbegrenzt viel "Material" runterladen.
Wie soll der Künstler in diesem Fall einen Gewinn machen, wenn ein Kleinbetrag von 5 oder 10 Euro/Monat unter allen Künstlern aufgeteilt wird, von denen man sich etwas runterlädt? Und dann auch noch weiter unterteilt, wenn man von einem Künstler mehrere Sachen saugt... Er wird also umso mehr benachteiligt, je mehr der User runterlädt, weil es ja keine Grenze gibt.

Sicherlich ist dieses Szenario ein Eldorado für den Filesharer, für den Künstler bzw. Urheber aber ein Greuel, weil er dann nicht selbst bestimmen darf, was mit seinem Werk geschieht. Und eine Kulturflatrate ohne Zwang funktioniert nicht - und das ist auch gut so, denn sonst wäre jeder Künstler diesem Zwang unterworfen. Wer will da dann noch Musik oder Filme (die womöglich auch noch im lächerlichen Betrag von 5 oder 10 Euro enthalten sind) produzieren?

Warum sollte jemand als Teil dieser Gesellschaft sein Recht zur Selbstbestimmung aufgeben und sich eine Kommunismusinsel im ansonsten selbstverständlich weiterhin kapitalistischen Deutschland reindrücken lassen, nur um Bedürfnisse von Filesharern zu befriedigen? Wie heißt es doch so schön: Das Recht des einen endet da, wo das Recht des anderen anfängt.

Viele Filesharer meinen, bei einer Vervielfältigung würde doch niemandem etwas weggenommen, so dass das etwas ganz anderes wäre als CDs im Laden zu klauen. Zudem handele man ja nicht gewerblich, wenn man für den Eigenbedarf runterlädt.
Nun, so einfach ist das nicht bei näherer Überlegung: Zwar ist die Vervielfältigung von Daten im Gegensatz zum Diebstahl eines Fahrrads oder einer CD 'verlustfrei' möglich - die Nachfrage nach einem Kulturgut aber kann nicht vervielfältigt werden. Sie wird durch jede Kopie kleiner. Und genau hier entsteht der materielle Verlust.

Also, bitte denkt doch auch mal über den Tellerrand hinweg. Ein ausuferndes Downloaden bringt noch drastischere Maßnahmen der MI/FI zutage. Und letztendlich leidet darunter auch der Künstler, von dem man gern Musik runterlädt. Wenn sein Label aber immer weniger Gewinn macht, weil die Robin Hoods unter den Filesharern meinen, massenweise Musik anbieten zu müssen, wird er fallengelassen und nicht mehr unterstützt. Die Folge sind dann vermehrt Castings, in denen Tanzpuppen wie Alexander ohne herausragendes Talent produziert werden - weil das Risiko eines Verlustes mit solchen massenkompatiblen Stars einfach geringer ist, trotz Raubkopiererei. Die bestverkauften Platten 2004 waren aus der Bohlen-Schmiede!

twoxego
27.08.2006, 11:07
ich werde angeregt durch dieses schöne beispiel demnächts die partei
"partei für straffreiheit bei ladendiebstahl deutschland, PSLD" gründen. bestimmt werde ich dann, wenn ich erst gross bin, bundeskanzler.
wer sollte schon etwas dagegen haben.

aloa5
28.08.2006, 07:55
Wie soll der Künstler in diesem Fall einen Gewinn machen, wenn ein Kleinbetrag von 5 oder 10 Euro/Monat unter allen Künstlern aufgeteilt wird, von denen man sich etwas runterlädt?
Irgendwie war/ist das zu erwarten - es herrscht zum einen eine etwas merkwürdige Meinung über die Ziele der Partei und zum anderen sind das die Blüten des Gespenstes "geistiges Eigentum" :(

Was wir(ich) wollen(will) ist weder "Enteignung", "Entrechtung" noch gar, das Künstler (und Wissenschaftler) nichts mehr verdienen. Und schon gar nicht wird das aufs geradewohl gefordert / dahinter steht die Intention, es "richtig" zu machen sowie schlicht Erkenntnisse aus der Wirtschaft.

hier ein Kurzabriss der(einer/meiner) Theorie:
Es gibt freie Güter. Eines davon ist z.B. Luft - sie gehört niemandem oder allen. Trotzdem wird Luft in Pressluftflaschen verkauft. Gab es einen "Eigentumsübergang" ?
Ebenso als solches (freies Gut) begreifen kann man Wörter. Ab wann "gehört" jemandem ein Wort, oder eine Abfolge derselben ? Oder die Zeile "100 goto 10" eines Programmes einem Programmierer ? Ab wann "gehört" einem Liedermacher eine bestimmte Tonabfolge ? 2,5 10 Töne ?

Antwort: gar nicht - alle erbringen eine Dienstleistung, indem ein freies Gut verwendbar gemacht wird. Mal mehr, mal weniger gut.

Bsp.:
Ein Clown spielt vor 5 Kindern: eine Dienstleistung (DL) Publikum: 5 Kinder
vor einem Saal von 100 Leuten: DL Publ.: 100 Leute
vor einer Kamera: mit Sicherheit auch eine DL Publikum: ?

Um es kurz zu machen: die Gesellschaft, bzw. der Teil von dieser, welcher exakt zu dem Zeitpunkt der Veröffentlichung an einem Werk interressiert ist - das ist das Publikum in diesem Fall. Dies gehört zu den Eigenschaften von Dienstleistungen - Sie können nicht zurückgenommen werden und sind zu einem Zeitpunk X erbracht.

Jeder Maurer ist ein Dienstleister. Was mit dem "geistigen Eigentum" nun gemacht wird ist folgendes: der Maurer baut mit meinen Steinen ein Haus - somit reine Dienstleistung. Anstatt dies sofort zu bezahlen geht man hin und verlangt von jedem Bewohner jetzt und in den nächsten X Jahren Geld. Der nächsten Generation und wieder der nächsten usw.. Man gehörte zwar nicht zu den ursprünglichen Arbeitgebern, aber man NUTZT ja schliesslich die Wand.....und man kann ja den Maurer nicht um seinen gerechten Lohn bringen ! Und weil Maurer eines Zwischenhändlers bedürfen verdient dieser noch kräftig mit....Bin ich, wenn ich den Maurer sofort und einmalig entlohnen will, ein "Räuber" ?

Nicht umsonst wurde das Urheberrecht von den Buchdruckern "erfunden". Anfänglich hatten die Autoren nichts davon. Das ging so lange gut, bis jetzt die digitale Welt kommt und Daten sich wie Radiowellen verbreiten lassen. Um den Verkauf der "Mauer" (wissensch. Abhandlung,Buch,Musik,Film) weiterhin zu gewährleisten benötigt man nun eine absolute Überwachung.

Und da sind wir jetzt - am Scheideweg. Und können uns entscheiden, ob wir den alten Weg weitergehen und für eine Content-Industrie ein grosses Stück Freiheit opfern oder den Fehler korrigieren.

Wir wollen nicht "kein" Geld für z.B. Künstler. Da man aber nicht wissen kann, wieviel die "interessierte Gesellschaft" dafür ausgeben würde ist man auf eine gewisse Schätzbasis angewiesen - eine Flatrate. Angedacht ist ein angemessener Betrag (z.B. für die Musiker das, was die Musikindustrie diesen bisher schon auszahlt), welcher direkt an die Künstler/Unterhalter/Wissenschaftler als Entgelt für die Dienstleistung fliesst....ohne Monopolgewinne dazwischen. Die kommerzielle Vermarktung kann weiterhin nur wie bisher durchgeführt werden (kommt also zum Verdienst hinzu) - es geht nur um Kopien im Privaten/öffentlichen Raum. Es soll hierdurch nicht zu problematischen Mindereinnahmen oder gar ein "Künstlerschwund" kommen. Lediglich die Monopolindustrie wird auf ihr eigentliches Feld zurückverwiesen -> PR-Agenturen und nicht Hersteller von z.B. Schriften/Abhandlungen/Musikstücken...das machen andere !

Ich gehöre mit 34 nicht zum Publikum Walt Disneys inzwischen auf 78 Jahre verlängertes "Eigentum" - er hat es der damaligen Gesellschaft "erbracht" - seine Dienstleistung...und diese ist längstens abgegolten !

Und ich bin weder ein Krimineller noch ein Spinner (...denke ich mal so *rofl*) ;)


Grüsse
ALOA

Biskra
28.08.2006, 16:59
ich werde angeregt durch dieses schöne beispiel demnächts die partei
"partei für straffreiheit bei ladendiebstahl deutschland, PSLD" gründen. bestimmt werde ich dann, wenn ich erst gross bin, bundeskanzler.
wer sollte schon etwas dagegen haben.

Als ob eine Kopie Diebstahl wäre. Copy-Shopper aller Länder vereinigt euch! :D

Anti-Zionist
28.08.2006, 17:03
Als ob eine Kopie Diebstahl wäre. Copy-Shopper aller Länder vereinigt euch! :D
Wenn du Handwerker wärst, hättest du bestimmt auch nichts dagegen, wenn man deine Dienste nicht zahlen würde. Schließlich hat man dir nichts weggenommen. :rolleyes:

twoxego
28.08.2006, 17:09
einem Liedermacher eine bestimmte Tonabfolge ? 2,5 10 Töne ?

Antwort: gar nicht - alle erbringen eine Dienstleistung, indem ein freies Gut verwendbar gemacht wird. Mal mehr, mal weniger gut.



du solltest dich vielleicht erst einmal mit urheber rechten beschäftigen, bevor du schreibst, wie du gern alles hättest.
um bei dem beispiel mit dem liedermacher zu bleiben; es ist dies tatsächlich ganz konkret beschrieben und zwar in verschiedenen grundsatzurteilen.
ich glaube, du weisst nicht einmal was tandiemen sind und wofür man sie bekommt.

Anti-Zionist
28.08.2006, 17:11
hier ein Kurzabriss der(einer/meiner) Theorie:
Es gibt freie Güter. Eines davon ist z.B. Luft - sie gehört niemandem oder allen. Trotzdem wird Luft in Pressluftflaschen verkauft. Gab es einen "Eigentumsübergang" ?
Es steht jedem frei, auf diese Luft in Flaschen zu verzichten. Luft ist ein allgemeines Gut und lebensnotwendig - sie muss nicht hergestellt werden.
Musik ist nicht lebensnotwendig und muss erst geschaffen werden. Warum also soll jemand seine Arbeit in ein Musikprojekt stecken und muss es sich gefallen lassen, sie für lau herzugeben, auch wenn Musik "nur" eine Aneinanderreihung von Tönen ist?
Analog dazu könnte man ja dann auch gleich kostenlos Brot und Gebäck fordern, schließlich wächst Getreide auf öffentlichen Feldern. Wieso soll man denn dafür zahlen? :rolleyes:



Ebenso als solches (freies Gut) begreifen kann man Wörter. Ab wann "gehört" jemandem ein Wort, oder eine Abfolge derselben ? Oder die Zeile "100 goto 10" eines Programmes einem Programmierer ? Ab wann "gehört" einem Liedermacher eine bestimmte Tonabfolge ? 2,5 10 Töne ?
Voraussetzung für einen Urheberschutz ist immer eine gewisse Individualität und Schöpfungshöhe. Ob diese Voraussetzungen jedoch vorliegen, entscheidet erst ein Gericht. Der Urheber weiß somit nie, ob ein Gericht schlussendlich gleichfalls zu dem Ergebnis kommen wird, dass das von ihm komponierte Musikstück oder das von ihm erstellte Logo oder der Werbeslogan urheberrechtlich tatsächlich geschützt ist, weil die notwendige Individualität oder Schöpfungshöhe erreicht wurde.

Es steht dir frei, selbst Musik zu machen. Warum forderst du aber die kostenlose Freigabe von Musik, die von anderen erstellt wurde, nur weil du nicht dafür zahlen willst?

Aus irgendwelchen Gründen bevorzugen es die meisten Menschen, Musik zu hören, die von anderen Menschen erschaffen/dargebracht wird (und das nicht erst seit "Deutschland sucht den Superstar"), anstatt sich selber zu unterhalten; und dass eben diese Musikschaffenden dafür aber auch Gegenleistungen verlangen, wurde bestimmt nicht erst von der bösen Musikindustrie erfunden - wenn man damit ein Problem hat, kann man immer noch selber Musik machen, sich die Musik von den zigtausenden Bands anhören, die ihre Sachen kostenlos ins Netz stellen, oder aber ganz auf Musik verzichten; wenn sich aber ein Künstler nun mal entschieden hat, dass er seine Musik nicht für lau, sondern für eine Gegenleistung zur Verfügung stellt, dann ist das sein gutes Recht - wer dafür nicht bezahlen will, verzichtet dann eben auf dessen Musik, niemand wird dazu gezwungen; sich dann aber trotzdem die Werke zu brennen oder als MP3 zu holen, ist schlicht und einfach Diebstahl.
Diesen Diebstahl aber mit dem Deckmäntelchen der Kapitalismuskritik zu bedecken, ist meiner Meinung nach ziemlich feige. Wenn es jemand wirklich ernst meint, kann er sich in dieser Richtung in vielen Richtungen engagieren, ohne jemanden finanziell zu schädigen; oder aber er könnte wenigstens den Mumm haben, dann auch wirklich alles zu klauen, was seiner Meinung nach zu teuer ist und aber trotzdem von ihm benötigt wird...

Biskra
28.08.2006, 17:50
ich glaube, du weisst nicht einmal was tandiemen sind und wofür man sie bekommt.

Was sind denn "Tandiemen", oh Weiser? :D

twoxego
28.08.2006, 18:09
kauf dir ein lexikon.

Kazuya
28.08.2006, 18:17
Musik ist nicht lebensnotwendig und muss erst geschaffen werden. Warum also soll jemand seine Arbeit in ein Musikprojekt stecken und muss es sich gefallen lassen, sie für lau herzugeben, auch wenn Musik "nur" eine Aneinanderreihung von Tönen ist?
Das große Geld wird in der Musikindustrie nicht mit dem Verkauf von Tonträgern, sondern mit Live Konzerten gemacht. Es gibt etliche Künstler, die Ideen die in diese Richtung gehen auch aktiv unterstützen.

Man muss sich auch die Frage stellen, mit welchem Recht man mir vorschreiben will, dass ich erworbene Musik CDs nicht auf meinem Laptop abspielen darf oder das Umwandeln der Lieder in ein anderes Format. Schliesslich habe ich den Datenträger mit all seinen Information für meine private Nutzung gekauft.
Von solchen Aktionen wie bei Sony, dass man ungefragt Rootkits installiert will ich gar nicht erst reden.
Desweiteren ist die Idee, Musik CDs mit einem Kopierschutz versehen zu wollen äusserst lächerlich. Wer sich auch nur in Grundzügen mit Signalverarbeitung beschäftigt hat, dem sollte klar sein, dass ein Mitschneiden akkustischer Signale nicht verhindert werden kann.
"Kopiergeschützte Musik-CD" ist daher ein Oxymoron. Eine Musik CD ist erst dann kopiergeschützt, sobald man die CD nichtmehr abspielen kann.
Übrigens gibt es auch etliche Beispiele für kleine Bands, die davon finanziell profitiert haben, dass ihre Musik auf Tauschbörsen gehandelt wurde. Wir sind Helden beispielsweise hatten noch nichteinmal einen Plattenvertrag, als ihre Lieder im Radio gespielt wurden. Mundpropaganda, die vor allem durchs Filesharing lanciert wurde machte die Band berühmt. Das Debütalbum, das danach kam wurde in Deutschland über 500 000 mal verkauft.

twoxego
28.08.2006, 18:37
Das große Geld wird in der Musikindustrie nicht mit dem Verkauf von Tonträgern, sondern mit Live Konzerten gemacht.

hast du da irgendwelche zahlen ?
ich würde das zunächst erst einmal bestreiten. live konzerte sind in erster linie promotion und sehr aufwendig, zumindest bei acts, die im umsatz der major companies eine wesentliche rolle spielen.
eine wesentlich wichtigere rolle spielen die verwertungsrechte, beispielsweise wenn musik im radio gespielt wird. das meiste geld erhalten leute wie siegel und konsorten von der GEMA, die nach einem merkwürdigen verteilungsspiegel, die so erzielten einnahmen unter ihren mitgliedern verteilt.
müsste siegel von liveauftritten leben, wäre er schon jahren verhungert und mit ihm farian und all die anderen.

Anti-Zionist
28.08.2006, 18:47
Das große Geld wird in der Musikindustrie nicht mit dem Verkauf von Tonträgern, sondern mit Live Konzerten gemacht. Es gibt etliche Künstler, die Ideen die in diese Richtung gehen auch aktiv unterstützen.
Und deswegen darf Musik runtergeladen werden, auch wenn die Urheber das nicht erlauben? Willst du jetzt alle Musiker dazu zwingen, live aufzutreten, weil sie sonst nicht ihren verdienten Lohn bekommen, obwohl ihre Musik gehört wird?



Man muss sich auch die Frage stellen, mit welchem Recht man mir vorschreiben will, dass ich erworbene Musik CDs nicht auf meinem Laptop abspielen darf oder das Umwandeln der Lieder in ein anderes Format.
Du redest von erworbenen Musik-CDs, ich gehe die ganze Zeit von aus Filesharing-Börsen runtergeladenen Songs aus, für die man nicht gezahlt hat!



Schliesslich habe ich den Datenträger mit all seinen Information für meine private Nutzung gekauft.
s. o.



Übrigens gibt es auch etliche Beispiele für kleine Bands, die davon finanziell profitiert haben, dass ihre Musik auf Tauschbörsen gehandelt wurde. Wir sind Helden beispielsweise hatten noch nichteinmal einen Plattenvertrag, als ihre Lieder im Radio gespielt wurden. Mundpropaganda, die vor allem durchs Filesharing lanciert wurde machte die Band berühmt. Das Debütalbum, das danach kam wurde in Deutschland über 500 000 mal verkauft.
Na, das ist ja schön. Aber es sollte dennoch jedem selbst überlassen werden, ob er sein Werk kostenlos weggibt oder nicht. Eine Anspruchshaltung, Werke anderer generell für lau haben zu wollen, ist ziemlich asozial.

Praetorianer
28.08.2006, 18:52
Richtig gute Idee! :]

Biskra
28.08.2006, 19:54
kauf dir ein lexikon.

Steht nicht drin. Meinst du vielleicht Tantiemen, oh Weiser? :))

twoxego
28.08.2006, 20:05
Meinst du vielleicht Tantiemen, oh Weiser?

nein. unwissender. sonst hätte ich das ja geschrieben.


Bei der Überprüfung der Angemessenheit des Geschäftsführergehalts werden folgende Gehaltsbestandteile mit berücksichtigt:

Festgehalt,
Zusatzvergütungen (z.B. Tandiemen, Gradifikationen),
Sachbezüge.steuerlexikon-online.de

Kassiert Reinhold Messner Tandiemen für alle Routen, die er erstmals durchstiegen, entdeckt, erfunden hat. Ich denke nicht. ...
gipfeltreffen.at

Biskra
28.08.2006, 20:12
nein. unwissender. sonst hätte ich das ja geschrieben.


Bei der Überprüfung der Angemessenheit des Geschäftsführergehalts werden folgende Gehaltsbestandteile mit berücksichtigt:

Festgehalt,
Zusatzvergütungen (z.B. Tandiemen, Gradifikationen),
Sachbezüge.steuerlexikon-online.de

Kassiert Reinhold Messner Tandiemen für alle Routen, die er erstmals durchstiegen, entdeckt, erfunden hat. Ich denke nicht. ...
gipfeltreffen.at

Jetzt reitest du dich nur noch weiter in die Scheiße rein, oh Weiser. :cool:

http://de.wikipedia.org/wiki/Tantieme

Herr Bratbäcker
28.08.2006, 20:20
Ich wär dabei. Wenigstens mal was sinnvolles.
Stimmt. Unter diesen Umständen würde ich natürlich weder PDS noch NPD wählen. :]

Herr Bratbäcker
28.08.2006, 20:25
[SIZE=2]Zusatzvergütungen (z.B. Tandiemen, Gradifikationen),
Sachbezüge.
Man merkt, du bist mit der Materie sehr vertraut. :cool:

Tantiemen mit "t" kommt übrigens nicht von "Tante".

twoxego
28.08.2006, 20:35
Jetzt reitest du dich nur noch weiter in die Scheiße rein, oh Weiser.

http://de.wikipedia.org/wiki/Tantieme


du weisst doch, dass wiki mist ist oder ?

Um Tandiemen aus GEMA-Ausschüttungen zu erhalten, sollte man allerdings GEMA-Mitglied sein.´
yamaha-europe.com


GEMA: Musikboom geht an den Autoren vorbei - Kritik an Urheberrecht ... Absurd das Bestreben, für den Kauf einer Festplatte schon Tandiemen zu kassieren.
derstandarddigital.at

jede branche hat ihr kauderwelch.es ist beides üblich.

Biskra
28.08.2006, 23:14
jede branche hat ihr kauderwelch.es ist beides üblich.

Nicht in der dt. Sprache. Mein Duden sieht das auch so. :cool: Ansonsten kannst du ja nochmal erklären, was "Gradifikationen" mit "Tandiemen" zu tun haben. :))

twoxego
29.08.2006, 06:27
sieh es so:
bands, korrekter muss es heissen, deren komponisten und texter, bekommen tandiemen, tanzmusikkapellen meinetwegen tantiemen und drums werden von manchen schlagzeug oder batterie genannt.
tanzmusikkapellen sind allerdings, aus naheliegenden gründen, eher weniger geschädigte der raubkopiererei.
möchtest du jetzt dem bratbäcker in sachen ignoranz konkurenz machen ?

aloa5
29.08.2006, 06:51
Na, da kann man mal sehen wie tief verwurzelt der ganze Käse drinsteckt. Ich könnte gerade meinen ich rede mit welchen aus der MI - sogar die Unwahrheiten was meine Aussage angeht..... :D

Es steht jedem frei, auf diese Luft in Flaschen zu verzichten. Luft ist ein allgemeines Gut und lebensnotwendig - sie muss nicht hergestellt werden.
Ja und ? Wörter und Schallwellen und Töne sind ebenso freie Güter. Wiso sollte ich jemandem ein schier unbegrenztes Recht auf eine bestimmte Anordnung derselben einräumen ? Oder BTW auch an einem Genom ?

Ja ! Die Leute haben eine Dienstleistung erbracht ! Unzweifelhaft - sie haben Zeit (und ggfs. Geld) eingesetzt um etwas aus Wörtern zu machen ! Aber sie sind nicht ihr Eigentum ! Ganz bestimmt nicht ! Wenn jemandem eine Programmiersprache gehören würde, dann dem "Erfinder" derselben - ganz bestimmt "gehört" dem Programmierer nicht ein einziger Befehl !

Wiederspruch hierzu ? Bitte Begründung !

Und wenn das so ist bleibt nichts anderes übrig als eine (Dienst-)leistung !

Wiederspruch hierzu ? Bitte ebenfalls begründen !

Und wenn ich bis hierher Recht habe, dann ist auch die sich aus dem Charakter dieser Leistung ergebende Schlussfolgerung eine andere als die aus einem "Eigentum" - und das mit Sicherheit !

Was Ihr hier an Diebstahl- und "für Lau"-Theorien abgebt entspricht in keinster Weise meinem Posting - und schon gar nicht habt Ihr mich widerlegt. Ihr unterstellt einfach, das man nichts für Musik oder Bücher zahlen will. Ihr habt weder die schlüssige Begründung angeschaut noch habt Ihr wahrgenommen, das man sehr wohl etwas zahlen will - und das nicht weniger als zuvor !

Also auf Durchzug stellen und schon zuvor gebildete Meinung hervorgeholt....das nennt man dann Vorurteil, nicht wahr ? Unerwartet....oder zu erwarten gewesen in einem "Politik"-Forum - wie man es nimmt ;)


Grüsse
ALOA

twoxego
29.08.2006, 07:05
sieh dir einfach einmal ein x beliebiges patent an. woraus besteht das ?
aus worten und zahlen.

aloa5
29.08.2006, 10:49
sieh dir einfach einmal ein x beliebiges patent an. woraus besteht das ?
aus worten und zahlen.
Endlich einer, der es begriffen hat - ich bin überrascht !

Und was folgert man daraus ?

Nun: ein Patent ist ein Deal zwischen dem Erfinder und der Gesellschaft. Für die nicht rücknehmbare Offenbarung der Dienstleistung (er-)"finden" (das How-To), gewährt die Gesellschaft dem Erfinder ein zeitlich begrenztes Monopol auf die verwertung des Produktes, welches er mittels diesen How-To´s herstellt.

Es ist nicht exakt das gleiche, da ein Buch kein How-To ist - aber Beides ist eine Dienstleistung.

Lob ;)
ALOA

twoxego
29.08.2006, 11:15
eine dienstleistung und eine orginäre erfindung oder ein künstlerisches werk sind dann schon noch zwei verschiedenen dinge. eine dientleistung wird erbracht und bezahlt. musik, literatur, bildende kunst und ähnliches wird vollkommen anders vergütet.
ich schlage vor, du machst dich erst einmal mit den grundlegenden begriffen des urherrechts vertraust, ehe du deine merkwürden, sich teilweise auch noch selbst widersprechenden, überlegungen vekündest.

ein beispiel:
jemand reinigt meine strasse. ich gebe ihm geld dafür.
ich gebe ihm nächste woche nichts mehr dafür, dass die strasse immer noch einigermassen sauber ist.
die abrechnung von verwertungsrechten ist da etwas völlig anderes.

dtm05
29.08.2006, 11:28
Der beste Kopierschutz sind faire Preise.

aloa5
29.08.2006, 12:11
eine dientleistung wird erbracht und bezahlt. musik, literatur, bildende kunst und ähnliches wird vollkommen anders vergütet.
............
die abrechnung von verwertungsrechten ist da etwas völlig anderes.
Eben. ;)

Oder genauer : die Abrechnung von Verwertungsrechten ist da etwas völlig anderes und wird vollkommen anders vergütet !
Ja, und nach dem Urheberrecht !

Du willst mir sagen, das ich falsch liege mit meiner Herleitung der Dienstleistung "Werk aus Wörtern schaffen" und "das Urheberrecht macht es falsch"

indem Du mir sagst: "das Urheberrecht sieht es anders" ?

Is´n Witz. "Das Urheberrecht hat Recht, weil das Urheberrecht Recht hat ?"

Ich schlage vor, Du machst Dich mal mit Deiner Theorie vertraut, bevor Du sie mir präsentierst....und mit meiner zudem ! Ich befasse mich schon eine ganze Zeit lang mit dem Urheberrecht und es nutzt das Vehikel des Eigentums um eine Dienstleistung zu vergüten. Das ist schon in einer "gegenständlichen" Welt mit dieser Dauer eine abenteuerliche Konstruktion,

Ein Clown vor einer Kamera hat ein Eigentum an jedem CD-Inhalt "intelectual property". Ich darf nämlich nicht damit machen was ich will. Ich darf eine Mauer hergestellt mit öffentlichen Steinen zwar gegen Gebühr nutzen - aber nicht verkaufen oder gar verändern - welch ein Unsinn ! Jeder darf ein Patent einsehen, da diese Dienstleistung veröffentlicht wurde - per Buy-Out der Gesellschaft. Bezahlt per Monopolrecht. Ohne dieses wäre jedem die Möglichkeit gegeben eine Büroklammer nachzumachen - die immanente Dienstleistung darin ist veröffentlicht. Der "Erfinder" hat kein Recht daran, wenn er kein Patentschutz - Einmalabgeltung - geniesst und den Deal gemacht hat.

Nur "Urheber", die eine Anzahl von Codezeilen in bestimmter Reihenfolge anordnen.....denen "gehört" Ihre Dienstleistung.

Eine Unlogik sondergleichen ! In einer digitalen Welt unhaltbar und wird mit einem Überwachungsstaat bezahlt und gefördert !


ALOA

Liegnitz
29.08.2006, 12:18
Piratenparteien machen sich breit

Eine politische Partei, die Straffreiheit für Privatkopien fordert, hat in Schweden schon mehr offizielle Unterstützer als die Grünen. Nun formiert sich auch in Österreich eine "Piratenpartei", in Deutschland ist eine solche ebenfalls geplant.

Mehr dazu:

portal.1und1.de/de/themen/computer/internet/aktuell/2775274,cc=000003090100027752741XBUaC.html
Die fehlen noch.
Warum nicht gleich eine Gangsterpartei?

aloa5
29.08.2006, 12:31
*rofl* ...von denen haben wir schon genug ;)

Anti-Zionist
29.08.2006, 17:21
Na, da kann man mal sehen wie tief verwurzelt der ganze Käse drinsteckt. Ich könnte gerade meinen ich rede mit welchen aus der MI - sogar die Unwahrheiten was meine Aussage angeht..... :D
Du kannst denken, was du willst. Es soll tatsächlich Menschen geben, die ehrlich sind, obwohl sie mit der Musik- oder Filmindustrie nichts zu tun haben.



Ja und ? Wörter und Schallwellen und Töne sind ebenso freie Güter. Wiso sollte ich jemandem ein schier unbegrenztes Recht auf eine bestimmte Anordnung derselben einräumen ? Oder BTW auch an einem Genom ?
Wieso soll man dich für deine Arbeit bezahlen?



Ja ! Die Leute haben eine Dienstleistung erbracht ! Unzweifelhaft - sie haben Zeit (und ggfs. Geld) eingesetzt um etwas aus Wörtern zu machen ! Aber sie sind nicht ihr Eigentum ! Ganz bestimmt nicht ! Wenn jemandem eine Programmiersprache gehören würde, dann dem "Erfinder" derselben - ganz bestimmt "gehört" dem Programmierer nicht ein einziger Befehl !
Wenn jemand ein Lied komponiert, hat er darin Zeit und auch Geld investiert. Wieso solltest du dir sein Produkt kostenlos aneignen dürfen, nur weil du dich damit rausredest, dass alles aus Atomen besteht?
Warum klaust du dir nicht einfach deine Lebensmittel? Schließlich handelt es sich bei Getreide, Wasser, Schokolade ja auch um freie Güter. Und trotzdem zahlst du dafür? 8o



Wiederspruch hierzu ? Bitte Begründung !
s. o.



Und wenn das so ist bleibt nichts anderes übrig als eine (Dienst-)leistung !
Na, dann fahr doch kostenlos im Taxi oder Bus! Ist doch auch nur eine Dienstleistung! :rolleyes:



Wiederspruch hierzu ? Bitte ebenfalls begründen !
Deine Argumente sind so doof, die muss man gar nicht groß begründen.



Und wenn ich bis hierher Recht habe, dann ist auch die sich aus dem Charakter dieser Leistung ergebende Schlussfolgerung eine andere als die aus einem "Eigentum" - und das mit Sicherheit !
Nein, du hast kein Recht - und das im doppelten Sinn.



Was Ihr hier an Diebstahl- und "für Lau"-Theorien abgebt entspricht in keinster Weise meinem Posting - und schon gar nicht habt Ihr mich widerlegt. Ihr unterstellt einfach, das man nichts für Musik oder Bücher zahlen will. Ihr habt weder die schlüssige Begründung angeschaut noch habt Ihr wahrgenommen, das man sehr wohl etwas zahlen will - und das nicht weniger als zuvor !
Oh doch. Du willst für einen mickrigen Festbetrag (Kulturflatrate) beliebig viel runterladen, richtig? Außerdem habe ich mich dazu schon geäußert.



Also auf Durchzug stellen und schon zuvor gebildete Meinung hervorgeholt....das nennt man dann Vorurteil, nicht wahr ? Unerwartet....oder zu erwarten gewesen in einem "Politik"-Forum - wie man es nimmt ;)
An guten Argumenten musst du noch viel basteln. Überzeugend bist du bisher nicht.

twoxego
29.08.2006, 18:02
Ich schlage vor, Du machst Dich mal mit Deiner Theorie vertraut, bevor Du sie mir präsentierst....und mit meiner zudem !


das urheberrecht ist nicht meine therorie sondern etwas, mit dem ich seit ca. 35 jahren ab und an zu tun habe.
du hast keine theorie. was du schreibst ist nicht einmal in sich schlüssig.
falls du dich tatsächlich seit längerem mit diesem thema beschäftigt hast, muss ich dir leider sagen, dass du deine zeit verschwendet hast.

aloa5
30.08.2006, 08:55
Als Antwort hier mal ein Posting von mir.....

[QUOTE=andererFrager]Nur weil sich einige Kunst vervielfältigen lässt, ist der Content auf dem Dublikat plötzlich eine Dienstleistung?[quote]
Nein. Umgekehrt. Was wird den UHR geschützt ?
Software, Buch/Schriftstücke, Filme, Statuen?

Noch einmal: Ich habe einen grossen Stein und gehe zu einem "Künstler"-Bildhauer und sage:
- mache mir aus diesem Stein eine schöne Statue
- Mache mir aus diesem Text ein schönes Lied
- programmiere mir ein tolles Office-Programm
- mache eine tolle Clown-show auf DVD bitte

Wenn Du recht hättest, würden wir hier nicht vom wirtschaftlichen Sektor "Dienstleistung" reden - tun wir das ?
Erfinde ICH die Dienstleistung oder Erfindet das UHR ein "geistiges Eigentum" ? Der Unterschied liegt imho nur im Publikum.
- Wenn ich die show auf DVD ordere wird sie "mir" veröffentlicht. Im anderen Fall produziert und der "Öffentlichkeit" -geleistet und veröffentlicht.
- Der Bildhauer veröffentlicht ebenso "mir" oder der "Allgemeinheit"

usw.usw...
Deshalb umgekehrt: Wieso ist die Dienstleistung nun etwas anderes, nur weil sie auf CD/Photo/DVD/Buch verfielfältigt werden kann ? Es ist immer noch die gleiche Dienstleistung - und nicht jedesmal eine "neue" Dienstleistung, nur weil ich ne CD kopiere - die enthält nicht ein Stück "frische".

Ja - wenn ich, der die Kopie haben will zum ursprünglichen Publikum gehöre, also zum Zeitpunkt der Leistung (oder verhältnismässig "kurz" danach)an dieser Interessiert bin/war, dann wohnt dem ganzen zwar nichts neues inne (wie gesagt), aber die DL ist/war einfach mehr WERT - da ein Interessent mehr.

Ansonsten Ecki wäre es auch Humbug, ein UHR auslaufen zu lassen - denn jedesmal gibt es eine neue Dienstleistung per Kopie - auf ewig ! Ebenfalls ein ewiges Recht auf Patente....denn die Idee, Zahnräder so zusammenzusetzen, das ein Uhrwerk entsteht wäre eine DL, die ewig in jeder Uhr "neu" zum tragen käme und nicht in einem Moment offenbart worden wäre - unumkehrbar.
Wir bräuchten auch kein Patentrecht - das UHR würde ausreichen um die Schöpfung zu schützen. Aber ohne Patentrecht wäre es offenbart ohne Rückholmöglichkeit und jeder könnte reverse-engineering betreiben.......das ist erlaubt, die DL veröffentlicht (ohne den Deal Monopol gegen Veröffentlichung zu machen).

Ja, man muss trennen - der reine Akt des "singens" und des "tippens" und des "steineklopfens" ist eine DL. Die andere die Denkleistung - das kreative ! Aber auch diese hat wohl schlechthin einen eigentumsfähigen Gegenstandscharacter - nicht einmal bei einem Patent ! Es ist immer eine DL mit allen daraus zu folgernden Resultaten. Es ist jederzeit anhand der Kriterien einer DL abprüfbar - in jedem Fall eher als an "geistigem Eigentum"....denn das wurde von den BuchDRUCKERN "erfunden" - auch ein Akt der Kreativität....

deshalb: keine Dienstleistung halte, sondern für das Ergebnis kreativer künstlerischer Arbeit.
oder : Mona Lisa

"kreative künstlerische Arbeit" - ja was ist das. Es sind ideen - nicht die Ausführung;sicher - da stimme ich Dir zu. Nur auch eine Idee - künstlerisch, kreativ oder anderes - ist eine DL, wenn Du sie einem/dem DL-nehmer offenbarst. Ob zur Einnahmeerzielung oder aus anderem Grund.

Ich bestreite nicht, das die DL bezahlt werden muss von uns - nur eine Monopolstellung der Vermittler dazwischen und unhaltbar lange Laufzeiten ist untragbar. Die Laufzeiten folgen noch nicht mal einer Logik ....des einen "Wert" ist nach wenigen Jahren verfallen, da mit 80 erstellt - andere sind länger etwas "Wert"...ja und warum ??? Das ist eine reine Willkürentscheidung die einer wirtschaftlichen Grundlage entbehrt.

Die von mir vertretene These ist dagegen in sich schlüssig und bröselt nicht wie das UHR an allen Ecken vor sich hin.

Grüsse
ALOA

twoxego
30.08.2006, 09:16
letzter versuch:
die sprache ist nicht beliebig.
ich kann den zusammenbau eines autos aus verschiedenen metalteilen als dienstleistung bezeichnen. ich darf mich dann allerdings nicht wundern, eher nicht ernst genommen zu werden.

aloa5
30.08.2006, 09:54
letzter versuch:
die sprache ist nicht beliebig.
ich kann den zusammenbau eines autos aus verschiedenen metalteilen als dienstleistung bezeichnen. ich darf mich dann allerdings nicht wundern, eher nicht ernst genommen zu werden.
Und noch einmal die Antwort:

Natürlich geht es hier um 2 Arten von DL. Der mechanische Zusammenbau oder das Gitarrespielen ist nicht mit DL gemeint (ist auch eine - aber "unkreativ" ).

Das "idee haben" und "zu Verfügung stellen" ist die andere. Jeder von uns vom Rechtsanwalt bis zur Werbeagentur vom Konditor bis zum Volkswirtschaftler hat mehr oder weniger kreative Ideen, die er als (Dienst-)Leistung anderen zu Verfügung stellt. Hierum geht es. Bitte unterstelle mir nicht, das ich den Unterschied nicht erkenne ;) Es geht um: "Idee, Harry Potter zu schreiben" und eine entsprechende Ausführung.......2DL...aber kein Eigentumscharacter

Grüsse
ALOA

dtm05
30.08.2006, 10:03
Jungs, ich sehe nicht mehr durch. Beschimpft mich ruhig als blöde...aber um was gehts eigentlich?

twoxego
30.08.2006, 10:29
tröste dich, es bleibt auch mir vollkommen unklar, was der mann meint. er hat sich entschlossen, kunst der dienstleitungsbranche zuzurechnen. was das soll, bleibt völlig unklar. im grunde bestreitet er die rechte, die künstler an ihren werken nun einmal haben und glaubt deshalb, einzig und allein mit der begründung, dass es sich eben um dienstleitungen handele, es sei sein gutes recht, über diese kostenlos zu verfügen.

aloa5
30.08.2006, 12:05
tröste dich, es bleibt auch mir vollkommen unklar, was der mann meint. er hat sich entschlossen, kunst der dienstleitungsbranche zuzurechnen. was das soll, bleibt völlig unklar. im grunde bestreitet er die rechte, die künstler an ihren werken nun einmal haben und glaubt deshalb, einzig und allein mit der begründung, dass es sich eben um dienstleitungen handele, es sei sein gutes recht, über diese kostenlos zu verfügen.
Welch eine Zusammenfassung - nur welchen Textes ? 8o 8o

Ich habe die Erstellung eines Werkes (UHR-Geschützt) als DL an der Gesellschaft bezeichnet. Und ich bin der Meinung, das man dies daraus folgernd durchaus auch anders ausgestalten und die Schuld begleichen kann als bisher.

Wie folgt:
1.) Weiterhin das alleinige Recht zur kommerziellen Verwertung gegen Geld
2.) Weiterhin das Recht am Werk
3.) Die DL an der Gesellschaft - privater Natur - wird per Kultur- oder Daten-Flatrate beglichen. Z.B. nach einem Schlüssel in Relation zu Vervielfältigungshäufigkeit/ Art der DL sowie Entfernung zum Veröffentlichungszeitpunkt.

Hierdurch erhält jeder Künstler das Geld direkt von der Öffentlichkeit und trotzdem bestehen keine Einschränkungen bei digitaler Weitergabe und es ist kein Überwachungsstaat notwendig.

Was daran "kostenlos" sein soll, muss Dir twoxego erklären !

ALOA
Piratenpartei

Anti-Zionist
30.08.2006, 12:35
Was u. a. das "Fairsharing-Netzwerk" (ein Zusammenschluss von Attac AG, Wissensallmende, Netzwerk Neue Medien, Privatkopie.net und Grüne Jugend) als fair bezeichnet mit einer populistischen Idee einer Kulturflatrate, benachteiligt den Künstler, da eine Flatrate bedeuten würde, dass unendlich viele Files runtergeladen werden dürfen und der Künstler umso weniger Honorar aus dem Topf bekommt, je mehr der User runterlädt. Seltsame Definition von Fairness...

Die Forderung, Privatpersonen zu erlauben, audiovisuelle Werke beliebig nicht-kommerziell kopieren und weitergeben zu dürfen, ist ziemlich dreist - würde dies doch bedeuten, kommerzielle Werke auch einer Öffentlichkeit anbieten zu dürfen - wer will denn da noch aufwändig Musik produzieren?

Ich habe mir mal die Homepage von Fairsharing.net angeschaut:

Musik machen die Betreiber dieser "Ich will alles für möglichst wenig"-Idee wohl keine...

Sie meinen, mit einem lächerlichen Betrag von einigen Euro im Monat würden Künstler "fair" entlohnt. Aber wo bleibt die Fairness gegenüber diesen Künstlern, wenn sie fordern, dass deren Werke nicht-kommerziell
weitergegeben (auch verbreitet?) werden dürfen - ohne Einschränkung?

Der Versuch der "Fair-Sharer" gleicht einer pubertären Schnapsidee: Sie verlangen indirekt das unentgeltliche Aneignen von Produkten, die andere geschaffen haben (Zitat: "Als Fairsharing-Netzwerk wollen wir die Freigabe des nichtkommerziellen Tauschens von Musik und Filmen durchsetzen"), sind sich aber offensichtlich nicht bewusst, dass Künstler auch von etwas leben möchten und logischerweise für das, was sie geschaffen haben, auch Geld bekommen wollen - und dieses auch (im übertragenen Sinne) verdienen, wenn ihr Produkt (gern) in Anspruch genommen wird.
Zwar erklärt sich das Fairsharing-Netzwerk bereit, eine entsprechende Abgabe - die Kulturflatrate - zu zahlen, doch kann hier von Fairness aus schon oben erläuterten Gründen keine Rede sein.

Im Übrigen werden von der MI nur diejenigen kriminalisiert, die sich kriminell
verhalten - sprich Urheberrechte verletzen.
Es ist hierbei völlig nebensächlich, ob Musik- oder Filmdateien zu privaten Zwecken getauscht werden.
Sollen Ladendiebe jetzt auch strafverfolgungsfrei bleiben, weil sie die geklauten Produkte nur für private Zwecke geklaut haben?

Die "Fair-Sharer" können mit ihrem Aufruf niemanden dazu zwingen, dass er das, was er selbst produziert hat, kostenlos zu veräußern hat, sondern ihn allenfalls darum bitten.
Es steht jedem selbst frei, für sein geschaffenes Werk das zu verlangen, was er verlangen möchte. Wenn man den verlangten Preis nicht zahlen will, dann braucht man ihn auch nicht zahlen, hat aber auch nicht das Recht, sich das Werk unentgeltlich anzueignen.

Weitaus vernünftiger wäre eine Forderung, Privatkopien machen zu dürfen, die ein Original (sprich: gekaufte Un-CD) voraussetzen.

aloa5
30.08.2006, 13:59
Mit den "anderen" habe ich mich nicht beschäftigt - und sie interessieren mich nur am Rande - ich bin für das "richtigere". (Attac halte ich für einen merkwürdigen Verein, seit ich mich mit deren Auffassung zu Patenten beschäftigt habe)

da eine Flatrate bedeuten würde, dass unendlich viele Files runtergeladen werden dürfen und der Künstler umso weniger Honorar aus dem Topf bekommt, je mehr der User runterlädt. Seltsame Definition von Fairness...
Ich kann nur sagen, was in Richtung meines Zieles geht - ganz persönlich (und mal ganz konkret gesprochen):

Umsatz MI 2005: 1,75 Mrd

Ich hätte gerne:
- Flatrate-Einnahmen aus Privathand um die 600 Mio - das sollte in etwa den Anteil dessen widerspiegeln, was die Künstler von der MI erhalten.
Hinzu kommt für die MI und die Künstler: Einnahmen aus CD-Verkäufen, kommerzieller Nutzung, GEMA, Konzerten u.a.. Das sollte in etwa (derzeit) 1,2 Mrd locker erreichen.

In einer digitalen Zukunft ohne CD´/ DVD´s würde eh´ eine Anpassung der Industrie erforderlich sein. Der Mehrwert-Verkauf aus der CD fällt dann weg. Eine Flatrate kann man dann durchaus etwas anpassen und bereitet allen weniger Sorgen.
Im System "Musik" wäre am Ende gleich viel Geld - nicht weniger.

Teuer ist das auch nicht. 55 Mio Haushalte/Telefonanschlüsse a´ 1 Euro im Monat ist ausreichend für Musik als grössten Posten.

Ich wehre mich deshalb entschieden gegen die Behauptung ich wolle etwas für lau oder die Musiker erleiden hierdurch einen Schaden ! Es gibt andere als mich - zugegeben, die nicht einmal eine Flatrate wollen (oder weniger zahlen).

Mir liegt daran, es "richtiger" zu machen - und jeder Download/jede Bewertung wird gezählt und nach Verhältnismässigkeit ausgezahlt. Ich halte das sogar für gerechter als bisher, da auch "Stimmen" zählen, welche bisher nicht das oder genug Geld für einen Kauf hatten - aber trotzdem ein Teil der Gesellschaft darstellen und den Bedarf formen, der befriedigt wurde.

Man mag anderer Ansicht sein - ich für meinen Teil halte dies erstens für den logisch gesehen richtigeren und gesellschaftlich gesehen weniger schädlichen als den, hinter jeden Computer eine Überwachungsmaschine zu stellen. Die Schäden (auch monetär) durch Überwachung, Klagen, Gesetze usw. usw. sind ungleich grösser als der Euro (und wenns eins-zwanzig sind - das ist eine Bsp.-Rechnung) !

Grüsse
ALOA

twoxego
30.08.2006, 15:03
du kannst dir wünschen, was immer du willst. ich wünschte mir, segelboote wären billiger.
markt funktioniert eben so, dass derjenige, der etwas anbietet, den preis verlangen kann, den er will. die freiheit des kunden besteht darin, darauf zu verzichten.
wenn beispielsweise jane sibererry ihre songs über das nett vertreibt und den kunden entscheiden lässt, was er zahlen will, ist das nett von ihr.
man kann aber nicht verlangen das alle dies tun. nett zu sein, ist keine grundlage für gesunde geschäfte.

aloa5
30.08.2006, 16:34
du kannst dir wünschen, was immer du willst. ich wünschte mir, segelboote wären billiger.
Womit wir wieder am Anfang der Diskussion wären :rolleyes:

markt funktioniert eben so, dass derjenige, der etwas anbietet, den preis verlangen kann, den er will. die freiheit des kunden besteht darin, darauf zu verzichten.
wenn beispielsweise jane sibererry ihre songs über das nett vertreibt und den kunden entscheiden lässt, was er zahlen will, ist das nett von ihr.
man kann aber nicht verlangen das alle dies tun. nett zu sein, ist keine grundlage für gesunde geschäfte.
Das funktioniert bei Software in etwa. Bei Monopolindustrien dazwischen wie MI/FI/Druckereien eben nicht.

dtm05
31.08.2006, 05:40
Diese ganze Diskussion würde es vielleicht gar nicht geben, wenn die Preise für unsere mediale Kultur einigermaßen nachvollziehbar wären. Ich weiß nicht, wer z.B. an einer CD/DVD alles mitverdient und wieviel letztendlich für den Künstler bleibt. Ich traue twoxego zu, hierzu einiges mehr zu wissen.
Sollten also die "Mitverdiener" (erforderlich oder nicht) den Bärenanteil einsacken und die Medien unnötig verteuern, dann halte ich es genauso wie twoxego: Ich nehme vom Kauf Abstand. Ganz einfach. Neue Modelle, insbesondere schwer durchschaubare und für den Künstler selbst eventuell nachteilig, sind vielleicht gar nicht nötig. Solage es Kunden für überteuerte Ware gibt, gibt es auch überteuerte Ware. 99 Cent für ein MP3 aus dem Netz finde ich persönlich ziemlich teuer, deswegen mache ich sowas nicht. Ich warte bis die "echte" CD bei amazon oder im Elektromarkt einen normalen Preis erreicht hat und schlage dann zu. Im Übrigen ist zu beobachten, daß die "bezahlbaren" CD´s beispielsweise bei Saturn die viel bessere Musik beinhalten (weil unbekannte Interpreten und keine "bumm-bumm" Musik). Das ist aber Geschmackssache und streitbar.

twoxego
31.08.2006, 10:30
die preise werden aber nie durchschaubar sein.
dafür gibt es viele gründe. ich nehme nur mal einen auch wenn der nichts mit musik zu tun hat. ein autor muss mit einem buch so viel geld verdienen, dass es nicht verhungert, auch wenn ihm einmal eine weile lang nichts einfällt. zudem dauert es reichlich lange ein buch zu schreiben. deshalb auch lebt der autor zumeist am ehesten von vorschüssen, wenn er nicht grade ein bestsellerautor ist.

kretivität wird nicht nach sonst üblichen kritierien bezahlt.
ein maler bekommt, im gesatz zu einem anstreicher, sein geld nicht nach stunden. darum ist dann auch der vergleich mit dienstleistungen völlig abstrus.
ein beispiel aus dem alltag:
es gibt veschiedene software zu herrstellung von visitenkarten. sie kostet einige euro.
ich kann aber auch einen professionellen grafiker beauftragen. das allerdings kostet dann einiges mehr.

aloa5
01.09.2006, 14:26
ein maler bekommt, im gesatz zu einem anstreicher, sein geld nicht nach stunden. darum ist dann auch der vergleich mit dienstleistungen völlig abstrus.
Seit wann hat eine Dienstleistung einen Zeitabhängigen Wert ?

Das Ergebnis ist entscheidend, nicht der Weg dorthin. Wie gut ist es und wer will es --> Nachfrage !

Es ist nämlich egal, wie lange der Künstler dafür benötigt im Verhältnis zum Maler. Das tangiert die werthaltigkeit seiner Dienstleistung in keinster Weise.

ALOA

twoxego
01.09.2006, 14:35
Seit wann hat eine Dienstleistung einen Zeitabhängigen Wert ?




sie hat den nicht in jedem fall aber oft. ich bezahle die hausreinigung nach stunden, ebenso wie den nachhilfeunterricht, die dolmetscherin, den stadtführer und noch vieles anderes. ein repetitor wird übrigens ebenfalls nach stunden bezahlt. man spricht in diesem zusammenhang dann auch von stundenweise.
in welchen land lebst du bitte ?

Biskra
01.09.2006, 14:43
ein maler bekommt, im gesatz zu einem anstreicher, sein geld nicht nach stunden. darum ist dann auch der vergleich mit dienstleistungen völlig abstrus.
Richtig, hier wäre der Vergleich mit einem Werkvertrag angebracht, allerdings bekommt der Anstreicher sein Geld auch nur von seinem Chef nach Stunden, der wiederum wird meist nach Werkvertrag bezahlt, bekommt mithin also auch nur dann Geld, wenn er seinen Auftrag erfüllt hat und dabei spielt die Zeit die er tatsächlich dafür aufwenden (lassen) mußte auch keine Rolle.

twoxego
01.09.2006, 14:50
blödsinn wer bezahlt einen repetitor nach einem werkvertrag.
am rande: auch galabands werden nach stunden bezahlt, wenn auch mit einem kleinen kompromiss. egal, wie lange die veranstaltung tatsächlich dauert, es werden immer 5 stunden berechnet.

Biskra
01.09.2006, 15:20
blödsinn wer bezahlt einen repetitor nach einem werkvertrag.
am rande: auch galabands werden nach stunden bezahlt, wenn auch mit einem kleinen kompromiss. egal, wie lange die veranstaltung tatsächlich dauert, es werden immer 5 stunden berechnet.

Auf wessen Beitrag antwortest du?

Manfred_g
01.09.2006, 15:25
Piratenparteien machen sich breit

Eine politische Partei, die Straffreiheit für Privatkopien fordert, hat in Schweden schon mehr offizielle Unterstützer als die Grünen. Nun formiert sich auch in Österreich eine "Piratenpartei", in Deutschland ist eine solche ebenfalls geplant.

Mehr dazu:

portal.1und1.de/de/themen/computer/internet/aktuell/2775274,cc=000003090100027752741XBUaC.html

Ich könnte mich dafür erwärmen, wenn sie auch und insbesondere gegen die GEZ vorgehen würde!

Biskra
01.09.2006, 15:28
Ich könnte mich dafür erwärmen, wenn sie auch und insbesondere gegen die GEZ vorgehen würde!

Irgendwie habe ich die Vermutung, daß die angestrebte 'Kultur-Flatrate' der Piratenpartei im Grunde genommen nichts anderes ist, als das was die GEZ auch macht. ;)

twoxego
01.09.2006, 15:28
Auf wessen Beitrag antwortest du?

auf den vorstehenden, was sonst.
sonst müsste ich ja zitieren.

Biskra
01.09.2006, 15:32
auf den vorstehenden, was sonst.
sonst müsste ich ja zitieren.

Kannst du dann vielleicht mal etwas näher erläutern was an meinem Beitrag über die Art der Vergütung von Malerarbeiten Blödsinn sei, weil ein Repititor nach Stunden bezahlt wird?

twoxego
01.09.2006, 15:36
na gut, es war kein blödsinn für handwerker. es geht hier aber eben nicht um handwerker. diese gleichsetzung von handwerk, dienstleistung und was weiss ich noch allem mit kreativem schaffen, macht immer noch den unfug des eingangs vorgestellten konzeptes aus.

aloa5
01.09.2006, 15:37
blödsinn wer bezahlt einen repetitor nach einem werkvertrag.
am rande: auch galabands werden nach stunden bezahlt, wenn auch mit einem kleinen kompromiss. egal, wie lange die veranstaltung tatsächlich dauert, es werden immer 5 stunden berechnet.
Das spielt doch hier überhaupt keine Rolle ! Es gibt hier zwei verschiedene Dienstleistungen:

1. die des Schaffens (reine Gedankenleistung - das "kreative" )

2. die des spielens/werkens/schreibens/programmierens wasauchimmer

Die zweite Form kannst Du nach Stunden bemessen, wenn Du willst. Die erstere (um die es geht) niemals ! Die kannst Du nur nach Werthaltigkeit für die Zielgruppe - in diesem Falle der Öffentlichkeit - bemessen. Trotz allem ist es eine Dienstleistung.

ALOA

twoxego
01.09.2006, 15:39
worte sind nicht beliebig. lass dir dienstleitung irgendwohin tätowieren.
das wird jetzt langweilig.

aloa5
01.09.2006, 15:40
Irgendwie habe ich die Vermutung, daß die angestrebte 'Kultur-Flatrate' der Piratenpartei im Grunde genommen nichts anderes ist, als das was die GEZ auch macht. ;)
Das sind Äpfel und Birnen. Wenn Du so willst ist jede Steuer das, was die GEZ macht. Die GEZ ist für etwas ganz anderes zuständig und hat eine ganz andere Wirkung.

Tatsächlich wird über die GEZ diskutiert - ohne einen Konsens, so weit ich weiss (kümmere mich aber nicht um alles - Patente und UHR sind mit "genug" derzeit).

Grüsse
ALOA

aloa5
01.09.2006, 15:42
worte sind nicht beliebig. lass dir dienstleitung irgendwohin tätowieren.
Ist das jetzt das neue Argument ? Oder das Zeichen, das Du keines mehr hast ;)

twoxego
01.09.2006, 15:43
du willst doch gar keine. also lass ich es einfach.
wer lesen kann versteht schon.

Biskra
01.09.2006, 15:51
Das sind Äpfel und Birnen. Wenn Du so willst ist jede Steuer das, was die GEZ macht. Die GEZ ist für etwas ganz anderes zuständig und hat eine ganz andere Wirkung.

Tatsächlich wird über die GEZ diskutiert - ohne einen Konsens, so weit ich weiss (kümmere mich aber nicht um alles - Patente und UHR sind mit "genug" derzeit).

Grüsse
ALOA

Im Grunde genommen ist die GEZ überhaupt keine Steuer sondern ein (Zwangs)abonnement für den öffentlichen Rundfunk, welches pauschal ist und wo es keine Rolle spielt, wieviel ÖR tatsächlich konsumiert wurde. Mithin also eine Art Flatrate. ;)

aloa5
01.09.2006, 16:37
Im Grunde genommen ist die GEZ überhaupt keine Steuer sondern ein (Zwangs)abonnement für den öffentlichen Rundfunk, welches pauschal ist und wo es keine Rolle spielt, wieviel ÖR tatsächlich konsumiert wurde. Mithin also eine Art Flatrate. ;)
Jede Steuer ist ein Zwangs-Abo - oder konsumiert jemand "Aufbau Ost" oder "Sozialhilfe" . Da zahlt man - warum ?

Es geht um hoheitliche Aufgaben des Staates. Die Frage ist allenfalls, wofür er diese wahrzunehmen hat - oder eben nicht.

Also: benötigt man einen ÖR oder nicht - und wenn doch, in welchem Masse und wie finanziert. Welche Auswirkungen usw..

Für eine Daten-Flatrate das gleiche. Was ist drin - wofür benötigt man das (wenn mans benötigt) - welche Auswirkungen...und welche Auswirkungen, wenn nicht.

Und immer die Prüfung: ist es "richtig" und schlüssig belegbar - oder eben nicht.

Zur GEZ habe ich noch keine Meinung erarbeitet und mich nur rudimentär damit befasst - aber ist auch nicht mein Gebiet ;)

Grüsse
ALOA

Biskra
01.09.2006, 17:04
Jede Steuer ist ein Zwangs-Abo - oder konsumiert jemand "Aufbau Ost" oder "Sozialhilfe" . Da zahlt man - warum ?

Falsch, ein Abo ist eine Geldleistung für eine einem zur Verfügung gestellte Gegenleistung, Steuern wiederum sind Geldleistungen ohne Anspruch auf Gegenleistung. Warum man Steuern bezahlt muß ich dir glaube ich nicht beantworten.

Biskra
01.09.2006, 17:09
Also: benötigt man einen ÖR oder nicht - und wenn doch, in welchem Masse und wie finanziert. Welche Auswirkungen usw..

Die Finanzierung hat laut BVerfG staatsfern zu erfolgen. Steuern sind also ausgeschlossen. ;)

aloa5
02.09.2006, 10:39
Die Finanzierung hat laut BVerfG staatsfern zu erfolgen. Steuern sind also ausgeschlossen. ;)
Siehst Du....deshalb halte ich mich aus so was ´raus....ich weiss zu wenig darüber. Danke jedoch für die Information ! :)

Nach Deiner Definition wäre eine Versicherung also auch eine Art "Abo" ?

Biskra
02.09.2006, 15:00
Nach Deiner Definition wäre eine Versicherung also auch eine Art "Abo" ?

Das wär eher eine kollektive Geldanlage zum Nutzen des Versicherers. ;)