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turn-the-page
13.08.2006, 10:25
Arbeitslose sterben früher als gleichaltrige Erwerbstätige. Das ergab eine Studie des Instituts für medizinische Psychologie der Universität Leipzig.

http://onnachrichten.t-online.de/c/87/61/50/8761502.html

Bedeutet: viele unnütze Fresser weniger, die Al-Statistik sieht besser aus, und Rente brauchen sie auch keine mehr.
Warum also sollte der Staat ein Interesse daran haben, diesen Zustand zu ändern ?? X( X(

Uncle Marc
13.08.2006, 10:44
Arbeitslose sterben früher als gleichaltrige Erwerbstätige. Das ergab eine Studie des Instituts für medizinische Psychologie der Universität Leipzig.

http://onnachrichten.t-online.de/c/87/61/50/8761502.html

Bedeutet: viele unnütze Fresser weniger, die Al-Statistik sieht besser aus, und Rente brauchen sie auch keine mehr.
Warum also sollte der Staat ein Interesse daran haben, diesen Zustand zu ändern ?? X( X(

stimmt auch nur bedingt,
denn nur weil pschologisch unter der Arbeitslosigkeit echt leidet,
der kann dadurch krank werden!

ein arbeitsloser, der unter der hand arbeitet (viele machen das)
der hat sogar weniger stress als ein normaler arbeitnehmer, und wird sogar noch laenger leben.

Auch wird ein Bauarbeiter statistisch nicht so lange leben wie ein leitender Angestellter,

Mithin leben gut gebildete laenger als ungebildete.

Gruss

Mauser98K
13.08.2006, 10:52
Arbeitslose sterben früher als gleichaltrige Erwerbstätige. Das ergab eine Studie des Instituts für medizinische Psychologie der Universität Leipzig.

http://onnachrichten.t-online.de/c/87/61/50/8761502.html

Bedeutet: viele unnütze Fresser weniger, die Al-Statistik sieht besser aus, und Rente brauchen sie auch keine mehr.
Warum also sollte der Staat ein Interesse daran haben, diesen Zustand zu ändern ?? X( X(

Klingt zynisch, erscheint aber logisch.

meckerle
13.08.2006, 11:16
Klingt zynisch, erscheint aber logisch.
Moment mal, hatten wir nicht erst vor wenigen Tagen eine Diskussion über: Kaputtgearbeitete die früher sterben, weil sie arbeiten müssen ?

turn-the-page
13.08.2006, 11:20
Klingt zynisch, erscheint aber logisch.
Natürlich klingt es zynisch, aber ich habe es ganz bewußt so formuliert, weil es ganz einfach so ist.

Ein Arbeitsloser ist lediglich eine Nummer in der Statistik, die Person dahinter und ihr Schicksal interessieren den Staat nicht im Entferntesten.
Wenn er für den Staat nicht mehr von Nutzen ist, braucht dieser ihn eigentlich auch nicht mehr... (hm, das war wohl sehr zynisch)

Frei-denker
13.08.2006, 12:47
Hier noch mal ein Zitat aus dem Bericht:

Besonders Depressionen und Suchtkrankheiten wie Alkoholismus, Tablettensucht, Erschöpfungssymptome, Bluthochdruck bis hin zum Herzinfarkt seien bei Arbeitslosen viel häufiger als bei Menschen, die einen Job haben, berichten die Forscher. "In der Regel verschlechtert sich der Gesundheitszustand eines Menschen mit Eintritt der Arbeitslosigkeit rapide", erklärt Brähler.

Das kann ich nur bestätigen. In der ersten Zeit der Arbeitslosigkeit ist man ziemlich niedergeschlagen und versucht abends das Stimmungstief mit ein paar Flaschen Bier erträglicher zu machen. Da gehts einem wirklich mies. Um diese Tief zu überwinden, braucht man schon mal 7 Monate.

Dann fängt man an, die Prioritäten zu wechseln. Man realisiert, daß Arbeit nicht alles im Leben ist. Ich habe mich dann mehr zu Büchern aus der Stadtbücherei zugewandt. Hab mal Platon gelesen und mich in Mathe und Programmieren ein wenig weitergebildet. Jetzt mach ich Abendgymnasium.

Insofern ist an dem Bericht schon was dran. Der psychische Schock des Jobverlustes ändert das Allgemeinbefinden, die Ernährung und wirkt sich so auf die Gesundheit negativ aus.

bernhard44
13.08.2006, 12:55
Natürlich klingt es zynisch, aber ich habe es ganz bewußt so formuliert, weil es ganz einfach so ist.

Ein Arbeitsloser ist lediglich eine Nummer in der Statistik, die Person dahinter und ihr Schicksal interessieren den Staat nicht im Entferntesten.
Wenn er für den Staat nicht mehr von Nutzen ist, braucht dieser ihn eigentlich auch nicht mehr... (hm, das war wohl sehr zynisch)

nein das ist genau richtig! Arbeitslose sind Kostenverursacher und kranke Arbeitslose noch viel mehr! Da ist doch eine finale biologische Lösung zum Vorteil aller Beteiligten.

oder wie mein Arzt zu sagen pflegt: "Nicht nur die Arbeit macht krank, sondern der Verlust derer!"

Rostocker_pils
13.08.2006, 13:55
Es gibt Arbeit, allerdings wird Sie im Ausland verlagert oder aber hier von billigeren Arbeitskräften erledigt.

Man kann arbeiten allerdings zu einem Gehalt, dass zum Sterben zu viel und zum Leben zu wenig ist, auch die EuroEinführung als auch die Verteuerungen in dieser Sache und in Hinblick auf die Erhöhung der Mehrwertsteuer wird diesen Trend verstärken.

Man will nachdem der Eiserne Vorhang gefallen ist, nach Manchester zurück und man wird Mittel und Wege finden, auch hoch quliifizerte Kräfte global gegeneinander auszuspielen, so bekommen polnische Ärtze nur 800 € monatlich und dass macht jetzt schon einige Krankenkassen gierig und Sie setzen mit ihren Arbeitgebern den Marburger Bund unter Druck (wird verschwiegen) dass man sich im globalen Wettbewerb befände.

Warum gehen viele nach Norwegen oder England arbeiten ?? Weil dort für die norwegischen oder englischen Verhältnisse das Geld ein Hungerlohn ist.

Man sollte erstmal Tariflöhne nach Qualifikation gestzlich bindend machen und unterwanderung der gesetze bestrafen, dann einen grundlohn einführen damit armut statt arbeitslosikgkeit bekämpft werden: www.mindestlohn.de

arbeitslose haben wenig geld und eine geistig oder körperliche fehlende tättigkeit ist nicht gut für den körper !!!!

-jmw-
13.08.2006, 15:36
Man will [...] nach Manchester zurück
Was genau haben wir darunter zu verstehen?

mfg

Nichtraucher
13.08.2006, 15:48
Hier noch mal ein Zitat aus dem Bericht:

Das kann ich nur bestätigen. In der ersten Zeit der Arbeitslosigkeit ist man ziemlich niedergeschlagen und versucht abends das Stimmungstief mit ein paar Flaschen Bier erträglicher zu machen. Da gehts einem wirklich mies. Um diese Tief zu überwinden, braucht man schon mal 7 Monate.

Dem kann ich nicht zustimmen. Arbeitslosigkeit ist das Geilste was es gibt auf der Welt.


Dann fängt man an, die Prioritäten zu wechseln. Man realisiert, daß Arbeit nicht alles im Leben ist. Ich habe mich dann mehr zu Büchern aus der Stadtbücherei zugewandt. Hab mal Platon gelesen und mich in Mathe und Programmieren ein wenig weitergebildet. Jetzt mach ich Abendgymnasium.

Vollste Zustimmung. Arbeit ist letzten Endes nur zeitraubend und hält einen von der sinnvollen Freizeitgestaltung ab. Nicht nur das: Arbeit tötet! Tag für Tag sterben Hunderte an Arbeitsunfällen oder an den Folgen harter Arbeit.


Insofern ist an dem Bericht schon was dran. Der psychische Schock des Jobverlustes ändert das Allgemeinbefinden, die Ernährung und wirkt sich so auf die Gesundheit negativ aus.

Man muss das positiv sehen: Man muss morgens nicht mehr aufstehen, keine nervigen Kollegen mehr etc.

Nichtraucher
13.08.2006, 15:50
arbeitslose haben wenig geld und eine geistig oder körperliche fehlende tättigkeit ist nicht gut für den körper !!!!

Gerade als Arbeitsloser hat man doch alle Zeit der Welt, sich geistig und körperlich zu betätigen.

Kenshin-Himura
13.08.2006, 16:54
Arbeitslose sterben früher als gleichaltrige Erwerbstätige. Das ergab eine Studie des Instituts für medizinische Psychologie der Universität Leipzig.

http://onnachrichten.t-online.de/c/87/61/50/8761502.html

Bedeutet: viele unnütze Fresser weniger, die Al-Statistik sieht besser aus, und Rente brauchen sie auch keine mehr.
Warum also sollte der Staat ein Interesse daran haben, diesen Zustand zu ändern ?? X( X(

Toll. Demnächst wird noch zitiert, dass die Arbeitslosen statistisch gesehen häufiger schlechte Laune haben und deswegen die Reichen, die CDU, und die Firmenbosse daran schuld sind. Vielleicht sollten wir auch mal die 2 Jahre aufrechnen, die die Frauen länger leben als die Männer ? Ich verlange schwerwiegende finanzielle und gesundheitliche Reperationszahlungen an alle Männer !

Gruß,

Kenshin.

Redwing
13.08.2006, 20:14
Bernhard44, du bist ein schlechter Mensch und ich verachte dich; ja vielleicht hasse ich dich sogar. ;) Sorry, ihr wißt ja, ich kann sehr direkt sein- höhö.:2faces:


Hier noch mal ein Zitat aus dem Bericht:

...Um diese Tief zu überwinden, braucht man schon mal 7 Monate.

Dann fängt man an, die Prioritäten zu wechseln. Man realisiert, daß Arbeit nicht alles im Leben ist.

Also, bei mir gings schneller.:D Ich muß wirklich sagen, daß mir das Alojahr (war sogar länger als ein Jahr- mhaha!) ganz gut getan hat. Regelmäßige Freizeitphasen, die über einen Urlaub hinausgehen, sollten sein. Allerdings hängt es natürlich davon ab, was man aus der Zeit macht und was einem möglich ist. Ich war mal sechs Wochen arbeitslos und hatte da noch keinen PC. Da hab ich mitunter abgehangen und mich zeitweise gelangweilt. Der Mix aus verschiedenen Sachen machts und der PC erfüllt bei mir vieles davon. Meine Musik (die selber gemachte), meine Schriftstellerei, meine Aufklärungsarbeit im Internet, meine Computergames (auch online)...alles läuft über diese Wunderkiste. Als der PC, mangels Monitors, mal zwei Wochen ausfiel, hab ich regelrecht Entzugserscheinungen gekriegt. :2faces: Ich frag mich, wie ich das mal über ein Jahr ausgehalten habe!8o Aber da hatte ich Arbeit und da reichten dann andere Sachen (TV, Mucke, Radtour und son Scheiß). Na ja, ich weiß jedenfalls mit meiner Freizeit was anzufangen und nutze sie vielseitig. Allerdings habe ich auch die entsprechenden Talente und Interessen und ein gewisses Equipment dafür. Wer all das nicht hat, mag mit der Zeit vielleicht nichts anfangen können und wünscht sich lieber in Arbeit. Ich hingegen hab den ganzen Tag frei, aber fast nie Phasen, wo ich nicht weiß, was ich machen soll. Im Gegenteil: Manchmal reicht der Tag jetzt noch nicht mal!:) Der Faktor Arbeit stört da irgendwie, wobei Teilzeit OK wäre. :2faces: Das wäre für mich die beste Lösung, die ich Langzeit gesehen anstreben will. Und wehe, einer will mir was anderes aufzwängen!8o Geld brauch ich nicht viel, wohl aber meine Freizeit.

Kein Arbeitsloser sollte sich jedenfalls diesen albernen, populistischen Diskriminierungsschuh anziehen. Er ist Opfer und nicht Täter, und dieses asoziale Abzockersystem schreit gerade danach, sich ihm zu entziehen und eigene Survivormethoden anzuwenden. Was der Bonze im großen Stil betreibt, darf der Survivor im kleinen Rahmen erstrecht- Punkt!:]

Nichtraucher
13.08.2006, 21:27
Ich muss Redwing ausnahmsweise zustimmen. Arbeit muss nicht sein. Es wird einem von der Gesellschaft eingetrichtert, dass es sich gehöre, jeden Tag von früh bis spät irgendeinen entfremdeten Job auszuüben, der zu allem Überfluss im Regelfall auch abstumpft. Die allermeisten Arbeiten stumpfen in der Tat ab, da sie zumeist monoton sind. Die allerwenigsten haben das Glück und konnten ihr Hobby zum Beruf machen, sodass sie gut davon leben können. Seien wir doch mal ehrlich: Es ist einfach nur geil, arbeitslos zu sein. Ich habe für jeden Arbeitslosen, der sich keinen Job suchen will, vollstes Verständnis. Auch finde ich es gut, dass man hierzulande nicht arbeiten muss. Viele hier würden die Arbeitslosen ja am liebsten verhungern lassen, ich jedoch meine, dass dieses nicht-arbeiten-Müssen ein zivilisatorischer Fortschritt ist. Vollbeschäftigung wäre mein persönlicher Albtraum, da so die Chance, endlich arbeitslos zu werden, um ein Vielfaches niedriger wäre. In diesem Sinne: Euch die Arbeit, uns das Vergnügen.

Frei-denker
13.08.2006, 21:35
Den beiden Vorrednern stimme ich z.T. zu. Wenn Arbeit zu schlecht bezahlt wird, wird sie sinnlos. Da muß sich ein Arbeitsloser auch überlegen, ob die Arbeitslosigkeit nicht das kleinere Übel ist.

Doch das Optimum ist immer noch einen Job zu haben, wo man sich finanziell etwas aufbauen kann und wo man im Job ein stückweit Selbstverwirklichung findet. Deswegen bin ich auch gegen die Dumpinglohnjobs. Die zerstören nur die Motivation, das Lebensgefühl, die kurze Lebenszeit und die Finanzen.

Entweder sollte es durch Arbeit bergauf gehen, oder man sollte die Finger davon lassen. Das Leben ist zu kurz, um es mit unwirtschaftlichen Jobs zu vertrödeln.

meckerle
13.08.2006, 21:50
In früheren Jahren hatte man sich geschämt arbeitslos zu sein. Die Leute haben mit den Fingern auf Arbeitslose gezeigt.

Heute gehört es zum Guten Ton !

Nichtraucher
13.08.2006, 21:53
In früheren Jahren hatte man sich geschämt arbeitslos zu sein. Die Leute haben mit den Fingern auf Arbeitslose gezeigt.

Heute gehört es zum Guten Ton !

Das nennt man auch gesellschaftlichen Fortschritt.


Doch das Optimum ist immer noch einen Job zu haben, wo man sich finanziell etwas aufbauen kann und wo man im Job ein stückweit Selbstverwirklichung findet.

Vollste Zustimmung! Allerdings sind diese Jobs sehr rar... Der Durchschnittsjob macht einfach keinen Spaß, ist monoton, mittelmäßig bezahlt und stumpft ab.

meckerle
13.08.2006, 21:59
Das nennt man auch gesellschaftlichen Fortschritt.


Jo auf Kosten der Malocher ! Dass ihr euch nicht schämt !
Dies würde aber Charakter erfordern und den habt ihr nicht !

Ins nächste Mäuseloch würde ich mich verkriechen an deiner Stelle. :2faces:

Frei-denker
13.08.2006, 22:01
Vollste Zustimmung! Allerdings sind diese Jobs sehr rar... Der Durchschnittsjob macht einfach keinen Spaß, ist monoton, mittelmäßig bezahlt und stumpft ab.
Naja, ein einfacher Lagerarbeiterjob, wo man 2000 € brutto/Monat verdient wäre ja auch schon nicht schlecht. Sowas hat man vor 12 Jahren noch problemlos bekommen. Da kommissioniert man Waren, beläd LKW´s und geht um 17 Uhr pünktlich nach hause. So kann man sich ein Motorrad finanzieren und 2 mal im Jahr in Urlaub fahren.

Doch selbst solche simplen Jobs gibt es fast nicht mehr, denn solche Jobs sind von Zeitarbeitsfirmen belegt und die geben nur einen beschissenen Dumpinglohn von 1000 € brutto/Monat an den Arbeiter weiter. Den Rest stecken sich diese Parasiten selbst in die Tasche - fürs Nichtstun!

turn-the-page
13.08.2006, 22:18
Die Leute haben mit den Fingern auf Arbeitslose gezeigt.
Tun sie das heute nicht ?? ?(
Wahrscheinlich sogar mehr als früher, die ständige Medienhetze tut ihre wohlberechnete Wirkung. X(

Kenshin-Himura
13.08.2006, 22:20
Tun sie das heute nicht ?? ?(
Wahrscheinlich sogar mehr als früher

Nein, heute darf man das ja nicht mehr, da ist man ja ein menschenverachtendes Arschloch und kriegt von den Sozi/Kommu-Lehrern kein Abitur mehr !

Gruß,

Kenshin.

Andreas63
13.08.2006, 22:25
Arbeitslose sterben früher als gleichaltrige Erwerbstätige. Das ergab eine Studie des Instituts für medizinische Psychologie der Universität Leipzig.

http://onnachrichten.t-online.de/c/87/61/50/8761502.html

Bedeutet: viele unnütze Fresser weniger, die Al-Statistik sieht besser aus, und Rente brauchen sie auch keine mehr.
Warum also sollte der Staat ein Interesse daran haben, diesen Zustand zu ändern ?? X( X(
Das ist kein Zynismus, sondern die Wahrheit. Würde natürlich kein Politiker zugeben. Aber wie die Realität zeigt, interessiert sich in Wirklichkeit kein Mensch für die Situation der Arbeitslosen. Es werden von Jahr zu Jahr mehr und die einzige Reaktion ist, die Statistik mit immer neuen Tricks schönzurechnen.

Andreas63
13.08.2006, 22:32
@Redwing und Nichtraucher:
Eure antisoziale Einstellung finde ich zum Kotzen. Ihr regt Euch auf über die bösen Kapitalisten, die die armen Arbeiter ausbeuten - aber was macht Ihr? Ihr faulenzt auf Kosten derer, die immer höhere Abgaben zu leisten haben. Wer ist denn nun der üblere Schmarotzer?

turn-the-page
13.08.2006, 22:42
Das ist kein Zynismus, sondern die Wahrheit. Würde natürlich kein Politiker zugeben. Aber wie die Realität zeigt, interessiert sich in Wirklichkeit kein Mensch für die Situation der Arbeitslosen. Es werden von Jahr zu Jahr mehr und die einzige Reaktion ist, die Statistik mit immer neuen Tricks schönzurechnen.
Nicht die einzige, es gibt zwei Reaktionen.
Die zweite Reaktion besteht darin, die Daumenschrauben bei den Arbeitslosen immer fester anzuziehen, obwohl der Staat bzw. die Politiker genau wissen, dass nicht mal ein Bruchteil der nötigen Arbeitsplätze vorhanden ist (nicht mal für die, die arbeitswillig sind !!).
Ich halte es durchaus für möglich, dass bei der immer härteren Gangart gegen die Arbeitslosen ein gewisser Schwund einkalkuliert oder sogar beabsichtigt ist, denn nicht jeder wird das durchstehen.
Und diejenigen, die daran zerbrechen, fallen aus der Statistik raus und dem Staat nicht mehr zur Last.

Zynismus ?? Wohl eher nicht... X(

meckerle
13.08.2006, 23:01
Tun sie das heute nicht ?? ?(
Wahrscheinlich sogar mehr als früher, die ständige Medienhetze tut ihre wohlberechnete Wirkung. X(
Nö heute ist es umgekehrt. Ich könnte viele Beispiele anführen wo ganz normale AN von Arbeitslosen sogar ausgelacht werden, weil sie für diese arbeiten gehen.

Skorpion968
14.08.2006, 00:14
In früheren Jahren hatte man sich geschämt arbeitslos zu sein. Die Leute haben mit den Fingern auf Arbeitslose gezeigt.

Heute gehört es zum Guten Ton !

Ich kann dir versichern, auch heute schämen sich Arbeitslose! Wofür eigentlich?

Und auch heute wird noch mit dem Finger auf Arbeitslose gezeigt. Dieses Forum ist das beste Beispiel dafür.

Kenshin-Himura
14.08.2006, 00:32
Und auch heute wird noch mit dem Finger auf Arbeitslose gezeigt. Dieses Forum ist das beste Beispiel dafür.

Mit dem Finger gezeigt wird vor Allem ketzerisch auf Leistungsträger, Politiker, Wirtschaftsbosse und Faulpelz-Kritiker.

Gruß,

Kenshin.

Skorpion968
14.08.2006, 00:50
Den beiden Vorrednern stimme ich z.T. zu. Wenn Arbeit zu schlecht bezahlt wird, wird sie sinnlos. Da muß sich ein Arbeitsloser auch überlegen, ob die Arbeitslosigkeit nicht das kleinere Übel ist.

Doch das Optimum ist immer noch einen Job zu haben, wo man sich finanziell etwas aufbauen kann und wo man im Job ein stückweit Selbstverwirklichung findet. Deswegen bin ich auch gegen die Dumpinglohnjobs. Die zerstören nur die Motivation, das Lebensgefühl, die kurze Lebenszeit und die Finanzen.

Entweder sollte es durch Arbeit bergauf gehen, oder man sollte die Finger davon lassen. Das Leben ist zu kurz, um es mit unwirtschaftlichen Jobs zu vertrödeln.

Ich muss dir mal wieder zustimmen! Das Problem liegt in der Tat in dieser Gesellschaft. Es wird alles über Leistung definiert. Kinder bekommen eingeimpft: Wer nichts leistet, ist nichts wert!" Leistung wird dabei natürlich immer nur als Leistung FÜR ANDERE verstanden. Als Buckeln nach dem Pfiff des Aufsehers.

Ich höre immer wieder diesen Spruch: "Ich gehe lieber für 1 Euro die Stunde arbeiten, als den ganzen Tag nur rumzuhängen." Als ob es da keine Alternativen gäbe. Man kann sich für vielfältige sinnvolle Zwecke engagieren, in der Bahnhofsmission arbeiten, Spenden sammeln für wohltätige Zwecke, Engagement für Amnesty oder ähnliche Organisationen, von mir aus auch attack, man kann sich rund um die Uhr nützlich machen um andere Menschen zu unterstützen. Aber das wird in dieser Gesellschaft nicht als Wert anerkannt. Stattdessen wird der Wert eines Menschen hier immer nur daran gemessen, wieviel er zum Profit eines anderen Menschen beitragen kann. Das ist krank. Diese Gesellschaft ist krank.

Und das ist das Einzige, was ich vielen Arbeitslosen zum Vorwurf mache: Sie hinterfragen das nicht, sie trotten wie die blöden Schafe dem Mann mit dem Stab hinterher, sie machen nichts aus ihren alternativen Möglichkeiten. "Nein, natürlich besser ich lasse mich von einem anderen mit einem Lohn unter der Existenzsicherung ausbeuten. Damit fühle ich mich doch gleich besser!" Schwachsinn. Ich glaube manchmal viele Leute sind einfach zu dumm, um ihre Möglichkeiten zu erkennen und dieses System zu hinterfragen.

Arbeitslosigkeit macht krank. Das ist Fakt und das habe ich in diesem Forum schon mehrfach begründet. Aber das müsste nicht so sein, wenn es mal endlich aus den Köpfen rauskäme, dass man seinen Selbstwert nur über "reguläre" Arbeit bestimmen darf. Kein Mensch ist nutzlos. Auf dieser Welt ist (noch) genügend Substanz vorhanden, um alle Menschen existenzsichernd zu versorgen.

Daher noch einmal mein Plädoyer für den existenzsichernden Grundlohn. Das würde soviele Kapazitäten freimachen, um alle Aufgaben dieser Gesellschaft, die den Markt einen Scheißdreck interessieren, endlich mal erledigen zu können.

Skorpion968
14.08.2006, 01:03
Mit dem Finger gezeigt wird vor Allem ketzerisch auf Leistungsträger, Politiker, Wirtschaftsbosse und Faulpelz-Kritiker.

Gruß,

Kenshin.

Das stimmt einfach nicht!

Die meisten Menschen wählen irrwitzigerweise Abwärtsvergleiche. "Ja, mir gehts mit meinen 3 Euro Fuffzig zwar schlecht, aber im Vergleich zu den dummen und faulen Arbeitslosen bin ich ja immer noch viel wert."

An die Aufwärtsvergleiche trauen sie sich aber nicht ran. Dazu ist dieses Volk zu stumpf und zu autoritätshörig (eine Eigenschaft, die du doch ebenfalls ablehnst, oder?). Nach oben buckeln, nach unten treten! DAS ist die Mentalität des Deutschen.

Auf Wirtschaftsbosse etc. wird hier vergleichsweise selten mit dem Finger gezeigt. Das sind lediglich periodische Anflüge, wenn mal jemand das Gehalt von Ackermann oder Heuschrecken in die Debatte wirft. Ansonsten ist durchgängig der (zumeist unverschuldete) Arbeitslose für jeden Dreck verantwortlich. Ist ja auch viel einfacher, den Hund auf der Strasse zu treten als seinen Chef zu kritisieren. Oder?!!

Gerade von dir, der sich sonst ständig über PolCorr, Einheitsmeinungen, Unterdrückung etc. auflehnt, würde ich eigentlich in diesem Zusammenhang mehr erwarten.

Nichtraucher
14.08.2006, 13:19
Jo auf Kosten der Malocher ! Dass ihr euch nicht schämt !
Dies würde aber Charakter erfordern und den habt ihr nicht !

Wir haben wenigstens so viel Charakter und haben uns aus freien Stücken vom Leistungs- und Arbeitsterror befreit. Ich hätte einen unbefristeten Arbeitsvertrag mit ca. 1.200 netto bei 40 h/Woche (Bürojob) haben können - ich habe dankend abgelehnt.


Ins nächste Mäuseloch würde ich mich verkriechen an deiner Stelle. :2faces:

Menschen sind verschieden. Laut einer Allensbach Umfrage würden auch ca. 80% der Deutschen trotz eines Millionengewinns weiterhin arbeiten gehen. Du gehörst wahrscheinlich zu den 80%, ich zähle mich zu den 20%, die dann das Leben genießen würden - ohne mich dabei ins Mäuseloch zu verkriechen. Ich halte nunmal nix vom falschen Stolz, auch für einen Hungerlohn arbeiten zu gehen.