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Tell05
10.08.2006, 09:00
Hisbollah fehlt auf EU-Terrorliste
Europa ist sich einig: Die Schiitenmiliz hat den Krieg begonnen - Doch Konsequenzen will der Europäische Rat bislang nicht ziehen
Von Bruno Schirra

Berlin - Bilder (siehe Link) erzählen mitunter mehr als tausend Worte und manchmal werfen sie noch mehr Fragen auf. So wie dieses Bild: Kofi Annan, der Generalsekretär der Vereinten Nationen, freundlich, ja fast gütig lächelnd, wie er seinem Gesprächspartner im geistlichen Gewand die Hände schüttelt. Ein Bild voller Harmonie, ein Bild aber auch, das den Generalsekretär der Vereinten Nationen im trauten Zusammensein mit dem Führer einer Terrororganisation zeigt, die durchgängig seit 24 Jahren weltweit islamistischen Terror als Mittel zur Durchsetzung ihrer Politik betreibt. Kofi Annan und Hassan Nasrallah, der Führer der islamistischen Hisbollah des Libanon, die durch die Entführung zweier israelischer Soldaten und den Raketenbeschuss israelischen Territoriums den derzeitigen Nahostkrieg verursacht hat.


Die Hisbollah hat seit ihrer Gründung 1982 weltweit mehr als 1000 Zivilisten, UN-Friedenssoldaten durch Selbstmord- und Bombenattentate ermordet, unzählige Menschen schwer verletzt - und wird dennoch als Partner im politischen Gespräch von der Uno, aber auch der EU akzeptiert.

Das Bild aus dem Jahre 2000 reflektiert ein Grundproblem westlicher Politik in der Auseinandersetzung mit dem islamistischen Terror der Hisbollah. Allen Erklärungen, Definitionen, Entschließungen und Resolutionen der Uno wie der Europäischen Union zum Trotz, fehlt ausrechnet die schiitische Hisbollah auf der Terrorliste der EU - auch wenn sie alle EU-Kriterien erfüllt, mit denen der Europäische Rat Terror definiert. Gestützt auf die Resolution 1373 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 28. September 2001, listet die EU im "Gemeinsamen Standpunkt des Rates vom 27. Dezember 2001 über die Anwendung besonderer Maßnahmen zur Bekämpfung des Terrorismus", die Kriterien auf, die eine Terrororganisation kennzeichnet. Die schiitische Hisbollah erfüllt davon alle, was Europa seit Jahr und Tag nicht daran hindert, die Hisbollah als politischen Partner zur Lösung des Nahostkonflikts zu behandeln. Europäische Politiker berufen sich darauf, dass die Hisbollah in einen militärischen und politischen Arm zu unterteilen sei. Allein - auch der militärische Arm der Hisbollah fehlt auf Europas Terrorliste. Auch das Argument, dass die Hisbollah in die "politische Architektur des Libanon mit sozialen, politischen Netzwerken eingebunden ist, zudem Minister in der libanesischen Regierung stellt", ist nicht so recht nachvollziehbar. Denn auch die palästinensische Terrororganisation Hamas unterhält soziale und politische Netzwerke, stellt zudem nach einer demokratischen Wahl die palästinensische Regierung - und steht dennoch auf Platz 17.

Der Leipziger Völkerrechtler Professor Dr. Markus Kotzur sieht hierin die "Grenzen des Völkerrechts". Unter "rein völkerrechtlichen Kriterien" entfalte die Hisbollah "ohne jeden Zweifel terroristische Aktivitäten". Die Hisbollah falle rechtstheoretisch zu 100 Prozent unter die Terrordefinition. Schon auf Grund der UN-Resolution 1559 von 2004, welche die Entwaffnung der Hisbollah völkerrechtlich verbindlich verlangt, hätte die Weltgemeinschaft "im Blick auf die Hisbollah genauso aktiv werden können, wie gegen Afghanistan". Die Begründung, warum die EU die Hisbollah bis heute nicht auf der Terrorliste aufführt, sieht Kotzur ausschließlich in "politischen, diplomatischen und taktischen Gründen". [...]

http://www.morgenpost.de/content/2006/08/10/politik/846658.html

Ich gehöre absolut nicht zu den Befürwortern israelischer Politik und überhaupt......
Dennoch sollte man sich mal die Terrororganisation Hisbollah genau betrachten. Es sind feige und hinterhältige Mörder, denen eben so wenig am Leben Unschuldiger liegt, wie der Israelischen Armee mit ihren "Kollateralschäden" bei der libanesischen Zivilbevölkerung. Mit Hilfe Syriens und des Iran, wurden im Libanon Strukturen aufgebaut, die schon fast den Status einer regulären Armee hatten/haben. Die Feigheit und Hinterhältigkeit sich in Wohngebieten zu etablieren, dort Waffen zu Lagern, Bunker zu haben und Büros, von denen sie Aktionen planten und planen, konnte zwangsläufig nur zum gegenwärtigen "Resultat" durch die Israelis führen. Das Israel sich jedoch stets und stetig in der Opferrolle sieht, ist gelinde gesagt eine menschliche und politische Unverschämtheit. An vielen Dingen tragen sie eine große Mitverantwortung. Man darf nicht ständig Dinge in Anspruch nehmen, die man anderen vorenthält. Über die Politik (?) der EU und der USA in diesem Zusammenhang, hülle ich zumindest für heute den Mantel des Schweigens.
MFG

Misteredd
10.08.2006, 09:03
Wie eingeschüchtert muss Europa denn noch sein. Die Hisbollah bombte bereits wochenlang in Paris, entführte sehr viele Westler und hielt sie jahrelang gefangen. Wie kann man da den Terrorbegriff verneinen?

Quo vadis
10.08.2006, 09:04
1.Hisbollah fehlt auf EU-Terrorliste

wußte ich


2.Europa ist sich einig: Die Schiitenmiliz hat den Krieg begonnen

Hisb. hat für mich ne Provokation begangen- die Antwortmöglichkeit darauf oblag einzig den Israelis.Mit Art und Weise dieser Antwort bin ich nicht einverstanden- daher bin ich mir mit Europa nicht "einig" ;)

mggelheimer
10.08.2006, 09:10
Es sind feige und hinterhältige Mörder, denen eben so wenig am Leben Unschuldiger liegt, wie der Israelischen Armee mit ihren "Kollateralschäden" bei der libanesischen Zivilbevölkerung. ....Die Feigheit und Hinterhältigkeit sich in Wohngebieten zu etablieren, dort Waffen zu Lagern, Bunker zu haben und Büros, von denen sie Aktionen planten und planen, konnte zwangsläufig nur zum gegenwärtigen "Resultat" durch die Israelis führen.

Was für ein Schwachsinn. Das erinnert an die Napoleonischen Kriege, als Preußische Generäle die "Feigheit" der Franzosen anprangerten, weil diese nicht stehend in Reih und Glied geschossen haben, sondern geschickt das Gelände ausnutzten und somit dem Gegner Taktisch überlegen waren.

Tell05
10.08.2006, 09:17
Was für ein Schwachsinn. Das erinnert an die Napoleonischen Kriege, als Preußische Generäle die "Feigheit" der Franzosen anprangerten, weil diese nicht stehend in Reih und Glied geschossen haben, sondern geschickt das Gelände ausnutzten und somit dem Gegner Taktisch überlegen waren.

Nun, diesem Vergleich von Dir, kann ich nur entgegensetzen, wenn ich mal eine Definition von Schwachsinn brauche, schlage ich kein Lexikon mehr auf, sondern führe Dich als Beispiel an. :]
MFG

seher
10.08.2006, 10:10
Hisbollah fehlt auf EU-Terrorliste
Europa ist sich einig: Die Schiitenmiliz hat den Krieg begonnen - Doch Konsequenzen will der Europäische Rat bislang nicht ziehen
Von Bruno Schirra



Ich gehöre absolut nicht zu den Befürwortern israelischer Politik und überhaupt......
Dennoch sollte man sich mal die Terrororganisation Hisbollah genau betrachten. Es sind feige und hinterhältige Mörder, denen eben so wenig am Leben Unschuldiger liegt, wie der Israelischen Armee mit ihren "Kollateralschäden" bei der libanesischen Zivilbevölkerung. Mit Hilfe Syriens und des Iran, wurden im Libanon Strukturen aufgebaut, die schon fast den Status einer regulären Armee hatten/haben. Die Feigheit und Hinterhältigkeit sich in Wohngebieten zu etablieren, dort Waffen zu Lagern, Bunker zu haben und Büros, von denen sie Aktionen planten und planen, konnte zwangsläufig nur zum gegenwärtigen "Resultat" durch die Israelis führen. Das Israel sich jedoch stets und stetig in der Opferrolle sieht, ist gelinde gesagt eine menschliche und politische Unverschämtheit. An vielen Dingen tragen sie eine große Mitverantwortung. Man darf nicht ständig Dinge in Anspruch nehmen, die man anderen vorenthält. Über die Politik (?) der EU und der USA in diesem Zusammenhang, hülle ich zumindest für heute den Mantel des Schweigens.
MFG

Gerade über die Politik der EU und der UNO sollte man sich aufregen. Israel hat die Weltöffentlichkeit sehr wohl darauf hingewiesen, was sich im Libanon abspielt. Vor der augen dieser Weltöffentlichkeit konnte sich eine faschistischer Terrororganisation in Libanon solche Mengen an Waffen anhäufen. Ja es ist eine politische Unverschämtheit, dass die EU und die UNO hier jahrelang zugeschaut hat.
Ja und ich kritisiere auch Israel, dafür, dass es nicht schon vor 2 Jahren diesen notwendigen Krieg geführt hat, und zwar mit aller Härte. Jetzt aber muss Israel diesen Krieg mit noch viel mehr Härte führen, und sich nicht darum kümmern was die EU oder die UNO dazu meint. Institutionen wie diesen haben sich 6 Jahre lang trotz Warnungen sich nur am Hintern gekratzt, und haben altweiberische Kaffeekränzchen betrieben.

Seher

Der Gerechte
10.08.2006, 10:17
Gerade über die Politik der EU und der UNO sollte man sich aufregen. Israel hat die Weltöffentlichkeit sehr wohl darauf hingewiesen, was sich im Libanon abspielt. Vor der augen dieser Weltöffentlichkeit konnte sich eine faschistischer Terrororganisation in Libanon solche Mengen an Waffen anhäufen. Ja es ist eine politische Unverschämtheit, dass die EU und die UNO hier jahrelang zugeschaut hat.
Ja und ich kritisiere auch Israel, dafür, dass es nicht schon vor 2 Jahren diesen notwendigen Krieg geführt hat, und zwar mit aller Härte. Jetzt aber muss Israel diesen Krieg mit noch viel mehr Härte führen, und sich nicht darum kümmern was die EU oder die UNO dazu meint. Institutionen wie diesen haben sich 6 Jahre lang trotz Warnungen sich nur am Hintern gekratzt, und haben altweiberische Kaffeekränzchen betrieben.

Seher
So ist es!
Wird Zeit, dass mit diesen Hisbollah-Terroristen ein für allemal aufgeräumt wird.

leuchtender Phönix
10.08.2006, 14:11
So ist es!
Wird Zeit, dass mit diesen Hisbollah-Terroristen ein für allemal aufgeräumt wird.

Das halte ich für sehr unwarscheinlich. Das ist nicht der erste Krieg zwischen Israel und der Hisbollah. Und genau wie beim letzten wird es keinen Sieger sondern nur ein Patt geben. Weder kann Israel die Hisbollah vernichten, noch kann die Hisbollah Israel vernichten.

Tell05
10.08.2006, 15:32
10. August 2006, Neue Zürcher Zeitung

Der Hizbullah - Irans erwachsener Schüler
Khomeinys Revolutionstheorien als Motor des Libanon-Kriegs

Der libanesische Hizbullah ist mit iranischer Hilfe gegründet worden und zur stärksten libanesischen Parteimiliz herangewachsen. Seine Ideologie und seine Waffen stammen aus iranischer Fabrikation, doch greift eine Bezeichnung als iranische Marionette viel zu kurz.

vk. Limassol, 9. August

Der iranische Gründervater des libanesischen Hizbullah, der frühere Botschafter in Damaskus und dann Innenminister Ali Akbar Mohtashemi, hat am 3. August in einem Interview der Teheraner Zeitung «Shargh» die Hizbullah-Kämpfer als Schüler der iranischen Revolutionswächter bezeichnet, die ihre Lehrer längst überflügelt hätten. Der Hizbullah ist nach Mohtashemi in der Welt zu einer hervorragenden Kraft herangewachsen, die sich in ihrer Erfahrung, ihrer Kampfkraft und ihrem Wissensstand mit sämtlichen Bewegungen messen kann.

Tausende von Raketen
Mohtashemi ist seit Jahren Generalsekretär und treibende Kraft der Internationalen Konferenz für die Unterstützung des Palästinenseraufstands, in der sich bewaffnete Palästinensergruppen wie Hamas und Jihad mit dem Hizbullah, iranischen Revolutionswächtern und Basij-Freiwilligen sowie anderen islamischen Kämpfergruppen treffen. Dort giesst man die gemeinsamen ideologischen Ziele vom Jihad gegen Israel, Amerika und die westliche Dominanz in Resolutionen über die Befreiung Palästinas, des Iraks und bald wohl wieder Libanons. In Korridorgesprächen tauscht man dazu wohl auch Erfahrungen, Strategien und nützliche Kontakte aus.

Das Arsenal des Hizbullah, das vor dem jüngsten Krieg auf über 13 000 Raketen geschätzt wurde, setzt sich nach Geheimdienstangaben zu einem guten Teil aus iranischen Fabrikaten zusammen, von den einfachen Katjuscha-Imitationen mit einer Reichweite zwischen 8 und 30 Kilometern bis zu den Zilzal, die mit Sprengköpfen von bis zu 600 Kilogramm bis zu 260 Kilometer weit fliegen können, also bis ans südliche Ende Israels. Besonders aufgefallen ist der Abschuss einer Rakete des nachgebauten und verbesserten chinesischen Typs C-802, die am 14. Juli beinahe eine israelische Korvette versenkt hätte. Dies interpretieren Experten als Hinweis der Iraner auf ihr eigenes Raketenarsenal, mit dem sie nötigenfalls die Strasse von Hormuz bedrohen können.

Gut ausgebildet und ausgerüstet
Die Zeitung «Ash-Shark al-Awsat» stützt sich auf einen nicht genannten hohen Offizier der iranischen Revolutionswächter mit der Angabe, Teheran habe dem Hizbullah etwa 11 500 Raketen und Projektile geliefert und mehr als 3000 Kämpfer der Gruppe in Iran ausgebildet. Mohtashemi unterstreicht seinerseits, dass libanesische Hizbullah-Leute schon während des iranisch-irakischen Kriegs mit den Iranern zusammen an der Front gekämpft und Erfahrungen gesammelt hätten. Er will während der Jahre 1982/1983, als er Botschafter in Damaskus war, etwa 30 militärische Ausbildungskurse mit je 300 Hizbullah- Kämpfern organisiert haben.

Doch wies der israelische Ex-Geheimdienstoffizier Kuperwasser auch auf die wesentliche Rolle hochentwickelter panzerbrechender Raketen aus russischen und westlichen Waffenschmieden bei den Bodenkämpfen in Südlibanon hin. Die persönliche Ausrüstung und Bewaffnung der Guerillas soll hohen westlichen Standards entsprechen. Das Fachmagazin «Jane's Defense Weekly» zitierte am 4. August anonyme westliche Quellen mit der Behauptung, die iranischen Behörden hätten dem Hizbullah einen ununterbrochenen Waffennachschub für die nächste Kriegsphase zugesichert. Dem steht die gnadenlose Blockade der israelischen Luftwaffe gegen jeden Nachschubkonvoi aus Syrien entgegen, dem einzigen möglichen Zugang nach Libanon. [...]

http://www.nzz.ch/2006/08/10/al/articleEDBWM.html

Diese Informationen der NZZ sind mehr als interessant.
MFG

KrascherHistory
10.08.2006, 15:43
Hisbollah fehlt auf EU-Terrorliste
Europa ist sich einig: Die Schiitenmiliz hat den Krieg begonnen - Doch Konsequenzen will der Europäische Rat bislang nicht ziehen
Von Bruno Schirra

Berlin - Bilder (siehe Link) erzählen mitunter mehr als tausend Worte und manchmal werfen sie noch mehr Fragen auf. So wie dieses Bild: Kofi Annan, der Generalsekretär der Vereinten Nationen, freundlich, ja fast gütig lächelnd, wie er seinem Gesprächspartner im geistlichen Gewand die Hände schüttelt. Ein Bild voller Harmonie, ein Bild aber auch, das den Generalsekretär der Vereinten Nationen im trauten Zusammensein mit dem Führer einer Terrororganisation zeigt, die durchgängig seit 24 Jahren weltweit islamistischen Terror als Mittel zur Durchsetzung ihrer Politik betreibt. Kofi Annan und Hassan Nasrallah, der Führer der islamistischen Hisbollah des Libanon, die durch die Entführung zweier israelischer Soldaten und den Raketenbeschuss israelischen Territoriums den derzeitigen Nahostkrieg verursacht hat.


Die Hisbollah hat seit ihrer Gründung 1982 weltweit mehr als 1000 Zivilisten, UN-Friedenssoldaten durch Selbstmord- und Bombenattentate ermordet, unzählige Menschen schwer verletzt - und wird dennoch als Partner im politischen Gespräch von der Uno, aber auch der EU akzeptiert.

Das Bild aus dem Jahre 2000 reflektiert ein Grundproblem westlicher Politik in der Auseinandersetzung mit dem islamistischen Terror der Hisbollah. Allen Erklärungen, Definitionen, Entschließungen und Resolutionen der Uno wie der Europäischen Union zum Trotz, fehlt ausrechnet die schiitische Hisbollah auf der Terrorliste der EU - auch wenn sie alle EU-Kriterien erfüllt, mit denen der Europäische Rat Terror definiert. Gestützt auf die Resolution 1373 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 28. September 2001, listet die EU im "Gemeinsamen Standpunkt des Rates vom 27. Dezember 2001 über die Anwendung besonderer Maßnahmen zur Bekämpfung des Terrorismus", die Kriterien auf, die eine Terrororganisation kennzeichnet. Die schiitische Hisbollah erfüllt davon alle, was Europa seit Jahr und Tag nicht daran hindert, die Hisbollah als politischen Partner zur Lösung des Nahostkonflikts zu behandeln. Europäische Politiker berufen sich darauf, dass die Hisbollah in einen militärischen und politischen Arm zu unterteilen sei. Allein - auch der militärische Arm der Hisbollah fehlt auf Europas Terrorliste. Auch das Argument, dass die Hisbollah in die "politische Architektur des Libanon mit sozialen, politischen Netzwerken eingebunden ist, zudem Minister in der libanesischen Regierung stellt", ist nicht so recht nachvollziehbar. Denn auch die palästinensische Terrororganisation Hamas unterhält soziale und politische Netzwerke, stellt zudem nach einer demokratischen Wahl die palästinensische Regierung - und steht dennoch auf Platz 17.

Der Leipziger Völkerrechtler Professor Dr. Markus Kotzur sieht hierin die "Grenzen des Völkerrechts". Unter "rein völkerrechtlichen Kriterien" entfalte die Hisbollah "ohne jeden Zweifel terroristische Aktivitäten". Die Hisbollah falle rechtstheoretisch zu 100 Prozent unter die Terrordefinition. Schon auf Grund der UN-Resolution 1559 von 2004, welche die Entwaffnung der Hisbollah völkerrechtlich verbindlich verlangt, hätte die Weltgemeinschaft "im Blick auf die Hisbollah genauso aktiv werden können, wie gegen Afghanistan". Die Begründung, warum die EU die Hisbollah bis heute nicht auf der Terrorliste aufführt, sieht Kotzur ausschließlich in "politischen, diplomatischen und taktischen Gründen". [...]

http://www.morgenpost.de/content/2006/08/10/politik/846658.html

Ich gehöre absolut nicht zu den Befürwortern israelischer Politik und überhaupt......
Dennoch sollte man sich mal die Terrororganisation Hisbollah genau betrachten. Es sind feige und hinterhältige Mörder, denen eben so wenig am Leben Unschuldiger liegt, wie der Israelischen Armee mit ihren "Kollateralschäden" bei der libanesischen Zivilbevölkerung. Mit Hilfe Syriens und des Iran, wurden im Libanon Strukturen aufgebaut, die schon fast den Status einer regulären Armee hatten/haben. Die Feigheit und Hinterhältigkeit sich in Wohngebieten zu etablieren, dort Waffen zu Lagern, Bunker zu haben und Büros, von denen sie Aktionen planten und planen, konnte zwangsläufig nur zum gegenwärtigen "Resultat" durch die Israelis führen. Das Israel sich jedoch stets und stetig in der Opferrolle sieht, ist gelinde gesagt eine menschliche und politische Unverschämtheit. An vielen Dingen tragen sie eine große Mitverantwortung. Man darf nicht ständig Dinge in Anspruch nehmen, die man anderen vorenthält. Über die Politik (?) der EU und der USA in diesem Zusammenhang, hülle ich zumindest für heute den Mantel des Schweigens.
MFG

Moin. Nach internationalem "neuen" Völkerrecht spielt es keine Rolle, ob etwas verbrieft wurde, oder nicht. Es gibt ja auch noch die sog. Feindstaaten-Klausel der UN, in der u.a. Deutschland als Feindsaat geführt wird.

"Dummen" Nachfragen wird entgegengehalten, das diese Klause "obsolet" sei; also hinfällig, makulatur.

D.h. wenn die EU vergessen hat, eine "Schurken-Orga" namentlich/schriftlich zu erwähnen ist das nicht schlimm. Sie "meinen" es ja höchswahrscheinlich so.
Das reicht dann schon.

Obwohl ich nicht weiß, ob wir im "fetten" Europa eigentlich genau wissen, was im Nahen Osten passiert. MfG K

mggelheimer
10.08.2006, 18:09
Nun, diesem Vergleich von Dir, kann ich nur entgegensetzen, wenn ich mal eine Definition von Schwachsinn brauche, schlage ich kein Lexikon mehr auf, sondern führe Dich als Beispiel an. :]
MFG
Jeder macht sich eben lächerlich so gut wie er kann.
Es ehrt dich das du dich einem Vielfach überlegenen Gegner in einer offenen Feldschlacht stellen würdest, nur für deinen Verstand spricht das sicher nicht.

LOL
10.08.2006, 22:04
Das halte ich für sehr unwarscheinlich. Das ist nicht der erste Krieg zwischen Israel und der Hisbollah. Und genau wie beim letzten wird es keinen Sieger sondern nur ein Patt geben. Weder kann Israel die Hisbollah vernichten, noch kann die Hisbollah Israel vernichten.Sehe ich aehnlich und genau deswegen bin ich auch dafuer das die NATO und sonstige westliche Welt diese ganzen islamistischen Terrorgruppen a la Hisbollah und Hamas etc ebenso heftigst angehen....

Wird Zeit diesen Job dort mal auch endlich gemeinsam zu erledigen und dies nicht nur Israel allein machen zu lassen...

Alfredos
10.08.2006, 23:34
Es fehlt aber auch die israelische Armee auf dieser Liste. Oder wie kann man das Vorgehen in Libanon anders bezeichnen. :cool: :cool: :cool: :cool:

leuchtender Phönix
11.08.2006, 07:24
Es fehlt aber auch die israelische Armee auf dieser Liste. Oder wie kann man das Vorgehen in Libanon anders bezeichnen. :cool: :cool: :cool: :cool:

Das würde schon deswegen nicht gehen, weil die Israelische Armee nur Befehlsempfänger ist. Da müsstest du fordern ganz Israel draufzusetzen. Ist aber nicht besonders realistisch.

Aber du hast insofern recht, das das israelische Vorgehen auch keinen deut besser ist und keine Reale Erfolgschance hat.

Tell05
13.08.2006, 10:00
"Die Hisbollah zeigt, dass ein Sieg möglich ist"
Er gilt als einer der größten Feinde Israels. Nicht nur im Libanon, sondern auch in den Palästinensergebieten ist Milizen-Chef Nasrallah zum Idol geworden
Von Silke Mertins

In Beirut demonstriert eine junge Libanesin für Hassan Nasrallah. Vor allem bei der jungen Generation ist der gewaltbereite und unnachgiebige Hisbollah-Chef zum Popstar avanciert. Die Palästinenser haben sogar einen Hit für den "Falken des Libanon" komponiert

Ramallah - Lubna Farhat ist das perfekte Beispiel einer modernen Palästinenserin aus Ramallah. Die 24-Jährige ist gut ausgebildet, hat in Großbritannien studiert und steht beruflich auf eigenen Füßen. Ein Kopftuch zu tragen käme ihr nie in den Sinn. Sie ist Christin. Aber wenn sie heute nicht wegen der Beerdigung ihrer Tante in die Kirche müsste, hätte sie - wie an all den anderen Tagen seit Beginn des Krieges im Libanon - eines ihrer Hisbollah-T-Shirts angezogen. "Am liebsten trage ich das mit dem Porträt von Nasrallah", sagt Lubna.

Der Libanese Hassan Nasrallah, Chef der islamistischen Schiitenmiliz Hisbollah, ist ihr Held. "Er ist so beeindruckend und charismatisch", schwärmt sie. Schlau sei er und eigentlich "gar nicht so extrem", wie viele glaubten. "Und er sieht auch gut aus", sagt sie kichernd über den Mann mit dem graumelierten Bart. Vor allem aber: "Nasrallah ist der Einzige, der Israel schlägt, der israelische Soldaten tötet. Er zeigt, dass die Unbesiegbaren besiegbar sind. Das macht mich stolz."

Wie viele andere geht Lubna Farhat jeden Abend um sechs Uhr zur Demonstration in die Innenstadt. Tausende zeigen dort Flagge zur "Unterstützung des Widerstands im Libanon". Die Bewunderung der Palästinenser für die in den USA und Israel als Terrororganisation eingestufte radikalislamische Hisbollah ist inzwischen zu einer Massenbewegung geworden. Einer Umfrage der Near East Consulting zufolge stimmen 97 Prozent der Palästinenser der Position der Hisbollah gegenüber Israel zu - und die ist eindeutig feindlich.

Dass der Raketenhagel der Hisbollah auf Nordisrael Israelis genauso wie Palästinenser mit israelischem Pass tötet, scheint für viele nebensächlich zu sein. "Menschlich tut es mir leid, es ist sehr traurig", sagt Lubna Farhat. Sie weiß, dass erst am Vortag eine Mutter und ihr dreijähriges Kind in einem arabischen Dorf von einer Katjuscha getroffen wurden. "Aber der Kampf für die Befreiung hat ihren Preis", sagt sie ungerührt lächelnd und schlägt ihre Beine mit den hochhackigen Pumps übereinander.

Die Palästinenser sympathisieren nicht zum ersten Mal offen mit den Schurken dieser Welt, sofern sie nur gegen Israel sind. Nachdem der irakische Diktator Saddam Hussein sich 1990 Kuwait einverleibt hatte, stellte Palästinenserführer Jassir Arafat sich ohne zu zögern auf seine Seite. Als 1991 die Scud-Raketen auf Tel Aviv flogen, jubelten die Palästinenser. Auch in den ersten Tagen des Irak-Krieges 2003, als die Amerikaner im Wüstensand festzustecken schienen, klebte das Porträt des Diktators in jedem Schaufenster.

Dieses Mal haben die Palästinenser sogar einen Popsong für den neuen starken Mann der arabischen Welt geschaffen: "Willkommen Falke des Libanon, willkommen Nasrallah" heißt der Ohrwurm des Sängers Allah al-Natur. "Hier sind deine Männer, Nasrallah, der Sieg wird mit Gottes Hilfe kommen, die Katjuschas sind der beste Beweis, die Zionisten haben schreckliche Angst", heißt es darin. [...]

http://www.morgenpost.de/content/2006/08/13/politik/847350.html

[...] Dass der Raketenhagel der Hisbollah auf Nordisrael Israelis genauso wie Palästinenser mit israelischem Pass tötet, scheint für viele nebensächlich zu sein. "Menschlich tut es mir leid, es ist sehr traurig", sagt Lubna Farhat. Sie weiß, dass erst am Vortag eine Mutter und ihr dreijähriges Kind in einem arabischen Dorf von einer Katjuscha getroffen wurden. "Aber der Kampf für die Befreiung hat ihren Preis", sagt sie ungerührt lächelnd und schlägt ihre Beine mit den hochhackigen Pumps übereinander. [...]

Diese und andere "verquere" Gedankengänge, geben reichlich Aufschluss über die DENKE dieser Leute. provokativ gefragt: Haben sie nichts anderes, als das was geschieht, verdient?
MFG

Just Amy
13.08.2006, 11:24
Es fehlt aber auch die israelische Armee auf dieser Liste. Oder wie kann man das Vorgehen in Libanon anders bezeichnen. :cool: :cool: :cool: :cool:
antiterrorkampf

Just Amy
13.08.2006, 11:24
Jeder macht sich eben lächerlich so gut wie er kann.
Es ehrt dich das du dich einem Vielfach überlegenen Gegner in einer offenen Feldschlacht stellen würdest, nur für deinen Verstand spricht das sicher nicht.
die frage war aber nicht, ob es klug ist, anständig zu sein, sondern ob es anständig ist, feige und gemein zu sein.

Tell05
13.08.2006, 12:49
die frage war aber nicht, ob es klug ist, anständig zu sein, sondern ob es anständig ist, feige und gemein zu sein.

Nö, es ging um etwas anderes....:))

Zitat Tell05:
[...] Es sind feige und hinterhältige Mörder, denen eben so wenig am Leben Unschuldiger liegt, wie der Israelischen Armee mit ihren "Kollateralschäden" bei der libanesischen Zivilbevölkerung. Mit Hilfe Syriens und des Iran, wurden im Libanon Strukturen aufgebaut, die schon fast den Status einer regulären Armee hatten/haben. Die Feigheit und Hinterhältigkeit sich in Wohngebieten zu etablieren, dort Waffen zu Lagern, Bunker zu haben und Büros, von denen sie Aktionen planten und planen, konnte zwangsläufig nur zum gegenwärtigen "Resultat" durch die Israelis führen. [...]

Zitat mggelheimer:
Was für ein Schwachsinn. Das erinnert an die Napoleonischen Kriege, als Preußische Generäle die "Feigheit" der Franzosen anprangerten, weil diese nicht stehend in Reih und Glied geschossen haben, sondern geschickt das Gelände ausnutzten und somit dem Gegner Taktisch überlegen waren."

darauf Zitat Tell05:
"Nun, diesem Vergleich von Dir, kann ich nur entgegensetzen, wenn ich mal eine Definition von Schwachsinn brauche, schlage ich kein Lexikon mehr auf, sondern führe Dich als Beispiel an."
MFG

Die Definition von Schwachsinn bezog ich ironischerweise auf den Vergleich von mggelheimer mit den Napoleonischen Kriegen... und sonst gar nichts.
MFG :))