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Vollständige Version anzeigen : Kirchen: Wiedereintritt



Titanic
13.02.2004, 09:26
In vielen Städten kann man unbürokratisch in die Kirche wiedereintreten.
Hat das jemand von euch vor oder schon gemacht?
Ich war bis vor einer Weile in der evangelischen Kirche, bin aber ausgetreten, weil ich nicht möchte, daß die Kirche weiß, wieviel/wiewenig ich verdiene. Etwa zehn Prozent der Lohnsteuer ist ja die Kirchensteuer hoch. Ich würde lieber in guten Zeiten viel und in schlechten Zeiten gar nichts geben. Und ihr?

MoJo
13.02.2004, 09:33
Ich dachte, in der Neuzeit läuft sich alles die Hacken in die Moscheen ab?! :D :cool:

Benny
13.02.2004, 10:15
Original von Titanic
In vielen Städten kann man unbürokratisch in die Kirche wiedereintreten.
Hat das jemand von euch vor oder schon gemacht?
Ich war bis vor einer Weile in der evangelischen Kirche, bin aber ausgetreten, weil ich nicht möchte, daß die Kirche weiß, wieviel/wiewenig ich verdiene. Etwa zehn Prozent der Lohnsteuer ist ja die Kirchensteuer hoch. Ich würde lieber in guten Zeiten viel und in schlechten Zeiten gar nichts geben. Und ihr?

In allen Städten kann man das. Ist doch ein alter Hut.

Delbrück
13.02.2004, 10:34
...und das beste:
Die Kirche kannst du auch kostenlos besuchen, die verlangen nicht einmal Eintritt an der Tür!

Und damit der überzeugte Atheist auch noch ne Kirche vorfindet, wenns ihm mal richtig dreckig geht, finanzieren die Gläubigen solidarisch (welch christlicher Wert) den Unterhalt der Gotteshäuser und die Bezahlung des Bodenpersonals. Unser lieber Atheist zahlt dagegen Ausgleichssteuer an Vater Staat, damit der sein (Boden?)Personal entlöhnen kann...

Titanic
13.02.2004, 14:51
Richtig, EINtritt wird am Kirchenportal nicht verlangt, wohl aber beim HinAUSgehen oder während des Gottesdienstes, da geht dann der Klingelbeutel rum, und wohl dem, der da noch nen alten Hosenknopf entbehren kann...

Luni
13.02.2004, 15:03
Ich mag die Kirche nicht. Der Vatikan verkauft Drogen! (Haben mir 2 Opa´s von den Zeugen Jehovas gesagt) :)

Aber was bringt mir die Kirche? Wenn ich glauben wollte, könnte ich das auch ohne sie!

Titanic
13.02.2004, 15:08
Wer die Bbel liest und versteht, braucht in der Tat die Kirche nicht. Wer das Gesetzesbuch zuhause hat und kapiert hat, der braucht auch keinen Rechtsanwalt Aber das würden die Pfaffen und Rechtsverdreher nicht zugeben, sie wollen ja nicht Kunden bei der neuen Agentur für Arbeit werden....

fryfan
13.02.2004, 15:46
Original von Delbrück
...und das beste:
Die Kirche kannst du auch kostenlos besuchen, die verlangen nicht einmal Eintritt an der Tür!


genau!


ich würde der spacken-organisation kirche weder in schlechten, noch in guten zeiten mein geld geben!

Patrick Bateman
13.02.2004, 20:37
Original von Titanic
Wer das Gesetzesbuch zuhause hat und kapiert hat, der braucht auch keinen Rechtsanwalt

Viel Spass mit Schönfelder und Satorius. Ach, und die Urteile der OLGs und des jeweiligen BGH nicht vergessen.

Viel Spass! :D

Patrick Bateman
13.02.2004, 20:41
Original von Titanic
In vielen Städten kann man unbürokratisch in die Kirche wiedereintreten.
Hat das jemand von euch vor oder schon gemacht?
Ich war bis vor einer Weile in der evangelischen Kirche, bin aber ausgetreten, weil ich nicht möchte, daß die Kirche weiß, wieviel/wiewenig ich verdiene. Etwa zehn Prozent der Lohnsteuer ist ja die Kirchensteuer hoch. Ich würde lieber in guten Zeiten viel und in schlechten Zeiten gar nichts geben. Und ihr?

Wozu der Kirche überhaupt etwas geben und wofür?

Und warum um alles in der Welt soll ein vernüftiges Menschenkind, das dieser Organisation den Rücken kehrt, dahin zurück gehen?

Glaube, Religionen, Ideologien sind Krücken an denen Menschen durchs Leben humpeln, weil sie sich nicht zutrauen auf den eigenen zwei Beinen durch Leben zu laufen.

Also wozu?

Stifter
13.02.2004, 21:41
Glaube, Religionen, Ideologien sind Krücken an denen Menschen durchs Leben humpeln, weil sie sich nicht zutrauen auf den eigenen zwei Beinen durch Leben zu laufen.

Sehe ich ganz anders.
Ohne Gott wäre es trostlos...

DichterDenker
14.02.2004, 00:01
>Aber in 80 Jahren werden die Kirchen immer mehr an Bedeutung
>verlieren!, denn der Mensch hat seine nächste kulturelle
>Entwicklungsstufe erreicht, wenn er sich von so trivialen Vorstellungen,
>wie von Kirchen und Göttern lösen kann.

dafür hat er dann andere triviale Vorstellungen vertrau mir ... :angry:

Stifter
14.02.2004, 00:15
Ja, leider, das scheint das Wesen des "heutigen Menschen" zu sein!

DichterDenker
14.02.2004, 00:17
wieso der heutigen?
der mensch war schon immer so. alles läuft noch genauso ab wie früher nur mit schnelleren autos und besseren drinks...

Stifter
14.02.2004, 00:18
Ja, aber vielleicht können wir in Zukunft auf Religion verzichten.

Gärtner
14.02.2004, 15:30
Es ist zwar allseits benickter Mainstream und man ist in behaglicher Mehrheit, wenn über die ach so alteisigen Kirchen gelästert wird (und sie machen es ja auch leicht, sie zuweilen komisch zu finden): das alles ändert nichts daran, daß eines der menschlichen Grundbedürfnisse das Fragen nach den ersten und letzten Dingen ist. "Woher komme ich, wohin gehe ich, was soll ich tun?"

Die Fragen nach ethischen und moralischen Werten werden von den Naturwissenschaften nicht beantwortet, weil dies gar nicht zu ihrem "Arbeitsbereich" gehört. Aber sie sind da, die Fragen, nach wie vor. Natürlich wurden in der Geschichte der Religionen manche Konstrukte erfunden, um sich mit einer teilweise unerklärlichen Umwelt zu arrangieren. Aber es ist eine Sache, Naturphänomene durch verschiedene Götter zu erklären (wie es in der Frühzeit geschah) oder weiter zu denken und irgendwann bei der Frage nach Absoluten anzukommen.

Eine in sich absurde Situation, nicht wahr? Ein begrenztes, endliches und unvollkommenes Wesen wie der Mensch fragt nach den Begründungen des Seins, seines eigenen Daseins, nach Zielsetzungen und den Kategorien der Moralität.

Das wird immer so bleiben, deswegen wird es religiöse Grundhaltungen bzw. Religionen (die ihrerseits alle stets & immer unter dem Vorzeichen der Unvollkommenheit stehen) auch in Zukunft geben.

DichterDenker
14.02.2004, 17:20
Genau das meine ich wenn ich sage:

>der mensch war schon immer so. alles läuft noch genauso ab wie früher
>nur mit schnelleren autos und besseren drinks...

DichterDenker
14.02.2004, 17:36
wie oft haben die menschen schon festgestellt was wirklich wichtig ist?
10 mal?
100 mal?
1000 mal?

Lea
14.02.2004, 18:46
Ich schon, so irgendwie, aber jeder muss es für sich selbst feststellen...........

Stifter
14.02.2004, 19:40
Original von Lea
Ich schon, so irgendwie, aber jeder muss es für sich selbst feststellen...........

Das stimmt.
Aber dafür brauche ich keine Kirche, da sie wieder vom Wesentlichen Ablenkt!

Patrick Bateman
14.02.2004, 19:52
Original von Der Gelehrte
Es ist zwar allseits benickter Mainstream und man ist in behaglicher Mehrheit, wenn über die ach so alteisigen Kirchen gelästert wird (und sie machen es ja auch leicht, sie zuweilen komisch zu finden): das alles ändert nichts daran, daß eines der menschlichen Grundbedürfnisse das Fragen nach den ersten und letzten Dingen ist. "Woher komme ich, wohin gehe ich, was soll ich tun?"

Die Fragen nach ethischen und moralischen Werten werden von den Naturwissenschaften nicht beantwortet, weil dies gar nicht zu ihrem "Arbeitsbereich" gehört. Aber sie sind da, die Fragen, nach wie vor. Natürlich wurden in der Geschichte der Religionen manche Konstrukte erfunden, um sich mit einer teilweise unerklärlichen Umwelt zu arrangieren. Aber es ist eine Sache, Naturphänomene durch verschiedene Götter zu erklären (wie es in der Frühzeit geschah) oder weiter zu denken und irgendwann bei der Frage nach Absoluten anzukommen.

Eine in sich absurde Situation, nicht wahr? Ein begrenztes, endliches und unvollkommenes Wesen wie der Mensch fragt nach den Begründungen des Seins, seines eigenen Daseins, nach Zielsetzungen und den Kategorien der Moralität.

Das wird immer so bleiben, deswegen wird es religiöse Grundhaltungen bzw. Religionen (die ihrerseits alle stets & immer unter dem Vorzeichen der Unvollkommenheit stehen) auch in Zukunft geben.

Das Leben, jede menschliche Existenz, ist sinnlos.

In Anbetracht dieser Sinnlosigkeit keinen Selbstmord zu begehen ist der einzige Sinn des Lebens.

Dazu braucht es keine Kirche, keine Parteien und keine Ideologie.

Gärtner
14.02.2004, 21:17
Original von Patrick Bateman
Das Leben, jede menschliche Existenz, ist sinnlos.

In Anbetracht dieser Sinnlosigkeit keinen Selbstmord zu begehen ist der einzige Sinn des Lebens.
...wäre mir als Lebensgrundlage zu wenig. Ich stehe selber paradox-dialektischen Lebensansätzen durchaus mit Sympathie gegenüber (das tägliche Brot des Christen), aber das ist mir eine Umdrehung zu viel.

DichterDenker
14.02.2004, 21:24
@gefion:

Noch gar nicht. damit meinst du das sie noch nie die wahrheit herausgefunden haben. richtig!
Viele Leute glaub(t)en aber die Wahrheit zu kennen. Und wenn einer kommt und behauptet: "heute habe ich die wahrheit gefunden" gehört er zu dieser kategorie.

P.S: ich glaube die wahrheit herausgefunden zu haben, werde diese hier aber nicht preisgeben. :D

Patrick Bateman
14.02.2004, 22:18
Original von Der Gelehrte

Original von Patrick Bateman
Das Leben, jede menschliche Existenz, ist sinnlos.

In Anbetracht dieser Sinnlosigkeit keinen Selbstmord zu begehen ist der einzige Sinn des Lebens.
...wäre mir als Lebensgrundlage zu wenig. Ich stehe selber paradox-dialektischen Lebensansätzen durchaus mit Sympathie gegenüber (das tägliche Brot des Christen), aber das ist mir eine Umdrehung zu viel.

Aber warum ist Ihnen das eine Umdrehung zu viel?

Nur aus dieser Erkenntnis heraus, kann der Einzelne Werte und Prinzipien entwickeln oder bereits entwickelte Werte und Prinzipien aktzeptieren.......oder eben auch ablehnen.

Alles andere ist die stupide Übernahme von Dogmen, die ohne hinterfragt zu werden, übernommen und nachgebetet werden.

Gärtner
16.02.2004, 00:35
Original von Patrick Bateman
Nur aus dieser Erkenntnis heraus, kann der Einzelne Werte und Prinzipien entwickeln oder bereits entwickelte Werte und Prinzipien aktzeptieren.......oder eben auch ablehnen.
Beliebigkeit... heute so, morgen so... ja, so sieht es aus, ohne den Punkt, mit dem man die Welt aus den Angeln heben könnte. Aber wenn ich das Sein als solches, die Tatsache, das etwas ist, als eine positive Vorgabe betrachte, ändert sich das Bild. Es geht nicht um die vorschnelle (und letztlich unwissenschaftliche) Ableitung ethisch-moralischer Kategorien aus naturwsftl. Erkenntnis-Daten, aber die zielgerichtete Erforschung ihrer Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten eröffnet die Möglichkeit zum erkenntnistheoretischen Fortschritt (Neugier als philosophische Kategorie :) ), letztlich aber gelangt diese Forschung immer an den Rand der Fragen nach dem Sein, sie übersteigt sich selber. Und hier begegne ich dem metaphysischen Sinn des Seins, das seine Erklärung oder Rechtfertigung schon aus der Tatsache seines Vorhandenseins schöpft. Ich könnte noch anfügen, daß dieser Sinn und das Sein dann zusammenfallen, für mich in Gott sogar absolut.

Für mich ist das ein tröstlicher Gedanke (den du vielleicht als Konstrukt ablehnen magst), aber gar so schwarz sieht es nicht aus...


Alles andere ist die stupide Übernahme von Dogmen, die ohne hinterfragt zu werden, übernommen und nachgebetet werden.
Das ist eine Stammtisch-Binse, und genau darum geht es nicht.

Patrick Bateman
16.02.2004, 11:07
Original von Der Gelehrte

Original von Patrick Bateman
Nur aus dieser Erkenntnis heraus, kann der Einzelne Werte und Prinzipien entwickeln oder bereits entwickelte Werte und Prinzipien aktzeptieren.......oder eben auch ablehnen.
Beliebigkeit... heute so, morgen so... ja, so sieht es aus, ohne den Punkt, mit dem man die Welt aus den Angeln heben könnte. Aber wenn ich das Sein als solches, die Tatsache, das etwas ist, als eine positive Vorgabe betrachte, ändert sich das Bild. Es geht nicht um die vorschnelle (und letztlich unwissenschaftliche) Ableitung ethisch-moralischer Kategorien aus naturwsftl. Erkenntnis-Daten, aber die zielgerichtete Erforschung ihrer Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten eröffnet die Möglichkeit zum erkenntnistheoretischen Fortschritt (Neugier als philosophische Kategorie :) ), letztlich aber gelangt diese Forschung immer an den Rand der Fragen nach dem Sein, sie übersteigt sich selber. Und hier begegne ich dem metaphysischen Sinn des Seins, das seine Erklärung oder Rechtfertigung schon aus der Tatsache seines Vorhandenseins schöpft. Ich könnte noch anfügen, daß dieser Sinn und das Sein dann zusammenfallen, für mich in Gott sogar absolut.

Für mich ist das ein tröstlicher Gedanke (den du vielleicht als Konstrukt ablehnen magst), aber gar so schwarz sieht es nicht aus...


Alles andere ist die stupide Übernahme von Dogmen, die ohne hinterfragt zu werden, übernommen und nachgebetet werden.
Das ist eine Stammtisch-Binse, und genau darum geht es nicht.

Nun diese Beliebigkeit kann auch allen Religionen, mit Ausnahme des Bhuddismus unterstellt werden, dieser überläßt es dem Einzelnen zur Erkenntnis zu kommen oder nicht.

Und wo und wann haben denn Religionen oder Ideologien die Welt aus den Angeln gehoben, und zwar zum Positiven hin? Und muß der Einzelne denn unbedingt zu einer Erkenntnis kommen, mit der er die Welt aus Angeln heben könnte?
Ich gebe dir recht das es nicht um die vorschnelle Ableitung von ethischen oder moralischen Werten aus den Naturwissenschaften geht, Naturwissenschaften sind bei Licht betrachtet bar jeder Ethik und jeder Moral.
Es dreht sich um die Frage, woraus kann der Einzelne denn überhaupt moralisch ethische Werte ableiten, m.M. kann er das weder aus Religionen noch aus Naturwissenschaften. Würde er es aus letzterem versuchen, wäre die Naturwissenschaft lediglich ein Ersatz für die Religion und würde zu derselben Krücke mutieren an der man durchs Leben humpeln kann.

Und ein Sein und ein Sinn dieses Seins, das sich lediglich aus der Tatsache des Seins rechtfertigt ist mir in der Tat etwas zu mager.

Wenn es dir allerdings Trost spendet, dann macht die Sache für dich Sinn und geht in Ordnung. Allerdings würde ich eine solche Erklärung für mein Sein nicht aktzeptieren, denn meine Unvollkommenheit ist meine Unvollkommenheit, nur ich kann sie ändern, kein Gott, keine Ideologie. Das hat nichts mit Schwarz sehen zu tun, sondern einfach mit der Erkenntnis seiner selbst. Und aus dieser Erkenntnis eben etwas zu machen, weiterzugehen, das ist der Sinn.
Religionen und Ideologien beruhen zumeist auf Glaube, Philosophien aber auf Logik, Philosophien regen zum Nachdenken an, überlassen es aber dem Individium das tun oder aber eben nicht, Religionen oder Ideologien zielen aber gerade nicht auf diesen Prozess dieses eigenständigen Denkens ab, ganz im Gegenteil hier ist nicht das Individum erwünscht, das selbstständig, wenn auch bisweilen fehlerhaft denkt, aber die Verantwortung für sein fehlerhaftes Denken und der daraus resultierenden Konsequenzen übernimmt.

Insofern muß ich dir, was die Stammtischbinse betrifft, widersprechen:

Gerade diese Vertreter der menschlichen Spezies, haben alles getan und tun alles um unreflektiert durchs Leben zu gehen, eben an der jeweiligen Krücke.