Tell05
07.08.2006, 08:42
Selbst Schienen und Kabel nicht mehr sicher
Wegen steigender Metallpreise 70 Prozent mehr Diebstähle
Von Hans H. Nibbrig
Metall-Diebstählen können fatale Folgen für den Zugverkehr haben
Stahl, Kupfer und Aluminium in jeder Form, alles was gemeinhin etwas herablassend als Schrott bezeichnet wird, weckt in der Hauptstadtregion zunehmend die Begierde von Kriminellen. Nicht nur die Polizeibehörden in Berlin und Brandenburg, auch die Bahn und die Baubranche verzeichnen seit längerem eine stetig steigende Anzahl von Metalldiebstählen. Allein die Bundespolizei hat im vorigen Jahr einen Anstieg derartiger Delikte von knapp 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr registriert.
Hinter diesen Delikten stecken immer öfter organisierte Banden, die das ganz große Geschäft wittern. Zu recht: Denn die Weltmarktpreise für Stahl, Kupfer und Metall haben sich nach Darstellung von Branchenexperten in den letzten drei Jahren nahezu verdoppelt. Die Preise für wieder verwertbares Material seien 2006 gegenüber dem Vorjahr um mehr als 60 Prozent gestiegen, erklärte Ulrich Leuning von der Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen (BDSV). Der Grund: Vor allem Unternehmen aus China und Indien kaufen alles auf, was sie an Metallreserven kriegen können.
Eine Folge dieses Nachfrage-Booms: Diebesbanden klauen im großen Stil ganze Wellblechdächer- und wände, Kupferkabelrollen, Leitungsrohre, Eisenbahnschienen, sogar Gullydeckel und Verkehrsschilder. Selbst vor Metallbuchstaben auf Grabsteinen machen sie nicht halt. Mitunter kann diese Form des Diebstahls schwerwiegende oder gar lebensgefährliche Folgen haben. Das zeigen einige Fälle, die in den vergangenen Monaten in Berlin registriert wurden. Zweimal haben unbekannte Täter in diesem Jahr entlang von Bahnstrecken im Osten Berlins Kupferkabel entwendet, mit denen Strom führende Oberleitungen geerdet werden. Fehlende Erdungen stellen ein Sicherheitsrisiko dar, das heißt die Strecken werden bis zur Behebung des Schadens stillgelegt. Durch die Diebstähle wurde zum einen der S-Bahnverkehr in Teilen der Hauptstadt lahmgelegt, ein anderes Mal traf es den Fern- und Regionalverkehr.
In einem weiteren Fall konnte eine Katastrophe gerade noch abgewendet werden. Anfang März entwendeten zwei bislang unbekannte Täter Gasleitungsrohre aus einem leer stehenden Haus am Boxhagener Platz in Friedrichshain. Die Rohre waren aber noch an die Gasversorgung angeschlossen. Nur weil der Diebstahl beobachtet wurde, konnte die Gaszufuhr abgestellt werden, bevor eine verheerende Explosion ein ganzes Wohnviertel in Mitleidenschaft gezogen hätte. [...]
http://www.morgenpost.de/content/2006/08/07/bezirke/846065.html
Metall-Diebstahl
Täter
Die Diebesbanden sind straff organisiert und arbeiten grenzüberschreitend. Die Täter, die in der Region Berlin-Brandenburg die Diebstähle ausführen, kennen den Hehler, der ihnen ihre Ware abnimmt, sonst niemanden. Der Hehler wiederum, kennt nur die Transporteure, die das Diebesgut über die Grenze nach Osteuropa schaffen, über seine Abnehmer weiß er nichts. Bis zu den Endabnehmern in China oder Indien hat der erbeutete Schrott so viele Etappen durchlaufen, dass die Herkunft der Ware und der kriminelle Hintergrund am Ende nicht mehr nachzuweisen sind. [...]
http://www.morgenpost.de/content/2006/08/07/bezirke/846066.html
Erinnert mich an meine Kindheit und Jugendzeit, doch der Krieg ist doch schon länger her, oder habe ich (jetzt) in der Schweiz was verpaßt? ;)
MFG
Wegen steigender Metallpreise 70 Prozent mehr Diebstähle
Von Hans H. Nibbrig
Metall-Diebstählen können fatale Folgen für den Zugverkehr haben
Stahl, Kupfer und Aluminium in jeder Form, alles was gemeinhin etwas herablassend als Schrott bezeichnet wird, weckt in der Hauptstadtregion zunehmend die Begierde von Kriminellen. Nicht nur die Polizeibehörden in Berlin und Brandenburg, auch die Bahn und die Baubranche verzeichnen seit längerem eine stetig steigende Anzahl von Metalldiebstählen. Allein die Bundespolizei hat im vorigen Jahr einen Anstieg derartiger Delikte von knapp 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr registriert.
Hinter diesen Delikten stecken immer öfter organisierte Banden, die das ganz große Geschäft wittern. Zu recht: Denn die Weltmarktpreise für Stahl, Kupfer und Metall haben sich nach Darstellung von Branchenexperten in den letzten drei Jahren nahezu verdoppelt. Die Preise für wieder verwertbares Material seien 2006 gegenüber dem Vorjahr um mehr als 60 Prozent gestiegen, erklärte Ulrich Leuning von der Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen (BDSV). Der Grund: Vor allem Unternehmen aus China und Indien kaufen alles auf, was sie an Metallreserven kriegen können.
Eine Folge dieses Nachfrage-Booms: Diebesbanden klauen im großen Stil ganze Wellblechdächer- und wände, Kupferkabelrollen, Leitungsrohre, Eisenbahnschienen, sogar Gullydeckel und Verkehrsschilder. Selbst vor Metallbuchstaben auf Grabsteinen machen sie nicht halt. Mitunter kann diese Form des Diebstahls schwerwiegende oder gar lebensgefährliche Folgen haben. Das zeigen einige Fälle, die in den vergangenen Monaten in Berlin registriert wurden. Zweimal haben unbekannte Täter in diesem Jahr entlang von Bahnstrecken im Osten Berlins Kupferkabel entwendet, mit denen Strom führende Oberleitungen geerdet werden. Fehlende Erdungen stellen ein Sicherheitsrisiko dar, das heißt die Strecken werden bis zur Behebung des Schadens stillgelegt. Durch die Diebstähle wurde zum einen der S-Bahnverkehr in Teilen der Hauptstadt lahmgelegt, ein anderes Mal traf es den Fern- und Regionalverkehr.
In einem weiteren Fall konnte eine Katastrophe gerade noch abgewendet werden. Anfang März entwendeten zwei bislang unbekannte Täter Gasleitungsrohre aus einem leer stehenden Haus am Boxhagener Platz in Friedrichshain. Die Rohre waren aber noch an die Gasversorgung angeschlossen. Nur weil der Diebstahl beobachtet wurde, konnte die Gaszufuhr abgestellt werden, bevor eine verheerende Explosion ein ganzes Wohnviertel in Mitleidenschaft gezogen hätte. [...]
http://www.morgenpost.de/content/2006/08/07/bezirke/846065.html
Metall-Diebstahl
Täter
Die Diebesbanden sind straff organisiert und arbeiten grenzüberschreitend. Die Täter, die in der Region Berlin-Brandenburg die Diebstähle ausführen, kennen den Hehler, der ihnen ihre Ware abnimmt, sonst niemanden. Der Hehler wiederum, kennt nur die Transporteure, die das Diebesgut über die Grenze nach Osteuropa schaffen, über seine Abnehmer weiß er nichts. Bis zu den Endabnehmern in China oder Indien hat der erbeutete Schrott so viele Etappen durchlaufen, dass die Herkunft der Ware und der kriminelle Hintergrund am Ende nicht mehr nachzuweisen sind. [...]
http://www.morgenpost.de/content/2006/08/07/bezirke/846066.html
Erinnert mich an meine Kindheit und Jugendzeit, doch der Krieg ist doch schon länger her, oder habe ich (jetzt) in der Schweiz was verpaßt? ;)
MFG