Redwing
04.08.2006, 03:10
Ich bin zurück! Zumindest für einen Monat oder so.:2faces: Eigentlich wollte ich das Forum ja noch 14 Tage schmoren lassen und damit einen Monat länger als angedroht (inswgesamt also zwei), aber nun bin ich doch plötzlich völlig überraschend in der besseren Alternative ([...]*) gesperrt worden (für circa einen Monat):2faces: Also werd ich mich wohl jetzt schon mit diesem rechtsliberalen Laden rumschlagen, wo ein paar wackere Linke noch ausharren, um den circa 30 Gelbbraunen und fünf braunen, die übrig blieben, eine gerechte Schlacht zu liefern. Das andere Forum ist linker und damit wahrheitsorientierter und gerechter. Meine Arbeit ist dort fast überflüssig, da es meistens Vertreter meiner Meinung gibt. Hier hingegen muß gekämpft werden, trotz der toten Hose, denn ab und zu könnte sich ja doch mal ein objektiver Leser hierher verirren.:D
Ich schreibe und lese hier i.d.R. jetzt übrigens nur noch im Innenpolitik-, Gesellschafts-, Außenpolitik-, Wirtschafts- und politische Theorien-Forum. Das Parteigeplänkel fällt also damit ebenfalls meinem Rotstift zum Opfer (Au Backe, ich rationalisiere!:)) )
Als Debut ein Text von 2005, der aber immer noch brandaktuell ist. Soweit ich weiß, hab ich ihn hier noch nicht veröffentlicht. Er richtet sich gegen die Wüstenbildung und den Bildungsdarwinismus.;)
Und los gehts:
Ich habe mich ja schon des Öfteren darüber aufgeregt, daß Bildung, wie auch Gesundheit, etc., immer mehr zum Privileg der besser Betuchten gehören. Dieser Asiverein von Schwarzgelb wird das bisher von Rotgrün (Förderung durch Schwargelb) angerichtete noch weiter verschlimmern.
Die Bildungssituation ist schlimm genug, aber so wird die Krise noch verschärft, wenn, wie in den USA, nicht mehr die Intelligenz, die Motivation und das Wissen, sondern der eigene oder Daddys Geldbeutel darüber entscheiden, ob man sich weiterbilden darf. Pfui Teufel! Da bekommt der Studi Bafög, gerade WEIL er seine Kosten nicht decken kann, und soll die Kohle dann gleich wieder abgeben, da er diese dreiste Gebühr zahlen muß, oder was?
Und es kann auch nicht die Lösung sein, sich in so mehr oder weniger jungen Jahren derart zu verschulden. Und wofür? Für etwas, das selbstverständlich sein sollte und auch einmal der Gesellschaft nutzen kann: Bildung. Da zetern Wirtschaft und Politiker rum, es mangele ja immer mehr an Fachkräften und gleichzeitig wird eine Politik gefordert/betrieben, die nicht nur keine Ausbildungsplätze schafft, sondern auch noch etliche potentielle Studenten vergraulen will. Es kann eben nicht jeder diese horrenden Summen aufbringen und es will sich auch nicht jeder dafür verschulden. Wie ich jetzt erfahren habe, muß man in Bremen allein schon 168 Euro für ein zwangsverordnetes Semesterticket (das ich nie brauchen werde) und anderen Kram abdrücken. Wenn DAZU dann noch die reguläre Gebühr dazukommt, dann gute Nacht! Es kann auch nicht die Lösung sein, neben dem Studium, noch ein oder mehrere Jobs, so wie in den "tollen" USA, zu machen. Wer kann sich denn da noch auf das Wesentliche- das Studium- konzentrieren. Zudem bliebe so kaum mehr Freizeit, auf die auch studis ein verdammtes Recht haben. Außerdem kann man sich solcher Jobs nie sicher sein. Soll man dann sein Studium schmeißen, wenn der Job wegfällt/nicht da ist, oder was?
In Bremen und einigen anderen Unis gehen ferner noch ganz andere, dreiste Zugangsbeschränkungen, die über die NC-Sache hinausgehen, ab. Auf Details verzichte ich jetzt mal, aber es werden willkürlich, irgendwelche völlig aus der Luft gegriffenen Zugangs“voraussetzungen“ gefordert. Der eigentliche Grund ist aber, hinten rum zu versuchen, die Kursteilnehmerzahlen zu drücken und dabei trotzdem so tun zu können, als sei der Kurs nicht zugangsbeschränkt (weil nicht NC). Das führt dazu, daß Studis das nur noch das wählen, was sie noch dürfen und nicht mehr, was sie wollen und worin sie Talent haben. Wenn sich DAS nicht auf die Motivation und die Resultate auswirkt, weiß ich auch nicht. Perversion pur, die von Politikern erlaubt und von den Uni-Obermackern offenbar stets dankbar angenommen bzw. noch verschärft anstatt sozial motiviert abgelehnt wird. Von wegen 68er. Verräter sind das! Als ob die selbst nie studiert hätten- gilt auch für das Politikerpack. Was ist z.B. mit einem gewissen "Dr." Kohl? Ich hab jetzt gehört, der hätte etliche Jahre studiert und dann nachträglich gerade mal den Dr. ehrenhalber bekommen. Super. Und solche Leute urteilen jetzt über die Studenten von heute und legen ihnen Steine in den Weg, wo es nur geht. Pfui!
Dabei verstehe ich nicht ganz, was sich die Politiker davon überhaupt erhoffen. Klar, Einsparungen natürlich- zu was anderem sind die ja, außer wenn es um ihre Herren und Meister aus der Wirtschaft geht, nicht mehr fähig- aber die Rechnung wird nicht aufgehen. Ein Studi weniger bedeutet nämlich i.d.R. ein Arbeitsloser mehr und der belastet nicht nur die auch jetzt schon, trotz aller Schönheits-OPs, häßliche Statistik, sondern bedeutet Alogeld (wenn der Alo zu seinem Recht kommt). Da ist doch Bafög für eine sinnvolle Beschäftigung immer noch besser, als Alogeld fürs Abhängen und sich schikanieren lassen.
Was ich aber auch immer toll finde, sind diese "sozial Engagierten" aus dem Volk), die "hurra" schreien, wenn es um diese Asigebühr geht, nur weil sie kein Student sind oder diese Zeit schon hinter sich haben. Immer sehr fürsorglich und gemeinschaftlich son Dreck! Genau das Gleiche, wie mit diesen ewiggestrigen Angestellten, die ja selbst nie ach so arbeitslos werden würden, und dann den Alos ihre paar Euro zum Überleben und Leben nicht mal gönnen und alles wegkürzen wollen. Und von denen darf man sich dann "Neider" und "Schmarotzer" anhören, wenn man das System und die Herrschaft der reichen Minderheit kritisiert! Ist ja furchtbar, was hier abgeht!
Ich glaube nicht, daß sich an den Unis, die in der Tat in keinem guten Zustand sind- kein Wunder, wenn man das Geld lieber für Subventionen und Steuererleichterungen der Reichen ausgibt-, durch die Gebühren viel ändert. Aber selbst wenn: Sollen jetzt die ärmeren, potentiellen Studenten auf ihr Recht verzichten, damit die Yuppystudis eine schöne Uni haben und in Ruhe, weitgehend so ganz unter sich, studieren können? Näh! So läuft das nicht! Und der Rest der Nicht-Yuppy-Studis ist dann verschuldet, oder was?
Gebühren wären wirklich nur angebracht für gut betuchte Studenten, die dadurch nicht in die Bredouille kommen würden. Ich wage aber zu bezweifeln, daß nur diese zahlen sollen. Was so was angeht, da sind die Herrschenden ja plötzlich immer ganz schnell für Gleichmacherei. Wie fair, wo doch der Eine die Gebühr aus der Portokasse zahlt und der Andere sich dafür verschulden muß. Ekelhaft.
In diesem Zusammenhang möchte ich auch nochmals vor den neoliberalen "Experten" (schließt sich eigentlich schon aus) warnen, die die Unis zunehmend absondern. Ist doch klar, daß, wenn fast nur noch Bonzen- und Bonzenkinder studieren können, sie später nicht objektiv, sondern einseitig und auf den eigenen Vorteil bedacht agieren. Wenn zudem das Geld und nicht unbedingt das Talent und die Intelligenz zum Unierfolg führen, dann kann auch so mancher Stümper am Ende durchkommen, wie aktuelle Politiker u.a. beweisen.
Zu den Stipendien: Sind das nicht diese Firmenaufträge? Super, soll man sich also schon als Student zum Louis der Firmen machen und sich in Abhängigkeit und Knechtschaft davon begeben. Und wer profitiert in erster Linie davon? Der, der auch von der Arbeit der Arbeitenden das Gros des Gewinns/der Leistung abschöpft: der Bonze! Und ich wage darüber hinaus zu bezweifeln, daß hier jeder Studi- ist auch noch mit hohen Anforderungen verbunden- so ein Stipendium bekommt. Das ist Quatsch deluxe.
Und so entsteht eine neue Wüste in Deutschland- die Bildungswüste.
Ich schreibe und lese hier i.d.R. jetzt übrigens nur noch im Innenpolitik-, Gesellschafts-, Außenpolitik-, Wirtschafts- und politische Theorien-Forum. Das Parteigeplänkel fällt also damit ebenfalls meinem Rotstift zum Opfer (Au Backe, ich rationalisiere!:)) )
Als Debut ein Text von 2005, der aber immer noch brandaktuell ist. Soweit ich weiß, hab ich ihn hier noch nicht veröffentlicht. Er richtet sich gegen die Wüstenbildung und den Bildungsdarwinismus.;)
Und los gehts:
Ich habe mich ja schon des Öfteren darüber aufgeregt, daß Bildung, wie auch Gesundheit, etc., immer mehr zum Privileg der besser Betuchten gehören. Dieser Asiverein von Schwarzgelb wird das bisher von Rotgrün (Förderung durch Schwargelb) angerichtete noch weiter verschlimmern.
Die Bildungssituation ist schlimm genug, aber so wird die Krise noch verschärft, wenn, wie in den USA, nicht mehr die Intelligenz, die Motivation und das Wissen, sondern der eigene oder Daddys Geldbeutel darüber entscheiden, ob man sich weiterbilden darf. Pfui Teufel! Da bekommt der Studi Bafög, gerade WEIL er seine Kosten nicht decken kann, und soll die Kohle dann gleich wieder abgeben, da er diese dreiste Gebühr zahlen muß, oder was?
Und es kann auch nicht die Lösung sein, sich in so mehr oder weniger jungen Jahren derart zu verschulden. Und wofür? Für etwas, das selbstverständlich sein sollte und auch einmal der Gesellschaft nutzen kann: Bildung. Da zetern Wirtschaft und Politiker rum, es mangele ja immer mehr an Fachkräften und gleichzeitig wird eine Politik gefordert/betrieben, die nicht nur keine Ausbildungsplätze schafft, sondern auch noch etliche potentielle Studenten vergraulen will. Es kann eben nicht jeder diese horrenden Summen aufbringen und es will sich auch nicht jeder dafür verschulden. Wie ich jetzt erfahren habe, muß man in Bremen allein schon 168 Euro für ein zwangsverordnetes Semesterticket (das ich nie brauchen werde) und anderen Kram abdrücken. Wenn DAZU dann noch die reguläre Gebühr dazukommt, dann gute Nacht! Es kann auch nicht die Lösung sein, neben dem Studium, noch ein oder mehrere Jobs, so wie in den "tollen" USA, zu machen. Wer kann sich denn da noch auf das Wesentliche- das Studium- konzentrieren. Zudem bliebe so kaum mehr Freizeit, auf die auch studis ein verdammtes Recht haben. Außerdem kann man sich solcher Jobs nie sicher sein. Soll man dann sein Studium schmeißen, wenn der Job wegfällt/nicht da ist, oder was?
In Bremen und einigen anderen Unis gehen ferner noch ganz andere, dreiste Zugangsbeschränkungen, die über die NC-Sache hinausgehen, ab. Auf Details verzichte ich jetzt mal, aber es werden willkürlich, irgendwelche völlig aus der Luft gegriffenen Zugangs“voraussetzungen“ gefordert. Der eigentliche Grund ist aber, hinten rum zu versuchen, die Kursteilnehmerzahlen zu drücken und dabei trotzdem so tun zu können, als sei der Kurs nicht zugangsbeschränkt (weil nicht NC). Das führt dazu, daß Studis das nur noch das wählen, was sie noch dürfen und nicht mehr, was sie wollen und worin sie Talent haben. Wenn sich DAS nicht auf die Motivation und die Resultate auswirkt, weiß ich auch nicht. Perversion pur, die von Politikern erlaubt und von den Uni-Obermackern offenbar stets dankbar angenommen bzw. noch verschärft anstatt sozial motiviert abgelehnt wird. Von wegen 68er. Verräter sind das! Als ob die selbst nie studiert hätten- gilt auch für das Politikerpack. Was ist z.B. mit einem gewissen "Dr." Kohl? Ich hab jetzt gehört, der hätte etliche Jahre studiert und dann nachträglich gerade mal den Dr. ehrenhalber bekommen. Super. Und solche Leute urteilen jetzt über die Studenten von heute und legen ihnen Steine in den Weg, wo es nur geht. Pfui!
Dabei verstehe ich nicht ganz, was sich die Politiker davon überhaupt erhoffen. Klar, Einsparungen natürlich- zu was anderem sind die ja, außer wenn es um ihre Herren und Meister aus der Wirtschaft geht, nicht mehr fähig- aber die Rechnung wird nicht aufgehen. Ein Studi weniger bedeutet nämlich i.d.R. ein Arbeitsloser mehr und der belastet nicht nur die auch jetzt schon, trotz aller Schönheits-OPs, häßliche Statistik, sondern bedeutet Alogeld (wenn der Alo zu seinem Recht kommt). Da ist doch Bafög für eine sinnvolle Beschäftigung immer noch besser, als Alogeld fürs Abhängen und sich schikanieren lassen.
Was ich aber auch immer toll finde, sind diese "sozial Engagierten" aus dem Volk), die "hurra" schreien, wenn es um diese Asigebühr geht, nur weil sie kein Student sind oder diese Zeit schon hinter sich haben. Immer sehr fürsorglich und gemeinschaftlich son Dreck! Genau das Gleiche, wie mit diesen ewiggestrigen Angestellten, die ja selbst nie ach so arbeitslos werden würden, und dann den Alos ihre paar Euro zum Überleben und Leben nicht mal gönnen und alles wegkürzen wollen. Und von denen darf man sich dann "Neider" und "Schmarotzer" anhören, wenn man das System und die Herrschaft der reichen Minderheit kritisiert! Ist ja furchtbar, was hier abgeht!
Ich glaube nicht, daß sich an den Unis, die in der Tat in keinem guten Zustand sind- kein Wunder, wenn man das Geld lieber für Subventionen und Steuererleichterungen der Reichen ausgibt-, durch die Gebühren viel ändert. Aber selbst wenn: Sollen jetzt die ärmeren, potentiellen Studenten auf ihr Recht verzichten, damit die Yuppystudis eine schöne Uni haben und in Ruhe, weitgehend so ganz unter sich, studieren können? Näh! So läuft das nicht! Und der Rest der Nicht-Yuppy-Studis ist dann verschuldet, oder was?
Gebühren wären wirklich nur angebracht für gut betuchte Studenten, die dadurch nicht in die Bredouille kommen würden. Ich wage aber zu bezweifeln, daß nur diese zahlen sollen. Was so was angeht, da sind die Herrschenden ja plötzlich immer ganz schnell für Gleichmacherei. Wie fair, wo doch der Eine die Gebühr aus der Portokasse zahlt und der Andere sich dafür verschulden muß. Ekelhaft.
In diesem Zusammenhang möchte ich auch nochmals vor den neoliberalen "Experten" (schließt sich eigentlich schon aus) warnen, die die Unis zunehmend absondern. Ist doch klar, daß, wenn fast nur noch Bonzen- und Bonzenkinder studieren können, sie später nicht objektiv, sondern einseitig und auf den eigenen Vorteil bedacht agieren. Wenn zudem das Geld und nicht unbedingt das Talent und die Intelligenz zum Unierfolg führen, dann kann auch so mancher Stümper am Ende durchkommen, wie aktuelle Politiker u.a. beweisen.
Zu den Stipendien: Sind das nicht diese Firmenaufträge? Super, soll man sich also schon als Student zum Louis der Firmen machen und sich in Abhängigkeit und Knechtschaft davon begeben. Und wer profitiert in erster Linie davon? Der, der auch von der Arbeit der Arbeitenden das Gros des Gewinns/der Leistung abschöpft: der Bonze! Und ich wage darüber hinaus zu bezweifeln, daß hier jeder Studi- ist auch noch mit hohen Anforderungen verbunden- so ein Stipendium bekommt. Das ist Quatsch deluxe.
Und so entsteht eine neue Wüste in Deutschland- die Bildungswüste.