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Vollständige Version anzeigen : Die Mär von der Arbeitslosen-Faulheit!



Frei-denker
03.08.2006, 10:33
Schaut man sich manche Beiträge hier im Forum an, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß sich die Vorstellung von der überdurchschnittlichen Faulheit unter Arbeitslosen zur fixen Idee verfestigt hat. Schuld an dieser Fehleinschätzung haben wahrscheinlich zu einem nicht geringen Teil entsprechend populistisch aufgemachte Sendung bei RTL oder SAT1, welche die Verunglimpfung der Arbeitslosen zwecks Alibisierung von Abbau des sozialen Netzes zum Ziel haben.

Im Folgenden will ich anhand ein paar nüchterner Überlegungen mit dieser Mär aufräumen.

1. Die Arbeitslosen sind ein Querschnitt der Bevölkerung - nicht ein Verein ausschließlich Fauler. Und in der Bevölkerung gibt es faule und fleißige Bürger. Verallgemeinerungen, daß Arbeitslose alle faul seien sind von daher bereits eine unzulässige Pauschalisierung. Ebensogut gibt es faule Werktätige, faule Beamte, faule Politiker und faule Unternehmer.

2. Wenn die heutigen Arbeitslosen faul wären, hätten sie auch nicht gearbeitet, als es vor 20 Jahren noch genug Arbeitsstellen gab und wären nicht erst heute arbeitslos, wo es viel zu wenig Arbeitsstellen gibt. Und? Waren sie vor 20 Jahren alle arbeitslos? Nein! Statt dessen waren die Arbeitslosenzahlen in Deutschland extrem niedriger und die heutigen Arbeitslosen haben feste in ihrem Job malocht. Allein das ist ein Gegenbeweis zur Faulheits-These und beweist, daß nicht etwa Faulheit, sondern vielmehr eine beschissene Arbeitsmarktlage die Ursache für die heutige Arbeitslosigkeit ist!

3. Wenn die Arbeitslosen faul wären, würden sich auf eine Stellenanonnce nicht viele melden. Aber wie sieht die Realität aus? Man setze dazu mal eine Stellenanonnce eines Lagerarbeiterjobs in die örtliche Tageszeitung. Ergebnis: Es melden sich innerhalb 24 Stunden bereits ca. 150 Bewerber aus eigenem Antrieb, ohne daß das Arbeitsamt da in irgendeiner Weise zu auffordern muß. Im kaufmännischen Bereich melden sich auf eine Stelle gelegentlich ca. 250 Bewerber! Wenn die alle faul sind - warum rennen die denn dann den Firmen die Türe ein? Mittlerweile geben die Firmen in den Anonncen schon gar nicht mehr die Telefon-Nr. an, da das sonst in Telefonterror ausartet und das Telefon für Tage von Bewerbern dauerbelegt wird. Bewerberanrufe im Minutentakt! Auch hier wird wieder deutlich, wie verzweifelt die meißten Arbeitslosen um eine Verbesserung ihrer beruflichen Situation bemüht sind!

4. Dumpinglohnjobs.
Vielfach wird die Ansicht vertreten, daß das Ablehnen von Jobs mit Stundenlöhnen um die 5 € ein Beleg für Faulheit ist. Dies ist aber insofern ein Denkfehler, weil der Arbeitssuchende nun mal die hohen Lebenshaltungskosten in Deutschland bestreiten muß. Und man kann nicht wirtschaftliches Denken als Faulheit ummünzen. Dann müßte man auch jeden Unternehmer, der unatraktive Aufträge ablehnt als Faulenzer bezeichnen. Hier wird die in der VWL allgemein anerkannte Angebots- und Nachfragekurve ignoriert. Darum hier noch mal in aller Deutlichkeit: Die Zahl der Job-Nachfrager sinkt proportional mit dem Absenken der Entlohnung. Dies ist nicht Faulheit, sondern rationales, wirtschaftliches Verhalten. Jeder Unternehmer arbeitet nach dem gleichem Prinzip. Umgekehrt: Man erhöhe den Lohn um 3 Euro die Stunde und schon rennen einem die angeblich Faulen die Türe ein. Wenn sie faul wären, warum sind sie bei angehobener Entlohnung denn auf einmal alle so versessen darauf den Job zu erhalten? Hier wird auch wieder deutlich, daß hier wirtschaftliches Denken mit Faulheit verwechselt wird.

5. Selbst wenn es wie in jeder anderen Gesellschaftsgruppe auch bei den Arbeitslosen einen gewissen Prozentsatz Faule und Arbeitsunwillige gibt, ist das für die Arbeitsmarktlage völlig irrelevant. Denn solange sich auf eine normal bezahlte Stelle noch über 150 Bewerber melden, bekommt nur einer diese Stelle. Die anderen 149 müssen wieder nachhause gehen - egal ob sie faul oder arbeitsgeil sind. Und selbst wenn von den 149 vielleicht 20 arbeitsunwillig sind spielt das für unsere Volkswirtschaft keine Rolle, da dann immer noch für 129 arbeitsgeile keine Jobs vorhanden sind. Wenn sich also die Bundesregierung in den Medien hinstellt und behauptet man müsse mehr Druck auf die Arbeitslosen ausüben, damit die Faullenzer arbeiten gehen, geht das völllig an der Realtiät vorbei, da die Bundesregierung unfähig ist, den 129 Arbeitsgeilen einen den Lebenshaltungskosten entsprechend angemessen bezahlten Job vermitteln zu können. Hier werden nur die 20 Faulen als Vorwand genommen, um den anderen 129 Arbeitsgeilen ihre Bezüge kürzen und so die Staatsfinanzen auf Kosten der Schwächsten in unserer Gesellschaft sanieren zu können. Schändlich!

6. Es gibt keinerlei Belege dafür, daß die Faulheit unter Arbeitslosen höher wäre, als in anderen Bevölkerungsgruppen. Die Vorstellung der überproportionalen Faulheit unter Arbeitslosen ist eine reine Mutmaßung und Spekulation, motiviert durch Verunglimpfungs-Dokus im TV, die mit ein paar Extremfällen ein falsches Gesamtbild von den Arbeitslosen zeichnen wollen. Solange niemand einen Nachweis für die überproportionale Faulheit der ca. 7 Mio. Arbeitslosen erbringen kann und statt dessen nur Einzelfälle bringt, ist dies lediglich üble Nachrede ohne fundierte Grundlage!


Ich denke, allein die hier aufgeführten Punkte offenbaren den Schindluder, der in der Öffentlichkeit mit den Arbeitslosen getrieben wird. Öfters habe ich auch den Eindruck, daß hier eine Bevölkerungsgruppe absichtlich schlecht geredet wird, weil manche als Inhaber einer Arbeitsstelle ihr eigenes Ego streicheln wollen, indem sie sich selbst in die Rolle des ja so viel fleißigeren Menschen manövrieren. Dies ist eine charakterlich unsaubere Verhaltensweise!

Manfred_g
03.08.2006, 10:47
Obwohl an deinen Punkten was dran ist, wird man der Situation nicht gerecht, wenn man eine unzulässige Verallgemeinerung durch eine andere ersetzt. Genauso wie es sicher falsch ist, daß alle Arbeitslosen faul seien, ist es wohl falsch, zu behaupten, daß es diese Faulen gar nicht gäbe. Da nun die Grenze zwischen "faul" und "arbeitswillig" recht diffus ist, wird auch weiterhin in alle Richtungen Wildwuchs der Einschätzungen existieren.

Drosselbart
03.08.2006, 10:56
Will dich ja jetzt nicht ärgern, aber vielleicht sind die Arbeitslosen nur ein Querschnitt, der faulen Bevölkerung. Da gibt es dann eben die faulen Buchhalter, die faulen Automechaniker, die faulen Bäcker usw. - die zusammen bilden dann eben "die" Arbeitslosen.

Ein Querschnitt der Bevölkerung zwar, aber eben ein Querschnitt der "faulen" Bevölkerung.

Sehr viele der jungen, häufig kulturfernen Arbeitslosen - und davon gibt es erstaunlich viele - haben noch nie eingezahlt und werden das auch nie tun. Man kann also nicht sicher davon ausgehen, daß die vor 20 Jahren bei den Fleißigen gewesen wären.

Manchmal ist das Gejammer " die Umstände sind so schlecht, ich würde ja so gerne etc. " auch nur eine bequeme Ausrede.

Aber dein Grundgedanke, daß man nicht alle über einen Kamm scheren kann, ist richtig.

turn-the-page
03.08.2006, 10:57
Das wirklich Traurige und Gefährliche an der ganzen Sache ist, dass die Noch-Arbeitsplatzbesitzer (vor allem in den unteren Lohnbereichen) und die Arbeitslosen sich gegenseitig zerfleischen, statt an einem Strang zu ziehen.

Sie werden von der Politik gnadenlos und mit voller Absicht gegeneinander ausgespielt (wozu auch das gezielte Schüren von Ressentiments in den Medien über die ach so faulen und unwilligen Arbeitslosen gehört) und merken es vielfach noch nicht einmal...

Aber das ist gut für die Politiker und ihre Ziele, denn solange diese beiden Gruppen damit beschäftigt sind, sich gegenseitig zu zerfleischen, wehren sie sich wenigstens nicht... X( X( X(

Valdyn
03.08.2006, 10:58
Obwohl an deinen Punkten was dran ist, wird man der Situation nicht gerecht, wenn man eine unzulässige Verallgemeinerung durch eine andere ersetzt. Genauso wie es sicher falsch ist, daß alle Arbeitslosen faul seien, ist es wohl falsch, zu behaupten, daß es diese Faulen gar nicht gäbe. Da nun die Grenze zwischen "faul" und "arbeitswillig" recht diffus ist, wird auch weiterhin in alle Richtungen Wildwuchs der Einschätzungen existieren.

Sicher, nur es wird so getan - und ich behaupte ganz bewußt - daß faule Arbeitslose Schuld an den Problemen seien. dabei wird wieder ganz bewußt pauschalisiert. Am ende ist es jeder Arbeitslose der Schuld daran sei. Dann hat man die Legitimation für Sozialabbau und man ist im Teufelskreis.

Der arbeitende Bürger sieht, daß immer mehr abgebaut wird und findet das auch gut, denn Schuld sind ja die faulen Arbeitslosen, wie ihm permanent suggeriert wird. Dann fällt ihm aber auch auf, wenn immer abgebaut wird, warum zahl ich dann noch Beiträge...und das ist dann der Grund für weiteren Abbau.

Frei-denker
03.08.2006, 10:59
Obwohl an deinen Punkten was dran ist, wird man der Situation nicht gerecht, wenn man eine unzulässige Verallgemeinerung durch eine andere ersetzt. Genauso wie es sicher falsch ist, daß alle Arbeitslosen faul seien, ist es wohl falsch, zu behaupten, daß es diese Faulen gar nicht gäbe. Da nun die Grenze zwischen "faul" und "arbeitswillig" recht diffus ist, wird auch weiterhin in alle Richtungen Wildwuchs der Einschätzungen existieren.
Nun, daß ich das Existieren von Faulen nicht ausschließe, habe ich ja zu erkennen gegeben, als ich die Arbeitslosen als Querschnitt der Bevölkerung bezeichnete. Es wird da z.T. auch Faule geben. Das dies ein für unsere Volkswirtschaft akutes Problem ist, bestreite ich jedoch. In Punkt 5 habe ich die Zusammenhänge dazu geschildert.

turn-the-page
03.08.2006, 11:04
Auf einen einfachen Nenner gebracht, sind weder alle Arbeitslosen grundsätzlich faul, noch alle Arbeitenden grundsätzlich fleißig.
Wie heißt es doch so schön: Es gibt überall solche und solche.

bernhard44
03.08.2006, 11:22
Das Verhältnis der Arbeitenden zu den Nichtarbeitenden wird sich immer weiter verschieben!
Es werden Immer weniger Menschen immer mehr produzieren bis irgendwann der Anteil bei ca. 20 zu 80 liegen wird.
20% der Bevölkerung müssen dann den Staat, als Gemeinwesen mit allen Sozialtransfers, am Leben erhalten!
Die Grundlagen für diese Umverteilung werden jetzt gelegt.
Noch kann man sich aufregen über die paar "Faulen" die nicht wollen, doch bald werden Millionen nicht können, auch wenn sie wollten!

esperan
03.08.2006, 11:28
Also ich kann dazu nur ein Beispiel nennen:

Mein Kumpel ist arbeitslos geworden, 54 Jahre und bekommt jetzt Hartz IV. Er rennt dauernd aufs Arbeitsamt, schreibt Bewerbungen - weil er muss. Er bekommt angeblich nichts oder wird nicht genommen. Soweit so gut. Ich habe ihm vorgeschlagen (mit einer guten Geschäftsidee) sich selbstständig zu machen. Er rechnete dann nur so, dass das gar nicht funktionieren kann, das Risiko ist ihm zu groß, dass es eben nicht funktioniert. Jetzt bekommt er Wohnungsgeld, die Rentenzahlung läuft weiter, er muss keine Krankenkasse bezahlen, etc. Wenn er selbständig wäre, würde er vermutlich am Anfang, wenn das Geschäft halbwegs läuft nur leicht mehr Geld haben - aber die Gefahr ist auch da, dass er wenn es nicht gut läuft weniger Geld bekommt - und das, obwohl er arbeitet.

Hmmm ... ich glaube nicht, dass er faul ist, aber irgendwie hat sich in mir die Meinung verfestigt, dass er auch keine Lust mehr hat (ich kenne seine Persönlichkeit) unter einem Chef zu arbeiten und sich unterzuordnen in seinem Alter. Von solchen Menschen gibt es bestimmt auch einige.

"Faulheit" ist m.E. vielfältig, hat aber immer seine Gründe.

Liebe Grüße
esperan

Manfred_g
03.08.2006, 11:30
Man sollte die Arbeitslosen genaugenommen aufspalten in "Arbeitswillige" und "Arbeitmeidende".

Dann hätte man drei grobe Gruppen:

1) Arbeitende
2) Arbeitswillige
3) Arbeitmeidende ("Abzockende")

dies wäre einer etwas präziseren Diskussion dienlich, meine ich.

Da der deutsche Staat aber ein Verständnis von Sozialität, Moral und Ethik aufweist, das es strikt verbietet 2) und 3) zu unterscheiden und dem Bürger stattdessen vorgegauklet wird, es habe ein Klassenkampf zwischen 1) und dem Rest stattzufinden, nimmt das Unheil seinen Lauf. Gerechtigkeit wird mit Füßen getreten, Menschen werden diffamiert und gesetzlich schikaniert.

Denn die Gruppe um die sich die Gesellschaft zu sorgen hat, ist in diesem Zusammenhang ja klar die der Arbeitswilligen (die eben keine Stellen finden)
Gruppe 1) braucht keine staatliche Fürsorge und 3) hat sie nicht verdient.

Moralisch gesehen stehen die Arbeitswilligen also unmittelbar bei den Arbeitenden, werden aber leichtfertigerweise bei den Arbeitmeidenden angesiedelt. Ursache ist dafür mE die staatlich geförderte, dummdeutsche Mentalität, daß jeglicher Unterschied den Menschen aufweisen können, seine Wurzeln beim Einkommen haben müsse und Arbeitende wiederum nunmal als bessergestellt anzusehen sind.

Deswegen wird der reiche Unternehmer in Deutschland (bezüglich staatlich doktrinierter Wertschätzungs-Skalierung) auch eher dem reichen Mafioso gleichgestellt, während der erfolglose Taugenichts an gutmenschlicher Umsorgtheit leicht an den unschuldig Verarmten heranreicht, diesen nicht selten sogar übertrifft.

esperan
03.08.2006, 11:30
Ach ja, bei der Geschäftsidee müsste er so gut wie nichts investieren .. weil alles schon da ist.

Valdyn
03.08.2006, 11:39
Dann hätte man drei grobe Gruppen:

1) Arbeitende
2) Arbeitswillige
3) Arbeitmeidende ("Abzockende")

Man darf aber eben auch nicht vergessen, daß noch nicht einmal in der Theorie genug Arbeit da ist. Also spielt es praktisch auch keine Rolle, ob jemand arbeiten will oder nicht. Das hat Frei-denker unter 5. sehr gut deutlich gemacht. Also kann man eigentlich auch gar nicht von Abzocker sprechen.

Das ist ein Paradoxon was da auf die Bevölkerung losgelassen wird. Einerseits sollen Leistungen gekürzt, sollen Anreize gesetzt werden, damit man selber aktiv wird und sich Arbeit besorgt. Die faulen und Abzocker sollen so ausgesiebt werden. Aber es ist noch nicht einmal Arbeit für die Willigen da.

Und noch nicht einmal die, die dahingehend ausgebildet und dafür bezahlt werden, Arbeit zu vermitteln, sind ja auch tatsächlich dazu in der Lage. Das stimmt doch alles vorne und hinten nicht was erzählt wird und welche Ansprüche man verfolgt und wie die Realität tatsächlich aussieht.

Letztendlich hängt da auch schon eine ganze Industrie dran, an der Verwaltung - nicht Vermittlung - von Arbeitslosen und an der Schaffung der Illusion, daß es ja an einem selber läge und man sich nur anstrengen müße.

zitronenclan
03.08.2006, 12:33
Man sollte die Arbeitslosen genaugenommen aufspalten in "Arbeitswillige" und "Arbeitmeidende".

Dann hätte man drei grobe Gruppen:

1) Arbeitende
2) Arbeitswillige
3) Arbeitmeidende ("Abzockende")

dies wäre einer etwas präziseren Diskussion dienlich, meine ich.

Da der deutsche Staat aber ein Verständnis von Sozialität, Moral und Ethik aufweist, das es strikt verbietet 2) und 3) zu unterscheiden und dem Bürger stattdessen vorgegauklet wird, es habe ein Klassenkampf zwischen 1) und dem Rest stattzufinden, nimmt das Unheil seinen Lauf. Gerechtigkeit wird mit Füßen getreten, Menschen werden diffamiert und gesetzlich schikaniert.

Denn die Gruppe um die sich die Gesellschaft zu sorgen hat, ist in diesem Zusammenhang ja klar die der Arbeitswilligen (die eben keine Stellen finden)
Gruppe 1) braucht keine staatliche Fürsorge und 3) hat sie nicht verdient.

Moralisch gesehen stehen die Arbeitswilligen also unmittelbar bei den Arbeitenden, werden aber leichtfertigerweise bei den Arbeitmeidenden angesiedelt. Ursache ist dafür mE die staatlich geförderte, dummdeutsche Mentalität, daß jeglicher Unterschied den Menschen aufweisen können, seine Wurzeln beim Einkommen haben müsse und Arbeitende wiederum nunmal als bessergestellt anzusehen sind.

Deswegen wird der reiche Unternehmer in Deutschland (bezüglich staatlich doktrinierter Wertschätzungs-Skalierung) auch eher dem reichen Mafioso gleichgestellt, während der erfolglose Taugenichts an gutmenschlicher Umsorgtheit leicht an den unschuldig Verarmten heranreicht, diesen nicht selten sogar übertrifft.

Unter Adenauer gab es etwa 100 tausend Arbeitslose. Rechnete man die Stellenwechsler, Kranke die auf die Rente warteten etc. weg. so blieben höchstens 30-50000 Drückeberger,(faule) incl. Deppen, die einfach für keine Arbeit zu gebrauchen waren, übrig.
Die Drückebergerei funktionierte aber nur jeweils höchstens ein paar Tage oder Wochen,
dann war die Arbeitsvermittlung wieder fündig geworden.
Zu der Wertschätzungsskala von Manfred...
Angesichts von Allianz mit 4,4 Milliarden Jahresgewinn und trotzdem die Absicht 5000 Personen zu entlassen sollte sich eigentlich jeder ob Unternehmer oder Beschäftigter ein paar Gedanken machen.
Unternehmer, ob angesichts so eines Raubtierkapitalismus das Volk ewig still halten wird.
Die Beschäftigten, ob sie weiterhin stillhalten sollen, bis sie an der Reihe sind oder endlich den Anfängen wehren müßten. Denn anscheinend ist
kein Gewinn oder Ertrag groß genug um einen Arbeitsplatz zu sichern.
Also ich bin eigentlich noch nie auf die Idee gekommen die Unternehmer generell mit Mafiosi zu vergleichen aber jetzt wo Du es sagst, denke ich bei manchen sollten wir es tun.
An obiger Anführung von Manfred, bzw. das es bei Arbeitslosen Unterschiede gibt, diese aber von den Verunglimpfern absichtlich nicht gesehen werden kann ich seiner Meinung zum größten Teil folgen.
Dann muß ich mich aber an den obigen "Leitartikel" von Frei-denker erinnern, das die paar Faulen eine absolute minderheit sind und schon immer waren, zudem es angesichts der unendlich vielen fehlenden Arbeitsplätze es doch eigentlich egal ist (solange ich es mich nicht trifft) ob "Hunz oder Kunz" arbeitslos ist. Denn, wenn es, sagen wir einfach mal 50000 offene Stellen gibt, und 500000 Stellensuchende, ist es Volkswirtschaftlich egal wer die Stelle bekommt, denn es bleiben immer noch 500000 abzüglich (höchstens) einem, Arbeitslose.
Die paar faulen sind in gewisserweise für die Arbeitssuchenden sogar ein Vorteil. warum? weil der durchschnittliche und fleißige dann mehr Chancen bei der Arbeitssuche hat!

Uri Gellersan
03.08.2006, 12:50
Ich finde den Gedanken von Esperan interessant, dass sein Bekannter mit 54 nicht den Mut (oder das Startkapital?) zur Selbständigkeit aufbringt.

Vermutlich liegt der Anteil derer, die als tw. gut ausgebildete Arbeitslose die Suche nach 150 oder 300 Bewerbungen einfach auch deprimiert aufgegeben haben und sich so schlecht es halt geht mit ihrer Situation arrangieren, für mittlerweile sehr hoch. Differenzierungen hierzu fehlen leider, trotz was weiß ich nicht alles für Statistiken der BA, völlig.
Dieses Verhalten ist im übrigen aus der psychischen Belastung dauernder Mißerfolge nur zu verständlich und allein die Chancenlosigkeit weiter Teile selbst der gut (aus-)gebildeten Kreise dürfte einen Gutteil der Langzeitarbeitslosigkeit ausmachen.

Dem wiederum kann nur mit zusätzlicher produktiver (und damit sinnvoller und wertschöpfender) Arbeit begegnet werden und eben nicht mit 1€-Jobs oder immergleichen Bewerbungstrainings.

Diese Leute aber deshalb zu den 'Faulen' zu zählen hielte ich für zynisch. Leider wird es hier im Forum von den üblichen 'Verdächtigen' nur allzugern getan, wie schon Frei-denker angemerkt hat.

Gruss
UG

bernhard44
03.08.2006, 13:17
Also ich kann dazu nur ein Beispiel nennen:

Mein Kumpel ist arbeitslos geworden, 54 Jahre und bekommt jetzt Hartz IV. Er rennt dauernd aufs Arbeitsamt, schreibt Bewerbungen - weil er muss. Er bekommt angeblich nichts oder wird nicht genommen. Soweit so gut. Ich habe ihm vorgeschlagen (mit einer guten Geschäftsidee) sich selbstständig zu machen. Er rechnete dann nur so, dass das gar nicht funktionieren kann, das Risiko ist ihm zu groß, dass es eben nicht funktioniert. Jetzt bekommt er Wohnungsgeld, die Rentenzahlung läuft weiter, er muss keine Krankenkasse bezahlen, etc. Wenn er selbständig wäre, würde er vermutlich am Anfang, wenn das Geschäft halbwegs läuft nur leicht mehr Geld haben - aber die Gefahr ist auch da, dass er wenn es nicht gut läuft weniger Geld bekommt - und das, obwohl er arbeitet.

Hmmm ... ich glaube nicht, dass er faul ist, aber irgendwie hat sich in mir die Meinung verfestigt, dass er auch keine Lust mehr hat (ich kenne seine Persönlichkeit) unter einem Chef zu arbeiten und sich unterzuordnen in seinem Alter. Von solchen Menschen gibt es bestimmt auch einige.

"Faulheit" ist m.E. vielfältig, hat aber immer seine Gründe.

Liebe Grüße
esperan

in dem Fall von Faulheit zu sprechen, wäre schon sehr "verwegen"!
Ich schätze mal der Mann hat ca. 35 Jahre Arbeit hinter sich. Mehr als viele, die jetzt mit dem Finger auf ihn zeigen, an Lebensjahre auf dem Buckel haben.
Es gibt nämlich auch noch so etwas wie Würde! Und so sollte man auch mit diesen Menschen umgehen und seine bisherige Lebensleistung „würdigen“ und ihn nicht gleichsetzen mit den Personen, die weder einen Tag in einer festen Anstellung gearbeitet noch irgendeinen Solidarbeitrag in die Sicherungssysteme eingezahlt haben! Und selbst in diesem Kreis gibt es elementare Unterschiede.

Drosselbart
03.08.2006, 13:23
in dem Fall von Faulheit zu sprechen, wäre schon sehr "verwegen"!
Ich schätze mal der Mann hat ca. 35 Jahre Arbeit hinter sich. Mehr als viele, die jetzt mit dem Finger auf ihn zeigen, an Lebensjahre auf dem Buckel haben.
Es gibt nämlich auch noch so etwas wie Würde! Und so sollte man auch mit diesen Menschen umgehen und seine bisherige Lebensleistung „würdigen“ und ihn nicht gleichsetzen mit den personen, die weder einen Tag in einer festen Anstellung gearbeitet noch irgendeinen Solidarbeitrag in die Sicherungssysteme eingezahlt haben! Und selbst in diesem Kreis gibt es elementare Unterschiede.


Das Zerbrechen von Menschen gehört mit zum System und ist auch so gewollt. Die Polit-Schickeria könnte ihre Mätzchen nicht so schamlos mit uns treiben, wenn wir alle in einer freien, sozialen Marktwirtschaft und echten Demokratie leben würden.

Die wollen das Volk klein, arm, zerstritten und wehrlos halten.

Valdyn
03.08.2006, 13:40
Letztendlich muß es sogar Arbeitslose geben in dieser Gesellschaft. Wo bliebe sonst der Ansporn für die Arbeitenden, Leistung zu bringen, die dann keinen mehr hätten, dem es schlechter ginge als ihnen und an dem sie sehen könnten, daß es sich lohnt zu arbeiten?

Insofern bricht das System zusammen wenn ein Grad an allgemeiner Zufriedenheit erreicht wird. Und insofern muß man in diesem System auch eigentlich bestrebt sein, eine gewisse Schicht klein zu halten. Kann doch nicht angehen, daß man zufrieden ist, mit dem, was einem der Staat an Almosen zahlt. Das ist doch unfair!

Nicht, daß ich das gut fände. Aber so pervers ist letztendlich die Leistungsgesellschaft. Wo es Gewinner gibt, muß es eben auch Verlierer geben. Wo es keine Verlierer mehr gibt, gibt es eben auch keine Gewinner mehr. Und das ist gewollt. Das ist Prinzip.

Nur gibt es eben auch Menschen, die sich mit weniger zufrieden geben, die nicht so hohe Ansprüche haben, die einfach nur leben wollen. Ist das denn nicht auch gerechtfertigt?

Man muß deswegen einen gesunden Mittelweg finden und auch den Leuten menschenwürdige Arbeit bieten von denen man anständig und in Würde leben kann. Wenn es das nicht gibt, muß eben der Staat helfen. Es kann eben nicht jeder studieren und hochqualifizierte Arbeiten ausüben. Es will auch nicht jeder. Deswegen sind die Menschen keine Schmarotzer und das Kürzen von Leistung ist keine Lösung des Problems. Verschärft es eher noch.

leuchtender Phönix
03.08.2006, 13:43
Man sollte die Arbeitslosen genaugenommen aufspalten in "Arbeitswillige" und "Arbeitmeidende".

Dann hätte man drei grobe Gruppen:

1) Arbeitende
2) Arbeitswillige
3) Arbeitmeidende ("Abzockende")

dies wäre einer etwas präziseren Diskussion dienlich, meine ich.

Da der deutsche Staat aber ein Verständnis von Sozialität, Moral und Ethik aufweist, das es strikt verbietet 2) und 3) zu unterscheiden und dem Bürger stattdessen vorgegauklet wird, es habe ein Klassenkampf zwischen 1) und dem Rest stattzufinden, nimmt das Unheil seinen Lauf. Gerechtigkeit wird mit Füßen getreten, Menschen werden diffamiert und gesetzlich schikaniert.

Denn die Gruppe um die sich die Gesellschaft zu sorgen hat, ist in diesem Zusammenhang ja klar die der Arbeitswilligen (die eben keine Stellen finden)
Gruppe 1) braucht keine staatliche Fürsorge und 3) hat sie nicht verdient.

Moralisch gesehen stehen die Arbeitswilligen also unmittelbar bei den Arbeitenden, werden aber leichtfertigerweise bei den Arbeitmeidenden angesiedelt. Ursache ist dafür mE die staatlich geförderte, dummdeutsche Mentalität, daß jeglicher Unterschied den Menschen aufweisen können, seine Wurzeln beim Einkommen haben müsse und Arbeitende wiederum nunmal als bessergestellt anzusehen sind.

Deswegen wird der reiche Unternehmer in Deutschland (bezüglich staatlich doktrinierter Wertschätzungs-Skalierung) auch eher dem reichen Mafioso gleichgestellt, während der erfolglose Taugenichts an gutmenschlicher Umsorgtheit leicht an den unschuldig Verarmten heranreicht, diesen nicht selten sogar übertrifft.

Du hast aber die größte Gruppe der Arbeitlosen vergessen.
- Die Un- bzw. mangelhaft gebildeten. Denn egal wie viele Jobprogramme, Arbeitszeitverkürzungen... Diese Gruppe wird immer sehr zahlreich bleiben. Denn wo können in einer modernen Gesellschaft wie unsere noch solche Menschen zum einsatz kommen.

Drosselbart
03.08.2006, 13:46
Du hast aber die größte Gruppe der Arbeitlosen vergessen.
- Die Un- bzw. mangelhaft gebildeten. Denn egal wie viele Jobprogramme, Arbeitszeitverkürzungen... Diese Gruppe wird immer sehr zahlreich bleiben. Denn wo können in einer modernen Gesellschaft wie unsere noch solche Menschen zum einsatz kommen.

Ja, aber genau diese Leute importiert das Einwanderungsland BRD doch aus aller Welt.

leuchtender Phönix
03.08.2006, 13:49
Ja, aber genau diese Leute importiert das Einwanderungsland BRD doch aus aller Welt.

Die Länder mit wirklich klugen Führungskräften (USA, Kanada, Australien, Schweiz...) lassen nur qualifizierte Leute rein. Aber für unsere unterbelichteten Politiker sind siese Zusammenhänge wohl zu hoch.

Drosselbart
03.08.2006, 13:51
Die Länder mit wirklich klugen Führungskräften (USA, Kanada, Australien, Schweiz...) lassen nur qualifizierte Leute rein. Aber für unsere unterbelichteten Politiker sind siese Zusammenhänge wohl zu hoch.

Führt kein Weg dran vorbei. Wir brauchen andere Führungskräfte. Weg mit den alten Versagern, her mit neuen, ganz gleich aus welcher Richtung.

politi_m
03.08.2006, 14:05
Schaut man sich manche Beiträge hier im Forum an, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß sich die Vorstellung von der überdurchschnittlichen Faulheit unter Arbeitslosen zur fixen Idee verfestigt hat. Schuld an dieser Fehleinschätzung haben wahrscheinlich zu einem nicht geringen Teil entsprechend populistisch aufgemachte Sendung bei RTL oder SAT1, welche die Verunglimpfung der Arbeitslosen zwecks Alibisierung von Abbau des sozialen Netzes zum Ziel haben.

Ich stimme dir absolut zu. Muss dir aber in einem Punkt widersprechen und sagen, dass nicht nur RTL und Sat1 hetzen, sondern meiner Meinung nach besonders das ZDF!

Vor knapp einem halben Jahr, kam eine Sendung im Zweiten über Arbeitslose. Ich meine, das war sogar eine ganze Reihe über mehrere Wochen hinweg. Die Sendung über einen Arbeitslosen habe ich zufällig gesehen.

Dieser Arbeitslose war faul, hat gesagt, dass er mit Absicht den Staat ausnützt und gar nicht daran denkt, einer geregelten Arbeit nachzugehen. Es war der Schmarotzer in Person!

Man hat also den Eindruck vermittelt, als ob DAS ein Standard-Arbeitsloser wäre. Mir ist die Kinnlade runtergefallen, als ich den Arbeitslosen später als Christo Grossmann wiedererkannt habe! Christo Grossmann war zu dieser Zeit Vorsitzender der APPD!

Wer die APPD kennt, weiß um ihre Parolen: "Arbeit ist Scheiße", etc. Das ZDF hat sich also nicht irgendeinen x-beliebigen Arbeitslosen ausgesucht, sondern ausgerechnet den Vorsitzenden der selbsternannten Partei des Pöbels und des Abschaums!

Man gewinnt hier den Eindruck, das ZDF setzt Arbeitslose mit APPD-Funktionären gleich! Und das Schlimme ist, auch die Zuschauer werden das nun denken! Denn der normale ZDF-Zuschauer weiß nicht, dass Christo Grossmann damals der Parteivorsitzender der Asozialen war! Heute ist Grossmann immer noch Funktionär der APPD.


Das ist eine riesengroße Sauerei!

Drosselbart
03.08.2006, 14:23
Medien manipulieren Meinungen. Vor allem in der real-existierenden BRD. Verkauft wird der Mumpitz dann als Freedom and Demo-crazy

Manfred_g
03.08.2006, 15:14
Man darf aber eben auch nicht vergessen, daß noch nicht einmal in der Theorie genug Arbeit da ist. Also spielt es praktisch auch keine Rolle, ob jemand arbeiten will oder nicht. Das hat Frei-denker unter 5. sehr gut deutlich gemacht. Also kann man eigentlich auch gar nicht von Abzocker sprechen.

Das ist ein Paradoxon was da auf die Bevölkerung losgelassen wird. Einerseits sollen Leistungen gekürzt, sollen Anreize gesetzt werden, damit man selber aktiv wird und sich Arbeit besorgt. Die faulen und Abzocker sollen so ausgesiebt werden. Aber es ist noch nicht einmal Arbeit für die Willigen da.

Und noch nicht einmal die, die dahingehend ausgebildet und dafür bezahlt werden, Arbeit zu vermitteln, sind ja auch tatsächlich dazu in der Lage. Das stimmt doch alles vorne und hinten nicht was erzählt wird und welche Ansprüche man verfolgt und wie die Realität tatsächlich aussieht.

Letztendlich hängt da auch schon eine ganze Industrie dran, an der Verwaltung - nicht Vermittlung - von Arbeitslosen und an der Schaffung der Illusion, daß es ja an einem selber läge und man sich nur anstrengen müße.

Das möchte ich etwas korrigieren:
Arbeit ist grundsätzlich da in Hülle und Fülle, mehr als wir bewältigen könnten!Sie wird aber durch Unmengen an Bürokratie, Reglungen, Vorschriften vom Bürger entweder ferngehalten oder durch staatliche Abzocke ("Staatsquote") für ihn uninteressant gemacht.

Kenshin-Himura
03.08.2006, 16:30
Obwohl an deinen Punkten was dran ist, wird man der Situation nicht gerecht, wenn man eine unzulässige Verallgemeinerung durch eine andere ersetzt. Genauso wie es sicher falsch ist, daß alle Arbeitslosen faul seien, ist es wohl falsch, zu behaupten, daß es diese Faulen gar nicht gäbe. Da nun die Grenze zwischen "faul" und "arbeitswillig" recht diffus ist, wird auch weiterhin in alle Richtungen Wildwuchs der Einschätzungen existieren.

Hier volle Zustimmung.

Faule Arbeitende gibt es natürlich auch enorm viel - das habe ich aber auch immer gesagt. Deutschland ist ein faules, dekadentes, heruntergekommenes, eben typisch-westliches Land.

Die Informationen beziehe ich primär nicht aus Sat.1 und RTL, die der User Frei-Denker paranoiderweise mit Anti-Arbeitslosen-Hetze anstatt mit weinerlichen Pro-Faulheits-Sendungen assoziiert, sondern aus eindeutigen Zahlen von Arbeitsministerien, dem Arbeitgeberverband, Zeitschriften wie ,,Focus", Internet, etc. . Aber hier ergibt sich ,,Die Mär von den linken Medien": Da man nicht lange darauf warten muss, bis mir Arbeitgeberverbände und ,,Focus" als ,,Klatschmedien" und ,,manipuliert" vorgeworfen werden, soll ich mich wohl nur noch durch ,,taz", ,,Spiegel" und ,,Penner online" informieren.

Gruß,

Himura.

esperan
03.08.2006, 19:15
in dem Fall von Faulheit zu sprechen, wäre schon sehr "verwegen"!
Ich schätze mal der Mann hat ca. 35 Jahre Arbeit hinter sich. Mehr als viele, die jetzt mit dem Finger auf ihn zeigen, an Lebensjahre auf dem Buckel haben.
Es gibt nämlich auch noch so etwas wie Würde! Und so sollte man auch mit diesen Menschen umgehen und seine bisherige Lebensleistung „würdigen“ und ihn nicht gleichsetzen mit den Personen, die weder einen Tag in einer festen Anstellung gearbeitet noch irgendeinen Solidarbeitrag in die Sicherungssysteme eingezahlt haben! Und selbst in diesem Kreis gibt es elementare Unterschiede.

Das ist richtig. Ja, er hat gebuckelt. Und war wer (erzählt er zumindest). Hatte aber auch viel Spaß bei seiner Arbeit. Zum Schluss war er mehr doer weniger selbständig über seine Frau, die gestorben ist und er heute noch trauert. Denn da war er wer, auch im sozialen Umfeld, musste sich auch von keinem Chef mehr was sagen lassen (höchstens von seiner Frau als Chef). Er hat beides miterlebt.

Was halt auffällig ist ... dass er keinen Inthusiasmus mehr entwickelt, er sich auch von niemandem mehr etwas vorschreiben lassen will. Beides erscheint mir hinderlich um ehrlich und ausdauernd nach Arbeit zu suchen. Deshalb weiß ich auch nicht wirklich, ob er tatsächlich arbeit sucht, oder nur so halt Bewerbungen abschickt in der Hoffnung, dass man ihn nicht mehr nimmt, weil er schon so alt ist. Motzt natürlich über alle Angestellten des Arbeitsamtes, weil er so behandelt wird wie jeder Ausländer, der noch nie was einbezahlt hat ... naja, die üblichen Floskeln. Aber mal den Mut (noch geht es ihm körperlich und seelisch recht gut) aufbringen und noch ein bisserl etwas zu riskieren (er ist ja noch keine 80!!!), das bringt er wohl auch nicht fertig.
Wie soll das enden ?????(

Liebe Grüße
esperan

esperan
03.08.2006, 19:20
Das Zerbrechen von Menschen gehört mit zum System und ist auch so gewollt. Die Polit-Schickeria könnte ihre Mätzchen nicht so schamlos mit uns treiben, wenn wir alle in einer freien, sozialen Marktwirtschaft und echten Demokratie leben würden.

Die wollen das Volk klein, arm, zerstritten und wehrlos halten.

Mein Bekannter hat neuerlich die Einstellung: Sozialismus muss her ... alles gehört jedem ... und so. Als er noch "freier Unternehmer" war, hat er bestimmt in die andere Richtung tendiert. Das ist auch wieder das Verlogene dieser Bevölkerung. Geht es den Menschen gut, dann schreien sie nach diesem bestehenden System, geht es ihnen schlecht, dann wollen sie plötzlich wieder den Kommunismus oder Sozialismus einführen. Jeder schaut nur nach seiner Situation .. .

Liebe Grüße
esperan

esperan
03.08.2006, 19:24
Letztendlich muß es sogar Arbeitslose geben in dieser Gesellschaft. Wo bliebe sonst der Ansporn für die Arbeitenden, Leistung zu bringen, die dann keinen mehr hätten, dem es schlechter ginge als ihnen und an dem sie sehen könnten, daß es sich lohnt zu arbeiten?

Insofern bricht das System zusammen wenn ein Grad an allgemeiner Zufriedenheit erreicht wird. Und insofern muß man in diesem System auch eigentlich bestrebt sein, eine gewisse Schicht klein zu halten. Kann doch nicht angehen, daß man zufrieden ist, mit dem, was einem der Staat an Almosen zahlt. Das ist doch unfair!

Nicht, daß ich das gut fände. Aber so pervers ist letztendlich die Leistungsgesellschaft. Wo es Gewinner gibt, muß es eben auch Verlierer geben. Wo es keine Verlierer mehr gibt, gibt es eben auch keine Gewinner mehr. Und das ist gewollt. Das ist Prinzip.

Nur gibt es eben auch Menschen, die sich mit weniger zufrieden geben, die nicht so hohe Ansprüche haben, die einfach nur leben wollen. Ist das denn nicht auch gerechtfertigt?

Man muß deswegen einen gesunden Mittelweg finden und auch den Leuten menschenwürdige Arbeit bieten von denen man anständig und in Würde leben kann. Wenn es das nicht gibt, muß eben der Staat helfen. Es kann eben nicht jeder studieren und hochqualifizierte Arbeiten ausüben. Es will auch nicht jeder. Deswegen sind die Menschen keine Schmarotzer und das Kürzen von Leistung ist keine Lösung des Problems. Verschärft es eher noch.

Lese den schlauen Text, der unter meinen Texten steht. Das beziehe ich auf deinen obigen Text. Aber was Du da von dir gegeben hast, ist teilweise sehr weise. Es geht um das Glück, das Glücksempfinden. Wenn alle zufrieden sind, sinkt die Kriminalität, mehr Glücksempfinden wird sich ausbreiten und so weiter. Doch dieser Staat ist Illussion. Vielleicht aber das Paradies der Christen udn vielleicht sogar der Moslems (mal abgesehen von den 72 untertänigen Jungfrauen).

Liebe Grüße
esperan

Redwing
04.08.2006, 03:24
Man sollte die Arbeitslosen genaugenommen aufspalten in "Arbeitswillige" und "Arbeitmeidende".

Dann hätte man drei grobe Gruppen:

1) Arbeitende
2) Arbeitswillige
3) Arbeitmeidende ("Abzockende")


Punkt 3 wären wohl eher die reichen Bonzen, die sich auf Kosten der Arbeiter bereichern und ihnen nur einen Bruchteil des Wertes ihrer Arbeit abtreten. Diese AG-Säcke, mit ihrer meist neoliberalen, realitätsresistenten Soziopatheneinstellung, sind es auch, die an der Armut von immer mehr AN und den immer schlechteren Arbeitsbedingungen Schuld sind und nicht die anderen Opfer des Systems (Alos), die um ein bißchen Würde und Anteil am Leben kämpfen oder gar nur ums nackte Überleben; dabei höchstens ansatzweise die Abzockermethoden der Wirtschaftsmafia und ihrer Politmarionetten anwenden! Je mehr sie sich versklaven lassen und fügen, desto schneller geht es auch bergab mit den Konditionen für AN. Ich hoffe, das wird Letzterem mehrheitlich bald klar- DAS und die Tatsache, daß nahezu kein Job heute mehr sicher ist!
Alos und AN sollten sich nicht vom wahren Feind aller (des Volkes) und der Ursache der Probleme gegeneinander ausspielen lassen: der reichen Minderheit und ihrer Fehlpolitik.

Kenshin-Himura
04.08.2006, 04:41
Punkt 3 wären wohl eher die reichen Bonzen, die sich auf Kosten der Arbeiter bereichern und ihnen nur einen Bruchteil des Wertes ihrer Arbeit abtreten. Diese AG-Säcke, mit ihrer meist neoliberalen, realitätsresistenten Soziopatheneinstellung, sind es auch, die an der Armut von immer mehr AN und den immer schlechteren Arbeitsbedingungen Schuld sind und nicht die anderen Opfer des Systems (Alos), die um ein bißchen Würde und Anteil am Leben kämpfen oder gar nur ums nackte Überleben; dabei höchstens ansatzweise die Abzockermethoden der Wirtschaftsmafia und ihrer Politmarionetten anwenden! Je mehr sie sich versklaven lassen und fügen, desto schneller geht es auch bergab mit den Konditionen für AN. Ich hoffe, das wird Letzterem mehrheitlich bald klar- DAS und die Tatsache, daß nahezu kein Job heute mehr sicher ist!
Alos und AN sollten sich nicht vom wahren Feind aller (des Volkes) und der Ursache der Probleme gegeneinander ausspielen lassen: der reichen Minderheit und ihrer Fehlpolitik.

Und warum sind Sie der Meinung, dass nur die ,,Bonzen" schuld sind, und nicht die ,,Arbeitsmeidenden", obwohl Sie offensichtlich nicht der Darstellung von Manfred_g widersprechen ? Arbeiten ,,Bonzen" Ihrer Meinung nach nicht ?

Gruß,

Himura.

markofreak
04.08.2006, 19:08
Ich bin der Meinung, dass der Großteil der Arbeitslosen sehr wohl gewillt ist (wieder) ins Arbeitsleben zu kommen.

zitronenclan
08.01.2007, 21:49
Und warum sind Sie der Meinung, dass nur die ,,Bonzen" schuld sind, und nicht die ,,Arbeitsmeidenden", obwohl Sie offensichtlich nicht der Darstellung von Manfred_g widersprechen ? Arbeiten ,,Bonzen" Ihrer Meinung nach nicht ?

Gruß,

Himura.

habe nachgelesen
kenshin mal ne Frage: gehörst Du selbst auch zu den Bonzen? da Du dich so wie selbst betroffen anhörst?
Klettere doch mal selber in dem Gebirge der Wahrheit.
Als Bonze kannste Dir sicher ne prima Ausrüstung selbst fürs Hochgebirge leisten.
Aber Vorsicht, wer hoch oben sitzt, kann auch tiefer fallen.
Im übrigen drückst Du dich schwehr verständlich, etwa wie ein .löd Studierter aus.
Man könnte aber auch vermuten das Du nur ein gselchter .epp bist.

Der Patriot
08.01.2007, 23:12
Schaut man sich manche Beiträge hier im Forum an, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß sich die Vorstellung von der überdurchschnittlichen Faulheit unter Arbeitslosen zur fixen Idee verfestigt hat. Schuld an dieser Fehleinschätzung haben wahrscheinlich zu einem nicht geringen Teil entsprechend populistisch aufgemachte Sendung bei RTL oder SAT1, welche die Verunglimpfung der Arbeitslosen zwecks Alibisierung von Abbau des sozialen Netzes zum Ziel haben.

Im Folgenden will ich anhand ein paar nüchterner Überlegungen mit dieser Mär aufräumen.

Ich habe keinen Fernseher, also werde ich auch nicht von Sendern, welche ich selbst wenn ich einen Fernseher hätte nicht empfangen würde, beeinflußt. Meine Auffaßung das Arbeitslose überdurchschnittlich Faul sind kenne ich aus Erfahrung. Den ein Arbeitsloser, der nicht faul ist, ist nicht lange arbeitslos.


1. Die Arbeitslosen sind ein Querschnitt der Bevölkerung - nicht ein Verein ausschließlich Fauler. Und in der Bevölkerung gibt es faule und fleißige Bürger. Verallgemeinerungen, daß Arbeitslose alle faul seien sind von daher bereits eine unzulässige Pauschalisierung. Ebensogut gibt es faule Werktätige, faule Beamte, faule Politiker und faule Unternehmer.

Faul und Werktätiger sind ein Gegensatz. Denn wenn jemand faul ist, ist er nicht mehr lange werktätig. Faule Unternehmer gibt es auch nicht, zumindest nicht lange.


2. Wenn die heutigen Arbeitslosen faul wären, hätten sie auch nicht gearbeitet, als es vor 20 Jahren noch genug Arbeitsstellen gab und wären nicht erst heute arbeitslos, wo es viel zu wenig Arbeitsstellen gibt. Und? Waren sie vor 20 Jahren alle arbeitslos? Nein! Statt dessen waren die Arbeitslosenzahlen in Deutschland extrem niedriger und die heutigen Arbeitslosen haben feste in ihrem Job malocht. Allein das ist ein Gegenbeweis zur Faulheits-These und beweist, daß nicht etwa Faulheit, sondern vielmehr eine beschissene Arbeitsmarktlage die Ursache für die heutige Arbeitslosigkeit ist!

Die Gesellschaft wurde in den letzten 20 Jahren fauler. Und auch damals gab es genügen Faule.


3. Wenn die Arbeitslosen faul wären, würden sich auf eine Stellenanonnce nicht viele melden. Aber wie sieht die Realität aus? Man setze dazu mal eine Stellenanonnce eines Lagerarbeiterjobs in die örtliche Tageszeitung. Ergebnis: Es melden sich innerhalb 24 Stunden bereits ca. 150 Bewerber aus eigenem Antrieb, ohne daß das Arbeitsamt da in irgendeiner Weise zu auffordern muß. Im kaufmännischen Bereich melden sich auf eine Stelle gelegentlich ca. 250 Bewerber! Wenn die alle faul sind - warum rennen die denn dann den Firmen die Türe ein? Mittlerweile geben die Firmen in den Anonncen schon gar nicht mehr die Telefon-Nr. an, da das sonst in Telefonterror ausartet und das Telefon für Tage von Bewerbern dauerbelegt wird. Bewerberanrufe im Minutentakt! Auch hier wird wieder deutlich, wie verzweifelt die meißten Arbeitslosen um eine Verbesserung ihrer beruflichen Situation bemüht sind!

Seltsam ich kenn Stellenangebote, da meldet sich kaum wer... Achja, das ist ein Job als Lagerarbeiter! X( Wenn man sich an das Arbeitsamt wendet ist man sowieso verloren, die schicken nur Penner.


4. Dumpinglohnjobs.
Vielfach wird die Ansicht vertreten, daß das Ablehnen von Jobs mit Stundenlöhnen um die 5 € ein Beleg für Faulheit ist. Dies ist aber insofern ein Denkfehler, weil der Arbeitssuchende nun mal die hohen Lebenshaltungskosten in Deutschland bestreiten muß. Und man kann nicht wirtschaftliches Denken als Faulheit ummünzen. Dann müßte man auch jeden Unternehmer, der unatraktive Aufträge ablehnt als Faulenzer bezeichnen. Hier wird die in der VWL allgemein anerkannte Angebots- und Nachfragekurve ignoriert. Darum hier noch mal in aller Deutlichkeit: Die Zahl der Job-Nachfrager sinkt proportional mit dem Absenken der Entlohnung. Dies ist nicht Faulheit, sondern rationales, wirtschaftliches Verhalten. Jeder Unternehmer arbeitet nach dem gleichem Prinzip. Umgekehrt: Man erhöhe den Lohn um 3 Euro die Stunde und schon rennen einem die angeblich Faulen die Türe ein. Wenn sie faul wären, warum sind sie bei angehobener Entlohnung denn auf einmal alle so versessen darauf den Job zu erhalten? Hier wird auch wieder deutlich, daß hier wirtschaftliches Denken mit Faulheit verwechselt wird.

Die Qualifikation und die Komplexität entscheidet über die Entlohnung, deshalb gibt es auch Kollektivverträge. Man kann gerne seinen schlecht bezahlten Job kündigen, wenn man ein besseres Angebot bekommt, aber zuerst hat man einen Job zu haben und dann zu entscheiden ob man was besseres will.

Du hast dich hier übrigens selbst entlarvt.


5. Selbst wenn es wie in jeder anderen Gesellschaftsgruppe auch bei den Arbeitslosen einen gewissen Prozentsatz Faule und Arbeitsunwillige gibt, ist das für die Arbeitsmarktlage völlig irrelevant. Denn solange sich auf eine normal bezahlte Stelle noch über 150 Bewerber melden, bekommt nur einer diese Stelle. Die anderen 149 müssen wieder nachhause gehen - egal ob sie faul oder arbeitsgeil sind. Und selbst wenn von den 149 vielleicht 20 arbeitsunwillig sind spielt das für unsere Volkswirtschaft keine Rolle, da dann immer noch für 129 arbeitsgeile keine Jobs vorhanden sind. Wenn sich also die Bundesregierung in den Medien hinstellt und behauptet man müsse mehr Druck auf die Arbeitslosen ausüben, damit die Faullenzer arbeiten gehen, geht das völllig an der Realtiät vorbei, da die Bundesregierung unfähig ist, den 129 Arbeitsgeilen einen den Lebenshaltungskosten entsprechend angemessen bezahlten Job vermitteln zu können. Hier werden nur die 20 Faulen als Vorwand genommen, um den anderen 129 Arbeitsgeilen ihre Bezüge kürzen und so die Staatsfinanzen auf Kosten der Schwächsten in unserer Gesellschaft sanieren zu können. Schändlich!

Wenn immernoch Erntehelfer aus Polen rankutschiert werden müssen, wenn immernoch Bauern ihre Felder einackern müssen weil sich keine Arbeitskräfte finden und wenn ich immernoch Überstunden schieben muß weil wir zuwenig Leute haben, weil einfach keiner kommt auf ein Stellenangebot: Dann gibt es zuviel Arbeitslosengeld.


6. Es gibt keinerlei Belege dafür, daß die Faulheit unter Arbeitslosen höher wäre, als in anderen Bevölkerungsgruppen. Die Vorstellung der überproportionalen Faulheit unter Arbeitslosen ist eine reine Mutmaßung und Spekulation, motiviert durch Verunglimpfungs-Dokus im TV, die mit ein paar Extremfällen ein falsches Gesamtbild von den Arbeitslosen zeichnen wollen. Solange niemand einen Nachweis für die überproportionale Faulheit der ca. 7 Mio. Arbeitslosen erbringen kann und statt dessen nur Einzelfälle bringt, ist dies lediglich üble Nachrede ohne fundierte Grundlage!

Der beste Beleg ist doch, das sie arbeitslos sind.


Ich denke, allein die hier aufgeführten Punkte offenbaren den Schindluder, der in der Öffentlichkeit mit den Arbeitslosen getrieben wird. Öfters habe ich auch den Eindruck, daß hier eine Bevölkerungsgruppe absichtlich schlecht geredet wird, weil manche als Inhaber einer Arbeitsstelle ihr eigenes Ego streicheln wollen, indem sie sich selbst in die Rolle des ja so viel fleißigeren Menschen manövrieren. Dies ist eine charakterlich unsaubere Verhaltensweise!

Ich denke nicht das ich ein besonders fleißiger Mensch bin, ich bin eher mittelmäßig. Mich kotz es lediglich an, das ich das faule Pack durchfüttere, denn das Arbeitslosengeld wird den Arbeitern von Lohn abgezogen. Jedem Werktätigen!

scanners
09.01.2007, 00:40
Faul und Werktätiger sind ein Gegensatz. Denn wenn jemand faul ist, ist er nicht mehr lange werktätig. Faule Unternehmer gibt es auch nicht, zumindest nicht lange.

So ein Quatsch.
Es gibt vieleMenschen in Jobs wo faul sind und das sein können ohne gekündigt zu werden.
Beamte, Offentlicher Dienst , Post etz.

Die Gesellschaft wurde in den letzten 20 Jahren fauler. Und auch damals gab es genügen Faule.

schon wieder so ein quatsch ... woher nimmst du diese info das es jetzt mehr faule gibt wie früher? völliger schwachsinn !!!


Seltsam ich kenn Stellenangebote, da meldet sich kaum wer... Achja, das ist ein Job als Lagerarbeiter! X( Wenn man sich an das Arbeitsamt wendet ist man sowieso verloren, die schicken nur Penner.

Als ich letzens Arbeitslos war , habe ich viele Bewerbungen geschrieben...
.. da kommt meist nicht mal mehr ne Antwort.

Stellenangebote von Jobs wo eine Telefonnummer dabei steht , sind meist unseriös oder bringen kein Geld.


Wenn immernoch Erntehelfer aus Polen rankutschiert werden müssen, wenn immernoch Bauern ihre Felder einackern müssen weil sich keine Arbeitskräfte finden und wenn ich immernoch Überstunden schieben muß weil wir zuwenig Leute haben, weil einfach keiner kommt auf ein Stellenangebot: Dann gibt es zuviel Arbeitslosengeld.

Polen arbeiten für 3€ Stundenlohn als Spargelstecher.
Das kannst du nicht ernst meinen..
mal kurz durchrechnen... 480€ im Monat.

Sorry, da kann ich grad mal meine Miete bezahlen, kann aber schon nicht mehr zum Bauern fahren um meine Arbeit an zu treten, weil mir der Sprit ausgeht.
Mal völlig davon abgesehen , das nicht alle Menschen für solche körperlich anstrengenden Arbeiten zur Verfügung stehen.

Also ist auch diese Theorie von dir absoluter Probaganda Schwachsinn


Ich denke nicht das ich ein besonders fleißiger Mensch bin, ich bin eher mittelmäßig. Mich kotz es lediglich an, das ich das faule Pack durchfüttere, denn das Arbeitslosengeld wird den Arbeitern von Lohn abgezogen. Jedem Werktätigen!

Dein letztes Argument ist wahr, trifft aber die falschen statt die Schuldigen.

Die die von diesem System des Zins Kapitalismuss mit automatischer Umverteilung nach oben profitieren sind die Menschen , die nichts mehr tun müssen, auser darauf zu warten das ihre Zinsen für das angehäufte Geld auf ihrem Konto bezahlt wird.
Diese Bonzen sind es auch die den Geldfluss stören , weil sie weniger ausgeben als einnehmen. (mal völlig davon abgesehen das sie sehr faul sein dürfen)

Genau für diese Menschen und deren LUXUS arbeitest du !!!
Und dieses System verursacht die Massenarbeitslosigkeit !!!

Nichts währe logischer, die Arbeitslosen die ja von diesem System verursacht werden von denen finanzieren zu lassen, die an diesem System am meisten profitieren !!!

Also sei nicht sauer auf Arbeitslose (die können nix dafür)
Sei sauer auf die Verursacher dieser Missere !!

zitronenclan
09.01.2007, 16:37
scanners das hast Du sehr gut auf den Punkt gebracht.

Unbedingt bedenken sollten die Arbeitsplatzbesitzenden auch:
daß je mehr die Arbeitslosen sanktioniert werden, umso mehr werden die Löhne sinken, ist das den Arbeitplatz besitzenden eigentlich klar?