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Vollständige Version anzeigen : Studieren mit 40?



Frei-denker
02.08.2006, 12:14
Viele Arbeitslose haben mit ihrer Berufsausbildung oberhalbt 40 Jahren praktisch keine realistischen Beschäftigungschancen mehr. Vielleicht kann eine starke Qualifizierung da der Ausweg aus der Arbeitslosigkeit sein.
Jedoch bekommt man oberhalb 31 Jahren kein Bafög mehr.

Wißt ihr einen Weg, wie man mit 40 noch studieren kann? Also ohne Kredite in Höhe von 50 Tausend Euro aufnehmen zu können. Allein durch Arbeit das Studium zu finanzieren scheidet ebenfalls aus, da man nicht 8 Stunden arbeiten und gleichzeitig z.B. ein Ingenieursstudium durchführen kann.

Gibt es irgendwelche Möglichkeiten, an Zuschüsse zu kommen und welche wären das?

Nichtraucher
02.08.2006, 12:15
Viele Arbeitslose haben mit ihrer Berufsausbildung oberhalbt 40 Jahren praktisch keine realistischen Beschäftigungschancen mehr. Vielleicht kann eine starke Qualifizierung da der Ausweg aus der Arbeitslosigkeit sein.
Jedoch bekommt man oberhalb 31 Jahren kein Bafög mehr.

Wißt ihr einen Weg, wie man mit 40 noch studieren kann? Also ohne Kredite in Höhe von 50 Tausend Euro aufnehmen zu können. Allein durch Arbeit das Studium zu finanzieren scheidet ebenfalls aus, da man nicht 8 Stunden arbeiten und gleichzeitig z.B. ein Ingenieursstudium durchführen kann.

Gibt es irgendwelche Möglichkeiten, an Zuschüsse zu kommen und welche wären das?

Als Arbeitsloser ALG I/II beantragen und dem Amt nix von seinem Studium erzählen. Aber wehe, die bekommen das raus...

Andreas63
02.08.2006, 12:40
Es stellt sich die Frage, ob man dann mit Mitte 40 noch einen Job als Ingenieur bekommt, der keine Berufserfahrung als solcher hat.

Leyla
02.08.2006, 12:42
Als Arbeitsloser ALG I/II beantragen und dem Amt nix von seinem Studium erzählen. Aber wehe, die bekommen das raus...Soviel ich weiß können die jederzeit einen Datenabgleich mit den Immatrikulationsregistern durchführen - falls sie es nicht sowieso standardmäßig tun.

Falls nicht, besteht immer noch das Risiko, einen völlig sinnfreien Ein-Euro-Job aufgehalst zu bekommen, der dich vom Studium abhält.

Da ist es wohl der bessere Weg, sich um ein Stipendium zu bemühen. Interessantes Thema suchen, möglichst schon ein Konzept für die Diplomarbeit schreiben und eine Stiftung suchen, der das gefallen könnte.

Frei-denker
02.08.2006, 12:49
Hm, ich hab gelesen, daß die Stipendien auch eine Altersbeschränkung haben. In dem Alter wird daraus wohl nix.

Leyla
02.08.2006, 13:01
Hm, ich hab gelesen, daß die Stipendien auch eine Altersbeschränkung haben. In dem Alter wird daraus wohl nix.Das dürfte aber von Stiftung zu Stiftung verschieden sein.

Polemi
02.08.2006, 13:21
Hm, ich hab gelesen, daß die Stipendien auch eine Altersbeschränkung haben. In dem Alter wird daraus wohl nix.
Stipendien von caritativen Einrichtungen werden oftmals für soziales Engagement vergeben! Wie siehts damit aus?

Frei-denker
02.08.2006, 13:37
Stipendien von caritativen Einrichtungen werden oftmals für soziales Engagement vergeben! Wie siehts damit aus?
Also ich arbeite gelegentlich ehrenamtlich bei der Diakonie. Handwerksarbeiten wie Rohrbruch beseitigen oder Betten für den Kindergarten zusammen bauen.

Was stellen sich denn die Stiftungen denn speziell so vor und in welchem Umfang muß man sich für ein Stipendium denn engagieren?

Skorpion968
03.08.2006, 01:30
Viele Arbeitslose haben mit ihrer Berufsausbildung oberhalbt 40 Jahren praktisch keine realistischen Beschäftigungschancen mehr. Vielleicht kann eine starke Qualifizierung da der Ausweg aus der Arbeitslosigkeit sein.
Jedoch bekommt man oberhalb 31 Jahren kein Bafög mehr.

Wißt ihr einen Weg, wie man mit 40 noch studieren kann? Also ohne Kredite in Höhe von 50 Tausend Euro aufnehmen zu können. Allein durch Arbeit das Studium zu finanzieren scheidet ebenfalls aus, da man nicht 8 Stunden arbeiten und gleichzeitig z.B. ein Ingenieursstudium durchführen kann.

Gibt es irgendwelche Möglichkeiten, an Zuschüsse zu kommen und welche wären das?

Es gibt da leider wirklich nicht viele Möglichkeiten. Zumindest nicht ohne großen Einfallsreichtum. Was mir spontan einfiele wäre ein Fernstudium. Da könnte man nebenher noch vollzeit arbeiten. Ich würde mir dann einen Job z.B. als Nachtportier oder ähnliches suchen. Da kann man während der Arbeitszeit dann lernen.

Private Kredite wird man ohne Sicherheiten nicht bekommen. Staatliche Kredite fallen leider auch weg. Die Arbeitsagentur wird da auch nicht weiterhelfen. Und Stiftungen, die Stipendien an 40jährige vergeben, wären mir zumindest nicht bekannt.

Man sollte sich vorher auch genau überlegen, was man eigentlich genau machen möchte und ob das die Berufsaussichten wirklich verbessert. In vielen akademischen Berufen stehen genug 35Jährige auf der Strasse.

Ehe ich mit 40 noch ein 4jähriges Studium durchziehen würde, würde ich mir zuvor auf jeden Fall überlegen, ob ich mich nicht stattdessen besser mit ner brauchbaren Idee selbständig machen könnte.

Safrankova
03.08.2006, 08:51
Wenn bereits eine einschlägige Berufserfahrung vorläge, bestünde ggf. auch die Möglichkeit "Meister-Bafög" zu erhalten. Soweit ich weiß, sind da die Altersbeschränkungen nicht so restriktiv.

Frei-denker
03.08.2006, 09:04
Nö, nen Meisterbrief hab ich grad nicht. Doch wie Skorpion bereits schrieb, scheinen die Möglichkeiten für jemand um die 40 zum Studieren wirklich mau zu sein.

Der Gedanke ist nur der:
Mit 35 setzt bei vielen Firmen bereits die Altersdiskriminierung ein, jedoch soll man bis 65 arbeiten, vielleicht demnächst sogar bis 67. Und man kann sich doch nicht 25-30 Jahre lang mit Jobs aus dem Niedriglohnsektor über Wasser halten. Das ist doch in jeder Hinsicht unbefriedigend.

Und bevor man 30 Jahre lang in die Langzeitarbeitslosigkeit rutscht, erscheint es mir halt sinnvoller, noch mal 5-6 Jahr zu studieren und dann als Hochqualifizierter einen akzeptabel bezahlten Job zu ergattern. Nur wie das in der Praxis umzusetzen ist, weiß ich noch nicht.

Ein Studium in den neuen Bundesländern erscheint mir reizvoll, da es dort noch keine Studi-Gebühren gibt. Nur der Lebensunterhalt muß für diese Zeit irgendwie finanziert werden. Aber das sind für 6 Jahre auch schon 50 Tausend Euronen.

SAMURAI
03.08.2006, 09:52
Viele Arbeitslose haben mit ihrer Berufsausbildung oberhalbt 40 Jahren praktisch keine realistischen Beschäftigungschancen mehr. Vielleicht kann eine starke Qualifizierung da der Ausweg aus der Arbeitslosigkeit sein.
Jedoch bekommt man oberhalb 31 Jahren kein Bafög mehr.

Wißt ihr einen Weg, wie man mit 40 noch studieren kann? Also ohne Kredite in Höhe von 50 Tausend Euro aufnehmen zu können. Allein durch Arbeit das Studium zu finanzieren scheidet ebenfalls aus, da man nicht 8 Stunden arbeiten und gleichzeitig z.B. ein Ingenieursstudium durchführen kann.

Gibt es irgendwelche Möglichkeiten, an Zuschüsse zu kommen und welche wären das?

Heiraten, die Frau verdient der Mann studiert.

Ich kenne einen Fall: 45J , gelernter Journalist studiert seit zwei Semestern auf Realschullehrer. Auch für diesen fähigen Mann ist das Studium sehr hart.

Frau arbeitet als Ärztin, 2 Kinder.

mfg

Andreas63
03.08.2006, 12:16
Der Gedanke ist nur der:
Mit 35 setzt bei vielen Firmen bereits die Altersdiskriminierung ein, jedoch soll man bis 65 arbeiten, vielleicht demnächst sogar bis 67. Und man kann sich doch nicht 25-30 Jahre lang mit Jobs aus dem Niedriglohnsektor über Wasser halten. Das ist doch in jeder Hinsicht unbefriedigend.

Der Gedanke als solches ist richtig. Aber die Realität sieht leider so aus, daß man mit Mitte 40 als Berufsanfänger kaum eine Chance bekommt. Da wäre es wirklich zu überlegen, ob man es nicht mit einer selbständigen Tätigkeit versucht, anstatt mehrere Jahre umsonst zu studieren.

Frei-denker
03.08.2006, 12:30
Der Gedanke als solches ist richtig. Aber die Realität sieht leider so aus, daß man mit Mitte 40 als Berufsanfänger kaum eine Chance bekommt. Da wäre es wirklich zu überlegen, ob man es nicht mit einer selbständigen Tätigkeit versucht, anstatt mehrere Jahre umsonst zu studieren.
Selbstständig machen ist leichter gesagt als getan. Wären wir heute in den 60ern würde ich das sofort machen, da der Markt damals noch ungesättigt war. Doch beim heutigen gesättigten Markt eine Marktlücke zu finden ist ausgesprochen schwierig. Abgesehen davon braucht man Startkapital, sprich Ersparnisse. Als Hartz4-Empfänger ist damit Essig. Auch muß man dem Markt da i.d.R. etwas ganz neues liefern.

Sollte man hingegen z.B. ein Studium als Elektroingenieur abgeschlossen haben, kann man vielleicht etwas neues Erfinden und sich damit selbstständig machen. Ansonsten sehe ich keine Perspektive bzgl. selbstständig machen.

MoJo
03.08.2006, 12:48
Also zu meiner Zeit durfte man höchstens 25 Jahre sein, musste 5 Jahre im Ausland gearbeitet haben und ein abgeschlossenes Ingeneurstudium obendrein. Dann war man Spitzenkandidat auf dem Arbeitsmarkt.

Mit 40 geht man doch schon in Rente.

Frei-denker
03.08.2006, 13:38
Also zu meiner Zeit durfte man höchstens 25 Jahre sein, musste 5 Jahre im Ausland gearbeitet haben und ein abgeschlossenes Ingeneurstudium obendrein. Dann war man Spitzenkandidat auf dem Arbeitsmarkt.

Mit 40 geht man doch schon in Rente.
Leider hast Du damit obendrein sogar recht. Bei 35 ist man den Firmen langsam zu alt, mit 45 ergattert man bestenfalls Dumpinglohnjobs und mit 50 gilt man heutzutage beim Arbeitsamt als unvermittelbar. Das ist doch völlig unbefriedigend. Was soll man den bis zur Rente mit 65 oder 67 machen? Man kann doch nicht schon mit 40 beruflich "einpacken".

Von daher sehe ich in einer extremen Qualifizierung durch ein Studium die letzte Chance, diesem Schicksal zu entgehen. Und wenn noch nicht mal ein Ingenieur einen Job bekommt, dann können wir in Deutschand sowieso das Licht ausmachen!

Redwing
05.08.2006, 19:14
Jedoch bekommt man oberhalb 31 Jahren kein Bafög mehr.


Wie bitte!?8o Sag, daß das nicht wahr ist! Kriegt man denn sein Studium noch zuende bezahlt, wenn man unter 31 anfing, aber länger braucht? Wenn nicht, dann kotz ich!!!X(

Frei-denker
05.08.2006, 19:19
Wie bitte!?8o Sag, daß das nicht wahr ist! Kriegt man denn sein Studium noch zuende bezahlt, wenn man unter 31 anfing, aber länger braucht? Wenn nicht, dann kotz ich!!!X(
Hier noch mal der entsprechende Paragraph:

§ 10 Alter

(1) (weggefallen)

(2) (weggefallen)

(3) Ausbildungsförderung wird nicht geleistet, wenn der Auszubildende bei Beginn des Ausbildungsabschnitts, für den er Ausbildungsförderung beantragt, das 30. Lebensjahr vollendet hat. Satz 1 gilt nicht, wenn ...

http://www.bafoeg.bmbf.de/gesetze_bafoeg_kap03_03.php

Muß mich korrigieren. Das Bafög wird nur bis 30 bezahlt.

Entscheidend ist aber offenbar das Alter bei Antragstellung. Folglich bekommt jeder, der vor 30 den Antrag gestellt hat auch nach 30 noch Bafög. Vermute ich mal einfach so.

Redwing
05.08.2006, 19:40
Hui! Glück gehabt!:) Ich hoffe, das gilt auch für ein Aufbaustudium (Master und son Scheiß)

Scrooge
05.08.2006, 19:43
Hui! Glück gehabt!:) Ich hoffe, das gilt auch für ein Aufbaustudium (Master und son Scheiß)
Das wird wohl nichts. Zum Masterstudium wird man in der Regel erst nach zwei Jahren Berufserfahrung zugelassen.

Manfred_g
05.08.2006, 21:23
...Sollte man hingegen z.B. ein Studium als Elektroingenieur abgeschlossen haben, kann man vielleicht etwas neues Erfinden und sich damit selbstständig machen. Ansonsten sehe ich keine Perspektive bzgl. selbstständig machen.

In gewisser Weise ist es mir so (ähnlich) ergangen. Der Haken dabei: mit solchen "Erfindungen" auch noch Geld zu verdienen, kommt einem Lottogewinn gleich und vor allem - es ist nicht planbar!

WALDSCHRAT
05.08.2006, 23:14
Vielleicht gönne ich mir das auch noch. Gedacht ist an Kunstgeschichte...

Gruß

Henning

Don
06.08.2006, 08:55
Es gibt da leider wirklich nicht viele Möglichkeiten.
Zum Glück. Sonst würden schließlich unzählige geparkte Immatrikulationsleichen die Unis blockieren.



Zumindest nicht ohne großen Einfallsreichtum.
Und Fleiß.



Was mir spontan einfiele wäre ein Fernstudium. Da könnte man nebenher noch vollzeit arbeiten. Ich würde mir dann einen Job z.B. als Nachtportier oder ähnliches suchen. Da kann man während der Arbeitszeit dann lernen.

Es soll Leute geben, die machen das neben einer normalen Arbeit. Ein Freund von mir machte so den Diplom-Betriebswirt. Zwei andere 3 Jahre Meisterschule. Ohne Bafög.
Habe ich übrigens auch gemacht. Fernuni Hagen BWL. Kostet einen lächerlichen Betrag pro Semester. Allerdings ging ich ca. 1 Jahr vor dem Abschluß für 2 Jahre ins Ausland und hatte danach keinen Bock mehr dem blöden Titel nachzulaufen. Der Sinn lag auch im Inhalt, nicht im Zeugnis.



Private Kredite wird man ohne Sicherheiten nicht bekommen. Staatliche Kredite fallen leider auch weg.
Wäre auch noch schöner. Da hängt dann der Buchungsbeleg für die Wertberichtigung gleich am Kreditantrag mit dran.:))



Man sollte sich vorher auch genau überlegen, was man eigentlich genau machen möchte und ob das die Berufsaussichten wirklich verbessert. In vielen akademischen Berufen stehen genug 35Jährige auf der Strasse.

Was die Berufsaussichten verbessert sind Interesse und Fleiß. Kein AG, mal abgesehen von Personalmanagern bei Konzernen, konzentriert sich bei Bewerbungen von älteren AN übermäßig auf irgendwelche Zertifikate.
Hauptkriterium: Was hat der die letzten 20 Jahre wo jeweils wie lange gemacht, was steht in den AG Zeugnissen, hauptsächlich in den letzten 3 Zeilen?
Eine Umschulung vom Arbeitsamt ist in etwa soviel wert wie ein Parkhausticket. Eher weniger, da es oft ein Zeichen für Rumdrückerei ist.



Ehe ich mit 40 noch ein 4jähriges Studium durchziehen würde, würde ich mir zuvor auf jeden Fall überlegen, ob ich mich nicht stattdessen besser mit ner brauchbaren Idee selbständig machen könnte.

Ich hab das mit 45 gemacht. Ist nichts für Leute die glauben sie hätten irgendeinen Anspruch drauf von irgendwem regelmäßig bezahlt zu werden.
Die Idee ist nur ein kleiner Teil des Ganzen. Sozusagen der Starschuß. Wichtiger ist: Du mußt es lieben, denn es ist kein Job. Du mußt es ertragen, am schlimmsten in den ersten 2 Jahren, alle Türen vor der Nase zugeknallt zu kriegen. Du brauchst die Energie, den Stolz und die Frustrationstoleranz, trotzdem nicht aufzugeben.
Wer nach 200 abgelehnten Bewerbungen das Handtuch wirft, ist im Allgemeinen nicht mit diesen Eigenschaften ausgestattet.

Frei-denker
06.08.2006, 09:02
Don, hast Du auch irgendeinen konstruktiven Vorschlag, oder möchtest Du Dich hier nur selbst beweihräuchern?

Don
06.08.2006, 11:17
Don, hast Du auch irgendeinen konstruktiven Vorschlag, oder möchtest Du Dich hier nur selbst beweihräuchern?

Wenn Du mit konstruktiv irgendetwas meinst, daß ich mitzufinanzieren habe-
NEIN.

Rostocker_pils
06.08.2006, 20:12
Ich kann es ja auch nicht verstehen, dass viele akademiker keine Arbeit erhalten , möglicherweise weil Sie zu teuer sind, dass traut man sich aber nicht zuzugeben, weil dann würden diese Leute mit den sog "geringqualifizerten" wie immer man das definieren möge auf eine Stufe gestellt werden, und das würde hier für unmut sorgen.

Also wird das Problem schlichtweg ignoriert, ich habe einen Artikel in dem Zitty gelesen, da geht es um die Generation Praktikum, da gibt es Studenten oder Leute mit ihrem Hochschulzeugnis (Diplom , Examen Magister) die immer ein volentariat nach dem anderen machen oder aber Praktikum "unbezahlt" aber sich voll und ganz ins Team integrieren müssen und mitarbeiten, so kenne ich Leute die als "referenten oder Büroangestellter im Bundestag" für einen Politker arbeiten ohne einen Cent zu erhalten, dass dies nur Muttersöhnchen machen können , müsste jedem kla sein.

Sonst hätte man ja sagen können, nein wer eine Fachhochschule oder eine Uni besucht soll auch Alg2 beziehen können. Nur dann sehen viele Beamte sich bedroht, das Bafögamt würde dann überflüssig werden (was aufgrund von Personalkosten sowieso der Fall ist) und aber auch die KG-Kasse.

Damit die Leute nicht zu inteligent werden und kritisch denken können, sollen Sie in der Arbeitslosigkeit abvegetieren , in der Hoffnung, dass Sie ihren Verstand versaufen oder abhängen und damit sämtliche Denkmöglichkeiten verpassen und innerlich verblöden und resignieren, dann ein Arbeitsloser egal welche Quali er hat, wird nach 3 Jahren ohne Job und das geht ganz schnell keine Chance haben, weil sich viele Dinge ändern und die Erfahrung fehlt.

Wie dem auch sei, man zahlt das Alg2 nicht an Studies aus, erstens damit keine Leute über 30 studieren gehen (es sei dann du bist Lottogewinner oder komst aus guten Hause inkl. Erbschaft) soll man im gegensatz einer normalen Berufsbildenen Schule oder Einrichtung des zweiten Bildungsweges die Krankenkassenkarte vorlegen ???? Ja warum dann ???

nicht um der Fürsorgepflicht willen für die Studenten , damit soll überwacht werden , wer sich bildet und wer nicht, damit soll verhindert werden dass Arbeitslose die iniative Ergreifen wollen , das auch tun.

Arbeitslose inteligente Mensche in Hartz IV Bezug sind kritische Denker und dass ist der Regierung ein Dorn im Auge, damit das nicht passiert soll mit psychologischen Mitteln gearbeitet werden, abgsehen davon ist ein 30 jähriger mit Berufsausbildung und Abi besser gefragt wenn er ein Studium abgeschlossen hat, als jemand nur mit dem Studium, es würde für die begehrten Jobs noch mehr konkurenz geben, und das wollen viele nicht.

Schon heute gibt es nur Beamtenjobs trotzt Stellenausschreibungen nur über die übliche Vitamin B Spritze.

Und abgsehen davon könnten alle studieren oder sich weiter bilden, dann hätten die zeitarbeitsfirmen keine Macht und keine Chance mehr Sklaven für ihren Lebensunterhalt zu finden.

Manfred_g
06.08.2006, 20:21
Vielleicht gönne ich mir das auch noch. Gedacht ist an Kunstgeschichte...

Gruß

Henning

Letztlich muß es jeder selber wissen, aber ich würde es beschaulicher angehen lassen. Kauf dir einen Satz schöner Bücher über das Thema und tu dir den Druck eines realen Studiums nicht an. ;(

WALDSCHRAT
06.08.2006, 20:52
Leider brauche ich den Druck! Die schönen Bücher würden -leider- in meiner Bibliothek verschwinden...

und dann verstauben...

:)

Henning

SAMURAI
06.08.2006, 21:04
Also zu meiner Zeit durfte man höchstens 25 Jahre sein, musste 5 Jahre im Ausland gearbeitet haben und ein abgeschlossenes Ingeneurstudium obendrein. Dann war man Spitzenkandidat auf dem Arbeitsmarkt.

Mit 40 geht man doch schon in Rente.

Aha, ein Genie !

Skorpion968
07.08.2006, 01:39
Zum Glück. Sonst würden schließlich unzählige geparkte Immatrikulationsleichen die Unis blockieren.

Es geht doch in diesem thread um den Plan von Frei-Denker mit 40 noch ein Studium anzuhängen. Also kann doch von Immatrikulationsleichen gar nicht die Rede sein. Wer sich mit 40 noch überlegt ein Studium zu beginnen, der überlegt sich das in aller Regel gründlich, weil es eben mit viel Risiko verbunden ist.

Immatrikulationsleichen sind dagegen solche Studenten, die mit 25 ein Studium beginnen und mit 45 immer noch keinen Abschluss haben. Und das geht auch heute, die wirft man mit 40 nicht raus.

Deine Befürchtung geht also komplett am Thema vorbei.


Es soll Leute geben, die machen das neben einer normalen Arbeit. Ein Freund von mir machte so den Diplom-Betriebswirt. Zwei andere 3 Jahre Meisterschule. Ohne Bafög.
Habe ich übrigens auch gemacht. Fernuni Hagen BWL. Kostet einen lächerlichen Betrag pro Semester. Allerdings ging ich ca. 1 Jahr vor dem Abschluß für 2 Jahre ins Ausland und hatte danach keinen Bock mehr dem blöden Titel nachzulaufen. Der Sinn lag auch im Inhalt, nicht im Zeugnis.


Ich weiß ja nicht in welchem Jahrzehnt du studiert hast oder dein Freund. Zumindest ist es heute nicht mehr denkbar ein normales Hochschulstudium neben einem Vollzeitjob durchzuziehen. Dieses Studium würde mehr als 10 Jahre dauern.
Bei einer Meisterschule ist das etwas anderes, weil die Meisterausblidung direkt an den schon vorhandenen, ausgebübten Beruf angelehnt ist. Zudem kannst du den Aufwand einer Meisterausbildung nicht im geringsten mit dem Aufwand eines Hochschulstudiums vergleichen. Das ist eine komplett andere Liga.
Die FernUni würde ich - wie gesagt - auch als Alternative sehen, da du dort keine Präsenzzeiten hast. Das macht enorm viel aus. Theoretisch kannst du auch ein normales Hochschulstudium mit minimaler Präsenz an der Uni durchziehen, das ist aber ein verdammt hartes Brot.
Generell gilt immer: Je mehr du nebenher arbeitest, desto länger dauert dein Studium. Auch du kannst dich nicht zerteilen und auch du kannst deinen Tag nicht über 24 Stunden hinaus verlängern.
Am schwierigsten wird das, wenn dein Job und dein Studium nichts miteinander zu tun haben, das ist dann täglich ein schwieriger Gedankenübergang.
Optimal ist es, wenn du an der Uni einen Job findest, z.B. als studentische Hilfskraft. Das ist aber in den meisten Fällen erst in höheren Semestern möglich. Und selbst da kenne ich Fälle, wo sich Leute arg verzettelt haben, weil das so gar nicht zusammenpasste. Ein Bekannter von mir hat einen Job als studentische Hilfskraft beim Institut für Arbeitspsychologie angenommen und wurde dort vom Arbeitsaufwand derart ausgequetscht, dass er nebenher nicht mehr für Prüfungen lernen konnte. Ihm wurde damals eine feste Stelle in diesem Institut nach Studiumsende in Aussicht gestellt. Daher hat er sich darauf eingelassen. Nach drei Jahren wurde seine in Aussicht gesetzte Stelle dann anderweitig vergeben. Dann stand er da, ohne Arme keine Kekse und hatte sein Studium um mind. zwei Jahre verlängert.
Ein Studium und einen Vollzeitjob parallel durchzuziehen, das kannst du komplett vergessen. Ich habe während des Studiums immer versucht Teilzeitjobs zu finden, die sich irgendwie mit dem Studium überschneiden (sei es zeitlich oder inhaltlich). Und ich hatte Glück, dass das bei mir fast durchgehend geklappt hat.


Wäre auch noch schöner. Da hängt dann der Buchungsbeleg für die Wertberichtigung gleich am Kreditantrag mit dran.:))


Einerseits rumnörgeln, dass die Bildung hier den Bach runter geht und sich andererseits um staatliche Kredite herumdrücken. So geht das nicht.


Was die Berufsaussichten verbessert sind Interesse und Fleiß. Kein AG, mal abgesehen von Personalmanagern bei Konzernen, konzentriert sich bei Bewerbungen von älteren AN übermäßig auf irgendwelche Zertifikate.
Hauptkriterium: Was hat der die letzten 20 Jahre wo jeweils wie lange gemacht, was steht in den AG Zeugnissen, hauptsächlich in den letzten 3 Zeilen?
Eine Umschulung vom Arbeitsamt ist in etwa soviel wert wie ein Parkhausticket. Eher weniger, da es oft ein Zeichen für Rumdrückerei ist.


Es geht doch in diesem Zusammenhang um Berufseinsteiger. Da kann demnach doch noch gar keine einschlägige Berufserfahrung vorliegen. Was die Umschulungen vom Arbeitsamt betrifft, da kann ich dir 100% zustimmen. Die sind auf deutsch gesagt "fürn Eimer". Damit werden nur die Arbeitslosenstatistiken geschönt.

Ich habe selbst schon in einer Personalabteilung gearbeitet. Und ich kann dir sagen, dass alles entscheidende Kriterium ist Vitamin B. So lief das auch in dem Fall meines o.g. Bekannten ab. Da kam dann plötzlich der Schwippschwager des zuständigen Profs mitsamt seines Filius um die Ecke und schwupps - war die lange mündlich zugesagte Stelle für meinen Bekannten anderweitig vergeben.

Anderes Beispiel: Kienbaum - wird vielen ein Begriff sein - renommierte Unternehmensberatung. Die Eltern eines anderen Bekannten von mir wohnen in einem Kaff, dessen Pfarrer zufällig der Bruder eines Personalreferenten bei Kienbaum ist. Ruckzuck wurde da rumgekungelt, mein Bekannter zu einem informellen Vorstellungsgespräch eingeladen und nach 10 Minuten Plausch hatte er die Stelle. Musste nicht mal Bewerbungsunterlagen einreichen, für eine Stelle, für die sich zuvor weit mehr als 1000 Leute offiziell beworben hatten.

Anderes Beispiel: Ein renommiertes Flugunternehmen. Der Papa einer Bekannten spielt im gleichen Golf-Club wie der Personal-Leiter des betreffenden Unternehmens. Gleiche Geschichte. Sie bekommt die Stelle, ohne sich beworben haben zu müssen, wird damit 1000 anderen Bewerben informell vorgezogen. Zwei Wochen vorher hatte sie mir noch gesagt, dass sie eigentlich überhaupt keine Lust auf diese Stelle habe. Als es dann amtlich war, sagte sie mir: "Na ja, ich kanns mir ja mal anschauen. Wenn das schon so einfach geht." Soviel zum Kriterium Interesse.

Anderes Beispiel: Ein Energieversorgungsunternehmen will räumlich expandieren und benötigt dazu die Ackerflächen eines angrenzenden Landwirts. Der ist nicht dumm und stellt die Forderung, dass dafür sein (geistig etwas zurückgebliebener Sohn) lebenslang in dem Unternehmen angestellt werden müsse, damit er verkauft. Wird gemacht. Noch heute ist aus einer gewissen Abteilung dieses Unternehmens zu hören, dass da ein Angestellter sitzt, der in fünf Jahren zumindest gelernt hat den Kaffee-Automaten zu bedienen.

Das alles sind allein schon mir persönlich bekannte Fälle. Und ich könnte dir da noch wesentlich mehr zu aufzählen. Da kannste dir ungefähr vorstellen, wie viele solcher Fälle es gibt, die mir persönlich nicht bekannt sind.

Generell:
Wenn die Stelle mal nicht über Vitamin B verhökert wird. Dann liegen immer noch 1000 Bewerbungen oder mehr auf dem Tisch. Dann wird folgendermaßen vorgegangen, und zwar generell immer von außen nach innen:
Zuerst werden die Bewerbungen aussortiert, die z.B. nicht die teuerste Duraplex-Mappe verwendet haben, sprich offiziell als schlampig gelten. Damit fällt schon mal ein Drittel weg.
Zweitens - und das ist kein Witz und gar nicht selten - werden die Paßfotos durchgesehen. Mit der heuchlerischen Begründung: Mal sehen, wer von seinem Äußeren am Besten in unser Team passt. Damit fällt noch mal ein Drittel raus.
Drittens - jetzt kommt das Alter. Da wird vom restlichen Drittel ein Cut-Off-Point von 35 - manchmal auch 30 - gesetzt. Alle älteren fliegen raus. Damit hast du von den 1000 Bewerbern noch 150 übrig, und zwar ohne dass du dir die Bewerbungen mal detailliert angesehen haben musst. Es reichte bisher Mappe, Passfoto und Alter.
Erst danach wird überhaupt nach so etwas wie Zeugnissen etc. geschaut.


Ich hab das mit 45 gemacht. Ist nichts für Leute die glauben sie hätten irgendeinen Anspruch drauf von irgendwem regelmäßig bezahlt zu werden.
Die Idee ist nur ein kleiner Teil des Ganzen. Sozusagen der Starschuß. Wichtiger ist: Du mußt es lieben, denn es ist kein Job. Du mußt es ertragen, am schlimmsten in den ersten 2 Jahren, alle Türen vor der Nase zugeknallt zu kriegen. Du brauchst die Energie, den Stolz und die Frustrationstoleranz, trotzdem nicht aufzugeben.


Das kann ich komplett bestätigen. Dennoch halte ich die Güte der Unternehmens-Idee immer noch für das Wichtigste.


Wer nach 200 abgelehnten Bewerbungen das Handtuch wirft, ist im Allgemeinen nicht mit diesen Eigenschaften ausgestattet.


Jein.
200 ist vielleicht auch ein bisschen niedrig angesetzt. Und du musst auch den Zeitraum berücksichtigen. Sind das 200 Bewerbungen in einem Jahr oder 200 Bewerbungen in 20 Jahren.
Ich würde sagen: Wer 500 Bewerbungen in zwei Jahren schreibt und nur Ablehnungen erhält, der dürfte damit in aller Regel in seinem Selbstwertgefühl ziemlich angeknockt sein. Wenn er dazu noch Bewerbungstrainings oder ähnliches in Anspruch genommen hat, dann verstärkt sich dieser negative Effekt entsprechend.
Solche Leute verlieren zunehmend den Glauben an sich selbst und ihre Selbstwirksamkeit. Da sie ja alles unternommen haben, um äußere Fehler auszuschließen (z.B. Bewerbertrainings) attribuieren sie die Ursache irgendwann mal intern ("Ich bin zu schlecht", "Ich bin zu alt", "Ich bin zu hässlich", "Ich habe keine Chance"). An diesem Punkt angelangt, resignieren Menschen dann irgendwann. Das ist ganz natürlich. Mit jeder Ablehnung wächst die Selbstunsicherheit.

Übertrag das mal auf eine andere Situation:
Stell dir vor du suchst eine Lebensgefährtin, was ein ähnlich selbstwertbestimmendes Thema ist wie der Beruf, zumindest in unserer Gesellschaft. Nun sprichst du in zwei Jahren 500 Frauen an und erhältst 500 Körbe. In dieser Zeit arbeitest du nun beständig an deinem Auftreten und an deinem Äußeren. Holst dir von überall Ratschläge ein, jeweils ohne Erfolg.
Würde dein Selbstbewusstsein daran Schaden nehmen?
Würdest du die kommenden zwei Jahre erneut 500 Frauen ansprechen?

Don
07.08.2006, 09:09
Es geht doch in diesem thread um den Plan von Frei-Denker mit 40 noch ein Studium anzuhängen. Also kann doch von Immatrikulationsleichen gar nicht die Rede sein. Wer sich mit 40 noch überlegt ein Studium zu beginnen, der überlegt sich das in aller Regel gründlich, weil es eben mit viel Risiko verbunden ist.

Immatrikulationsleichen sind dagegen solche Studenten, die mit 25 ein Studium beginnen und mit 45 immer noch keinen Abschluss haben. Und das geht auch heute, die wirft man mit 40 nicht raus.

Deine Befürchtung geht also komplett am Thema vorbei.

Eingeräumt. Falscher Begriff.
Was ich meinte ist: geh mal an der Ludwig-Maximilans-Uni in München in Jura/Kunstgeschichte/Philosophie/etc. Vorlesungen und zähle die Rentner, offiziell immatrikuliert, wegen derer "normale" Studenten auf den Treppen
sitzen.
Wird schön langsam zum Freizeitsport der fitten Alten.



Ich weiß ja nicht in welchem Jahrzehnt du studiert hast oder dein Freund. Zumindest ist es heute nicht mehr denkbar ein normales Hochschulstudium neben einem Vollzeitjob durchzuziehen. Dieses Studium würde mehr als 10 Jahre dauern.

Ok, mein Satzaufbau falsch. Beide Fernuni. Ist selbstredend sehr fachspezifisch sowie begabungsabhängig. BWL oder VWL geht gewöhnlich locker, Informatik z.B. halte ich für wesentlich arbeitsintensiver.



Bei einer Meisterschule ist das etwas anderes, weil die Meisterausblidung direkt an den schon vorhandenen, ausgebübten Beruf angelehnt ist. Zudem kannst du den Aufwand einer Meisterausbildung nicht im geringsten mit dem Aufwand eines Hochschulstudiums vergleichen. Das ist eine komplett andere Liga.

Wobei die Spielqualität in Deiner "Oberliga" diese Differenzierung zuweilen nicht wirklich erkennen läßt.
Was ich nicht so vollständig hinnehme ist diese etwas weinerliche Beschreibung des Aufwands, bezogen auf Arbeitsaufwand, eines Studiums.
Das ist doch sehr differenziert zu betrachten. Ein Medizinstudent mit Reformabi in Sport und Religion, aber mit Durchnschnitt 1,2 (gabs Ende der Siebziger:))) der erst mal das kleine Latinum nachmachen muß und auch sonst keinen Plan hat wird, so er es ernst meint, natürlich signifikant mehr arbeiten müssen als jemand mit solidem Basiswissen plus vielleicht auch noch etwas Talent.

Ich habe Ende der Siebziger studiert. TU München-Weihenstephan. Brauwesen. Eigentlich dünn besucht, Erstsemesteranzahl ca. 130 incl. Lebensmitteltechnologen. Ich besuchte Vorlesungen und Seminare in Physik sowie Mathematik nur die ersten paar Wochen. Dann erschien ich wieder zur Vordiplomprüfung. Da mussten einige wirklich ackern während ich mich nicht erinnere mich überarbeitet zu haben.
Eigentlich während des ganzen Studiums nicht, wobei einen Alptraum hat jeder, meine hießen Botanik sowie Lebensmittelchemie....
( Ach ja, ich fuhr damals in den Semesteferien stets LKW für eine Supemarktkette, währen der Semester fast jeden Samstag auch noch die Obst/Gemüsetour um 05:00).

Die abschätzige Beurteilung der Meisterschule kann ich so nicht stehenlassen. Ich bezeichnete es auch eher als verschiedene Spielfelder, nicht Ligen. Abgesehen von der Belastung, eine Meisterschule effektiv nur parallel zum Beruf absolvieren zu können, verfolgt die Ausbildung andere Ziele. Beide Qualifikationen sind im Berufsleben hinsichtlich ihrer praktischen Verwendung kaum austauschbar. (Ich erinnere mich mit Grausen an einen Ingenieur der eine Zeitlang versuchte, Werkstattleiter zu spielen. Nein, ich war's nicht:cool:)




Die FernUni würde ich - wie gesagt - auch als Alternative sehen, da du dort keine Präsenzzeiten hast. Das macht enorm viel aus. Theoretisch kannst du auch ein normales Hochschulstudium mit minimaler Präsenz an der Uni durchziehen, das ist aber ein verdammt hartes Brot.
Generell gilt immer: Je mehr du nebenher arbeitest, desto länger dauert dein Studium. Auch du kannst dich nicht zerteilen und auch du kannst deinen Tag nicht über 24 Stunden hinaus verlängern.
Am schwierigsten wird das, wenn dein Job und dein Studium nichts miteinander zu tun haben, das ist dann täglich ein schwieriger Gedankenübergang.
Optimal ist es, wenn du an der Uni einen Job findest, z.B. als studentische Hilfskraft. Das ist aber in den meisten Fällen erst in höheren Semestern möglich. Und selbst da kenne ich Fälle, wo sich Leute arg verzettelt haben, weil das so gar nicht zusammenpasste. Ein Bekannter von mir hat einen Job als studentische Hilfskraft beim Institut für Arbeitspsychologie angenommen und wurde dort vom Arbeitsaufwand derart ausgequetscht, dass er nebenher nicht mehr für Prüfungen lernen konnte. Ihm wurde damals eine feste Stelle in diesem Institut nach Studiumsende in Aussicht gestellt. Daher hat er sich darauf eingelassen. Nach drei Jahren wurde seine in Aussicht gesetzte Stelle dann anderweitig vergeben. Dann stand er da, ohne Arme keine Kekse und hatte sein Studium um mind. zwei Jahre verlängert.

Siehe oben. Das ist schlicht nicht zu verallgemeinern. Ich erinnere mich auch an diese Fälle und kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß viele sich über die Jobs als studentische Hilfskraft und Doktorand nahtlos in eine pensionsberechtigte Stelle im Staatsdienst hangelten



Einerseits rumnörgeln, dass die Bildung hier den Bach runter geht und sich andererseits um staatliche Kredite herumdrücken. So geht das nicht.

Der Staat macht keine Wertberichtigungen.:P
Ich sprach von Bankkrediten, und dort für Altstudenten über 40, um die es ja ursprünglich ging.




Es geht doch in diesem Zusammenhang um Berufseinsteiger.
Eben nicht. Es geht um den Magister, der seinen Abschluß mit 45 hinkriegt.
Siehe Thema.



Ich habe selbst schon in einer Personalabteilung gearbeitet. Und ich kann dir sagen, dass alles entscheidende Kriterium ist Vitamin B. So lief das auch in dem Fall meines o.g. Bekannten ab. Da kam dann plötzlich der Schwippschwager des zuständigen Profs mitsamt seines Filius um die Ecke und schwupps - war die lange mündlich zugesagte Stelle für meinen Bekannten anderweitig vergeben.

Anderes Beispiel: Kienbaum - wird vielen ein Begriff sein - renommierte Unternehmensberatung. Die Eltern eines anderen Bekannten von mir wohnen in einem Kaff, dessen Pfarrer zufällig der Bruder eines Personalreferenten bei Kienbaum ist. Ruckzuck wurde da rumgekungelt, mein Bekannter zu einem informellen Vorstellungsgespräch eingeladen und nach 10 Minuten Plausch hatte er die Stelle. Musste nicht mal Bewerbungsunterlagen einreichen, für eine Stelle, für die sich zuvor weit mehr als 1000 Leute offiziell beworben hatten.

Anderes Beispiel: Ein renommiertes Flugunternehmen. Der Papa einer Bekannten spielt im gleichen Golf-Club wie der Personal-Leiter des betreffenden Unternehmens. Gleiche Geschichte. Sie bekommt die Stelle, ohne sich beworben haben zu müssen, wird damit 1000 anderen Bewerben informell vorgezogen. Zwei Wochen vorher hatte sie mir noch gesagt, dass sie eigentlich überhaupt keine Lust auf diese Stelle habe. Als es dann amtlich war, sagte sie mir: "Na ja, ich kanns mir ja mal anschauen. Wenn das schon so einfach geht." Soviel zum Kriterium Interesse.

Anderes Beispiel: Ein Energieversorgungsunternehmen will räumlich expandieren und benötigt dazu die Ackerflächen eines angrenzenden Landwirts. Der ist nicht dumm und stellt die Forderung, dass dafür sein (geistig etwas zurückgebliebener Sohn) lebenslang in dem Unternehmen angestellt werden müsse, damit er verkauft. Wird gemacht. Noch heute ist aus einer gewissen Abteilung dieses Unternehmens zu hören, dass da ein Angestellter sitzt, der in fünf Jahren zumindest gelernt hat den Kaffee-Automaten zu bedienen.

Das alles sind allein schon mir persönlich bekannte Fälle. Und ich könnte dir da noch wesentlich mehr zu aufzählen. Da kannste dir ungefähr vorstellen, wie viele solcher Fälle es gibt, die mir persönlich nicht bekannt sind.

Generell:
Wenn die Stelle mal nicht über Vitamin B verhökert wird. Dann liegen immer noch 1000 Bewerbungen oder mehr auf dem Tisch. Dann wird folgendermaßen vorgegangen, und zwar generell immer von außen nach innen:
Zuerst werden die Bewerbungen aussortiert, die z.B. nicht die teuerste Duraplex-Mappe verwendet haben, sprich offiziell als schlampig gelten. Damit fällt schon mal ein Drittel weg.
Zweitens - und das ist kein Witz und gar nicht selten - werden die Paßfotos durchgesehen. Mit der heuchlerischen Begründung: Mal sehen, wer von seinem Äußeren am Besten in unser Team passt. Damit fällt noch mal ein Drittel raus.
Drittens - jetzt kommt das Alter. Da wird vom restlichen Drittel ein Cut-Off-Point von 35 - manchmal auch 30 - gesetzt. Alle älteren fliegen raus. Damit hast du von den 1000 Bewerbern noch 150 übrig, und zwar ohne dass du dir die Bewerbungen mal detailliert angesehen haben musst. Es reichte bisher Mappe, Passfoto und Alter.
Erst danach wird überhaupt nach so etwas wie Zeugnissen etc. geschaut.

Und? Solange Brüssel nicht auch noch für Privatunternehmen für die Reinigung der Toiletten neutrale EU-weite Ausschreibungen vorschreibt wird das so bleiben. Gottseidank.
Menschen leben nun mal mit Menschen. Das erstreckt sich sogar bis ins Arbeitsleben. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, hast Du den Mauerfall im Osten erlebt, oder? Wie war das denn da, anders?
Selbstverständlich passieren da gelegentlich Bevorzugungen, die aufgrund des offensichtlichen Mangels jeglicher Sachgründe sauer aufstoßen.
Aber wie war das? Schwippschwager von Prof. bekommt die Stelle, die Deinem Bekannten eigentlich zugesagt war in einem Unternehmen in dem DU in der Personalabteilung beschäftigt warst? Nachtigall....:2faces:

Was glaubst Du denn, von wem ich den Löwenanteil meiner Aufträge bekomme? Von irgendwem bei dem ich aufgrund einer Ausschreibung o.ä. vorstellig werde oder von Firmen, die ich seit 20 jahren kenne und für die ich bereits zufriedenstellend gearbeitet habe?
Geht fast überall nach dem Motto: Wir haben da dies und jenes Problem oder Vorhaben, da rufen wir doch erst mal den "hmhmhm" an.




Das kann ich komplett bestätigen. Dennoch halte ich die Güte der Unternehmens-Idee immer noch für das Wichtigste.

Jein. Machst du etwas völlig Neues, Ja.
99% der Unternehmensgründungen machen aber nur das, was andere auch schon machen. Vielleicht dort wo noch wenig los ist, vielleicht geringfügig modifiziert.
Für eine Imbißbude (ich weiß Du magst meine Beispiele nicht, dieses kann aber extrem lukrativ sein wenn man's richtig aufzieht) ist in erster Linie kühler Kopf, kluge Standortanalyse sowie harte Arbeit erforderlich.




Jein.
200 ist vielleicht auch ein bisschen niedrig angesetzt.....*gekürzt* [/quote]

200 ist meiner Ansicht nach bereits grenzwertig.
Man sollte sich in diesem Stadium klarmachen, ob die Richtung überhaupt stimmt oder ob man der Illusion nachhängt für eine bestimmte Art Arbeit überhaupt geeignet zu sein. Und auch nicht unbedingt der Beratung sogenannter AA Experten vertrauen.
Eigenes Beispiel: Ich habe mich vor der Selbständigkeit aufgrund einer Betriebsstillegung damals beim Arbeitsamt gemeldet. Es war ja durchaus noch nicht entschieden, ein möglicherAnschlußjob hätte der Geschichte u.U. eine andere Wendung gegeben. Der formalen Meldung folgte ein erstes "Beratungsgespräch" (stark verkürzt):

AA-Frage: Was ist den Ihre berufliche Qualifikation?
Ich: Dipl-Ing. Brauwesen....aber ich hab das nach dem Studium nie wieder beruflich ausgeübt, ich war in der Biotechnologie und Schüttguttechnik tätig blablabla...
AA: Ja, von Brauereien haben wir da grade gar nichts, Moment...eine Stelle als Brauer im Gärkeller hier in Niedersachsen oder ein Auslieferungsfahrer im Getränkefachhandel
Ich: Ich hatte doch gesagt, daß ich seit 20 Jahren keine Brauerei mehr betreten habe, ausserdem stellen die keinen Ingenieur zum Schlauchen in den Gärkeller.
Ich habe 20 Jahre Berufserfahrung in allgemeiner Verfahrenstechnik, Schüttguttechnik, Energieanlagentechnik, Planung, Projektmanagement....
Ohne genaue Branchenfixierung, aber Brauerei scheidet höchstwahrscheinlich aus, das ist ein closed circle, einmal draußen-immer draußen, da helfen auch meine alten Kontakte grade wenig, wie sich herausstellte...
AA: Ja wenn Sie kein Interesse haben, haben Sie sich denn bereits bei Brauereien beworben? blubbber
Ich::motz::motz:(Branchenbuch, Dynamitfachhandel....)

Skorpion968
08.08.2006, 07:56
Eingeräumt. Falscher Begriff.
Was ich meinte ist: geh mal an der Ludwig-Maximilans-Uni in München in Jura/Kunstgeschichte/Philosophie/etc. Vorlesungen und zähle die Rentner, offiziell immatrikuliert, wegen derer "normale" Studenten auf den Treppen
sitzen.
Wird schön langsam zum Freizeitsport der fitten Alten.

Das nennt sich Studium im Alter und ist m.E. eine gute Einrichtung.

Das Problem ist nicht, dass die Alten den Jungen die Plätze wegnehmen, sondern dass die Kapazitäten für beide Gruppen nicht ausreichen.

Und auch das hat wenig mit Immatrikulationsleichen zu tun.


Wobei die Spielqualität in Deiner "Oberliga" diese Differenzierung zuweilen nicht wirklich erkennen läßt.
Was ich nicht so vollständig hinnehme ist diese etwas weinerliche Beschreibung des Aufwands, bezogen auf Arbeitsaufwand, eines Studiums.
Das ist doch sehr differenziert zu betrachten. Ein Medizinstudent mit Reformabi in Sport und Religion, aber mit Durchnschnitt 1,2 (gabs Ende der Siebziger:))) der erst mal das kleine Latinum nachmachen muß und auch sonst keinen Plan hat wird, so er es ernst meint, natürlich signifikant mehr arbeiten müssen als jemand mit solidem Basiswissen plus vielleicht auch noch etwas Talent.


Das ist natürlich richtig. Es hängt auch maßgeblich vom Studenten selbst ab, wie arbeitsaufwendig ein Studium ist.
Ich habe während meiner ersten drei Semester noch parallel meine kaufmännische Ausbildung zu Ende gebracht. Dabei hatte ich aber das Glück, dass in den ersten drei Semestern das Curriculum an der Uni so gestrickt war, dass vorwiegend Statistik gefordert war, das ich aufgrund meiner Vorkenntnisse auch zu Hause nach Feierabend lernen konnte.
Das ist aber nicht der Normalfall. In der Regel kommen Studenten direkt aus dem Abi und haben - zumindest annähernd - vergleichbares Vorwissen. Dennoch gebe ich dir Recht, dass der Arbeitsaufwand auch maßgeblich vom Studenten abhängt.

Weinerlich ist meine Darstellung der Anforderungen des Studiums aber keineswegs.


Die abschätzige Beurteilung der Meisterschule kann ich so nicht stehenlassen. Ich bezeichnete es auch eher als verschiedene Spielfelder, nicht Ligen. Abgesehen von der Belastung, eine Meisterschule effektiv nur parallel zum Beruf absolvieren zu können, verfolgt die Ausbildung andere Ziele. Beide Qualifikationen sind im Berufsleben hinsichtlich ihrer praktischen Verwendung kaum austauschbar. (Ich erinnere mich mit Grausen an einen Ingenieur der eine Zeitlang versuchte, Werkstattleiter zu spielen. Nein, ich war's nicht:cool:)


Natürlich ist das nicht austauschbar. Und natürlich kann ein Ingenieur nicht mal eben Werkstattleiter spielen und ein Werkstattleiter nicht mal eben Ingenieur.

Die Anforderungen eines Hochschulstudiums sind dennoch wesentlich höher. Ein Hochschulstudium ist ein 4jähriger Vollzeit-Job, so ist das angelegt. Auch wenn einzelne Studenten mal aufgrund von Vorkenntnissen etc. leichter da durchrutschen.
Ein Meisterlehrgang ist eine dreijährige Weiterbildung, die so angelegt ist, dass sie neben einem Vollzeit-Job durchgeführt werden kann.


Siehe oben. Das ist schlicht nicht zu verallgemeinern. Ich erinnere mich auch an diese Fälle und kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß viele sich über die Jobs als studentische Hilfskraft und Doktorand nahtlos in eine pensionsberechtigte Stelle im Staatsdienst hangelten


In der Tat. Das gibt es auch nicht selten.


Der Staat macht keine Wertberichtigungen.:P
Ich sprach von Bankkrediten, und dort für Altstudenten über 40, um die es ja ursprünglich ging.


Schon richtig.
Private Kredite kannste eh vollkommen vergessen, weil dir heute keine Bank mehr ohne entsprechende Sicherheiten nur ein paar lumpige Euro leiht.
Das war vor einigen Jahren noch anders. Aber heute haben es Banken nicht mehr nötig auch nur geringfügige Risiken einzugehen, weil sie aus dem täglichen (sicheren) Zinsgeschäft mehr als genug Profit machen.
Das ist m.E. eine Ursache dafür, dass es in diesem Land nicht mehr vorwärts geht. Darunter leiden nicht nur Studenten, sondern auch jeder potenzielle Existenzgründer, der zwar ne gute Geschäftsidee, aber kein Startkapital hat.


Und? Solange Brüssel nicht auch noch für Privatunternehmen für die Reinigung der Toiletten neutrale EU-weite Ausschreibungen vorschreibt wird das so bleiben. Gottseidank.
Menschen leben nun mal mit Menschen. Das erstreckt sich sogar bis ins Arbeitsleben. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, hast Du den Mauerfall im Osten erlebt, oder? Wie war das denn da, anders?
Selbstverständlich passieren da gelegentlich Bevorzugungen, die aufgrund des offensichtlichen Mangels jeglicher Sachgründe sauer aufstoßen.


Das halte ich aber doch für eine krasse Verharmlosung. Vetternwirtschaft ist kein Kaviliersdelikt. Sie beschneidet nicht nur systematisch die Chancen vieler Menschen, sondern ist zudem noch ineffektiv (wie aus meinen Beispielen wohl klar geworden sein sollte).


Aber wie war das? Schwippschwager von Prof. bekommt die Stelle, die Deinem Bekannten eigentlich zugesagt war in einem Unternehmen in dem DU in der Personalabteilung beschäftigt warst? Nachtigall....:2faces:


Du solltest schon genauer lesen, ehe du meine Aussagen durcheinander würfelst. :))
Der besagte Bekannte war an einem Uni-Institut. Dort wurde ihm die Stelle zugesagt.
Ich hingegen habe in einem Unternehmen in der Personalabteilung gearbeitet. Meine Tätigkeit hatte mit allen von mir genannten Beispielen nichts zu tun.


Was glaubst Du denn, von wem ich den Löwenanteil meiner Aufträge bekomme? Von irgendwem bei dem ich aufgrund einer Ausschreibung o.ä. vorstellig werde oder von Firmen, die ich seit 20 jahren kenne und für die ich bereits zufriedenstellend gearbeitet habe?
Geht fast überall nach dem Motto: Wir haben da dies und jenes Problem oder Vorhaben, da rufen wir doch erst mal den "hmhmhm" an.


Es ist m.E. noch ein großer Unterschied, ob jemand nach langjähriger Zusammenarbeit von einem Auftraggeber bevorzugt Aufträge erhält, oder ob jemand, den man bis dato gar nicht kennt, über irgendwelche düsteren connections einen Job zugeschustert bekommt, für den sich unzählige andere (z.T. besser qualifizierte) Leute zuvor regulär beworben haben.
Erkennst du den Unterschied?


Jein. Machst du etwas völlig Neues, Ja.
99% der Unternehmensgründungen machen aber nur das, was andere auch schon machen. Vielleicht dort wo noch wenig los ist, vielleicht geringfügig modifiziert.
Für eine Imbißbude (ich weiß Du magst meine Beispiele nicht, dieses kann aber extrem lukrativ sein wenn man's richtig aufzieht) ist in erster Linie kühler Kopf, kluge Standortanalyse sowie harte Arbeit erforderlich.


An deinem Beispiel ist doch nichts auszusetzen. An deiner Argumentation in diesem Fall übrigens auch nicht.
All die Faktoren, die du aufzählst, spielen eine wichtige Rolle.
Meine Aussage führte lediglich dahin, dass ich eine neue Geschäfts-Idee (mit Nachfrage-Potenzial) für am erfolgsversprechendsten halte.


200 ist meiner Ansicht nach bereits grenzwertig.
Man sollte sich in diesem Stadium klarmachen, ob die Richtung überhaupt stimmt oder ob man der Illusion nachhängt für eine bestimmte Art Arbeit überhaupt geeignet zu sein.

Was, wenn man zufälligerweise diesen Beruf gelernt hat?
Mit 30, 40, 50 alles wieder über den Haufen schmeißen, wieder neu anfangen, Umschulung, neue Ausbildung, Pizza-Fahrer werden?

Bei Berufseinsteigern mag das noch eine berechtigte Frage sein. Wenn sie jung genug sind, können sie sich sicher noch mal umorientieren. Bei Leuten, die nach 20 Berufsjahren ihren Job verlieren und nirgendwo dort mehr reinkommen, ist diese Frage jedoch obsolet.


Und auch nicht unbedingt der Beratung sogenannter AA Experten vertrauen.
Eigenes Beispiel: Ich habe mich vor der Selbständigkeit aufgrund einer Betriebsstillegung damals beim Arbeitsamt gemeldet. Es war ja durchaus noch nicht entschieden, ein möglicherAnschlußjob hätte der Geschichte u.U. eine andere Wendung gegeben. Der formalen Meldung folgte ein erstes "Beratungsgespräch" (stark verkürzt):

AA-Frage: Was ist den Ihre berufliche Qualifikation?
Ich: Dipl-Ing. Brauwesen....aber ich hab das nach dem Studium nie wieder beruflich ausgeübt, ich war in der Biotechnologie und Schüttguttechnik tätig blablabla...
AA: Ja, von Brauereien haben wir da grade gar nichts, Moment...eine Stelle als Brauer im Gärkeller hier in Niedersachsen oder ein Auslieferungsfahrer im Getränkefachhandel
Ich: Ich hatte doch gesagt, daß ich seit 20 Jahren keine Brauerei mehr betreten habe, ausserdem stellen die keinen Ingenieur zum Schlauchen in den Gärkeller.
Ich habe 20 Jahre Berufserfahrung in allgemeiner Verfahrenstechnik, Schüttguttechnik, Energieanlagentechnik, Planung, Projektmanagement....
Ohne genaue Branchenfixierung, aber Brauerei scheidet höchstwahrscheinlich aus, das ist ein closed circle, einmal draußen-immer draußen, da helfen auch meine alten Kontakte grade wenig, wie sich herausstellte...
AA: Ja wenn Sie kein Interesse haben, haben Sie sich denn bereits bei Brauereien beworben? blubbber
Ich::motz::motz:(Branchenbuch, Dynamitfachhandel....)


:)) Ich lach mich schlapp! :))

Kann mir bildlich vorstellen, wie dieser Sesselfurzer da vor dir saß. Auch aus meiner Erfahrung kann ich das nur bestätigen. Diesen ganzen Quatsch der AA dem Erdboden gleichmachen. Das kostet nen Haufen Steuergeld und BRINGT NIXXX!

Kann man nur aus der Werbung zitieren:
Vielleicht hättste jemanden fragen sollen, der sich mit sowas auskennt! :]
:lach: