PDA

Vollständige Version anzeigen : Die Schwarz-Gruppe: Menschenverachtende Behandlung v. Mitarbeitern.



Johnny Moped
28.07.2006, 16:39
Raubtierkapitalismus in Deutschland, in Europa. Beispiel Lidl, es gerieren sich aber auch andere Markt-Ketten ähnlich, wie zB REWE.
Die Massenarbeitslosigkeit fördert derartige Schlechtbehandlung der Mitarbeiter in der BRD als auch in Europa. Knapp 4 Millionen HAUSHALTE sind überschuldet, man muss also bei LIDL und co kaufen, wenn man überleben will.

Aber lest selber:

Zitat:


Schon länger hat die verdi-Gewerkschaft speziell die Praktiken der Schwarz-Gruppe im Auge, die mit ihren Lidl- und Kaufland-Ketten derzeit massiv in Europa expandiert.

Neuerdings gibt es ein Schwarzbuch Lidl Europa, das die Situation außerhalb Deutschlands dokumentiert. Was man in diesem Buch zu lesen bekommt, ist erschreckend. Von massenhafter unbezahlter Mehrarbeit, willkürlichen Entlassungen, unmenschlichem Arbeitsdruck, Mobbing, Bespitzelung und Videoüberwachung ist die Rede, von Einschüchterung, ja sogar von Terror:

Zitat:
In Griechenland werden andauernd geltende Tarife zur Überstundenentlohnung verletzt. In vielen Ländern, in denen Lidl präsent ist, gelten Anforderungen als normal, die nur durch Arbeit von morgens bis in die Nacht zu erfüllen sind (zum Beispiel bei Inventuren). In Polen sind geltende Arbeitsschutzregelungen für Lidl-Mitarbeiter eher ein Witz, 14-Stunden-Schichten vor der Eröffnung neuer Filialen kommen durchaus vor, ein ehemaliger Kaufland-Abteilungsleiter berichtet von einem persönlichen Rekord bei 25,5 Stunden Dauerarbeit.

...

In Spanien wurde über ein Jahr lang eine Wachfirma engagiert, die hauptsächlich bekannte Rechtsradikale beschäftigt - weil bei Lidl viele Migrantinnen arbeiten und einkaufen, ist das von besonderer Relevanz. In Irland kam es während eines Trainings für Führungskräfte zu Exzessen:

Die Bezirksleiter mussten regelmäßig alle Artikel, die aus dem Verkauf genommen wurden, mit den Listen in der "Write Off Zone" vergleichen. (...) Eine schmutzige Arbeit, denn die Artikel waren gammlig, klebrig und matschig. Einmal wurde absichtlich zu einem Bezirksleitertreffen ein solcher Einsatz angeordnet. Bei diesen Treffen tragen alle Bezirksleiter und Trainees Anzüge oder Kostüme. Natürlich war bei vielen nach dem Aussortieren der abgeschriebenen Waren die Geschäftskleidung ruiniert. Einzelne Mitarbeiter wurden bei solchen Einsätzen regelrecht vorgeführt: So musste ein Bezirksleiter, der bereits zwei Jahre bei Lidl beschäftigt war, vor dem anwesenden Personal kniend mit einem Messer einen festgetretenen Kaugummi vom Boden entfernen.

...

Das Schwarzbuch Lidl Europa war also wie sein Vorgänger lange nötig und stellt ein Stück konkrete, handfeste Gewerkschaftsarbeit dar. Es ist wichtig, dem weit verbreiteten, nebulösen Gerede von den "Heuschrecken" Studien gegenüberzustellen, die konkret belegen, wie Handelsunternehmen aus der Überausbeutung ihrer Mitarbeiter strategische Vorteile im Kampf um Marktanteile ziehen.

Haarig wird die Argumentation des Schwarzbuchs immer dann, wenn suggeriert wird, Lidl müsse nur irgendwie netter sein, und die Welt wäre wieder in Ordnung. Manchmal wirkt der Text wie ein Appell zur Mäßigung an die Adresse der Lidl-Verantwortlichen, als seien die unhaltbaren Zustände in vielen europäischen Lidl-Filialen das Ergebnis einer besonderen Bösartigkeit speziell des Lidl-Managements.

Wenn empört vermerkt wird, dass bei Lidl "Produktivität um jeden Preis" das Thema sei, dann könnte man den Autoren entgegnen: Genau, so geht nämlich Kapitalismus. Es mag wohl sein, dass Lidl im Moment bestimmte Strategien der Überausbeutung besonders aggressiv verfolgt, weil man sich nun einmal in den Kopf gesetzt hat, bei den großen Einzelhändlern in Europa mitzumischen und daher eine Aufholjagd inszeniert.

Grundsätzlich sind solche Strategien im Konkurrenzkampf der Giganten immer drin, und während das Schwarzbuch in der Einleitung noch bestreitet, dass sie dem System der Konkurrenz selbst geschuldet sind, wird im Haupttext immer wieder belegt, dass die Standards bei anderen Discountern nicht wesentlich höher liegen und im Handumdrehen noch weiter sinken, wenn Lidl angreift. Zitat Ende, aus:


http://www.heise.de/tp/r4/artikel/23/23126/1.html



Ein weiteres Beispiel, wie die derzeit schlimme Lage hier (als auch anderswo) von BRD-Unternehmen benützt wird, Menschen auszunutzen.
Hier in "Deutschland" gewiss oft mit dem "Argument":Wenn Se zwei mal zum Klo gehen--tschüss, warten schon 1000 andere für Sie!

Wie kann man der Sache Herr werden?

Ich weiss keine Rezepte, ehrlich-- was mir einfällt, ist allein, dass hier ein Klima geschaffen werden muss, in dem Arbeitslose als ein selbstverständlicher wertvoller teil der Gesellschaft sind und nicht derart beleidigt werden, wie esw in BRD2006 zur Freude der Wirtschaftsbosse der Fall ist.

Dann nämlich würde "Arbeitslosigkeit" ihren Schrecken verlieren und derart ausgebeutete Individuen hätten keine Angst mehr, wirklich "Tschauuuu!!" zu sagen.

Nun wären Heuschreckenunternehmer ein wenig in der Zwickmühle.
Was in Europa läuft, läuft in BRD ganz genau so. Das Argument"Nicht dort kaufen", das zählt nicht, da die Leute kein Geld haben, bei den teuereren Geschäften, bei denen es noch etwas besser für die MA sein mag, zu kaufen. Geht einfach nicht.



Aber--Frau Merkel und ihre Gurken tun alles dafür, dass dem niemals so sein wird. Sie, und die , die ihr folgen, die sie gewählt haben und die dabei wussten, WEN sie wählen (die anderen, die nur danach enttäuschte Hoffnung in sie setzten, seien ausgeklammert)--sie sind das Grundübel des Problems, die widerliche Seite Deutschlands.

lupus_maximus
28.07.2006, 16:52
......

Aber--Frau Merkel und ihre Gurken tun alles dafür, dass dem niemals so sein wird. Sie, und die , die ihr folgen, die sie gewählt haben und die dabei wussten, WEN sie wählen (die anderen, die nur danach enttäuschte Hoffnung in sie setzten, seien ausgeklammert)--sie sind das Grundübel des Problems, die widerliche Seite Deutschlands.
Aber aber, ihr Arbeitnehmer braucht doch nur dafür zu sorgen, das es sich lohnt, einen geringeren Umsatz zu machen und trotzdem noch einen guten Gewinn zu ermöglichen. Sämtliche überzogenen administrativen Eingriffe des Staates abschaffen, dann kann man auch die Preise senken und es lohnt sich trotzdem noch für den Unternehmer, Waren anzubieten und nicht um jeden Pfennig zu feilschen bei den Lieferanten.
Die wehren sich durch geringere Qualität, was auch nicht der Sinn der Sache ist.

wtf
28.07.2006, 19:32
Einen Telepolisartikel sollte man grundsätzlich nicht ernstnehmen. Dann lieber eine Verlautbarung der Roten Khmer.