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Vollständige Version anzeigen : Leo Clubs, Rotaracts und wie sie alle heißen



MarekD
26.07.2006, 08:23
Hallo,

ich war vor kurzem auf einem so genannten "Running dinner" ausgeführt von einem Rotaract Club.

Das Essen und die Gesellschaft war auf den ersten Blick auch recht angenehm. Bis man zu politischen Ansichten kam und Gesprächen über Arm und Reich. Es ist ja klar, daß in solchen Clubs der Nachwuchs für die High Society herangezogen wird. Aber: Was haben diese ganzen Organisationen für einen Sinn? Sind sie doch Verwandt mit Freimaurern, Rosenkreuzern etc.?

Wer weiß genaues? Auch über Ziele usw.?

Ich wurde ja herzlich eingeladen mitzumachen, habe aber dankend abgelehnt. Das sieht mir alles nicht ganz koscher aus.

Misteredd
26.07.2006, 08:34
Rotaracts kenne ich nicht, Rotarier aber ganz gut. Das sind unkomplizierte Verbindungen von Geschäftsleuten, um Vitmani B zu pflegen. Natürlich ist das auch Lobbyismus. Der Lions-Club gehört auch dazu.

Freimaurer wollen die Welt verbessern und haben meine Hochachtung, da sie das auch tatsächlich tun.

Rosenkreutzer sind eine seltsame Sekte.

MarekD
26.07.2006, 08:41
Mir gefällt diese Elitenbildung einfach nicht.

Beispiel: Ein Leoclub Mitglied erzählt mir über die tollen Dinge, die man in solch einem Club machen kann:

Ich: Ich habe euch einmal gesehen, als ihr im Teegut Leute angesprochen habt, sie sollten doch ein Teil mehr kaufen, damit ihr es den ...Tafeln spenden könnt.

Er (stolz): Ja, das machen wir häufiger.

Ich: Macht ihr auch sonst noch etwas anderes als Menschen zu nötigen, Spenden zu erbringen?

Er: Nein, eigentlich sind das unsere einzigen Aktivitäten.

Ich weiß, daß manche auf Veranstaltungen des Lions-Clubs auch Servicetätigkeiten übernehmen. Aber ich denke, das sind Dinge für die man nicht einen solchen Club gründen muß.

Misteredd
26.07.2006, 08:46
Das kann man immer so und so sehen. Man kann normal vor sich hin leben oder aber sich einen Bekanntenkreis, ein Netzwerk aufbauen, das man sich erarbeiten muss und für das man viel Zeit aufwendet. Zum Schluss ist das wieder ein Unterschied von Akteuren und Neidern.

Drosselbart
26.07.2006, 08:49
Netzwerke zur Förderung von Karriere und Geschäftsbeziehungen.

MarekD
26.07.2006, 08:54
Das kann man immer so und so sehen. Man kann normal vor sich hin leben oder aber sich einen Bekanntenkreis, ein Netzwerk aufbauen, das man sich erarbeiten muss und für das man viel Zeit aufwendet. Zum Schluss ist das wieder ein Unterschied von Akteuren und Neidern.

Glaubst du wirklich, daß es sich um viel Arbeit handelt?

Meiner Meinung nach sind es doch die Kinder der Mitglieder von Lions und Rotary, die in solchen Organisationen Mitglied sind.

Denen wird schon alles vorgemacht.

Ich bin halt gegen eien Elitenbildung. Meiner meinung nach ist das eine Gefahr für die Demokratie, bzw. hat in einer Demokratie gar nichts zu suchen.

Aber darum geht es nicht. Ich habe beim googeln halt gelesen, daß diese Clubs von Hochgradfreimaurern gegründet wurden. Das ist das Interessante.

wtf
26.07.2006, 09:21
Ich bin Mitglied in einem Lions Club. Es trifft zu, daß es sich um eine Art Elite handelt (überwiegend Akademiker, nicht akut von Hartz4 bedroht) .

Mir gefällt besonders dabei, daß man (auch dank Beziehungen) mit viel Gutes tun kann, wozu ein Einzelner nicht in der Lage ist. Durch Veranstaltungen (sog. Activites) wird das Geld für die Wohltaten generiert. Es ist also nicht so, daß von den Mitgliedern selbst die Kohle bereitgestellt, sondern bei Veranstaltungen erarbeitet wird.

Leos heißt übrigens die Jugendorganisation der Lions.

Wer mal schauen möchte: http://www.lions.de/

MarekD
26.07.2006, 09:25
Ich bin Mitglied in einem Lions Club. Es trifft zu, daß es sich um eine Art Elite handelt (überwiegend Akademiker, nicht akut von Hartz4 bedroht) .

Mir gefällt besonders dabei, daß man (auch dank Beziehungen) mit viel Gutes tun kann, wozu ein Einzelner nicht in der Lage ist. Durch Veranstaltungen (sog. Activites) wird das Geld für die Wohltaten generiert. Es ist also nicht so, daß von den Mitgliedern selbst die Kohle bereitgestellt, sondern bei Veranstaltungen erarbeitet wird.

'Ja, das habe ich auch schon gehört. Du hast es wahrscheinlich schon gemerkt: Ich habe schlechte Erfahrungen mit mitgliedern von Lions Clubs gemacht. Zum einen konnten diese nicht verstehen, daß ich gegen Elitenbildung bin, zum anderen, daß ich nicht wenigstens den Adligen Namen meiner Mutter an den bürgerlichen meines Vaters dranhänge.

Nachdem ich meine Abneigung gegen diese Clubs auch deutlich zum Ausdruck brachte durfte ich mich auch noch von meiner Beziehung verabschieden, da solche Clubs wohl immer untereinander verbandelt sind. Und ich passe da einfach nicht rein. Von meinem eigenen Standpunkt aus gesehen.

Gleichwohl ist es Anerkennenswert, wenn Spenden gesammelt werden und etwas für Bedürftige getan wird. Allerdings: Muß ich dafür Mitglied in solch einem Club sein?

wtf
26.07.2006, 09:29
Nein. Wer hat das gesagt?

MarekD
26.07.2006, 09:30
Nein. Wer hat das gesagt?

Niemand. Deshalb stelle ich ja solche Clubs in Frage.

Misteredd
26.07.2006, 09:33
Es wird immer Gruppenbildung geben, wer möchte da etwas dagegen haben?

Ich verstehe nicht, warum das immer als negative Elitenbildung bezeichnet wird. Wieso soll das eine Gefahr für die Demokratie sein?

Heisst das dann, dass sich nur Nicht-Eliten zu organisierten Gruppen zusammenschliessen sollen, also Looser-Verbände ja, aber ja keine Winner-Verbände?

MarekD
26.07.2006, 09:35
In einer Demokratie, in der jeder Mensch durch Geburt gleich zu sein hat, ist eine Elite in welcher Form auch immer nicht nötig. Ergo ist auch keine Gruppenbildung, egal ob von Gewinnern oder Verlierern nötig.

Elite setzt sich immer über die anderen Hinweg, will etwas besseres sein. Das lehne ich ab.

SLOPPY
26.07.2006, 09:36
Ich bin Mitglied in einem Lions Club. Es trifft zu, daß es sich um eine Art Elite handelt (überwiegend Akademiker, nicht akut von Hartz4 bedroht) .
Mir gefällt besonders dabei, daß man (auch dank Beziehungen) mit viel Gutes tun kann, wozu ein Einzelner nicht in der Lage ist. Durch Veranstaltungen (sog. Activites) wird das Geld für die Wohltaten generiert. Es ist also nicht so, daß von den Mitgliedern selbst die Kohle bereitgestellt, sondern bei Veranstaltungen erarbeitet wird.Leos heißt übrigens die Jugendorganisation der Lions.Wer mal schauen möchte: http://www.lions.de/

Ich bin Mitglied im örtlichen Sportverein und natürlich bei den Jägern. Wie üblich dienen diese Vereinigungen nicht nur dem Freizeitvergnügen, sondern bilden oftmals einen ausgezeichneten Mix von Verbindungen vielfältiger Art. So sind die Mitgliedsbeiträge dort bestens angelegt und erweisen sich ein ums andere mal als "hochverzinzlicher" als jede Bankanlage...:D

Wer sowas nicht will und diese kleinen flexiblen Netzwerke als elitenbildend ablehnt, soll es bleiben lassen. Doch ohne Beziehungen und ohne Eliten geht nunmal nichts.

MarekD
26.07.2006, 09:40
Ich bin Mitglied im örtlichen Sportverein und natürlich bei den Jägern. Wie üblich dienen diese Vereinigungen nicht nur dem Freizeitvergnügen, sondern bilden oftmals einen ausgezeichneten Mix von Verbindungen vielfältiger Art. So sind die Mitgliedsbeiträge dort bestens angelegt und erweisen sich ein ums andere mal als "hochverzinzlicher" als jede Bankanlage...:D

Wer sowas nicht will und diese kleinen flexiblen Netzwerke als elitenbildend ablehnt, soll es bleiben lassen. Doch ohne Beziehungen und ohne Eliten geht nunmal nichts.


Sehe ich anders. Ich habe z.B. ohne Beziehungen, aus einer Mittelklassefamilie kommend Abitur gemacht, es ohne Beziehnungen bis zum Offizier gebracht, habe ohne Beziehungen studiert und arbeite ohne Beziehungen an einer wichtigen Doktorarbeit. Gut, natürlcih habe ich einen Doktorvater gefunden.

Mitglied in einem Verein bin ich auch. Einem deutsch-polnischen Versöhnungsverein. Aber deshalb zähle ich mich nicht zur Elite. Will ich auch gar nicht

Misteredd
26.07.2006, 10:00
Es führen viele Wege nach Rom. Warum soll man sich nicht in gleichgesinnten Gruppen zusammentun?

Warum bezeichnest Du solche Gruppen sofort als Elite?

MarekD
26.07.2006, 10:09
Es führen viele Wege nach Rom. Warum soll man sich nicht in gleichgesinnten Gruppen zusammentun?

Warum bezeichnest Du solche Gruppen sofort als Elite?

Wie gesagt: Aus eigener Anschauung. Ich hatte das Gefühl, daß sie sich als was besseres empfinden, daß ich bei ihnen nur geduldet war, weil meine mutter Adlig ist und weil ich selber studierte. Trotzdem merkte man das Naserümpfen wenn herauskam, das weder mein Vater noch meine Mutter studiert haben. Da habe ich für mcih halt den Schluß gezogen, daß das nichts für mich ist.

Elitebildung, Abhebung von anderen und sich über diese stellen halte ich für gefährlich.

Misteredd
26.07.2006, 10:13
OK, was Du ablehnst ist Arroganz - nichts anderes! Das ist ok!

MarekD
26.07.2006, 10:15
OK, was Du ablehnst ist Arroganz - nichts anderes! Das ist ok!

Schön, daß Du das so siehst. Und gerade dafür sind die Jugendorganisationen dieser Clubs ein Sammelsurium.

Misteredd
26.07.2006, 10:40
Schön, daß Du das so siehst. Und gerade dafür sind die Jugendorganisationen dieser Clubs ein Sammelsurium.

Spinner und Arschlöcher gibt es überall! Pick Dir die guten Menschen raus und versuch selbst einer zu sein. So ist eben diese Welt!

Jammern und Wehklagen nutzt nichts!

MarekD
26.07.2006, 10:42
Spinner und Arschlöcher gibt es überall! Pick Dir die guten Menschen raus und versuch selbst einer zu sein. So ist eben diese Welt!

Jammern und Wehklagen nutzt nichts!

Sehe ich auch so.

dr-esperanto
28.07.2006, 07:07
Hallo,

ich war vor kurzem auf einem so genannten "Running dinner" ausgeführt von einem Rotaract Club.

Das Essen und die Gesellschaft war auf den ersten Blick auch recht angenehm. Bis man zu politischen Ansichten kam und Gesprächen über Arm und Reich. Es ist ja klar, daß in solchen Clubs der Nachwuchs für die High Society herangezogen wird. Aber: Was haben diese ganzen Organisationen für einen Sinn? Sind sie doch Verwandt mit Freimaurern, Rosenkreuzern etc.?

Wer weiß genaues? Auch über Ziele usw.?

Ich wurde ja herzlich eingeladen mitzumachen, habe aber dankend abgelehnt. Das sieht mir alles nicht ganz koscher aus.




Rotary und Lions sind amerikanische Freimaurer-Gründungen von vor etwa 100 Jahre (ich glaube 1909). Beide Gründer waren Freimaurer, was aber eigentlich nicht viel sagen muss, da in den USA sowieso alles von den Logen oder aber von Kirchen bestimmt wird.
Vermutlich ging es bei der Schaffung dieser Vorbauten darum, die Honoratioren der Städte zusammenzuhaben, sodass der Ortsclubvorsteher sich dann ab und an einen fähigen Freimaurer-Lehrling herauskucken kann. Ähnlich machen es ja unsere katholischen Orden, die vor allem deshalb Privatschulen betreiben, um sich die pfiffigsten Schüler für den Orden zu sichern.

wtf
21.08.2007, 10:19
Ich verstehe Dein Problem nicht. Niemand ist gezwungen, dort mitzumachen oder irgendetwas zu spenden ("Nötigung").