Madday
16.07.2006, 12:26
15. Juli 2006 - Drei Jahre lang hatte die britische Journalistin Melanie Phillips einen Verlag für ihr Buch über die multikulturelle Bedrohung in Großbritannien gesucht. [...]
WELT online: Miss Phillips, warum gewinnt der Westen den Konflikt mit dem Terror nicht?
Phillips: Was das britische Establishment nicht kapiert, ist, daß der Konflikt religiöse Wurzeln hat. Es bevorzugt Entschuldigungen für Terroristen zu suchen, die dazu führen, daß das Establishment sich am Ende selber die Schuld gibt. Danach wären Muslime Opfer von Vorurteile, Fremdenfeindlichkeit, Armut oder Außenpolitik Unsere Gesellschaft ist paralysiert von der Doktrin des Multikulturalismus. Wenn man eine Minderheit kritisiert, dann angeblich nur, weil man Vorurteile hat. Zudem verstehen viele Engländer den religiösen Fanatismus nicht.
[...]
WELT online: Überschätzen Sie den Islamismus nicht? Es gab immer wieder Phasen der Gewalt. Die Rote Armee Fraktion und Rote Brigaden standen in den siebziger Jahren auch für eine Radikalisierung in der Gesellschaft und erfuhren Unterstützung durch Professoren und junge Menschen. Den Umsturz der westlichen Welt hatten auch sie nicht geschafft.
Phillips: Ich sehe das komplett anders. Der Westen unterschätzt den Islamismus. Es ist komplett absurd, das, was die islamische Brüderschaft schreibt und sagt, nicht für voll zu nehmen. Was dort gepredigt wird, führen die Terroristen aus.
[...]
WELT online: Warum gelingt es uns nicht, Muslimen, die hier aufwachsen, unsere westlichen Werte wie Meinungsfreiheit, gleiche Rechte von Mann und Frau und Toleranz schmackhaft zu machen?
Phillips: Ich glaube, daß es zu einer schleichenden Radikalisierung in den vergangenen Jahren gekommen ist, die kaum einer bemerkt hat. Diese Radikalisierung hat zwei Wurzeln: Zum einen kamen nach dem Afghanistan-Krieg mit der Sowjetunion viele Muslime Ende der achtziger Jahre nach England, die zu radikal für ihr Heimatland waren und etablierten Großbritannien als ihr führendes Zentrum für al-Qaida in Europa. Zum anderen wurden muslimische Einrichtungen Ende der siebziger Jahre von radikalen Organisationen übernommen, die vor allem von Saudi-Arabien finanziert wurden. All das hat eine unbekannte Zahl von jungen Muslimen radikalisiert. Ihnen wurde die Ideologie des Dschihads gepredigt, wonach westliche Werte korrupt und unislamisch sind. Sie wurden für den heiligen Krieg erzogen.
http://www.welt.de/data/2006/07/15/961238.html
Aus der multikulturellen Gefahr aus GB könnte sich irgendwann eine EU-weite entwickeln, wenn sie nicht schon ansatzweise vorhanden ist.
WELT online: Miss Phillips, warum gewinnt der Westen den Konflikt mit dem Terror nicht?
Phillips: Was das britische Establishment nicht kapiert, ist, daß der Konflikt religiöse Wurzeln hat. Es bevorzugt Entschuldigungen für Terroristen zu suchen, die dazu führen, daß das Establishment sich am Ende selber die Schuld gibt. Danach wären Muslime Opfer von Vorurteile, Fremdenfeindlichkeit, Armut oder Außenpolitik Unsere Gesellschaft ist paralysiert von der Doktrin des Multikulturalismus. Wenn man eine Minderheit kritisiert, dann angeblich nur, weil man Vorurteile hat. Zudem verstehen viele Engländer den religiösen Fanatismus nicht.
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WELT online: Überschätzen Sie den Islamismus nicht? Es gab immer wieder Phasen der Gewalt. Die Rote Armee Fraktion und Rote Brigaden standen in den siebziger Jahren auch für eine Radikalisierung in der Gesellschaft und erfuhren Unterstützung durch Professoren und junge Menschen. Den Umsturz der westlichen Welt hatten auch sie nicht geschafft.
Phillips: Ich sehe das komplett anders. Der Westen unterschätzt den Islamismus. Es ist komplett absurd, das, was die islamische Brüderschaft schreibt und sagt, nicht für voll zu nehmen. Was dort gepredigt wird, führen die Terroristen aus.
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WELT online: Warum gelingt es uns nicht, Muslimen, die hier aufwachsen, unsere westlichen Werte wie Meinungsfreiheit, gleiche Rechte von Mann und Frau und Toleranz schmackhaft zu machen?
Phillips: Ich glaube, daß es zu einer schleichenden Radikalisierung in den vergangenen Jahren gekommen ist, die kaum einer bemerkt hat. Diese Radikalisierung hat zwei Wurzeln: Zum einen kamen nach dem Afghanistan-Krieg mit der Sowjetunion viele Muslime Ende der achtziger Jahre nach England, die zu radikal für ihr Heimatland waren und etablierten Großbritannien als ihr führendes Zentrum für al-Qaida in Europa. Zum anderen wurden muslimische Einrichtungen Ende der siebziger Jahre von radikalen Organisationen übernommen, die vor allem von Saudi-Arabien finanziert wurden. All das hat eine unbekannte Zahl von jungen Muslimen radikalisiert. Ihnen wurde die Ideologie des Dschihads gepredigt, wonach westliche Werte korrupt und unislamisch sind. Sie wurden für den heiligen Krieg erzogen.
http://www.welt.de/data/2006/07/15/961238.html
Aus der multikulturellen Gefahr aus GB könnte sich irgendwann eine EU-weite entwickeln, wenn sie nicht schon ansatzweise vorhanden ist.