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Vollständige Version anzeigen : Nie diesen Krieg!



Waldgänger
15.07.2006, 16:15
In diesem Thread möchte ich einen Aufsatz von Gustav Sondermann veröffentlichen, der am 15. März 1929 in der von Friedrich Hielscher geführten befreiungsnationalistischen Zeitschrift "Das Dritte Reich" veröffentlich wurde, aber heutzutage höchste Gültigkeit besitzt.

(Anmerk: Nicht zu verwechseln mit Goebbels Organ "Das Dritte Reich"
die Hielschergruppe war Gegner des Nationalsozialismus und leistete in der Zeit der NS-Herrschaft aktiven Widerstand.)

Richard Schapke schrieb dazu:

"Wir gestatteten uns, den Aufsatz geringfügig zu bereinigen und den politischen Gegebenheiten des globalisierungskapitalistischen Weltsystems anzupassen. Ursprünglich richtete Sondermanns Agitation sich gegen die westlichen Führungsmächte Großbritannien und Frankreich, deren Hegemonie jedoch spätestens mit dem Zweiten Weltkrieg derjenigen der USA gewichen ist. Folgerichtig haben wir den Adressaten von Großbritannien und Frankreich in die Vereinigten Staaten umgeändert, an die Stelle des Völkerbundes tritt die UNO. Hintergrund das Aufsatzes war die Sorge, Deutschland könnte sich an einem vom Westen betriebenen Interventionskrieg gegen die Sowjetunion beteiligen, der in wirtschaftlicher wie politischer Hinsicht deutschen Interessen diametral zuwiderlaufen würde."
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Nie diesen Krieg!

Ein Höllenspaß! So was zu schreiben! Alte Soldaten, die niemals zu Kreuze gekrochen sind, die das Banner aufgeworfen haben wider allen Altweiberpazifismus - also auch - Pazifisten?

Gemach, alter Junge! Wir schreien nicht: Nie wieder Krieg!, weil wir weder die Freiheit noch die Narrheit zu diesem Geschrei aufbringen. Aber wir stecken ein Banner hoch, dass man es hören soll:


Nie diesen Krieg, den Krieg, der sich heute zusammenbraut aus den Giftküchen der Weststaaten und zu dem wir Schlachtfeld und Kanonenfutter liefern sollen! Nie diesen Krieg der westlichen Zivilisationsstaaten, geführt mit deutschen Söldnern!

Ebenso wie heute die deutsche Innen- und Sozialpolitik vom Dienstbotenstandpunkt aus geführt wird, ebenso herrscht in der Außenpolitik die Gesinnung des Hausknechtes. Lieber als Hausknecht und Prügeljunge im reichen Hause des Räubers wie als stürmender Führer der Entrechteten draußen vor den Toren! Recht so! Man hat sich an den Tisch der großen Staaten gesetzt und diese hohle, großmannssüchtige Lüge bezahlen wir Tag für Tag mit neuen Prügeln und der Schande ewig neuer Lüge. Immer enger sitzt uns der eiserne Halskragen der westlichen ‚Freundschaft‘ um die Gurgel. Für Strohhalme, für windige Lügenbeuteleien verkaufen wir uns immer unlöslicher der Front, die der Amerikaner zäh und zielbewusst aufbaut. Recht so! Spielt nur diesem blinden Volke euer schurkisches Narrentheater im Bundestag vor, dass es vor Staunen das Maul nicht mehr zubringt, derweilen kann der geheime Schacher in Brüssel und New York ungestört betrieben werden!

Man wird unseren sogenannten Vertretern alles versprechen, jede Erleichterung: Waffen, Mandate, Land, Export, Geld, ja besonders Geld (gepumptes Geld, natürlich! auf Zinsen, natürlich!) - und man wird sich unsererseits den hehren liberalen Ideen der Weststaaten nicht mehr verschließen! Nicht wahr, deutsche Jugend, du wirst es ja selbst einsehen: Europa ist in Gefahr durch den Rückfall in asiatische Greuel! Die europäische Kultur, die Zivilisation der Weißen ist in Gefahr!

Die deutsche Republik - nein, das Vaterland ist in Gefahr! Nicht wahr, deutsche Jugend, noch lebt in dir der hehre Idealismus, der sich entflammt an dem Gedanken des Schutzes deiner heiligsten Güter! Auf, deutsche Jugend, an die Gewehre, die man zwar deinen Vätern im Kampf um Heim und Herd abgemogelt hat, die man dir aber großmütig, wie immer, jetzt wieder geben wird! Auf, an die Gewehre!

So wird man rufen und locken und plötzlich werden Männer, die in Deutschlands Todesstunden kein Vaterland kannten, das Schlucken bekommen und vor Rührung patriotische Tränen vergießen. Man wird beobachten, wie die Hände, die bislang den Altweiberpazifismus finanzierten, es verstehen, kriegerische Transaktionen zu machen. Und der ganze Journalistenunrat einer verlogenen Kriegsromantik wird aus den Spalten herausstinken, die für Deutschlands Notzeit nur ein schiefmäuliges Höhnen hatte.

Mögen sie! Recht so! Einmal muss die Entscheidung kommen, einmal muss Deutschlands Jugend zeigen, ob sie aus einer Leidenszeit, wie sie noch nie eine Jugend durchlitten, den rechten Blick und die rechte Nüchternheit gewonnen hat. Dann wird sich zeigen - und es wird Deutschlands letzte freie Entscheidung sein! - ob die deutsche Jugend den Mut findet aufzustehen und den girrenden und lockenden Tönen voll Hohn entgegenzurufen:

Europa? Was ist uns Europa? Was war denn euch Europa, als ihr die wilden Horden des ganzen Erdballes gegen uns hetztet? Soll Frankreich Europa sein? Und England? Selbst eure famosen Paneuropäer rechnen England nicht mehr zu Europa! Europäische Zivilisation?! Wir haben sie in den Gefangenenhöllen, in den Konzentrationslagern kennen gelernt! Zehntausende Gräber warnen uns vor eurer Zivilisation!

Christentum? Euer Bibeleinband ist brüchig geworden, Gentlemen! Es schaut die Baumwolle an allen Ecken und Enden hervor, er ist fleckig geworden vom Öl eurer Ölgesellschaften und klebt vom Blut gemarterter Völkerschaften!

Vaterland? Seltsam, wie die ehrenfesten Männer immer wieder dieses Wort, diese neun Buchstaben entdecken, wenn es gilt etwas zu verdienen! Seltsam diese Fixigkeit, mit der sie dem Text ihrer Aktienpapiere die patriotische Melodie unterzuschieben wissen!

Bei Gott, trügen wir nicht das Vaterland, ja das Vaterland in unserem Blute, wären wir nicht wir selbst, wir, unsere Vorfahren und unsere Kinder das Vaterland, es könnte uns ekeln bei diesem geschändeten und tausendfach verratenen Wort ‚Vaterland‘!

Aber wir werden euer patriotisch Schelmenlied nicht mitsingen, uns sind andere Weisen und Lieder gewachsen in diesen Jahren des Leides, Lieder, vor denen ihr zittern sollt, denn sie werden eurer Zwingherrschaft ein Ende bereiten!

Wir pfeifen auf euer Europa! Wir pfeifen auf euer Vaterland, auf euer Christentum und eure Kultur, denn wir haben unter diesen euren Lügen zu viel Greuel, zu viele Verbrechen gesehen, als dass wir nicht wüssten: alles, was von euch kommt, ist Tod und Lüge! Alles, was ihr uns schenkt, ist Gift und Verrat!

Als unsere Väter uns verließen und unsere Freunde uns verrieten, kam über uns die Not der Verlassenheit und wir sahen in der Wüste unserer Einsamkeit nicht mehr das Vaterland und nicht mehr Christentum! Aber wir danken dieser Not, denn sie hat uns sehend gemacht, sehend für unsere große Aufgabe.

Uns gelüstet nicht nach eurem Krieg für Baumwolle und Öl. Wir sind keine Reisläufer, wie jene alten Schweizer, die erst ihr herrliches Reich vertan und dann sich als Landsknechte dem Meistbietenden verkauft haben. Wir werden jeden Krieg sabotieren, der deutsche Männer zum Kanonenfutter erniedrigen will. Gut, dass wir gelernt haben, wie man defaitistisch den Krieg lähmt! Ein Witz der Weltgeschichte, dass uns jene Männer es vormachten, die heute als betrogene Betrüger im Namen des westlichen Kapitalismus: Nie wieder Krieg! schreien und den nächsten Krieg, den Krieg der Banken und Börsen, mit vorbereiten helfen!


Kameraden, aufgepasst!



Nie diesen Krieg!

Tomsax
15.07.2006, 23:19
In diesem Thread möchte ich einen Aufsatz von Gustav Sondermann veröffentlichen, der am 15. März 1929 in der von Friedrich Hielscher geführten befreiungsnationalistischen Zeitschrift "Das Dritte Reich" veröffentlich wurde, aber heutzutage höchste Gültigkeit besitzt.

(Anmerk: Nicht zu verwechseln mit Goebbels Organ "Das Dritte Reich"
die Hielschergruppe war Gegner des Nationalsozialismus und leistete in der Zeit der NS-Herrschaft aktiven Widerstand.)

Richard Schapke schrieb dazu:

"Wir gestatteten uns, den Aufsatz geringfügig zu bereinigen und den politischen Gegebenheiten des globalisierungskapitalistischen Weltsystems anzupassen. Ursprünglich richtete Sondermanns Agitation sich gegen die westlichen Führungsmächte Großbritannien und Frankreich, deren Hegemonie jedoch spätestens mit dem Zweiten Weltkrieg derjenigen der USA gewichen ist. Folgerichtig haben wir den Adressaten von Großbritannien und Frankreich in die Vereinigten Staaten umgeändert, an die Stelle des Völkerbundes tritt die UNO. Hintergrund das Aufsatzes war die Sorge, Deutschland könnte sich an einem vom Westen betriebenen Interventionskrieg gegen die Sowjetunion beteiligen, der in wirtschaftlicher wie politischer Hinsicht deutschen Interessen diametral zuwiderlaufen würde."
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Nie diesen Krieg!

Ein Höllenspaß! So was zu schreiben! Alte Soldaten, die niemals zu Kreuze gekrochen sind, die das Banner aufgeworfen haben wider allen Altweiberpazifismus - also auch - Pazifisten?

Gemach, alter Junge! Wir schreien nicht: Nie wieder Krieg!, weil wir weder die Freiheit noch die Narrheit zu diesem Geschrei aufbringen. Aber wir stecken ein Banner hoch, dass man es hören soll:


Nie diesen Krieg, den Krieg, der sich heute zusammenbraut aus den Giftküchen der Weststaaten und zu dem wir Schlachtfeld und Kanonenfutter liefern sollen! Nie diesen Krieg der westlichen Zivilisationsstaaten, geführt mit deutschen Söldnern!

Ebenso wie heute die deutsche Innen- und Sozialpolitik vom Dienstbotenstandpunkt aus geführt wird, ebenso herrscht in der Außenpolitik die Gesinnung des Hausknechtes. Lieber als Hausknecht und Prügeljunge im reichen Hause des Räubers wie als stürmender Führer der Entrechteten draußen vor den Toren! Recht so! Man hat sich an den Tisch der großen Staaten gesetzt und diese hohle, großmannssüchtige Lüge bezahlen wir Tag für Tag mit neuen Prügeln und der Schande ewig neuer Lüge. Immer enger sitzt uns der eiserne Halskragen der westlichen ‚Freundschaft‘ um die Gurgel. Für Strohhalme, für windige Lügenbeuteleien verkaufen wir uns immer unlöslicher der Front, die der Amerikaner zäh und zielbewusst aufbaut. Recht so! Spielt nur diesem blinden Volke euer schurkisches Narrentheater im Bundestag vor, dass es vor Staunen das Maul nicht mehr zubringt, derweilen kann der geheime Schacher in Brüssel und New York ungestört betrieben werden!

Man wird unseren sogenannten Vertretern alles versprechen, jede Erleichterung: Waffen, Mandate, Land, Export, Geld, ja besonders Geld (gepumptes Geld, natürlich! auf Zinsen, natürlich!) - und man wird sich unsererseits den hehren liberalen Ideen der Weststaaten nicht mehr verschließen! Nicht wahr, deutsche Jugend, du wirst es ja selbst einsehen: Europa ist in Gefahr durch den Rückfall in asiatische Greuel! Die europäische Kultur, die Zivilisation der Weißen ist in Gefahr!

Die deutsche Republik - nein, das Vaterland ist in Gefahr! Nicht wahr, deutsche Jugend, noch lebt in dir der hehre Idealismus, der sich entflammt an dem Gedanken des Schutzes deiner heiligsten Güter! Auf, deutsche Jugend, an die Gewehre, die man zwar deinen Vätern im Kampf um Heim und Herd abgemogelt hat, die man dir aber großmütig, wie immer, jetzt wieder geben wird! Auf, an die Gewehre!

So wird man rufen und locken und plötzlich werden Männer, die in Deutschlands Todesstunden kein Vaterland kannten, das Schlucken bekommen und vor Rührung patriotische Tränen vergießen. Man wird beobachten, wie die Hände, die bislang den Altweiberpazifismus finanzierten, es verstehen, kriegerische Transaktionen zu machen. Und der ganze Journalistenunrat einer verlogenen Kriegsromantik wird aus den Spalten herausstinken, die für Deutschlands Notzeit nur ein schiefmäuliges Höhnen hatte.

Mögen sie! Recht so! Einmal muss die Entscheidung kommen, einmal muss Deutschlands Jugend zeigen, ob sie aus einer Leidenszeit, wie sie noch nie eine Jugend durchlitten, den rechten Blick und die rechte Nüchternheit gewonnen hat. Dann wird sich zeigen - und es wird Deutschlands letzte freie Entscheidung sein! - ob die deutsche Jugend den Mut findet aufzustehen und den girrenden und lockenden Tönen voll Hohn entgegenzurufen:

Europa? Was ist uns Europa? Was war denn euch Europa, als ihr die wilden Horden des ganzen Erdballes gegen uns hetztet? Soll Frankreich Europa sein? Und England? Selbst eure famosen Paneuropäer rechnen England nicht mehr zu Europa! Europäische Zivilisation?! Wir haben sie in den Gefangenenhöllen, in den Konzentrationslagern kennen gelernt! Zehntausende Gräber warnen uns vor eurer Zivilisation!

Christentum? Euer Bibeleinband ist brüchig geworden, Gentlemen! Es schaut die Baumwolle an allen Ecken und Enden hervor, er ist fleckig geworden vom Öl eurer Ölgesellschaften und klebt vom Blut gemarterter Völkerschaften!

Vaterland? Seltsam, wie die ehrenfesten Männer immer wieder dieses Wort, diese neun Buchstaben entdecken, wenn es gilt etwas zu verdienen! Seltsam diese Fixigkeit, mit der sie dem Text ihrer Aktienpapiere die patriotische Melodie unterzuschieben wissen!

Bei Gott, trügen wir nicht das Vaterland, ja das Vaterland in unserem Blute, wären wir nicht wir selbst, wir, unsere Vorfahren und unsere Kinder das Vaterland, es könnte uns ekeln bei diesem geschändeten und tausendfach verratenen Wort ‚Vaterland‘!

Aber wir werden euer patriotisch Schelmenlied nicht mitsingen, uns sind andere Weisen und Lieder gewachsen in diesen Jahren des Leides, Lieder, vor denen ihr zittern sollt, denn sie werden eurer Zwingherrschaft ein Ende bereiten!

Wir pfeifen auf euer Europa! Wir pfeifen auf euer Vaterland, auf euer Christentum und eure Kultur, denn wir haben unter diesen euren Lügen zu viel Greuel, zu viele Verbrechen gesehen, als dass wir nicht wüssten: alles, was von euch kommt, ist Tod und Lüge! Alles, was ihr uns schenkt, ist Gift und Verrat!

Als unsere Väter uns verließen und unsere Freunde uns verrieten, kam über uns die Not der Verlassenheit und wir sahen in der Wüste unserer Einsamkeit nicht mehr das Vaterland und nicht mehr Christentum! Aber wir danken dieser Not, denn sie hat uns sehend gemacht, sehend für unsere große Aufgabe.

Uns gelüstet nicht nach eurem Krieg für Baumwolle und Öl. Wir sind keine Reisläufer, wie jene alten Schweizer, die erst ihr herrliches Reich vertan und dann sich als Landsknechte dem Meistbietenden verkauft haben. Wir werden jeden Krieg sabotieren, der deutsche Männer zum Kanonenfutter erniedrigen will. Gut, dass wir gelernt haben, wie man defaitistisch den Krieg lähmt! Ein Witz der Weltgeschichte, dass uns jene Männer es vormachten, die heute als betrogene Betrüger im Namen des westlichen Kapitalismus: Nie wieder Krieg! schreien und den nächsten Krieg, den Krieg der Banken und Börsen, mit vorbereiten helfen!


Kameraden, aufgepasst!



Nie diesen Krieg!

Ein schöner Aufsatz, auch wenn er von vielen nicht gelesen und von noch Wenigeren verstanden sein wird.

Waldgänger
15.07.2006, 23:37
Ein schöner Aufsatz, auch wenn er von vielen nicht gelesen und von noch Wenigeren verstanden sein wird.

Was mir klar ist, aber man sollte nichts unversucht lassen und zum Nachdenken anregen, auch wenn sich niemand dazu bereit erklärt.

Drosselbart
16.07.2006, 00:21
Habe diesen Essay vor Jahren auf www.die-kommenden.de gelesen. Hat nichts von seiner Gültigkeit verloren.

Waldgänger
16.07.2006, 00:36
Habe diesen Essay vor Jahren auf www.die-kommenden.de gelesen. Hat nichts von seiner Gültigkeit verloren.

Na, dann frag dich mal woher ich es habe....:cool:

Luzifers Freund
16.07.2006, 09:23
Wenn "Nie wieder diesen Krieg", welchen Krieg dann? Kein Krieg lohnt sich zu führen. Krieg ist Mord. Krieg bedeutet die Auslöschung von Leben. Somit ist jeder Krieg abzulehnen.

Krieg ist Mord.

Kenshin-Himura
16.07.2006, 13:37
Kein Krieg lohnt sich zu führen. Krieg ist Mord. Krieg bedeutet die Auslöschung von Leben. Somit ist jeder Krieg abzulehnen.

Krieg ist Mord.

Denkst du das denn wirklich? Durch Kriege wurden manchmal schon viele Leben gerettet, weil sie größeres Morden verhinderten. Der ehemalige Vorsitzende des Zentralrats der Juden, Paul Spiegel, sagte einmal:

,,Man kann nicht a priori gegen Krieg sein; die Konzentrationslager wurden nicht von Demonstranten geöffnet, sondern von der Roten Armee."

Und diese falsche Haltung warf er übrigens der Deutschen Bundesregierung im Zusammenhang mit dem Irak-Krieg vor.

Den Aufsatz von Waldgänger im Eingangs-Beitrag, lese ich gelegentlich durch.

Luzifers Freund
16.07.2006, 13:57
So hat jeder seine eigene Meinung. Eine Befreiung von zum Sterben verurteilten Kindern, Männern und Frauen würde ich nicht als Krieg bezeichnen.
Diese Frage eingehend und klärend zu diskutieren ist Mumpitz, weil der, der es gesagt hat nicht mehr antworten kann.

Rikimer
16.07.2006, 14:11
Denkst du das denn wirklich? Durch Kriege wurden manchmal schon viele Leben gerettet, weil sie größeres Morden verhinderten. Der ehemalige Vorsitzende des Zentralrats der Juden, Paul Spiegel, sagte einmal:

,,Man kann nicht a priori gegen Krieg sein; die Konzentrationslager wurden nicht von Demonstranten geöffnet, sondern von der Roten Armee."

Und diese falsche Haltung warf er übrigens der Deutschen Bundesregierung im Zusammenhang mit dem Irak-Krieg vor.

Den Aufsatz von Waldgänger im Eingangs-Beitrag, lese ich gelegentlich durch.
Nunja, Paul Spiegel hat dabei vergessen zu erwähnen das die Rote Armee die Konzentrationslager in der Sowjetunion leider nicht geöffnet hat. :(

Was wiederrum nur zeigt das eine primitive schwarz-weiß-Sicht meistens nicht angebracht ist bei politischen Betrachtungen und auch sonst so im Leben eines Menschen.

MfG

Rikimer

Kenshin-Himura
16.07.2006, 14:43
Habe ihn durchgelesen, ist ganz ok, doch: Die Schuld wird hier mal wieder nur den Eliten gegeben (USA, Reiche,...), und nicht, wie es sein müsste, der ganzen ,,Gesellschaft". In der Tat ist es heute noch immer aktuell, dass, insbesondere die Jugend, einen Aufschrei losstoßen muss, Probleme öffentlich anprangern muss. Dies würde ich jedoch nicht nur auf den Krieg beschränken, sondern zum Beispiel auch auf die Verschwendung von Ressourcen, dem lebensmüden Umgang mit den Finanzen, der Umweltzerstörung,...

Warum wird in dem Aufsatz eigentlich von ,,Bundestag" gesprochen? Den gab es doch damals noch gar nicht ? ?( ?( ?(

Krabat
16.07.2006, 14:54
Ein schöner Aufsatz, auch wenn er von vielen nicht gelesen und von noch Wenigeren verstanden sein wird.

Ich habe ihn nicht verstanden, obwohl ich mich ehrlich durch diesen Schwulst geackert habe. Erklär mir doch mal, um was es geht.

Sauerländer
16.07.2006, 17:08
Wenn "Nie wieder diesen Krieg", welchen Krieg dann? Kein Krieg lohnt sich zu führen. Krieg ist Mord. Krieg bedeutet die Auslöschung von Leben. Somit ist jeder Krieg abzulehnen.
Krieg ist Mord.
Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. (v. Clausewitz)

Und in diesem Sinne geht es in diesem Aufsatz darum, aufzuzeigen, dass man keineswegs Pazifist sein oder werden muss, um es rundheraus abzulehnen, dass der eigene Staat militärisch für andere Mächte den Büttel spielt bei der Verfolgung IHRER Interessen.
Es geht hier nicht darum, ob ein Krieg, bei dem deutsche Soldaten für "deutsche Interessen" bluten, gerechtfertigt ist (das wäre kontrovers zu diskutieren), sondern es geht darum, dass ein Krieg, bei dem deutsche Soldaten für FREMDE, auch nicht indirekt den eigenen positiv verwandte Interessen bluten, nicht gerechtfertigt sein kann.

Das ist ein wesentlicher Unterschied

Rikimer
16.07.2006, 17:43
Habe ihn durchgelesen, ist ganz ok, doch: Die Schuld wird hier mal wieder nur den Eliten gegeben (USA, Reiche,...), und nicht, wie es sein müsste, der ganzen ,,Gesellschaft". In der Tat ist es heute noch immer aktuell, dass, insbesondere die Jugend, einen Aufschrei losstoßen muss, Probleme öffentlich anprangern muss. Dies würde ich jedoch nicht nur auf den Krieg beschränken, sondern zum Beispiel auch auf die Verschwendung von Ressourcen, dem lebensmüden Umgang mit den Finanzen, der Umweltzerstörung,...

Warum wird in dem Aufsatz eigentlich von ,,Bundestag" gesprochen? Den gab es doch damals noch gar nicht ? ?( ?( ?(Nun, mit "der Gesellschaft" würdest du auch nur sehr ungenau adressieren, denn was ist die Gesellschaft? Es ist alles und nichts, nur ein im Grunde nichtssagender Begriff im Nebel.

Mir jedenfalls zeigt dieser eingangs geschriebene Text das es eigentlich nichts neues gibt, alles wiederholt sich von neuem. Der Fortschritt ist keiner, die Geschichte der Menschheit verläuft nicht linear positiv, sondern schwankt stagnierend in einem auf und ab. Während sich die Menschheit stets einzureden versucht es würde in Zukunft immer besser werden...

MfG

Rikimer

Waldgänger
16.07.2006, 18:53
Mir jedenfalls zeigt dieser eingangs geschriebene Text das es eigentlich nichts neues gibt, alles wiederholt sich von neuem. Der Fortschritt ist keiner, die Geschichte der Menschheit verläuft nicht linear positiv, sondern schwankt stagnierend in einem auf und ab. Während sich die Menschheit stets einzureden versucht es würde in Zukunft immer besser werden...

MfG

Rikimer

Das kann so gesehen werde, es zeigt ebenso die Illusion des linearen Geschichtsdenkens auf, welches dem bürgerlichen und modernen Denken entsprungen ist. Geschichte ist sphärisch bzw. zyklisch zu verstehen. Der "Fortschritt" ist naiver Optimismus der Aufklärung und eigentlich nur eine Verlagerung von Schwerpunkten.

Waldgänger
16.07.2006, 18:59
Habe ihn durchgelesen, ist ganz ok, doch: Die Schuld wird hier mal wieder nur den Eliten gegeben (USA, Reiche,...), und nicht, wie es sein müsste, der ganzen ,,Gesellschaft". In der Tat ist es heute noch immer aktuell, dass, insbesondere die Jugend, einen Aufschrei losstoßen muss, Probleme öffentlich anprangern muss. Dies würde ich jedoch nicht nur auf den Krieg beschränken, sondern zum Beispiel auch auf die Verschwendung von Ressourcen, dem lebensmüden Umgang mit den Finanzen, der Umweltzerstörung,...

Sondermann schrieb den Artikel 1929, er ging davon aus, dass das Bürgertum darangehen würde zusammen mit dem Westen einen Angriffskrieg gegen Sowjetrussland zu führen und deutsche Soldaten dabei ihren Blutzoll zahlen müssten (später kam es unter einer anderen Machtkonstellation dann leider so wie vorhergesehen). Natürlich hast du recht, dass der revolutionäre Geist der Jugend - den ich heutzutage dank der westlich-modernen Dekadenz und der Verpöbelung und Verbürgerlichung leider nicht sehe - alle Probleme in der Gesellschaft anprangern sollte, aber hier wird ein vornehmlich außenpolitisches Problem und die Verstrickung der Weimarer "Eliten" in das ideologische System des liberalistischen Westens angesprochen.



Warum wird in dem Aufsatz eigentlich von ,,Bundestag" gesprochen? Den gab es doch damals noch gar nicht ? ?( ?( ?(

Wie am Anfang geschrieben, Richard Schapke änderte den Artikel 2002 kurzerhand um und passte ihn den heutigen Verhältnissen an.

Krabat
16.07.2006, 19:35
Das kann so gesehen werde, es zeigt ebenso die Illusion des linearen Geschichtsdenkens auf, welches dem bürgerlichen und modernen Denken entsprungen ist. Geschichte ist sphärisch bzw. zyklisch zu verstehen. Der "Fortschritt" ist naiver Optimismus der Aufklärung und eigentlich nur eine Verlagerung von Schwerpunkten.

Klingt nach 45jährigen Soziologiestudenten. Keiner versteht irgendetwas außer ihm.

Der Avatar ist aber niedlich. So irgendwie, ja so irgendwie, wie soll ich sagen, soll ich sagen Narziß und Goldmund? :D

Irgendwie schwul.

Sauerländer
16.07.2006, 19:43
Klingt nach 45jährigen Soziologiestudenten. Keiner versteht irgendetwas außer ihm.
Nicht immer gleich von sich auf andere schließen, werter Krabat.:cool:

Rikimer
16.07.2006, 22:04
Klingt nach 45jährigen Soziologiestudenten. Keiner versteht irgendetwas außer ihm.

Der Avatar ist aber niedlich. So irgendwie, ja so irgendwie, wie soll ich sagen, soll ich sagen Narziß und Goldmund? :D

Irgendwie schwul.Das ist falsch. Ich habe Waldgänger sehr wohl verstanden und stimme dem von ihm geposteten Beitrag eingangs, sowie die nachfolgenden im allgemeinen gesehen zu.

Es verwundert mich eher, das du solche Verständnisschwierigkeiten hast... ?(

MfG

Rikimer

Herr Bratbäcker
16.07.2006, 22:50
Wenn "Nie wieder diesen Krieg", welchen Krieg dann? Kein Krieg lohnt sich zu führen. Krieg ist Mord. Krieg bedeutet die Auslöschung von Leben. Somit ist jeder Krieg abzulehnen.

Krieg ist Mord.
Durch Krieg kann Neues und Besseres entstehen. Ohne Krieg wären Adolf und das III. Reich nicht zu besiegen gewesen, oder?

Waldgänger
16.07.2006, 22:53
Durch Krieg kann Neues und Besseres entstehen. Ohne Krieg wären Adolf und das III. Reich nicht zu besiegen gewesen, oder?

Wie wurde schon in der Antike gesagt: "Der Krieg ist der Vater aller Dinge."

klartext
17.07.2006, 00:57
Wie wurde schon in der Antike gesagt: "Der Krieg ist der Vater aller Dinge."
Eine endlose Folge von Allgemeinplätzen im verquasten Deutsch eines Gutmenschen. Kein Wunder, dass diese Gruppe gegen die Nazis keine Chance hatte.
Der Vortag taugt für eine Vorlesung in der Uni aber nicht für das reale Leben, das mehr ist als ein Scherenschnitt. Der Mann hat die Welt und ihre natürlichen Gesetzesmässigkeiten nicht verstanden und sich eine Traumwelt geschaffen, an der er selbst am Ende gescheitert ist.In Bayern sagt man zu solchen Leuten : Ein guter Mensch, fast ein Depp.

Andreas63
17.07.2006, 11:28
Der ehemalige Vorsitzende des Zentralrats der Juden, Paul Spiegel, sagte einmal:

,,Man kann nicht a priori gegen Krieg sein; die Konzentrationslager wurden nicht von Demonstranten geöffnet, sondern von der Roten Armee."


Das ist absoluter Unsinn. Die Rote Armee hat keinen Krieg gegen Deutschland geführt, um die Juden aus dem KZ zu befreien, sondern um sich gegen die Eroberung ihres Landes zu wehren.
Zum Thema: Ein sehr gelungener, prophetischer Artikel, der nichts von seiner Gültigkeit verloren hat. Zwar wird heutzutage kaum noch das Vaterland beschworen, aber Deutsche Soldaten werden schon wieder für ausländische Interessen verheizt.

Kenshin-Himura
17.07.2006, 11:38
Das ist absoluter Unsinn. Die Rote Armee hat keinen Krieg gegen Deutschland geführt, um die Juden aus dem KZ zu befreien, sondern um sich gegen die Eroberung ihres Landes zu wehren.

Mag schon sein, aber die Folge war letztlich die gleiche. Vielleicht wollte die SU Beides ? Schließlich wollte sie sich doch nach dem Krieg international moralisch als Befreier präsentieren, um gegenüber der USA einen moralischen Vorteil zu haben.

Krabat
17.07.2006, 11:59
Das ist falsch. Ich habe Waldgänger sehr wohl verstanden und stimme dem von ihm geposteten Beitrag eingangs, sowie die nachfolgenden im allgemeinen gesehen zu.

Es verwundert mich eher, das du solche Verständnisschwierigkeiten hast... ?(

MfG

Rikimer

Du bist schon der Dritte, der das verstanden hat, Rikimer. Ich weiß aber leider nicht worum es geht. Also die Baumwolle der Bibel ist brüchig geworden? Was hat das mit Krieg zu tun? Sicher, das Christentum ist heute machtlos, aber was hat das mit Baumwolle zu tun? Wer sich heute ein T-Shirt kauft, kauft meist ein chinesisches Produkt.

Und warum bitte sollen England und Frankreich nicht zu Europa gehören? Das ist doch zumindest Schmarrn, wie Du selbst zugeben wirst.

Und wo bitte schön hat die deutsche Jugend Konzentrationslager kennengelernt? Hier wird´s doch völlig abstrus.

Unsere heutige Jugend hat auch nicht die schwerste Zeit durchgemacht, die je eine Jugend durchmachen mußte. Das ist Schmarrn in Potenz. Das genaue Gegenteil ist doch richtig. Noch nie ging es der deutschen Jugend besser als heute.

@Waldgänger

Du hättest Dein Avatar nicht gleich ändern müssen. Selbstbewußtsein ist die hervorragendste Tugend des deutschen Mannes. Um mit Kaiser Wilhelm II zu sprechen: "Der Deutsche fürchtet Gott und sonst nichts auf der Welt".

GnomInc
17.07.2006, 12:00
Mag schon sein, aber die Folge war letztlich die gleiche. Vielleicht wollte die SU Beides ? Schließlich wollte sie sich doch nach dem Krieg international moralisch als Befreier präsentieren, um gegenüber der USA einen moralischen Vorteil zu haben.

Die SU wollte ?

Die Führungselite der KPdSU wollte ...gegen die Deutschen bestehen , sie
besiegen , klar und danach die Weltrevolution fortführen , was jedoch die Hegemonie der totalitären KPdSU ausweiten meinte.
Natürlich wollten sie sich als moralischer Sieger und überlegene Gesellschafts-
konstruktion darstellen.

Gleiches Hegemonieinteresse hatte die britische Elite unter Churchill.
Unter Truman schloss sich das US- Interessse an.

Kaum war Deutschland als Machtfaktor ausradiert , gingen sie aufeinander los.

GnomInc
17.07.2006, 12:05
Du bist schon der Dritte, der das verstanden hat, Rikimer. Ich weiß aber leider nicht worum es geht.
.

Es ist ein Aufruf an die Deutschen und ihre Verantwortungsträger , sich nicht
für die Interessen der Grossmächte als Vollzugsgehilfe einspannen zu lassen.
Dies bedeutet immer sinnloses Leid und hohen Blutzoll für die Deutschen.

Stechlin
17.07.2006, 19:45
Versuch einer Übertragung ins Jahr 2006



Nie diesen Krieg!

Ein Höllenspaß! So was zu schreiben! Alte Soldaten, die niemals zu Kreuze gekrochen sind, die das Banner aufgeworfen haben wider allen Altweiberpazifismus - also auch - Pazifisten?

Gemach, alter Junge! Wir schreien nicht: Nie wieder Krieg!, weil wir weder die Freiheit noch die Narrheit zu diesem Geschrei aufbringen. Aber wir stecken ein Banner hoch, dass man es hören soll:


Nie diesen Krieg, den Krieg, der sich heute zusammenbraut aus den Giftküchen der Weststaaten und zu dem wir Schlachtfeld und Kanonenfutter liefern sollen! Nie diesen Krieg der westlichen Zivilisationsstaaten, geführt mit deutschen Söldnern!

Ebenso wie heute die deutsche Innen- und Sozialpolitik vom Dienstbotenstandpunkt aus geführt wird, ebenso herrscht in der Außenpolitik die Gesinnung des Hausknechtes. Lieber als Hausknecht und Prügeljunge im reichen Hause des Räubers wie als stürmender Führer der Entrechteten draußen vor den Toren! Recht so! Man hat sich an den Tisch der großen Staaten gesetzt und diese hohle, großmannssüchtige Lüge bezahlen wir Tag für Tag mit neuen Prügeln und der Schande ewig neuer Lüge. Immer enger sitzt uns der eiserne Halskragen der westlichen ‚Freundschaft‘ um die Gurgel. Für Strohhalme, für windige Lügenbeuteleien verkaufen wir uns immer unlöslicher der Front, die der Amerikaner zäh und zielbewusst aufbaut. Recht so! Spielt nur diesem blinden Volke euer schurkisches Narrentheater im Bundestag vor, dass es vor Staunen das Maul nicht mehr zubringt, derweilen kann der geheime Schacher in Brüssel und New York ungestört betrieben werden!

Grundsätzlich ist der Parole "Nie wieder Krieg" zuzustimmen; entstand sie doch unmittelbar aus den Erlebnissen der Schlachtfelder und Konzentrationslager des Deutschen Faschismus. Aber eingedenk der Tatsache, daß der bürgerliche Neoliberalismus uns täglich neue Schlachtfelder offenbart, sollte diese Parole in der Tat konkretisiert werden: Nie diesen Krieg! Aber wie? In dem wir uns wie Schlachtvieh Tag für Tag erneut ans Metzgermesser der Globalisierung ausliefern? Indem wir uns der hirnrissigen Parole der drogengeschwängerten Alt-68er hingeben "Stell Dir vor, es ist Krieg, und keiner geht hin!"? Nein, Pazifismus ist die denkbar schlechteste Lösung unseres Problems. Der Aufsatz ist von 1929 - darauf muß hingewiesen werden, könnte man doch glauben, er wäre erst gestern unter dem Eindruck europäischer Wirklichkeit entstanden: "...ebenso herrscht in der (deutschen)Außenpolitik die Gesinnung des Hausknechtes." Oh, wie aktuell. Frau Merkel als Statthalter des großen Imperiums! Bush krakelt "Der Iran baut die Bombe", Frau Merkel sekundiert: "Er hat sie schon." Rüsten wir zum Feldzug! Bush krakelt: "Israel verteidigt sein Existenzrecht!", Frau Merkel sekundiert: "Ein neues Ausschwitz ist in Sicht." In Afghanistan halten deutsche Soldaten den USA den Rücken frei, damit diese in ihrem Feldzug gegen den Terrorismus der neoliberalen Weltwirtschaftsordnung zum Siege verhelfen können. Von selbstbewußter, nationaler Politik weit und breit keine Spur. Wir verkaufen nicht nur unser Blut, nein, wir verkaufen unsere Seele. Für was? Etwa für Öl? Wenn es wenigstens das wäre, nein; wir prostituieren uns, um das Wohlwollen des großen Imperators zu erhalten. "Bush küßt Deutschland" - grölte im primitivsten Pöbeljargon Deutschlands "Völkischer Beobachter", die BILD-Zeitung, als Bush seinen triumphalen Einzug in Stralsund hielt. Die bestellten Claquere waren in Reih und Glied angetreten, die Winkelemente verteilt, und zwar so auffällig "spontan", daß immer nach einer Deutschlandfahne, ein Stars-and-Stripe-Lappen folgte. Wie demütigend für eine Nation, wie demütigend dieser Ausverkauf unserer Interessen. Fürst Potemkin würde im Grabe rotieren!



Man wird unseren sogenannten Vertretern alles versprechen, jede Erleichterung: Waffen, Mandate, Land, Export, Geld, ja besonders Geld (gepumptes Geld, natürlich! auf Zinsen, natürlich!) - und man wird sich unsererseits den hehren liberalen Ideen der Weststaaten nicht mehr verschließen! Nicht wahr, deutsche Jugend, du wirst es ja selbst einsehen: Europa ist in Gefahr durch den Rückfall in asiatische Greuel! Die europäische Kultur, die Zivilisation der Weißen ist in Gefahr!

Unsere Werte sind die einzig wahren Werte - so liest man es in stoischer Einmütigkeit von SPIEGEL bis FAZ! Unsere Wirtschaftsordnung schafft Wohlstand. Wessen Wohlstand? Den Wohlstand der Börsen, den Wohlstand der Abgeordneten, die eine Homage an die stets vorm Abgrund stehenden "Unternehmer" nach der anderen anstimmen? Wir müssen den Gürtel noch enger schnallen; 25 Milliarden Gewinn der Deutschen Bank sind doch Peanats, will man im Konzert der Globalisierung weiterhin mitspielen. Wir pressen aus den Völkern das letzte aus - irgendwann, ja irgendwann wird der große Wohlstand für alle schon kommen. Unsere Ziele heißen Geld, Konsum, Zinsen und Vorherrschaft des westlichen Zivilisationsmodell - das Wort Zivilisation als Blendwerk, als gut funktionierendes Blendwerk, so grell strahlend, daß keiner sieht, das nichts zivilisatorisches an diesem Modell zu erkennen ist. Der Exodus der Nationen läßt nicht lange auf sich warten: Aber diesen Preis zahlen wir gerne. Wir geben uns so weltoffen, so galant! Ja, der Tanz ums goldene Kalb hat eine wahrhaft schöne Choreographie! "Wenn getanzt wird, will ich führen!"


Vaterland? Seltsam, wie die ehrenfesten Männer immer wieder dieses Wort, diese neun Buchstaben entdecken, wenn es gilt etwas zu verdienen! Seltsam diese Fixigkeit, mit der sie dem Text ihrer Aktienpapiere die patriotische Melodie unterzuschieben wissen!

Unser Vaterland ist das Parkett der Börse! Dieser Bühne dienen wir. Unsere vollgefressenen Volksvertreter lassen nichts unversucht, diesem scheuen Reh namens Kapital das Leben so angenehm wie möglich zu machen. Wer stört im Chor der Mörder der Moral, der ist ein Hetzer, ein Verräter! "Vorfahrt für Arbeit!" Ja, wenn das Reh nur fett und rund gefressen ist, dann kommt sie von allein, die Arbeit. Du willst nicht füttern? "Verräter" schallt es aus allen stinkenden Kehlen des neoliberalen Chors! Wir dienen nur noch einem Vaterland: Das der Rendite!


Bei Gott, trügen wir nicht das Vaterland, ja das Vaterland in unserem Blute, wären wir nicht wir selbst, wir, unsere Vorfahren und unsere Kinder das Vaterland, es könnte uns ekeln bei diesem geschändeten und tausendfach verratenen Wort ‚Vaterland‘!

Aber wir werden euer patriotisch Schelmenlied nicht mitsingen, uns sind andere Weisen und Lieder gewachsen in diesen Jahren des Leides, Lieder, vor denen ihr zittern sollt, denn sie werden eurer Zwingherrschaft ein Ende bereiten!

Sodann, an die Waffen! Zetteln wir sie an, die Revolte! Mit wem? Mit der deutschen Linken, der beim Anblick der Farben Schwarz-Rot-Gelb schlecht wird und nur noch Zyklon-B wittert? Einer Linken, die sich nicht einig darüber ist, ob wir nun Krankenschwester am Bett des Kapitalismus spielen wollen oder Dompteur desselbigen? Oder gar wieder den Weg zum alten Staatssozialismus? Von den Rechten will ich gar nicht sprechen; diesen grölenden "Kameraden", diesen Mordkumpanen, die sich als Sypathiesanten Unterdrückter Völker geben, diese aber ohne Skrupel als rassisch Minderwärtig sofort wieder durch die Krematorien jagen würden. Mit denen erst recht nicht.
Wir müssen die alte Sitzordnung des deutschen Reichstages sprengen: Links und Rechts als Stigmata der bürgerlichen Ideologie! Es gibt nur ein Ziel: Eine freie sozialistische Nation, die sich ihrer rationalen, moralischen und ästhetischen Fähigkeiten bewußt ist. Frei vom Diktat einer chrematistischen Bande. Eine Nation, in der die höchste Tugend die Genügsamkeit ist (Sokrates)!

Luzifers Freund
17.07.2006, 19:49
Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. (v. Clausewitz)

Und in diesem Sinne geht es in diesem Aufsatz darum, aufzuzeigen, dass man keineswegs Pazifist sein oder werden muss, um es rundheraus abzulehnen, dass der eigene Staat militärisch für andere Mächte den Büttel spielt bei der Verfolgung IHRER Interessen.
Es geht hier nicht darum, ob ein Krieg, bei dem deutsche Soldaten für "deutsche Interessen" bluten, gerechtfertigt ist (das wäre kontrovers zu diskutieren), sondern es geht darum, dass ein Krieg, bei dem deutsche Soldaten für FREMDE, auch nicht indirekt den eigenen positiv verwandte Interessen bluten, nicht gerechtfertigt sein kann.

Das ist ein wesentlicher Unterschied

Da gebe ich dir Recht, Sauerländer. Selbst ein Krieg den Soldaten für ein anderes Land ausfechten ist abzulehnen.
Wie siehst du dann aber die Rolle der BW in der Nato und in der UN?

Sauerländer
17.07.2006, 20:01
Da gebe ich dir Recht, Sauerländer. Selbst ein Krieg den Soldaten für ein anderes Land ausfechten ist abzulehnen.
Wie siehst du dann aber die Rolle der BW in der Nato und in der UN?
Differenzieren wir: Die Rolle der BW sehe ich darin, dass sie als Wehrpflichtarmee dem demokratischen Prinzip der Selbstverteidigung des Volkes gerecht wird.

Verteidigung.

Eine "Verteidigung" Deutschlands am Hindukusch ist, gelinde gesagt, wenig glaubhaft.

Die Rolle der BW in der Nato sehe ich so, dass die BRD schleunigst aus ihr austreten sollte. Und unter Bedingungen, wo die UN auch nur ein verlängerter Arm für Partikularinteressen einzelner, besonders mächtiger Mitglieder (ohne irgendjemanden anzugucken...) ist, gilt dafür im Grunde das Gleiche - keine Beteiligung an UN-Missionen.

Landesverteidigung und deutschlandintern auch Beteiligung am Katastrophenschutz.

Waldgänger
17.07.2006, 20:05
Du bist schon der Dritte, der das verstanden hat, Rikimer. Ich weiß aber leider nicht worum es geht. Also die Baumwolle der Bibel ist brüchig geworden? Was hat das mit Krieg zu tun? Sicher, das Christentum ist heute machtlos, aber was hat das mit Baumwolle zu tun? Wer sich heute ein T-Shirt kauft, kauft meist ein chinesisches Produkt.

Und warum bitte sollen England und Frankreich nicht zu Europa gehören? Das ist doch zumindest Schmarrn, wie Du selbst zugeben wirst.

Und wo bitte schön hat die deutsche Jugend Konzentrationslager kennengelernt? Hier wird´s doch völlig abstrus.

Unsere heutige Jugend hat auch nicht die schwerste Zeit durchgemacht, die je eine Jugend durchmachen mußte. Das ist Schmarrn in Potenz. Das genaue Gegenteil ist doch richtig. Noch nie ging es der deutschen Jugend besser als heute.

@Waldgänger

Du hättest Dein Avatar nicht gleich ändern müssen. Selbstbewußtsein ist die hervorragendste Tugend des deutschen Mannes. Um mit Kaiser Wilhelm II zu sprechen: "Der Deutsche fürchtet Gott und sonst nichts auf der Welt".

Ersteinmal ist der gesamte Aufsatz aus dem Jahre 1929 und nicht aus der heutigen Zeit. Dann noch, zu meinem Avatar. Sicherlich denkst du jetzt ich hab es wegen deines Kommentars geändert, aber das kann mir egal sein. Wenns dich so geil gemacht hat, dann kann ich es auch gern wieder reinsetzen. :]

Waldgänger
17.07.2006, 20:17
Eine endlose Folge von Allgemeinplätzen im verquasten Deutsch eines Gutmenschen. Kein Wunder, dass diese Gruppe gegen die Nazis keine Chance hatte.
Der Vortag taugt für eine Vorlesung in der Uni aber nicht für das reale Leben, das mehr ist als ein Scherenschnitt. Der Mann hat die Welt und ihre natürlichen Gesetzesmässigkeiten nicht verstanden und sich eine Traumwelt geschaffen, an der er selbst am Ende gescheitert ist.In Bayern sagt man zu solchen Leuten : Ein guter Mensch, fast ein Depp.

Anscheinend hast du den Artikel nicht verstanden! Es heißt nie diesen Krieg und nicht nie wieder Krieg! Dass diese Welt ständig im Wandel ist und sich dadurch Kriege ergeben is klar, das wird auch gar nicht bestritten, es wird sich einzig und allein daggegen gewehrt, dass Deutschland im Dienste fremder Interessen und Mächte steht. Sie hatten gegen die Nationalsozialisten nur keine Chance, weil es sich um einen nationalistischen Denkzirkel handelte, der um Einigkeit in der Bewegung des Neuen Nationalismus bemüht war, wie so viele andere. Dazu kam es jedoch nie und die Nationalsozialisten waren nicht aufzuhalten.

Krabat
17.07.2006, 22:04
Ersteinmal ist der gesamte Aufsatz aus dem Jahre 1929 und nicht aus der heutigen Zeit. Dann noch, zu meinem Avatar. Sicherlich denkst du jetzt ich hab es wegen deines Kommentars geändert, aber das kann mir egal sein. Wenns dich so geil gemacht hat, dann kann ich es auch gern wieder reinsetzen. :]

Ich wollte Dich nicht persönlich angreifen.

Waldgänger
17.07.2006, 22:07
Ich wollte Dich nicht persönlich angreifen.

Halb so wild, ich fand deinen Post auch etwas belustigend, das muss ich eingestehen. :]

Kenshin-Himura
18.07.2006, 13:24
Ich möchte allerdings dem Kommentar des Aufsatzes hinzufügen, dass ich es für relativ irrelevant halte, ob ,,Deutsche Söldner", oder Soldaten eines anderen Landes in den Krieg geschickt werden.