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Vollständige Version anzeigen : Gewerkschaften



007basti
13.07.2006, 11:52
Schaden Gewerkschaften Deutschland?
Ich bitte um fundierte begründungen von beiden Seiten.

Sauerländer
13.07.2006, 11:57
Gewerkschaften schaden allenfalls insofern irgendjemandem, als sie suggerieren, erntshaft etwas bewegen zu können, und so ihre Mitgliederschaft von alternativen Konzepten entfremdet halten (auch wenn diese Mitgliederschaft abnimmt).

Ansonsten sind Gewerkschaften -genauso wie ursprünglich die Arbeiterbewegung vertretende Parteien- vor allen Dingen eines: Vollkommen wirkungslos und irrelavant, allenfalls -wenn überhaupt- noch als Abbremser der Kamikazefahrt zu sehen.

wtf
13.07.2006, 13:03
Gewerkschaften negieren wirtschaftliche Tatsachen, so als ob ich bestreiten würde, daß Gras grün und Wasser naß ist. Sie sind das Furunkel am Arsch der Wirtschaft.

ErhardWittek
13.07.2006, 15:14
Die Gewerkschaften besitzen einen zu großen Einfluß. Dieser ist durch die verhältnismäßig geringe Zahl der Mitglieder gemessen an der Gesamtzahl der Arbeitnehmer keinesfalls gerechtfertigt.

Die Gewerkschaften sind in allen SPD/xxx-Koalitionen als ungewählte "Partei" mit an der Regierung. Sie beeinflussen somit politische Entscheidungen erheblich.

Die Gewerkschaften sind die natürlichen Gegner der Arbeitslosen, da sie sich jeder Reform am Arbeitsmarkt verschließen, die z.B. die Lohnnebenkosten senken und die Zugangsmöglichkeiten für Arbeitslose verbessern ließe, als da wären: weniger Kündigungsschutz (der im Ernstfall ohnehin umgangen werden kann), Aufhebung der Flächentarifverträge (ruinös für kleinere Betriebe oder Betriebe mit Auftragsengpässen), usw.

Die Gewerkschaften sind verantwortlich für die Steigerung der Lohnnebenkosten und damit der Arbeitslosenzahlen. Die dauernde Forderung nach Lohnsteigerungen hat die Automatisierung, die Verlagerung ins Ausland usw. beschleunigt. Dadurch ist die Arbeitslosigkeit gestiegen und entsprechend mußten die Lohnnebenkosten ebenfalls steigen, um die Ausfälle auszugleichen.

Die Gewerkschaften haben die Gegenwart verschlafen. Sie argumentieren wie vor hundert Jahren. Wer nicht begreift, daß auch die deutschen Unternehmen immer größerer Konkurrenz durch wettbewerbsfähigere, weil nicht von Gewerkschaften geplagte Auslandsunternehmen in immer größere Bedrängnis geraten, der sollte sich endlich selber für überflüssig erachten.

Drosselbart
13.07.2006, 15:18
Ehrliche Gewerkschaften mit vorzeigbaren "Arbeiterführern", die die wahren Interessen ihrer Mitglieder vertreten wären zu begrüßen. Allerdings: Wo sind sie?

Pfeifenraucher
13.07.2006, 21:10
Gewerkschaften negieren wirtschaftliche Tatsachen, so als ob ich bestreiten würde, daß Gras grün und Wasser naß ist. Sie sind das Furunkel am Arsch der Wirtschaft.

Hoffentlich breitet sich das Furunkel noch schön weit aus. Gewerkschaften kennen eher die Realität als z.B. Ackermann. Sie kennen die Gefahr einer sozialen Ungerechtigkeit und ihrer Folgen.

Kenshin-Himura
13.07.2006, 21:14
Gewerkschaften vertreten eine Gruppe von Menschen, deren gemeinsame Identität künstlich heraufbeschworen wurden. Es ist somit eine Lobbyisten-Gruppe, und Lobbyisten sind immer schädlich. Zudem kommt ja bei unseren Gewerkschaften dazu, dass sie durch politischen Fundamentalismus der übelsten Sorte auffallen, Hass auf Bevölkerungsgruppen schüren, den ,,gesellschaftlichen" Frieden somit stören, und ihre Ideologie zu einer Ersatzreligion gemacht haben. Daher verhindern sie nötige Reformen bzw. schaffen unnötige Reformen, und sind daher einer der Hauptgründe für den wirtschaftlichen Niedergang. Sie zeigen aber, wie sehr die wirtschaftlichen Miss-Stände nur eine Folge des viel größeren Problems sind: Der ,,gesellschaftlichen" Probleme. Eine ,,Gesellschaft", die solchen Vereinigungen hinterherrennt, ist krank.

meckerle
13.07.2006, 21:29
Gewerkschaften benutzen die AN nur als zahlendes, treudoofes Volk, damit sie ihre Pfründe gesichert bekommen.
Blickt doch bitte mal hinter die Kulissen dieser Pharisäer.
In allen Konzernen sitzen sie mit im Vorstand und bestimmen mit über Arbeitsplatzabbau und Betriebsverlagerungen.

Frei-denker
13.07.2006, 21:37
Gewerkschaften schaden Deutschland, da sie nicht mehr für die Interessen der Arbeitnehmer und damit der Allgemeinheit kämpfen. Viele Gewerkschaftsführer haben sich kaufen lassen (VW-Betriebsrat, Engelen-Kaefer), dadurch haben sie ihre Schärfe und ihren Sinn verloren.

Hier Beispiele für das Versagen der Gewerkschaftsfunktionäre:

1. Zeitpersonalfirmen
Die Gewerkschaften hätten deren Lohndumping verhindern können und müssen. Statt dessen hat VERDI mit denen eine Stundenlohn von 6,7 €/Stunde vereinbart. Das war glatter Verrat, denn so werden normale Jobs durch Zeitpersonalfirmen verdrängt, die Löhne kaputt gemacht, Nachtzulagen, Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld abgeschafft. Auch die von den Unternehmen geforderte Flexibilität wird so nicht von den Firmen bezahlt, sondern von den Arbeitnehmern.

2. Globalisierung
Die Öffnung der EU-Märkte setzt die hiesigen Arbeitnehmer mit den Biliglohnarbeitern in Konkurrenz. Dies sorgt für Massenarbeitslosigkeit und Zerstörung der hiesigen Löhne. Die Gewerkschaften hätten ihre gesamte Macht einsetzen müssen, um das zu verhindern, notfalls mit einem Generalstreik.

3. Die Unternehmenssteuerreformen
Dieses Umverteilen und diese Geldgeschenke, welche keine Arbeitsplätze schaffen, sondern nur der Bereicherung der Kapitalisten dient, hätte hier zu von den Gewerkschaften organisierten Massendemos führen müssen. In unseren Nachbarländern sind da die Gewerkschaften weniger zimperlich!

4. Hartz4-Konzept
Die Zumutbarkeitskriterien machen den Bewerber im Vorstellungsgespräch praktisch wehrlos, da er nicht mehr "Nein" sagen kann und jede Sauerei des Unternehmers schlucken muß. Dies hätten die Gewerkschaften mit Massendemos verhindern müssen!

5. Zwei-jährige Probezeit
Dies ist praktisch die Abschaffung der Probezeit, mit dem Effekt, daß sich kranke Menschen in unserem Land nicht mehr zum Arzt trauen, da sie damit rechnen müssen, daß sie ohne Angabe von Gründe gefeuert werden. Dieses unmenschliche Gesetz hätten die Gewerkschaften mit Generalstreiks a la Paris verhindern müssen!


Man sieht, eine echte Arbeitnehmervertretung existiert nicht mehr. Ich argwöhne, daß viele Gewerkschaftsfunktionäre mittlerweile vom Kapital wie bei VW geschmiert werden und deshalb die Interessen der Arbeiter nicht mehr mit aller Konsequenz vertreten.

Nichtraucher
13.07.2006, 21:37
Ich möchte die Gewerkschaften nicht missen. Den Gewerkschaften haben wir Errungenschaften wie die 35 Stunden Woche, Lohnfortzahlung bei Krankheit etc. zu verdanken.

Chaos
14.07.2006, 00:11
Ich halte Gewerkschaften prinzipiell für notwendig, als Interessensvertreter der Arbeiter. Es gibt ja ebenso die Arbeitgeberveerbände, also ist das nur ausgeglichen. Mag sein, dass einige Gewerkschaften in letzter Zeit überzogene Forderungen gestellt haben, aber das ist noch alnge kein Grund, Gewerkschaften allgemein als schädlich für Deutschland anzusehen.

Ohrmazd
14.07.2006, 00:19
Es wäre wesentlich Chaotischer ohne die Gewerkschaften. Selbst die Arbeitgeberverbände wollen die Gewerkschaften nicht missen, denn ansonsten müsste jeder Betrieb eigene Tarifverträge aushandeln. In einer Marktwirtschaft in denen man von seinen Zubringern abhängig ist, kann das zur Katastrophe führen. Was nützen einem niedrige Löhne, wenn im kleinen aber notwendigen Zubringerbetrieb plötzlich gestreikt wird und über Tage die Produktion ausfällten, was einen Millionenverlust bedeueten kann?

Natürlich sind die Gewerkschaften populistisch, wie fast jedes Organ das gewählt wird. Reformer werden eben nur selten in die entscheidenden Ämter gewählt.

Skorpion968
14.07.2006, 00:28
Gewerkschaften schaden Deutschland, da sie nicht mehr für die Interessen der Arbeitnehmer und damit der Allgemeinheit kämpfen. Viele Gewerkschaftsführer haben sich kaufen lassen (VW-Betriebsrat, Engelen-Kaefer), dadurch haben sie ihre Schärfe und ihren Sinn verloren.

Hier Beispiele für das Versagen der Gewerkschaftsfunktionäre:

1. Zeitpersonalfirmen
Die Gewerkschaften hätten deren Lohndumping verhindern können und müssen. Statt dessen hat VERDI mit denen eine Stundenlohn von 6,7 €/Stunde vereinbart. Das war glatter Verrat, denn so werden normale Jobs durch Zeitpersonalfirmen verdrängt, die Löhne kaputt gemacht, Nachtzulagen, Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld abgeschafft. Auch die von den Unternehmen geforderte Flexibilität wird so nicht von den Firmen bezahlt, sondern von den Arbeitnehmern.

2. Globalisierung
Die Öffnung der EU-Märkte setzt die hiesigen Arbeitnehmer mit den Biliglohnarbeitern in Konkurrenz. Dies sorgt für Massenarbeitslosigkeit und Zerstörung der hiesigen Löhne. Die Gewerkschaften hätten ihre gesamte Macht einsetzen müssen, um das zu verhindern, notfalls mit einem Generalstreik.

3. Die Unternehmenssteuerreformen
Dieses Umverteilen und diese Geldgeschenke, welche keine Arbeitsplätze schaffen, sondern nur der Bereicherung der Kapitalisten dient, hätte hier zu von den Gewerkschaften organisierten Massendemos führen müssen. In unseren Nachbarländern sind da die Gewerkschaften weniger zimperlich!

4. Hartz4-Konzept
Die Zumutbarkeitskriterien machen den Bewerber im Vorstellungsgespräch praktisch wehrlos, da er nicht mehr "Nein" sagen kann und jede Sauerei des Unternehmers schlucken muß. Dies hätten die Gewerkschaften mit Massendemos verhindern müssen!

5. Zwei-jährige Probezeit
Dies ist praktisch die Abschaffung der Probezeit, mit dem Effekt, daß sich kranke Menschen in unserem Land nicht mehr zum Arzt trauen, da sie damit rechnen müssen, daß sie ohne Angabe von Gründe gefeuert werden. Dieses unmenschliche Gesetz hätten die Gewerkschaften mit Generalstreiks a la Paris verhindern müssen!


Man sieht, eine echte Arbeitnehmervertretung existiert nicht mehr. Ich argwöhne, daß viele Gewerkschaftsfunktionäre mittlerweile vom Kapital wie bei VW geschmiert werden und deshalb die Interessen der Arbeiter nicht mehr mit aller Konsequenz vertreten.

Eine sehr gute Analyse! :top:

Allerdings schaden nicht die Gewerkschaften Deutschland, sondern nur deren korrupte Akteure. Mit Massendemos als einzigem Mittel erreichst du relativ wenig. Dieser ganze Filz muss von der Basis her und auch vom Gesetzgeber mal systematisch ausgerottet werden. Das ist der einzige Weg.

Andreas63
14.07.2006, 14:03
Ich möchte die Gewerkschaften nicht missen. Den Gewerkschaften haben wir Errungenschaften wie die 35 Stunden Woche, Lohnfortzahlung bei Krankheit etc. zu verdanken.
Du hast ein paar der Gründe aufgezählt, warum die Gewerkschaften so schädlich sind. Diese unsinnigen 'Errungenschaften' führen unter anderem dazu, daß in Deutschland immer mehr Arbeitsplätze abgebaut werden.
Die Leute wollen immer weniger arbeiten - bitte sehr. Viele große Unternehmen kommen diesem Wunsch nach und befreien ihre Angestellten von der Arbeit.

Kenshin-Himura
14.07.2006, 14:17
Ich möchte die Gewerkschaften nicht missen. Den Gewerkschaften haben wir Errungenschaften wie die 35 Stunden Woche

Das ist keine Errungenschaft gewesen, wie sich später herausgestellt hatte, und drum ist man auch dabei, sie wieder abzuschaffen.

Mauser98K
14.07.2006, 14:22
Ich möchte die Gewerkschaften nicht missen. Den Gewerkschaften haben wir Errungenschaften wie die 35 Stunden Woche, Lohnfortzahlung bei Krankheit etc. zu verdanken.

Ich habe statt wie früher eine 38,5 Stunden Woche, eine 41-Stunden Woche, natürlich ohne Lohnausgleich.
Mein Weihnachtsgeld wurde gekürzt, mein Urlaubsgeld gestrichen.

Die Gewerkschaften haben nichts dagegen getan.

Brauche ich noch Gewerkschaften?
Oder sollte ich, wenn ich mich dazu entschließe, den Kampf im Verborgenen und allein führen.

Etwa durch häufiges Krankfeiern...:rolleyes: :rolleyes:

wtf
14.07.2006, 14:22
Die Gewerkschaften haben bis jetzt noch jeden Versuch, ein wirtschaftlich erfolgreiches Unternehmen auf die Beine zu stellen, vergeigt. Coop, Neue Heimat, eben erst AHBR (4 Mrd. Euro in 5 Jahren versenkt), you name it.

Der DGB ist noch nicht mal in der Lage, eine Ausbildungsquote von 7% im eigenen Saftladen zu realisieren.

Wären sie volkswirtschaftlich nicht so schädlich, man könnte den ganzen Tag über diese Spinner lachen.

Frei-denker
14.07.2006, 14:30
Die Gewerkschaften haben bis jetzt noch jeden Versuch, ein wirtschaftlich erfolgreiches Unternehmen auf die Beine zu stellen, vergeigt. Coop, Neue Heimat, eben erst AHBR (4 Mrd. Euro in 5 Jahren versenkt), you name it.
.
Na, da hast Du aber Glück gehabt! Wenn die Gewerkschaften obendrein noch erfolgreiche Unternehmer wären - wozu bräuchten wir dann noch Unternehmer? :D

wtf
14.07.2006, 14:32
Gewerkschaften können per se keine erfolgreichen Unternehmer sein, weil sie einfachste wirtschaftliche Regeln negieren. Genauso könntest Du einen Weißen Hai zum Vegetarier des Monats ausrufen.

Nichtraucher
14.07.2006, 15:50
Du hast ein paar der Gründe aufgezählt, warum die Gewerkschaften so schädlich sind. Diese unsinnigen 'Errungenschaften' führen unter anderem dazu, daß in Deutschland immer mehr Arbeitsplätze abgebaut werden.
Die Leute wollen immer weniger arbeiten - bitte sehr. Viele große Unternehmen kommen diesem Wunsch nach und befreien ihre Angestellten von der Arbeit.


Gerade mal 1 % der deutschen Arbeitsplätze gehen durch Verlagerung ins Ausland kaputt. Damit diese 1 % hier erhalten bleiben würden, müssten wir foglich chinesische Verhältnisse hier einführen, also mit 60 Stunden Woche, unbezahltem Urlaub und 150 $ Monatslohn. Willst du das wirklich?

Nichtraucher
14.07.2006, 15:50
Das ist keine Errungenschaft gewesen, wie sich später herausgestellt hatte, und drum ist man auch dabei, sie wieder abzuschaffen.


Natürlich sind das Errungenschaften. Aber wenn du willst, kannst du gerne 60 Stunden pro Woche für 150 $ arbeiten.

Andreas63
14.07.2006, 16:44
Gerade mal 1 % der deutschen Arbeitsplätze gehen durch Verlagerung ins Ausland kaputt. Damit diese 1 % hier erhalten bleiben würden, müssten wir foglich chinesische Verhältnisse hier einführen, also mit 60 Stunden Woche, unbezahltem Urlaub und 150 $ Monatslohn. Willst du das wirklich?
Man muß es ja nicht gleich übertreiben. Aber die Arbeitszeit permanent nach unten zu drücken, kostet halt Arbeitsplätze und schafft keine neuen.

leuchtender Phönix
14.07.2006, 17:41
Man muß es ja nicht gleich übertreiben. Aber die Arbeitszeit permanent nach unten zu drücken, kostet halt Arbeitsplätze und schafft keine neuen.

Die Verkürzungen in den 60ern waren völlig unnötig, da es ja einen Mangel an Arbeitskräften gab. Das wäre zumindest weit besser gewesen als ungebildete Arbeitskräfte ins Land zu holen, um die enstandenen Lücken zu füllen.

Wassiliboyd
14.07.2006, 17:48
Schaden Gewerkschaften Deutschland?
Ich bitte um fundierte begründungen von beiden Seiten.

Gewerkschaften sind zu großen, unbeweglichen Verwaltungseinheiten geworden, denen es an klugen Köpfen, an Ideen und an Mut fehlt, neue Wege zu beschreiten.

Sie nützen bedingt ihren Mitgliedern, ansonsten sind ihnen die Arbeitnehmer, die ihnen doch SOOO am Herzen liegen, ziemlich egal!

Gewerkschaften sind AUCH Arbeitgeber und als solche die fiesesten dieser Sorte, die man sich vorstellen kann.

Kenshin-Himura
14.07.2006, 17:56
Gerade mal 1 % der deutschen Arbeitsplätze gehen durch Verlagerung ins Ausland kaputt. Damit diese 1 % hier erhalten bleiben würden, müssten wir foglich chinesische Verhältnisse hier einführen, also mit 60 Stunden Woche, unbezahltem Urlaub und 150 $ Monatslohn. Willst du das wirklich?

Die Gewerkschaften können aus den 1% leicht 100% machen.


Aber wenn du willst, kannst du gerne 60 Stunden pro Woche für 150 $ arbeiten.

Besser als gar keine Arbeit.

Wassiliboyd
14.07.2006, 17:56
Ich möchte die Gewerkschaften nicht missen. Den Gewerkschaften haben wir Errungenschaften wie die 35 Stunden Woche, Lohnfortzahlung bei Krankheit etc. zu verdanken.

Das ist richtig.
Sie sind für ihre Mitglieder da und versuchen diese wirksam zu vertreten.
Als Arbeitnehmer wäre ich auch Gewerkschaftsmitglied, keine Frage.

Sie nützen allerdings dem Arbeitslosenheer wenig bezw. schaden ihm nur noch, indem sie sich neuen Ideen verweigern und strukturkonservativ handeln, indem sie am Alten hängen bleiben und jede neue Idee bis aufs Messer bekämpfen.
Mit solchen "Institutionen" ist kein Fortschritt möglich.

Schaut euch die Gewerkschaftsführer an:
Sommer, Bsirske, Engelchen-Keifer, Peters u.w.s.a.h., ausgenommen allein Schmoldt; alles verbiesterte Linke, in deren Betonköpfe keine neuen Ideen Zutritt haben.

Frei-denker
14.07.2006, 18:00
Besser als gar keine Arbeit.
Sowas kann wohl nur einer sagen, der in seinem ganzen Leben noch nie gearbeitet hat!

Fahr mal 60 Stunden die Woche als Getränkefahrer oder als Tiefbauarbeiter! Danach schauen wir mal, ob Du mit 150€ zufrieden bist!

Bis dahin schlage ich vor, daß Du erst mal ein paar Jahre arbeiten gehst - nur damit Du überhaupt eine vage Vorstellung davon bekommst, wovon Du überhaupt redest!

Sauerländer
15.07.2006, 02:32
Besser als gar keine Arbeit.
Das ist wahrlich Unsinn.
Arbeit ist kein Selbstzweck, sondern soll vor allem a)die Möglichkeit geben, davon zu leben und b) ein nützliches Mitglied der Gemeinschaft zu sein.

Arbeit, bei der beides gen Null tendiert, kann man sich knicken.

wtf
15.07.2006, 08:16
Schaut euch die Gewerkschaftsführer an:
Sommer, Bsirske, Engelchen-Keifer, Peters u.w.s.a.h., ausgenommen allein Schmoldt; alles verbiesterte Linke, in deren Betonköpfe keine neuen Ideen Zutritt haben.
Richtig, ich vergaß zu erwähnen, daß Schmoldt schon immer ein vernünftiger Mann war und es im Bereich der Chemieindustrie immer geräuschlose Einigungen gab.

Mauser98K
15.07.2006, 10:34
Richtig, ich vergaß zu erwähnen, daß Schmoldt schon immer ein vernünftiger Mann war und es im Bereich der Chemieindustrie immer geräuschlose Einigungen gab.

Und fürstliche Bezahlung!

Roter Prolet
15.07.2006, 11:23
Schaden Gewerkschaften Deutschland?


Ob Gewerkschaften Deutschland schaden? Ich sage hier prinzipiell nein.

Gewerkschaften wurden gegründet, um die Interessen der Werktätigen zu vertreten und zu verteidigen. Beim DGB gibt es allerdings Führungsköpfe, die durch ihre Parteimitgliedschaft in beiden selbsternannten "Volksparteien" eine mehr schädlich als nützliche Rolle spielen. Die sollen diese zwiespältigen Funktionäre weggekicken und sich mehr an der französischen CGT orientieren.

Aber ich muss als Gewerkschafter folgendes sagen:
Wenn jemand gewerkschaftlich organisiert ist, heisst das nicht zu sagen "so, jetzt kann ich mich zurücklehnen", nein, man soll seinen Arsch aufheben und durch seinen aktiven Beitrag (Teilnahme an Streiks, Demos, Flyer, Reden oder Tarifverhandlungen etc...) selbst in Bewegung sein, um auch seine Interessen auf dem Arbeitsplatz verteidigen können.

Sauerländer
15.07.2006, 11:29
Ob Gewerkschaften Deutschland schaden? Ich sage hier prinzipiell nein.

Gewerkschaften wurden gegründet, um die Interessen der Werktätigen zu vertreten und zu verteidigen. Beim DGB gibt es allerdings Führungsköpfe, die durch ihre Parteimitgliedschaft in beiden selbsternannten "Volksparteien" eine mehr schädlich als nützliche Rolle spielen. Die sollen diese zwiespältigen Funktionäre weggekicken und sich mehr an der französischen CGT orientieren.

Würdest Du mir zustimmen, wenn ich formuliere, dass das Ausmaß des wohlständischen Funktionärstums im deutschen Gewerkschaftswesen im Hinnblick auf die Sinnhaftigkeit des letzteren bisweilen Zweifel aufkommen lässt?

Roter Prolet
15.07.2006, 12:09
Würdest Du mir zustimmen, wenn ich formuliere, dass das Ausmaß des wohlständischen Funktionärstums im deutschen Gewerkschaftswesen im Hinnblick auf die Sinnhaftigkeit des letzteren bisweilen Zweifel aufkommen lässt?

Kannst du das bitte auch etwas einfacherer formulieren?

leuchtender Phönix
15.07.2006, 13:05
Kannst du das bitte auch etwas einfacherer formulieren?

Kurz gesagt zeifelt er am Sinn von gutverdienenden Funktionären an den Spitzen der Gewerkschaften.

Sauerländer
15.07.2006, 13:05
Kannst du das bitte auch etwas einfacherer formulieren?
Gewerkschaften sind da, um -im Bedarfsfall kämpferisch (und dieser Bedarfsfall scheint mir gegenwärtig in Permanenz gegeben)- den Interessen von Arbeitnehmern Nachdruck zu verleihen, dem zunächstmal bestehenden Machtvorrang der Arbeitgeber durch Organisation der Masse etwas entgegenzusetzen.

Deshalb stelle ich mir die Frage, ob Gewerkschaften, deren wesentliche Spitzenfunktionäre materiell und mentalitätsmäßig oft mehr mit denen gemein haben, die sie zu bekämpfen hätten, als denen, die sie zu vertreten haben, ob Gewerkschaften, in denen eine verbonzte Funktionärselite zum Selbstläufer geworden ist, ob Gewerkschaften, die im Zweifelsfall wesentlich über diese Funktionäre noch immer eine Annäherung an "gewisse Parteien" suchen, die mal die Parteien von Arbeiterinteressen waren und es defintiv nicht mehr sind, ob also solche Gewerkschaften ihre Aufgabe überhaupt sinnvoll wahrnehmen können, oder ob sie nicht vielmehr a) durch ihren gegenwärtigen Zustand erstens als Kampfinstrument nutzlos und b) durch die von ihnen aufgebaute Illiusion der Einflussnahme der Arbeitnehmer sogar schädlich sind, ähnlich wie eben etwa gewisse Parteien, die soetwas wie eine Minimalopposition simulieren, diese dann als einzig vorhandene Alternative verkaufen und so systemintegrativ wirken.

redanarchist
17.07.2006, 14:15
Gewerkschaften sind da, um -im Bedarfsfall kämpferisch (und dieser Bedarfsfall scheint mir gegenwärtig in Permanenz gegeben)- den Interessen von Arbeitnehmern Nachdruck zu verleihen, dem zunächstmal bestehenden Machtvorrang der Arbeitgeber durch Organisation der Masse etwas entgegenzusetzen.

Deshalb stelle ich mir die Frage, ob Gewerkschaften, deren wesentliche Spitzenfunktionäre materiell und mentalitätsmäßig oft mehr mit denen gemein haben, die sie zu bekämpfen hätten, als denen, die sie zu vertreten haben, ob Gewerkschaften, in denen eine verbonzte Funktionärselite zum Selbstläufer geworden ist, ob Gewerkschaften, die im Zweifelsfall wesentlich über diese Funktionäre noch immer eine Annäherung an "gewisse Parteien" suchen, die mal die Parteien von Arbeiterinteressen waren und es defintiv nicht mehr sind, ob also solche Gewerkschaften ihre Aufgabe überhaupt sinnvoll wahrnehmen können, oder ob sie nicht vielmehr a) durch ihren gegenwärtigen Zustand erstens als Kampfinstrument nutzlos und b) durch die von ihnen aufgebaute Illiusion der Einflussnahme der Arbeitnehmer sogar schädlich sind, ähnlich wie eben etwa gewisse Parteien, die soetwas wie eine Minimalopposition simulieren, diese dann als einzig vorhandene Alternative verkaufen und so systemintegrativ wirken.

die bitte des roten proleten war dir wohl ansporn? :P

Sauerländer
17.07.2006, 14:50
die bitte des roten proleten war dir wohl ansporn? :P
Ich kann natürlich auch einfach in den Raum krakeelen: "Die Gewerkschaftsbonzen haben die Sache schon lange verraten, und deshalb wird auch nichts draus!", aber mal ehrlich: Klänge das nicht ein bischen simplifizierend, um nicht zu sagen primitiv?

Pfeifenraucher
17.07.2006, 16:27
Natürlich sind das Errungenschaften. Aber wenn du willst, kannst du gerne 60 Stunden pro Woche für 150 $ arbeiten.

Ja, das sind wieder mal die Leute, die behaupten, Gewerkschaften bzw. ihre Errungenschaften seien realitätsfern. Wenn Neoliberale behaupten, Gewerkschaften würden Arbeitsplätze verhindern, dann kann man nur an ihren gesunden Menschenverstand appellieren, dass nicht die Gewerkschaften für die Stagnation verantwortlich sind, sondern die schwächende Binnenkonjunktur, die widerrum durch die Spar-Mentalität und eine zurück haltende Lohnpolitik entstanden ist.:wand: :wand: :wand: