PDA

Vollständige Version anzeigen : Krankenstand auf Rekordtief - warum dann Beitragserhöhungen ?



SAMURAI
10.07.2006, 07:12
http://www.welt.de/data/2006/07/10/952392.html

Krankenstand auf Rekordtief

Arbeitsnehmer fehlen seltener aus Furcht vor Arbeitsplatz-Verlust

von Christoph B. Schiltz

Brüssel/ Berlin - Der Krankenstand in deutschen Betrieben ist im ersten Halbjahr 2006 auf ein Rekordtief gefallen. Laut jüngsten Statistiken des Bundesgesundheitsministeriums (BMG), die der WELT vorliegen, fehlten die Arbeitnehmer aus Krankheitsgründen in den ersten sechs Monaten 3,13 Prozent der Sollarbeitszeit - ein Minus von 12,2 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Auszug aus Welt.de
__________________________________________________ _________________

Bei diesem weiter gesunkenen Krankenstand sind die Arbeitgeber real entlastet worden.

Die Lohnfortzahlung wird geringer, die Produktivität höher.

Dementsprechend müssten auch die Kosten der Krankenkassen gesunken sein.

Ist eine einfache Rechnung.

Trotzdem reicht das Geld den Kassen nicht.

Wo bleibt das Geld ? :rolleyes:

Drosselbart
10.07.2006, 07:13
Weil die Rundumversorgung der Privat-Patienten auf dem Balkan und in Anatolien schweineteuer ist.

SAMURAI
10.07.2006, 07:25
Weil die Rundumversorgung der Privat-Patienten auf dem Balkan und in Anatolien schweineteuer ist.

Stimmt zwar, aber die versorgen wir ja schon seit Jahrzehnten.

Kränker sind die auch nicht geworden. Sterbegeld gibt es auch keines mehr.

Der Kostenfaktor muss wo anderst liegen ????

Drosselbart
10.07.2006, 07:38
Korruption und Betrug tun ein Übriges. Bei uns hat alleine eine einzige Apotheke in Zusammenarbeit mit betrügerischen Ärzten und Sozialschnorrern einen immensen Schaden verursacht. Es ging um Rezepte für schweineteuere Aids-Medikamente, die nie ausgegeben, aber stets verrechnet wurden.

Die Schnorrer - häufig Drogenabhängige - erhielten ein kleines Handgeld oder Schnaps und Apotheker und Arzt teilten sich den großen Reibach. Daran daß das ein außergewöhnlicher Einzelfall war glaubt eigentlich niemand.

Betrug wird bewußt erleichtert, da es keinerlei wirksame Kontrollinstanzen gibt.

meckerle
10.07.2006, 07:54
Zitat: aus dem Artikel
Die Fehlzeiten entsprechen 3,4 Arbeitstagen. Das ist der niedrigste Krankenstand in einem Halbjahr seit der Wiedervereinigung und im Westen seit Einführung der Lohnfortzahlung im Jahr 1970. Arbeitsmarktforscher nannten als wichtigsten Grund für den niedrigen Krankenstand die Angst der Arbeitnehmer, in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit ihre Stelle zu verlieren. Ein weiterer Grund sei die schwache Konjunktur. Am höchsten war die Krankenstandsquote laut BMG im Februar mit 3,85 Prozent der Sollarbeitszeit. Dagegen fehlten die Arbeitnehmer im Januar mit 2,27 Prozent der Sollarbeitszeit am wenigsten.
**********
WOW also zunächst meinen Respekt vor den Statistikern ! :2faces:

Am 30.6. endet das erste Halbjahr !
Noch bevor die Betriebe mit den Krankenkassen abgerechnet haben, wissen die Statistiker ganz genau wo es lang gegangen ist im ersten Halbjahr !
Am 10.7. steht es schwarz auf weiss geschrieben in der Presse. Man berücksichtige auch, dass dazwischen 2 WE liegen und bei Krankenkassen an den Wochenenden gewöhnlich nicht gearbeitet wird.

Wann hört diese elendige Verarsche endlich auf !;(

wtf
10.07.2006, 07:55
Sicher sind Korruption und Betrug von allen Seiten mitverantwortlich für den Niedergang der GKV. Ursächlich ist aber etwas anderes, nämlich die Intransparenz des Gesundheitsmarkts.

Solange der Käufer (Patient) nicht weiß, was er vom Verkäufer (Arzt) zu welchem Preis kauft und er den Preis nicht einmal anteilig zahlen muß, ihm also der Kauf völlig egal ist, ist eine Besserung der Situation ausgeschlossen.

Es ist typisch für ein planwirtschaftliches System, daß die Qualität schlecht, der Preis hoch und die Ware rationiert ist.

Ideologisch weniger Verblendete kommen zumindest ins Grübeln, weil es ein zweites System gibt, das schuldenfrei, kapitalgedeckt und erfolgreich ist.

Kalmit
10.07.2006, 08:07
Passt vielen gar nicht so ins Bild vom Deutschen als Freizeit- und Blaumachweltmeister... die Angst vor Arbeitsplatzverlust und Hartz IV diszipliniert den Arbeitnehmer wunderbar. Und nichts anderes war damit beabsichtigt!

In diesem Bereich hat unsere Wirtschaft inzwischen nen massiven Kostenvorteil gegenüber vielen anderen, trotzdem geht das Gejammer über "zu hohe Lohnnebenkosten" munter weiter... :rolleyes: Aber das zählt ja nicht...

@meckerle: Die Einschaltquoten vom WM-Finale kriegste schon heut mittag... schomal was von Hochrechnungen gehört!?

Mark Mallokent
10.07.2006, 08:10
Was mir auffällt: Trotz des Ärztestreiks weniger Kranke. Kann es sein, daß eine Korrelation zwischen der Zahl der Ärzte und der Höhe des Krankenstandes besteht? :rolleyes: Da denkt man doch unwillkürlich an den alten Ärztewitz: Wer gesund ist, ist nur nicht genau genug untersucht. :cool:

WALDSCHRAT
10.07.2006, 08:20
...

Solange der Käufer (Patient) nicht weiß, was er vom Verkäufer (Arzt) zu welchem Preis kauft und er den Preis nicht einmal anteilig zahlen muß, ihm also der Kauf völlig egal ist, ist eine Besserung der Situation ausgeschlossen.

...



Genau damit bingst Du es auf den Punkt:

Bedenkt man, daß die meisten Privattarife einen Selbstbehalt von 250, 500 oder 1.000 Euro beinhalten, und man sich dann überlegt, ob man sich mit einer Erkältung zum Arzt begibt, um sich Hustensaft umsonst verschreiben zu lassen (die Quartals- und Rezeptgebühr sei mal außen vor), kann man den Ruin der Kassensysteme -wenn es weiter so gehändelt wird- voraussehen.

Mich kotzt es an, als Kassenpatient im Wartezimmer als chronisch Kranker herumsitzen zu dürfen, um nach Aufruf und Untersuchung (Blutzuckertest), meine gewünschten Präparate verschrieben zu bekommen. Eine ähnliche Sauerei ist diie rp-pflichtige Verordnung von Antibiotika. Da sitzte auch im Wartezimmer, weißt, was Du brauchst, mußt aber die Hustensaftempfänger, die vor Dir dran sind, im wahrsten Sinne des Wortes, abwarten!!!

Henning

---

Besitzer einer "Roten Liste"

wtf
10.07.2006, 08:33
Genau das sind die Auswüchse: Gelangweilte Rentner, die es lieben, zwei Stunden von Frau im Spiegel bis zur Gala alles durchzuarbeiten und renitent werden, wenn sie "ihr" Rezept für irgendein Zipperlein (das die Trümmerfrauen früher nicht interessiert hätte) nicht bekommen.

Hast Du die RL 2006 auf CD?

GnomInc
10.07.2006, 08:49
Genau das sind die Auswüchse: Gelangweilte Rentner, die es lieben, zwei Stunden von Frau im Spiegel bis zur Gala alles durchzuarbeiten und renitent werden, wenn sie "ihr" Rezept für irgendein Zipperlein (das die Trümmerfrauen früher nicht interessiert hätte) nicht bekommen.

Hast Du die RL 2006 auf CD?

Nun es muss ein Geschäft ohne Risiko sein , die Kranken und Alten
in Form ihrer Kassen auszunehmen.
Nicht unbedingt mehr für normale Ärzte an der Basis - für Apotheker aber
wohl schon. Beim Augenarzt sollte ich einen Termin in 3 Monaten bekommen !
Ob ich da noch lebe ?

Ich hatte bis 1990 3 Apotheken am Ort - heute gibts 10 !!!!
Letztes Jahr haben 2 neu aufgemacht !

Über diese politschen Ordnungsverrenkungen kann ich nur lachen.
Verlogen von vorn bis hinten - Pseudoaktivität.

WALDSCHRAT
10.07.2006, 08:50
@ wtf:

Jep! Herzlichen Dank!!! Zur Probe werde ich aber erst nach dem Urlaub schreiten :)

Zum Thema Arzt:

Ich bin bei einem, der passionierter Jäger ist, und in seinem Wartezimmer nur "Wild und Hund" ausliegen hat. Nix mit Regenbogenpresse. Ich kenne jedoch auch Fachärzte, die die Regenbogenpresse bedienen und ein wahrlich buntes Medienbild den Rentnern geben, die Du zuvor trefflich beschrieben hast. Häufig habe ich den Eindruck, daß sie nicht begeifen können und wollen, daß es auch noch Leute in diesem Lande gibt, die bestrebt sind, ihre Kohle mitverdienen zu wollen!!!

Leider!!!

Gruß

Henning

meckerle
10.07.2006, 08:54
@meckerle: Die Einschaltquoten vom WM-Finale kriegste schon heut mittag... schomal was von Hochrechnungen gehört!?
Hochrechnungen mit 2 Stellen nach dem Komma !:rolleyes:
Ist ja auch Schei..egal, ich denke nur so ein sensibler Bereich eignet sich nicht zu Schätzungen !

turn-the-page
10.07.2006, 09:00
Zum Thema Arzt:
Ich bin bei einem, der passionierter Jäger ist, und in seinem Wartezimmer nur "Wild und Hund" ausliegen hat. Nix mit Regenbogenpresse.

Meiner ist Oldtimer-Fan und hat fast nur entsprechende Fachzeitschriften aufliegen (gefällt mir aber, *g*).
Dann hat er noch GEO, Spiegel und Stern.
So einen Schrott wie z.B. "Bild der Frau" sucht man dort vergeblich, und das ist gut so. ;)

meckerle
10.07.2006, 09:59
Ideologisch weniger Verblendete kommen zumindest ins Grübeln, weil es ein zweites System gibt, das schuldenfrei, kapitalgedeckt und erfolgreich ist.
Schau dir doch mal an, wer in diesem 2. System versichert ist.

Kann ein Selbständiger, oder Angestellter in entsprechender Position, sich erlauben ständig in den Arztpraxen herumzusitzen ?
Wie schon geschrieben wurde, haben diese Versicherten auch die Möglichkeit die Arzt-Krankenhaus und Zahnarztrechnungen auf ihre Korrektheit zu prüfen. Zudem bietet z. B. meine PKV die Möglichkeit der nochmaligen Prüfung von Rechnungen, wenn auch nur der Verdacht der Unkorrektheit besteht.
Sollte sich der Verdacht bestätigen, kürzt die PKV die Rechnung entsprechend und teilt dem Versicherten mit was er zu bezahlen hat. Den Rest kann der jeweilige Rechnungssteller einklagen.

GKV-Versicherte haben diese Möglichkeit nicht, das wird auch nicht wirklich angestrebt. Von keiner Seite !

kritiker_34
10.07.2006, 10:22
Schau dir doch mal an, wer in diesem 2. System versichert ist.

Kann ein Selbständiger, oder Angestellter in entsprechender Position, sich erlauben ständig in den Arztpraxen herumzusitzen ?
Wie schon geschrieben wurde, haben diese Versicherten auch die Möglichkeit die Arzt-Krankenhaus und Zahnarztrechnungen auf ihre Korrektheit zu prüfen. Zudem bietet z. B. meine PKV die Möglichkeit der nochmaligen Prüfung von Rechnungen, wenn auch nur der Verdacht der Unkorrektheit besteht.
Sollte sich der Verdacht bestätigen, kürzt die PKV die Rechnung entsprechend und teilt dem Versicherten mit was er zu bezahlen hat. Den Rest kann der jeweilige Rechnungssteller einklagen.

GKV-Versicherte haben diese Möglichkeit nicht, das wird auch nicht wirklich angestrebt. Von keiner Seite !

wenn die gkv gezwungen würde, eine kostenkontrolle zu veröffentlichen, dann würde auch herauskommen, wieviel fremdleistungen gezahlt werden. z.b. die unselige versicherung ganzer moslemischer clans auf einen beitragszahler.

meckerle
10.07.2006, 10:49
wenn die gkv gezwungen würde, eine kostenkontrolle zu veröffentlichen, dann würde auch herauskommen, wieviel fremdleistungen gezahlt werden. z.b. die unselige versicherung ganzer moslemischer clans auf einen beitragszahler.
Yep, das würde nur mit Eigenbeteiligung des Karteninhabers klappen, dann würde es schlagartig aufhören dass die ganze multinationale Verwandtschaft auf Kosten einer Plastikkarte zum Arzt geht.
Wer würde freiwillig z. B. einen 5 %igen Kostenanteil für die Verwandtschaft tragen ?

Es sollte aber gleichzeitig gesichert werden, dass das Sozialamt diese 5 % Eigenanteil nicht erstattet !
Sonst ginge der Schuss wieder hinten raus.

Frei-denker
10.07.2006, 10:58
Naja, der Grund für weitere Beitragserhöhungen liegt doch auf der Hand. Ein Berufstätiger bezahlt natürlich mehr in die Krankenkasse ein, als ein Arbeitsloser, denn für den zahlt der Staat nur den Mindestbeitrag und die Beiträge werden ja in Prozent vom Bruttolohn einbehalten.

Und bei drastischem Anstieg der Arbeitslosenquote sinken die Einnahmen der Krankenkassen bei gleichen Beitragssätzen natürlich drastisch ab. Woher also das Geld nehmen? Entweder durch Erhöhung der Prozentsätze. Damit macht man aber in der paritätischen Finanzierung des Krankensystems die Lohnnebenkosten höher.

Da die Unternehmen aber eine starke Lobby in der Politik haben, wollen die Politiker sich das Geld lieber beim kleinen Mann über Verbrauchssteuern holen.
Deshalb auch die aktuelle Diskussion über eine Umgestaltung des Systems und dem Umstieg auf eine steuerfinanzierte Krankenversorgung.

Das Kernproblem ist mal wieder die hohe Arbeitslosigkeit. Hier muß angepackt werden, doch dafür fehlen den etablierten Parteien wirksame Konzepte!

meckerle
10.07.2006, 11:05
Zitat: Frei-denker
Da die Unternehmen aber eine starke Lobby in der Politik haben, wollen die Politiker sich das Geld lieber beim kleinen Mann über Verbrauchssteuern holen.
Deshalb auch die aktuelle Diskussion über eine Umgestaltung des Systems und dem Umstieg auf eine steuerfinanzierte Krankenversorgung.
**********
Steuerfinanzierte Krankenversicherung würde bedeuten: die PKV-Versicherten werden doppelt abkassiert. Einmal über die PKV und nochmal über die Steuer !

Leyla
10.07.2006, 11:36
Mich kotzt es an, als Kassenpatient im Wartezimmer als chronisch Kranker herumsitzen zu dürfen, um nach Aufruf und Untersuchung (Blutzuckertest), meine gewünschten Präparate verschrieben zu bekommen. Eine ähnliche Sauerei ist diie rp-pflichtige Verordnung von Antibiotika. Da sitzte auch im Wartezimmer, weißt, was Du brauchst, mußt aber die Hustensaftempfänger, die vor Dir dran sind, im wahrsten Sinne des Wortes, abwarten!!!Ich verstehe deinen Frust, aber was die Antibiotika betrifft, muss ich dir widersprechen: wenn die nicht verschreibungspflichtig wären, dann würden etliche Leute Resistenzen züchten, ohne sich darüber im Klaren zu sein.

Wenn man es damit übertreibt, findet man im entscheidenden Moment kein wirksames Antibiotikum und stirbt an einer Infektion, die sonst leicht zu behandeln wäre.

Es gibt verschiedene Präparate, die man zum Teil auf die Stunde genau einnehmen muss - und wieviel ist auch noch vom Körpergewicht abhängig.

In der Türkei sind sie z.B. nicht verschreibungspflichtig - und Leute, die keine Krankenversicherung haben, nehmen sie ohne ärztliche Beratung ein. Deswegen sind schon Einige elendig verreckt.

Klopperhorst
10.07.2006, 12:08
Die Beiträge steigen wohl, weil es immer mehr Ältere gibt.

Ich habe das mal anhand folgender Statistik dargestellt.

So ist alleine zwischen 2002 und 2004 der Anteil der über 65jährigen um fast 1 Million Menschen oder 6,43% angewachsen, wohlgemerkt, in nur 3 Jahren!

Das die Kosten explodieren, ist kein Wunder mehr.

http://www.***************/images/altersgruppen_2002_2004.gif

(Datenquelle: Statistisches Bundesamt)

---

meckerle
10.07.2006, 12:16
Die Beiträge steigen wohl, weil es immer mehr Ältere gibt.

Ich habe das mal anhand folgender Statistik dargestellt.

So ist alleine zwischen 2002 und 2004 der Anteil der über 65jährigen um fast 1 Million Menschen oder 6,43% angewachsen, wohlgemerkt, in nur 3 Jahren!

Das die Kosten explodieren, ist kein Wunder mehr.

http://www.***************/images/altersgruppen_2002_2004.gif

(Datenquelle: Statistisches Bundesamt)

---
Demnach sollte man alle über 65 totschlagen, die kosten eh nur Geld !:motz: Das wäre doch vernünftig, meinst du nicht auch ?:motz:

Wo findet man in dieser Statistik die Multinationalen die in die Sozialsysteme eingeströmt sind ??(

Klopperhorst
10.07.2006, 12:18
Demnach sollte man alle über 65 totschlagen, die kosten eh nur Geld !:motz: Das wäre doch vernünftig, meinst du nicht auch ?:motz:

Wo findet man in dieser Statistik die Multinationalen die in die Sozialsysteme eingeströmt sind ??(


Ich habe nichts von "Totschlagen" geschrieben. Aber ihr solltet endlich mal aus Euren Illusionen aufwachen!

Der Anteil der Beitragszahler nimmt in dramatischer Geschwindigkeit ab. Wir werden bis 2030 die Hälfte aller Arbeitnehmer verlieren, nur aufgrund der Überalterung; darin sind weitere Entlassungen etc. nicht mal inbegriffen.

Die ausl. Bevölkerung ist deutlich jünger, aber sie kann den extremen Verfall unseres Volkes nicht mehr stoppen, höchstens um einige Jahre verzögern.

---

Leyla
10.07.2006, 12:36
Es sollte aber gleichzeitig gesichert werden, dass das Sozialamt diese 5 % Eigenanteil nicht erstattet ![/SIZE]
Sonst ginge der Schuss wieder hinten raus.Und wie soll jemand nach einem schweren Unfall diese fünf Prozent erwirtschaften, wenn die Behandlungskosten in die Hunderttausende gehen?!

Nach einem Jahr halbwegs gesund aus der Reha kommen und dann erst mal eine Privatinsolvenz anmelden müssen - das kann ja wohl nicht Sinn und Zweck der Sache sein.

wtf
10.07.2006, 12:41
Dann limitiere es eben auf 25% seines Einkommens. Es macht keinen Sinn, ständig irgendwelche Extrembeispiele heranzuziehen, um ein wirtschaftlich sinnvolles Modell zu diskreditieren.

Fakt ist, daß ohne ein gewisses Maß an Eigenbeteiligung, und damit Kontrolle durch den Patienten, das System nicht überlebensfähig ist.

Klopperhorst
10.07.2006, 12:43
Die Konsolidierung kommt von ganz alleine. Mir tun aber jene Millionen Leid, die in der Übergangsphase, das sind die Jahre bis 2030, vom Sog erfasst werden, weil sie entweder keine Eigenvorsorge, Familie oder Freunde haben, die sie im Alter versorgen.

Die werden aufs Altengleis gestellt und jämmerlich verrecken.


----

Leyla
10.07.2006, 12:43
Dann limitiere es eben auf 25% seines Einkommens. Es macht keinen Sinn, ständig irgendwelche Extrembeispiele heranzuziehen, um ein wirtschaftlich sinnvolles Modell zu diskreditieren.Das Problem ist nur, dass chronisch Kranke und/oder Unfallopfer besonders häufig überhaupt kein Einkommen haben. Insofern ist es kein Extrembeispiel.

wtf
10.07.2006, 12:46
Schön. Wieviel sind 25% von 0?

wtf
10.07.2006, 12:47
Die Konsolidierung kommt von ganz alleine. Mir tun aber jene Millionen Leid, die in der Übergangsphase, das sind die Jahre bis 2030, vom Sog erfasst werden, weil sie entweder keine Eigenvorsorge, Familie oder Freunde haben, die sie im Alter versorgen.


Eine sehr gute Analyse. Die beschriebene Entwicklung ist allem Politikergesabber zum Trotz absolut unausweichlich. Je doofer, desto später erfolgt das Erwachen.

Drosselbart
10.07.2006, 12:50
Was mir auffällt: Trotz des Ärztestreiks weniger Kranke. Kann es sein, daß eine Korrelation zwischen der Zahl der Ärzte und der Höhe des Krankenstandes besteht? :rolleyes: Da denkt man doch unwillkürlich an den alten Ärztewitz: Wer gesund ist, ist nur nicht genau genug untersucht. :cool:

Ganz interessant zum Thema Ärztestreik ist folgendes:

Während eines Ärztestreikes in Großbritannien in den 70-er Jahren ging die Sterberate dramatisch zurück. Sind ähnlich signifikante Statistik-Abweichungen auch für den brd-Ärztestreik nachweisbar?

Der alte Spruch: Mancher Arzt ist gefährlicher als die Krankheit dürfte doch auch heute noch seine Gültigkeit haben.

Leyla
10.07.2006, 12:53
Schön. Wieviel sind 25% von 0?Null natürlich. Dein Modell benachteiligt allerdings die eingeschränkt Erwerbsfähigen. Die werden dann lieber gleich zum Sozialamt gehen, falls Du von der Sozialhilfe - die sich wohlgemerkt am Existenzminimum orientiert - nicht auch 25 Prozent verlangen würdest.

Manfred_g
10.07.2006, 13:11
Null natürlich. Dein Modell benachteiligt allerdings die eingeschränkt Erwerbsfähigen. Die werden dann lieber gleich zum Sozialamt gehen, falls Du von der Sozialhilfe - die sich wohlgemerkt am Existenzminimum orientiert - nicht auch 25 Prozent verlangen würdest.

Ohne das jetzt im kleinsten Detail verfolgt zu haben, geht es aber doch nicht darum, hier in drei Zeilen ein perfektes Finanzierungsmodell zu entwerfen, sondern ums grundsätzliche Prinzip, daß dem Patienten auf möglichst faire Weise ein Gefühl der Zusammenhänge zwischen beanspruchter Leistung und verursachten Kosten gegeben wird.

Man darf auch das gesamtheitliche Ziel (mehr Wohlstand fürs Land) nicht aus den Augen verlieren. Greift ein solches Konzept endlich, wirkt es sich auch günstig auf die entstehenden Kosten im Gesundheitssystem aus. Arbeit wird dadurch wieder lohnender und die Arbeitslosigkeit sollte sinken. Es sind viele Sandkörner, die wir aus dem deutschen Staatsgetriebe entfernen müssen.

Leyla
10.07.2006, 13:36
Ohne das jetzt im kleinsten Detail verfolgt zu haben, geht es aber doch nicht darum, hier in drei Zeilen ein perfektes Finanzierungsmodell zu entwerfen, sondern ums grundsätzliche Prinzip, daß dem Patienten auf möglichst faire Weise ein Gefühl der Zusammenhänge zwischen beanspruchter Leistung und verursachten Kosten gegeben wird.Fair ist es jedenfalls nicht, wenn es darauf hinausläuft, dass Menschen, die von ihrem Arzt mit einer beängstigenden Diagnose konfrontiert werden, auch noch mit zusätzlichen finanziellen Sorgen belastet werden. Das ist keine gute Voraussetzung, um schnell gesund zu werden.

Die hier schon angeführten Hypochonder sind ein Extrembeispiel - um diese lästige Minderheit zu "erziehen" sollte man die Kranken nicht in Mitleidenschaft ziehen. Da sollten lieber die Ärzte etwas verantwortlicher verschreiben.

Chronisch Kranke haben in der freien Wirtschaft sowieso schlechtere Karrierechancen, weil sie weniger belastbar sind und nicht so "durchpowern" können wie Gesunde und verdienen folglich oft weniger, wenn sie überhaupt Arbeit haben. Die sollten nicht noch zusätzlich finanziell abgestraft werden.

Manfred_g
10.07.2006, 13:46
@ Leyla
So weit, so gut! Im Prinzip kein Widerspruch. Nur muß man aufpassen, daß man es mit dem Wunschkonzert eben nicht übertreibt, wenn die Folge ist, daß das komplette System zusammenbricht.
Ein gut arbeitendes System könnte eben insgesamt wesentlich kosteneffektiver -sprich billiger- arbeiten. Man stelle sich vor die Kassenbeiträge würden um 20% sinken. Das klingt unter den derzeitigen Umständen absurd und utopisch, aber ich bilde mir ein, das wäre drin. Da hätten alle Beteiligten wieder viel finanzielle Luft.

wtf
10.07.2006, 13:49
Die 20% sind realistisch. Weshalb rennen Deutsche doppelt so häufig zu Ärzten wie Niederländer?

Ich bleibe dabei: Es muß Kostenkontrolle durch den Patienten erfolgen (in Form einer wie auch immer gearteten Selbstbeteiligung) und es muß Wettbewerb herrschen.

Die Einkaufswagen werden auch erst brav zurückgebracht, seit man einen Euro reinstecken muß. Das ist das selbe Prinzip.

MoJo
10.07.2006, 14:45
Die 20% sind realistisch. Weshalb rennen Deutsche doppelt so häufig zu Ärzten wie Niederländer?

Ich bleibe dabei: Es muß Kostenkontrolle durch den Patienten erfolgen (in Form einer wie auch immer gearteten Selbstbeteiligung) und es muß Wettbewerb herrschen.

Medizinische Indikation vorausgeschickt wäre das sicher ok.
Bei "unberechtigten" Arztbesuchen (meinetwgn. vom Arzt klassifiziert) sollten die Kosten ruhig auch auf den Patienten umgelegt werden. Es gibt aber auch ernsthaft erkrankte, die der Obhut eines Arztes bedürfen. Die dürfte man nicht alle in einen Topf werfen.



Die Einkaufswagen werden auch erst brav zurückgebracht, seit man einen Euro reinstecken muß. Das ist das selbe Prinzip.

Also entscheidet ein Patient über die Notwendigkeit seines Arztbesuches. Ein echtes Risiko, verfügt er doch nicht über entsprechenden Sachverstand!:rolleyes:

wtf
10.07.2006, 14:50
Also entscheidet ein Patient über die Notwendigkeit seines Arztbesuches. Ein echtes Risiko, verfügt er doch nicht über entsprechenden Sachverstand!:rolleyes:
Dieses "Problem" haben alle Privatpatienten, die eine Eigenbeteiligung bestreiten müssen. Sie können ganz gut damit umgehen.

Drosselbart
10.07.2006, 15:19
Als "Nur-Einzahler" und "Nie-etwas-Rausholer", der auch mit dem Kopf unter dem Arm noch arbeiten gehen, wird bei mir bald ein Paradigmenwechsel einsetzen.

Ich werde solange zum Arzt rennen und soviele Leistungen wie möglich mitzunehmen versuchen, wie es nur geht, da ich nicht immer nur der Zahl-August sein will.

Wenn schon immer höhere Beiträge, wenn schon immer mehr Zuzahlung, dann soll es richtig teuer werden. Der Arzt (die Ärzte) machen sicher gerne mit, denn sie verdienen ja daran. Davon daß ich immer nur zahle und nie zum Arzt gehe haben sie ja nichts. Der Rubel rollt erst dann, wenn ich auch mal Leistungen beziehe.

meckerle
10.07.2006, 15:25
Ich habe nichts von "Totschlagen" geschrieben. Aber ihr solltet endlich mal aus Euren Illusionen aufwachen!

Der Anteil der Beitragszahler nimmt in dramatischer Geschwindigkeit ab. Wir werden bis 2030 die Hälfte aller Arbeitnehmer verlieren, nur aufgrund der Überalterung; darin sind weitere Entlassungen etc. nicht mal inbegriffen.

Die ausl. Bevölkerung ist deutlich jünger, aber sie kann den extremen Verfall unseres Volkes nicht mehr stoppen, höchstens um einige Jahre verzögern.

---
Wie alt bist du ? Hast du Kinder ? Wenn ja, wieviele ?
Sorry, wenn du forderst dass wir aufwachen sollen, dann darf man dich das fragen !

meckerle
10.07.2006, 15:28
Und wie soll jemand nach einem schweren Unfall diese fünf Prozent erwirtschaften, wenn die Behandlungskosten in die Hunderttausende gehen?!

Nach einem Jahr halbwegs gesund aus der Reha kommen und dann erst mal eine Privatinsolvenz anmelden müssen - das kann ja wohl nicht Sinn und Zweck der Sache sein.
Dafür müsste dann eine Härtefallregelung getroffen werden.

Worrrdom
10.07.2006, 15:40
Wenn ich hier mal aus der Verfassung der KDVR (Nordkorea) zitieren darf:

"Artikel 72 Die Bürger haben das Recht auf unentgeltliche medizinische
Betreuung. (…) Dieses Recht wird garantiert durch das System der
unentgeltlichen ärztlichen Betreuung, durch die ständig wachsende Zahl von Krankenhäusern, Sanatorien und anderen medizinischen Einrichtungen (…)"

Das ist wahrhaft soziale Politik!

turn-the-page
10.07.2006, 15:41
http://onwirtschaft.t-online.de/c/84/49/09/8449090.html

Arbeitgeber und Kassen sparen hunderte Millionen - warum steigen dann die Beitragssätze trotzdem weiter ?

Aber eigentlich ist klar warum, die kostenlose Rundumversorgung des anatolischen Packs in ihrem Heimatland kostet schließlich eine Menge Geld, und das muß ja irgendwo herkommen...X(

meckerle
10.07.2006, 15:45
Das Problem ist nur, dass chronisch Kranke und/oder Unfallopfer besonders häufig überhaupt kein Einkommen haben. Insofern ist es kein Extrembeispiel.
Chronisch Kranke und Verunfallte bekommen i. d. R. Rente. In allen anderen Fällen bekommen sie staatliche Zuwendungen.

meckerle
10.07.2006, 15:55
Wenn ich hier mal aus der Verfassung der KDVR (Nordkorea) zitieren darf:

"Artikel 72 Die Bürger haben das Recht auf unentgeltliche medizinische
Betreuung. (…) Dieses Recht wird garantiert durch das System der
unentgeltlichen ärztlichen Betreuung, durch die ständig wachsende Zahl von Krankenhäusern, Sanatorien und anderen medizinischen Einrichtungen (…)"

Das ist wahrhaft soziale Politik!
Genau das selbe wird auf Cuba praktiziert.

SAMURAI
10.07.2006, 23:22
Wenn ich hier mal aus der Verfassung der KDVR (Nordkorea) zitieren darf:

"Artikel 72 Die Bürger haben das Recht auf unentgeltliche medizinische
Betreuung. (…) Dieses Recht wird garantiert durch das System der
unentgeltlichen ärztlichen Betreuung, durch die ständig wachsende Zahl von Krankenhäusern, Sanatorien und anderen medizinischen Einrichtungen (…)"

Das ist wahrhaft soziale Politik!

Wenn man nicht vorher verhungert ist ............................

gothmania
11.07.2006, 05:16
Aber auch beim Krankenstand ist Deutschland noch immer zweigeteilt! Der Osten gönnt sich noch immer ausgiebiges Krankfeiern wie damals in der "guten, alten Zeit des Sozialismus":

http://www.der-soli-muss-weg.de/ph%20focus%20krankenstand.jpg


Quelle: Krankfeiern im Osten (http://www.der-soli-muss-weg.de/tx%20krankfeiern%20im%20osten.html)

NM-Maverick
11.07.2006, 06:05
Naja, wie ging der "alte Spruch" nochmal?

Lieber Krank-feiern,
als...
gesund-arbeiten

Skorpion968
11.07.2006, 06:27
Ideologisch weniger Verblendete kommen zumindest ins Grübeln, weil es ein zweites System gibt, das schuldenfrei, kapitalgedeckt und erfolgreich ist.

Ideologisch weniger Verblendete wissen aber auch, WARUM dieses zweite System schuldenfrei und erfolgreich ist. Weil es Behinderte, chronisch Kranke etc. aus der Versicherung ausschließt und schön der Solidarversorgung überstellt. Frei nach dem Motto: "Nee, den Dreck wollen wir nicht. Den lass mal schön die Anderen versorgen."

Skorpion968
11.07.2006, 06:39
Solange der Käufer (Patient) nicht weiß, was er vom Verkäufer (Arzt) zu welchem Preis kauft und er den Preis nicht einmal anteilig zahlen muß, ihm also der Kauf völlig egal ist, ist eine Besserung der Situation ausgeschlossen.


Sicher ist das ein Problem.
Aber weiß denn der Kunde (Patient) mit diesen Abrechnungen überhaupt etwas anzufangen? Verfügt der Patient über ein so hohes medizinisches Fachwissen, dass er überhaupt wissen kann, welche medizinischen Maßnahmen sinnvoll und notwendig sind? Oder gar über soviel Fachwissen, dass er alternative medizinische Angebote für sich abwägen kann?

Hast du eine Arzt-Rechnung schon mal nicht abgezeichnet und überwiesen, sondern bist zu deinem Arzt gegangen und hast ihm gesagt: "Hör mal zu Kollege, diese Untersuchung oder jene Intervention war für mich völlig unnötig und die bezahle ich nicht. Die gleiche Leistung hätte ich bei einem anderen Arzt billiger bekommen."? Oder hast du gar schon mal eine Behandlung abgelehnt, weil du sie für dich als medizinisch nicht notwendig betrachtet hast? Oder hast du dir schon einmal im Krankheitsfall alternative Angebote von verschiedenen Ärzten eingeholt? Oder hast du schon einmal ein teures Medikament abgelehnt und den Arzt daraufhin hingewiesen, dass er dir dieses oder jenes Generikum verschreiben soll?

Skorpion968
11.07.2006, 06:46
Ich bin bei einem, der passionierter Jäger ist, und in seinem Wartezimmer nur "Wild und Hund" ausliegen hat. Nix mit Regenbogenpresse. Ich kenne jedoch auch Fachärzte, die die Regenbogenpresse bedienen und ein wahrlich buntes Medienbild den Rentnern geben, die Du zuvor trefflich beschrieben hast. Häufig habe ich den Eindruck, daß sie nicht begeifen können und wollen, daß es auch noch Leute in diesem Lande gibt, die bestrebt sind, ihre Kohle mitverdienen zu wollen!!!


Jetzt sind mal wieder die Rentner die Bösen.
Schon mal darüber nachgedacht, dass diese Leute mal die Kohle dafür verdient haben, dass du in diesem Land weitgehend sicher aufwachsen, kostenlos zur Schule gehen und eine gute Infrastruktur hier nutzen konntest?

Skorpion968
11.07.2006, 06:50
Dann limitiere es eben auf 25% seines Einkommens. Es macht keinen Sinn, ständig irgendwelche Extrembeispiele heranzuziehen, um ein wirtschaftlich sinnvolles Modell zu diskreditieren.

Falsch. Jedes Modell muss Antworten auch für Extremfälle (die eigentlich keine sind) bieten.

meckerle
11.07.2006, 07:38
Sicher ist das ein Problem.
1.)Aber weiß denn der Kunde (Patient) mit diesen Abrechnungen überhaupt etwas anzufangen?

2.)Hast du eine Arzt-Rechnung schon mal nicht abgezeichnet und überwiesen,

3.) Oder hast du gar schon mal eine Behandlung abgelehnt, weil du sie für dich als medizinisch nicht notwendig betrachtet hast?
1.) In der Regel schon, aber für schwierige Fälle hat z. B. meine PKV die Möglichkeit der Rechnungsüberprüfung auf Verlangen der Versicherten eingerichtet. Ein kleiner Hinweis auf Unkorrektheit genügt.

2.) Nicht nur einmal, auch Krankenhausrechnungen.

3.) Ein nettes Beispiel: ich bin Tinnitus-Geplagte. Mein HNO schlug mir eine OP vor, auf meine Frage ob ich die Beschwerden dann los sei meinte er: "könne er nicht versprechen, aber zu 40 - 50 % vielleicht ja ". Diese OP und auch weitere Untersuchungen diesbezüglich habe ich abgelehnt.

Solche und ähnliche Storys gibt es zu Hauf.

saptus
11.07.2006, 08:28
Die Lohnfortzahlung wird geringer, die Produktivität höher.


wenn Kranke weiterarbeiten, wird die Produktivität nicht immer höher. Wenn am Fließband immer diesselbe Leistung erbracht werden muss, dann schon - bei geistiger Arbeit ist eher das Gegenteil der Fall.

Skorpion968
11.07.2006, 10:22
3.) Ein nettes Beispiel: ich bin Tinnitus-Geplagte. Mein HNO schlug mir eine OP vor, auf meine Frage ob ich die Beschwerden dann los sei meinte er: "könne er nicht versprechen, aber zu 40 - 50 % vielleicht ja ". Diese OP und auch weitere Untersuchungen diesbezüglich habe ich abgelehnt.

Solche und ähnliche Storys gibt es zu Hauf.

Bei mir stellt sich z.B. gerade das Problem, dass mein Zahnarzt mir drei Weisheitszähne ziehen will. Die Zähne sind gesund, doch er sagt mir, dass ich ohne diese Maßnahme durch den engen Zahnstand sehr bald Probleme bekommen werde. Das gleiche haben mir zwei andere Zahnärzte gesagt.

Ich kann aus meiner Fachkenntnis heraus unmöglich entscheiden, ob diese Eingriffe medizinisch sinnvoll oder notwendig sind. Ich muss mich da auf meinen Zahnarzt verlassen, auch wenn ich mir ungerne gesunde Zähne ziehen lasse und absolut die Gefahr besteht, dass er mich abzocken will, um seine eigene Honorarlage zu verbessern.

Virgo
11.07.2006, 10:24
http://www.welt.de/data/2006/07/10/952392.html

Krankenstand auf Rekordtief

Arbeitsnehmer fehlen seltener aus Furcht vor Arbeitsplatz-Verlust

von Christoph B. Schiltz

Brüssel/ Berlin - Der Krankenstand in deutschen Betrieben ist im ersten Halbjahr 2006 auf ein Rekordtief gefallen. Laut jüngsten Statistiken des Bundesgesundheitsministeriums (BMG), die der WELT vorliegen, fehlten die Arbeitnehmer aus Krankheitsgründen in den ersten sechs Monaten 3,13 Prozent der Sollarbeitszeit - ein Minus von 12,2 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Auszug aus Welt.de
__________________________________________________ _________________

Bei diesem weiter gesunkenen Krankenstand sind die Arbeitgeber real entlastet worden.

Die Lohnfortzahlung wird geringer, die Produktivität höher.

Dementsprechend müssten auch die Kosten der Krankenkassen gesunken sein.

Ist eine einfache Rechnung.

Trotzdem reicht das Geld den Kassen nicht.

Wo bleibt das Geld ? :rolleyes:

Wers immer noch nicht mitbekommen hat, hier mal zum Mitschreiben. Wir leben hier in Deutschland, das heisst hier wirtschaftet die Regierung in die eigene Tasche um deren Diäten schön erhöhen zu können während das Volk LEIDET

turn-the-page
11.07.2006, 10:42
Bei mir stellt sich z.B. gerade das Problem, dass mein Zahnarzt mir drei Weisheitszähne ziehen will. Die Zähne sind gesund, doch er sagt mir, dass ich ohne diese Maßnahme durch den engen Zahnstand sehr bald Probleme bekommen werde. Das gleiche haben mir zwei andere Zahnärzte gesagt.

Ich kann aus meiner Fachkenntnis heraus unmöglich entscheiden, ob diese Eingriffe medizinisch sinnvoll oder notwendig sind. Ich muss mich da auf meinen Zahnarzt verlassen, auch wenn ich mir ungerne gesunde Zähne ziehen lasse und absolut die Gefahr besteht, dass er mich abzocken will, um seine eigene Honorarlage zu verbessern.
Bei mir war es auch so mit den Weisheitszähnen, ich habe vorher die Meinung von mehreren Zahnärzten eingeholt, und die haben mir, unabhängig voneinander, alle zu dem Eingriff geraten.
Auf nur eine Meinung hätte ich mich da nicht verlassen.

Ich habe es also machen lassen, das war zwar nicht wirklich lustig, aber zumindest kriege ich mit Weisheitszähnen im Leben keine Probleme mehr. :2faces:

Drosselbart
11.07.2006, 10:46
Wers immer noch nicht mitbekommen hat, hier mal zum Mitschreiben. Wir leben hier in Deutschland, das heisst hier wirtschaftet die Regierung in die eigene Tasche um deren Diäten schön erhöhen zu können während das Volk LEIDET


Welche Medizin gibt es dagegen? Oder hilft hier nur noch eine Radikalkur?

meckerle
11.07.2006, 11:10
Bei mir stellt sich z.B. gerade das Problem, dass mein Zahnarzt mir drei Weisheitszähne ziehen will. Die Zähne sind gesund, doch er sagt mir, dass ich ohne diese Maßnahme durch den engen Zahnstand sehr bald Probleme bekommen werde. Das gleiche haben mir zwei andere Zahnärzte gesagt.

An deiner Stelle würde ich trotzdem abwarten, bis die vorausgesagten Probleme wirklich auftauchen.
Wenn ich meinen jeweiligen Zahnärzten Glauben geschenkt hätte, dann hätte ich schon längst vollkommene Dritte. Ich habe keinen Arzt so häufig gewechselt wie den Zahnarzt, gerade aus dem Grund.

Vor vielen Jahren sah ich mal einen Bericht über die Rentabilität eines Zahnes, das vergesse ich niemals in meinem Leben. Von der ersten Plombe über Wurzelbehandlung bis zum Zahnersatz mit Brücke und schliesslich zum kompletten Gebissersatz. Neuerdings wird ja implantiert, anstatt beide danebenliegenden Zähne geschrottet. Ein Implantat bringt mindestens das Zehnfache wie eine Brücke.

Sorry, aber in meinen Augen sind Ärzte und Zahnärzte Geschäftsleute wie alle anderen auch. Zuerst kommt die finanzielle Seite, dann eine ganze Weile nichts und dann erst der Patient.
Ich möchte damit niemanden angreifen, das ist meine Meinung die auf Erfahrungen beruht.

meckerle
11.07.2006, 11:14
Bei mir war es auch so mit den Weisheitszähnen, ich habe vorher die Meinung von mehreren Zahnärzten eingeholt, und die haben mir, unabhängig voneinander, alle zu dem Eingriff geraten.
Auf nur eine Meinung hätte ich mich da nicht verlassen.

Ich habe es also machen lassen, das war zwar nicht wirklich lustig, aber zumindest kriege ich mit Weisheitszähnen im Leben keine Probleme mehr. :2faces:
Was ist dann mit der Weisheit, wird die damit auch entfernt ? 8o

Klopperhorst
11.07.2006, 11:17
Wie alt bist du ? Hast du Kinder ? Wenn ja, wieviele ?

Schau im Forum nach, dort wirst du fündig.



Sorry, wenn du forderst dass wir aufwachen sollen, dann darf man dich das fragen !


Du bist ja noch nicht aufgewacht, kleine Schwäbin.

---

meckerle
11.07.2006, 11:28
Schau im Forum nach, dort wirst du fündig.

Du bist ja noch nicht aufgewacht, kleine Schwäbin.

---
Die Erforschung einzelner Userdaten ist mir zu zeitaufwendig. Du kannst es mir doch so sagen. :2faces:

Mein Wecker hat mich heute um 5.30 Uhr aus dem Bett geschmissen. ;)

turn-the-page
11.07.2006, 11:32
Was ist dann mit der Weisheit, wird die damit auch entfernt ? 8o
Meine Weisheit ist so unerschöpflich, dass der Verlust von 2 Weisheitszähnen gar keine Rolle spielt. ;) :rofl:

wtf
11.07.2006, 11:43
Ich muss mich da auf meinen Zahnarzt verlassen, auch wenn ich mir ungerne gesunde Zähne ziehen lasse und absolut die Gefahr besteht, dass er mich abzocken will, um seine eigene Honorarlage zu verbessern.
Na, was schätzt Du, wieviel er für die 3 Weisheitszähne einsacken würde?

Schwarzer Rabe
11.07.2006, 11:45
Na, was schätzt Du, wieviel er für die 3 Weisheitszähne einsacken würde?

250 Euro ???

Drosselbart
11.07.2006, 11:45
Nur fürs Ziehen, wenig.

Es sei denn man kann einen kieferorthopädischen Eingriff mit Komplikationen etc. konstruieren.

wtf
11.07.2006, 11:54
Nur fürs Ziehen, wenig.

Es sei denn man kann einen kieferorthopädischen Eingriff mit Komplikationen etc. konstruieren.
Dafür, daß Du überhaupt gar keine Ahnung hast, ist Dein Weltbild ja ziemlich stabil.

Skorpion968
11.07.2006, 11:54
Na, was schätzt Du, wieviel er für die 3 Weisheitszähne einsacken würde?

Ich bin keine wandelnde GOÄ-Bibliothek.
Da er vermutlich dafür zwei bis drei Termine machen wird und mir ansonsten auch noch irgendne Beratungsleistung berechnen wird, Röntgenbilder etc. ... schätzungsweise 550 bis 700 Euro.

turn-the-page
11.07.2006, 12:03
Nun, es war ein kieferchirurgischer Eingriff, der nicht extra konstruiert werden mußte.
Die Zähne wurden quasi rausgeschnitten, und 10 Tage später wurden dann die Fäden gezogen.
Ganz so einfach ist das mit den Weisheitszähnen nun auch wieder nicht... :2faces:


Hier noch der Link zur GOZ:

http://www.blzk.de/info/goz/gozhome.htm

meckerle
11.07.2006, 12:07
Meine Weisheit ist so unerschöpflich, dass der Verlust von 2 Weisheitszähnen gar keine Rolle spielt. ;) :rofl:
Das ist ja sehr beruhigend. :top: :top:

meckerle
16.07.2006, 18:51
Wer von euch ist bitte im Besitz des "Spiegel", Ausgabe vom 4.7.06
Dort steht ein Bericht über die Krankenkassen, Ärzte, Pharmaindustrie, Kassenärztlichen Vereinigungen usw., der höchst interessant ist.
Habe ihn heute gelesen, er ist ~ 6 Seiten lang.

wtf
16.07.2006, 19:28
Online gibt es ein paar Artikel zum Thema, beispielsweise den hier:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,425660,00.html

Eigentlich wollte ich nich etwas zu der Tatsache schreiben, daß die GKVs nächstes Jahr um etwa 1% teurer werden, hatte dann aber doch keine Lust...

meckerle
16.07.2006, 19:58
Online gibt es ein paar Artikel zum Thema, beispielsweise den hier:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,425660,00.html

Eigentlich wollte ich nich etwas zu der Tatsache schreiben, daß die GKVs nächstes Jahr um etwa 1% teurer werden, hatte dann aber doch keine Lust...
Nö, da finde ich nichts, ich werde morgen versuchen, die Zeitung noch zu bekommen.

Hier nur ein paar Beispiele daraus.
Dort wird Adenauer zitiert, der zu Beginn seiner Kanzlerzeit schon darauf hingewiesen hatte, den GKV-Versicherten Duplikate ihrer Arztrechnungen zu überlassen. Damit würde eine Transparenz hergestellt.
Auch die ganzen Verstrickungen der Kassenärztlichen Vereinigungen, die wirklichen Gründe warum Frau Fischer (Grüne) und H. Seehofer gehen mussten. Sie hatten beide dieses System angeprangert.
Beispiele welche Medikamente seit 1.7. um ~ 40 - 50 % billiger wurden, quasi über Nacht.
Die Pharmaindustrie will damit ihre Kunden behalten.

Wie gesagt, sehr interessant das Ganze.

turn-the-page
17.07.2006, 07:51
Kassen noch teurer?
Krankenkassen: Das Geld reicht hinten und vorne nicht.

Um 0,5 Prozentpunkte sollten die Beiträge für die gesetzliche Krankenversicherung im kommenden Jahr ansteigen - so hat es die Politik angekündigt. Doch die Rechnung geht nicht auf. Der tatsächliche Anstieg wird wohl doppelt so hoch ausfallen...

...auch die Erhöhung der Kassenbeiträge werde nicht reichen, um die steigenden Kosten zu decken...

http://onwirtschaft.t-online.de/c/85/08/94/8508944.html


Dabei gäbe es einige Möglichkeiten, die ganz erhebliche Einsaprungen bringen würden, aber da trauen sich unsere Politiker nicht ran, ganz im Gegenteil...:2faces: