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Vollständige Version anzeigen : Necla Kelek über Verschleierung



Anti-Zionist
05.07.2006, 13:04
Für mich ist Necla Kelek eine Heldin: Unbeirrt durch Drohungen und Verspottung anderer wehrt sie sich gegen eine zunehmende Islamisierung und bringt es auf den Punkt. In diesem (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,424999,00.html) SPIEGEL-Artikel (auch an dieser (http://myblog.de/politicallyincorrect/art/3925467) Stelle nachzulesen) von heute äußert sich Kelek über die Verschleierung bzw. das Kopftuch:


SPIEGEL ONLINE: Frau Kelek, Alice Schwarzer hat in einem Zeitungsinterview erklärt, das Kopftuch stigmatisiere muslimische Frauen zu Menschen zweiter Klasse - ähnlich wie im Dritten Reich der Judenstern. Teilen Sie diese Auffassung?

Necla Kelek: Frau Schwarzer hat vollkommen Recht: Mit dem Tragen eines Kopftuchs werden Frauen zu sexualisierten Wesen reduziert, anstatt gleichberechtigte Menschen zu sein. Frauen müssen sich zudecken, damit die Männer nicht unruhig werden. Sie verhüllen sich nicht für Gott, sondern weil Männer ihrer Triebe nicht Herr werden. Die Aussage, die dahinter steckt, lautet: Jede Frau, die kein Kopftuch oder keinen Tschador trägt, bringt Unruhe in der Öffentlichkeit. Frauen werden als Unruhestifterinnen stigmatisiert und haben einem einzigen Mann zu gehören. Das Recht auf Selbstbestimmung wird ihnen damit genommen.

SPIEGEL ONLINE: Gibt es nicht auch Frauen, die sich freiwillig für das Tragen eines Kopftuches entscheiden?

Kelek: Wenn Menschen sich freiwillig zu einem faschistischen System bekennen, dort glücklich und davon überzeugt sind, dann kritisieren wir das doch auch und sehen den gesellschaftlichen Kontext. Wir fragen uns etwa: Was bewirken diese Neonazi-Gruppen? Und eine Frau, die Kopftuch tragen will, flaggt für eine islamistische Partei. Auch wenn sie sich selbst dafür entschieden hat, sagt sie damit, dass die Frauen Sexualwesen sind. Das tut sie vielleicht nicht bewusst, weil sie keine Soziologin ist. Meine Aufgabe und die von Alice Schwarzer ist es deshalb einen gesellschaftlichen Kontext herzustellen. Seit 1979 wissen wir, was das Tragen eines Kopftuchs bedeutet. Als die islamistische Revolution im Iran begann, mussten die Frauen sich verschleiern. Das ist immer das erste, was die Islamisten tun.

SPIEGEL ONLINE: Gegner eines Kopftuchverbots führen immer an, dass es keine allgemeingültige Interpretation dessen gibt, was es für die Einzelne bedeutet, ein Kopftuch zu tragen. Sie widersprechen dem?

Kelek: Ja, im gesellschaftlichen Bild gibt es eine allgemeingültige Bedeutung. Nach der Scharia hat die Frau sich zu verschleiern, weil der Mann seine Triebe nicht beherrschen kann und er sich versündigt, wenn er sie anguckt. Wenn sie sich dafür entscheidet und sagt: Ja, ich bin ein Wesen, das die Männer zur Unruhe treibt und sich bedeckt, akzeptiert sie das doch. Bewusst oder unbewusst. Ich sage nicht, dass die Frauen das wissentlich machen. Meine ganzen Bücher drehen sich darum, dass die betroffenen Frauen durch ihre Sozialisation keine andere Alternative haben. Ihnen wird gesagt, sie seien Unruhestifterinnen und dürften nicht in die Öffentlichkeit.

[...]

Gestern gab es in der FAZ das oben besagte Interview mit Alice Schwarzer (http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~EF6816D734A5C42A8A352CBB10367B7FA~ATpl~Ecommon ~Scontent.html) - ebenfalls sehr lesenswert:


Könnte es sein, daß manche Kinder oder Mütter sagen, je strenger eure Gesetze im Sinne einer säkularen Gesellschaft sind, desto besser können wir uns darauf berufen?

Wir wissen, daß es so ist. Und ich halte das sogar für unsere Pflicht. Auch wenn Gesetze natürlich nur ein Teil des Paketes sind, das nötig ist zur offensiven Integration, die wir bislang nicht geleistet haben. Wir müssen den Entrechteten und Entmündigten in diesen Communities beistehen. Das sind die Frauen. Das sind die Töchter. Das sind die Söhne. Beispiel Kopftuch: Ich habe gerade Enzensbergers Schreckensmänner gelesen. Er sagt: „Neben dieser ganzen Entrechtung scheint ja diese Kopftuchdebatte eine Art Ablenkungsmanöver zu sein.“ Das sehe ich ganz anders. Das Kopftuch ist die Flagge des Islamismus. Das Kopftuch ist das Zeichen, das die Frauen zu den anderen, zu Menschen zweiter Klasse macht. Als Symbol ist es eine Art „Branding“, vergleichbar mit dem Judenstern. Und real sind Kopftuch und Ganzkörperschleier eine schwere Behinderung und Einschränkung für die Bewegung und die Kommunikation. Ich finde es selbstverständlich, daß wir uns an Ländern wie Frankreich ein Beispiel nehmen und das Kopftuch in der Schule und im Kindergarten untersagen, für Lehrerinnen und Schülerinnen.

...

Die Politik geht jetzt in Sachen Integration in die Offensive. Bundesinnenminister Schäuble plant einen „Integrationsrat“, in den selbstverständlich auch muslimische Kräfte einbezogen werden sollen.

Das ist ein wichtiger Schritt, der ja auch in Frankreich mit Erfolg getan wurde. Ich bin nur sehr erstaunt, daß an einem runden Tisch auch Milli Görüs Platz nehmen soll.

Warum sind Sie erstaunt?

Weil es entscheidend sein wird, nicht mehr länger nur das terroristische Milieu ins Visier zu nehmen, sondern auch dessen Umfeld, die ideologischen Aufrüster. Und da ist die von Necmettin Erbakan gegründete, international auch ökonomisch agierende Milli Görüs der Hauptmotor in Deutschland. Diese vom Verfassungsschutz schon lange scharf beobachtete Organisation tritt offensiv für vieles ein, was nicht im Grundgesetz, aber in der Scharia steht: das Kopftuch für Lehrerinnen, kein Schulsport für Mädchen, kein Sexualkundeunterricht für Kinder et cetera. Nicht nur in den Augen der Islamkundlerin und Milli-Görüs-Expertin Prof. Ursula Spuler-Stegemann ist die Organisation „eindeutig antidemokratisch, antichristlich und antisemitisch“ orientiert. Es wäre fatal, wenn der bisher so schiefe „Dialog“ so fortgesetzt würde. Dialog ja. Aber mit den Richtigen.

Meinen Sie, daß wir die Islamisierung unserer westlichen Gesellschaften - planvoll oder sorglos - mit betreiben?

Absolut! Wir waren 25 Jahre lang naiv und ignorant - oder sogar Sympathisant. Und die wenigen, die begriffen haben, haben sich einschüchtern lassen. Sie hatten Angst, als „Rassisten“ denunziert zu werden - wie es ja auch mir passiert ist. Und das in erster Linie auf Kosten der Menschen im islamischen Kulturkreis. Aber es ist eine weltweite Offensive. Das Geld kommt aus Saudi-Arabien, die Ideologie aus Iran. In Afghanistan ging das Anfang der neunziger Jahre los. In Algerien hat es in den neunziger Jahren über hunderttausend Tote gegeben, einen blutigen Bürgerkrieg, der von Islamisten angezettelt wurde und der Westen hat weggeguckt. Amerika hat in den achtziger und neunziger Jahren gezielt islamistische Kräfte gefördert, um den sogenannten grünen Gürtel um die Sowjetunion zu legen. Der Kampf der Taliban gegen die Sowjetunion - den haben die Amerikaner unterstützt. Der Geist ist nun aus der Flasche.

...

Wen weckt jemand wie Necla Kelek auf? Uns oder die türkischen Frauen?

Beide. Kelek versucht, die Deutschen in ihrer Ignoranz aufzurütteln - und ihren türkischen Schwestern Mut zu machen. Der Versuch, Necla Kelek als „zu radikal“ oder gar als „Verräterin“ zu isolieren, den finde ich aufschlußreich. Der erinnert mich an Reaktionen auf mich früher. Frauen wie Necla Kelek oder Ayaan Hirsi Ali wagen es, nicht nur die Omerta zu brechen, das Tabu des Schweigens, und den Islamismus zu kritisieren, sondern auch den Islam.

[...]

HeXlein
05.07.2006, 13:09
Respekt:)Nur leider lesen wir sowas viel zu selten.

Madday
05.07.2006, 13:16
Jede Frau, die kein Kopftuch oder keinen Tschador trägt, bringt Unruhe in der Öffentlichkeit. Frauen werden als Unruhestifterinnen stigmatisiert und haben einem einzigen Mann zu gehören. Das Recht auf Selbstbestimmung wird ihnen damit genommen.
Wie konnten dann die Türken 40-50 Jahre lang in Deutschland leben?
Widerspricht die Einschränkung auf Selbstbestimmung nicht unserem GG?

Anti-Zionist
05.07.2006, 13:20
Wie konnten dann die Türken 40-50 Jahre lang in Deutschland leben?
Widerspricht die Einschränkung auf Selbstbestimmung nicht unserem GG?
Weil es eben nicht offensichtlich ist, dass die Frauen ihr Kopftuch nicht freiwillig tragen!

HeXlein
05.07.2006, 13:22
Wäre beim Islam alles offensichtlich,wäre er sicher verboten.

Madday
05.07.2006, 13:23
Weil es eben nicht offensichtlich ist, dass die Frauen ihr Kopftuch nicht freiwillig tragen!
Ich wollte eigentlich mehr auf die Unruhe in der Öffentlichkeit hinaus. Bei sovielen Frauen in unserer Gesellschaft ohne Kopftuch kostet das den Muslimen eine hohe Selbstüberwindung.

bernhard44
05.07.2006, 13:28
Weil es eben nicht offensichtlich ist, dass die Frauen ihr Kopftuch nicht freiwillig tragen!:top: :top:

Necla Kelek

Dieser Frau schulden wir höchsten Respekt!
Ihr Mut und ihre Standhaftigkeit, trotz der ständigen Anfeindungen, gerade von linken Intellektuellen und "Gutmenschen", aber auch von fundamentalistischen Religionsfanatikern, ist beispielhaft und sollte manchen unserer Islamversteher zum (mal)Nachdenken animieren.

Anti-Zionist
05.07.2006, 13:30
Wäre beim Islam alles offensichtlich,wäre er sicher verboten.
In der Tat. Deshalb wird alles geschönt, damit sich Dumpfbacken wie Roth, Ströbele und Co. stark machen können für eine Islamisierung.

Anti-Zionist
05.07.2006, 13:34
:top: :top:

Necla Kelek

Dieser Frau schulden wir höchsten Respekt!
Ihr Mut und ihre Standhaftigkeit, trotz der ständigen Anfeindungen, gerade von linken Intellektuellen und "Gutmenschen", aber auch von fundamentalistischen Religionsfanatikern, ist beispielhaft und sollte manchen unserer Islamversteher zum (mal)Nachdenken animieren.
Ich sehe es genauso. Es gibt zu wenige Menschen, die eine derartige Courage aufweisen und das sagen, was sie denken. Seit ich Frau Kelek das erste Mal im Fernsehen sah und reden hörte, bin ich vollkommen auf ihrer Seite - das gleiche gilt auch für Serap Cileli. Ich hoffe sehr, dass sie trotz ständiger Anfeindungen ihren Kurs beibehalten und - das ist enorm wichtig - von Leuten wie uns (also keinen Gutmenschen) unterstützt werden, wozu auch die Verteidigung dieser Personen gehört.

Sterntaler
05.07.2006, 16:56
hier eine interessantes Interview mit Alice Schwarzer


"Emma"-Chefin Alice Schwarzer warnt mit drastischen Worten vor dem radikalen Islam: Das Kopftuch vergleicht sie mit dem Judenstern
"Die Islamisten meinen es so ernst wie
Hitler"

http://www.bz-berlin.de/aktuell/news/060705/schwarzer.html

Natürlich jaulen die betroffenen Hunde sofort auf.

Madday
05.07.2006, 16:59
hier eine interessantes Interview mit Alice Schwarzer



http://www.bz-berlin.de/aktuell/news/060705/schwarzer.html

Natürlich jaulen die betroffenen Hunde sofort auf.
Mal schaun wie lange sie noch lebt.

Leyla
05.07.2006, 16:59
Alice Schwarzer, die sich hier mit Necla Kelek solidarisiert, hat allerdings früher genau das Gegenteil vertreten.

Die hat oft und gern Frauen diffamiert, die zuviel Haut gezeigt haben. Sie war der Meinung, wer Spitzenunterwäsche und/oder hohe Absätze trägt, würde sich freiwillig als Objekt darstellen und zur "Pornographisierung des Alltags" beitragen.

Das war im Rahmen ihrer PorNo-Kampagne - im Grunde hat sie allen Frauen eine Art eingedeutschte Soft-Version der Verschleierung nahe gelegt. Sie hat es nur nicht so genannt, war aber offensichtlich der Meinung, dass sich alle Frauen an ihren zeltartigen Walla-Walla-Kleidern zu orientieren hätten.

bernhard44
05.07.2006, 17:06
Alice Schwarzer, die sich hier mit Necla Kelek solidarisiert, hat allerdings früher genau das Gegenteil vertreten.

Die hat oft und gern Frauen diffamiert, die zuviel Haut gezeigt haben. Sie war der Meinung, wer Spitzenunterwäsche und/oder hohe Absätze trägt, würde sich freiwillig als Objekt darstellen und zur "Pornographisierung des Alltags" beitragen.

Das war im Rahmen ihrer PorNo-Kampagne - im Grunde hat sie allen Frauen eine Art eingedeutschte Soft-Version der Verschleierung nahe gelegt. Sie hat es nur nicht so genannt, war aber offensichtlich der Meinung, dass sich alle Frauen an ihren zeltartigen Walla-Walla-Kleidern zu orientieren hätten.


Ich habe früher auch an den Weihnachtsmann geglaubt!
Die meisten Menschen entwickeln sich weiter.

leuchtender Phönix
05.07.2006, 18:24
Alice Schwarzer, die sich hier mit Necla Kelek solidarisiert, hat allerdings früher genau das Gegenteil vertreten.

Die hat oft und gern Frauen diffamiert, die zuviel Haut gezeigt haben. Sie war der Meinung, wer Spitzenunterwäsche und/oder hohe Absätze trägt, würde sich freiwillig als Objekt darstellen und zur "Pornographisierung des Alltags" beitragen.

Das war im Rahmen ihrer PorNo-Kampagne - im Grunde hat sie allen Frauen eine Art eingedeutschte Soft-Version der Verschleierung nahe gelegt. Sie hat es nur nicht so genannt, war aber offensichtlich der Meinung, dass sich alle Frauen an ihren zeltartigen Walla-Walla-Kleidern zu orientieren hätten.

Bei der ganzen Diskussion bleibt doch entscheidend ob es überhaupt freiwillig getragen wird. Es kommt nur auf den gesunden Mittelweg an. Ich bin gegen jegliche Extreme.

Falkenhayn
05.07.2006, 18:26
Das ist sehr gut.

Wenn ihr euch also islamkritisch äußert, dann könnt ihr euch gegen Faschismusvorwürfe dadurch immunisieren, dass ihr euch stets auf kritische Muslime wie Gabriel, Tibi, Kelek (insofern sie denn Muslimin ist) oder auf Feminismusikonen wie Schwarzer beruft.

Sammelt solche Querdenker und die Stigmata der Linksradikalen werden an Druchschlagskraft verlieren, wir müssen eine andere politische Kultur in diesem Land schaffen, die die Faschismuskeule als Pauschaldiskreditierung unwirksam macht.

Sterntaler
05.07.2006, 18:32
...die Faschismuskeule wird umgedreht, auf die die Steigbügelhalter der Faschisten sind