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Vollständige Version anzeigen : Metall- und Elektro-Industrie meldet 240 000 freie Stellen



Madday
02.07.2006, 16:57
02.07.2006 - Hamburg (dpa) - In der Metall- und Elektroindustrie sind derzeit fast eine viertel Million Jobs frei. «Wir können für die Metall- und Elektroberufe derzeit rund 240 000 offene Stellen vermelden», sagte Heike Maria Kunstmann, Hauptgeschäftsführerin des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, der Zeitung «Bild am Sonntag».

Erfahrungsgemäß würden nur ein Drittel der unbesetzten Jobs bei den Arbeitsagenturen gemeldet, schreibt das Blatt. Dort registrierte man in den entsprechenden Berufen im Juni 83 000 offene Stellen. So viele wie seit vielen Jahren nicht mehr und ein Plus zum Vorjahresmonat von 63 Prozent.

«Die gute konjunkturelle Situation der Metall- und Elektroindustrie erreicht erfreulicherweise nun auch die Beschäftigung. Der Arbeitsplatzabbau der letzten beiden Jahre scheint gestoppt», sagte Kunstmann. Besonders gefragt seien derzeit zum Beispiel Maschinenbau-Ingenieure, Techniker, Schweißer, Konstruktions- und Anlagemechaniker.
http://www.abendblatt.de/z/newsticker/message.php?channel=wir&keyword=&suche=&nid=20220075
Warum wandern dann so viele Ingenieure aus? Bestimmt eine weitere Zeitungsente.

Dagobert Duck
02.07.2006, 17:38
Naja, das ist so wie immer.

Die Arbeitgeber suchen Topleute mit viel Erfahrung für wenig Geld. Davon gibt es nie genug.
Die Arbeitnehmer suchen gutbezahlte Job zu angenehmen Konditionen. Davon gibt es auch nie genug.
Der Mittelweg ist der Marktpreis, zu dem gibt es immer genug Jobs und genug Arbeitnehmer.

Aber der Arbeitsmarkt ist seit dem Regierungswechsel zumindest etwas besser geworden. Das kann aber nun niemand wirklich überraschen.

Jodlerkönig
02.07.2006, 17:57
Warum wandern dann so viele Ingenieure aus? Bestimmt eine weitere Zeitungsente.wer will den ins handwerk? so gut wie niemand! stellen gäbe es genug, nur machen will es keiner....zu dreckig, zu schlecht bezahlt, zu wenig angesehen...etc...

Wilhelm Dittmann
02.07.2006, 22:42
Die Erfassung von freien Arbeitsstellen ist unkorrekt, wie jüngst die Fernsehsendung
"Akte" dargestellt hat.

Bei der Agentur für Arbeit werden alle Stellen als "offen" erfasst, die in den Seiten der Agentur gelistet sind.
Die offenen Stellen sind zu 90% von Leiharbeitsfirmen ausgeschrieben, welche gar nicht das ausgeschriebene Stellenangebot zur Verfügung haben.
Sie wollen einfach nur den Stellenmarkt sondieren und neue potentielle Arbeitnehmer
für ihre Kartei haben.

Bilderberger
03.07.2006, 17:55
nice, dann können die metaller endlich mal bei ihren 6 % lohnerhöhungen bleiben. wenn die ags rausschmeissen kriegen sie dann kein ersatz.

dimu
03.07.2006, 18:13
.
es gibt bessere märchen.

zb.: der wolf und die sieben geislein - das tapfere schneiderlein - der holländer michel usw.

keine sau hat davon nutzen, glatte verarscherei. blender sind am werk!
.

Don
04.07.2006, 08:46
Die Erfassung von freien Arbeitsstellen ist unkorrekt, wie jüngst die Fernsehsendung
"Akte" dargestellt hat.

Bei der Agentur für Arbeit werden alle Stellen als "offen" erfasst, die in den Seiten der Agentur gelistet sind.
Die offenen Stellen sind zu 90% von Leiharbeitsfirmen ausgeschrieben, welche gar nicht das ausgeschriebene Stellenangebot zur Verfügung haben.
Sie wollen einfach nur den Stellenmarkt sondieren und neue potentielle Arbeitnehmer
für ihre Kartei haben.

Das Arbeitsamt hat wie immer keinen Dunst, was abgeht.
Für die Nöler, inseriert mal ein Stellenangebot für einen Schweißer, Schlosser oder Monteur mit entsprechenden Kenntnissen und den allgemein üblichen Anforderungen. Für die Durchsicht der eingehenden ernsthaften Bewerbungen werden kaum Überstunden anfallen.

Kalmit
05.07.2006, 07:14
Frau Kunstmann zeigt mal wieder auf höchst zynische Art, wie man in Deutschland Stimmung machen kann... angeblich 240.000 offene Stellen in Zeiten, in denen Leute ordnerweiße Absagen sammeln... wie kommt die auf diese Zahl, der Verband selbst scheint was offene Stellen angeht besser informiert zu sein als die Bundesagentur für Arbeit! Aber was ne abenteuerliche Vermutung: Es sei nur ein Drittel gemeldet (letztens war noch die Rede davon, dass die bei der Agentur gemeldeten Stellen meistens zu 90% gar nicht mehr zu vermitteln sind) - und die zieht den Rückschluss, es seien dreimal so viel Stellen frei!

Soll nur eins verdeutlichen, was ja als neoliberales Dogma in aller Munde ist: Es wäre ja genug Arbeit da, also muss man den Arbeitslosen noch mehr Druck machen, damit die die auch annehmen! X(

@Don: Ich kenn nen kleinen selbstständigen Fuhrunternehmer, der für seinen 2. LKW nen Fahrer sucht - der kann sich vor "ernsthafen" Bewerbungen und Anrufen kaum noch retten. Genauso der Berg an Bewerbungen in der Maschinenbaufirma, in der ich als Aushilfe jobbe, wo's um nen Ausbildungsplatz und ne Stelle als Maschinenbauer geht...

Don
05.07.2006, 08:51
@Don: Ich kenn nen kleinen selbstständigen Fuhrunternehmer, der für seinen 2. LKW nen Fahrer sucht - der kann sich vor "ernsthafen" Bewerbungen und Anrufen kaum noch retten. Genauso der Berg an Bewerbungen in der Maschinenbaufirma, in der ich als Aushilfe jobbe, wo's um nen Ausbildungsplatz und ne Stelle als Maschinenbauer geht...

Mein Satz lautete:
Für die Durchsicht der eingehenden ernsthaften Bewerbungen werden kaum Überstunden anfallen.
Möglicherweise etwas schwammig formuliert. Ich ergänze also:
Für die Durchsicht der eingehenden ernsthaft zu prüfenden Bewerbungen werden kaum Überstunden anfallen.

lupus_maximus
05.07.2006, 09:01
Mein Satz lautete:
Für die Durchsicht der eingehenden ernsthaften Bewerbungen werden kaum Überstunden anfallen.
Möglicherweise etwas schwammig formuliert. Ich ergänze also:
Für die Durchsicht der eingehenden ernsthaft zu prüfenden Bewerbungen werden kaum Überstunden anfallen.

Anders ausgedrückt, die neudeutschen Facharbeiter glänzen durch absolutes Unwissen!

Madday
05.07.2006, 11:50
Anders ausgedrückt, die neudeutschen Facharbeiter glänzen durch absolutes Unwissen!
Es gibt auch die andere Hälfte, die ihre Ausbildung im Ausland mit bravour absolviert und für die war auch kein Unterkommen in D.

Mauser98K
05.07.2006, 11:54
wer will den ins handwerk? so gut wie niemand! stellen gäbe es genug, nur machen will es keiner....zu dreckig, zu schlecht bezahlt, zu wenig angesehen...etc...

Das stimmt.

Allerdings werden sich die Lezte mehr und mehr bequemen müssen, auch Handwerksberufe anzunehmen, da die Zeiten der sozialen Hängematte offenbar vorbei sind.

Mauser98K
05.07.2006, 11:59
Beim gestrigen Sondereinsatz haben zwei junge Kolleginnen mit dem Chef darüber gestritten, wann sie den Dienst antreten müssen.

Ich zitiere:

"Ich will aber nicht um 19:00 Uhr antreten, da bin ich noch beim Jazz-Dance!"

"Ich habe gestern schon um 19:00 Uhr angefangen, ich will mit meinem Freund an den See."

Früher hätte der Chef mit der Faust auf den Tisch gehauen, daß das dort stehende Faxgerät zwei Handbreit abhob aber heute muß man aufpassen, daß die Weiber nicht zur Frauen-, Gleichstellungs- oder Mobbingbeauftragten rennen und sich ausheulen.

Wer den Dienst übernehmen durfte, muß ich Euch nicht sagen.

Madday
05.07.2006, 12:04
wer will den ins handwerk? so gut wie niemand! stellen gäbe es genug, nur machen will es keiner....zu dreckig, zu schlecht bezahlt, zu wenig angesehen...etc...

Genug Leute, nur gibt es für die keine Arbeit in D und somit wandern sie aus.


"Es sind vor allem Handwerker, für die wir Angebote kriegen", sagt Kuhn. "Elektriker, Klempner, Metallarbeiter - aber auch Pflegekräfte und Ärzte. In gewissen Bereichen, zum Beispiel bei Maurern, habe ich schon Schwierigkeiten, genügend Bewerber für die Stellen in Dänemark zu finden."
http://www.ftd.de/politik/europa/90291.html

Kalmit
05.07.2006, 12:20
Das stimmt.

Allerdings werden sich die Lezte mehr und mehr bequemen müssen, auch Handwerksberufe anzunehmen, da die Zeiten der sozialen Hängematte offenbar vorbei sind.

Was für ein Quark. Das Handwerk war schon immer angesehen und es ist für viele Leute mit eher handwerklichen Talenten das ideale Betätigungsfeld - und wird es auch in Zukunft sein. Das Problem heute ist, dass wir derart viele Arbeitslose haben, dass in Berufen, die man früher mit Hauptschulabschluss ohne Probleme lernen konnte heute schon ne sehr gute mittlere Reife gefordert wird, weil das Überangebot auf dem Arbeitsmarkt so groß ist! Dabei ist dieser Bildungsabschluss für Handwerkliche Berufe eher unnötig. Jetzt quetschen wir immer mehr qualifizierte Leute mit Mittlerer Reife und Abi in diese Sparten und lassen sie dort versauern und ihre Talente vergeuden, weil auch für qualifizierte Menschen keine Arbeit mehr da ist - und für die unten bleibt gar nix übrig...

Ansonsten könnte ich mich wieder über diese Selbstverständliche Arroganz in den Folgebeiträgen amüsieren, wie selbstredend es für den Chef von heute ist, dass der Angestellte gefälligst sein gesamtes Privatleben nach der Arbeit ausrichten soll... wenn es nicht so ernst wäre! X(

saptus
05.07.2006, 12:24
Die Erfassung von freien Arbeitsstellen ist unkorrekt, wie jüngst die Fernsehsendung
"Akte" dargestellt hat.

Bei der Agentur für Arbeit werden alle Stellen als "offen" erfasst, die in den Seiten der Agentur gelistet sind.
Die offenen Stellen sind zu 90% von Leiharbeitsfirmen ausgeschrieben, welche gar nicht das ausgeschriebene Stellenangebot zur Verfügung haben.
Sie wollen einfach nur den Stellenmarkt sondieren und neue potentielle Arbeitnehmer
für ihre Kartei haben.

so ist es!
Außerdem sind beim Arbeitsamt noch jede Menge Stellen gelistet, die schon lange vergeben sind oder die nicht mehr besetzt werden.
Viele Arbeitgeber geben nur Stellengesuche weiter und lassen später nichts mehr von sich hören.

Mauser98K
05.07.2006, 12:36
Was für ein Quark. Das Handwerk war schon immer angesehen und es ist für viele Leute mit eher handwerklichen Talenten das ideale Betätigungsfeld - und wird es auch in Zukunft sein. Das Problem heute ist, dass wir derart viele Arbeitslose haben, dass in Berufen, die man früher mit Hauptschulabschluss ohne Probleme lernen konnte heute schon ne sehr gute mittlere Reife gefordert wird, weil das Überangebot auf dem Arbeitsmarkt so groß ist! Dabei ist dieser Bildungsabschluss für Handwerkliche Berufe eher unnötig. Jetzt quetschen wir immer mehr qualifizierte Leute mit Mittlerer Reife und Abi in diese Sparten und lassen sie dort versauern und ihre Talente vergeuden, weil auch für qualifizierte Menschen keine Arbeit mehr da ist - und für die unten bleibt gar nix übrig...

Ansonsten könnte ich mich wieder über diese Selbstverständliche Arroganz in den Folgebeiträgen amüsieren, wie selbstredend es für den Chef von heute ist, dass der Angestellte gefälligst sein gesamtes Privatleben nach der Arbeit ausrichten soll... wenn es nicht so ernst wäre! X(

Nur zur Information:

In vielen Handwerksberufen, so etwa im Heizungsbau, haben schon manche Realschüler Probleme mit der Theorie in der Berufsschule.

Kalmit
05.07.2006, 12:42
Wenn es so wäre: Was sollte das in der Konsequenz bedeuten - das unsere Bildung immer mehr verrottet, weil überall gekürzt wird (wir wollen ja keine Steuern zahlen, gelle?) - oder das der Stoff in der Berufsschule plötzlich viel komplizierter ist als früher?!

Madday
05.07.2006, 12:48
Wenn es so wäre: Was sollte das in der Konsequenz bedeuten - das unsere Bildung immer mehr verrottet, weil überall gekürzt wird (wir wollen ja keine Steuern zahlen, gelle?) - oder das der Stoff in der Berufsschule plötzlich viel komplizierter ist als früher?!
Die Schüler sind wirklich "dümmer" geworden. Meine Tante ist Realschullehrerin und muß zwangsweise die Hauptschüler mit unterrichten und das in einer ländlichen Schule. Sie sagte es ist einfach grauenvoll die Hauptschüler zu unterrichten, die Realschüler sind motiviert. Wie sieht es dann erst in Großstädten und insbesondere in Berlin-Ghetto aus?! Jetzt will die Politik auch noch Gesamtschulen, daß wäre unser Untergang.

Kalmit
05.07.2006, 12:55
Sie werden "dümmer" - ja warum denn!? Genetisch bedingt etwa!? Nicht, weil wir eine Generation aus arbeitslosen Haushalten nach der anderen hochzüchten, die keine Chancen mehr erhält und heutzutage der Hauptschulabschluss nichts mehr wert ist?! Weil man die Bildung zusammenspart ohne Ende, die soziale Schieflage durch falsche Politik weiter verschärft (PISA-Studie)!?

Jetzt könnten wir hier zum x. Mal die Gründe dafür aufzählen, was in unserem Bildungssystem alles falsch läuft...

Madday
05.07.2006, 15:53
Sie werden "dümmer" - ja warum denn!? Genetisch bedingt etwa!? Nicht, weil wir eine Generation aus arbeitslosen Haushalten nach der anderen hochzüchten, die keine Chancen mehr erhält und heutzutage der Hauptschulabschluss nichts mehr wert ist?! Weil man die Bildung zusammenspart ohne Ende, die soziale Schieflage durch falsche Politik weiter verschärft (PISA-Studie)!?

Jetzt könnten wir hier zum x. Mal die Gründe dafür aufzählen, was in unserem Bildungssystem alles falsch läuft...
Die Hauptschule ist nichts mehr "wert" weil es so gewollt wurde. Ein hoher Migrantenanteil hat den Schnitt runtergerissen und man weigerte sich sie auf die Sonderschule zu schicken weil man der Meinung war ein Hauptschulabschluß ist mehr wert als ein Sonderschulabschluß. Eine solide Politik wie in Bayern wäre dafür nötig gewesen. Ein bayrisches Abitur ist mehr wert als ein Abi in z.B. Bremen. Die SPD hat das nie so eng gesehen und will jetzt sogar Gesamtschulen. Das Deutsche Volk ist an der Situation selbst schuld. Erst denken, dann wählen.

(Migranten)kinder die nicht richtig schreiben, lesen und rechnen können gehören auf eine Schule für Lernbehinderung und nicht auf eine Hauptschule.

Mauser98K
05.07.2006, 16:02
Wenn es so wäre: Was sollte das in der Konsequenz bedeuten - das unsere Bildung immer mehr verrottet, weil überall gekürzt wird (wir wollen ja keine Steuern zahlen, gelle?) - oder das der Stoff in der Berufsschule plötzlich viel komplizierter ist als früher?!

1. Unser Bildungsniveau ist sehr schlecht, ein Realschüler von heute hat den Wissensstand eines Hauptschülers vor 20 jahren.

2. Bleiben wir beim Heizungsbau. Der Berufsschulstoff ist wesentlich komplizierter geworden. Etwa durch Brennwerttechnik, Wärmepumpen, Solartechnik usw.

lupus_maximus
05.07.2006, 16:44
1. Unser Bildungsniveau ist sehr schlecht, ein Realschüler von heute hat den Wissensstand eines Hauptschülers vor 20 jahren.

2. Bleiben wir beim Heizungsbau. Der Berufsschulstoff ist wesentlich komplizierter geworden. Etwa durch Brennwerttechnik, Wärmepumpen, Solartechnik usw.
Ich würde sogar sagen, ein Volksschüler von 1960 verfügte über mehr Bildung als ein heutiger Abiturient.
Ein Einser-Abi heute, wäre bei uns wahrscheinlich
ein Sechser-Abi gewesen.

Don
05.07.2006, 16:53
Wenn es so wäre: Was sollte das in der Konsequenz bedeuten - das unsere Bildung immer mehr verrottet, weil überall gekürzt wird (wir wollen ja keine Steuern zahlen, gelle?) - oder das der Stoff in der Berufsschule plötzlich viel komplizierter ist als früher?!

Die Konsequenz heißt: lernen.
Es soll auch Jugendliche geben, die das tun. Die kriegen dann die Lehrstellen.

Mauser98K
05.07.2006, 17:10
Ausriß:

Ansonsten könnte ich mich wieder über diese Selbstverständliche Arroganz in den Folgebeiträgen amüsieren, wie selbstredend es für den Chef von heute ist, dass der Angestellte gefälligst sein gesamtes Privatleben nach der Arbeit ausrichten soll... wenn es nicht so ernst wäre! X(


Weißt Du, wie oft ich während der WM Sonderdienst schiebe?
Weißt Du, wie viele Wochenenden ich schon auf meinem silbergrünen Auto anstatt zu Hause verbracht habe?
Weißt Du, daß ich in den letzten Wochen vermutlich mehr Zeit mit meinen Kollegen verbracht habe als mit Frau und Kind?

Aber ich mache es gerne, denn es ist meine Aufgabe!

Mauser98K
05.07.2006, 17:11
Ich würde sogar sagen, ein Volksschüler von 1960 verfügte über mehr Bildung als ein heutiger Abiturient.
Ein Einser-Abi heute, wäre bei uns wahrscheinlich
ein Sechser-Abi gewesen.

Das mag sein.

Aber ich bin mitunter entsetzt über das nicht vorhandene Allgemeinwissen bei Abiturienten.

tommy3333
05.07.2006, 18:17
Wenn es so wäre: Was sollte das in der Konsequenz bedeuten - das unsere Bildung immer mehr verrottet, weil überall gekürzt wird (wir wollen ja keine Steuern zahlen, gelle?) - oder das der Stoff in der Berufsschule plötzlich viel komplizierter ist als früher?!
In meiner Branche (IT) ändert sich der Stoff je nach technischen Neuentwicklungen in Hard- und Software ausgesprochen schnell, den die Azubis für ihren Abschluss lernen müssen. Trotzdem müssen die Prüfungsanforderungen dadurch nicht härter geworden sein - im Gegenteil.

Trotzdem wurden die Anforderungen für Berufsausbildungen in IT-Berufen heruntergesetzt - z.B. von der Telekom mit ca. einer Note Differenz in ihren Testaten, weil sie sonst ihre Ausbildungsstellen nicht besetzen kann. Ensprechend hat sich das Niveau der Prüflinge in den IT-Berufen angepasst. Vor nicht all zu langer Zeit konnten wir sogar allein anhand der Prüfungsergebnisse sehen, wer von der Telekom war und wer nicht und hätten zu 90% richtig gelegen, weil die besten dort ausgebildet worden waren. Heute sind die besten Fachinformatiker für Systemintegration in unserer Region zwar immer noch bei der Telekom, aber diese besten sind heute ausgesprochen rar.

Das Wissen z.B. der Fachinformatiker für Systemintegration in meiner Region lag gemessen an den Prüfungsergebnissen vor ca. 5 Jahren noch deutlich höher als heute, und dass obwohl wir vor 5 Jahren auch härter geprüft haben als heute - heute sind daher auch die Prüfungsfragen der schriftlichen Prüfungen weniger anspruchsvoll, da die IHK sich "ihre" Prüfungsbilanzen nicht vermiesen lassen möchte, nur weil einige Prüflinge Defizite in der Qualifikation haben und andere wiederum Defizite in der Motivation.

Aber Ursache dafür sind schon Fehlentwicklungen im dt. Schulwesen.