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Vollständige Version anzeigen : Unternehmerische Initiative: Lohn oder Strafe



WALDSCHRAT
02.07.2006, 10:20
Sollte sich in D die Aufrechterhaltung oder die Neugründung unternehmerischer Initiative im Vergleich mit den Gegebenheiten in anderen Staaten noch lohnen?

Wenn ja, weshalb?

Freie Antwort bitte!

Gruß

Henning

Frei-denker
02.07.2006, 10:33
Da Unternehmen Arbeitsplätze schaffen, sollte natürlich eine Neugründung immer interessant sein.

Doch das ist nur die eine Seite der Medaile. In unserer aktuellen Lage stellt sich eher die Frage, wie man einerseits hier im Land die Produktionsstandorte durch Anreize erhält und andererseits dabei nicht die Löhne, die Staatsfinanzen und das soziale Netz zerstört.

So weit ich das sehe, haben die etablierten Parteien auf dieses Globalisierungsproblem bisher keine Antwort gefunden. Statt dessen werden nur die einen Interessen auf Kosten der anderen bevorteilt oder benachteiligt.

Misteredd
02.07.2006, 10:38
Das kommt darauf an, was man machen möchte. Produzierendes Gewerbe ist nur noch sinnvoll, wenn man absoluten Hightech oder aber Just in Time Belieferung machen möchte, denn sonst ist auf kurze zeitliche Distanz Ostasien billiger und praktisch genauso gut. Die lernen schnell.

Andere Unternehmen können sehr sinnvoll sein, insbesondere solche ohne eigenes Personal.

lupus_maximus
02.07.2006, 10:44
Das kommt darauf an, was man machen möchte. Produzierendes Gewerbe ist nur noch sinnvoll, wenn man absoluten Hightech oder aber Just in Time Belieferung machen möchte, denn sonst ist auf kurze zeitliche Distanz Ostasien billiger und praktisch genauso gut. Die lernen schnell.

Andere Unternehmen können sehr sinnvoll sein, insbesondere solche ohne eigenes Personal.
Genau, so entgeht man der linken Arbeitnehmerideologie!
Da die Linken auch essen müssen und Kleidung brauchen, müssen sie ebenfalls zu Unternehmern werden, da sie sonst keinen Gegenwert zum Einkauf anbieten können.
Den Teuro können wir sowieso vergessen!

Frei-denker
02.07.2006, 11:04
Wir sollten uns jedoch darüber klar sein, daß wir nicht 82 Mio. Menschen ausschließlich in High-Technologie oder Ingenieursarbeitsplätzen beschäftigen können. Das ist in der Praxis nicht umsetzbar. Wollen wir hier keine Massenarbeitslosigkeit, dann müssen wir hier einfache Produktionen im Land halten.

Fernost produziert, was die Fertigungsverfahren anbetrifft nicht biliger, sondern nur was die Löhne anbetrifft. Da wir aber aber nicht auf deren Lohnniveau runter wollen, stellt sich die Frage, wie man einerseits die Produktion im Land hält und andererseits die Löhne auf dem aktuellen Niveau hält. Irgendwelche Vorschläge?

lupus_maximus
02.07.2006, 11:11
Wir sollten uns jedoch darüber klar sein, daß wir nicht 82 Mio. Menschen ausschließlich in High-Technologie oder Ingenieursarbeitsplätzen beschäftigen können. Das ist in der Praxis nicht umsetzbar. Wollen wir hier keine Massenarbeitslosigkeit, dann müssen wir hier einfache Produktionen im Land halten.

Fernost produziert, was die Fertigungsverfahren anbetrifft nicht biliger, sondern nur was die Löhne anbetrifft. Da wir aber aber nicht auf deren Lohnniveau runter wollen, stellt sich die Frage, wie man einerseits die Produktion im Land hält und andererseits die Löhne auf dem aktuellen Niveau hält. Irgendwelche Vorschläge?
Die DM wieder einführen, dann würden die Stundenlöhne wieder stimmen und das Einkommen doppelt so hoch!
Da die Leute immer noch in DM denken aber Löhne in Euro fordern, wären anschließend 15 Euro für einen HIWI wieder 15 DM und somit wäre die Realität wieder eingekehrt.
Für einen HIWI würde ich nie 15 Euro, gleich 30 DM, zahlen!

Don
02.07.2006, 11:15
Wir sollten uns jedoch darüber klar sein, daß wir nicht 82 Mio. Menschen ausschließlich in High-Technologie oder Ingenieursarbeitsplätzen beschäftigen können. Das ist in der Praxis nicht umsetzbar. Wollen wir hier keine Massenarbeitslosigkeit, dann müssen wir hier einfache Produktionen im Land halten.

Fernost produziert, was die Fertigungsverfahren anbetrifft nicht biliger, sondern nur was die Löhne anbetrifft. Da wir aber aber nicht auf deren Lohnniveau runter wollen, stellt sich die Frage, wie man einerseits die Produktion im Land hält und andererseits die Löhne auf dem aktuellen Niveau hält. Irgendwelche Vorschläge?

Tut ja auch keiner. Die Anzahl der Hochqualifizierten sowie Engagierten hält sich in Grenzen.:cool:

Das mit den Löhnen in Fernost ist in manchen Bereichen Augenwischerei. Fertigungskosten beschränken sich nicht auf Löhne, Maschinen oder Energie.
Aber egal. Die Schlimmste Version ist das Festhalten an erkennbar nicht konkurrenzfähigen Bereichen, was immense Folgekosten für die Allgemeinheit verursacht wenn der Karren dann erst so richtig im Dreck steckt.
Eine Sackgasse? Uns doch wurscht, wir geben nochmal richtig Gas solange noch Sprit im Tank ist.

Frei-denker
02.07.2006, 11:16
lupus, die Zeitpersonalfirmen zahlen noch nicht mal 7,5 Euro für nen Hiwi. In den neuen Bundesländern sind die Löhne da z.T. bei 5 Euro brutto angekommen. Damit liegen sie unter dem Lohnniveau für Hiwi´s von vor 20 Jahren! Ich habe schon Kollegen getroffen, die für 7 Euro brutto Nachtschicht in der Fabrik geschoben haben.

Die DM allein wirds also nicht richten. Da werden wir uns wohl mehr ausdenken müssen.

lupus_maximus
02.07.2006, 11:24
lupus, die Zeitpersonalfirmen zahlen noch nicht mal 7,5 Euro für nen Hiwi. In den neuen Bundesländern sind die Löhne da z.T. bei 5 Euro brutto angekommen. Damit liegen sie unter dem Lohnniveau für Hiwi´s von vor 20 Jahren! Ich habe schon Kollegen getroffen, die für 7 Euro brutto Nachtschicht in der Fabrik geschoben haben.

Die DM allein wirds also nicht richten. Da werden wir uns wohl mehr ausdenken müssen.
Na gut, da die Preise nach der Umstellung plötzlich auf doppelten Niveau,also nur die DM durch ein Euro-Preisschild ersetzt wurde, können wir ja jetzt ganz einfach den umgekehrten Weg gehen und die Preisschilder nur wieder durch DM ersetzen. Zum Verständnis: Was jetzt 1,99 Euro kostet wird ganz einfach durch 1,99 DM ersetzt und schon stimmen die Verhältnisse wieder!