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Waldgänger
26.06.2006, 15:26
Der Westen und der Faschismus


Es gibt bekanntlich die Theorie, dass der Westen, insbesondere die USA, Interesse daran gehabt haben sollen Hitler und die NSDAP - aber auch Mussolini, Franco und andere faschistische Diktatoren - finanziell wie organisatorisch zu unterstützen, damit sie ein kapitalistischfreundliches Regime mit totalitären Charakter etablieren, von dem der Westen dann Profit schlagen kann. Nicht zu vergessen ist hierzu der Buchtitel "Das schwarze Reich." Was ist an dieser These richtig?

Der anzuzweifelnde amerikanische Bürgerrechtler LaRouche geht davon aus, dass die USA von "britisch-holländischen Kapitalisten " unterwandert wurden, die den NS zum Aufstieg verhalfen und nur die Politik des amerikanischen Präsidenten Roosevelt Europa vor den Endsieg des Faschismus rettete, was ist hiervon zu halten?

Ich denke es gibt noch mehrere solcher Konspirationstheorien, aber welche davon liegt am nähesten bzw. spiegelt einen Teil der Wahrheit wider, oder ist alles bloße Verschwörungstheorie von demagogischen Spinnern? Was sagt ihr dazu? Wäre froh, wenn ihr zu euren Ansichten und Theorien auch eventuell Quellen hinzufügen könntet.

Fritz Fullriede
26.06.2006, 15:29
Ich dachte immer die Juden warens und hätten Roosevelt dementsprechend "benützt"?Siehe David Hoggan.

twoxego
26.06.2006, 16:31
ein lustiges beispiel (http://www.luebeck-kunterbunt.de/seite2/Unglueck.htm)



sie trafen sich später öfter.

Biskra
26.06.2006, 16:37
Es gab schon prominente Unterstützer des NS wie den Judenhasser Ford und es gab natürlich auch welche die ihre Investitionen in Deutschland nicht flöten gehen lassen wollten (wie eben auch Ford oder Coca-Cola) aber daraus eine Verschwörung abzuleiten ist natürlich Humbug. Und den Komiker LaRouche mit seinen Wahnvorstellungen kann man nicht wirklich ernstnehmen. Das gleiche gilt übrigens für seine Frau und ihr Büso.

twoxego
26.06.2006, 16:44
ford handelte als einzelner aber auch im interesse einiger anderer
vertreter der us industrie.
nicht umsonst hing ein bild von ihm in der parteizentrale in münchen.
das politikverstädnis dieser leute ist einfach.
auch heute noch unterstützen sie im jeweiligen wahlkampf beide seiten finanziell
allerdings unterschiedlich, je nachdem, wem sie grössere chancen einräumen.
sie setzen einfach auf alle eventualitäten um später den einen oder anderen gegendienst einzufordern.
genau das taten sie auch damals.

Scarlett
26.06.2006, 17:47
Zur Haltung der USA zu Deutschalnd und vice versa siehe

http://www.uni-heidelberg.de/uni/presse/rc4/4.html

"Auf ihrem Weg zur Weltmacht und seit 1941 zur globalen Supermacht galt für die USA ein pro-amerikanisches Gleichgewicht als notwendiges Minimum und eine amerikanische Hegemonie als Optimum ihrer Europapolitik. Deshalb lag es von der Gründung des deutschen Nationalstaats im Jahr 1871 bis zur Gegenwart im vitalen Interesse der USA, Deutschland in der Position eines liberal-demokratischen und marktwirtschaftlich-kapitalistischen Staates mittlerer Größe in Europa zu halten. Der zweifache Versuch des Deutschen Reichs, aus dieser begrenzten Position auszubrechen und selbst Weltmacht zu werden - im Ersten Weltkrieg durch eine Hegemonie über Europa, im Zweiten Weltkrieg durch eine rassisch begründete Herrschaft vom Atlantik bis zum Ural - mußte deshalb zweimal in den Krieg gegen die USA und in die Niederlage führen."

Biskra
26.06.2006, 18:20
Zur Haltung der USA zu Deutschalnd und vice versa siehe

http://www.uni-heidelberg.de/uni/presse/rc4/4.html

"Auf ihrem Weg zur Weltmacht und seit 1941 zur globalen Supermacht galt für die USA ein pro-amerikanisches Gleichgewicht als notwendiges Minimum und eine amerikanische Hegemonie als Optimum ihrer Europapolitik. Deshalb lag es von der Gründung des deutschen Nationalstaats im Jahr 1871 bis zur Gegenwart im vitalen Interesse der USA, Deutschland in der Position eines liberal-demokratischen und marktwirtschaftlich-kapitalistischen Staates mittlerer Größe in Europa zu halten. "

Das ist im Prinzip nichts anderes als das britische Denkmodell der "balance of powers" für den Kontinent.

Scarlett
26.06.2006, 18:37
Das ist im Prinzip nichts anderes als das britische Denkmodell der "balance of powers" für den Kontinent.
Ja, aber mit einer unangenehmen Folge für uns.
"Der zweifache Versuch des Deutschen Reichs, aus dieser begrenzten Position auszubrechen und selbst Weltmacht zu werden - im Ersten Weltkrieg durch eine Hegemonie über Europa, im Zweiten Weltkrieg durch eine rassisch begründete Herrschaft vom Atlantik bis zum Ural - mußte deshalb zweimal in den Krieg gegen die USA und in die Niederlage führen."

Scarlett
26.06.2006, 18:45
Und warum war das so?
Auch heute noch sind sehr viele unserer Mitbürger nicht in der Lage, die Denkprozesse und Entscheidungswege der USA zu verstehen.
Von 1871 bis 1945 wurde dieser Mangel von fast allen deutschen Politikern geteilt.
Herausragendstes Beispiel ist gerade unseres "Führers" glorreicher Entschluss, den USA den Krieg zu erklären, ein Beispiel der Fehleinschätzung von Kräfteverhältnissen, das in der Geschichte seinesgleichen sucht.