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Vollständige Version anzeigen : Ärzte an kommunalen Kliniken wollen streiken



Frank Bürger
20.06.2006, 08:54
Die Ärzte nutzen die Gunst der Stunde. Nach der Tarifeinigung für die Universitätskliniken bahnt sich ein Arbeitskampf an den städtischen Krankenhäusern an. Laut Ärztekammer wären davon deutlich mehr Patienten betroffen. Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund wird heute voraussichtlich einen Streik der rund 70 000 Ärzte an städtischen Krankenhäusern einleiten. Die Große Tarifkommission der Gewerkschaft soll eine Urabstimmung beschließen, die ab Mittwoch an den 700 Kliniken vonstatten gehen würde. Bei einer Zustimmung von mindestens drei Vierteln der Mediziner werde eventuell schon ab dem 26. Juni gestreikt, sagte ein Sprecher des Marburger Bundes. Experten meinen, die Auswirkungen für die Patienten wären noch spürbarer als beim Streik der Universitätskliniken. Es wäre nun doch Zeit, die Weißkittel an ihren Hippokratischen Eid und an ihre Berufung zu erinnern.

Einsatzleiter
20.06.2006, 08:56
warum sind von den Streiks die einfachen Leute betroffen?

Die Ärzte sollten nur reiche Bonzen und reaktionäre Politiker nicht behandeln!!

:cool: :cool: :cool:

meckerle
20.06.2006, 09:20
warum sind von den Streiks die einfachen Leute betroffen?

Die Ärzte sollten nur reiche Bonzen und reaktionäre Politiker nicht behandeln!!

:cool: :cool: :cool:
Für die von dir genannten würden sie jeden Streik brechen. Wetten drum !
Zudem werden die Genannten nicht in normalen Krankenhäusern behandelt, für diese Klientel gibt es für jeden verklemmten Fu.z eine Fachklinik.

Einsatzleiter
20.06.2006, 09:23
Für die von dir genannten würden sie jeden Streik brechen. Wetten drum !
Zudem werden die Genannten nicht in normalen Krankenhäusern behandelt, für diese Klientel gibt es für jeden verklemmten Fu.z eine Fachklinik.

da muss eben auch gestreikt werden. Und Streikbrechern müsste eine kämpferische Gewerkschaft mit harten Maßnahmen drohen!

Aber die kleinen Leute nicht zu behandeln ist eine Sauerei!

Herr Bratbäcker
20.06.2006, 10:21
Die Ärzte nutzen die Gunst der Stunde. Nach der Tarifeinigung für die Universitätskliniken bahnt sich ein Arbeitskampf an den städtischen Krankenhäusern an.
Was den Volksdemokratie erprobten Franzosen fast immer gelingt,
was dem thumben, neiderprobten BRD-Wahlvieh nie gelingt,
hoffentlich halten die Ärzte durch, damit es ihnen gelingt:

Das in die Knie zwingen des etablierten Staatsapparats.:klatsch: :klatsch:

Sauerländer
20.06.2006, 11:09
Meines Erachtens muss man bei Ärzten unterscheiden zwischen denen mit eigener Praxis und den in den Krankenhäusern festgenagelten. Letztere haben in meinen Augen allen Grund zum Streik, wenn nicht zu noch ganz anderen Sachen. Im Gegensatz zu ersteren (über die als Ganzes betrachtet wir mal lieber kein Wort verlieren) arbeiten die sich nämlich dumm und dämlich.

Man kann selbstverständlich den Arzt der Reihe von Menschen einreihen, die "eigentlich nicht zu streiken hat" - wie Polizisten, Feuerwehrleute etc.
Ja, für die Patienten bringt das eventuell große Unannehmlichkeiten mit sich.
Nur tun das die gegenwärtigen Zustände ebenfalls - und wenn dann unter anderem die, die das zu verantworten haben, nun mit Verweis auf das Wohl der Patienten zum Unterlassen des Streiks auffordern, überholt das jede Realsatire.

Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob das, worum es eigentlich zu gehen hat (nämlich nicht ein höheres Gehalt, sondern z.B. Einstellung von mehr Ärzten, um den Einzelnen nicht derart zu überlasten), auf dem Weg des Streiks zu erreichen ist.

Es gibt Momente, da stellt sich der Eindruck ein, dass ein wenig auf BEIDEN Seiten vergessen wurde, worum es eigentlich geht - nämlich eine möglichst optimale Versorgung der Patienten.
Dafür braucht es Ärzte, die ihre Arbeit mit einem gewissen Idealismus machen, und auch mal materiell zurückzustecken bereit sind.
Dafür braucht es aber auch Ärzte, die nicht soundsoviele Überstunden am Bein hängen haben, drei, vier Schichten am Stück schieben müssen und womöglich nach 40 Stunden ohne Schlaf noch am OP-Tisch stehen.

Dass gegenwärtig auch die Idealisten in der Ärzteschaft die Schnauze voll haben - dafür habe ich mehr als nur Verständnis.

Registrierter
28.06.2006, 01:09
Meines Erachtens muss man bei Ärzten unterscheiden zwischen denen mit eigener Praxis und den in den Krankenhäusern festgenagelten. Letztere haben in meinen Augen allen Grund zum Streik, wenn nicht zu noch ganz anderen Sachen. Im Gegensatz zu ersteren (über die als Ganzes betrachtet wir mal lieber kein Wort verlieren) arbeiten die sich nämlich dumm und dämlich.

Man kann selbstverständlich den Arzt der Reihe von Menschen einreihen, die "eigentlich nicht zu streiken hat" - wie Polizisten, Feuerwehrleute etc.
Ja, für die Patienten bringt das eventuell große Unannehmlichkeiten mit sich.
Nur tun das die gegenwärtigen Zustände ebenfalls - und wenn dann unter anderem die, die das zu verantworten haben, nun mit Verweis auf das Wohl der Patienten zum Unterlassen des Streiks auffordern, überholt das jede Realsatire.

Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob das, worum es eigentlich zu gehen hat (nämlich nicht ein höheres Gehalt, sondern z.B. Einstellung von mehr Ärzten, um den Einzelnen nicht derart zu überlasten), auf dem Weg des Streiks zu erreichen ist.

Es gibt Momente, da stellt sich der Eindruck ein, dass ein wenig auf BEIDEN Seiten vergessen wurde, worum es eigentlich geht - nämlich eine möglichst optimale Versorgung der Patienten.
Dafür braucht es Ärzte, die ihre Arbeit mit einem gewissen Idealismus machen, und auch mal materiell zurückzustecken bereit sind.
Dafür braucht es aber auch Ärzte, die nicht soundsoviele Überstunden am Bein hängen haben, drei, vier Schichten am Stück schieben müssen und womöglich nach 40 Stunden ohne Schlaf noch am OP-Tisch stehen.

Dass gegenwärtig auch die Idealisten in der Ärzteschaft die Schnauze voll haben - dafür habe ich mehr als nur Verständnis.


Das Ärzte mit "eigener" Praxis zu den Grossverdieern gehoerten, ist laenger als die Blümsche Reform von 1986 her. Seitdem schmälert man von Quartal zu Quartal die Einkommen der fleissigen Niedergelassenen.

Hier mal ein paar Zahlen vom Ärztepräsidenten Hoppe:

- ein Drittel der Niedergelassenen verdient zwischen 1600 und 2200 Euro
- ein Drittel der Niedergelassenen verdient zwischen 2200 und 3000 Euro
- das obere Drittel der Niedergelassenen verdient mehr als 3000 Euro

im Monat !
Es koennen in dreiviertel der Praxen keine Rücklagen für Reparauren oder Neuanschaffungen gemacht werden !

Soviel zur Situation 2006.