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Vollständige Version anzeigen : Organspender hier?



wtf
20.06.2006, 08:12
Moin,

ich habe schon seit ewigen Zeiten einen Organspenderausweis, den ich mit mir herumtrage. Wenn ich platt bin, macht es ökonomisch keinen Sinn, mein Zeug verfaulen zu lassen.

Die meisten Organspender sind übrigens nicht die Motorradfahrer, die im Sommer von dem Randstreifen aufgekehrt werden, sondern bedauernswerte Menschen, die einen Hirnschlag erleiden, weil sie eine angeborene Schwäche der Blutgefäße haben.

Also: Ich appelliere an alle, sich so ein Ding zu besorgen (gebührenfrei unter 0800-9040400).

Stammtischler
20.06.2006, 08:16
Ich hab so einen Ausweis.
Bei uns wurden die in der Schule verteilt, fand ich ziemlich gut damals. Leider mußten wir dann im Ethikunterricht zwei Wochen lang das Thema durchkauen, statt einfach mal so ein Ding auszufüllen.
Ich sehe das wie Du, wenn ich tot bin, ist es mir reichlich egal, was mit mir passiert. Da können sie auch meine Netzhaut haben.

Frei-denker
20.06.2006, 08:19
Ja, die Organspende nach dem Tod macht Sinn! Will mir auch so einen Paß holen. Gibt es irgendwo eine Webseite, wo man den beantragen kann?

Irgendwie ist es auch ein angenehmer Gedanke, daß man nach dem Tod "ein stückweit" weiterlebt. *g*

Edit: Habe eine Webseite gefunden, wo man den Paß als PDF-Document downloaden, ausfüllen und ausdrucken kann:

Gesundheitsministerium (http://www.organspende-kampagne.de/extra/bestellservice/Organspendeausweis/)

Frosch
20.06.2006, 08:25
Ich habe auch einen.
Die Lagen mal im Fitnessstudio aus.
Klarer Fall von gute Sache.

lupus_maximus
20.06.2006, 08:26
Moin,

ich habe schon seit ewigen Zeiten einen Organspenderausweis, den ich mit mir herumtrage. Wenn ich platt bin, macht es ökonomisch keinen Sinn, mein Zeug verfaulen zu lassen.

Die meisten Organspender sind übrigens nicht die Motorradfahrer, die im Sommer von dem Randstreifen aufgekehrt werden, sondern bedauernswerte Menschen, die einen Hirnschlag erleiden, weil sie eine angeborene Schwäche der Blutgefäße haben.

Also: Ich appelliere an alle, sich so ein Ding zu besorgen (gebührenfrei unter 0800-9040400).
Ich habe etwas dagegen, wenn meine Überreste anschließend vermarktet werden.
Ein fremdes Herz würde ich nie akzeptieren, ein technisches Kunstherz aber sehr wohl, da habe ich keine moralische Bedenken!
Wenn sie es aber schaffen, meine körpereigenen Zellen wieder zur Wiederherstellung des eigenen Herzes oder eines anderen Organs bewegen können, hätte ich nichts dagegen. Ich halte dies nicht für unmöglich, aber leider sind in Deutschland linke Spinner gegen so ein Vorhaben, bis zum Schluß die Angelegenheit wieder aus dem Ausland zu uns kommt und wir wieder durch linke Dummheit etwas versaubeutelt haben.

wtf
20.06.2006, 08:29
Ja, die Organspende nach dem Tod macht Sinn! Will mir auch so einen Paß holen. Gibt es irgendwo eine Webseite, wo man den beantragen kann?

Wie gesagt: Einfach bei 0800-9040400 anrufen und schicken lassen.

Frei-denker
20.06.2006, 08:32
Cool, habe mir grade von der von mir im letzten Posting verlinkten Seite den Paß runtergeladen. Den kann man auch schön am Bildschirm ausfüllen und dann ausdrucken. Ah, Internet ist einfach geil!

So, jetzt habe ich auch endlich einen Organspendepaß!

Frosch
20.06.2006, 08:35
Ich habe etwas dagegen, wenn meine Überreste anschließend vermarktet werden.
Ein fremdes Herz würde ich nie akzeptieren, ein technisches Kunstherz aber sehr wohl, da habe ich keine moralische Bedenken!
Was meinst du wie schnell sich deine Meinung ändert wenn du an 25 Maschinen angeschlossen dahinsichst.
Kann es sein das deine Portion Egoismus etwas üppig ausgefallen ist?

lupus_maximus
20.06.2006, 08:41
Was meinst du wie schnell sich deine Meinung ändert wenn du an 25 Maschinen angeschlossen dahinsichst.
Kann es sein das deine Portion Egoismus etwas üppig ausgefallen ist?
Was hat denn dies mit Egoismus zu tun, wenn ich so eine gute Tat nicht machen will?
Es ist meine Entscheidung und die ist zu akzeptieren!

Frei-denker
20.06.2006, 08:44
Ideele Dinge können natürlich nur aus freien Stücken gemacht werden. Wer es nicht will, kann es ja lassen.

Frosch
20.06.2006, 08:46
Nur weil du kein Fremdes Herz möchtest verweigerst du anderen Menschen mit deinem Herz weiterzuleben die ansonsten vieleicht sterben würden.
Das nenne ich schon Egoismus.

George Rico
20.06.2006, 08:54
Nur weil du kein Fremdes Herz möchtest verweigerst du anderen Menschen mit deinem Herz weiterzuleben die ansonsten vieleicht sterben würden.
Das nenne ich schon Egoismus.
Es ist trotz allem eine sehr persönliche Entscheidung. Wenn jemand nicht möchte, dann sollte man dies akzeptieren.

lupus_maximus
20.06.2006, 08:55
Nur weil du kein Fremdes Herz möchtest verweigerst du anderen Menschen mit deinem Herz weiterzuleben die ansonsten vieleicht sterben würden.
Das nenne ich schon Egoismus.
Nun, sterben müssen wir alle, vielleicht auch ich einmal!
Es hat nichts mit Egoismus zu tun, wenn ich nach meinem Tod Organentnahme verweigere!
Egoismus unterstellt Eigennutz und der ist ja wohl dann nicht mehr gegeben!
Also ist die Bezeichnung: Egoismus völlig daneben.
Es ist mein Wille über meinem Tod hinaus, akzeptiere es einfach! Schließlich macht man ja auch ein Testament, um etwas nach meinem Tod zu regeln und wenn es nur die Nachfolge im Betrieb ist!

Frosch
20.06.2006, 08:58
Nun, sterben müssen wir alle, vielleicht auch ich einmal!
Es hat nichts mit Egoismus zu tun, wenn ich nach meinem Tod Organentnahme verweigere!
Egoismus unterstellt Eigennutz und der ist ja wohl dann nicht mehr gegeben!
Also ist die Bezeichnung: Egoismus völlig daneben.
Es ist mein Wille über meinem Tod hinaus, akzeptiere es einfach! Schließlich macht man ja auch ein Testament, um etwas nach meinem Tod zu regeln und wenn es nur die Nachfolge im Betrieb ist!
Ich akzeptiere es auch schließlich kann ich nichts dagegen tun.
Ich sage dir nur meine Meinung dazu.

Egoismus hat nicht nur mit Eigennutz sondern auch mit Rücksichtslosigkeit und Geiz zu tun.
Und du wirst nicht nur vieleicht sondern mit 100%er Sicherheit einmal sterben.

George Rico
20.06.2006, 09:02
Vor einiger Zeit habe ich schon mal darüber nachgedacht, mir so einen Ausweis zu besorgen. Ist dann aber irgendwie untergegangen. Tatsächlich spricht eigentlich nicht viel dagegen, denn wenn ich mal "six feet under" liege, verfaulen meine Innereien eh mit der Zeit, ohne dass irgendwer einen Nutzen davon hätte. Und meine Angehörigen haben ja auch nichts davon, ob sich jetzt ein Organ mehr oder weniger in meinem Körper befindet. Ich glaub, ich werd das Thema mal zur Sprache bringen.

lupus_maximus
20.06.2006, 09:08
Ich akzeptiere es auch schließlich kann ich nichts dagegen tun.
Ich sage dir nur meine Meinung dazu.

Egoismus hat nicht nur mit Eigennutz sondern auch mit Rücksichtslosigkeit und Geiz zu tun.
Und du wirst nicht nur vieleicht sondern mit 100%er Sicherheit einmal sterben.
Tut mir leid, Egoismus ist gesundes Verhalten jeder Spezies, wenn nur Eigenutz im Spiel ist!
Wenn allerdings Rücksichtlosigkeit und Geiz, wie bei Linken üblich, hinzukommen, dann wird es ungesund!

Sophisticated
20.06.2006, 09:09
[...]
Ein fremdes Herz würde ich nie akzeptieren [...]

Das dürfte sich recht schnell ändern, wenn Sie darauf angewiesen sind...

mfG

WALDSCHRAT
20.06.2006, 09:10
Sollte ich mal meine BMW an den Baum falten, so sei es mir auch schnurz, was die Ärzteschaft mit meinen Überresten anfängt. Ich ruf' da an und bestell' den Ausweis!

Eine gute Initiative, wtf!!!

Gruß

Henning

turn-the-page
20.06.2006, 09:11
Ich habe auch einen Organspenderausweis und spende alles, was noch brauchbar ist.
Ich würde zwar selbst wahrscheinlich kein fremdes Organ haben wollen, aber das ist für mich kein Grund, meine Organe nicht zu spenden.
Wenn ich jemandem damit helfen kann, ist das doch eine gute Sache.

Sophisticated
20.06.2006, 09:12
[...]
Ich würde zwar selbst wahrscheinlich kein fremdes Organ haben wollen,[...].

s.o.

mfG

......

lupus_maximus
20.06.2006, 09:17
Das dürfte sich recht schnell ändern, wenn Sie darauf angewiesen sind...

mfGKaum, es gibt auch Leute mit Prinzipien!
Eins dieser Prizipien ist, nicht von anderen Hilfe zu erwarten! Außerdem betrachte ich es als moralisch nicht mit meiner Ethik vereinbaren zu können. Ich will keine fremden Organe haben, auch wenn ich deshalb früher sterben müßte, aber Kunstherzen würde ich immer akzeptieren, auch Erfolge in der Gentechnik auf diesem Gebiet, dies wäre aber bei den Spinnern in Deutschland nicht zu erwarten!

turn-the-page
20.06.2006, 09:18
s.o.

mfG

......

Ich sagte "wahrscheinlich", habe es also nicht kategorisch ausgeschlossen, und ich bin im Gegensatz zu @lupus trotzdem bereit, meine Organe zu spenden.
Aber wenn Leute weder das eine noch das andere wollen, ist das auch in Ordnung.

Sophisticated
20.06.2006, 09:22
Kaum, es gibt auch Leute mit Prinzipien!
[...]

Natürlich. Nur glaube ich, dass Sie Ihre Prinzipien nur allzugerne vergessen, wenn Sie im Sterben liegen. Das tun nämlich 99.9% aller Menschen. Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren - lagen Sie schon einmal im Sterben, und haben Ihre einzige Chance auf Überleben aufgrund Ihrer "Prinzipien" aufgegeben? Nein?

Haben Sie schon einmal Bilder von Massenpaniken gesehen? Diese Leute würden wohl prinzipiell auch keine anderen Menschen tottrampeln.

mfG

Freedy
20.06.2006, 09:29
Das Problem ist dasselbe wie beim Blutspenden.
Es ist dem Selbsteigentümer verboten, Blut oder Organe legal zu verkaufen.
Wenn sie dann aber gespendet werden, darf jeder, der in ihren Besitz gelangt, Geschäfte damit machen.
Somit gibt es wenige Ersatzorgane und Blutkonservenmangel.

So kommt es zu betrügerischen Organentnahmen an Lebenden in der Dritten Welt und die Geschädigten haben keine Möglichkeit, den ausgehandelten Preis einzuklagen.

Einsatzleiter
20.06.2006, 09:32
klar hab ich einen Organspenderausweis.

Eigentlich sollte das nicht nötig sein. Im Todesfall sollten die Ärzte auch ohne Zustimmung Organe entnehmen können! :cool: :cool: :cool:

lupus_maximus
20.06.2006, 09:39
Natürlich. Nur glaube ich, dass Sie Ihre Prinzipien nur allzugerne vergessen, wenn Sie im Sterben liegen. Das tun nämlich 99.9% aller Menschen. Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren - lagen Sie schon einmal im Sterben, und haben Ihre einzige Chance auf Überleben aufgrund Ihrer "Prinzipien" aufgegeben? Nein?

Haben Sie schon einmal Bilder von Massenpaniken gesehen? Diese Leute würden wohl prinzipiell auch keine anderen Menschen tottrampeln.

mfG
Nun es gibt auch Menschen, die das Sterben akzeptieren und deshalb nicht in Panik geraten.
Man muß nur davon ausgehen, daß das Sterben für jede Spezies nötig ist!
Unsterblichkeit ist nicht das Ziel.
Darüber habe ich einmal vor Jahren einen Film gesehen, wo Verschiedenen die Unsterblichkeit durch ein Medikament vorgetäuscht wurde, nur Unfalltod war nicht ausgeschlossen!
Das Institut glich einem Toten-Haus, kein Mensch traute sich mehr auf die Straße, es könnte ihm ja ein Dachziegel auf den Kopf fallen und somit wäre es mit der Unsterblichkeit vorbei.
Es gäbe mit großer Wahrscheinlich keinen Fortschritt mehr auf dieser Welt, da man ja in gleichem Maße die Geburten einschränken müßte, damit die Welt nicht übervölkert wird, es stirbt ja keiner mehr.
Mit dem Fortfall der Jugend wäre aber eine Triebfeder unserer Technik und Entwicklung weg.
Noch einer anderer Aspekt käme zum Tragen, wenn man alles unter dem Großen und Ganzen betrachtet, es gäbe rein garkeine Veränderung mehr.
Stelle dir einmal vor, ich mit meinen radikalen kapitalistischen Ansichten, würde ewig leben, du hättest niemals eine Möglichkeit Geld zu verdienen, sondern müßtest immer SH kassieren!

WALDSCHRAT
20.06.2006, 09:40
klar hab ich einen Organspenderausweis.

Eigentlich sollte das nicht nötig sein. Im Todesfall sollten die Ärzte auch ohne Zustimmung Organe entnehmen können! :cool: :cool: :cool:

Lies mal Gatter 22! Genauso gehört das geregelt, bzw. staatlicherseits nicht geregelt! ttp hat da absoolut Recht!!!

Gruß

Henning

Andreas63
20.06.2006, 09:40
klar hab ich einen Organspenderausweis.

Eigentlich sollte das nicht nötig sein. Im Todesfall sollten die Ärzte auch ohne Zustimmung Organe entnehmen können! :cool: :cool: :cool:
Nein, das sollten sie nicht. Wir werden immer mehr entmündigt. Wenigstens über seinen Körper sollte man noch selbst betimmen dürfen. Ich würde es allerdings akzeptieren, das Menschen mit Organspendeausweis bevorzugt werden gegenüber denen ohne, für den Fall, daß sie selbst mal ein Organ benötigen.

Sophisticated
20.06.2006, 09:44
Nun es gibt auch Menschen, die das Sterben akzeptieren und deshalb nicht in Panik geraten.
[...]Stelle dir einmal vor, ich mit meinen radikalen kapitalistischen Ansichten, würde ewig leben, du hättest niemals eine Möglichkeit Geld zu verdienen, sondern müßtest immer SH kassieren!

Das hört sich alles sehr toll an. Nur wieviel ist davon noch übrig, wenn Sie die wahl haben:
- An Prinzipien festhalten, kein Spenderorgan akzeptieren, sterben.
- Spenderorgan akzeptieren, ein paar weitere Jahrzehnte mit Freunden, Familie etc. verbringen.

Glauben Sie nicht, dass Sie das entscheiden können, solange Sie nie in einer solchen Situation waren. Alles andere wäre anmaßend.

mfG

GnomInc
20.06.2006, 09:45
Ich glaube gelesen zu haben , das in Österreich die Lösung gilt:

Jeder ist möglicher Organspender , ausser er widerspricht in einem mitgeführten
Dukument ausdrücklich.

Ist diese Umkehrung der hier gültigen Prinzipien besser ?

PS Mit meinem abgenutzten Zeug kann keiner mehr glücklich werden .....sry

IM Redro
20.06.2006, 09:54
Ich besitze einen Organspenderausweis, gehe alle 3-4 Monate zum Blut spenden und ich bin in der Rückenmarksspenderkartei eingetragen.

Wurst
20.06.2006, 10:07
Nun es gibt auch Menschen, die das Sterben akzeptieren und deshalb nicht in Panik geraten.


Die sind dann des öfteren über 70, die traute Verwandschaft wartet auch schon auf der anderen Sete, und die die Krankheit, die sie jahrelang quälte und das Leben zum Mühsal machte, können sie dann auch endlich hinter sch lassen.

Und sogar bei den Alten, die schon alles erlebt haben gibt es noch genug, die sich bis zuletzt an den letzten Lebensfaden klammern.


Wenn du aber aus prinzipiellen Gründen (z.B. es Widerspricht deinen ethischen Ansichten) dagegen bist, dann ist das natürlich dein Recht.
Da brauchst du dir auch von niemandem ein schlechtes Gewissen einreden zu lassen.

Wie sehr du noch dagegen sein wirst, wenns wirklich drauf ankommt, kannst du vorher nicht entscheiden.

lupus_maximus
20.06.2006, 10:09
Das hört sich alles sehr toll an. Nur wieviel ist davon noch übrig, wenn Sie die wahl haben:
- An Prinzipien festhalten, kein Spenderorgan akzeptieren, sterben.
- Spenderorgan akzeptieren, ein paar weitere Jahrzehnte mit Freunden, Familie etc. verbringen.

Glauben Sie nicht, dass Sie das entscheiden können, solange Sie nie in einer solchen Situation waren. Alles andere wäre anmaßend.

mfGAnmaßend wäre eher deine Meinung.
Die Verpflanzung eines Organs ist auch nicht immer erfolgreich, weiterhin muß man auch dann immer weiterhin Medikamente nehmen, um Abwehrreaktionen des Körpers zu unterbinden.
Diese haben immer Nebenwirkungen, ich weiß wovon ich rede!
Nach dreizehn Jahren mußte ich jetzt zu einem anderem Medikament wechseln, weil plötzlich Allergieerscheinungen auftraten.
Also, man muß nicht unbedingt den eigenen Tod aufhalten können, es gibt immer genügend Chancen zum Sterben und wenn es das Versagen des Operateurs ist!
Dies wäre nämlich ein weiterer Grund, mich nicht in die Abhängigkeit vom Können eines Menschen zu begeben!

Freedy
20.06.2006, 10:43
Ich glaube gelesen zu haben , das in Österreich die Lösung gilt:

Jeder ist möglicher Organspender , ausser er widerspricht in einem mitgeführten
Dukument ausdrücklich.

Ist diese Umkehrung der hier gültigen Prinzipien besser ?

PS Mit meinem abgenutzten Zeug kann keiner mehr glücklich werden .....sry
Das nenne ich legalisierte Leichenfledderei. Widerlich, so etwas, sieht aber einem "staat" durchaus ähnlich.

Frosch
20.06.2006, 11:16
Das nenne ich legalisierte Leichenfledderei. Widerlich, so etwas, sieht aber einem "staat" durchaus ähnlich.
Schwachfug
Wer zu dämlich ist sich einen Zettel in die Brieftasche zu klemmen ist intellektuell auch nicht in der Lage zu erklären was er gegen Organspende hat.
Wenn das in Österreich so ist finde ich das Spitze.:at:

MorganLeFay
20.06.2006, 11:19
Hab seit Jahren einen und gerade meinen britischen ebenfalls erhalten - falls dir hier nicht kapieren, was ich denen mit dem deutschen sagen will.

MorganLeFay
20.06.2006, 11:20
Sollte ich mal meine BMW an den Baum falten, so sei es mir auch schnurz, was die Ärzteschaft mit meinen Überresten anfängt. Ich ruf' da an und bestell' den Ausweis!

Eine gute Initiative, wtf!!!

Gruß

Henning
Das ist genau der Punkt. Wenn man abnibbelt, merkst man's nciht mehr, was sie mit einem machen..

Freedy
20.06.2006, 11:23
Schwachfug
Wer zu dämlich ist sich einen Zettel in die Brieftasche zu klemmen ist intellektuell auch nicht in der Lage zu erklären was er gegen Organspende hat.
Wenn das in Österreich so ist finde ich das Spitze.:at:
Dumm nur, das das eine mit dem anderen nichts zu tun hat.

Es das traditionelle Gepflogenheit jeder Familie ihre Verstorbenen vollständig zu beerdigen.

Ein "staat" hat keine Rechte, in dieses Handeln einzugreifen.

Frosch
20.06.2006, 11:31
Es das traditionelle Gepflogenheit jeder Familie ihre Verstorbenen vollständig zu beerdigen.
Und was hindert die Mitglieder der Familie sich eine entsprechende Willenserklärung in die Brieftasche zu tun?


Ein "staat" hat keine Rechte, in dieses Handeln einzugreifen.
Wo steht das?

Freedy
20.06.2006, 11:38
Und was hindert die Mitglieder der Familie sich eine entsprechende Willenserklärung in die Brieftasche zu tun?
Nichts.
Es bedarf dieser Erklärung nicht.


Wo steht das?
Das muss nirgendwo stehen.
Eventuelle Rechte wären zu beweisen.

Manfred_g
20.06.2006, 11:41
Nun es gibt auch Menschen, die das Sterben akzeptieren und deshalb nicht in Panik geraten.
Man muß nur davon ausgehen, daß das Sterben für jede Spezies nötig ist!
Unsterblichkeit ist nicht das Ziel.
Darüber habe ich einmal vor Jahren einen Film gesehen, wo Verschiedenen die Unsterblichkeit durch ein Medikament vorgetäuscht wurde, nur Unfalltod war nicht ausgeschlossen!
Das Institut glich einem Toten-Haus, kein Mensch traute sich mehr auf die Straße, es könnte ihm ja ein Dachziegel auf den Kopf fallen und somit wäre es mit der Unsterblichkeit vorbei.
Es gäbe mit großer Wahrscheinlich keinen Fortschritt mehr auf dieser Welt, da man ja in gleichem Maße die Geburten einschränken müßte, damit die Welt nicht übervölkert wird, es stirbt ja keiner mehr.
Mit dem Fortfall der Jugend wäre aber eine Triebfeder unserer Technik und Entwicklung weg.
Noch einer anderer Aspekt käme zum Tragen, wenn man alles unter dem Großen und Ganzen betrachtet, es gäbe rein garkeine Veränderung mehr.
Stelle dir einmal vor, ich mit meinen radikalen kapitalistischen Ansichten, würde ewig leben, du hättest niemals eine Möglichkeit Geld zu verdienen, sondern müßtest immer SH kassieren!

So gesehen herrscht für dich grünes Licht, denn eigentlich wird mit einer Organspende kein Prinzip der Ewigkeit verfolgt. Eine Organvermehrung findet ja nicht statt, lediglich eine zeitlich effizientere Verwertung. Also gleich nachher noch Ausweis beantragen ;) :D
Allerdings muß ich erstmal bei mir selbst anfangen, die Dinger liegen bei uns irgendwo beim Apotheker rum. Ich habe allerdings einen solchen amerikanischen Ausweis, weiß jemand ob der hier Gültigkeit hätte?

Achsel-des-Bloeden
20.06.2006, 11:50
Die meisten Organspender sind übrigens nicht die Motorradfahrer, die im Sommer von dem Randstreifen aufgekehrt werden, sondern bedauernswerte Menschen, die einen Hirnschlag erleiden, weil sie eine angeborene Schwäche der Blutgefäße haben.

Also: Ich appelliere an alle, sich so ein Ding zu besorgen (gebührenfrei unter 0800-9040400).
Ausweis: Hab' ich schon.

Hirnschlag: Schöner, weil schneller Tod.

Lieber ein paar Jahre zu früh hinweggerafft als qualvoll an Krebs krepiert oder über Jahre in entsprechenden Heimen vegetiert.

MorganLeFay
20.06.2006, 12:11
Gerade eben gehoert. Eine Nachbarin fand heute ihren eigentlich gesunden Mann tot unter der Dusche. Schoene Scheisse.

turn-the-page
20.06.2006, 12:30
Gerade eben gehoert. Eine Nachbarin fand heute ihren eigentlich gesunden Mann tot unter der Dusche. Schoene Scheisse.
So schnell kann´s gehen. :(
Und deshalb finde ich es gut, wenn die Leute hinsichtlich einer Organspende eine Entscheidung treffen und diese in einem Organspenderausweis festhalten.
Ich würde meine Angehörigen jedenfalls nicht in die Lage bringen, eine solche Entscheidung sozusagen stellvertretend für mich treffen zu müssen, und möchte auch selbst nicht über eine Organentnahme bei meinen Angehörigen entscheiden müssen.
Das sollte jeder selbst machen, soviel Eigenverantwortung sollte man von einem erwachsenen Menschen verlangen können.

wtf
20.06.2006, 13:10
Gerade eben gehoert. Eine Nachbarin fand heute ihren eigentlich gesunden Mann tot unter der Dusche. Schoene Scheisse.
Das ist bitter. Allerdings wäre hatte er einen nicht unangenehmen Tod und wäre als Ersatzteilspender definitiv nicht infrage gekommen.

MorganLeFay
20.06.2006, 13:20
Richtig. Es kam nur vorhin als totaler Schock. Mein Vater hat gestern abend noch mit ihm gescherzt. Und der Mann war so alt wie mein Vater.

Jetzt ist schon wieder besser.

Andreas63
20.06.2006, 13:56
Schwachfug
Wer zu dämlich ist sich einen Zettel in die Brieftasche zu klemmen ist intellektuell auch nicht in der Lage zu erklären was er gegen Organspende hat.
Wenn das in Österreich so ist finde ich das Spitze.:at:
Ach ja? Hat man immer seine Brieftasche im passenden Moment dabei? Und würde im Fall des Falles einer so genau nachsehen, wenn vielleicht gerade ein potenter Organempfänger ein bestimmtes Organ benötigt?
Der Staat darf nicht noch mehr in das Selbstbestimmungsrecht seiner Bürger eingreifen. Deshalb für Österreich: :flop:

Ekelbruehe
20.06.2006, 17:01
Ich habe auch einen Organspenderausweis.

Wie wtf schon meinte, macht es keinen Sinn, alles verfaulen zu lassen.

Ich war bis vor kurzem auch Blutspender, aber das habe ich lieber gelassen, die Gründe dafür sage ich lieber nicht (nein, ich bin körperlich gesund).

Ich war sogar auch mal eingetragen in der Knochenmarkspenderkartei, habe das aber auch gecancelt.

Organspenden stehe ich auch skeptisch ggüber (Larry Hagman (J.R. Ewing) hatte 2 oder 3 Lebertransplantationen hinter sich und er hat jede Leber kaputtgesoffen, lebt aber immer noch).
Ein weiterer Aspekt, der gegen Organtransplantationen spricht, ist der psychische Aspekt, das gilt natürlich nur für wirklich lebenswichtige Organe, also Augenhornhaut oder Hautlappen gehören nicht dazu, aber Leber, Herz, Nieren, Darm, Lungenflügel usw. gehören dazu.

Transplantationen von solchen Organen sind sehr entscheidend und sind nichts weiter als eine Sofortmaßnahme.
Jemand der ein neues, bzw. ein anderes Herz bekommt, wird nicht auf einmal wieder gesund, das gleiche gilt für Leute, die eine Neue Niere bekommen.

Medizinisch gesehen ist z.B. eine Spenderniere kein Garant für ein normales Leben, Leute die an chronischer Niereninsuffizienz leiden können bis zu 10 Jahre durch Dialyse am Leben gehalten werden (Dialyse ist die Hölle, nicht weil es wehtut, sondern weil sie eine Behinderung sondergleichen ist), danach hilft auch die "Blutwäsche" nicht mehr, dann hilft nur ein Spenderorgan, welches, so es sich dem Organismus gut anpasst, auch so ca. 10 Jahre hält, danach ist Schicht.

Bei Herztranspantationen ist sogar von einer post-operativen Lebenserwartung von einem Jahr ein Erfolg zu verbuchen, zwar nicht für den Patienten aber immerhin für den Arzt.

Usw.

Was ich sagen will, ist, dass Organspenden nicht immer nur Sinn machen, sondern oftmals von profilierungsgeilen Ärzten ausgenutzt werden, um zu zeigen, was möglich ist, der Patient ist eher nur Mittel zum Zweck.


Zu der Problematik, wie Organspender überhaupt Organe spenden können, ohne tot zu sein, folgendes:

Ein Herz ist natürlich in kürzester Zeit abgestorben, wenn kein Sauerstoff mehr den Herzmuskel versorgt -> Hypoxie.
Ein Herz kann nur als Spenderorgan in Frage kommen, wenn es noch schlägt oder noch nicht sehr lange eine Asystolie vorhanden ist, es muß sofort entnommen werden, gekühlt werden und sehr schnell implantiert werden und gleichzeitig muss die Körpertemperatur des Empfängers natürlich auch angepasst werden; ein hochkomplexer Vorgang, der eigentlich zeigen sollte, dass Organspendungen auch mit gewissen Umständen verknüpft sind.

John Donne
20.06.2006, 23:45
Meinen Organspendeausweis trage ich stets in meiner Brieftasche bei mir. Vielleicht können meine Organe nach meinem Ableben einem anderen Menschen helfen, ich brauche sie dann nicht mehr. Für mich ist das ein einfach zu erbringender Akt von Nächstenliebe, ebenso wie das Blutspenden.
Andere werden das anders sehen, wieder andere möchten selbst aus unterschiedlichen Gründen keine Organe eingepflanzt bekommen. Zum Beispiel, weil sie sich nichts schenken lassen. Und wer weiß, vielleicht gehörte der Spender gar zum feindlichen politischen Lager!?

Entscheidet sich jemand, seine Organe nicht zu spenden, ist das zu respektieren. Das Ausfüllen eines Organspendeausweises kann ich aber auch dieser Personengruppen nur empfehlen. Schließlich kann man auf diesem Ausweis einer Organentnahme explizit widersprechen. Rechtlich gilt in Deutschland die sog. erweiterte Zustimmungslösung: Organe dürfen zu Spendenzwecken entnommen werden, wenn der Verstorbene vorher explizit zugestimmt hat, oder - falls sein Wille dazu nicht bekannt ist - die entsprechenden Angehörigen einer Entnahme zustimmen. Letzteres ist ausgeschlossen, wenn der Verstorbene vorher explizit widersprochen hat.

Letztlich gibt es in Deutschland bei weitem zuwenig Spenderorgane und Spender. Ob ich mir selbst ein Spenderherz einpflanzen lassen würde, kann ich nicht sagen. Eine kompatible Spenderniere würde ich jedoch in jedem Fall einer lebenslangen Abhängigkeit vom Dialyseapparat vorziehen.

Grüße
John

SAMURAI
22.06.2006, 12:10
Der Staat wäre hier in der Pflicht.

Endlich ein Gesetz her, das eine Organentnahme nach festen Regeln ermöglicht.

Kein mühsames Suchen nach evtl. Angehörigen.

Wenn "hirntot", dann muss eine Regelung greifen !

Politiker/innen schleichen um ein solches Gesetz rum, wie um den heissen Brei.

Seit Jahren geschieht nichts !

lupus_maximus
22.06.2006, 12:26
Der Staat wäre hier in der Pflicht.

Endlich ein Gesetz her, das eine Organentnahme nach festen Regeln ermöglicht.

Kein mühsames Suchen nach evtl. Angehörigen.

Wenn "hirntot", dann muss eine Regelung greifen !

Politiker/innen schleichen um ein solches Gesetz rum, wie um den heissen Brei.

Seit Jahren geschieht nichts !

Nein, noch mehr in die Zuständigkeit des Staates übertragen, kommt nicht in Frage.
Der "Staat" sind auch nur Menschen, nur mit dem Unterschied, das du rein gar keinen Verantwortlichen mehr dann ausmachen kannst.
Der angebliche "Staat" entscheidet dann und nicht mehr die Angehörigen, ob ein Staatsbedienster dann ein Spenderorgan erhält oder nicht. Dies lehne ich ab.

Manfred_g
22.06.2006, 14:35
Nein, noch mehr in die Zuständigkeit des Staates übertragen, kommt nicht in Frage.
Der "Staat" sind auch nur Menschen, nur mit dem Unterschied, das du rein gar keinen Verantwortlichen mehr dann ausmachen kannst.
Der angebliche "Staat" entscheidet dann und nicht mehr die Angehörigen, ob ein Staatsbedienster dann ein Spenderorgan erhält oder nicht. Dies lehne ich ab.

Es gibt tatsächlich eine Minderheit staatsbediensteter, bei denen mir die Vorstellung, sie könnten mein Blut oder meine Organe für sich nutzbringen verwenden, derart zuwider ist, daß ich geneigt bin sowohl Blutspenderei als auch Organdspende zu überdenken. Aber es gibt andere Menschen, die das Zeugs ebenfalls dringendst brauchen und kaum etwas erschiene mir angenehmer, als dort eine Hilfe sein zu können.

SAMURAI
22.06.2006, 14:41
Nein, noch mehr in die Zuständigkeit des Staates übertragen, kommt nicht in Frage.
Der "Staat" sind auch nur Menschen, nur mit dem Unterschied, das du rein gar keinen Verantwortlichen mehr dann ausmachen kannst.
Der angebliche "Staat" entscheidet dann und nicht mehr die Angehörigen, ob ein Staatsbedienster dann ein Spenderorgan erhält oder nicht. Dies lehne ich ab.

Du hast mich völlig falsch verstanden. Es geht nicht um die Verteilung.

Es geht darum, dass die Verfügbarmachung von Organen geordnet ablaufen muss. Das heisst, dass ein Thurn und Taxis keine zwei Spenderherzen innerhalb zwei Wochen bekommen kann. Allerdings auch, dass Angehörige in so einer Notsituation nicht um Einverständnis bedrängt werden dürfen.

Keine Bevorzugung, keine Benachteiligung, ausschliesslich nach klaren Kriterien.

mfg