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Vollständige Version anzeigen : Mehrwertsteuererhöhung = Umverteilung!



Frei-denker
17.06.2006, 08:42
Nach zähem Ringen mit der Bundesregierung haben die von der Union geführten Länder im Bundesrat der größten Steuererhöhung in der Geschichte der Bundesrepublik zugestimmt. Die Länderkammer stimmte dem vom Bundestag bereits verabschiedeten "Haushaltsbegleitgesetz 2006" zu. Damit steigt ab dem 1. Januar 2007 die Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent. Im Gegenzug wird der Beitragssatz zur Arbeitslosenversicherung um zwei Prozentpunkte auf 4,5 Prozent gesenkt.

Mit dem Gesetz steigt auch die Versicherungssteuer um drei Prozentpunkte. Einschnitte gibt es es zudem bei der Steuerfreiheit für Sonn-, Feiertags- und Nachtzuschläge sowie für Mini-Jobber.

tagesschau (http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5627976_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html)

Von der Bevölkerung offenbar unbemerkt wird mit dem neuen Steuerpaket um die Mehrwertsteuererhöhung die Lastenverteilung in unserem Staat klammheimlich verschoben.

Durch die Senkung der Arbeitslosenversicherung zahlen die Unternemer demnächst bei den Löhnen weniger Sozialversicherungsanteil des Arbeitgebers. Sie werden dort um 2% entlastet.

Da dieses Geld natürlich irgendwie wieder reinkommen muß erhöht die Regierung die Steuerbelastung bei bei Mini-Jobbern und Arbeitnehmern, die an Feiertagen und nachts arbeiten.

Unterm Strich bleibt eine Umverteilung von unten nach oben. Diese die Unternehmer begünstigende Politik wurde bereits von Rot-Grün praktiziert und wird nun in der großen Koalition fortgeführt. Sie sorgt für eine immer größer werdende Schere zwischen Arm und Reich, zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Während die Steuerbelastung für Arbeitnehmer immer weiter erhöht wird, wird die Steuerbelastung für Unternehmer immer weiter gesenkt, Stichwort Unternehmenssteuerreform.

Auch hier wird wieder die Notwendigkeit einer starken, echten Arbeitnehmerpartei in unserer Politik, die sich diesem Treiben entgegenstellt deutlich. Momentan ist die PDS die einzigste Partei, die gegen diese Umverteilung widerstand leistet.

klartext
17.06.2006, 09:56
Die PDSED ist ein lächerlicher Haufen von Linkspopulisten, die alles und jedes fordert, egal ob es machbar ist.
Grundsätzlich muss es einen Umbau des Steuersystems geben, indem nicht Arbeit und Arbeitsplätze besteuert werden, sondern der Konsum. Dafür ist die Mwst. das richtige Mittel.
Dein Umverteilungssyndrom widerspricht der Realität, wenn du sehen würdest, an welche gesellschaftlichen Gruppen der grösste Teil der Steuern zurückfliessen. Natürlich kann man Arbeit höher besteuern, aber dann wird es bald keine mehr geben, zumindest nicht in D.
Deine Ausführungen sind realitätsfremd und gehen davon aus, dass D eine Insel mit geschlossenen Grenzen wäre. Genau das haben viele Sozi immer noch nicht kapiert, ganz vorne weg die PDSED.

lupus_maximus
17.06.2006, 10:01
tagesschau (http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5627976_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html)

Von der Bevölkerung offenbar unbemerkt wird mit dem neuen Steuerpaket um die Mehrwertsteuererhöhung die Lastenverteilung in unserem Staat klammheimlich verschoben.

Durch die Senkung der Arbeitslosenversicherung zahlen die Unternemer demnächst bei den Löhnen weniger Sozialversicherungsanteil des Arbeitgebers. Sie werden dort um 2% entlastet.

Da dieses Geld natürlich irgendwie wieder reinkommen muß erhöht die Regierung die Steuerbelastung bei bei Mini-Jobbern und Arbeitnehmern, die an Feiertagen und nachts arbeiten.

Unterm Strich bleibt eine Umverteilung von unten nach oben. Diese die Unternehmer begünstigende Politik wurde bereits von Rot-Grün praktiziert und wird nun in der großen Koalition fortgeführt. Sie sorgt für eine immer größer werdende Schere zwischen Arm und Reich, zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Während die Steuerbelastung für Arbeitnehmer immer weiter erhöht wird, wird die Steuerbelastung für Unternehmer immer weiter gesenkt, Stichwort Unternehmenssteuerreform.

Auch hier wird wieder die Notwendigkeit einer starken, echten Arbeitnehmerpartei in unserer Politik, die sich diesem Treiben entgegenstellt deutlich. Momentan ist die PDS die einzigste Partei, die gegen diese Umverteilung widerstand leistet.
Ich fordere sogar: keinerlei Unternehmenssteuern! Der Gewinn des Unternehmers wird nämlich noch als Einkommen versteuert!
Die Einkommensteuer für Unternehmer und Arbeitnehmer, plus der Mwst, müßte normalerweise für die Finanzierung des Staates ausreichen!
Wenns nicht langt, einfach die Ausgaben senken!
Wie kommen wir Deutsche denn dazu, Arbeitslose aus aller Herren Länder finanziell zu unterstützen?

Herr Bratbäcker
17.06.2006, 10:04
Unterm Strich bleibt eine Umverteilung von unten nach oben. Diese die Unternehmer begünstigende Politik wurde bereits von Rot-Grün praktiziert und wird nun in der großen Koalition fortgeführt.
Und was spricht dagegen? Solange das brave BRD-Wahlvieh in seiner großen Mehrheit weiterhin etabliert wählt, hat es genau die Politik verdient, die es bekommt.

Insbesondere die sozial etwas schwächeren wählen ja traditionell SPD. Warum sollten sie nun also aufbegehrlich muhen? Und selbst wenn, lasst sie ein bißchen muhen, dann geht es ihnen besser.:cool:

Frei-denker
17.06.2006, 10:23
Ein weiterer Aspekt der Angelegenheit ist der Umstand, daß die Mehrwertsteuer ja zur Sanierung der Staatfinanzen verwendet werden sollte.

Dieser Effekt geht jedoch völlig verloren, da man durch die Absenkung des Arbeitgeberanteils an der Arbeitslosenversicherung sowie der Unternehmenssteuerreform und den durch Merkel angehobenen deutschen EU-Beitrages das Geld, was in Zukunft durch die Mehrwertsteuer reinkommen soll bereits heute an Unternehmer und EU verschenkt hat.

Und damit nicht genug. Die Geldgeschenke an Unternehmer und EU dürften die Mehrwertsteuereinnahmen in der Höhe noch übersteigen! Die Mehrwertsteuererhöhung in Kombination mit den Geldgeschenken ist in der Summe keine Sanierung der Staatsfinanzen, sondern reißt zusätzliche Löcher in den Staatshaushalt.

Es ist also nur eine Frage von Monaten, bis uns die Politiker mit neuen Steuer- und Abgabenerhöhungen konfrontieren werden. Unser Land wird mit solchen Aktionen systematisch in den Bankrott getrieben. Und die Geldgeschenke an die Unternehmer werden hier auch keine Arbeitsplätze schaffen, da die Biliglöhne in den neuen EU-Ländern einen höheren Anreiz zur Abwanderung bieten als die Geldgeschenke die Schaffung neuer Arbeitsplätze in Deutschland bedingen könnten.

DrBrezner
17.06.2006, 11:01
@ Frei- Denker

Der Arbeitgeber wird nur um 0,5% entlastet und der Arbeitnehmer ebenfalls um den selben Betrag. Der Rest kommt in die Haushalte des Bundes und der Länder.
Die MwSt- Erhöhung bringt den Unternehmern überhaupt keine Vorteile. Die Konjunktur wird dadurch nur abgetötet; da helfen auch keine 0,5% Entlastung.
Hier von einer Umverteilung von unten nach oben zu sprechen ist absurd.

Frei-denker
17.06.2006, 11:06
DrBrezner, der Arbeitnehmer wird nicht entlastet, da ihm die Pseudo-Erleichterung wieder über stärkere Belastung bei Feiertags- und Nachtabeit abgenommen wird. Wie kommst Du auf 0,5%?

earlybert
17.06.2006, 14:44
Ich muss hier "Freidenker" in allen Punkten recht geben.

Es gibt eine Umverteilung von unten nach oben, denn die Zinsen derjenigen, die über die riesigen Mengen an Geld verfügen, müssen ja schließlich bedient werden. So kommt auf diesen großen Haufen immer mehr drauf und das Geld wird immer knapper, weil es nicht wieder in den Umlauf kommt (zum größten Teil jedenfalls).
So vermehrt sich das Geld derjenigen, die es haben und es an diejenigen ausleihen, die es nicht haben. Das geschieht immer schneller und die Allgemeinheit zahlt die Zeche - auch über die auf die Waren verteilten Schulden. Deshalb braucht sich in diesem LAnd niemand zu wundern, wo das ganze Geld der letzten Reformen geblieben ist und die nächsten Reformen deshalb in immer kürzeren Abständen folgen werden.

Ich kann nur immer dazu sagen: Ich habe diejenigen Politiker die dieses kranke System kräftig unterstützen nicht gewählt.

Blitzableiter
17.06.2006, 22:06
Ein weiterer Aspekt der Angelegenheit ist der Umstand, daß die Mehrwertsteuer ja zur Sanierung der Staatfinanzen verwendet werden sollte.

Dieser Effekt geht jedoch völlig verloren, da man durch die Absenkung des Arbeitgeberanteils an der Arbeitslosenversicherung sowie der Unternehmenssteuerreform und den durch Merkel angehobenen deutschen EU-Beitrages das Geld, was in Zukunft durch die Mehrwertsteuer reinkommen soll bereits heute an Unternehmer und EU verschenkt hat.

Und damit nicht genug. Die Geldgeschenke an Unternehmer und EU dürften die Mehrwertsteuereinnahmen in der Höhe noch übersteigen! Die Mehrwertsteuererhöhung in Kombination mit den Geldgeschenken ist in der Summe keine Sanierung der Staatsfinanzen, sondern reißt zusätzliche Löcher in den Staatshaushalt.

Es ist also nur eine Frage von Monaten, bis uns die Politiker mit neuen Steuer- und Abgabenerhöhungen konfrontieren werden. Unser Land wird mit solchen Aktionen systematisch in den Bankrott getrieben. Und die Geldgeschenke an die Unternehmer werden hier auch keine Arbeitsplätze schaffen, da die Biliglöhne in den neuen EU-Ländern einen höheren Anreiz zur Abwanderung bieten als die Geldgeschenke die Schaffung neuer Arbeitsplätze in Deutschland bedingen könnten.

Das Ganze erinnert an die Ökosteuer und den Hinweis, dass diese der gebrechlichen Rentenversicherung wieder auf die Beine helfen sollte.
Die Ökosteuer ist Fakt, aber eine Gesundung der Rentenversicherung ist nicht eingetreten.

So wird es auch mit der Mehrwertsteuer und den nun angedachten Unternehmensentlastungen gehen.

Die Damen und Herren Politiker werden sich nächstes Jahr verwundert fragen, warum ihre glorreichen Reformen wieder nicht zünden.
Schöne Aussichten:
Fallende Einkommen,steigende Steuern und Abgaben,private Vorsorge und dann auch noch konsumieren bis zur Bewusstlosigkeit?
Wers glaubt wird selig. Hinzu kommen noch potenzielle EU-Beitrittskandidaten, welche mit konkurrenzlos attraktiven Bedingungen (steuerlicher Art) punkten können und somit weitere Arbeitsplätze absaugen werden.

latrop
17.06.2006, 22:09
Mal ehrlich, wer hat denn im Ernst geglaubt, dass diese Steuererhöhung nicht kommen würde ?
Und wer glaubt denn, dieses würde zur Gesundung der Finanzen führen ?

Skorpion968
17.06.2006, 22:21
Ich muss hier "Freidenker" in allen Punkten recht geben.

Es gibt eine Umverteilung von unten nach oben, denn die Zinsen derjenigen, die über die riesigen Mengen an Geld verfügen, müssen ja schließlich bedient werden. So kommt auf diesen großen Haufen immer mehr drauf und das Geld wird immer knapper, weil es nicht wieder in den Umlauf kommt (zum größten Teil jedenfalls).
So vermehrt sich das Geld derjenigen, die es haben und es an diejenigen ausleihen, die es nicht haben. Das geschieht immer schneller und die Allgemeinheit zahlt die Zeche - auch über die auf die Waren verteilten Schulden. Deshalb braucht sich in diesem LAnd niemand zu wundern, wo das ganze Geld der letzten Reformen geblieben ist und die nächsten Reformen deshalb in immer kürzeren Abständen folgen werden.

Klasse Beitrag, sehr guter Argumentations-Ansatz! :top:

Diese sog. Reformen werden nicht deshalb angeleiert, weil es angeblich plötzlich eine Globalisierung gibt, sondern weil die immer stärker wachsenden Verbindlichkeiten der Zinswirtschaft nur noch so beglichen werden können. Und weil nur durch derartige "Reformen" der Graben zwischen "Arm und Reich" immer breiter getreten werden kann.

Odin
17.06.2006, 22:22
Mal ehrlich, wer hat denn im Ernst geglaubt, dass diese Steuererhöhung nicht kommen würde ?
Und wer glaubt denn, dieses würde zur Gesundung der Finanzen führen ?


Niemand natürlich.

Skorpion968
17.06.2006, 22:30
@ Frei- Denker

Der Arbeitgeber wird nur um 0,5% entlastet und der Arbeitnehmer ebenfalls um den selben Betrag. Der Rest kommt in die Haushalte des Bundes und der Länder.
Die MwSt- Erhöhung bringt den Unternehmern überhaupt keine Vorteile. Die Konjunktur wird dadurch nur abgetötet; da helfen auch keine 0,5% Entlastung.
Hier von einer Umverteilung von unten nach oben zu sprechen ist absurd.

Die MwSt.-Erhöhung ist auf jeden Fall eine Umverteilung von unten nach oben. Leute mit geringeren Einkommen müssen dieses zu annähernd 100% in den Verbrauch investieren, während Leute mit höheren Einkommen Sparguthaben bilden können, die wiederum verzinst werden. Per definitionem fallen weder Sparguthaben noch Zinserträge unter die MwSt.
Die Einnahmen der MwSt.-Erhöhung fließen zu einem nicht unwesentlichen Teil in die weitere Senkung der Steuern für Kapitalgesellschaften. Auf diese Weise kommt das Geld von unten garantiert auch oben an.

Skorpion968
17.06.2006, 22:37
Dein Umverteilungssyndrom widerspricht der Realität, wenn du sehen würdest, an welche gesellschaftlichen Gruppen der grösste Teil der Steuern zurückfliessen.

1. 10 Milliarden für die weitere Senkung der Körperschaftssteuer!

2. Steuerentlastungen für Großunternehmen für Verlustabschreibungen aus Auslandsniederlassungen!

3. Steuerentlastungen für Großunternehmen für Unternehmensteil-Verlagerung und die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland

etc. etc.

earlybert
18.06.2006, 12:05
@skorpion 968 Vielen Dank!!

Ich frage mich nur immer: Warum verschließen sich die Politiker dem eigentlichen Problemen, die ich weiter obern beschrieben habe? Sind sie unfähig oder sonstwie blind? Oder profitieren sie selbst von diesem System? Wenn es so ist, dann ist wohl jedem klar, warum nichts geschieht. Dann liegt es am Wähler, langsam zu erkennen, dass da etwas nicht stimmt und diese Plutokratisten müssen abgewählt werden.

Solange bekommt das Wahlvolk eben die Politiker, die es zurecht verdient hat.

lupus_maximus
18.06.2006, 12:10
Ich frage mich nur immer: Warum verschließen sich die Politiker dem eigentlichen Problemen, die ich weiter obern beschrieben habe? Sind sie unfähig oder sonstwie blind? Oder profitieren sie selbst von diesem System? Wenn es so ist, dann ist wohl jedem klar, warum nichts geschieht. Dann liegt es am Wähler, langsam zu erkennen, dass da etwas nicht stimmt und diese Plutokratisten müssen abgewählt werden.

Solange bekommt das Wahlvolk eben die Politiker, die es zurecht verdient hat.
Abwählen?
Lachhaft!
Willst du Rundkopfnieten durch Senkkopfnieten ersetzen?
In diesem Land ist weder eine Partei wählbar noch abwählbar, durch die Bank immer derselbe Mist!

Ekelbruehe
18.06.2006, 13:35
Das Problem ist der bürokratische Kropf, den Deutschland am Hals hat.

Deutschland ist die BRD, momentan, und die BRD ist gescheitert und zwar fulminant.
Da helfen keine Reformen, da helfen keine Protestwahlen.
Weder Links noch Rechts noch Mitte wird diesen Staat aus seiner Lethargie herausholen.

Die Umverteilung des Vermögens ist beschlossene Sache, schon immer.

Sogar im Kapitalismus war die 3 Schichtengesellschaft vorhanden, es liegt in der Natur des Menschen.

Es gibt: die Mächtigen, die Zufriedenen und die Abhängigen.


In Zeiten der sogenannten Globalisierung ist das Ganze natürlich noch fundamentaler, da mittlerweile es nicht mehr nötig ist, Leute unter Druck zu setzen mit den jeweiligen nationalen Standards, sondern es gelten jeweils die möglichst profitablesten internationalen Standards, outsourcing oder Billiglöhner zu importieren (die einzige Sparte die beim Import (Binnennachfrage...) in der BRD wächst).

Die Umsatzsteuererhöhung ist absolut kontraproduktiv und wenn sie anfänglich vielleicht fruchtet, so wird sie rezidiv.

Nach einer überwundenen Krebserkrankung sind die Leute auch gut drauf, obwohl sie wissen, dass die Krankheit immer noch latent vorhanden ist und jederzeit wieder akut werden kann und meistens auch wird.

Mit der BRD ist kein Staat zu machen, die BRD hat als Republik nicht nur versagt, sie hat Deutschland verraten.

Ich hoffe, dass das "deutsche Schlachtvieh" langsam mal schnallt, dass sie nicht das Vieh sind, sondern eigentlich der Schlachter.

klartext
18.06.2006, 14:02
1. 10 Milliarden für die weitere Senkung der Körperschaftssteuer!

2. Steuerentlastungen für Großunternehmen für Verlustabschreibungen aus Auslandsniederlassungen!

3. Steuerentlastungen für Großunternehmen für Unternehmensteil-Verlagerung und die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland

etc. etc.
Einfach falsch, was du da von dir gibst. Die Verrechnung von Verlusten für Auslandstöchter gibt es schon lange und Steuerzuschüsse für Betriebsverlagerungen ins Ausland existieren nicht, riecht mir sehr nach PDSED-Propagande.
Elegant umgehst du den Fakt, dass ca. 12 Milliarden mehr an Hartz 4 - Empfänger fliessen, also die Hälfte der Mehreinnahmen

klartext
18.06.2006, 14:04
Die MwSt.-Erhöhung ist auf jeden Fall eine Umverteilung von unten nach oben. Leute mit geringeren Einkommen müssen dieses zu annähernd 100% in den Verbrauch investieren, während Leute mit höheren Einkommen Sparguthaben bilden können, die wiederum verzinst werden. Per definitionem fallen weder Sparguthaben noch Zinserträge unter die MwSt.
Die Einnahmen der MwSt.-Erhöhung fließen zu einem nicht unwesentlichen Teil in die weitere Senkung der Steuern für Kapitalgesellschaften. Auf diese Weise kommt das Geld von unten garantiert auch oben an.
Leider falsch. Die Erhöhung betrifft nicht die Güter des alltäglichen Bedarfs, also z.B. Lebensmittel.
Wer viel komsumiert, wird in Zukunft auch mehr Steuern bezahlen. Das sind in der Regel die etwas besser Betuchten.

Ekelbruehe
18.06.2006, 14:44
Einfach falsch, was du da von dir gibst. Die Verrechnung von Verlusten für Auslandstöchter gibt es schon lange und Steuerzuschüsse für Betriebsverlagerungen ins Ausland existieren nicht, riecht mir sehr nach PDSED-Propagande.
Elegant umgehst du den Fakt, dass ca. 12 Milliarden mehr an Hartz 4 - Empfänger fliessen, also die Hälfte der Mehreinnahmen

VWL/BWL Vordiplom gemacht?

Du weißt, das Grundstudium ist dasselbe.

Du siehst mittlerweile etwas, was die Regierung geplant hat, dass Sozialhilfeempfänger und Arbeitslose in einen Topf geworfen werden und Du fällst auf diese Sprüche rein?

Denk mal bitte drüber nach, wie die Konzerne/Firmen, damit meine ich keine klein- und mittelgroßen Betriebe, von der Regierung hofiert werden, die dicken Konzerne sahnen ab und profitieren, aber ein mittelständischer Betrieb wird kritisiert, weil er keine Ausbildungsplätze schafft.

Es ist doch so klar, dass die Politik in keinster Weise dass stärkt, was Deutschland eigentlich immer ausgezeichnet hat, mittelständische Betriebe.

Der Lobbyismus ist natürlich nur bei Konzernen effektiv, da Mittelständler niemals ein Standing, wie es multinationale Konzerne haben, aufweisen können, obwohl der Mittelstand, sowohl auf AN und AG Ebene voneinander abhängig sind.

Die Geschenke, die man den nationalen Großkonzernen macht, aber auch den internationalen Großkonzernen, sind pervers.

Es wird so oft vergessen, dass Produktion keine einseitig wachsende Sache ist.

Dieser Strudel namens Produktivität ist eigentlich natürlich ganz toll, aber was bringt es, wenn es keine Abnehmer mehr gibt?

Nungut, man kann Produkte staatlich verteuern, also in diesem Falle um 3%, aber es ist doch klar, wie diese 3% sich auswirken, es wäre naiv zu denken, dass die Preise sich um 3% erhöhen, nee, es ist viel komplexer.

Ich bin gespannt und hoffe, dass die BRD bald ad acta gelegt wird.

Skorpion968
19.06.2006, 06:01
Leider falsch. Die Erhöhung betrifft nicht die Güter des alltäglichen Bedarfs, also z.B. Lebensmittel.

Und bei Kleidung oder bei Gütern zur Kinderversorgung (Kleidung, Windeln, Schulmaterial) hört das schon wieder auf, die werden nämlich erhöht besteuert. Erzähl hier keinen Schwachsinn.

Die Erhöhung wird sich indirekt auf fast alle Bereiche des täglichen Lebens auswirken. Z.B. werden auch die Mieten steigen, weil die Vermieter für alle Leistungen bezüglich ihrer vermieteten Wohnungen auch höhere MwSt. zahlen müssen.

So einen Dummschwatz kann nur jemand verbreiten, der entweder keine Ahnung hat oder es einfach nur stumpf leugnen will.

Die besser Verdienenden werden von der MwSt.-Erhöhung im Verhältnis weniger betroffen sein, da sie nicht ihr gesamtes Einkommen für den Verbrauch ausgeben müssen.

Unternehmen können die Investitionen für Verlagerungen ins Ausland in Deutschland von der Steuer absetzen, solange sie hier ihren Hauptsitz deklarieren - und wenn das nur ein Briefkasten ist.

Kalmit
21.06.2006, 06:35
Klasse Beitrag, sehr guter Argumentations-Ansatz! :top:

Diese sog. Reformen werden nicht deshalb angeleiert, weil es angeblich plötzlich eine Globalisierung gibt, sondern weil die immer stärker wachsenden Verbindlichkeiten der Zinswirtschaft nur noch so beglichen werden können. Und weil nur durch derartige "Reformen" der Graben zwischen "Arm und Reich" immer breiter getreten werden kann.

In dem Zusammenhang besonders makaber:


Diese Kluft vertiefen die etablierten Parteien durch ihre Steuerpolitik. Die letzten Reformen waren ein Bereicherungsprogramm für Kapitalanleger. Erst wurden die Einkommensteuern gesenkt, dann stiegen die Defizite des Staates, der wiederum mehr Kredite aufnehmen musste. Für Einkommensstarke ein schönes Geschäft: Was sie früher an Steuern zahlen mussten, das können sie nun dem Staat gegen Zinsen leihen.

http://www.taz.de/pt/2006/06/20/a0215.1/textdruck

Don
22.06.2006, 21:32
Das ist die typische Neiddebatte.
Leider wird wie gewöhnlich nur ein kleiner Ausschnitt betrachtet, und man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Steuern werden generell vom Endverbraucher bezahlt.
Auch die Unternehmenssteuern sowie die Einkomenssteuern der Unternehmer wie der Angestellten. Oder hat hier jemand die Wahnvorstellung, das Geld dafür käme aus irgendwelchen dunklen Kellerlöchern?
Selbstverständlich fließt das über die gesamte Wertschöpfungskette in die Endpreise ein. Wie im übrigen auch die Zinsen für von Unternehmen benötigte Kredite.
Unternehmenssteuern sowie Einkommenssteuern sind Lenkungssteuern. Leider weiss kaum noch ein Politiker, was er da lenkt.
Zum Teil ist das System durchaus sinnvoll wenn es nicht derart pervertiert wäre.

Rein theoretisch könnte man nämlich sämtliche Erwerbssteuern abschaffen und ausschließlich den Konsum besteuern. Rein rechnerisch vermutlich dann mit über 100%. Wobei die Preise dann immer noch niedriger wären als heute.
Dies würde, wiederum theoretisch, einen Investitonsboom auslösen da die freien Mittel irgendwohin geleitet werden müssen.

Daß dieses nirgendwo gemacht wird liegt eben genau daran, daß es nirgendwo gemacht wird. Führte ein Land dieses System ein
gerät es in aussenwirtschaftliche Probleme ohnegleichen.

Don
22.06.2006, 21:50
Und bei Kleidung oder bei Gütern zur Kinderversorgung (Kleidung, Windeln, Schulmaterial) hört das schon wieder auf, die werden nämlich erhöht besteuert. Erzähl hier keinen Schwachsinn.

Da hast Du recht. Aber das zeigt eigentlich nur den Irrsinn der bürokratischen Regulierung auf, die Du ja gerne noch steigern möchtest sofern ich Dich alles in allem richtig verstehe.
Hundefutter zum Beispiel wird mit 7% besteuert. Windeln mit 16 (>19).
Wer legt fest, welche Güter zum täglichen Bedarf gehören? Wer zum Teufel maßt sich an festzulegen, was z.B. MEIN täglicher Bedarf ist? Oder der eines jeden Anderen?
Ich nehme an Du hast von den Einsätzen der Steuerfahndung gegen McDonalds Läden (die Bezeichnung Restaurant verbietet sich hier von selbst) gehört weil der Fraß zum Verzehr im Lokal mit 16(>19)% zu besteuern ist, im OTC Geschäft aber nur mit 7%.
Da in Deutschland für den bevormundeten dummen Verbraucher aber Bruttopreise incl. MWSt. angegeben werden MÜSSEN und man auch keinem Kunden erklären kann wieso der Klops am Autoschalter 9% billiger sein soll als im Laden, tippen manche eben IM Laden auch bloß 7% als angeblichen Mitnahmeklops ein, der Filialbetreiber streicht die 9% Differenz als Ertrag ein.
Ist also ein Mitnahmeklops ein Gegenstand täglichen Bedarfs, ein Sitzklops hingegen nicht?
Anstatt nun zu sagen Klopse kosten 16(19)%, wurscht wo man sie reinwürgt, zwingen unsere Finanzämter arme Steuerfahnder dazu sich die Klopse reinzudrücken (im Laden) und nachzuprüfen, ob die Kassiererin die richtige Prozenttaste gedrückt hat.

Wie das nun bei Imbiß(Döner)buden zu bewerten ist, weiss ich nicht. Bei Buden mit Sitzgelegenheit tun sich da eventuell Abgründe an Steuerhinterziehung auf.

wtf
22.06.2006, 22:06
Anstatt nun zu sagen Klopse kosten 16(19)%, wurscht wo man sie reinwürgt, zwingen unsere Finanzämter arme Steuerfahnder dazu sich die Klopse reinzudrücken (im Laden) und nachzuprüfen, ob die Kassiererin die richtige Prozenttaste gedrückt hat.

Hahaha, der berühmte McDonalds-Komplex...

meckerle
22.06.2006, 22:21
Einfach falsch, was du da von dir gibst. Die Verrechnung von Verlusten für Auslandstöchter gibt es schon lange und Steuerzuschüsse für Betriebsverlagerungen ins Ausland existieren nicht, riecht mir sehr nach PDSED-Propagande.
Elegant umgehst du den Fakt, dass ca. 12 Milliarden mehr an Hartz 4 - Empfänger fliessen, also die Hälfte der Mehreinnahmen
Seit 1999 können Firmen Ausgaben für die Verlagerung ins Ausland, allem voran die Finanzierungskosten, beim deutschen Fiskus geltend machen und so ihre Steuerlast erheblich schmälern. Von den Gewinnen, die abtrünnige Firmen dagegen nach Deutschland transferieren, verlangt der Fiskus lediglich zwei Prozent.
Der Spiegel 17/2005

Ferner erhalten Firmen die ins Ausland verlagern, EU-Fördergelder !

klartext
23.06.2006, 12:04
Seit 1999 können Firmen Ausgaben für die Verlagerung ins Ausland, allem voran die Finanzierungskosten, beim deutschen Fiskus geltend machen und so ihre Steuerlast erheblich schmälern. Von den Gewinnen, die abtrünnige Firmen dagegen nach Deutschland transferieren, verlangt der Fiskus lediglich zwei Prozent.
Der Spiegel 17/2005

Ferner erhalten Firmen die ins Ausland verlagern, EU-Fördergelder !
Richtig ist, dass Verluste von Auslandsniederlassungen mit deutschen Gewinnen verrechnet werden können. Man kann das abschaffen, verursacht aber dann die Verlegung der gesamten Konzernzentrale ins Ausland.
Du verwechselst Ursache und Wirkung. Kein Unternehmer lagert Produktion aus, weil er sie steuerlich abschrieben kann. Könnte er es nicht, würde er nicht anders handeln.
Verlagerungen haben andere Ursachen.