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Vollständige Version anzeigen : Der große Pro-Frankreich-Thread



Falkenhayn
13.06.2006, 14:13
Nun, es ist an der Zeit, den Usern einen Raum zu geben, um ihre Gefühle, Sympathie etc. für Frankreich zu artikulieren und an große Ereignisse der französischen sowie deutsch-französischen Geschichte zu erinnern.

Natürlich steht gleichermaßen das deutsch-französische Verhältnis auf der Agenda und wie man es verbessern könnte.


Ich erinnere heute an das Edikt von Potsdam vom 29. Oktober 1685, unterzeichnet am 8. November 1685:

„Chur-Brandenburgisches Edict, Betreffend Diejenige Rechte, Privilegia und andere Wolthaten, welche Se.Churf.Durchl. zu Brandenburg denen Evangelisch-Reformirten Frantzösischer Nation, so sich in Ihren Landen niederlassen werden daselbst zu verstatten gnädigst entschlossen seyn”.


http://www.mhoefert.de/fr-geschichte/images/1714-1789_Friedrich_der_Grosse/Edikt_von_Potsdam_w.jpg

luftpost
13.06.2006, 15:39
:)) Da ist ein solcher Strang also....

Ich hege persönliche Antipathien gegen dieses Land, werde hier demnach nicht viel beifügen können.
Heil Deutschland!

Elsass Lothringen...

...Deutsch ist die Saar, deutsch immerdar und deutsch ist unseres Flusses Strand und ewig deutsch mein Heimatland...

Sauerländer
13.06.2006, 15:50
Die positivste Beziehung, die zwischen einem sich nicht selbst verleugnenden Frankreich und einem sich ebenfalls nicht selbst verleugnenden Deutschland wird in einem konstruktiven Zusehen, dass man sich nicht in die Quere kommt, bestehen.

Freundliches Einanderignorieren.


Alles andere ist Propaganda.

twoxego
13.06.2006, 16:22
de franzosen haben das schönheitsplästerchen erfunden, um ecklige
pickel zu verstecken.
vieles was die franzosen sonst noch so taten, entpringt dem gleichen prinzip.
ich mag ihren käse und ihre damen besonders wenn sie singen.

Falkenhayn
13.06.2006, 16:24
Mein Gott...wirft denn so ein Thread zur die garstigen Meckerer auf den Plan...

Na ja, ich mache indes weiter.

Ein Sohn Preußens mit französischen Vorfahren:

http://www.fontaneseite.de/Theodor_Fontane.gif


Theodor Fontane 1819-1898


Eines seiner bekanntesten Werke ist wohl: "Effi Briest" 1895

Falkenhayn
13.06.2006, 16:26
vieles was die franzosen sonst noch so taten, entpringt dem gleichen prinzip.
ich mag ihren käse und ihre damen.

Na da haben wir ja den ersten Ansatzpunkt, den französischen Käse und ein paar Damen mag ich auch!

twoxego
13.06.2006, 16:28
Theodor Fontane 1819-1898


Eines seiner bekanntesten Werke ist wohl: "Effi Briest" 1895


die figur der effi briest geht auf eine reale person zurück.
sie war stationsschwester im so ziemlich ersten sanatorium für, wie man es damals nannte, " hysterische " damen in berlin.
fontane war in sie verknallt.
das hat mit frankreich so viel zu tun, wie die mondlandung.
ich habe übrigens keine ahnung, welchen nationen die astronauten entsprangen.

Falkenhayn
13.06.2006, 16:30
das hat mit frankreich so viel zu tun wie die mondlandung.


Fontane ist ein Sohn hugenottischer Einwanderer, darum ging es.

twoxego
13.06.2006, 16:32
Fontane ist ein Sohn hugenottischer Einwanderer, darum ging es.

die hugenotten haben uns viel mitgebracht.
danke frankreich, ein glück, dass ihr sie nicht mehr wolltet.

ps.:
nimm nicht alles so ernst.
ich ärgere mich nur immer über die abzocke auf der autobahn.

Falkenhayn
13.06.2006, 16:34
die hugenotten haben uns viel mitgebracht.

Eben!



danke frankreich, ein glück dass ihr sie nicht mehr wolltet.

Ja, die Revision des Edikts von Nantes war schändlich und dumm. Allerdings sollte man aus der Entscheidung des französischen Königs nicht auf den Willen Frankreichs schließen.

Falkenhayn
13.06.2006, 16:37
ps.:
nimm nicht alles so ernst.
ich ärgere mich nur immer über die abzocke auf der autobahn.

*g* ok

Wobei ich Nutzerfinanzierung auch in Deutschland befürworten würde.

twoxego
13.06.2006, 16:38
ich liebe:
rabelais, villon, boris vian, den roy ubu, alle surealisten mit ausnahmen von dali,
( der war ja aber zum glück spanier ), und und und und und vanessa paradis.

Luzifers Freund
13.06.2006, 16:42
das hat mit frankreich so viel zu tun, wie die mondlandung.
ich habe übrigens keine ahnung, welchen nationen die astronauten entsprangen.

US-Bürger? Armstrong, Aldrin und Collins?
Aber Mondlandung und US-Bürger bringen uns auch wieder zu den Franzosen und zu dem alten "Bruderstreit" Frankreich - England.
Waren im 15/16ten Jahrhundert, und auch schon vorher, Franzosen und Engländer fleißig dabei sowohl auf der britischen Insel als auch auf dem europäischen Festland Ländereien und ganze Landstriche in ihren Besitz zu bringen. So habe ich mich manchmal im Geschichtsunterricht gefragt wo England anfängt und Frankreich aufhört.
Später ging es auf dem "neuen" Kontinent weiter. Franzosen und Engländer fochten so manche Schlacht offen aber auch verdeckt (sie ließen Indianer gegeneinander kämpfen - die einen auf der französichen und die anderen auf der englischen Seite). Da wurden Länder verkauft und zurückerobert wie in "alten Zeiten".
Der Einfluß der gerade Franzosen war schon immer zu spüren auf dem nordamerikanischen Kontinent. Meistens bringt man ja irgendwie immer Spanien und Portugal ins Spiel wenn es um die "neue Welt" geht. Aber die Franzosen und Briten waren mindestens genauso grausam wenn es um die "Christianisierung der Wilden" ging.

Luzifers Freund
13.06.2006, 16:45
*g* ok

Wobei ich Nutzerfinanzierung auch in Deutschland befürworten würde.

Ja. Eine Maut für alle. Wer Autobahnen benutz soll auch bezahlen.

Interssant finde ich auch die Einteilung nicht in Bundesländern wei bei uns, sondern kleine Regierungsbezirke, zentral verwaltet von Paris aus.

twoxego
13.06.2006, 16:47
US-Bürger? Armstrong, Aldrin und Collins?

es ging um abstammung.
war fontane deutscher oder franzose ?
waren die astronauten indianer ?

Waldgänger
13.06.2006, 16:54
Die positivste Beziehung, die zwischen einem sich nicht selbst verleugnenden Frankreich und einem sich ebenfalls nicht selbst verleugnenden Deutschland wird in einem konstruktiven Zusehen, dass man sich nicht in die Quere kommt, bestehen.

Freundliches Einanderignorieren.


Alles andere ist Propaganda.

Was ist mit Leuten wie A.de Benoist die auf Grundlage des Neuen Europas eine deutsch-französische Synthese als europäischen Kernstaat vorsehen?

Stammtischler
13.06.2006, 16:57
Was ist mit Leuten wie A.de Benoist die auf Grundlage des Neuen Europas eine deutsch-französische Synthese als europäischen Kernstaat vorsehen?
Wäre zu begrüßen.
Frankreich, Deutschland, Beneluxländer, Österreich ———> Mauer drum und keiner kommt so leicht rein.

Mark Mallokent
13.06.2006, 17:03
Ich mag Frankreich sehr. Aber ich verabscheue die französische Regierung. Sie ist dabei, das Land endgültig in den Ruin zu treiben. Die einzige (schwache) Hoffnung, die es gibt, ist Sarkozy. Ansonsten: der Wein und das französische Essen (ich liebe Weinbergschnecken). Ihr solltet mal meine Spaghettisoße mit Boudin noir pobieren. :cool: Bis vor kurzem gab es in Frankreich auch noch einen Intellektuellen; leider ist er gestorben. Ich habe hier etwas über ihn geschrieben. http://www.politikforen.de/showthread.php?t=23931

Sauerländer
13.06.2006, 17:14
Was ist mit Leuten wie A.de Benoist die auf Grundlage des Neuen Europas eine deutsch-französische Synthese als europäischen Kernstaat vorsehen?
Man sollte nicht dem Irrglauben verfallen, dass alles Weisheit sei, was jemand äußert, nur weil er ein großer Kopf ist, von dem manch Richtiges kam.

de Benoist ist ein wichtiger Kritiker des liberaldemokratisch-modernen Phänomens, und manche seiner Ansätze -etwa die regionalistische Stoßrichtung- geben durchaus wertvolle Anregungen.

Aber eine Aufgabe der Eigenheit beider Seiten kann unmöglich das sein, was als Grundlage einer neuen Europakonzeption anzustreben ist.

Waldgänger
13.06.2006, 17:21
Man sollte nicht dem Irrglauben verfallen, dass alles Weisheit sei, was jemand äußert, nur weil er ein großer Kopf ist, von dem manch Richtiges kam.

de Benoist ist ein wichtiger Kritiker des liberaldemokratisch-modernen Phänomens, und manche seiner Ansätze -etwa die regionalistische Stoßrichtung- geben durchaus wertvolle Anregungen.

Aber eine Aufgabe der Eigenheit beider Seiten kann unmöglich das sein, was als Grundlage einer neuen Europakonzeption anzustreben ist.

Ich will mich nicht anbiedern, aber ich muss zugeben: Zu dem Entschluß kam ich auch. :D

Falkenhayn
13.06.2006, 18:20
Es muss ja nicht gleich ein Bundesstaat zwischen beiden Ländern sein, aber Sauerländer schrieb dies:


Die positivste Beziehung, die zwischen einem sich nicht selbst verleugnenden Frankreich und einem sich ebenfalls nicht selbst verleugnenden Deutschland wird in einem konstruktiven Zusehen, dass man sich nicht in die Quere kommt, bestehen.

Freundliches Einanderignorieren.


Alles andere ist Propaganda.

Nun frage ich mich einerseits, was das heißen soll mit dem Nicht-Verleugnen und andererseits empfinde ich es wohl mehr als realitätsfremd, wenn sich zwei Nachbarländer dieser Größenordnung einfach ignorieren sollten.

Bei Nationalisten mag, von mir aus, eine Welt mit einer staatlichen Grenze enden. Faktisch sind derlei Grenzen wie der Begriff der Nation überhaupt menschliche Konstrukte, beliebig aus einem Zeitgeist entsprungen.

Immer wieder wurden aus den verschiedensten Motiven Grenzen überschritten, d.h. man ignorierte diese Grenzziehungen ganz einfach, weil sie real-empirisch nicht vorhanden sind. Um die Geltung von Grenzen dennoch abzusichern, versuchte man sie dann eben zu befestigen etc.

Wie dem auch so, niemals waren die Völker der Welt so verknüpft wie heute, und andererseits gab es vor dieser Entwicklung stets Kontakte und Beziehungen zwischen Nachbarn. Natürlich müssen wir den Dialog mit unseren Nachbarländern suchen, in der Realität ist diese These des Sich-Ignorierens ja auch bedeutungslos, weil sie weder pragmatisch noch vorbestimmt ist.


Es gab eine Zeit, da bekriegte man sich in Europa wegen verschiedener Konfessionen. Als die Religion an Bedeutung verlor und ein säkularisiertes Europa entstand, übernahm immer mehr die Nation diese Konfliktfunktion. Man bekämpfte sich nun nicht mehr, weil man verschiedenen Konfessionen, sondern weil man verschiedenen Ethnien und Nationen angehörte. Ob bei der Konfession oder der Nation, stets ging es darum, sich von anderen abzugrenzen. Natürlich gibt es Unterschiede zwischen Kulturen, Völkern, Religionen etc., dennoch schaffen Begriffe wie Konfession oder Nation unnötige, künstliche Barrieren. Daraus entsteht schließlich eine derartige Eigendynamik, die den Menschen einredet, sie seien grundsätzlich anders und es gäbe keine Möglichkeit zur Verständigung. Durch Prägung wird das dann internalisiert.

Und wenn der Nationalismus dann soweit entartet, dass er die Vermittlung zwischen den Völkern und auch die Anerkennung vom Fremden aus emotional wie selektiv wahrnehmender geprägter Selbstüberschätzung, dann muss dieses Konfliktpotenzial eingedämmt werden. Wer nach dem 20. Jh. ungeniert an chauvinistische Traditionen anknüpfen will, muss wohl ein Idiot sein. Dahingehend sind die Bemühungen Waldgängers, einen neuen Nationalismus zu entwickeln zunächst mal positiv, wenn man sich das inhaltlich auch im einzelnen anschauen müsste.

Dass allerdings lange Zeit der Begriff der Nation in der europäischen Geschichte keine Rolle spielte, zeigt wie beliebig dieses Konzept ist und das es lediglich einen spezifischen Zeitgeist entsprungen ist und nicht eine metaphysische Wahrheit reflektiert. Dementsprechen genießt der Nationalismus, wie jede andere Ideologie auch, keinen Bestandsschutz und hat sich zu beweisen. D.h. nur Argumente zählen und nicht diese romantische Verklärung des Nationalen oder gar der Gruppenzwang (ein Deutscher hat dies und das zu denken etc.), wie das hier in diesem Forum teilweise betrieben wird.

Dabei ist es völlig egal, ob die Sentimentalitäten des einen oder anderen getroffen werden. Der Nationalismus als politische Ideologie muss sich als pragmatisch erweisen oder soll zur Hölle fahren.


In diesem Kontext erscheint immer wieder die Argumentation von Waldgänger, der ein rationalisiertes Weltbild ablehnt. Aber bis heute keine klare Alternative nennen konnte. Wie sollte ein politisches System begründet sein, wenn nicht rational, also pragmatisch und praktikabel ausgelegt? Was ist dein erfolgsversprechendes Pendant zum rationalisitischen Weltbild, das konntest du bisher nicht klar aufzeigen, waldgänger.

twoxego
13.06.2006, 19:31
Bis vor kurzem gab es in Frankreich auch noch einen Intellektuellen; leider ist er gestorben.


das ist traurig aber wir könnten ihnen ja einen abgeben.
vor nicht allzulanger zeit, schrieb hier ein nicht unbekannter user zur frage;
wer ist ein bedeutenderer denker als günter grass, holger apfel.
ich würde den hergeben. dass ist frankreich mir wert.

Mark Mallokent
13.06.2006, 20:12
das ist traurig aber wir könnten ihnen ja einen abgeben.
vor nicht allzulanger zeit, schrieb hier ein nicht unbekannter user zur frage;
wer ist ein bedeutenderer denker als günter grass, holger apfel.
ich würde den hergeben. dass ist frankreich mir wert.
Du willst ihnen Grass schenken:cool: ? Haben sie unter Chirac nicht schon genug zu leiden:rolleyes: ? Wie kann man nur so grausam sein?

Falkenhayn
13.06.2006, 20:15
Nein nein, Mark...

Twoxego meinte Holger Apfel...der soll an Frankreich gehen...aber die sind mit Le Penn wohl schon genug bedient.

twoxego
13.06.2006, 20:15
Du willst ihnen Grass schenken ?


grass doch nicht, apfel. unsere mods werden doch ahnung haben von sowas.
da ist mir das beste grade gut genug.

Mark Mallokent
13.06.2006, 20:44
grass doch nicht, apfel. unsere mods werden doch ahnung haben von sowas.
da ist mir das beste grade gut genug.
Die beiden tun sich nicht viel. :cool:

twoxego
13.06.2006, 20:47
Die beiden tun sich nicht viel.


habe noch keinen roman von apfel gelesen. sind die gut ?

Würfelqualle
13.06.2006, 20:51
Wir sind mal auf dem Rückflug von Punta Cana irgendwo an der Atlantikküste in Frankreich zwischengelandet. Da haben sie mal kurz die Bordtür aufgemacht und es hat gleich nach faulen Eiern gerochen. Ist das überall in Frankreich so ???

8o


Gruss vonne Würfelqualle

Falkenhayn
13.06.2006, 20:52
Ja, Qualle, du hast es erfasst...

Genau das hat die Nazis 1940 ja so magisch angezogen.

Mark Mallokent
13.06.2006, 20:56
habe noch keinen roman von apfel gelesen. sind die gut ?
Den les ich nicht, den eß ich höchstens. :cool:

Waldgänger
13.06.2006, 20:57
Ja, Qualle, du hast es erfasst...

Genau das hat die Nazis 1940 ja so magisch angezogen.

Genaugenommen war es die arrogante Kriegserklärung der Franzosen, weil ihr polnischer Vasall angegriffen wurde.

Falkenhayn
13.06.2006, 21:00
Genaugenommen war es die arrogante Kriegserklärung der Franzosen, weil ihr polnischer Vasall angegriffen wurde.

Natürlich. Ich hoffe, ich habe nicht zu arg die deutsche Friedenspolitik jener Jahre diskreditiert.

Falkenhayn
13.06.2006, 21:02
Bekomm ich zum Nationalismus eigentlich noch eine Antwort, Waldgänger?

Waldgänger
13.06.2006, 21:05
Natürlich. Ich hoffe, ich habe nicht zu arg die deutsche Friedenspolitik jener Jahre diskreditiert.

Das steht auf einem anderen Blatt. Dass der NS-Staat keine Friedenspolitik betrieb dürfte klar sein, aber es ist ein Märchen davon auszugehen, dass die Westmächte und ihr polnisches Handlanger von Pazifismus durchtränkt waren.

Falkenhayn
13.06.2006, 21:07
Das steht auf einem anderen Blatt. Dass der NS-Staat keine Friedenspolitik betrieb dürfte klar sein, aber es ist ein Märchen davon auszugehen, dass die Westmächte und ihr polnisches Handlanger von Pazifismus durchtränkt waren.


Das alles ändert aber nichts daran, dass Deutschland der klare Aggressor jener Zeit war. Und diese Aggression lag wurzelte u.a. auch im Nationalismus und Chauvinismus.

Waldgänger
13.06.2006, 21:09
Bekomm ich zum Nationalismus eigentlich noch eine Antwort, Waldgänger?

Wie gesagt: Der Nationalismus kann nicht im Sinne empirischer Wahrheiten die wir falsifizieren können, bewiesen werden. Man kann jedoch sagen, dass der Glaube das Primäre ist, der Intellekt das Sekundäre, wenn man den Glauben durch ein metaphysisches Konstrukt ersetzt, z.B. den Willen zum Dasein.

Man kann die rationalistischen Ideen nicht mit gleichen Waffe schlagen, weil der Nationalismus und das ethnische Metabewusstsein nicht mehr im System von Raum/Zeit/Kausalität angesiedelt sind. Es kann aber darauf hingewiesen werden, dass es in der Natur immer zur Bildung von Gruppen, Ethnien usw. kommt und dieser Prozess auch in der Menschheit weiterwirkt, wie überall.

Waldgänger
13.06.2006, 21:13
Das alles ändert aber nichts daran, dass Deutschland der klare Aggressor jener Zeit war. Und diese Aggression lag wurzelte u.a. auch im Nationalismus und Chauvinismus.

Im Chauvinismus wohl, aber nicht im Nationalismus. Der Nationalismus ist in seinem Kern radikalpartikulär und antiimperialistisch. Also mit der damaligen Außenpolitik des NS-Staates nicht vereinbar. Es gibt aus nationalistisch-kulturrelativistischer Sicht keine allgemeinen Werte zur Einteiliung in "Höher- oder Minderwertigkeit" von daher ist Imperialismus ohne universelle Skala nicht denkbar. Die aggressive Außenpolitik ist dem Nationalismus somit nicht anzulasten, im Gegenteil sogar.

Falkenhayn
13.06.2006, 21:32
Im Chauvinismus wohl, aber nicht im Nationalismus. Der Nationalismus ist in seinem Kern radikalpartikulär und antiimperialistisch. Also mit der damaligen Außenpolitik des NS-Staates nicht vereinbar. Es gibt aus nationalistisch-kulturrelativistischer Sicht keine allgemeinen Werte zur Einteiliung in "Höher- oder Minderwertigkeit" von daher ist Imperialismus ohne universelle Skala nicht denkbar. Die aggressive Außenpolitik ist dem Nationalismus somit nicht anzulasten, im Gegenteil sogar.


Der Nationalismus scheint ja bisher immer sehr isoliert vom übrigen Weltgeschehen zu sein. Gerade zu jungfräulich erscheint er, denn nie ist ein Makel daran, so scheint...

Wo ist konkret der Ursprung des Nationalismus für dich und wie verhielt er sich während des NS?

Waldgänger
13.06.2006, 21:53
Der Nationalismus scheint ja bisher immer sehr isoliert vom übrigen Weltgeschehen zu sein. Gerade zu jungfräulich erscheint er, denn nie ist ein Makel daran, so scheint...

Wo ist konkret der Ursprung des Nationalismus für dich und wie verhielt er sich während des NS?

Der bürgerliche Nationalismus (den ich lieber Patriotismus nenne), entstand gegen Ende des 18.Jahrhunderts, zumindest in Deutschland. Der antibürgerliche Nationalismus hingegen, der seine Ideale aus Blut und jugendlicher Feuerskraft einer Generation die den Schützengräben entsprang bezog, entstand nach der Niederlage Deutschlands im I.Weltkrieg. Der "Neue Nationalismus" wie er sich nannte, argumentierte antiliberal, antiwestlich und (meist, aber nicht immer) philorussisch. Der Nationalismus ist mehr ein idealistischer Glaube an das Volk. Er steht im Gegensatz zum bürgerlich-pragmatischen Patriotismus (Vaterlandsliebe) und beschwört einen feurigen Idealismus in Bezug auf das Volk und die Nation (Volksliebe).

In der Zeit des Nazismus passten sich manche Neue Nationalisten den Gegebenheiten an. Franz Schauwecker ist ein trauriges Beispiel. Andere flüchteten in die "innere Emigration" wie die Brüder Jünger, wurden von den Machthabern verhaftet und gefoltert, wie der Nationalbolschewist Ernst Niekisch -der in seiner 1932 erschienenen Schrift "Hitler- ein deutsches Verhängnis" vor den Faschismus warnte- oder nahmen aktiv am Widerstand teil, wie der Kreis um Friedrich Hielscher oder die Opposition um F.W. Heinz die 1938 sogar einen Putsch plante, indem ehemalige Angehörige der Freikorpsbrigade Ehrhardt die Reichskanzlei stürmen und Hitler verhaften sollten.

Viele ehemaligen Sympathiesanten des Faschismus unter den Neuen Nationalisten verwarfen ihre alten Ideen oder waren "geläutert". Nach dem Krieg folgte oftmals -von einzelnen Fällen abgesehen- die Abkapselung vom politischen Geschehen und die Resignation.

Mauser98K
13.06.2006, 21:53
Ich weiß nicht viel über Frankreich, aber:

-Deutschland und Frankreich haben nach mehreren grauenvollen Kriegen erkannt, daß sie miteinander auskommen müssen und das scheint ganz gut zu funktionieren.

-Die Werbung für den neuen Citroen C 6 ist Klasse!

ernesto, die katze
13.06.2006, 23:53
Fontane ist ein Sohn hugenottischer Einwanderer, darum ging es.die hugenotten haben dieses kackland nicht grundlos verlassen.

Falkenhayn
14.06.2006, 13:04
@ Waldgänger


Obwohl ich deine Aggression gegenüber dem Liberalismus in der Form nicht nachvollziehen kann, sind doch deine Ausführungen über einen antiliberalen Nationalismus recht interessant, wenn auch manchmal schwer nachvollziehbar, ich denke, wir werden in diesem Forum noch mehrfach dazu kommen, dies zu erörtern. Skeptisch muss ich aber natürlich auch gegenüber diesem Konzept sein.

Falkenhayn
14.06.2006, 13:09
Hallo auch, dem frankophilen ernesto!

Du musst dich deiner Sympathie für Frankreich nicht schämen, ernesto, und kannst sie hier offen artikulieren, dazu ist der Thread ja da!


Und nun erinnere ich an eine konstruktive Korrespondenz zwischen Friedrich dem Großen und Voltaire, auch wenn man in Berlin zunächst im Streit auseinanderging...


http://www.mala.bc.ca/~mcneil/jpg/voltaire.jpg


http://www2.fb1.uni-siegen.de/history/dgng//kontaktstudientag/grafiken/friedrich.jpg


Nun, die Aufklärung war also keineswegs ein nationales Phänomen, sondern ein europäisches, woraus ersichtlich wird, dass die Europäische Integration nicht etwa gänzlich ohne historische Tradition in die Welt trat.

Würfelqualle
14.06.2006, 13:20
Müssen die Bilder so groß sein ? kann man nicht mit einem Link auf die Bilder verweisen ?

Ich mag die Franzosen nicht. Die dreckligen Franzosen haben uns unser
Elsass Lothringen geklaut.


Nur bei einer erneuten Westfront, würde ich diese blöde Land freiwillig betreten.

:))


Gruss vonne Würfelqualle

Luzifers Freund
14.06.2006, 14:40
es ging um abstammung.
war fontane deutscher oder franzose ?
waren die astronauten indianer ?

Fontane war nehme ich an Deutscher. Laut seiner Biografie ist er in Neuruppin geboren (worden). Über seine Familie ist bekannt, dass sie als Hugenotten in Preußen heimisch wurden.


Die Astronauten waren vermutlich keine Indianer.

Deren Vorfahren kenne ich nicht. Vermutlich irisch oder britisch.

Falkenhayn
15.06.2006, 14:41
Und heute:

Der Elysée-Vertrag von 1963:

http://morgenpost.berlin1.de/specials/elysee/img/elysee1.jpg

Damit war die Versöhnung nach diversen harten Auseinandersetzungen, besonders 1. und 2. WK, zwischen beiden Staaten vollzogen und der Grundpfeiler für den Frieden in Westeuropa konsolidiert!

SAMURAI
15.06.2006, 16:33
Auf der einen Seite Frankreich auf der anderen Seite Polen.

Beide Sprachen ein Kauderwelch das kaum ein Deutscher versteht.

na ja, ...............

Leo Navis
15.06.2006, 16:35
Sie haben sich tapfer im ersten Weltkrieg geschlagen, das muss man ihnen lassen.

Auch wenn sie im zweiten kläglich versagt haben. Ich mag dieses Land zwar nicht, empfinde allerdings auch keine Antipathie.

Kenshin-Himura
17.06.2006, 19:47
Frankreich hat für mich einige sympathische Züge (Gustave Flaubert, Napoleon, Citroen, Patriotismus, ein gewisses krankes Französisch-Buch http://bilder.buecher.de/produkte/000000213/000000213981k.jpg ).

Insgesamt aber ist mir das Land sehr unsympathisch, da es schon einen gewissen, ziemlich starken Hang zur Arroganz und Chauvinismus hat - viel mehr als Deutschland. Ich war ja nun ein paarmal in Frankreich, und es kommt schon vor, dass man dort in Geschäften ignoriert wird, wenn man bruchstückhaft englisch spricht. Ich hatte auch 3 Jahre einen Franzosen als Klassenkameraden; und; nun ja. :lach:

Gruß,

Himura.

luftpost
19.06.2006, 09:51
In manch einem, lieber Falkenhayn, stecken noch zu sehr solche Bilder,

http://img216.imageshack.us/img216/4743/bild15si.jpg

http://img152.imageshack.us/img152/3162/bild23zw.jpg

der Soldatenfriedhof, im Zeichen dieser Flaggen.

Herr Bratbäcker
19.06.2006, 10:01
Der große Pro-Frankreich-Thread
Das französische Volk weiß, was gelebte Volksdemokratie bedeutet und handelt danach. Schon oft hat es durch massive Proteste die Politiker zum Einlenken gezwungen.

In dieser Hinsicht ist es dem bisweilen lediglich muhenden Wahlvieh der pseudodemokratischen BRD weit überlegen.

Die Franzosen sind zwar sehr nationalbewußt und zuweilen arrogant, aber sie haben auch allen Grund dazu.:]

Venus_1
30.07.2006, 11:55
Ich sehe es ähnlich..
Ich liebe Versailles.....

Mauser98K
30.07.2006, 12:02
Ich war noch nie in Frankreich.

Wir sollten mit Frankreich freundschaftlich-nachbarschaftliche Beziehungen pflegen.
So wie mit Belgien, Luxemburg, Holland, Dänemark, Polen, Tschechien, Österreich und der Schweiz.

Venus_1
30.07.2006, 12:11
Du mußt nicht in Frankreich gewesen sein um Dich in Frankreich zu verlieben..
Berichte, Filme, Bücher reichen vollkommen!
Zumindest ging es mir so..

SAMURAI
30.07.2006, 12:19
Frankreich -> Fremdheit.

Machst Du in Frankreich den Mund auf und sprichst Deutsch wirst Du an vielen Orten nicht bedient.

Frei-denker
30.07.2006, 12:26
Ich hab schon mehrfach in Frankreich Urlaub gemacht und bin absoluter Frankreich-Fan geworden.

Tolles Land (Cote´d Azur, Korsika), melodische Sprache (die ich nicht verstehe), tolles Essen, relaxte Lebenseinstellung. Auch die Leute dort waren immer recht freundlich zu mir. Liegt vielleicht auch daran, daß Frankreich und Deutschland zusammen gegen den Überfall der Amis auf den Irak standen.

F und D wachsen momentan langsam zu Interessensbrüdern zusammen (Kongo-Einsatz).

Meinen nächsten Urlaub mache ich bestimmt wieder in Frankreich. Dafür lerne ich grad französisch.

Venus_1
30.07.2006, 12:57
Frankreich -> Fremdheit.

Machst Du in Frankreich den Mund auf und sprichst Deutsch wirst Du an vielen Orten nicht bedient.
Stimmt wohl leider;(
Dafür gibt es wohl 2 Gründe:
1. Die Franzosen sind ein sehrstolzes fast arrogantes Volk..
2. Die Franzosen sind voreingenommen den Deutschen gegenüber
wegen der Zeit des Nationalsozialismus..

Schade dass die so lang nachtragend sind, sollte man nicht langsam die
Gräueltaten ruhen lassen? Wozu das Mißtrauen, die Verbitterung?
Schade..:(

twoxego
30.07.2006, 22:08
2. Die Franzosen sind voreingenommen den Deutschen gegenüber
wegen der Zeit des Nationalsozialismus..


ja manche überwinden es nur schwer, dass man sie zu kollaborateuren machte.
man begenet dem mitunter auch bei älteren holländern.

Mark Mallokent
31.07.2006, 06:44
Ich mag Frankreich sehr und schätze auch die Franzosen. Aber die französische Regierung ist eine Katastrophe. Deutschland und Frankreich sind die beiden kranken Männer der EU.

dr-esperanto
31.07.2006, 07:18
Alle abendländische Kultur kommt aus dem nachantiken England. Karl der Große hat dann Alkuin aus England kommen lassen und als Bildungsminister eingesetzt.
Dann wurde Frankreich das Kernland der abendländischen Zivilisation - das echte Deutschland, rechts vom Rhein und nördlich des Main - das musste erst mal mühsam zivilisiert werden. Entsprechend hinkte Deutschland kulturell immer hinter Frankreich hinterher und entsprechend schneller ist die Entwicklung in England verlaufen, das bereits im 12.Jh. die magna charta und ich glaube auch ein Parlament hatte.
Mal ehrlich: kann sich denn Deutschland architektonisch auch nur im entferntesten mit Frankreich und seinen herrlichen Kathedralen messen? Mit der wunderbaren cuisine?

Venus_1
31.07.2006, 14:25
Alle abendländische Kultur kommt aus dem nachantiken England. Karl der Große hat dann Alkuin aus England kommen lassen und als Bildungsminister eingesetzt.
Dann wurde Frankreich das Kernland der abendländischen Zivilisation - das echte Deutschland, rechts vom Rhein und nördlich des Main - das musste erst mal mühsam zivilisiert werden. Entsprechend hinkte Deutschland kulturell immer hinter Frankreich hinterher und entsprechend schneller ist die Entwicklung in England verlaufen, das bereits im 12.Jh. die magna charta und ich glaube auch ein Parlament hatte.
Mal ehrlich: kann sich denn Deutschland architektonisch auch nur im entferntesten mit Frankreich und seinen herrlichen Kathedralen messen? Mit der wunderbaren cuisine?
Ich denke Deutschland oder ein anderes Land sollte sich nicht mit anderen
messen, die Rechnung geht nicht auf.
Jedes Land hat ganz sicher seine eigene Schönheit, Kultur.
Übrigens, obwohl England und Frankreich lange Zeit Differenzen hatten,
hat man sich trotzdem geachtet.
Die Engländer bewunderten die französiche Mode, Eleganz und den französichen Lebensstil.
Die Franzosen bewunderten die englische Souveränität.
Auch wenn man keine Freunde / Verbündete ist kann man sich gegenseitig achten.

dr-esperanto
01.08.2006, 02:19
Jedenfalls gibt es in England, Frankreich und Italien viel mehr zu besichtigen und zu bewundern als in Deutschland, Spanien und Polen. Da sieht man schon, dass Frankreich kulturell höher steht (oder mittlerweile stand) als Deutschland.

Odin
01.08.2006, 02:25
Stimmt wohl leider;(
Dafür gibt es wohl 2 Gründe:
1. Die Franzosen sind ein sehrstolzes fast arrogantes Volk..
2. Die Franzosen sind voreingenommen den Deutschen gegenüber
wegen der Zeit des Nationalsozialismus..

Schade dass die so lang nachtragend sind, sollte man nicht langsam die
Gräueltaten ruhen lassen? Wozu das Mißtrauen, die Verbitterung?
Schade..:(


Welche Greultaten?

Odin
01.08.2006, 02:28
Jedenfalls gibt es in England, Frankreich und Italien viel mehr zu besichtigen und zu bewundern als in Deutschland, Spanien und Polen. Da sieht man schon, dass Frankreich kulturell höher steht (oder mittlerweile stand) als Deutschland.


Dann versuche erst einmal, jede Ritterburg besucht und jedes Bier an seinem Brauort getrunken zu haben.

Venus_1
01.08.2006, 13:32
Welche Greultaten?

In einem Krieg gibt es immer Greueltaten;(

Odin
01.08.2006, 17:59
In einem Krieg gibt es immer Greueltaten;(


Nicht mit unserer sauberen Wehrmacht.

Libero
01.08.2006, 20:21
Die Franzosen dürften wohl das einzige Volk auf der Welt sein, daß arroganter als die Deutschen sind, allerdings muß man faireweise auch sagen, daß sie mehr Gründe dazu haben so zu sein.

Vielfrass
01.08.2006, 20:41
Die Franzosen dürften wohl das einzige Volk auf der Welt sein, daß arroganter als die Deutschen sind, allerdings muß man faireweise auch sagen, daß sie mehr Gründe dazu haben so zu sein.

echt? das ist doch nur so'n durchmarsch-land. ähnlich niederlande, polen uvm...:2faces:

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