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Vollständige Version anzeigen : WM-Öffnungszeiten: Noch kein Umsatzplus - einfach lächerlich



SAMURAI
12.06.2006, 06:56
http://www.netzeitung.de/wirtschaft/405266.html

WM-Öffnungszeiten: Noch kein Umsatzplus
11. Jun 20:21, ergänzt 22:31


http://www.netzeitung.de/img/0064/163864-1.jpg

Die flexibleren Öffnungszeiten zur Fußball-WM haben in den Geschäften noch nicht zum erhofften Kundenansturm geführt. Teilweise sind die Umsätze zum WM-Beginn sogar deutlich zurückgegangen. auszug netzzeitung.de
.................................................. .................................................. .......

Ein Umsatz-Plus, einfach lächerlich. Das war doch nicht zu erwarten. Die verlängerten Öffnungzeiten dienen nur dazu um noch länger geöffnet zu haben.

Ein unsägliches Spiel !:rolleyes:

WALDSCHRAT
12.06.2006, 07:11
Ich kann mir eine Umsatzsteigerung auch nur im Bereich Lebensmittel vorstellen:

So eine Mannschaft siegt:

Grillfleisch und Bier

Daß die Fans anfangen, z.B. Klamotten zu kaufen, will sich mir nicht recht erschließen.

Gruß

Henning

SAMURAI
12.06.2006, 07:19
Ich kann mir eine Umsatzsteigerung auch nur im Bereich Lebensmittel vorstellen:

So eine Mannschaft siegt:

Grillfleisch und Bier

Daß die Fans anfangen, z.B. Klamotten zu kaufen, will sich mir nicht recht erschließen.

Gruß

Henning

Ja, und selbst das ist schon fast übertrieben. Isst nicht jeder, jeden Tag. Man kann sich die Wampe nur 1x voll schlagen. Saufen war eh vorgesehen, ob noch mehr reingekübelt werden kann als vorgesehen, hängt vom Kotzfaktor ab.

Erst wenn alles rausgereihert ist, geht wieder was rein, ähmm wahrscheinlich auch nicht. Den Leuten wird übel und sie pennen.

Null-Summenspiel das Ganze. :rolleyes:

Drosselbart
12.06.2006, 07:36
Jetzt wo ich weiß, daß die Läden länger auf haben, kaufe ich drei mal so viel wie ich brauche.

WALDSCHRAT
12.06.2006, 08:50
Ironie?

???

Wenn das wirklich Dein ernst sein sollte, dann zahlst Du in dieser Zeit auch dreimal soviel dafür!!!

:)

Henning

Drosselbart
12.06.2006, 10:43
Ironie?

???

Wenn das wirklich Dein ernst sein sollte, dann zahlst Du in dieser Zeit auch dreimal soviel dafür!!!

:)

Henning


Nein, ich kaufe natürlich nicht mehr als ich brauche, denn ich verdiene ja auch nicht mehr als sonst. Allerdings glauben die "Wirtschaftsweisen" allen Ernstes, daß man nur die Läden länger öffnen muß um den Umsatz zu steigern.

Bei solchen Milchmädchen-Rechnungen und solchen Fachleuten muß man sich nicht wundern, wenn dieses Land wirtschaftlich den Bach runter geht.

twoxego
12.06.2006, 12:43
ergänzung:

die berliner hotelbranche beklagt lauthals, dass von der erwarteten auslastung
zur wm nichts wirklichkeit wurde.
einige haben sich ganz schön verrechnet.
die öffnungszeiten sind mir wurst.
hier hat eh alles immer auf.

dtm05
12.06.2006, 13:22
Mit den längeren Öffnungszeiten versucht Deutschland in der Metropolen-Liga mitzuspielen. Wenn der Eiertanz vorbei ist, wird alles wieder auf das gewohnte "Normalmaß" zurückgefahren. In der Ost-Zone hieß so etwas "potjomkinsche Dörfer".

Drosselbart
12.06.2006, 13:33
ergänzung:

die berliner hotelbranche beklagt lauthals, dass von der erwarteten auslastung
zur wm nichts wirklichkeit wurde.
einige haben sich ganz schön verrechnet.
die öffnungszeiten sind mir wurst.
hier hat eh alles immer auf.

Von all' den Blütenträumen bleibt nicht viel übrig. In der heutigen Zeit ist Fußball nicht mehr so der Renner wie vielleicht vor 30-40 Jahren. Wer sich den Geschäfts- und Werbehype erhofft kann leicht auf die Nase fallen.

Der Hersteller dieses idiotischen Maskottchens hat 28 Millionen Teuro ! Lizenzgebühren berappt und ist jetzt pleite. Die Telekom will nach dem zwielichtigen Debakel um ihre Abzocker-Aktien nun Kundengelder in die Bundesliga pumpen.

Viele Leute haben doch heutzutage null Interesse daran ein paar in aller Welt teuer zusammengekaufte Balltreter anzuschauen. Die Zeiten für so was sind einfach vorbei. Das ganze ist ohne Seele, überbezahlt und überbewertet und mit den Idealisten von 1954, die als Prämie ein Moped und einen Kühlschrank erhielten überhaupt nicht mehr zu vergleichen.

Der heutige Fußballsport geht mir am ... vorbei. Wer mir damit Geld aus der Tasche locken will, der soll seine Investition am besten gleich verbrennen, weil ich fall' auf sowas nicht rein.

turn-the-page
12.06.2006, 14:13
Die Leute haben um 21:00 Uhr abends auch nicht mehr Geld zur Verfügung als um 09:00 morgens, was soll das also bringen ?
Und die paar Euros der Leute, die mal schnell Nachschub an Bier und Würstchen besorgen, gleichen wahrscheinlich nicht mal die Personalkosten aus.
Völliger Dummfug, das Ganze.

Baxter
12.06.2006, 14:14
Meiner Meinug nach haben die Läden nur offen, weil im Rest der Welt ander
Ladenzeiten gelten.

Wie heißt es : zu Gast bei Freunden.

Um das FIFA - Spektakel zu bezahlen , werden wir Bürger nächstes Jahr trocken Brot essen dürfen.

mfg

Bilderberger
12.06.2006, 19:09
grundsätzlich sehe ich auch kein umsatzplus.
aber ich muss weniger ausgeben, da ich mein z.b. bier abends nicht bei der tanke kaufen muss, sondern billiger im laden.
ich finde es als tollen service an und bin grundsätzlich dafür läden bis um 22-23 uhr geöffnet zu haben.

tommy3333
12.06.2006, 19:43
Eine gesetzgebende Festlegung seitens des Staates halte ich für unsinnig. Der Händler sollte selbst festlegen dürfen, wann er seinen Laden öffnen und wann schließen will. Er weiß selbst am besten, zu welchen Zeiten er die meisten Kunden erwarten kann. Wenn er etwa gegen 21:00 Uhr zu wenig Umsatz im Vergleich zu anderen Zeiten macht bzw. zu wenig Kunden in seinem Laden kommen, dann wird 21:00 Uhr auch nicht auf Dauer auf haben.

tommy3333
12.06.2006, 19:51
grundsätzlich sehe ich auch kein umsatzplus.
aber ich muss weniger ausgeben, da ich mein z.b. bier abends nicht bei der tanke kaufen muss, sondern billiger im laden.
ich finde es als tollen service an und bin grundsätzlich dafür läden bis um 22-23 uhr geöffnet zu haben.
Obwohl Lebensmittel an der Tanke teurer sind, werden sie gekauft, denn sonst würden sie ja auch nicht im Regal stehen. Aber bei "normalen" Öffnungszeiten wäre es nicht logisch, die Lebensmittel dort zu kaufen, weil man sie leicht anderswo billiger bekommt - bleibt also nur der Kauf außerhalb "normaler" Öffnungszeiten. In der Tat ist das Geschäft mit Lebensmittel auch zu einer einträchtigen Einnahmequelle für Tankstelleninhaber geworden. Eine Freigabe der Ladenöffnungszeiten würde auch die Lebensmittelpreise an den Tankstellen normalisieren.

Don
12.06.2006, 20:06
Eine gesetzgebende Festlegung seitens des Staates halte ich für unsinnig. Der Händler sollte selbst festlegen dürfen, wann er seinen Laden öffnen und wann schließen will. Er weiß selbst am besten, zu welchen Zeiten er die meisten Kunden erwarten kann. Wenn er etwa gegen 21:00 Uhr zu wenig Umsatz im Vergleich zu anderen Zeiten macht bzw. zu wenig Kunden in seinem Laden kommen, dann wird 21:00 Uhr auch nicht auf Dauer auf haben.

Absolut richtig. Wir haben uns mal wieder reguliert. Die Politik meinte, eine gastfreundliche Regulierung vornehmen zu müsssen.
Weil unsere Politiker ja bekanntermaßen die Einzigen sind die wissen, was und wo deutsche und ausländische Fussballfans nach 20:00 so einzukaufen gedenken.
Das führt dazu, daß Supermarktketten hier in einem südlichen Vorort von München, in dem ich abends noch keinen einzigen Fan sichten konnte, ihre Filialen aufhalten. Die tun das nur, um die gestzliche Möglichkeit zu nutzen und noch einen Nagel beim Ladenschlussgesetz einzuschlagen.

Hätten wir das nicht, könnten die armen Kassiererinnen nach Hause und müßten sich nicht in leeren Läden langweilen.

twoxego
12.06.2006, 21:16
soviel zu thema dienstleistungswüste.
hier in x berg machen läden auf und zu nach lust und laune.
kommen kunden ist es gut, kommen keine, wird abgeschlossen.
allerdings gehören die meisten läden hier auch vietnamesen.
die scheinen das alles irgendwie anders zu sehen.
mir gefällt es, auch noch nachts um 2.00 einkaufen zu können, sollte ich was vergessen haben.

Odin
12.06.2006, 21:25
soviel zu thema dienstleistungswüste.
hier in x berg machen läden auf und zu nach lust und laune.
kommen kunden ist es gut, kommen keine, wird abgeschlossen.
allerdings gehören die meisten läden hier auch vietnamesen.
die scheinen das alles irgendwie anders zu sehen.
mir gefällt es, auch noch nachts um 2.00 einkaufen zu können, sollte ich was vergessen haben.


Ja, ja und für die Vergeßlichkeit mancher Deppen müssen die kleinen Läden dicht machen und in den großen freuen sich die Leute auf die vielen Feste, auf die sie nicht gehen können, weil sie auf Deppen warten, die noch was vergessen haben.

twoxego
12.06.2006, 21:28
komischerweise werden es aber immer mehr kleine und noch kein grosser hat zu gemacht.
die sind natürlich alle nur für mich da weil ich andauernd was vergesse.
das ist sehr nett.

dtm05
13.06.2006, 05:22
Eine gesetzgebende Festlegung seitens des Staates halte ich für unsinnig. Der Händler sollte selbst festlegen dürfen, wann er seinen Laden öffnen und wann schließen will. Er weiß selbst am besten, zu welchen Zeiten er die meisten Kunden erwarten kann. Wenn er etwa gegen 21:00 Uhr zu wenig Umsatz im Vergleich zu anderen Zeiten macht bzw. zu wenig Kunden in seinem Laden kommen, dann wird 21:00 Uhr auch nicht auf Dauer auf haben.
Absolut korrekt. Nieder mit den Gewerkschaften.

Bayer
14.06.2006, 10:03
Ich hab gestern mit einer Kassiererin bei einem Supermarkt bei uns im Ort gesprochen. Sie meinte, dass zwischen 20.00 Uhr und 22.00 Uhr so gut wie niemand kommt. Die paar die dann kommen, kaufen absolute Kleinigkeiten. Die wollen meist nur schauen, ob wirklich offen ist und ob das was los ist.

Sie meinte - grade seit Beginn der WM hat sich das Geschäft mehr auf den Nachmittag und den frühen Abend verlagert, denn die Leute schauen abends lieber die Spiele an oder gehen auf eine Fussballparty anstatt zum Einkaufen zu gehen.

dtm05
14.06.2006, 10:05
Deutschland als Dienstleistungsmetropole ist und bleibt eine Mögelpackung für vier Wochen im Jahre 2006.

twoxego
14.06.2006, 10:14
Ich hab gestern mit einer Kassiererin bei einem Supermarkt bei uns im Ort gesprochen. Sie meinte, dass zwischen 20.00 Uhr und 22.00 Uhr so gut wie niemand kommt. Die paar die dann kommen, kaufen absolute Kleinigkeiten. Die wollen meist nur schauen, ob wirklich offen ist und ob das was los ist.


das ist natürlich eine frage der gewohnheit. es dauert immer eine weile, ehe kunden so etwas annehmen. wenn das ganze von anfang an auch noch so zeitlich begrenzt ist, wird das eher nie geschehen.

Philipp
14.06.2006, 11:12
Deutschland als Dienstleistungsmetropole ist und bleibt eine Mögelpackung für vier Wochen im Jahre 2006.


Das Ganze ist wie bei den olympischen Spielen in Moskau 1980, da wurden die Häuserwände an den Vorderseiten der Gebäude die man von den Hauptstraßen sehen konnte auch provisorisch für Olympia gestrichen, anschließend war wieder alles wie zuvor.

Deutschland soll jetzt für vier Wochen kundenfreundlicher und moderner wirken als es ist.

dtm05
14.06.2006, 11:32
Das Ganze ist wie bei den olympischen Spielen in Moskau 1980, da wurden die Häuserwände an den Vorderseiten der Gebäude die man von den Hauptstraßen sehen konnte auch provisorisch für Olympia gestrichen, anschließend war wieder alles wie zuvor.

Deutschland soll jetzt für vier Wochen kundenfreundlicher und moderner wirken als es ist.
Ja und danach wir auch das "Hissen" wieder argwöhnisch betrachtet.

Uki
14.06.2006, 12:14
Hissen was meinst du damit?
Vielleicht steh ich auch auf der Leitung.*g* Mal nachschauen...

dtm05
14.06.2006, 12:16
Fahne hissen!

vampy
14.06.2006, 12:20
bisher hat noch keine ladenschluss änderung ein umsatz plus gebracht
der fehler liegt nunmal darinn das die die gerne mehr kaufen würden nunmal nicht mehr verdienen nur weil die geschäfte länger auf haben

allerdings muss ich dazu sagen das ich schon um 21 uhr einkaufen war und davon profitiere das ich die wm nicht verfolge...so leer waren die geschäfte noch nie hehe aber wie schon gesagt ich kaufe halt abends das was ich sonst bis 18.30 eingekauft hätte nicht mehr und nicht weniger.

Philipp
14.06.2006, 13:01
bisher hat noch keine ladenschluss änderung ein umsatz plus gebracht
der fehler liegt nunmal darinn das die die gerne mehr kaufen würden nunmal nicht mehr verdienen nur weil die geschäfte länger auf haben

allerdings muss ich dazu sagen das ich schon um 21 uhr einkaufen war und davon profitiere das ich die wm nicht verfolge...so leer waren die geschäfte noch nie hehe aber wie schon gesagt ich kaufe halt abends das was ich sonst bis 18.30 eingekauft hätte nicht mehr und nicht weniger.


Ich musste abends schon öfters zur Tankstelle um einzukaufen und Wucherpreise zahlen, weil normale Geschäfte alle zu haben. Die Öffnungszeiten sollen freigegeben werden.

dtm05
14.06.2006, 13:06
Ich musste abends schon öfters zur Tankstelle um einzukaufen und Wucherpreise zahlen, weil normale Geschäfte alle zu haben. Die Öffnungszeiten sollen freigegeben werden.
Finde ich auch. Wenn sich hier und da eine längere Öffnungszeit nicht lohnt, hört man eben wieder auf damit. Eine gesetzliche Knute ist voll daneben.

Philipp
14.06.2006, 13:37
Finde ich auch. Wenn sich hier und da eine längere Öffnungszeit nicht lohnt, hört man eben wieder auf damit. Eine gesetzliche Knute ist voll daneben.


Vor allem dass Freiberufler die niemanden einstellen auch dichtmachen müssen ist ja ganz und gar nicht zu rechtfertigen, selbst wenn man Sozialdemokrat ist.

Alles nur blöde bürokratische Regelungen, die irgendeine Lobbyistengruppe mal durchgesetzt hat.

twoxego
14.06.2006, 16:50
ich habe es schon mal geschrieben aber egal.
in dänemark gibt es so selbstbedinungstellen.
einfach ein regal mit gemüse obst aber auch anderen dingen.
das funktioniert mit einer kasse der vertrauens und man kann wann immer man will da etwas holen. würde jemand so etwas hier versuchen, wäre am nächsten morgen bestimmt sogar noch das holz weg, von der kasse ganz zu schweigen.
so'n pech.
die argumentation, der einzelhandelsumsatz könne letztlich nicht wachsen, da nur eine betimmte geldmenge zur verfügung stünde, ist irrelevant.
wäre dem so, würden für waren des täglichen bedarfs volkommen schmucklose
und langweilige geschäfte völlig ausreichend.
waren könnten in grauen einheitstüten verkauft werden auf denen vielleicht grade noch stünde, was darin ist.
mann bräuchte keine werbung etc..
die leuten müssen das zeug ja eh kaufen.

Würfelqualle
14.06.2006, 17:09
Bei Kaisers hier in Zehlendorf, hamse die verlängerten Öffnungszeiten schon zurückgenommen.



Gruss vonne Würfelqualle

Einsatzleiter
14.06.2006, 17:16
mann bräuchte keine werbung etc..
die leuten müssen das zeug ja eh kaufen.

ohne Werbung würden die Leute sogar noch mehr kaufen!
Weil die Kosten für die Werbung nämlich auf die Produkte draufgeschlagen werden und sie somit teuerer sind.
Keine Werbung > billigere Produkte > mehr verkaufte Produkte

Im übrigen kaufe ich lieber Sachen, die in unscheinbarer Verpackung drin sind.

Pfeifenraucher
14.06.2006, 17:20
Längere Ladenöffnungszeiten bringen der Wirtschaft nichts. Kaum einer geht nachts um drei eine Flasche Milch kaufen. Also was passiert? Höhere Kosten für das Unternehmen....

tommy3333
14.06.2006, 17:48
Längere Ladenöffnungszeiten bringen der Wirtschaft nichts. Kaum einer geht nachts um drei eine Flasche Milch kaufen. Also was passiert? Höhere Kosten für das Unternehmen....
Das ist aber nicht Sache des Staates, so etwas zu entscheiden.

Wer wann etwas kaufen will, ist Sache des Kunden selbst. Wer wann seinen Laden öffnen bzw. schließen will, ist Sache des Händlers - und der Händler wird nur an den Zeiten öffnen, an denen er auch genügend Kunden erwarten kann, die bei ihm kaufen. So einfach ist das. Da braucht man kein Ladenschlussgesetz dazu.

Wenn ein Händler meint, für höhere Kosten aufkommen zu müssen, weil er glaubt, gegen 3:00 Uhr noch auf haben zu müssen, dann ist er auch selbst für die Mehrkosten verantwortlich, auch wenn das seine Existenz kosten könnte.

Einsatzleiter
14.06.2006, 17:54
Höhere Kosten für das Unternehmen....

Vor allem für die Kleinunternehmer.
Denn man kann nicht statt 1 Person eine Halbe in den Laden stellen.
Dagegen ist es problemlos möglich, das Personal in Supermärkten zu halbieren.

deshalb sind die Großen dafür: Sie wollen die Kleinen vernichten, um danach den großen Reibach zu machen! X( X( X(

twoxego
14.06.2006, 17:54
das heutige angebot so gut wie jeder tankstelle im lande hat absolut nichts mehr
mit dem zu tun, wofür das wort tankstelle steht.
das ist so, weil es offensichtlich leute geben muss, die nicht von 8.00 - 19.00 uhr alles einkaufe und es ist abzocke.
da die mehrwertsteuer ja reinkommt, ist dies der politik wenn nicht gar recht so doch wenigstens egal.
ich habe natürlich glück.
berlin ist ja im grossen und ganzen 24 stunden geöffnet.
ich kann hier auch nachts ein fahrad kaufen, wenn ich will.
um so schlimmer finde ich es dann immer in der provinz.
man ist es einfach nicht gewohnt z.b. um 23. 00 in einer kneipe zu erfahren, dass es nichts mehr zu essen gibt.

Einsatzleiter
14.06.2006, 18:01
das heutige angebot so gut wie jeder tankstelle im lande hat absolut nichts mehr
mit dem zu tun, wofür das wort tankstelle steht.


ich bin da ganz altmodisch. Ich hab noch nie an einer Tankstelle etwas anderes gekauft als Benzin. :cool: :cool: :cool:

twoxego
14.06.2006, 18:09
es gibt eben leute die unterwegs sind.
oder meinst du, die autobahnen sind auch nachts voll, weil alle spazierenfahren.
dann kommst du eben nachts in irgendein kaff. es gibt nichts mehr zu essen, was dann.

kein witz:
21.00 siegen;
irgendwo am a.. der welt.
ich frage in einer der drei kneipen, die es da gibt, nach abendbrot.
man schaut mich an als sei ich ein alien.
die antwort: na sowas ist aber hier nicht üblich.
tankstellenessen schmeckt nicht, wirklich wahr.
hunger ist aber immer noch schlimmer.

Pfeifenraucher
14.06.2006, 18:17
Das ist aber nicht Sache des Staates, so etwas zu entscheiden.

Wer wann etwas kaufen will, ist Sache des Kunden selbst. Wer wann seinen Laden öffnen bzw. schließen will, ist Sache des Händlers - und der Händler wird nur an den Zeiten öffnen, an denen er auch genügend Kunden erwarten kann, die bei ihm kaufen. So einfach ist das. Da braucht man kein Ladenschlussgesetz dazu.

Wenn ein Händler meint, für höhere Kosten aufkommen zu müssen, weil er glaubt, gegen 3:00 Uhr noch auf haben zu müssen, dann ist er auch selbst für die Mehrkosten verantwortlich, auch wenn das seine Existenz kosten könnte.

Man kann das theoretisch schön sehen. Aber wer mal genau hinguckt, der wird merken. 1. Es bringt nichts. 2. Famileinunfreundlichere Arbeitszeiten entstehen.

tommy3333
14.06.2006, 18:28
Man kann das theoretisch schön sehen. Aber wer mal genau hinguckt, der wird merken. 1. Es bringt nichts. 2. Famileinunfreundlichere Arbeitszeiten entstehen.
Ja, vor allem bringen staatliche Festlegungen nichts. im Übrigen gibt es in anderen Unternehmen und Branchen (insbes. auch in produktiv tätigen Unternehmen) Schichtarbeit (wg. Machinenauslastung). Ist diese Schichtarbeit etwa familienfreundlicher?

dtm05
15.06.2006, 05:23
Man kann das theoretisch schön sehen. Aber wer mal genau hinguckt, der wird merken. 1. Es bringt nichts. 2. Famileinunfreundlichere Arbeitszeiten entstehen.
Wenn es 1. nichts bringt, dann werden 2. die familienunfreundlichen Arbeitszeiten eben wieder abgeschafft. Sowie jedoch der Staat in irgend einer Weise versucht sich in den Markt einzumischen wirds mit Sicherheit bürokratisch und ineffizient.

Philipp
15.06.2006, 06:21
Irgendwie kann man es den Linken auch nicht recht machen, gibt es keine Arbeit dann beschweren sie sich über die Arbeitslosigkeit, gibt es Arbeit dann stimmen entweder die Arbeitszeiten, der Lohn oder sonstwas nicht. Mit der typischen Arroganz der Bürokraten soll die Bürokratenkaste natürlich bestimmen was für andere Leute die richtigen Arbeitszeiten sind.

Nicht einmal selbständig Beschäftigte sollen nach dem Willen dieser miesen Staatsgläubigen über ihre eigenen Arbeitszeiten bestimmen dürfen, indem sie selber festlegen wann sie ihre Geschäfte auf- und zumachen.

Einsatzleiter
15.06.2006, 17:38
Nicht einmal selbständig Beschäftigte sollen nach dem Willen dieser miesen Staatsgläubigen über ihre eigenen Arbeitszeiten bestimmen dürfen, indem sie selber festlegen wann sie ihre Geschäfte auf- und zumachen.

natürlich sollen sie das nicht dürfen.
Denn wenn jemand länger aufmacht, zwingt er Andere dazu, ebenfalls länger zu öffnen. Andernfalls hätten die Anderen weniger Einnahmen und würden vielleicht sogar bankrott gehen.
Auch bei gleich langer Öffnungszeit wie bisher, kann schon die Verlegung der Geschäftszeit andere Ladeninhaber dazu zwingen, ebenso zu handeln.

Lässt man das zu, entsteht insgesamt nicht mehr Freiheit, sondern mehr Unfreiheit! :cool: :cool: :cool:

tommy3333
15.06.2006, 18:13
natürlich sollen sie das nicht dürfen.
Denn wenn jemand länger aufmacht, zwingt er Andere dazu, ebenfalls länger zu öffnen. Andernfalls hätten die Anderen weniger Einnahmen und würden vielleicht sogar bankrott gehen.
Ach, dann "zwingt" er wohl auch seine Kunden oder die seines Konkurrenten, länger einkaufen zu gehen? Was für ein Quark mit Soße.

Einsatzleiter
15.06.2006, 18:15
Ach, dann "zwingt" er wohl auch seine Kunden oder die seines Konkurrenten, länger einkaufen zu gehen?

Der Kunde ist unwichtig!
Im Sozialismus ist der Arbeiter König und sonst niemand!!

Sui
15.06.2006, 21:13
Weniger Hetze!

Ich geniesse es mal ohne Hetze einkaufen zu können! Wunderbar.

Gestern war ich bis 21.00 im Walmart und hinterher in meinem Supermarkt ums Ecke. Richtig gemütlich war es da. Kassiererin war gut drauf (nicht so viel los, sie arbeitet gerne abends) und die anderen Einkäufer waren auch gut gelaunt. Kamen alle gerade von der Arbeit und könnten gemütlich einkaufen.

Tja, ab dem 9. Juli 2006 ist es mit dem stressfreien Einkauf wieder vorbei....
Aber ich bin eh bald weg aus D und ihr könnt euch hier weiter streiten....:D

Sui

Sui
15.06.2006, 21:18
Irgendwie kann man es den Linken auch nicht recht machen, gibt es keine Arbeit dann beschweren sie sich über die Arbeitslosigkeit, gibt es Arbeit dann stimmen entweder die Arbeitszeiten, der Lohn oder sonstwas nicht. Mit der typischen Arroganz der Bürokraten soll die Bürokratenkaste natürlich bestimmen was für andere Leute die richtigen Arbeitszeiten sind.

Nicht einmal selbständig Beschäftigte sollen nach dem Willen dieser miesen Staatsgläubigen über ihre eigenen Arbeitszeiten bestimmen dürfen, indem sie selber festlegen wann sie ihre Geschäfte auf- und zumachen.

Die Linken sind narzisstisch. Sie wollen ihre Lebensbild den anderen aufdrücken. Also auch die richtigen Arbeitszeiten. Ausnahmen gelten nur, wenn sie mal krank werden zur Unzeit!, oder mal dringend zur Unzeit! tanken müssen etc.

Bitte um 22.00 Uhr ins Bett und um 6.00 aufstehen. Gähn. Bitte um 8.00 an den Schreibtisch und punkt 16.00, Bleistift fallen lassen.

Den Linken fehlt auch jegwede Kreativität, Verantwortungsgefühl. Plus von Finanzierung haben sie keinerlei Ahnung. Darum müssen sie auch Staatsdiener werden oder in die Politik gehen...

Sui

Sui

Manfred_g
15.06.2006, 21:25
...Die verlängerten Öffnungzeiten dienen nur dazu um noch länger geöffnet zu haben...


Deine Logik ist manchmal sowas von unwiderstehlich... :D ;)

dtm05
16.06.2006, 06:08
Der allergrößte Unfug ist doch, daß der größte Teil der offenen Zeit eines Geschäftes genau in der Zeit stattfindet, in der der größte Teil der Kunden arbeiten ist. Insofern erscheint mir die Liberalisierung der Ladenschlußknebelung nur logisch zu sein.

Einsatzleiter
16.06.2006, 09:00
Der allergrößte Unfug ist doch, daß der größte Teil der offenen Zeit eines Geschäftes genau in der Zeit stattfindet, in der der größte Teil der Kunden arbeiten ist. Insofern erscheint mir die Liberalisierung der Ladenschlußknebelung nur logisch zu sein.

liberal ist es, wenn die Beschäftigten mehr Freiheit haben!

Was Du willst, nenne ich nicht liberal, sondern terroristisch!! X( X( X(



Freiheit für die Arbeiter!! Vernichtet den Kapitalismus!!!!! :cool: :cool: :cool:

dtm05
16.06.2006, 10:19
liberal ist es, wenn die Beschäftigten mehr Freiheit haben!

Was Du willst, nenne ich nicht liberal, sondern terroristisch!! X( X( X(



Freiheit für die Arbeiter!! Vernichtet den Kapitalismus!!!!! :cool: :cool: :cool:
Du bist ja wirklich köstlich!

Für Frieden und Sozialismus!
Seid bereit!
Gruß
dtm

twoxego
16.06.2006, 11:01
der einsatzleiter sollte all unsere arbeit erledigen während wir hier über ihn tratschen.
das wäre mal eine glaubwürdige sache.

tommy3333
16.06.2006, 15:55
der einsatzleiter sollte all unsere arbeit erledigen während wir hier über ihn tratschen.
das wäre mal eine glaubwürdige sache.
... so nach dem Motto "Deine Hand für mein Produkt" ... (oder so) :lol:

Manfred_g
16.06.2006, 16:39
Längere Ladenöffnungszeiten bringen der Wirtschaft nichts. Kaum einer geht nachts um drei eine Flasche Milch kaufen. Also was passiert? Höhere Kosten für das Unternehmen....

Na und? Das ist doch eines der stärksten Argumente für die Abschaffung des Ladungschlußgesetzes, da ganz offensichtlich wird, daß der Staat mit seiner großkotzigen Besserwisserei überflüssig ist wie ein Kropf, um festzustellen, wann welcher Laden wo, wielange geöffnet haben darf.
Ich befinde mich hier auch in einer relativ kleinen Gemeinde, wo die Läden freiwillig (!) um 18.00 dicht machen und die Verbraucher haben im Sinne einer funktionierenden Marktwirtschaft dafür auch Verständnis. Nur, warum zum Kuckuck, brauchen manche dafür den Staat?

Sui
16.06.2006, 23:49
Lächerlich. Heute war der Walmart um 23.00 recht voll. Drei Kassen waren auf und eine lange Schlagen. Dann kann man sich das Einkaufen am Samstag halt sparen.

Interessant, ein jüngeres Publikum, aber auch viele Leute, die etwas entspannter mal einkaufen konnten. Und das Personal war gut drauf und hat gute Laune.

Wer hat denn heute noch einen Job, der von 8.00 bis 16.00 geht???

Aber die Linken wollen ja alles regulieren und alle bevormunden und möglichst jedem seinen erarbeiten Arbeitslohn gänzlich abnehmen.

Sui

SAMURAI
23.06.2006, 19:27
Lächerlich. Heute war der Walmart um 23.00 recht voll. Drei Kassen waren auf und eine lange Schlagen. Dann kann man sich das Einkaufen am Samstag halt sparen.

Interessant, ein jüngeres Publikum, aber auch viele Leute, die etwas entspannter mal einkaufen konnten. Und das Personal war gut drauf und hat gute Laune.

Wer hat denn heute noch einen Job, der von 8.00 bis 16.00 geht???

Aber die Linken wollen ja alles regulieren und alle bevormunden und möglichst jedem seinen erarbeiten Arbeitslohn gänzlich abnehmen.

Sui

War das Thema nicht, dass längere Öffnungszeiten den Läden mehr Umsatz bringen. Das wurde vom Einzelhandel bislang nicht bestätigt.

Der Bierkonsum steigt - die Fahrtüchtigkeit sinkt !

Das war nix.

moxx
23.06.2006, 19:28
Ich halte es prinzipiell für ein Unding, dass mir jemand vorschreibt, wann ich wo mein Geld ausgeben kann und wann nicht. Es ist schließlich mein Geld und wenn ich Nachts um zwei das Bedürfniss verspüre mir ein Snickers zu kaufen, dann soll mir keiner kommen und sagen : "Du darfst nicht!", wenn es mir jemand verkaufen will, ist das doch alles in Ordnung.

Sui
03.07.2006, 16:51
War das Thema nicht, dass längere Öffnungszeiten den Läden mehr Umsatz bringen. Das wurde vom Einzelhandel bislang nicht bestätigt.

Der Bierkonsum steigt - die Fahrtüchtigkeit sinkt !

Das war nix.

Walmart wird mehr Umsatz gemacht haben. Der war jeden Tag bis 24.00 Uhr voll. Und die Leute kamen von überall her, weil Sie eben wussten, dass der Walmart so lange offen hatte.

Und womit wird hier unterstellt, die Leute hätten dort nur Bier gekauft? Blödsinn.

Kaufhof war auch voll. Endlich mal in Ruhe einkaufen gehen.

Sui

Jodlerkönig
03.07.2006, 17:06
War das Thema nicht, dass längere Öffnungszeiten den Läden mehr Umsatz bringen. Das wurde vom Einzelhandel bislang nicht bestätigt.

Der Bierkonsum steigt - die Fahrtüchtigkeit sinkt !

Das war nix.warum bin ich für länger öffnungszeiten....zum einen deswegen, weil ich jedem menschen das zeitunabhängigere einkaufen ermöglichen will und zum anderen sollte es jedem unternehmen frei stehen, wann es öffnet. das ladschlG ist ein mist den es wie so vieles andere, nur bei uns gibt.

und du als rentner samenbrei, mitsamt deinesgleichen stinkst mir sowieso, weil genau um 10 uhr wenn ich brotzeit hole beim metzger, immer ein haufen rentner rumstehen und 18 gramm salami bestellen aber nicht von der salami sonder lieber die oder doch die oder vielleicht doch die andere oder vielleicht doch besser nen bierschinken....etc...

anstatt rumzuquatschen und ständig diese selbstfesselungen wie ladenschluss zu beerdigen, geh lieber am abend einkaufen, damit wir die die noch arbeiten, endlich auch mal was von unserer pause haben :] anstatt euch alten säcken immer zuzuschauen, ob die salami die ihr bestellt habt, auch für euch wirklich gemacht ist.....X( ;):2faces:

Sui
03.07.2006, 23:22
Ich war heute noch bis 22.00 im Walmart. Es war wie immer voll (Walmart hat während der WM jeden Tag bis 24.00 offen).

Ich habe extra für Samurai mich ein wenig mit den Verkäufern unterhalten.

Die strahlten und sagten sie hätten ein Superumsatzplus gemacht und demnächst sollte der Walmart immer so lange offen haben, und auch Sonntags geöffnet.

Also, Informationen direkt vom Walmart, 7 Tage vor WM Ende, Superumsatzplus.

Sui

luftpost
03.07.2006, 23:33
Wir freuen uns ab 2007 Mo-Sa 24h in NRW einkaufen gehen zu können.
So lange ich nicht hinter der Kasse stehen muss.
Warum nicht.
Mal sehen welche Besitzer der kleineren Läden im halb 3 mit Wolldecke und Kaffeetasse noch hinter ihrer Kasse sitzen.
Als Konsument hat es für mich aber durchaus Vorteile.

Sui
04.07.2006, 00:21
Wir freuen uns ab 2007 Mo-Sa 24h in NRW einkaufen gehen zu können.
So lange ich nicht hinter der Kasse stehen muss.
Warum nicht.
Mal sehen welche Besitzer der kleineren Läden im halb 3 mit Wolldecke und Kaffeetasse noch hinter ihrer Kasse sitzen.
Als Konsument hat es für mich aber durchaus Vorteile.

Ah, jemand von der Tankstellenlobby ist aufgewacht...;)

Manfred_g
04.07.2006, 00:35
Das perverse und eigentlich schon wieder ziemlich typisch deutsche ist doch, daß man überhaupt auf die idee kommt, diejenigen, die für die Abschaffung eines Gesetzes sind hätten sich zu rechtfertigen.
Es hat umgekehrt zu sein! Wer ein Gesetz einführen bzw. beibehalten will, der hat zu beweisen, daß die damit einhergehenden Freiheitseinschränkungen gerechtfertigt sind. Kann er das nicht in überzeugender Weise, hat das Gesetz auf den Müll gekippt zu werden. Können sich einige nicht von ihrem Gesetz trennen, kippt man sie am besten gleich mit weg.

Don
04.07.2006, 08:27
Das perverse und eigentlich schon wieder ziemlich typisch deutsche ist doch, daß man überhaupt auf die idee kommt, diejenigen, die für die Abschaffung eines Gesetzes sind hätten sich zu rechtfertigen.
Es hat umgekehrt zu sein! Wer ein Gesetz einführen bzw. beibehalten will, der hat zu beweisen, daß die damit einhergehenden Freiheitseinschränkungen gerechtfertigt sind. Kann er das nicht in überzeugender Weise, hat das Gesetz auf den Müll gekippt zu werden. Können sich einige nicht von ihrem Gesetz trennen, kippt man sie am besten gleich mit weg.


Dieser Abschnitt gehört in die Präambel des Grundgesetzes. :klatsch:

Kalmit
08.07.2006, 08:37
Inzwischen ist klar, die Verlängerung der Öffnungszeiten während der WM hat in vielen Städten nicht zu Umsatzsteigerungen trotz Touristen usw. geführt, viele Geschäfte machten sogar ein Minus, weil der bestenfalls leicht gestiegene Umsatz nicht reichte, um die erhöhren Kosten zu kompensieren...

http://focus.msn.de/finanzen/news/ladenschluss_nid_31463.html


"Eindeutiges Verlustgeschäft"
Einzelhändler vieler Branchen klagen über schlechte Umsätze in den Abendstunden. "Für den klassischen Textileinzelhandel bringt die längere Öffnungszeit nichts; das ist ein eindeutiges Verlustgeschäft", sagt der Geschäftsführer des Bundesverbands des Deutschen Textileinzelhandels Jürgen Dax. Auch Buchgeschäfte machen Verluste. Thalia hat die Öffnungszeiten in zahlreichen Städten eingeschränkt. Selbst die Lebensmittelhändler, die während der WM mit Bier, Würstchen und Knabbereien sehr gut verdienen, sind enttäuscht. "Dort, wo es aufs Land geht oder in weiter Entfernung von Stadien und Fanmeilen, ist die längere Öffnungszeit ein Verlustgeschäft", sagt Gerd Härig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes des Deutschen Lebensmitteleinzelhandels. "Etliche Händler kehren zu den alten Öffnungszeiten zurück."

http://www2.onwirtschaft.t-online.de/dyn/c/83/99/19/8399190.html

Die kleinen können es sich nicht leisten, gehen pleite - und am Ende hat der neoliberale weniger statt mehr Wettbewerb...

Trotz alledem: In Deutschland will man die totale Freigabe der Ladenöffnugnszeiten durchsetzen... :rolleyes: Hauptsache Liberalisierung, weniger Staat - frei nach den neoliberalen Dogmen! Wer kein Geld zum ausgeben hat, wird dies nicht dann eher tun, wenn die Läden länger aufhaben...

Ka0sGiRL
08.07.2006, 09:13
Die Leute haben um 21:00 Uhr abends auch nicht mehr Geld zur Verfügung als um 09:00 morgens, was soll das also bringen ?
Und die paar Euros der Leute, die mal schnell Nachschub an Bier und Würstchen besorgen, gleichen wahrscheinlich nicht mal die Personalkosten aus.
Völliger Dummfug, das Ganze.


Finde ich nicht. Ich arbeite im Schichtdienst. Gestern hatte ich um 22:30 Uhr Feierabend und bin dann noch zum Walmart (bis 24 Uhr) gegangen um meine Samstagseinkäufe zu erledigen. Völlig stressfrei und entspannt. Die einzige Kundin war ich auch nicht.

Frei-denker
08.07.2006, 09:58
Die Sache ist doch die: Man fordert von den Angestellten des Einzelhandels immer neue Zusatzleistungen, ist aber nicht bereit diese Leistungen dann auch zu bezahlen.

Wieviel Spätzulage bekommt denn die Kassiererin für Arbeit nach 20.00 Uhr?
Wahrscheinlich nischt! Und darin liegt die Sauerei. Man zerstört den Angestellten ihre Freizeit, ihr Privatleben ohne ihnen dafür einen angemessenen finanziellen Anreiz zu schaffen.

Wenn der Bürger meint, abends um 22.00 Uhr noch Taschentücher kaufen zu müssen, weil er den Rest des Tages den Ar*** nicht hoch bekommt, dann soll er diesen Service auch saftig bezahlen!

Vorschlag: In der Zeit zwischen 18.30 und 20.00 bekommt die Kassiererin 50% steuerfreien Zuschlag zum Lohn. Nach 20.00 gibts 100% Zuschlag! Dieser Zuschlag wird über den Preis wieder reingeholt.

Spät- und Nachtarbeit ohne Zuschlag, wie es die Unternehmer am liebsten einführen möchten ist ganz einfach nur Beschiß und Ausbeuterei!

Scarlett
08.07.2006, 12:18
Das perverse und eigentlich schon wieder ziemlich typisch deutsche ist doch, daß man überhaupt auf die idee kommt, diejenigen, die für die Abschaffung eines Gesetzes sind hätten sich zu rechtfertigen.
Es hat umgekehrt zu sein! Wer ein Gesetz einführen bzw. beibehalten will, der hat zu beweisen, daß die damit einhergehenden Freiheitseinschränkungen gerechtfertigt sind. Kann er das nicht in überzeugender Weise, hat das Gesetz auf den Müll gekippt zu werden. Können sich einige nicht von ihrem Gesetz trennen, kippt man sie am besten gleich mit weg.

Sehr gut!!!!!!!!!!!!!!

:top: :top: :top:

Und was den Ladenschluß angeht, so hat mir noch niemand eine vernünftige Begründung dafür geben können, warum im Handel die unternehmerische Freiheit, die Verkaufszeiten je nach Meinung des Unternehmers selbst zu bestimmen, vom Staat eingeschränkt werden müßte.

Es geht nicht darum, ob der oder jener es für notwendig oder nicht notwendig hält, sondern einzig und allein um Freiheit des Unternehmers, den Umfang des Service, den er seinen Kunden bieten will, selbst zu festzulegen.

klartext
08.07.2006, 12:29
liberal ist es, wenn die Beschäftigten mehr Freiheit haben!

Was Du willst, nenne ich nicht liberal, sondern terroristisch!! X( X( X(



Freiheit für die Arbeiter!! Vernichtet den Kapitalismus!!!!! :cool: :cool: :cool:
Deine altstalinistischen Parolen werden dir nichts nützen. Die Länderreform ist beschlossene Sache. Damit wird Ladenöffnungszeit zur Ländersache. Die meisten MP haben bereits Gesetze in der Schublade, um die Ladenschlusszeiten aufzuheben. Ausser Sonntag, der durch Grundgesetz geschützt ist, wird in Kürze jeder seinen Laden öffnen könne, solange und wann er will.
Dein Modell, die Menschen zu ihrem Glück zwingen zu wollen, ist von gestern, also einfach abhaken.

Frei-denker
08.07.2006, 13:01
Und was den Ladenschluß angeht, so hat mir noch niemand eine vernünftige Begründung dafür geben können, warum im Handel die unternehmerische Freiheit, die Verkaufszeiten je nach Meinung des Unternehmers selbst zu bestimmen, vom Staat eingeschränkt werden müßte.

Es geht nicht darum, ob der oder jener es für notwendig oder nicht notwendig hält, sondern einzig und allein um Freiheit des Unternehmers, den Umfang des Service, den er seinen Kunden bieten will, selbst zu festzulegen.
Diese Sicht ist zusehr auf die Interessen des Unternehmers fixiert. Die Ladenöffnungszeiten sind keine Privataktivität des Unternehmers, da in unserem Land etliche Tausend Angestellte davon tangiert sind.

Und die Ladenöffnungszeiten-Begrenzung ist deshalb legitimiert, da die Kassiererinnen vielfach noch Kinder zuhause haben, die ihre Mutter bei einer Abschaffung der gesetzlichen Ladenöffnungszeiten dann abends nicht mehr sehen, das Privat- und Familienleben von vielen Angestellten negativ in Mitleidenschaft gezogen wird und die Unternehmen die Angestellten um einen angemessenen Spät- und Nachtzuschlag prellen wollen.

Es ist also weder recht noch bilig, daß die Angestellten ohne Gegenleistung eine negative Veränderung ihrer Arbeits- und Lebensbedingungen erfahren, um die Bequemlichkeit der Kunden und die Bereicherungssucht der Unternehmer zu befriedigen!

Sui
08.07.2006, 13:06
Die Sache ist doch die: Man fordert von den Angestellten des Einzelhandels immer neue Zusatzleistungen, ist aber nicht bereit diese Leistungen dann auch zu bezahlen.

Wieviel Spätzulage bekommt denn die Kassiererin für Arbeit nach 20.00 Uhr?
Wahrscheinlich nischt! Und darin liegt die Sauerei. Man zerstört den Angestellten ihre Freizeit, ihr Privatleben ohne ihnen dafür einen angemessenen finanziellen Anreiz zu schaffen.

Wenn der Bürger meint, abends um 22.00 Uhr noch Taschentücher kaufen zu müssen, weil er den Rest des Tages den Ar*** nicht hoch bekommt, dann soll er diesen Service auch saftig bezahlen!

Vorschlag: In der Zeit zwischen 18.30 und 20.00 bekommt die Kassiererin 50% steuerfreien Zuschlag zum Lohn. Nach 20.00 gibts 100% Zuschlag! Dieser Zuschlag wird über den Preis wieder reingeholt.

Spät- und Nachtarbeit ohne Zuschlag, wie es die Unternehmer am liebsten einführen möchten ist ganz einfach nur Beschiß und Ausbeuterei!

Diese Spät- und Nachtschicht extra Zulagen kann man endlich abschaffen. Ich muss auch immer spät arbeiten, ich habe einen Sohn und da geht es gar nicht anders als dann zu arbeiten, wenn der nachm im Kindergarten ist oder abends im Bett. Und so manche Spätschicht ist unumgänglich.

Und fast allen anderen Müttern geht es genauso, aber auch einigen Vätern.

Schraub mal deine Anspruchsdenken ein wenig zurück. Wegen solcher überzogener Anspruchsdenke, ist unsere Land jetzt da wo es ist.

Und den Rest des Tages arbeiten, viele Angestellte. Und die sollen in der kleinen Mittagspause einkaufen oder in der Stunde nach Feierabend, die übrig bleibt ???

Du bist total narzistisch.

Leider haben die Geschäfte in Moskau 24 Stunden auf und auf Kuba, ebenso in China. Vielleicht kannst du aber nach Sibieren gehen mit deinen Vorstellungen. Nee, selbst da würdest du den Russen auf die Nerven fallen.

Sui

Frei-denker
08.07.2006, 13:10
@Sui

Mal nicht persönlich werden!

Die Spät- und Nachtarbeit stellt eine Zusatzleistung und zusätzliche Belastung für die Angestellten dar. Und wer Leistung abruft, darf sich nicht vor der Bezahlung derselben drücken. Oder gehst Du auch in die Kneipe und willst den Schnaps zum Bier unsonst? Was die Bevölkerung und die Unternehmer wollen ist etwas umsonst. Und das ist abzulehnen!

Sui
08.07.2006, 13:13
Und die Ladenöffnungszeiten-Begrenzung ist deshalb legitimiert, da die Kassiererinnen vielfach noch Kinder zuhause haben, die ihre Mutter bei einer Abschaffung der gesetzlichen Ladenöffnungszeiten dann abends nicht mehr sehen, das Privat- und Familienleben von vielen Angestellten negativ in Mitleidenschaft gezogen wird und die Unternehmen die Angestellten um einen angemessenen Spät- und Nachtzuschlag prellen wollen.

Es ist also weder recht noch bilig, daß die Angestellten ohne Gegenleistung eine negative Veränderung ihrer Arbeits- und Lebensbedingungen erfahren, um die Bequemlichkeit der Kunden und die Bereicherungssucht der Unternehmer zu befriedigen!

Die Kinder schlafen abends. Vater kann aufpassen. Nur die Mama ist für die Kinder da? Wo lebst du? In den fünfzigern? Eine Oma/Nachbarin/Babysitter etc. für abends findet sich ohnehin wesentlich leichter als für tagsüber.

Ausserdem sind Kinder froh, wenn sie auch andere Kontaktpersonen als die Mutter haben. Das sind keine Argumente, die du bringst, blah blah blah.

Ich keine übrigens einige Familien, da arbeitet der Vater im Schichtdienst und die Mutter zu anderer Zeit und die wechseln sich ab. Und die sind froh darüber.

Man merkt, dass du von der Praxis Null Ahnung hast, oder du bist arbeitsscheu.

Sui

Frei-denker
08.07.2006, 13:15
Sui, wenn du nicht sachlich bleiben kannst, brechen wir die Diskussion besser ab!

Sui
08.07.2006, 13:18
@Sui

Mal nicht persönlich werden!

Die Spät- und Nachtarbeit stellt eine Zusatzleistung und zusätzliche Belastung für die Angestellten dar. Und wer Leistung abruft, darf sich nicht vor der Bezahlung derselben drücken. Oder gehst Du auch in die Kneipe und willst den Schnaps zum Bier unsonst? Was die Bevölkerung und die Unternehmer wollen ist etwas umsonst. Und das ist abzulehnen!

Aha. Umsonst ist das. Bekommen die kein Geld für ihre Arbeit? Arbeiten die abends umsonst??? Das ist mir in der Tat neu.

----------------------------------------------------------
Wieso ist dies eine Zusatzleistung???
----------------------------------------------------------

Übrigens habe ich immer "umsonst" Obdachlosen geholfen. Wenn am deine Parolen so liest, wundert es mich nicht, dass es so wenig Wohltätigkeit in Deutschland gibt.

Sui

Sui
08.07.2006, 13:20
Sui, wenn du nicht sachlich bleiben kannst, brechen wir die Diskussion besser ab!

Tja, du hast eben keine Argumente, ist einfach nur das übliche Blah Blah Blah.
Und dann gehen die Linken schnell, wenn Ihnen die Argumente ausbleiben.

Bringe doch mal ein einzige Argument in dieser Sache FÜR einen Ladenschluss.
Alles was du behauptet, ist hier schon mehrfach widerlegt worden.

Sui

Misteredd
08.07.2006, 14:25
Diese Sicht ist zusehr auf die Interessen des Unternehmers fixiert. Die Ladenöffnungszeiten sind keine Privataktivität des Unternehmers, da in unserem Land etliche Tausend Angestellte davon tangiert sind.

Und die Ladenöffnungszeiten-Begrenzung ist deshalb legitimiert, da die Kassiererinnen vielfach noch Kinder zuhause haben, die ihre Mutter bei einer Abschaffung der gesetzlichen Ladenöffnungszeiten dann abends nicht mehr sehen, das Privat- und Familienleben von vielen Angestellten negativ in Mitleidenschaft gezogen wird und die Unternehmen die Angestellten um einen angemessenen Spät- und Nachtzuschlag prellen wollen.

Es ist also weder recht noch bilig, daß die Angestellten ohne Gegenleistung eine negative Veränderung ihrer Arbeits- und Lebensbedingungen erfahren, um die Bequemlichkeit der Kunden und die Bereicherungssucht der Unternehmer zu befriedigen!

Ich weiss nicht. Die meisten kleinen Kinder sind abends sowieso früh im Bett und werden sich eher drüber freuen, wenn Mutti dann auch mal nachmittags zu Hause ist.

Ohne Gegenleistung? Welche Vorstellungen hast Du denn? Natürlich bekommt man für seine Leistung in diesem Land noch Geld - obwohl man bereits gut die Hälfte davon abführen muss.

Hör doch auf in Extremen zu denken, das ist nie zielführend und schafft, löst aber keine Probleme!

Frei-denker
08.07.2006, 15:21
Ich weiss nicht. Die meisten kleinen Kinder sind abends sowieso früh im Bett und werden sich eher drüber freuen, wenn Mutti dann auch mal nachmittags zu Hause ist.

Ohne Gegenleistung? Welche Vorstellungen hast Du denn? Natürlich bekommt man für seine Leistung in diesem Land noch Geld - obwohl man bereits gut die Hälfte davon abführen muss.

Hör doch auf in Extremen zu denken, das ist nie zielführend und schafft, löst aber keine Probleme!
Das Spät- bzw. Nachtarbeit das Leben der Menschen stärker belastet als normale Arbeit tagsüber wird Dir jeder Arzt und jede Berufsgenossenschaft bestätigen.

Wir haben also eine überdurchsnittliche Belastung. Logisch, daß für diese Zusatzbelastung zusätzliches Geld auf den Tisch muß, alles andere ist Lohnbetrug.

Scarlett
08.07.2006, 15:22
Diese Sicht ist zusehr auf die Interessen des Unternehmers fixiert. Die Ladenöffnungszeiten sind keine Privataktivität des Unternehmers, da in unserem Land etliche Tausend Angestellte davon tangiert sind.



Doch, die Öffnungszeiten von Handelsunternhemen müssen vom Unternehmer ohne gesetzgeberischen Eingriff festgelegt werden können.
Du hast recht, dass viele AN betroffen sind, aber das rechtfertigt keinen gesetzgeberischen Eingriff.

Das zu regeln ist in unserer Rechtsordnung Sache des Tarifrechts. Genau dafür ist im GG die Koalitionsfreiheit der AG und AN festgeschrieben. Die Tarifvertragsparteien legen vertraglich Arbeitszeit und Arbeitsentgelte für die AN fest. Das geht den Staat nichts an.
Und der AG wird natürlich in seinen Dispositionen seine Verpflichtungen aus den Tarifverträgen berücksichtigen müssen.

Und der Gesetzgeber kann Tarifverträge für allgemein verbindlich erklären, damit auch nicht organisierte AG und AN dadurch gebunden sind.

Misteredd
08.07.2006, 15:30
Das Spät- bzw. Nachtarbeit das Leben der Menschen stärker belastet als normale Arbeit tagsüber wird Dir jeder Arzt und jede Berufsgenossenschaft bestätigen.

Wir haben also eine überdurchsnittliche Belastung. Logisch, daß für diese Zusatzbelastung zusätzliches Geld auf den Tisch muß, alles andere ist Lohnbetrug.

Nichts anderes habe ich oben bereits geschrieben. Magst Du hier lieber diskutieren oder möchtest Du einen Streit vom Zaun brechen?

Gutes Geld für gute Arbeit muss sein. Spät- und Nachtarbeit sollte besser bezahlt werden, als normal-zeitige Arbeit.

Der Staat soll sich aber hier raus halten und das den Tarifparteien überlassen.

Ich habe Länder mit 24 h Öffnungszeiten erlebt und empfand das einkaufen dort immer als sehr viel entspannter, denn die Hatz zum Ladenschluss mit der Drängelei an der Kasse fällt ja weg. Gesundheitlich ist der Wegfall dieses Stressfaktors sicher für Verkäufer als auch für Käufer sehr positiv.

Frei-denker
08.07.2006, 15:31
Doch, die Öffnungszeiten von Handelsunternhemen müssen vom Unternehmer ohne gesetzgeberischen Eingriff festgelegt werden können.
Du hast recht, dass viele AN betroffen sind, aber das rechtfertigt keinen gesetzgeberischen Eingriff..Das ist kein Argument, sondern ein formulierter Wunsch.



Das zu regeln ist in unserer Rechtsordnung Sache des Tarifrechts. Genau dafür ist im GG die Koalitionsfreiheit der AG und AN festgeschrieben. Die Tarifvertragsparteien legen vertraglich Arbeitszeit und Arbeitsentgelte für die AN fest. Das geht den Staat nichts an.
Und der AG wird natürlich in seinen Dispositionen seine Verpflichtungen aus den Tarifverträgen berücksichtigen müssen.
Und der Gesetzgeber kann Tarifverträge für allgemein verbindlich erklären, damit auch nicht organisierte AG und AN dadurch gebunden sind.

Naja, wenn der Gesetzgeber die Tarifverträge für allgemein verbindlich erklärt, dann hast Du ja praktisch den gleichen Effekt wie jetzt, nämlich ein staatlich verordneter Schutz der Arbeitnehmer. Dann kann man ja gleich das Ladenschlußgesetz beibehalten.

Abgesehen davon könnte man natürlich auch die Ladenöffnungszeiten die Tarifpartner aushandeln lassen. Setzt natürlich voraus, daß die Gewerkschaften stark genug sind. Doch angesichts der Tatsache, daß die Ladenöffnungszeiten bereits auf 20 Uhr ohne Spät-Zuschlag erweitert wurden habe ich da so meine Zweifel. Wahrscheinlich läuft es dann nur darauf hinaus, daß die Arbeitnehmer um den Zuschlag für die Mehrbelastung geprellt werden. Von daher scheint mir da die Hilfe des Staates zur Begrenzung kapitalistischer Auswüchse angebracht.

Frei-denker
08.07.2006, 15:39
Gutes Geld für gute Arbeit muss sein. Spät- und Nachtarbeit sollte besser bezahlt werden, als normal-zeitige Arbeit. .Wenn denn wirklich gutes Geld bzw. ein angemessener Zuschlag, sagen wir 50% gezahlt wird, habe ich auch nichts gegen die Abschaffung der Ladenöffnungszeiten. Doch wie sieht die Praxis aus? Haben die Angestellten, die jetzt bereits bis 20 Uhr arbeiten einen Zuschlag erhalten? Nein! Statt dessen haben die Unternehmer ihre stärkere Verhandlungsposition dazu mißbraucht, die Angestellten um den Zuschlag zu bescheißen. Und weil des offensichtlich nicht klappt, daß die Tarifparteien vernünftige Arbeitsbedingungen aushandeln, behält man besser die Ladenöffnungszeiten bei!



Der Staat soll sich aber hier raus halten und das den Tarifparteien überlassen.

Ich habe Länder mit 24 h Öffnungszeiten erlebt und empfand das einkaufen dort immer als sehr viel entspannter, denn die Hatz zum Ladenschluss mit der Drängelei an der Kasse fällt ja weg. Gesundheitlich ist der Wegfall dieses Stressfaktors sicher für Verkäufer als auch für Käufer sehr positiv.
Also gesundheitlich ist die Nachtarbeit zweifelsfrei für den Verkäufer nachteilig! Darüber gibt es genug medizinische Studien. Frag doch auch mal, ob die Verkäufer in diesen Ländern einen angemessenen Zuschlag erhalten, oder da poor-working abläuft! Zumindestens von den USA hört man da ja haarsträubende Berichte!

Scarlett
08.07.2006, 16:08
Das ist kein Argument, sondern ein formulierter Wunsch.

Also muss ich mich wohl nochmal wiederholen:


Und was den Ladenschluß angeht, so hat mir noch niemand eine vernünftige Begründung dafür geben können, warum im Handel die unternehmerische Freiheit, die Verkaufszeiten je nach Meinung des Unternehmers selbst zu bestimmen, vom Staat eingeschränkt werden müßte.

Es geht nicht darum, ob der oder jener es für notwendig oder nicht notwendig hält, sondern einzig und allein um Freiheit des Unternehmers, den Umfang des Service, den er seinen Kunden bieten will, selbst zu festzulegen.






Naja, wenn der Gesetzgeber die Tarifverträge für allgemein verbindlich erklärt, dann hast Du ja praktisch den gleichen Effekt wie jetzt, nämlich ein staatlich verordneter Schutz der Arbeitnehmer. Dann kann man ja gleich das Ladenschlußgesetz beibehalten.

Nein! Der von den Tarifparteien ausgehandelte Vertrag wird lediglich auf andere Arbeitsverhältnisse der gleichen Branche auch angewendet. Das ist etwas völlig anderes als ein einseitig vom Gesetzgeber vorgenommener, nicht gerechtfertigter Eingriff in die unternehmerische Freiheit, wie das Ladenschlussgesetz.


Abgesehen davon könnte man natürlich auch die Ladenöffnungszeiten die Tarifpartner aushandeln lassen. Setzt natürlich voraus, daß die Gewerkschaften stark genug sind. Doch angesichts der Tatsache, daß die Ladenöffnungszeiten bereits auf 20 Uhr ohne Spät-Zuschlag erweitert wurden habe ich da so meine Zweifel. Wahrscheinlich läuft es dann nur darauf hinaus, daß die Arbeitnehmer um den Zuschlag für die Mehrbelastung geprellt werden. Von daher scheint mir da die Hilfe des Staates zur Begrenzung kapitalistischer Auswüchse angebracht.

Ich denke, kein AG-Verband wird einen Vertrag akzeptieren, der vorschreibt, wie lange ein Unternehmer sein Unternehmen betreiben darf.
Was geregelt werden kann, das schrieb ich schon, sind die Arbeitszeiten und die Arbeitsentgelte.
Was ist Spätzuschlag? Nur weil jemand in seiner normalen Arbeitszeit eine etwas andere Einteilung hat (später anfangen, später aufhören) willst du mehr Geld für ihn? Ist es das? Nachtzuschläge werden regelmäßig gezahlt, das ist wohl in der ganzen Wirtschaft so.
Und denkst du wirklich es ist ein kapitalistischer Auswuchs, wenn ein Unternehmen seinen Kunden einen guten Service bieten will? Was hat du eigentlich für Vorstellungen von den Aufgaben eines Unternehmens in unserer Volkswirtschaft?

Frei-denker
08.07.2006, 16:37
Also muss ich mich wohl nochmal wiederholen:
Was ist Spätzuschlag? Nur weil jemand in seiner normalen Arbeitszeit eine etwas andere Einteilung hat (später anfangen, später aufhören) willst du mehr Geld für ihn? ?Siehst Du? Da geht es schon los! Du versuchst eine Zusatzbelastung des Arbeitnehmers als Normalität hinzustellen und das als Alibi zu nutzen, um die Arbeitnehmer um ihren Leistungszuschlag zu prellen. Genau das gleiche Spiel spielen die Arbeitgeber im Einzelhandel nämlich auch. In meinen Augen ist das ganz simpler Lohnbeschiß!



Nachtzuschläge werden regelmäßig gezahlt, das ist wohl in der ganzen Wirtschaft so.?Das ist ein grober Irrtum! Das war vor 20 Jahren mal so. Doch mittlerweile versuchen die Unternehmer das Überangebot an Arbeitskräften für immer neue Übervorteilungen der Arbeiter auszunutzen.
Viele Arbeiter arbeiten mittlerweile über Zeitpersonalfirmen für 7 € brutto pro Stunde ohne Nachtzulage in Fabriken in Nachtschicht!

Und in diesem Kontext sehe ich deshalb auch die Forderung nach längeren Ladenöffnungszeiten. Die Unternehmer wollen mehr Leistung fürs gleiche Geld. In der Gastronomie nennt man sowas Zechprellerei. Ich nenne es Lohnbetrug.



Und denkst du wirklich es ist ein kapitalistischer Auswuchs, wenn ein Unternehmen seinen Kunden einen guten Service bieten will? Was hat du eigentlich für Vorstellungen von den Aufgaben eines Unternehmens in unserer Volkswirtschaft?
Um den Service geht es natürlich nicht. Es geht darum, ob die geforderte Zusatzbelastung für den Arbeitnehmer angemessen honoriert wird. Wird er, wie es aktuell in unserem Land üblich ist, um seine Leistungsprämie geprellt, nenne ich das kapitalistischer Auswuchs oder Ausbeuterei!

Scarlett
08.07.2006, 17:20
Du versuchst eine Zusatzbelastung des Arbeitnehmers als Normalität hinzustellen und das als Alibi zu nutzen, um die Arbeitnehmer um ihren Leistungszuschlag zu prellen.

Ob jemand von 6.00 bis 14.00 arbeitet oder von 8.00 bis 16.00 oder von 10.00 bis 18.00 oder von 12.00 bis 20.00, was ist denn da die Zusatzbelastung?


Das ist ein grober Irrtum! Das war vor 20 Jahren mal so. Doch mittlerweile versuchen die Unternehmer das Überangebot an Arbeitskräften für immer neue Übervorteilungen der Arbeiter auszunutzen.
Viele Arbeiter arbeiten mittlerweile über Zeitpersonalfirmen für 7 € brutto pro Stunde ohne Nachtzulage in Fabriken in Nachtschicht!

Selbstverständlichkeit gibt arbeitsrechtlich nicht einen Anspruch auf Nachtzuschlag, wir haben in diesem Land ja schließlich Vertragsfreiheit. Ein Nachtzuschlag bedarf einer Vereinbarung im Tarifvertag, in einer Betriebsvereinbarung oder im Einzelvertrag. Dabei ist Nachtarbeit von 22.00 bis 6.00. Es war für Drei-schicht-Betrieb schon immer so, dass es Nachtzulage nur für die Nachtschichtwoche gab. Also was soll ein Zuschlag für Arbeiten bis 20.00?

Ich kenne keine Tarifverträge in denen es nicht Regelungen über Nachtzuschläge gibt. Mag sein, dass es in speziellen Fällen möglich ist, wenn eine Arbeit immer nachts ausgeführt werden muss, wie zB Zeitungen drucken, dann ist es eben in den Grundbezügen enthalten.

EURO 7 brutto pro Stunde für Nachtarbeit, auch leichter Art, halte ich allerdings für sehr kümmerlich.


Und in diesem Kontext sehe ich deshalb auch die Forderung nach längeren Ladenöffnungszeiten. Die Unternehmer wollen mehr Leistung fürs gleiche Geld.

Wo ist denn hier die Mehrleistung. Es geht doch nur um verschobene Arbeitszeiten.

tommy3333
08.07.2006, 17:51
Ob jemand von 6.00 bis 14.00 arbeitet oder von 8.00 bis 16.00 oder von 10.00 bis 18.00 oder von 12.00 bis 20.00, was ist denn da die Zusatzbelastung?
Eben. In anderen Branchen und Unternehmen gibt es bereits derartige Festlegungen. Auch in solchen, die nicht in Schichten arbeiten. Dort sind es Gleitzeit und Kernarbeitszeit. Kein Mensch beschwert sich dort.

Nur die Linken glauben eben, für den Einzelhandel seien dafür (zur Erhaltung Althergebrachtem) Gesetze nötig, was andereswo von den Tarifparteien ausgehandelt wird. Gleichzeitig wollen aber alle an die Tarifautonomie festhalten. Was sollte also die Gewerkschaften daran hindern, sich mit den Unternehmen des Einzelhandels auf die Arbeitszeiten zu verständigen? Das wäre allemal sinnvoller als ein Gesetz. Bei Lohnstreitigkeiten sind sie ja auch nicht zimperlich (siehe Verdi und der letzte Streik im ÖD).

klartext
08.07.2006, 18:47
Es ist wirklich widersinnig - fast jede Art von Dienstleistung kann man rund um die Uhr anbieten. Nur in diesem Bereich soll plötzlich der Staat alles regeln ?
Es kann zu Mehrbelastungen kommen, auch ohne Lohnausgleich. Die Zeiten sind allgemein härter geworden, auch für den Mittelstand. Ohnehin kann ich über diese Diskussion nur schmunzeln. Es nicht gar nicht so lange her, da wurde noch regelmässig an Samstagen gearbeitet, gejammert hat keiner.
In schlechteren Zeiten ist mehr Einsatz erforderlich, um den Lebensstandard zu halten, eine Binsenweisheit. Wohlstand muss täglich neu erarbeitet und gesichert werden, der Staat kann ihn nicht garantieren, das geht nur durch persönliche Leistung.

Kalmit
08.07.2006, 18:47
Nur die Linken glauben eben, für den Einzelhandel seien dafür (zur Erhaltung Althergebrachtem) Gesetze nötig, was andereswo von den Tarifparteien ausgehandelt wird. Gleichzeitig wollen aber alle an die Tarifautonomie festhalten. Was sollte also die Gewerkschaften daran hindern, sich mit den Unternehmen des Einzelhandels auf die Arbeitszeiten zu verständigen? Das wäre allemal sinnvoller als ein Gesetz. Bei Lohnstreitigkeiten sind sie ja auch nicht zimperlich (siehe Verdi und der letzte Streik im ÖD).

Natürlich... die zur Zeit so mächtigen Gewerkschaften haben ja eh eine super-Verhandlungsposition!

Seit die Ladenöffnungszeiten verlängert wurden, ist es in vielen Betrieben so, dass Mitarbeiter nicht in verschiedene Schichten aufgeteilt werden, sondern über den Tag verteilt über teilweise sehr lange Mittagspausen arbeiten müssen, der Rest wird mit 400-Euro-Jobbern vollgestopft - ich kann dass aus eigener Erfahrung bestätigen. Dazu noch ne nette Arbeitszeitverlängerung - und dann spart man sich auch die regulären Neueinstellungen. Und nochmal: Es ist verdammt nochmal kein Bedarf da, schaut euch die miserablen Umsätze des Einzelhandels an, was soll das bitte bringen?! Und dass eine Liberalisierung nur den Großunternehmen zugute käme, liegt auf der Hand.

Mal ne Frage: Nehmt an, ihr seid Geschäftsführer eines kleinen Einzelhandelladens mit meinetwegen 3 Beschäftigten. Ihr habt jetzt schon Mühe, mit den Öffnungszeiten (und den Preisen) der großen Discounter mitzuhalten - und jetzt können die auch noch rund um die Uhr öffnen, was in eurem Budget schlicht und einfach nicht möglich ist - wer ist dann Gewinner und wer Verlierer!? Sieht man nicht, wohin die Entwicklung geht, wenn man sich das Aussterben vieler Innenstädte ansieht!? Ist sowas wirklich wettbewerbsfördernd, wenn am Ende immer weniger übrig bleiben?!

Beim letzten Streik von ver.di im ÖD ging es doch überhaupt nicht um Lohnforderungen, hier können viele lügen ohne rot zu werden... X(

Frei-denker
08.07.2006, 19:16
Ein weiterer Aspekt dieser Angelegenheit ist auch der Umstand, daß kleinere Läden gelegentlich nicht die finaziellen Möglichkeiten haben, diese längeren Öffnungszeiten mitgehen zu können. Von daher liegt die Vermutung nahe, daß hier die großen Kaufhäuser so den kleineren Läden die Kunden abgraben wollen.

Mit anderen Worten, die längeren Öffnungszeiten werden benutzt, um Konkurrenten aus dem Feld zu schlagen und damit das kostenneutral abgeht, sollen die Angestellten für lau miesere Arbeitszeiten in Kauf nehmen. Der Wettbewerbsvorteil wird also auf den Rücken der Angestellten mit Beschiß um die Spät- und Nachtzulagen erstritten. Das sind ganz miese Kapitalistenmarotten!

tommy3333
09.07.2006, 02:34
Natürlich... die zur Zeit so mächtigen Gewerkschaften haben ja eh eine super-Verhandlungsposition!
Bist Du etwa unzufrieden mit deren Lohnabschlüssen?


Seit die Ladenöffnungszeiten verlängert wurden, ist es in vielen Betrieben so, dass Mitarbeiter nicht in verschiedene Schichten aufgeteilt werden, sondern über den Tag verteilt über teilweise sehr lange Mittagspausen arbeiten müssen, der Rest wird mit 400-Euro-Jobbern vollgestopft - ich kann dass aus eigener Erfahrung bestätigen. Dazu noch ne nette Arbeitszeitverlängerung - und dann spart man sich auch die regulären Neueinstellungen. Und nochmal: Es ist verdammt nochmal kein Bedarf da, schaut euch die miserablen Umsätze des Einzelhandels an, was soll das bitte bringen?! Und dass eine Liberalisierung nur den Großunternehmen zugute käme, liegt auf der Hand.
Wenn der Händler schon jetzt nur mit 400-EUR-Jobbern arbeiten würde, dann macht es keinen Unterschied, ob er damit seinen Laden bis 18:00, 20:00, 22:00 oder gar bis 24 Uhr öffnen will, außer dass er mehr 400-EUR Jobber einstellen oder die Arbeitszeiten des vorhandenen Personals anders verteilen muss, falls ihm letzteres gelingt, um den Betrieb aufrecht zu halten.


Mal ne Frage: Nehmt an, ihr seid Geschäftsführer eines kleinen Einzelhandelladens mit meinetwegen 3 Beschäftigten. Ihr habt jetzt schon Mühe, mit den Öffnungszeiten (und den Preisen) der großen Discounter mitzuhalten - und jetzt können die auch noch rund um die Uhr öffnen, was in eurem Budget schlicht und einfach nicht möglich ist - wer ist dann Gewinner und wer Verlierer!? Sieht man nicht, wohin die Entwicklung geht, wenn man sich das Aussterben vieler Innenstädte ansieht!? Ist sowas wirklich wettbewerbsfördernd, wenn am Ende immer weniger übrig bleiben?!
Auch der Discounter muss ggf. mehr Leute einstellen oder die Arbeitszeiten des Personals anders verteilen, ohne dass dabei das Geschäft darunter leidet. Der Einzelhändler mit seinen 3 Beschäftigten kann sich die Zeit aussuchen, in denen er die meisten Kunden und den meisten Umsatz erwartet. Wer behauptet denn, dass das rund um die Uhr sein muss? Nur weil ein Discounter bis 0:00 bis 24:00 zu öffnen gedenkt, heißt das noch lange nicht, dass der Einzelhändler dadurch seine Kunden verliert, da es neben den Einkaufszeiten auch andere und wichtigere Kaufargumente gibt, in denen der Einzelhändler durchaus seine Vorteile ziehen kann. Ein Gesetz über die Öffnungszeiten und damit auch über die Arbeitszeiten ist überflüssig, denn der Unternehmer weiß besser als der Staat, wann die meisten seiner Kunden zu ihm kommen.


Beim letzten Streik von ver.di im ÖD ging es doch überhaupt nicht um Lohnforderungen, hier können viele lügen ohne rot zu werden... X(
Wer lügt den hier? Es geht bei Tarifverhandlungen immer um Lohnabschlüsse - zumindest den Gewerkschaften. Oder glaubst Du etwa, der ÖD arbeitet für einen feuchten Händedruck? Auch die Forderungen der AG nach Arbetiszeitverlängerung änderten nichts daran. Sie zeigten aber sehr wohl, dass die Gewerkschaften durchaus in der Lage sind, ihren Willen auch bei den Arbeitszeiten durchzusetzen - wozu braucht man also da noch ein Ladenschlussgesetz?

tommy3333
09.07.2006, 02:48
Ein weiterer Aspekt dieser Angelegenheit ist auch der Umstand, daß kleinere Läden gelegentlich nicht die finaziellen Möglichkeiten haben, diese längeren Öffnungszeiten mitgehen zu können. Von daher liegt die Vermutung nahe, daß hier die großen Kaufhäuser so den kleineren Läden die Kunden abgraben wollen.
Das müssen sie auch nicht (mitgehen). Die Freigabe der Ladenöffnungszeiten zwingt niemanden, länger oder gar rund um die Uhr zu öffnen. Es ist ja auch niemand gezwungen, nachts einzukaufen. Jeder will jeden gern Kunden abgraben. Wenn aber ein Kaufhaus meint, die Ladenöffnungszeit sei das einzige und alles entscheidende Kaufargument für einen Kunden sein, dann wird er dadurch keine Kunden mehr bekommen. Es gibt wichtigere Kaufargumente für einen Kunden als der Ladenschluss (Qualität und Angebotsvielfalt, Service, schnelle Bedienung, Preise und Rabatte, Garantie/Kulanz, Beratung, ggf. Lieferservice oder Rücknahme von Altgeräten).


Mit anderen Worten, die längeren Öffnungszeiten werden benutzt, um Konkurrenten aus dem Feld zu schlagen und damit das kostenneutral abgeht, sollen die Angestellten für lau miesere Arbeitszeiten in Kauf nehmen. Der Wettbewerbsvorteil wird also auf den Rücken der Angestellten mit Beschiß um die Spät- und Nachtzulagen erstritten. Das sind ganz miese Kapitalistenmarotten!
Wenn mehr Personal eines Kaufhauses aufgrund der Ladenschlussfreigabe in späteren Stunden verkaufen soll (also ohne Neueinstellungen wg. kostenneutral), dann leidet der Verkauf insgesamt - insbes. Bedienung, Beratung und Kassenandrang. Das wäre eher wieder ein Grund, nicht bei ihm zu kaufen. Aber da es ja genügend Protagonisten gibt, denen es ein Dorn im Auge zu sein scheint, dass Kunden, Händler und Personal auch ohne Einmischung durch den Staat gut zurechtkommen - wie es andere Länder beweisen - kommen sie anscheinend auch nicht ohne Klassenkampfparolen von vorgestern aus.