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Vollständige Version anzeigen : Reich Europa



Waldgänger
05.06.2006, 15:22
Netzwerke, Gemeinschaften, Kontinente

Gegenwärtig befindet sich die gesamte Welt in einem Transformierungsprozess. Mit dem Beginn der Globalisierung war das Zeitalter der Moderne vorüber. Der Fall der Berliner Mauer, um nur einen Eckstein zu setzen, bedeutete nicht nur das Ende der Nachkriegszeit und das Ende des 20. Jahrhunderts. Er markierte zugleich den Eintritt in die Postmoderne. Die Postmoderne dezentralisiert das Konzept der Staatsnation und bindet es gleichzeitig in größere Körperschaften ein.

Sie dezentralisiert den Nationalstaat, weil er einerseits zu groß ist, um auf die Alltagssorgen der Menschen einzugehen, und andererseits zu klein, um weltweiten Bedrohungen zu begegnen. Auf der anderen Seite wird seine Legitimation untergraben, weil jene integrierenden Institutionen, die ihn bislang stabilisiert hatten sich allesamt in der Krise befinden und deshalb keine gesellschaftlichen Zusammenhänge mehr schaffen können.

Was wir heutzutage erleben, ist gleichzeitig das Ende der Staatsnation zugunsten von kleineren und größeren politischen Einheiten. Gemeinden und Kontinenten. "Das Ende der Massenorganisationen zugunsten von Netzwerken, das Ende des Modells Explosion/Revolution zugunsten des Modells Implosion/Streuung, das Ende des territorialen Denkens zugunsten transnationaler Systeme, das Ende des Individualismus zugunsten der Intersubjektivität, das Ende der Vereinzelung zugunsten der Gruppe."(Benoist)

Im anbrechenden Zeitalter der Post-Moderne ist es an der Tagesordnung sich keine Illusionen über die im Wandel befindliche Welt zu machen. Es ist aber ebenso falsch, wenn man den gegenteiligen Schluß zieht und in den pesimistischen Fatalismus verfällt. Damit Europa weiterhin seine kulturelle Vielfalt bewahren und weiterentwickeln kann bedarf es einer Umstrukturierung der veralteten Körperschaften. Keine europäische Nation ist allein dazu in der Lage -auch nicht Deutschland- sich noch aus dem Moloch des gegenwärtigen Verfalls herauszuwinden.

Überall in der Welt ist diese Umstrukturierung zu sehen. Die islamische Welt erwacht aus ihrem Schlaf und ist dabei auf Grundlage ihrer Religion ein neues Gemeinschaftsbewusstsein zu schaffen. China hat seinen inneren Motor in Bewegung gesetzt um eine Weltmacht von ungekannter Größe zu werden, Indien folgt ebenso. Auch Russland strebt wieder nach seiner früheren Größe, hinzu kommt die gegenwärtig unangetastete Weltmacht USA.

Europa muss sich bewusst werden, dass viel auf dem Spiel steht und der kommende Kampf nur ein Kampf der Kulturen werden kann. Will es nicht dem Sturm der aufkommenden Kulturkreise unterliegen muss es ebenso zur Großmacht aufsteigen. Einen jenen Großmachtstatus kann es nur auf Grundlage eines "Reiches Europa" geben. Damit ist keinesfalls ein "Vaterland Europa" gemeint, welches die kulturelle Vielfalt untergraben würde, aber auch kein "Europa der Vaterländer", welche bei verschiednen Interessenkonflikten wieder auseinanderbrechen würden. Das Ziel liegt vielmehr im Mittelweg. Ein starkes und mächtiges Europa bei gleichzeitger Erhaltung der Vaterländer und Völkerschaften.

In Gegensatz zu den anderen Großkulturkreisen ist Europa stark durch seinen ethnischen Pluralismus geprägt. Diese Vielfältigkeit darf nicht außer Acht gelassen werden, wenn es zu einer Umformung der bisherigen Strukturen kommt. Die unterschiedlichen Vorstellungen von Kultur, Gemeinschaft, Moral, aber auch die verschiedenen Mentalitäten der Ethnien und Völker müssen beachtet und im europäischen Reich eingebettet werden. Um so ein Projekt zu verwirklichen bedarf es einer Neuordnung Westeuropas. Die künstlichen Staatsgebilde wie Belgien, Großbritannien, Frankreich usw. müssen neuen, organischen Nationen weichen, die den wirklichen, organischen Grenzen der reellen Völker entsprechen.

In diesem Europa spielt der Nationalismus eine gewichtige Rolle.
Jedoch muss der frühere, moderne oder gar bürgerliche Nationalismus durch einen Nationalismus der Postmoderne überwunden werden.
Nationalismus ist aber kein allgemeines Konzept. Es lässt sich nicht auf eine universelle Begriffskategorie reduzieren. Die mittel- und osteuropäischen Nationalismen unterscheiden sich z.B. stark vom Nationalismus des Westens.
Im Gegensatz zum Westen, wo der Nationalismus von "Legitimisten" begründet wurde, entwickelte der Nationalismus Mittel- und Osteuropas seine Kraft aus literarischen und kulturellen Produkten von Literaten, Philosophen und Intellektuellen. Der Nationalismus des Westens ist jakobinistisch und damit zentralistisch. Hier war zuerst der Staat der die Nation festlegte. In Mittel- und Osteuropa sieht es dahingehend, wie schon genannt, anders aus.

Während in Frankreich die Regionalkulturen durch ein künstliches Staatsgebilde unterdrückt wurden und werden, bildete sich im östlichen Europa ein Nationalismus der sich auf die "Volksganzheit" und die Kultur berief aus. Es ist kein Wunder, dass im Deutschen und Slawischen das politische Vokabular für das Konzept des Föderalismus und der Demokratie eine radikal andersartige Bedeutung besitzt als in England, Frankreich, oder Amerika.

All diese Verschiedenartigkeiten müssen beachtet und miteinander abgestimmt werden, damit ein Neues Europa seinen Platz innerhalb der Welt behaupten kann. Es ist eine andere Vision erreichbar und das ist die Vision eines neugeborenen Europas. Europa, vereinigt durch ein allgemeines ethno-kulturelles Erbe, ein Europa, das auch innerhalb seiner Kontinentalgrenzen eine Vielfalt von lokalen Ethno-und Regionalkulturen wie angelsächsisch, germanisch, slawisch, keltisch usw. mit seinen jeweiligen Untergruppen aufweist. Errichtet in einer höheren Einheit durch den Faden des geteilten Blutes, der geteilten Geschichte, durch das geteilte Schicksal umarmt.

Europa erwache!

Klopperhorst
05.06.2006, 15:36
Der Analyse der derzeitigen Situation stimme ich vollkommen zu. Allerdings bleibtst du wage mit dem, wie denn dieses Gebilde Europa in der Praxis aussehen soll?

Ich befürchte, daß es zu alten Feindschaften zwischen den Regionen kommt, wie es ja heute wieder Anhand des Beispiels Bayern - Preussen heraufbeschworen wird; es geht um Geld, um Transferleistungen und letztendlich um wirtschaftliche Macht.

Für diese Dinge werden auch Identitäten geopfert, wie derzeit in den Mittelmeerländern, die massive Zuwanderung betreiben, für kurzfristige Profitmaximierung einiger Unternehmen und Wirtschaftsbereiche.

Ich will nicht in Fatalismus verfallen, aber ich sehe ohne grundlegende
Veränderung des Denkens der Massen keine Chance mehr für Europa. Wir sind vom angloamerikanischen Ungeist zerfressen bis ins Mark.

Rocky
05.06.2006, 16:00
Europa erwache!
Bis auf einige Kleinigkeiten ist das eine sehr gute Analyse.

Die Frage, die ich habe: Zu was soll Europa erwachen? Zum Erwachen braucht man ein Ziel, und einen naechsten Schritt, genau so wenn Du morgens aufwachst, brauchst Du zumindest irgendeine Idee, was Du waehrend des Tages tun und erreichen willst, um irgendeinem Fern Ziel naher zu kommen, sonst wachst Du zu einem Tag der Zeitverschwendung auf.

Also,

(1) was ist das Ziel?
(2) was ist der erste Schritt?

Schon mal ueber die zwei Fragen nachgedacht?

Rocky

Würfelqualle
05.06.2006, 16:25
Netzwerke, Gemeinschaften, Kontinente

Gegenwärtig befindet sich die gesamte Welt in einem Transformierungsprozess. Mit dem Beginn der Globalisierung war das Zeitalter der Moderne vorüber. Der Fall der Berliner Mauer, um nur einen Eckstein zu setzen, bedeutete nicht nur das Ende der Nachkriegszeit und das Ende des 20. Jahrhunderts. Er markierte zugleich den Eintritt in die Postmoderne. Die Postmoderne dezentralisiert das Konzept der Staatsnation und bindet es gleichzeitig in größere Körpeschaften ein.

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...und wann ist diese unsägliche Postmoderne zu Ende ?

8o

Gruss vonne Würfelqualle

Rocky
05.06.2006, 16:33
...und wann ist diese unsägliche Postmoderne zu Ende ?

8o

Gruss vonne Würfelqualle

Die Transformierung wird in diesem Jahrhundert wohl nicht zu Ende gehen.
Die Welt wird schon in zwanzig oder so jahren grundsaetzlich anders aussehen als heute, und wird in 50 oder so Jahren sicher noch sehr wenig mit der heutigen Welt zu tun haben.

Also zu warten bis auf's Ende heisst schlicht wegschauen und Akzeptieren was immer kommt. Ich wuerde das Fatalismus nennen.

Das ist eine OK Strategie, wenn man sie will. Hast Du Dich fuer Fatalismus entschieden?
Rocky
Rocky

Uki
05.06.2006, 18:32
Oh mann sowas sollte es auf keinen Fall geben!
Wie viele menschen werden dabei denn Umgebracht?

Rikimer
05.06.2006, 19:39
Oh mann sowas sollte es auf keinen Fall geben!
Wie viele menschen werden dabei denn Umgebracht?Warum sollte dies geschehen?

MfG

Rikimer

Waldgänger
05.06.2006, 21:13
Die Transformierung wird in diesem Jahrhundert wohl nicht zu Ende gehen.
Die Welt wird schon in zwanzig oder so jahren grundsaetzlich anders aussehen als heute, und wird in 50 oder so Jahren sicher noch sehr wenig mit der heutigen Welt zu tun haben.

Also zu warten bis auf's Ende heisst schlicht wegschauen und Akzeptieren was immer kommt. Ich wuerde das Fatalismus nennen.

Das ist eine OK Strategie, wenn man sie will. Hast Du Dich fuer Fatalismus entschieden?


Wenigstens in diesem Punkt muss ich dir zustimmen. Man muss sich nicht für den Liberalismus aussprechen, im Gegenteil. Vermutlich wird dieser den Transformationsprozess auch nicht überstehen, oder er wird versuchen seine ideologische Position in einer Diktatur krampfhaft zu verteidigen.

Zu Würfelqualle: Du fragst nach dem Ende der Moderne und der anbrechenden Postmoderne schon nach dem Ende dieser Zeit? Das ist reine Illusion. Wir leben eben in dieser Epoche, ob es uns gefällt oder nicht. Worauf es ankommt ist zu einzusehen was unabwenbar ist, um zu sehen was sich machen lässt.
Die Notwendigkeit muss eben eingesehen und -auch wenn man es vielleicht nicht möchte- bejaht werden. Wir haben jedoch die Möglichkeit die Zeit in der wir leben, die Notwendigkeit um das Reich der Freiheit zu erweitern und das Ganze selbst zu "modelieren." Die Globalisierung -und die damit verbundene Vernetzung- zu verneinen, sowie in eine "Bunkermentalität" des alten Nationalismus zurückzufallen kann nicht das Ziel sein und es ist auch schlichtweg reaktionär.

Ebensowenig wie es sinnlos war sich mit romantischen Träumereien des 19. Jahrhunderts vor dem 20. Jahrhundert retten zu wollen, ist es ebenso unsinnig sich geistig ins 20. Jahrhundert zu verflüchtigen. Nationalisten wie Jünger, Schauwecker, F.W. Weiß, Niekisch, von Salomon usw. aber auch Philosophen wie Oswald Spengler erkannten dies für ihre Zeit und sie würden heutzutage wohl genauso über unsere Zeit denken.

Es ist Unsinn die Zeit zu verneinen und in die Verteidigung, die bloße Reaktion zu flüchten. Wir müssen den Nationalismus wieder in den Angriff bringen, zur revolutionären Idee machen, aber das ist nur möglich, wenn wir seine Ideale in das Rad der Zeit fließen lassen um neue Formen aus ihnen zu schmieden und zwar in die Gußform des 21. Jahrhunderts!

RosaRiese
05.06.2006, 21:35
Nenne es die größte Abschiebungsaktion, von der man noch in 3000 Jahren spricht.



Gruss vonne WürfelqualleLeute wie du knabbern doch schon wenn man von der letzten großen Deutschen Abschiebeaktion spricht. Die Leute da hatten noch eine Nacht zu leben.

http://www.deathcamps.org/occupation/pic/bigpow01.jpg

Waldgänger
05.06.2006, 21:40
@Rosa Riese: Genozid- und Abschiebediskussionen haben hier wenig verloren, auch wenn Würfelqualles Beitrag etwas überspitzt formuliert war. Es sollte hier eigentlich um die Bildung eines europäischen Reiches und den Transformierungsprozess durch die Globalisierung gehen.

Waldgänger
05.06.2006, 22:08
Also,

(1) was ist das Ziel?
(2) was ist der erste Schritt?


1.) Das Ziel ist von mir in meinem Eröffnungsbeitrag in etwa umrissen worden.
Ein Europa in dem Krieg -nach der Neuordnung- nicht mehr möglich ist. Genozide und Vertreibungen ausgeschlossen sind und notwendige Einheit zugunsten einer gemeinsamen Außenpolitik besteht. Das bedeutet ebenso die Errichtung einer einheitlichen europäischen Armee. Im Inneren sollte es jedem Kulturkreis selbst überlassen sein nach welchen Kriterien er Demokratie und Föderalismus definiert um es mit Montesquieu zu sagen:
"Besser würde man sagen, der Natur komme jene Regierung am nächsten, deren Besonderheit am besten auf die Besonderheit des Volkes bezogen ist, für das sie gedacht ist."

2.) Der erste Schritt wäre der Aufbau einer "nationalistischen Internationalen". Chauvinistische oder gar imperialistische Kräfte hätten in dieser NatIntern nichts verloren. Der Kampf für ein solches Europa kann nicht mehr nach Muster der politischen Kämpfe der Moderne geführt werden, d.h. zu versuchen über das Parteiensystem oder einer Massenbewegung eine Machtergreifung nach leninistischen oder hitleristischen Muster zu bewerkstelligen. Dieser Zug ist abgefahren, es wäre reine Kräfteverschwendung seine finanziellen Mittel oder irgendwelche Zeit darin zu investieren. Im Zeitalter der Netzwerke muss der Kampf partisanenartig und ebenso netzwerkartig geführt werden. Nur so wäre er zu gewinnen.

Siegfried
06.06.2006, 13:12
@ Waldgänger: im Wesentlichen eine sehr treffende Analyse, doch einige Anmerkungen von mir:

1. Der Nationalstaat ist das beste Konstrukt, das die Völker Europas jemals erfunden haben. Vielfach wird behauptet, der Nationalstaat sei, ebenso wie frühere Formen der Staaten, nur ein Übergangskonstrukt, sein Ende absehbar. Dies halte ich für katastrophal falsch. Der Nationalstaat führt Menschen aufgrund ihrer gemeinsamen Abstammung, ihrer Sprache und ihrer kulturellen Zugehörigkeit in einen Staat, eine engere Verbundenheit kann nicht erreicht werden, der Nationalstaat ist vielmehr das finale Konstrukt, das einer Perfektion des Staatswesens schon sehr nahe kommt. Alle Staaten, die diesen Nationalstaatsgedanken ignorieren, müssem neu angeordnet werden. Insbesondere müssen die Grenzen in den ehemaligen Kolonien in Afrika und Asien neu gezogen werden, wenn diese Regionen Frieden finden wollen.
Auch europäische Staaten müssen umgebildet werden. Meine wollste Zustimmung zur Auflösung Großbritanniens, nicht nur Nordirland, sondern auch Schottland und Wales müssen als keltische Staaten die Freiheit und ihren eigenen Weg wiederfinden. Auch der unsägliche Staat Belgien gehört aufgelöst, der Staat Baskenland muss die Unabhängigkeit finden, die Ukraine sich auflösen. Freilich gehören ebenso geteilte Nationen wieder zusammengeführt, die BRD und Österreich ebenso wie Rumänien und Moldau!

2. Der Gedanke der Gemeinsamkeit der europäischen Völker muss ebenso gefördert werden wie der Gedanke der Verschiedenheit. Die einzelnen europäischen Kulturkreise müssen erwachen oder verstärkt werden. Ebenso wie es wichtig ist die Verbundheit Deutschlands mit den anderen germanischen Völkern zu betonen, ist es genauso wichtig, den Unterschied zu den Slawen und Romanen festzustellen. Es ist wichtig zu erkennen, dass es kein europäisches Volk geben kann und geben wird, stattdessen in kleinerem Maßstab zu handeln ist. Statt einem Reich Europa halte ich daher ein Reich Germanien und ein Reich Romanien in partnerschaftlicher und freundschaftlicher Beziehung zueinander für sinnvoller.

3. Einig sind wir uns wohl darüber, dass dieses weltfremde, bürokratische Monstrum, das sich EU nennt, vernichtet werden muss, um Europa zu fördern. Dieses Konstrukt zerstört das Wesen der Völker, vernichtet die Rechtsysteme und beherbergt außerdem nicht europäische Völker wie die Finno-Ugren, also die Finnen, Samen, Lappen und die Ungarn und soll in Zukunft durch weitere europafremde Völker wie Bosnier, Albanier und Türken ergänzt werden!

4. Zustimmung außerdem zu deiner Analyse der Großmächte, China, Indien, der islamische Kulturkreis womöglich mit einem Kernstaat Iran, ein wieder erwachendes Russland und ein im Sinken begriffendes Weltmachtsschiff namens USA; auch der lateinamerikanische Kulturkreis beginnt sich zu entwickeln und womöglich bald einen Kernstaat hervorwerfen.

5. Wichtig ist ebenso die Rückkehr zur Demokratie, zur Souveränität des Staatsvolkes, nur dies kann starke Staaten in Europa garantieren! Nationalismus und Demokratie werden oft als Gegensatzpaar angesehen, doch in Wahrheit können diese beiden Ideale nur zusammen starke Staaten schaffen, das Volk, das sich als Volk und Einheit begreift und gewillt ist, für sein Schicksal die besten Entscheidungen zu treffen!

Rocky
06.06.2006, 15:11
das Ende des Individualismus zugunsten der Intersubjektivität, das Ende der Vereinzelung zugunsten der Gruppe."(Benoist)



Die Globalisierung -und die damit verbundene Vernetzung- zu verneinen,


So wie ich das interpretiere, siehst Du den Individualismus und die Vernetzung (Intersubjektivitaet) als miteinander unvereinbare Gegensaetze.

Das sehe ich ganz ausdruecklich nicht so. Der Individualismus, also die "individual freedom of choice" ist notwendig fuer die Entscheidung, in welche Vernetzung sich der einzelne freiwillig begeben will, unter Beruecksichtigung seiner Meoglichkeiten und seiner individuellen Interessen.

Was Du implizierst ist , dass ein Individuum sich in irgendeine ihm/ihr aufindoktrinierte Vernetzung begeben muss, weil er keine andere Wahl hat, und sich dem besser anpasst, oder er wird recht ungluecklich werden, und vielleicht nicht ueberleben.

Ich halte eine solchen Ausblick nicht nur fuer wenig wuenschenswert, sondern auch fuer unwahrscheinlich.

Das naechste, an was man sich unfreiwillig "anpassen muss", ist das Wetter, denn es gibt kaum Moeglichkeiten dieses menschlich zu beeinflussen-

- auch wenn die IPCC Klimatologen eine Einflussmoeglichkeit herbeibeten. Das ist nur Theologie und Geldscheffelei, sonst nichts.-

Und auch da gibt es Choices (Auswahlmoeglichkeiten) fuer eine individuelle Person. Er/sie kann woanders hinziehen, wo ihm/ihr das Wetter passt. Die Erde hat Unmengen verschiedene Klimazonen, und wird solche immer wieder haben,

- ganz unabhaengig von den Filmen wie "The day after tomorrow", oder den neuesten, Guru Al Gore's "An inconvenient truth". Das alles sind nur Komponenten in der Religion der IPCC Klimatologie, die eben theologisch sind.-


Ich kann also Deinen Gegensatz zum Individualismus, den Du nach dem Benoist Zitat "Intersubjektivitaet" nennst, nicht nachvollziehen.

Wie soll das genau funktionieren, ich meine in der Praxis, mit der "intersubjektivitaet"?

Rocky

Drosselbart
06.06.2006, 15:17
Entweder "Nation Europa" oder Eurabia.

Waldgänger
06.06.2006, 18:58
Zitate von Siegfried:



1. Der Nationalstaat ist das beste Konstrukt, das die Völker Europas jemals erfunden haben. Vielfach wird behauptet, der Nationalstaat sei, ebenso wie frühere Formen der Staaten, nur ein Übergangskonstrukt, sein Ende absehbar. Dies halte ich für katastrophal falsch.

In gewisser Weise hast du recht. Ich meine auch nicht die Auflösung der verschiedenen Regionen, sondern die Umstrukturierung des Nationalstaatskonzepts zugunsten größerer Handlungsräume. Die Globalisierung zwingt uns zur Regionalisierung, wenn wir nicht mit ihr untergehen wollen. Der Nationalstaat ist in gewisser Weise zu defensiv um noch etwas zu erreichen. Die Disproportion zwischen dem engen deutschen Nationalismus des 19. Jahrhunderts und den heraufnahenden globalen Machtkämpfen muss in einem Nationalismus der Postmoderne überwunden werden. Der Sprung in die Freiheit durch die Idee des Europäischen Reiches, die mit den Voraussetzungen des deutschen Nationalstaates nichts mehr zu tun hat ist unabdingbar.


Der Nationalstaat führt Menschen aufgrund ihrer gemeinsamen Abstammung, ihrer Sprache und ihrer kulturellen Zugehörigkeit in einen Staat, eine engere Verbundenheit kann nicht erreicht werden, der Nationalstaat ist vielmehr das finale Konstrukt, das einer Perfektion des Staatswesens schon sehr nahe kommt. Alle Staaten, die diesen Nationalstaatsgedanken ignorieren, müssem neu angeordnet werden. Insbesondere müssen die Grenzen in den ehemaligen Kolonien in Afrika und Asien neu gezogen werden, wenn diese Regionen Frieden finden wollen.

Das ist aber nicht Inhalt der Staatsnation, sondern der Abstammungsgemeinschaft eines Volkes. Ich denke wir reden in gewisser Weise aneinander vorbei, weil die Begrifflichkeiten zum Thema Nation, Staat und Nationalismus nicht geklärt sind. Wie ich bereits betonte gibt es zwischen der Vorstellung eines mittelosteuropäischen Nationalismus und des westlichen Nationalismus nicht gerade kleine Unterschiede. Staat und Nation müssen nicht identisch sein. Im Gegensatz zu den westlichen Nationen in denen der Staat die Nation festlegte verhielt es sich im übrigen Europa eher andersherum. In diesem Punkt sollte auch der Unterschied zwischen Nation und Staat beachtet werden. Das Ende der STAATSNATION muss nicht das Ende des Nationalismus bedeuten. Die Nation gibt die staatlichen Kompetenzen nur an höhere Gremien ab.


Auch europäische Staaten müssen umgebildet werden. Meine wollste Zustimmung zur Auflösung Großbritanniens, nicht nur Nordirland, sondern auch Schottland und Wales müssen als keltische Staaten die Freiheit und ihren eigenen Weg wiederfinden. Auch der unsägliche Staat Belgien gehört aufgelöst, der Staat Baskenland muss die Unabhängigkeit finden, die Ukraine sich auflösen. Freilich gehören ebenso geteilte Nationen wieder zusammengeführt, die BRD und Österreich ebenso wie Rumänien und Moldau!

Hier unterschreibe ich vollkommen!


Es ist wichtig zu erkennen, dass es kein europäisches Volk geben kann und geben wird, stattdessen in kleinerem Maßstab zu handeln ist. Statt einem Reich Europa halte ich daher ein Reich Germanien und ein Reich Romanien in partnerschaftlicher und freundschaftlicher Beziehung zueinander für sinnvoller.

Eine solche Einteilung in verschiedene Reiche würde zu weiteren Gegensätzen innerhalb Europas führen. Im kommenden Kampf der Kulturen kann es nicht in irgendeinem Interesse liegen die europide Ethnie zugunsten eines multikulturalistischen Einheitsbreis untergehen zu lassen. Deswegen bleibe ich bei der Idee des Europäischen Reiches in dem es verschiedene Kulturkreise (romanisch, keltisch, germanisch, slawisch etc.) gibt.


3. Dieses Konstrukt zerstört das Wesen der Völker, vernichtet die Rechtsysteme und beherbergt außerdem nicht europäische Völker wie die Finno-Ugren, also die Finnen, Samen, Lappen und die Ungarn und soll in Zukunft durch weitere europafremde Völker wie Bosnier, Albanier und Türken ergänzt werden!

Und was soll deines Erachtens mit den "nichteuropäischen Völkern" des finno-urgischen Stammes geschehen?


5. Wichtig ist ebenso die Rückkehr zur Demokratie, zur Souveränität des Staatsvolkes, nur dies kann starke Staaten in Europa garantieren! Nationalismus und Demokratie werden oft als Gegensatzpaar angesehen, doch in Wahrheit können diese beiden Ideale nur zusammen starke Staaten schaffen, das Volk, das sich als Volk und Einheit begreift und gewillt ist, für sein Schicksal die besten Entscheidungen zu treffen!

Wie bereits gesagt. Nation und Staat sind nicht identisch. Von daher ist eine völlige Souveränität des "Staatsvolkes" wie wir es heute unter den Begriff "Deutschen" fassen ausgeschlossen. Auf innenpolitischer Ebene ist Volkssouveränität unabdingbar und unveräußerlich, aber auf außenpolitischer Basis zur allgemeinen Handlungsfreiheit des Europäischen Reiches einzuschänken. Es ist nunmal ein Schritt der Notwendigkeit, an dem wir, auch wenn es bitter klingt, nicht vorbeikommen. Und da stehen wir Deutschen nicht allein da. Um Moeller van den Bruck frei zu zitieren:
"Demokratie ist die Mitwirkung des Volkes an seinem eigenen Schicksal."

Siegfried
06.06.2006, 19:20
In gewisser Weise hast du recht. Ich meine auch nicht die Auflösung der verschiedenen Regionen, sondern die Umstrukturierung des Nationalstaatskonzepts zugunsten größerer Handlungsräume. Die Globalisierung zwingt uns zur Regionalisierung, wenn wir nicht mit ihr untergehen wollen. Der Nationalstaat ist in gewisser Weise zu defensiv um noch etwas zu erreichen. Die Disproportion zwischen dem engen deutschen Nationalismus des 19. Jahrhunderts und den heraufnahenden globalen Machtkämpfen muss in einem Nationalismus der Postmoderne überwunden werden. Der Sprung in die Freiheit durch die Idee des Europäischen Reiches, die mit den Voraussetzungen des deutschen Nationalstaates nichts mehr zu tun hat ist unabdingbar.


Das ist aber nicht Inhalt der Staatsnation, sondern der Abstammungsgemeinschaft eines Volkes. Ich denke wir reden in gewisser Weise aneinander vorbei, weil die Begrifflichkeiten zum Thema Nation, Staat und Nationalismus nicht geklärt sind. Wie ich bereits betonte gibt es zwischen der Vorstellung eines mittelosteuropäischen Nationalismus und des westlichen Nationalismus nicht gerade kleine Unterschiede. Staat und Nation müssen nicht identisch sein. Im Gegensatz zu den westlichen Nationen in denen der Staat die Nation festlegte verhielt es sich im übrigen Europa eher andersherum. In diesem Punkt sollte auch der Unterschied zwischen Nation und Staat beachtet werden. Das Ende der STAATSNATION muss nicht das Ende des Nationalismus bedeuten. Die Nation gibt die staatlichen Kompetenzen nur an höhere Gremien ab.


Ein Hauptproblem des deutschen Nationalismus des 19.Jhds lag in seiner Entstehungsweise. Der Versuch eines demokratischen Nationalismuses durch die Revolution von 1848 wurde leider von den Fürsten zugunsten ihrer Machterhaltung vereitelt. Während in anderen Ländern auf diese, vom Volk getragene Weise, ein Nationalstaat geschaffen wurde, musste dieser erst verspätet durch die Obrigkeit 1871 und durch die Führung von Kriegen, unter anderem eines schrecklichen Bruderkrieges, geschaffen werden! Dies führte von vornherein zu einer teilweisen Ablehnung des Nationalstaatsgedankens, diese Ablehnung wurde nach den zwei verlorenen Kriegen durch die Siegermächte in größtmöglicher Weise verstärkt. Ein neuer Nationalismus muss vom Volk ausgehen, ich stimme dir also zu, ich würde dies sogar noch insoweit präzisieren, als ich behaupten möchte:
Das Volk muss die Nation sein, die Nation muss der Staat sein!



Eine solche Einteilung in verschiedene Reiche würde zu weiteren Gegensätzen innerhalb Europas führen. Im kommenden Kampf der Kulturen kann es nicht in irgendeinem Interesse liegen die europide Ethnie zugunsten eines multikulturalistischen Einheitsbreis untergehen zu lassen. Deswegen bleibe ich bei der Idee des Europäischen Reiches in dem es verschiedene Kulturkreise (romanisch, keltisch, germanisch, slawisch etc.) gibt.


Ich bin da insbesondere in der Ablehnung der Slawen etwas festgefahren, ich denke die Unterschiede zu denen sind zu groß, sowohl kulturell als auch wirtschaftlich!
Außerdem wäre ein Germanisches Reich wohl am leistungsfähigsten, die anderen Nationen aus Süd- und Osteuropa eher Bremser.



Und was soll deines Erachtens mit den "nichteuropäischen Völkern" des finno-urgischen Stammes geschehen?


Sehr schwierige Frage, eine Rücksiedlung kommt aufgrund der langen Zeit, in der sie bereits hier leben (etwa 1000 Jahre), wohl kaum in Frage. Doch ein Ausschluss aus europäischen Organisationen halte ich für denkbar.



Wie bereits gesagt. Nation und Staat sind nicht identisch. Von daher ist eine völlige Souveränität des "Staatsvolkes" wie wir es heute unter den Begriff "Deutschen" fassen ausgeschlossen. Auf innenpolitischer Ebene ist Volkssouveränität unabdingbar und unveräußerlich, aber auf außenpolitischer Basis zur allgemeinen Handlungsfreiheit des Europäischen Reiches einzuschänken. Es ist nunmal ein Schritt der Notwendigkeit, an dem wir, auch wenn es bitter klingt, nicht vorbeikommen. Und da stehen wir Deutschen nicht allein da. Um Moeller van den Bruck frei zu zitieren:
"Demokratie ist die Mitwirkung des Volkes an seinem eigenen Schicksal."

Kluges Zitat! Ansonsten müssen meiner Meinung nach aber ebenso auf außenpolitischer Ebene Grundsatzentscheidungen des Volkes berücksichtigt werden, insbesondere bei internationalen Organisationen.

Waldgänger
06.06.2006, 19:42
Zitate von Siegfried:


Ein Hauptproblem des deutschen Nationalismus des 19.Jhds lag in seiner Entstehungsweise. Der Versuch eines demokratischen Nationalismuses durch die Revolution von 1848 wurde leider von den Fürsten zugunsten ihrer Machterhaltung vereitelt. Während in anderen Ländern auf diese, vom Volk getragene Weise, ein Nationalstaat geschaffen wurde, musste dieser erst verspätet durch die Obrigkeit 1871 und durch die Führung von Kriegen, unter anderem eines schrecklichen Bruderkrieges, geschaffen werden! Dies führte von vornherein zu einer teilweisen Ablehnung des Nationalstaatsgedankens, diese Ablehnung wurde nach den zwei verlorenen Kriegen durch die Siegermächte in größtmöglicher Weise verstärkt. Ein neuer Nationalismus muss vom Volk ausgehen, ich stimme dir also zu, ich würde dies sogar noch insoweit präzisieren, als ich behaupten möchte:
Das Volk muss die Nation sein, die Nation muss der Staat sein!


Der Nationalismus auf den du dich beziehst ist ein vormoderner und bürgerlicher Nationalliberalismus. Deswegen ist er einer der Konzeptionen die ich von vornherein radikal ablehne. Der Nationalismus kann nur antibürgerlich -auf den bürgerlichen Geist bezogen- und antiliberalistisch sein. Der Hauptfeind aller Völker ist der egalitäre Liberalismus und als solcher ist er vom postmodernen Nationalismus ausgeschlossen. Hinzu kommt, dass ich den bürgerlichen Parlamentarismus ablehne, weil ich darunter keine wirkliche Demokratie verstehe, sondern eine Wahlpolyarchie. Demokratie kann nur auf Kommunal- und Regionalebene funktionieren, ebenso muss sie partizipatorisch sein, weil die Volkssouveränität unveräußerlich ist.


Ich bin da insbesondere in der Ablehnung der Slawen etwas festgefahren, ich denke die Unterschiede zu denen sind zu groß, sowohl kulturell als auch wirtschaftlich!
Außerdem wäre ein Germanisches Reich wohl am leistungsfähigsten, die anderen Nationen aus Süd- und Osteuropa eher Bremser.

Eine überhebliche Einstellung der Westmächte und der sogenannten Zivilisationsländer. Im Gegenteil: Der Osten ist uns näher und vertrauter als der romanische Westen es je war. Aus romanischem Geist entstand der Faschismus, eine ungermanische und undeutsche Ideologie die sich in Zusammenhang mit radikalen Biologismus zum Nazismus verwandelte. Wie bereits gesagt liegt uns der östliche Nationalismus näher als der Westliche. Die slawische Seele ist der germanischen Seele viel näher verwandt als der dekadente und degenerierte Geist des Westens.



Sehr schwierige Frage, eine Rücksiedlung kommt aufgrund der langen Zeit, in der sie bereits hier leben (etwa 1000 Jahre), wohl kaum in Frage. Doch ein Ausschluss aus europäischen Organisationen halte ich für denkbar.

Wieso? Als Teil Europas sollte es dann ebenso eine finno-urgische Vertretung geben.


Kluges Zitat! Ansonsten müssen meiner Meinung nach aber ebenso auf außenpolitischer Ebene Grundsatzentscheidungen des Volkes berücksichtigt werden, insbesondere bei internationalen Organisationen.

Hier bin ich anderer Meinung. Eine mitwirkende Demokratie kann nur auf Kommunal- und Regionalebene funktioneren. Alles andere überschreitet die Kompetenzen der Volksangehörigen, wobei direkte Volksabstimmung immernoch eine weitere Möglichkeit für die Erfragung der allgemeinen Volksmeinung ist.

Siegfried
06.06.2006, 19:58
Der Nationalismus auf den du dich beziehst ist ein vormoderner und bürgerlicher Nationalliberalismus. Deswegen ist er einer der Konzeptionen die ich von vornherein radikal ablehne. Der Nationalismus kann nur antibürgerlich -auf den bürgerlichen Geist bezogen- und antiliberalistisch sein. Der Hauptfeind aller Völker ist der egalitäre Liberalismus und als solcher ist er vom postmodernen Nationalismus ausgeschlossen. Hinzu kommt, dass ich den bürgerlichen Parlamentarismus ablehne, weil ich darunter keine wirkliche Demokratie verstehe, sondern eine Wahlpolyarchie. Demokratie kann nur auf Kommunal- und Regionalebene funktionieren, ebenso muss sie partizipatorisch sein, weil die Volkssouveränität unveräußerlich ist.


Deine Ablehnung der parlamentarischen Demokratie teile ich, zumindest in der Form, in der sie in der BRD auftritt, hat sie wenig mit demokratischen Idealen zu tun, vielmehr stellt sie eine Beschneidung der Volkssouveränität unter vermeindlicher Herrschaft des Volkes dar. Das Volk wird sozusagen als Beschränker seiner selbst gebraucht.



Eine überhebliche Einstellung der Westmächte und der sogenannten Zivilisationsländer. Im Gegenteil: Der Osten ist uns näher und vertrauter als der romanische Westen es je war. Aus romanischem Geist entstand der Faschismus, eine ungermanische und undeutsche Ideologie die sich in Zusammenhang mit radikalen Biologismus zum Nazismus verwandelte. Wie bereits gesagt liegt uns der östliche Nationalismus näher als der Westliche. Die slawische Seele ist der germanischen Seele viel näher verwandt als der dekadente und degenerierte Geist des Westens.


Versteh mich hier nicht falsch, ich betrachte Deutschland keineswegs als Teil des Westens (auch wenn die BRD faktischer Teil desselben ist). Ich betrachte uns weder als Teil des Westens noch als Teil des Ostens. Wir sind der Norden! Dort liegt unsere Vergangenheit und dort sollte auch unsere Zukunft liegen!




Wieso? Als Teil Europas sollte es dann ebenso eine finno-urgische Vertretung geben.


Hier stellt sich aber noch ein weiteres Problem, nämlich das Siedlungsgebiet der Finno-Ugren. Diese siedeln nämlich auch in großen Teilen Russlands, haben dort teilweise autonome Republiken oder werden andererseits oft nicht von den Russen anerkannt. Desweiteren sind die zwei in Europa vertretenen finno-ugrischen Staaten, nämlich, Finnland und Ungarn sprachlich und kulturell sehr verschieden. Ein Finne versteht einen Ungarn nicht und umgekehrt, eine Einbindung gestaltet sich hier schwierig.



Hier bin ich anderer Meinung. Eine mitwirkende Demokratie kann nur auf Kommunal- und Regionalebene funktioneren. Alles andere überschreitet die Kompetenzen der Volksangehörigen, wobei direkte Volksabstimmung immernoch eine weitere Möglichkeit für die Erfragung der allgemeinen Volksmeinung ist.

In diesem Ounkt werden wir uns wohl nicht einigen können, gerade auf Staatsebene halte ich die Beteiligung des Volkes, vor allem in wichtigen außenpolitischen Angelegenheiten für unabdingbar. Demokratische Elemente finde ich auf höheren Ebenen deutlich wichtiger als auf kommunaler Ebene.

Waldgänger
06.06.2006, 20:28
Zitate von Siegfried:


Versteh mich hier nicht falsch, ich betrachte Deutschland keineswegs als Teil des Westens (auch wenn die BRD faktischer Teil desselben ist). Ich betrachte uns weder als Teil des Westens noch als Teil des Ostens. Wir sind der Norden! Dort liegt unsere Vergangenheit und dort sollte auch unsere Zukunft liegen!

Wir sind nicht Nordeuropa, sondern Mitteleuropa. Ich möchte Deutschland auch nicht irgendeinem Teil angebunden sehen, sondern aus geopolitischen wie kulturellen Gründen verbunden sehen. Das deutsche Wesen strebt unbewusst schon immer in Richtung Nord- und Osteuropa und sollte seinen Geist gegen das romanische Wesen Süd- und Westeuropas verteidigen.



Hier stellt sich aber noch ein weiteres Problem, nämlich das Siedlungsgebiet der Finno-Ugren. Diese siedeln nämlich auch in großen Teilen Russlands, haben dort teilweise autonome Republiken oder werden andererseits oft nicht von den Russen anerkannt. Desweiteren sind die zwei in Europa vertretenen finno-ugrischen Staaten, nämlich, Finnland und Ungarn sprachlich und kulturell sehr verschieden. Ein Finne versteht einen Ungarn nicht und umgekehrt, eine Einbindung gestaltet sich hier schwierig.

Wie wäre es dann mit einer Einbindung in einen der drei Großräume (slawisch, romanisch, germanisch) und eine dazugehörige Teilautonomie?

Pandulf
06.06.2006, 21:16
Waldgänger schrieb:


"Das deutsche Wesen strebt unbewusst schon immer in Richtung Nord- und Osteuropa und sollte seinen Geist gegen das romanische Wesen Süd- und Westeuropas verteidigen."

Alle Korrupten, Dekadenten und Hedonisten, die mir in meinem Leben begegnet sind, haben den Westen geliebt.

Echte, kernige Deutsche zieht es in den Osten Europas. Nicht im NS-Sinne als Eroberer, sondern um seine Seele in die Weite und Ursprünglichkeit dieser Welt einzutauchen. Nach kurzer Zeit kann man feststellen, daß die slawischen Völker nicht "Hunnen" etc. sind, sondern unsere ursprünglich gebliebenen Brüder. Sozusagen ein seelischer Jungbrunnen für Deutschland.

Gruss

pandulf

Waldgänger
06.06.2006, 21:21
Alle Korrupten, Dekadenten und Hedonisten, die mir in meinem Leben begegnet sind, haben den Westen geliebt.

Obwohl ich als Ernst Jünger-Sympathiesant etwas gegenhalten muss. Dieser war nämlich ein großer Freund Frankreichs und nicht gerade korrupt oder dekadent. Manchmal mag etwas Dekadenz aus seinen Werken hervorblitzen, aber Jüngers Verhältnis zu Frankreich war sehr doppelseitig. Er verachtete den westlichen Materialismus, die bürgerliche Demokratie und den westlichen Zivilisationsmenschen, liebte jedoch die französische Literatur und war von Paris sehr angetan. Hier kann ich allerdings keinesfalls nachziehen. Auch teile ich seine Frankophilie keinesfalls. Ich muss aber gestehen, dass diesseits des Rheins vergebens eine Denkschule wie die "Nouvelle Droite" zu finden ist.



Echte, kernige Deutsche zieht es in den Osten Europas. Nicht im NS-Sinne als Eroberer, sondern um seine Seele in die Weite und Ursprünglichkeit dieser Welt einzutauchen. Nach kurzer Zeit kann man feststellen, daß die slawischen Völker nicht "Hunnen" etc. sind, sondern unsere ursprünglich gebliebenen Brüder. Sozusagen ein Jungbrunnen für Deutschland im beidseitigen Interesse.


:top: Applaus!!!

SteveFrontera
07.06.2006, 16:29
Zitat von Waldgänger
Europa muss sich bewusst werden, dass viel auf dem Spiel steht und der kommende Kampf nur ein Kampf der Kulturen werden kann. Will es nicht dem Sturm der aufkommenden Kulturkreise unterliegen muss es ebenso zur Großmacht aufsteigen. Einen jenen Großmachtstatus kann es nur auf Grundlage eines "Reiches Europa" geben. Damit ist keinesfalls ein "Vaterland Europa" gemeint, welches die kulturelle Vielfalt untergraben würde, aber auch kein "Europa der Vaterländer", welche bei verschiednen Interessenkonflikten wieder auseinanderbrechen würden. Das Ziel liegt vielmehr im Mittelweg. Ein starkes und mächtiges Europa bei gleichzeitger Erhaltung der Vaterländer und Völkerschaften.


Europa hat auch als Staatenbund in der jetzigen Form eine Chance.
Brauchen wir unbedingt eine Großmacht, ein Reich? Die Schweiz ist ein kleines neutrales Land, das seit Jahrhunderten ohne Großmachtphantasien mit seinen Nachbarn zurecht kommt.

Die Frage ist nur, ob sich Europa in Zukunft weiterhin so stark an die USA binden soll? Für sehr wichtig halte ich die Einbindung Rußlands in die Europäische Staatengemeinschaft. G. Schröder hat da einiges bewirkt.
Nur in Zusammenarbeit mit Rußland können wir uns von der amerikanischen Hegemonie befreien.

Siegfried
07.06.2006, 19:34
Wir sind nicht Nordeuropa, sondern Mitteleuropa. Ich möchte Deutschland auch nicht irgendeinem Teil angebunden sehen, sondern aus geopolitischen wie kulturellen Gründen verbunden sehen. Das deutsche Wesen strebt unbewusst schon immer in Richtung Nord- und Osteuropa und sollte seinen Geist gegen das romanische Wesen Süd- und Westeuropas verteidigen.


Hier haben wir wohl unterschiedliche Vorstellungen, mein Ziel wäre ein Germanischer Bund mit Deutschland als Kernstaat. Dieser Staatenbund wäre meines Erachtens auch ohne den Rest Europas wirtschaftlich, politisch und militärisch stark genug, einen Großmachtsstatus innezuhaben und sich eine Rolle im kommenden Konzert der Kulturkreise zu sichern. Einen losen Bund mit anderen europäischen Kulturkreisen im Sinne wirtschaftlicher Zusammenarbeit und evtl. gemeinsamer Abreden bei internationalen Vorgehen halte ich aber für denkbar.



Wie wäre es dann mit einer Einbindung in einen der drei Großräume (slawisch, romanisch, germanisch) und eine dazugehörige Teilautonomie?

Da würde sich wohl der slawische anbieten. Wäre aber eine Option.
Eine weitere Frage, die mich beschäftigt hat, ist die Rolle Griechenlands und dessen Einbindung, ein wichtiger Teil Europas ist es ohne Frage!

Waldgänger
07.06.2006, 20:07
Hier haben wir wohl unterschiedliche Vorstellungen, mein Ziel wäre ein Germanischer Bund mit Deutschland als Kernstaat. Dieser Staatenbund wäre meines Erachtens auch ohne den Rest Europas wirtschaftlich, politisch und militärisch stark genug, einen Großmachtsstatus innezuhaben und sich eine Rolle im kommenden Konzert der Kulturkreise zu sichern. Einen losen Bund mit anderen europäischen Kulturkreisen im Sinne wirtschaftlicher Zusammenarbeit und evtl. gemeinsamer Abreden bei internationalen Vorgehen halte ich aber für denkbar.


Ich bin immer für neue oder bessere Ideen offen und ich würde lügen, wenn ich nicht zugebe, dass ich oftmals zweifel und auch viele Ideen überdenke, deswegen hat mich deine Argumentation insoweit zum Nachdenken gebracht, dass ich überlege, ob ein derartiger germanischer Bund nicht ausreichend wäre. Deine Idee erinnert mich an Carl Schmitts "Völkerrechtliche Großraumordnung mit Interventionsverbot für raumfremde Mächte."
Nur: Lässt sich diese Idee auch mit der Globalisierung vereinbaren? Ich stimme zu, dass wir der Globalisierung mit einer Regionalisierung Einhalt gebieten und lenken sollten, wobei eingesehen werden muss, dass die globale Vernetzung nicht aufzuhalten ist, eher im Gegenteil. Der politische Aspekt der "One-World" ist aber ebenso zu verwerfen wie ein reaktionärer Nationalismus der "Bunkermentalität".



Da würde sich wohl der slawische anbieten. Wäre aber eine Option.
Eine weitere Frage, die mich beschäftigt hat, ist die Rolle Griechenlands und dessen Einbindung, ein wichtiger Teil Europas ist es ohne Frage!

Finnland sollte sich dem germanischen Kultukreis zu schreiben. Die Russifizierung war dort nicht sehr erheblich und kulturell rechne ich es den nördlichen Nationen zu. Im Falle Griechenlands muss auch überlegt werden. Meines Erachtens sollte Griechenland keinem Bündnis angehören und einen Sonderstatus besitzen.

malnachdenken
08.06.2006, 10:09
Hier haben wir wohl unterschiedliche Vorstellungen, mein Ziel wäre ein Germanischer Bund mit Deutschland als Kernstaat.


Ach herrje, Leute was macht Ihr nur in Eurer Freizeit? Immer dieses Großmachtdenken mit Deutschland im Zentrum der Macht. Hatten wir das nicht schon zu genüge?

Siegfried
08.06.2006, 14:19
Ach herrje, Leute was macht Ihr nur in Eurer Freizeit? Immer dieses Großmachtdenken mit Deutschland im Zentrum der Macht. Hatten wir das nicht schon zu genüge?

Nein, hatten wir nicht!

Siegfried
08.06.2006, 14:27
Ich bin immer für neue oder bessere Ideen offen und ich würde lügen, wenn ich nicht zugebe, dass ich oftmals zweifel und auch viele Ideen überdenke, deswegen hat mich deine Argumentation insoweit zum Nachdenken gebracht, dass ich überlege, ob ein derartiger germanischer Bund nicht ausreichend wäre. Deine Idee erinnert mich an Carl Schmitts "Völkerrechtliche Großraumordnung mit Interventionsverbot für raumfremde Mächte."
Nur: Lässt sich diese Idee auch mit der Globalisierung vereinbaren? Ich stimme zu, dass wir der Globalisierung mit einer Regionalisierung Einhalt gebieten und lenken sollten, wobei eingesehen werden muss, dass die globale Vernetzung nicht aufzuhalten ist, eher im Gegenteil. Der politische Aspekt der "One-World" ist aber ebenso zu verwerfen wie ein reaktionärer Nationalismus der "Bunkermentalität".


Ich denke, dass dieser Bund ausreichend wäre. Vor allem könnte er vielleicht einen Mittelweg darstellen zwischen Globalisierung und Bunkermentalität!
Das Buch hab ich leider nicht gelesen, sollte ich vielleicht nachholen (insbesondere, da ich als Jurist Carl Schmitt natürlich äußerst schätze!).



Finnland sollte sich dem germanischen Kultukreis zu schreiben. Die Russifizierung war dort nicht sehr erheblich und kulturell rechne ich es den nördlichen Nationen zu. Im Falle Griechenlands muss auch überlegt werden. Meines Erachtens sollte Griechenland keinem Bündnis angehören und einen Sonderstatus besitzen.

Würd ich im Falle der Griechen ebenfalls so sehen! Also Finnland zum germanischen und Ungarn zum slawischen Kulturkreis?! Wäre wohl akzeptabel.

Mario
08.06.2006, 20:17
Überall in der Welt ist diese Umstrukturierung zu sehen. Die islamische Welt erwacht aus ihrem Schlaf und ist dabei auf Grundlage ihrer Religion ein neues Gemeinschaftsbewusstsein zu schaffen. China hat seinen inneren Motor in Bewegung gesetzt um eine Weltmacht von ungekannter Größe zu werden, Indien folgt ebenso. Auch Russland strebt wieder nach seiner früheren Größe, hinzu kommt die gegenwärtig unangetastete Weltmacht USA.



Europa muss sich bewusst werden, dass viel auf dem Spiel steht und der kommende Kampf nur ein Kampf der Kulturen werden kann. Will es nicht dem Sturm der aufkommenden Kulturkreise unterliegen muss es ebenso zur Großmacht aufsteigen. Einen jenen Großmachtstatus kann es nur auf Grundlage eines "Reiches Europa" geben. Damit ist keinesfalls ein "Vaterland Europa" gemeint, welches die kulturelle Vielfalt untergraben würde, aber auch kein "Europa der Vaterländer", welche bei verschiednen Interessenkonflikten wieder auseinanderbrechen würden. Das Ziel liegt vielmehr im Mittelweg. Ein starkes und mächtiges Europa bei gleichzeitger Erhaltung der Vaterländer und Völkerschaften.


Treffende Analyse und konsequente Schlussfolgerung: Ich kann mich deiner Forderung im Grundkonzept nur anschließen. Bevor das heute am Abgrund der Identitätslosigkeit stehende und zur Marionette verkommene Europa im (globalen) Überlebenskampf der Kulturen kulturell assimiliert wird, müssen die Völker Europas sich zusammenschließen und gemeinsam ein Reich - im Sinne eines Rasse- und Kulturkreises, im weiter gefassten Sinne - errichten.

Wie auch das fremdgesteuerte Konstrukt der EU besteht dabei das Risiko des Verlustes der nationalen Souveränitäten und der jeweiligen völkischen Interessen, daher gilt es den abstrakten politischen Gedanken weiterzudenken und sich seiner gewünschten Formen bewusst zu werden. Zu behandeln ist auch die Frage, inwieweit dieser Gedanke eher mit der Richtung eines Europas der Vaterländer, oder der des Gegenpols, der Nation Europa sympathisiert. Hierzu pflichte ich meinem Vorredner bei:


1. Der Nationalstaat ist das beste Konstrukt, das die Völker Europas jemals erfunden haben. Vielfach wird behauptet, der Nationalstaat sei, ebenso wie frühere Formen der Staaten, nur ein Übergangskonstrukt, sein Ende absehbar. Dies halte ich für katastrophal falsch.

Dabei müssen wir uns aber auch eingestehen, dass der Nationalstaat im Alleingang in Zeiten der vortgeschrittenen Globalisierung für eine realistische Politik nicht mehr denkbar ist. Nur in der Gemeinschaft der Individualismen kann die Nation überleben.

Viele Grüße,

GnomInc
14.06.2006, 09:29
Es gibt eine weitere Idee.

Ein Europa der REGIONEN

Das reflektiert zwar augenscheinlich die föderal verfassten Staaten , hat aber
durch den Ausschuss der Regionen im EU-Recht bereits realpolitische Gestalt.
Ich finde das zumindestens bedenkenswert.

Wenn es gelänge , den Regionen Kernkompetenzen zu überantworten, so dass
jeder seinen regionalen Besonderheiten Rechnung tragen kann , ist das
in der politischen Handhabbarkeit zwar aufwändig aber demokratisch und machbar. Allerdings sollten die Regionen schon eine bestimmte Mindest-Flächen/Bevölkerungsgrösse besitzen , um eine Vertretungsbefugnis zu rechtfertigen.
Ich denke da an 10 Mio EW etwa. Aber da kann man sich verständigen.
Bayern/ Estland/Flandern/Katalanien/Slowenien/Schottland hätten dafür z.B. schon die richtige Grösse und Struktur
Ausgleiche zwischen den Regionen könnten nach wie vor erfolgen.

Damit ist auch jeder Grossmachtanspruch zwischen Regionen/Nationen erledigt. Das innereuropäische Konfliktpotential wäre deutlich reduziert.
Allerdings ist eine solche EU aussenpolitisch/militärisch/wirtschaftlich allemal eine Grossmacht.
Ob das die Franzosen und Briten jedoch hinkriegen, auf ihre derzeitige
Exklusivstellung als Kernwaffenbesitzer und Sicherheitsratsmitglieder
zu verzichten , ist dahingestellt.

Wie siehts aus ?

malnachdenken
14.06.2006, 09:32
Nein, hatten wir nicht!


Jedes Großmachtsdenken Deutschlands ist gescheitert. Die Zeiten solchen Denkens ist politisch auch schon lange vorbei. Warum in der Vergangenheit hocken?

Siegfried
14.06.2006, 12:57
Jedes Großmachtsdenken Deutschlands ist gescheitert. Die Zeiten solchen Denkens ist politisch auch schon lange vorbei. Warum in der Vergangenheit hocken?

Nicht das Denken ist gescheitert, sondern das Handeln, und zwar am Widerstand anderer Mächte. Ich "hocke" keineswegs in der Vergangenheit, ganz im Gegenteil, ich will nicht irgendwas Gescheitertes wieder aufleben lassen, sondern ich will ein der Zukunft zugewandtes Deutschland, das wirtschaftlich und politisch wieder Stärke zurückerlangt und durch einen demokratischen Nationalismus des Volkes legitimiert und so bereit für die Herausforderungen der Zukunft ist!

Rocky
14.06.2006, 13:20
Nicht das Denken ist gescheitert, sondern das Handeln, und zwar am Widerstand anderer Mächte.

Du weisst ja, Siegfried, dass ich Deinen, wenn auch in die faslche Richtung schiessenden, Idealismus echt bewundere.

Deswegen vielleicht ein Vorschlag.
Solange Du das Scheitern des Handelns der deutschen am Widerstand der "Anderen Maechte" ausmachst, wirst Du im Nebel herumtappen.

Die Deutschen haben schon lange ein ganz offensichtliches Problem mit dem Handeln.

Alles dieses sind Zeichen dafuer:

Das sprachlose Starren auf einen und Nichtstun mit einem rapide kollabierenden Sozialstaat, gelegentlich auch "Reformunfaehigkeit" genannt,

Die Zaungastmentalitaet in der Aussenpolitik , die es temporaer erlaubt auf allen Welthochszeiten zu tanzen, und sich fuer nichts zu entscheiden,

Das schlichte Ignorieren und aktive Abstreiten der Terroristen Gefahr in der Welt,

Die ewige Meckerei ueber eigentlich Alles , die jedes Handeln irgendwelcher Art auf die unendlich lange Bank schiebt,

die Entscheidung fuer einen Polemiker in 2002, die Nicht-Entscheidung der letzten Wahl die die Realitaet dann zur nicht funktionsfaehigen grossen Koalition zusammengeruehrt hat, und ueber die die Bevoelkerung dann meckert wegen ihrer Nicht-Funktionsfaehigkeit, sozusagen eine zirkulaere, potenzierte Nichtentscheidung, bei der nur noch die Realitaet angebellt wird.

Die Obsession mit Amerika, das sich nach der "oeffentlichen deutschen Meinung" zu einer ueblen Hoelle von teuflischen Ausmassen zusammenbraut, die aber nur dazu benutzt wird, um nicht ueber Deutschland reden zu muessen, und damit die eigenen Probleme schlicht als nicht exisistierend erklaerend,

Die inzwischen bizarr aufgepeitschte Anti-Bush Obsession, der als "lame duck" (Du weisst sicher, was damit gemeint ist) Praesident zukunfts-politisch schon weitgehend irrelevant ist (Das haben sie mit den amerikanischen Linken gemeinsam, die auch keine Ahnung haben, ueber was sie reden sollten, wenn das auf-Bush-Hauen bald und offensichtlich idiotisch wird).

usw, usf.

Rocky .

Siegfried
16.06.2006, 22:22
Du weisst ja, Siegfried, dass ich Deinen, wenn auch in die faslche Richtung schiessenden, Idealismus echt bewundere.

Deswegen vielleicht ein Vorschlag.
Solange Du das Scheitern des Handelns der deutschen am Widerstand der "Anderen Maechte" ausmachst, wirst Du im Nebel herumtappen.


Hab Dank rocky, es freut mich einem Beitrag von dir mal (fast) vollständig zustimmen zu können. Das mit den "anderen Mächten" war auf die Zeit während der 2 WK bezogen, inzwischen können die Deutschen Regierungen dies ganz gut selbst!



Die Deutschen haben schon lange ein ganz offensichtliches Problem mit dem Handeln.

Alles dieses sind Zeichen dafuer:

Das sprachlose Starren auf einen und Nichtstun mit einem rapide kollabierenden Sozialstaat, gelegentlich auch "Reformunfaehigkeit" genannt,


Absolut korrekt, stattdessen werden halbfähige Reformen verabschiedet oder Gesetzeswerk, das nichts verändert, sondern alles nur verschlechtert (Föderalismusreform!).



Die Zaungastmentalitaet in der Aussenpolitik , die es temporaer erlaubt auf allen Welthochszeiten zu tanzen, und sich fuer nichts zu entscheiden,


Auch das stimmt, bsp. Ständiger Sitz im UN-Sicherheitsrat oder auch allgemein dieses Zaghafte und "Bloß niemand auf den Schlips treten" in der Deutschen Außenpolitik.



Das schlichte Ignorieren und aktive Abstreiten der Terroristen Gefahr in der Welt,


Dass diese besteht, ist ja wohl für jeden offensichtlich.



Die ewige Meckerei ueber eigentlich Alles , die jedes Handeln irgendwelcher Art auf die unendlich lange Bank schiebt,


Richtig mal durchzugreifen und was zu verändern traut sich keine der Parteien.



die Entscheidung fuer einen Polemiker in 2002, die Nicht-Entscheidung der letzten Wahl die die Realitaet dann zur nicht funktionsfaehigen grossen Koalition zusammengeruehrt hat, und ueber die die Bevoelkerung dann meckert wegen ihrer Nicht-Funktionsfaehigkeit, sozusagen eine zirkulaere, potenzierte Nichtentscheidung, bei der nur noch die Realitaet angebellt wird.


Ja das machen die Deutschen gerne, etwas wählen und sich dann darüber beschweren, dass sie es gewählt haben und beim nächsten Mal wieder wählen!:))



Die Obsession mit Amerika, das sich nach der "oeffentlichen deutschen Meinung" zu einer ueblen Hoelle von teuflischen Ausmassen zusammenbraut, die aber nur dazu benutzt wird, um nicht ueber Deutschland reden zu muessen, und damit die eigenen Probleme schlicht als nicht exisistierend erklaerend,


Nun da bin ich etwas anderer Ansicht, dieser wachsende Anti-Amerikanismus tut dem Deutschen Selbstvertrauen gut und ist auch notwendig, um sich abzunabeln und weiter zu entwickeln, doch darf natürlich nicht alles auf die Amis geschoben werden und natürlich werden diese als Großmacht auch gebraucht.



Die inzwischen bizarr aufgepeitschte Anti-Bush Obsession, der als "lame duck" (Du weisst sicher, was damit gemeint ist) Praesident zukunfts-politisch schon weitgehend irrelevant ist (Das haben sie mit den amerikanischen Linken gemeinsam, die auch keine Ahnung haben, ueber was sie reden sollten, wenn das auf-Bush-Hauen bald und offensichtlich idiotisch wird).

usw, usf.

Rocky .

Hier geb ich dir wieder Recht, in Deutschland herrscht ja eigentlich weniger Anti-Amerikanismus, als vielmehr Anti-Bushismus. Wobei ich mir sicher bin, dass zB ein John Kerry im Endeffekt nicht anders gehandelt hätte, als Bush dies getan hat, mit dem Unterschied vielleicht, dass er es geschickter verpackt und uns mit ins Boot geholt hätte. Insofern war ich froh, als Bush die Wahl gewonnen hat.
Mal eine Frage an dich als US-Experten, wer denkst du sind die Kanditaten für die nächste Präsidentschaftswahl?