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Vollständige Version anzeigen : Gemeinsamer »Aufruf zur Gründung einer neuen Linken« von Linkspartei und WASG



Roter Prolet
03.06.2006, 14:47
Am Freitag haben Linkspartei und WASG in Berlin mit der Vorlage eines »Aufrufs zur Gründung einer neuen Linken« die Programmdebatte im Vorfeld ihrer für 2007 geplanten Fusion eröffnet. Auf einer Pressekonferenz in Berlin stellten Vertreterinnen und Vertreter beider Parteien Lothar Bisky, Klaus Ernst, Gregor Gysi, Katja Kipping, Oskar Lafontaine und Felicitas Weck das gemeinsame Papier der Öffentlichkeit vor. jW veröffentlicht das Dokument in voller Länge (...)

Quelle und volles Dokument (http://www.jungewelt.de/2006/06-03/041.php)

Was meint ihr dazu? (diese Frage gilt besonders an linke User und Leser des Forums)

Einsatzleiter
03.06.2006, 14:49
Die PDS ist nicht links!
Die WASG sollte sich mit der DKP und anderen linken Parteien vereinigen! :cool: :cool:

Lucky punch
03.06.2006, 14:50
Was meint ihr dazu?

Ich meine dazu, dass man die Namensliste umbedingt speichern sollte ;)

Grüner Simon
03.06.2006, 15:47
Generell freue ich mich über eine Bewegung auf der Linken Seite. Denn abgesehen von einigen Punkten dieses Bündnises mit denen ich übereinstimme, müssen sich auch die anderen Parteien, also SPD und Grüne vor allem ein sozialeres Profil verpassen.
Im Bezug auf die PDS bin ich ein wenig kritisch. Auch befürchte ich ungesunde populistische Entscheidungen auf der Seite von SPD, Grüne... um sich gegen das Bündnis behaupten zu können

Kenshin-Himura
03.06.2006, 15:57
Ich habe für ,,Wieder so ein Stalinisten-Drecksfetzen" gestimmt. Ob sie fusionieren oder nicht, sollte den Gegnern eigentlich egal sein. Es sollte vielmehr daraufhin gewirkt werden, dass diese Gruppierungen ausgetrocknet werden.

dimu
03.06.2006, 16:47
.
eh sich hier nochmal so eine schwachmatenpartei etabliert,
sollte der gesamte volkszerstörerische linke sumpf ausgetrocknet werden.

es ist höchste, allerhöchste zeit dafür.

das ganze linke geprassel ist ein unglück für deutschland, so, wie es der faschismus war.
.

Roter Prolet
04.06.2006, 13:56
Der Konflikt zwischen der WASG Berlin und der Linkspartei.PDS-Fraktion, die mit der SPD den sogenannten "rot-roten" Senat in der deutschen Hauptstadt bildet, dürfte eine nicht unbedeutende Herausforderung für die geplante Fusion zwischen beiden Parteien sein.

Zahlreiche Vertreter der Linkspartei.PDS, der WASG, der Gewerkschaften und anderen Verbänden und Organisationen legen jetzt mit einer gemeinsamen Erklärung (http://www.antikapitalistische-linke.de/) zu diesem Streitthema den Finger in die Wunde.

Kenshin-Himura
04.06.2006, 14:35
Zahlreiche Vertreter der Linkspartei.PDS, der WASG, der Gewerkschaften und anderen Verbänden und Organisationen legen jetzt mit einer gemeinsamen Erklärung (http://www.antikapitalistische-linke.de/) zu diesem Streitthema den Finger in die Wunde.

Die SED zeigt ihr wahres Gesicht, Wagenknecht wird gefolgt von einer beachtlichen Sippe.

Aber was mich irritiert hat, dort stand:


Sahra Wagenknecht (MdEP, Parteivorstand der Linkspartei)

Dabei las ich vor einiger Zeit Folgendes:

http://www.gerd-langguth.de/artikel/faz_pds.htm


Die offen dem Stalinismus huldigende Sahra Wagenknecht sei zwar für den Parteivorstand untragbar, aber offenkundig für die Partei kein Problem.

Was stimmt nun ? ?(

Frei-denker
04.06.2006, 14:56
Die PDS ist aufgrund ihrer Vergangenheit und ihrer personellen "Altlasten" einerseits eher abzulehnen, andererseits brauchen wir sie als einzigste Nicht-Arbeitgeberpartei. Denn die SPD hat sich auf die Seite der Arbeitgeber geschlagen und die Arbeiter verraten und verkauft.

Und angesichts eines sich ausbreitenden unmenschlichem Kapitalismus können wir alles brauchen, was Widerstand leisten. Und da steht die PDS allein auf weiter Flur.

Kenshin-Himura
04.06.2006, 14:58
Und angesichts eines sich ausbreitenden unmenschlichem Kapitalismus können wir alles brauchen, was Widerstand leisten. Und da steht die PDS allein auf weiter Flur.

Ja ja... :rolleyes:

Sie steht doch nicht allein auf weiter Flur, sie wird durch die NPD ,,bestens" unterstützt.

Frei-denker
04.06.2006, 15:03
NPD? Wieso denn die? Seit wann ist die denn eine Arbeiterpartei?
Meines Wissens ist die NPD eine Partei, welche Ideologien aus dem dritten Reich involviert. So eine Partei wird für die Arbeiter nie eine wählbare Partei sein, insofern kein wirksames Mittel gegen den Neoliberalismus.

Kenshin-Himura
04.06.2006, 15:23
NPD? Wieso denn die? Seit wann ist die denn eine Arbeiterpartei?

Aus dem Parteiprogramm der NPD:


,,Nicht das Volk dient der Wirtschaft, vielmehr muß die Wirtschaft dem Volke dienen. (...) Die Führung der Volkswirtschaft ist (...) Aufgabe des Staates und unterliegt dessen letzter Verantwortung. Die Industrie- und Dienstleistungsverlagerungen aus Deutschland und die Vergabe von Lohnarbeit in sogenannte Billiglohnländer ist moralisch zu ächten und steuerlich zu ahnden. (...) Die deutsche Wirtschaft einschließlich der in Deutschland tätigen ausländischen Unternehmen hat dem deutschen Volk, seiner materiellen Sicherung, und seiner geistig-kulturellen Entwicklung zu dienen. (...) Grund und Boden sind Eigentum des deutschen Volkes. (...) Was Automation und Rationalisierung an Arbeit und Lohn nehmen, muß durch Mitbeteiligung am Gewinn der Wirtschaft wiedergegeben werden. Die NPD lehnt die in der kapitalistischen Wirtschaftsordnung systematisch betriebene Internationalisierung der Volkswirtschaften entschieden ab. (...) Eine dauerhafte Sicherung aller sozialen Leistungen - auch der Renten - ist in einer sich durch die fortschreitende Automation radikal verändernden Arbeitswelt nur durch die Einführung produktionsbezogener Sozialabgaben möglich."

Und die Ablehnung des € bei der NPD, ist ja bekannt.


Meines Wissens ist die NPD eine Partei, welche Ideologien aus dem dritten Reich involviert. So eine Partei wird für die Arbeiter nie eine wählbare Partei sein, insofern kein wirksames Mittel gegen den Neoliberalismus.

Warum machst du jetzt das Weltbild und die Ideologie so sehr abhängig und zusammenhängend mit der Wirtschaftspolitik ? Bei der SED sagtest du noch, dass die Ideologie zwar scheiße ist (,,Vergangenheit und ihrer personellen >>Altlasten<<"), aber ihre Wirtschaftspolitik der einzige Grund ist, warum du sie wählst. Warum plötzlich bei der NPD anders ?

politi_m
04.06.2006, 15:46
Die USA bekämpfen diesen Terrorismus mit völkerrechtswidrigen Kriegen, in denen viele Tausende unschuldiger Menschen ums Leben kommen.
[...]
Die neoliberalen Ideologen sprechen vom Umbau des Sozialstaates und meinen seinen Abbau.
[...]
Dieser Fortschritt sollte allen zugute kommen. Doch das Gegenteil ist der Fall. Bei Erwerbstätigen wachsen Streß und Arbeitszeit. Erwerbslose werden unter Druck gesetzt und ausgegrenzt.
[...]
DIE LINKE will mehr Demokratie wagen und tritt für den Ausbau der Grund- und Freiheitsrechte ein.
[...]
DIE LINKE will ein vereintes Europa.
Kann mir mal jemand erklären, wie sie z.B. die direkte Demokratie einführen will, wenn man dazu eine 2/3-Mehrheit im Bundestag benötigt?

Wie will sie denn ein "vereintes Europa" oder die Regulierung internationaler Finanzmärkte forcieren, wenn sie an keiner Regierung beteiligt ist?

Die schönsten Ziele nützen nichts, wenn man von nötigen Mehrheiten meilenweit entfernt ist.

Kenshin-Himura
04.06.2006, 15:48
Kann mir mal jemand erklären, wie sie z.B. die direkte Demokratie einführen will, wenn man dazu eine 2/3-Mehrheit im Bundestag benötigt?

Wie will sie denn ein "vereintes Europa" oder die Regulierung internationaler Finanzmärkte forcieren, wenn sie an keiner Regierung beteiligt ist?

Die schönsten Ziele nützen nichts, wenn man von nötigen Mehrheiten meilenweit entfernt ist.

Das heißt ja aber nicht, dass man die Ziele nicht formulieren kann. Wenn man die Ziele nicht formuliert, kann man ja auch nicht für die Ziele gewählt werden. Gilt ja auch für die NPD, die FDP, die Grünen, oder sonstige kleinere Parteien.

politi_m
04.06.2006, 15:59
Das versteht sich. Nur ich kann mich aus den genannten Gegebenheiten für diese Partei nicht begeistern. Das wollte ich damit zum Ausdruck bringen. Ihre Ziele zu formulieren und sich zur Wahl zu stellen, gestehe ich der Linkspartei(.PDS) genauso wie der WARUM-Partei oder den Violetten zu. :]

Kenshin-Himura
04.06.2006, 16:05
Das versteht sich. Nur ich kann mich aus den genannten Gegebenheiten für diese Partei nicht begeistern. Das wollte ich damit zum Ausdruck bringen. Ihre Ziele zu formulieren und sich zur Wahl zu stellen, gestehe ich der Linkspartei(.PDS) genauso wie der WARUM-Partei oder den Violetten zu. :]

Für mich sind die genannten Gründe aber ebensowenig ein Anlass dafür, sich für die Ziele dieser Partei nicht zu begeistern, wie sie ein Anlass dafür sind, ihnen das moralisch nicht zuzugestehen.

Anti-Zionist
04.06.2006, 16:06
Und die Ablehnung des € bei der NPD, ist ja bekannt.
Ich wollte den Euro auch nie haben.

politi_m
04.06.2006, 16:14
Für mich sind die genannten Gründe aber ebensowenig ein Anlass dafür, sich für die Ziele dieser Partei nicht zu begeistern, wie sie ein Anlass dafür sind, ihnen das moralisch nicht zuzugestehen.
Wie gesagt, ihre Ziele zu formulieren und sich zur Wahl zu stellen, gestehe ich der Linkspartei(.PDS) genauso wie der WARUM-Partei oder den Violetten zu.
Für einige Ziele der Partei kann ich mich schon begeistern, aber für die Partei nicht.

Frei-denker
04.06.2006, 16:39
Warum machst du jetzt das Weltbild und die Ideologie so sehr abhängig und zusammenhängend mit der Wirtschaftspolitik ? Bei der SED sagtest du noch, dass die Ideologie zwar scheiße ist (,,Vergangenheit und ihrer personellen >>Altlasten<<"), aber ihre Wirtschaftspolitik der einzige Grund ist, warum du sie wählst. Warum plötzlich bei der NPD anders ?
Ein berechtigter Einwand! Konsequenter wäre es, der PDS genauso wie der NPD die rote Karte zu zeigen. Habe mich auch enorm überwinden müssen, die PDS zu wählen. Es war der Pakt mit dem kommunistischen Beelzebub, um den kapitalistischen Teufel auszutreiben. Offenbar sind meine Vorbehalte gegenüber der NPD größer, als die gegenüber der PDS. Meine Wunschparteien sind sie hingegen beide nicht.

Doch welche echte Arbeiterpartei kann man wählen, die keine Altlasten im Gepäck hat? Fällt mir im Moment keine ein. Aber es ist dringend notwendig, daß der Krieg, den die etablierten Parteien gegen die Arbeitslosen führen beendet wird. Ebenso die für unser Land katastrophale neoliberale, unmenschliche Wirtschaftspolitik. Die Lage ist zu dramatisch, als das man die etablierten Parteien weiter gewähren lassen dürfte!

Kenshin-Himura
04.06.2006, 17:05
Ein berechtigter Einwand! Konsequenter wäre es, der PDS genauso wie der NPD die rote Karte zu zeigen. Habe mich auch enorm überwinden müssen, die PDS zu wählen. Es war der Pakt mit dem kommunistischen Beelzebub, um den kapitalistischen Teufel auszutreiben. Offenbar sind meine Vorbehalte gegenüber der NPD größer, als die gegenüber der PDS.

Nun gut, dann kann ich das nachvollziehen. Allerdings ist meiner Meinung nach gar nicht so logisch, gegen die NPD größere Vorbehalte zu haben. Bei der NPD sind keine Fälle bekannt, dass dort Spitzel und Mauermörder ihr Unwesen treiben würden, höchstens mal ein Kabelklauer oder Schläger. :))


Doch welche echte Arbeiterpartei kann man wählen, die keine Altlasten im Gepäck hat? Fällt mir im Moment keine ein.

Das ist mir auch schon aufgefallen, es ist sehr seltsam, dass es so etwas nicht gibt. Die WASG war es ja größtenteils, merkwürdig aber, dass sie nur 2.2% in NRW bekam. Vielleicht wäre sie im Osten erfolgreicher gewesen.


Aber es ist dringend notwendig, daß der Krieg, den die etablierten Parteien gegen die Arbeitslosen führen beendet wird. Ebenso die für unser Land katastrophale neoliberale, unmenschliche Wirtschaftspolitik. Die Lage ist zu dramatisch, als das man die etablierten Parteien weiter gewähren lassen dürfte!

Ich würde ,,neoliberal" nicht im Zusammenhang sehen mit ,,unmenschlich". Gegen eine finanzielle Absicherung für Arbeitslose habe ich nichts, aber was ist schon in der Welt jemals ,,menschlich" gewesen, man muss sich halt den Bedingungen anpassen... Und dass viele Arbeitslose mehr Geld haben, als Arbeiter, kann nicht sein.

Roter Prolet
04.06.2006, 23:02
Die SED zeigt ihr wahres Gesicht, Wagenknecht wird gefolgt von einer beachtlichen Sippe.

Erst behauptest du und andere, von der Grundtorenheit des 20. Jahrhundert zerfressene Dumpfbacken, die heutige Linkspartei.PDS sei dieselbe Partei wie vor 1989, aber dann:



Aber was mich irritiert hat, dort stand:

Dabei las ich vor einiger Zeit Folgendes:

http://www.gerd-langguth.de/artikel/faz_pds.htm

Was stimmt nun ? ?(

...stehst du plötzlich wie ein geschockter Nackter nach einer eiskalten Dusche.

Tja, allgemein ist es bekannt, dass in der Partei nicht gerade einheitliche Ansichten herrschen :rolleyes:

Während der eine Flügel (medien- und selbsternannte "Reformer") in die Richtung der Sozialdemokratisierung und damit zur Selbstaufgabe einer sozialistischen Partei tendiert, wehrt sich der andere Flügel, die pösen "Stalinisten", gegen diesen Kurs und weiterhin für eine sozialistische Gesellschaftsordnung steht - jedoch ohne, wie es immer von Leuten wie dir vorgeworfen wird, das Modell Staatssozialismus wieder haben zu wollen.

Kenshin-Himura
05.06.2006, 00:03
Erst behauptest du und andere, von der Grundtorenheit des 20. Jahrhundert zerfressene Dumpfbacken, die heutige Linkspartei.PDS sei dieselbe Partei wie vor 1989, aber dann:

Das es innerhalb der SED auch unterschiedliche Meinungen gibt, habe ich nie bestritten. Das war aber auch vor 1989 schon so. Und bei der NSDAP auch. Nützt aber nix. Geld, Strukturen, Mitglieder, Ziele, alles Wesentliche blieb nach 1989 gleich.

Maistre
05.06.2006, 14:46
Was ist denn eigentlich passiert? Da stolpern zwei kleine Parteien, die bisher nicht mehr geleistet haben als schöne Versprechungen zu machen: "Was wollt ihr vom Staat, wählt uns und wir geben es euch." Durch das Stolpern wären sie fast total auf die Schnauze gefallen (was immer noch jederzeit möglich ist). Deshalb stützen sie sich jetzt gegenseitig, wie der Blinde den Lahmen, und erklären diesen Vorgang zur Schaffung einer geeinten Linken, die das Land mit Hoffnung erfülle.

Ach du liebe Güte!