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Vollständige Version anzeigen : Aufklärung für den Islam



Stammtischler
31.05.2006, 19:25
Guten Abend.

Kaum ein Mensch wird der Kirche absprechen, im Laufe ihrer Geschichte menschenunwürdige Verbrechen begangen zu haben.
Die Ideologie, die diesen Verbrechen die Legitimation verschafft hat, beanspruchte für sich den Alleinherschaftanspruch über die Welt.
Im Zuge der Aufklärung, wurde die Kirche in Schranken verwiesen, in denen sie sich zumeist zur karikativen und seelenspendenden Instittutionen gewandelt hat.
Wie beurteit ihr diese geschichtliche Entwicklung und welche Schritte dieser Neustrukturierung könnten dazu beitragen, den Islam dahingehend zu verändern, dass es zumindest zu einer Tolerierung anderer Religionen, die Waffengänge ausschließt, kommt?

MoJo
01.06.2006, 13:43
Guten Abend.

Kaum ein Mensch wird der Kirche absprechen, im Laufe ihrer Geschichte menschenunwürdige Verbrechen begangen zu haben.
Die Ideologie, die diesen Verbrechen die Legitimation verschafft hat, beanspruchte für sich den Alleinherschaftanspruch über die Welt.
Im Zuge der Aufklärung, wurde die Kirche in Schranken verwiesen, in denen sie sich zumeist zur karikativen und seelenspendenden Instittutionen gewandelt hat.
Wie beurteit ihr diese geschichtliche Entwicklung und welche Schritte dieser Neustrukturierung könnten dazu beitragen, den Islam dahingehend zu verändern, dass es zumindest zu einer Tolerierung anderer Religionen, die Waffengänge ausschließt, kommt?

Frag in 600 Jahren noch mal nach.

Augenblicklich befindet sich der konservative Islam im 15. Jahrhundert genau in der Zeit, wo Menschen allüberall die Inquisitionen zu fürchten hatten und so mancher "Kreuzfahrende" Massaker in der Bevölkerung anrichtete um das Christentum zu etablieren.:cool:

Man kann nur hoffen, dass der Intellekt der Menschheit dahingehend "heranreift" dass sich Ideologien und Religionen erübrigen, irgendwann.

leuchtender Phönix
01.06.2006, 18:33
Frag in 600 Jahren noch mal nach.

Augenblicklich befindet sich der konservative Islam im 15. Jahrhundert genau in der Zeit, wo Menschen allüberall die Inquisitionen zu fürchten hatten und so mancher "Kreuzfahrende" Massaker in der Bevölkerung anrichtete um das Christentum zu etablieren.:cool:

Man kann nur hoffen, dass der Intellekt der Menschheit dahingehend "heranreift" dass sich Ideologien und Religionen erübrigen, irgendwann.

Der Islam braucht eine andere Reformation als das Christentum. Martin Luther wollte das Christentum wider stärker an der Bibel ausrichten indem er sie ins Deutsche übersetzte. Dadurch kannten mehr Menschen als vorher die Bibel und die Kirchenvertreter verloren die Möglichkeit der alleinigen Deutung der Bibel. Für die Reformation des Islams wären auch elemente der Aufklärung notwendig und eine Trennung von Staat und Religion.

MoJo
02.06.2006, 08:09
Der Islam braucht eine andere Reformation als das Christentum. Martin Luther wollte das Christentum wider stärker an der Bibel ausrichten indem er sie ins Deutsche übersetzte. Dadurch kannten mehr Menschen als vorher die Bibel und die Kirchenvertreter verloren die Möglichkeit der alleinigen Deutung der Bibel. Für die Reformation des Islams wären auch elemente der Aufklärung notwendig und eine Trennung von Staat und Religion.
Die Biebel wurde also durch eine "anerkannte" Mehrfachdeutung "variabel" und konnte in jedwede Gesellschaft etabliert werden?

Ich würde ja, wie die Mehrheit aller Menschen westlicher Herkunft eine Umschrift "in die Moderne" begrüssen, nur sind leider nur wir hier im christlich geprägten Abendland die Benachteiligten dieser Schrift, scheiden als Initiatoren also gänzlich aus.

Solange Vertreter der, in unseren Augen rückständig anmutenden Ideologie (es ist schliesslich nicht "nur" eine Religion) einen Funken der Hoffnung besitzen, dass sich ihr Schriftstück in unveränderter Form durchsetzt und sie, wie es dir Prophezeiung übrigens vorsieht, als Sieger hervorgehen aus ihrer Mission, solange besteht für sie auch kein Grund zur Veranlassung.

Schade auch!

Ach, bei uns wird übrigens demnächst wieder ein Spatenstich zum Bau einer neuen Moschee unternommen. Der Anteil der Moslems hier bei uns liegt derzeit bei 11% und die Kopftücher werden auch immer mehr!

Wie sieht es bei Euch aus?:cool:

esperan
02.06.2006, 16:05
Guten Abend.

Kaum ein Mensch wird der Kirche absprechen, im Laufe ihrer Geschichte menschenunwürdige Verbrechen begangen zu haben.
Die Ideologie, die diesen Verbrechen die Legitimation verschafft hat, beanspruchte für sich den Alleinherschaftanspruch über die Welt.
Im Zuge der Aufklärung, wurde die Kirche in Schranken verwiesen, in denen sie sich zumeist zur karikativen und seelenspendenden Instittutionen gewandelt hat.
Wie beurteit ihr diese geschichtliche Entwicklung und welche Schritte dieser Neustrukturierung könnten dazu beitragen, den Islam dahingehend zu verändern, dass es zumindest zu einer Tolerierung anderer Religionen, die Waffengänge ausschließt, kommt?

Ich lebe heute und nicht in hundert Jahren. Keine Ahnung wie sich alles entwickeln wird - wären nur Spekulationen. Ist mir auch egal. Ich wünsche mir nur zu Lebzeiten, dass den Moslems Einhalt geboten wird und sie sich in die Reihen der normalen Konfessionen begeben, die in Frieden mit anderen Menschen leben wollen, ohne zum Teil gewaltsamen Bekehrungsversuche.

Religion wird von mir toleriert, soweit die Menschen darin etwas gutes bezwecken wollen. Und das heißt für mich unter anderem: Würde des Einzelnen anerkennen, keine Zwangsmissionierung, jedem Tierchen sein Pläsierchen und keine Machtbestrebungen. Der Islam ist nicht nur die größte Herausforderung dieses Jahrhunderts - er ist die größte Gefahr dieses Jahrtausends. Nur ... keiner will es wahrhaben.

esperan

Freddy Krüger
03.06.2006, 01:51
Die Lehre Jesu musste nie reformiert werden. Jesus selbst weigerte sich König zu werden, weil er irdische Macht ablehnte. Die "Reformation" durch Luther 1500 war keine "Umdeutung", sondern ein "zurück zu den Wurzeln".

dr-esperanto
03.06.2006, 06:30
Guten Abend.

Kaum ein Mensch wird der Kirche absprechen, im Laufe ihrer Geschichte menschenunwürdige Verbrechen begangen zu haben.
Die Ideologie, die diesen Verbrechen die Legitimation verschafft hat, beanspruchte für sich den Alleinherschaftanspruch über die Welt.
Im Zuge der Aufklärung, wurde die Kirche in Schranken verwiesen, in denen sie sich zumeist zur karikativen und seelenspendenden Instittutionen gewandelt hat.
Wie beurteit ihr diese geschichtliche Entwicklung und welche Schritte dieser Neustrukturierung könnten dazu beitragen, den Islam dahingehend zu verändern, dass es zumindest zu einer Tolerierung anderer Religionen, die Waffengänge ausschließt, kommt?




Also ich fände es immer noch besser, wenn ein möglichst weltweites christliches Volk existieren würde, wie man es sich im Mittelalter wünschte. Die raison d'être des Staates sollte der Gottesdienst, der Dienst an und für Gott sein, so wie es Gott ja auch nach christlicher Lehre vom Einzelnen (wenn auch nicht vom Staat natürlich) verlangt.
Dieses Denken haben wir ja auch heute noch weitgehend in islamischen Ländern, was ich zunächst auch erstmal begrüße, auch wenn es ein arg verzerrter Gottesglaube ist.
Was man gegen die muslimischen Theokratien tun kann?
1. Bildung, Bildung, Bildung hinbringen (was die Amerikaner ja im Irak jetzt tun)
2. Demoralisierung; Sex, Sex, Sex, auch Alkohol & Drogen können behilflich sein, die Muslime vom Pfad der Tugend abzubringen (machen die Amis auch, sie senden z.B. dämliche Popsendungen auf Persisch in recht schlechter Qualität, zusätzlich finanzieren sie auch christliche Erweckungspropaganda auf Arabisch und Persisch, die allerdings in exzellenter Bildqualität, müsst ihr mal auf DigitalEutelsat sehen)
3. Ganz wichtig: Emanzipation der muslimischen Frau

dr-esperanto
03.06.2006, 06:38
Der Islam braucht eine andere Reformation als das Christentum. Martin Luther wollte das Christentum wider stärker an der Bibel ausrichten indem er sie ins Deutsche übersetzte. Dadurch kannten mehr Menschen als vorher die Bibel und die Kirchenvertreter verloren die Möglichkeit der alleinigen Deutung der Bibel. Für die Reformation des Islams wären auch elemente der Aufklärung notwendig und eine Trennung von Staat und Religion.



Ich glaube nicht, dass Luthers Bibelübersetzung so bedeutend war: es gab ja schon lange vor ihm Übersetzungen der Bibel. Ansonsten hast du natürlich Recht, er wollte die Autorität der Kirche nicht mehr anerkennen, sondern nur noch die Bibel als Autorität gelten lassen (obwohl es natürlich die Kirche gewesen war, die die christliche Bibel geschrieben hat...).

leuchtender Phönix
03.06.2006, 12:46
Ich glaube nicht, dass Luthers Bibelübersetzung so bedeutend war: es gab ja schon lange vor ihm Übersetzungen der Bibel. Ansonsten hast du natürlich Recht, er wollte die Autorität der Kirche nicht mehr anerkennen, sondern nur noch die Bibel als Autorität gelten lassen (obwohl es natürlich die Kirche gewesen war, die die christliche Bibel geschrieben hat...).

Um beurteilen zu können wie wichtig Luthers Überstzen der Bibel war müsste man wissen, wie sehr sich die übersetzte von dem unterscheidet was mit der latainische Bibel gepredigt wurde. Martin Luther protestierte ganz besonders heftig gegen den Ablasshandel (Freikaufen von Sünden mit Geld) und den hohen Lebensstandard der Kirchenführer. Aber eigentlich wollte er eine Reformation und keine Spaltung der Kirche.