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alta velocidad
26.05.2006, 15:20
Arcelor will mit russischer Severstal Mittal abwehren

Fr Mai 26, 2006 3:52 MESZ171

Brüssel (Reuters) - Der Luxemburger Stahlkonzern Arcelor will mit dem russischen Konkurrenten Severstal fusionieren, um eine feindliche Übernahme durch den Rivalen Mittal Steel zu verhindern.

Nach einem Zusammenschluss würde Arcelor Mittal als Branchenprimus ablösen.

Mit der Ankündigung nur eine Woche nach der deutlich aufgestockten Offerte Mittals sorgten die Luxemburger am Freitag für eine überraschende Wende im Abwehrkampf gegen den größeren Wettbewerber. Damit verschlechtern sich zugleich auch die Chancen für ThyssenKrupp, sich die zu Arcelor gehörende kanadische Dofasco einzuverleiben. Mittal hatte dem größten deutschen Stahlhersteller Dofasco versprochen, sobald die Arcelor-Übernahme gelungen sei. An den Börsen nährten die Pläne der Luxemburger die Erwartung weiterer Fusionen in der boomenden Branche und trieben die Aktienkurse von Stahlproduzenten in die Höhe.

Dem Fusionsabkommen zufolge wird Arcelor mit 44 Euro je Aktie bewertet. Das jüngste Angebot von Mittal liege rund 20 Prozent darunter, sagte Arcelor-Chef Guy Dolle. Sein Unternehmen käme zusammen mit Severstal auf Basis der Zahlen von 2005 auf eine jährliche Produktionsmenge von rund rund 70 Millionen Tonnen und einen Umsatz von 46 Milliarden Euro. Dolle kündigte an, den profitabelsten Stahlkonzern der Welt bilden zu wollen. Angestrebt sei ein Betriebsgewinn von zehn Milliarden Euro. Die Arcelor-Aktionäre sollen 68 Prozent an dem neuen Konzern halten, Severstals Großaktionär Alexej Mordaschow den Rest.

BEREITS JAHRELANGE GESPRÄCHE

Mittal sprach von einem beispiellosen Abwehrversuch zu Lasten der Arcelor-Aktionäre. "Die Aktionäre Arcelors wären gezwungen, die Kontrolle über ihr Unternehmen abzugeben, ohne einen Bonus zu erhalten", sagte ein Mittal-Sprecher. Ein Zusammenschluss von Mittal und Arcelor würde den Arcelor-Aktionären größere Chancen bieten, betonte er.

Arcelor-Chef Dolle sagte, sein Unternehmen führe bereits seit drei Jahren Gespräche mit Severstal. Das Angebot von Mittal habe diese noch forciert. Den Plänen zufolge soll Severstals wichtigster Anteilseigner Mordaschow seine 89,6 Prozent an dem russischen Konzern sowie seine Beteiligung an dem italienischen Stahlproduzenten Lucchini einbringen. Zudem zahlt er 1,25 Milliarden Euro in bar.

Noch vor einer Woche hatte es so ausgesehen, als sei Mittal mit seinem um ein Drittel auf rund 23 Milliarden Euro erhöhten Angebot auf besten Weg, den Widerstand Arcelors endgültig zu brechen. Erstmals hatte das Arcelor-Management die Offerte nicht kategorisch abgelehnt, sondern ein Prüfung angekündigt.
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Hier geht es weiter: Arcelor will mit russischer Severstal Mittal abwehren (http://de.today.reuters.com/news/NewsArticle.aspx?type=topNews&storyID=2006-05-26T135229Z_01_MAI633242_RTRDEOC_0_LUXEMBURG-FIRMEN-ARCELOR-2ZF.xml)

Eine gigantische Übernahmeschlacht scheint zu Ende zu gehen. Wer hätte diese Wendung jetzt noch erwartet?

Roter Prolet
26.05.2006, 16:26
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Eine gigantische Übernahmeschlacht scheint zu Ende zu gehen. Wer hätte diese Wendung jetzt noch erwartet?

Willkommen im Zeitalter des (staats-)monopolistischen Kapitalismus.
Konzerne fusionieren zu Grosskonzerne, damit auch der Einfluss auf die Politik und die Ökonomie - im Endeffekt werden dann, ganz egal ob Mittal, Severstal oder Arcelor, Werke geschlossen und hunderte oder tausende von Stahlarbeiter auf die Strassen geworfen.

Gutes Beispiel spielte dabei die Gründung von Arcelor selbst vor so 5-6 Jahren.