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Vollständige Version anzeigen : Die große Abzocke



Pirx
24.05.2006, 07:07
Zwischen 1960 und 2000 hat sich in (West-)Deutschland der Anteil der Steuern auf Gewinne und Vermögenseinkommen von 20% auf 6,7% vom Gesamtsteueraufkommen verringert. Gleichzeitig ist der Steueranteil von Löhnen und Gehältern von 6,3 auf 19,4% angestiegen (1). Im selben Zeitraum hat sich das private Geldvermögen vervielfacht, wobei dieser Zuwachs zu 80% aus Zinseinkommen besteht (2). Eine gigantische Wohlstandsdrainage von unten nach oben - von den Arbeitenden zu den Erben und Rentiers!

1. Weiss, Schmiederer (2004): Asoziale Marktwirtschaft. Köln.
2. Hannich, G. (2005): Börsenkrach und Weltwirtschaftskrise. Rottenburg.

Grüner Simon
24.05.2006, 11:27
Unsere lieblings Kapitalisten werden dir vermutlich bald stecken, dass dies nur zum Allgemeinwohl geschiet.

Eisbrecher
24.05.2006, 13:31
Die Besteuerung von Gewinnen rechtlicher Personen halte ich schlichtweg für absoluten Unsinn. Die Gewinne der Unternehmen gehen letztendlich ja auch wieder an real existieredne Personen, weswegen Unternehmenssteuern schlichtweg eine Doppelbesteuerung sind, welche letztendlich der Allgemeinheit genauso Kosten verursacht wie direkte Besteuerung.
Die Senkung ist hier also im Sinne der transparenz durchaus begrüßenswert. Und das hier im Gegenzug die Steuern auf Löhne und Gehälter größer werden ist verständlich.
Wobei gut 80% der Einkommen aus unselbstständiger Arbeit kommen. Die Abschaffung jeglicher Unternehmenssteuern würde sich bei einer Aufkommensneutralen Steuerreform sicherlich nicht 1:1 auf die Lohnsteuern übertragen. Der großteil dieser beklagten Steuererhöhung sind der Wahlstimmenmaschiene, oh, pardon: dem Wohlfartsstaat zu verdanken.


Das das geldvermögen seit den 60ern zugenommen hat, halte ich für nachvollziehbar und begrüßenswert. Ohne diesen Zuwachs von Vermögen hätte es auch kein Wohlstandswachstum gegeben.

Fakt ist auch, daß das Verhältnis von Zinseinkünften und selbstständiger und abhängiger Arbeit seit jahrzehnten Konstant ist. Dementsprechend weiß ich nicht, warum hier Zinseinkünfte ein Thema sein sollten.

antiachmed
24.05.2006, 13:38
Unsere lieblings Kapitalisten werden dir vermutlich bald stecken, dass dies nur zum Allgemeinwohl geschiet.

Und unsere lieben grünen Freunde (Jauche über sie) werden uns bald erzählen, dass die Autos noch mehr Abgase produzieren, also, dass wir die Ökosteuer noch weiter erhöhen sollen:]

Mauser98K
24.05.2006, 13:45
Von den Arbeitenden zu den Faulen und Leistungsunwilligen.

Warum füttern wir russische Möchtegerndeutsche mitsamt Sippe durch?
Warum ist halb Anatolien bei uns krankenversichert?
Warum hat jeder Neger, Musel usw bei uns Anspruch auf soziale Unterstützung.

Manchmal wünsche ich mir den Tag der großen nationalen Revolution herbei.

Würfelqualle
24.05.2006, 13:49
Gestern einen Bericht in der Umschau (MDR) gesehen. Wenn man z.B. für
40 € tankt, zahlt man 25 € davon, für Steuern.

Mineralölsteuer
+Ökosteuer
+Mehrwertsteuer
= 25 € Steuern

Kaiser Wilhelm der 2. erfand die sogenannte Schaumweinsteuer, für die Finanzierung seiner kaiserlichen Kriegsflotte. Die ging ja im 1.Weltkrieg unter, aber die Steuer haben wir bis heute.

X(


Gruss vonne Würfelqualle

Pirx
24.05.2006, 15:11
Die Besteuerung von Gewinnen rechtlicher Personen halte ich schlichtweg für absoluten Unsinn.

Das mag vielleicht die Theorie so sehen, als Einwohner einer deutschen Großstadt finde ich es aber nicht so witzig, dass sich die Infrastruktur hier langsam aber sicher in Richtung Dritte Welt ändert. Aber wahrscheinlich ist der echte Neoliberale erst zufrieden, wenn sich die Menschheit in Eloi und Morlocks aufgespalten hat wie in Well´s "Zeitmaschine".

Eisbrecher
24.05.2006, 15:52
@Pirx


Der Sozialismus führt eben immer zum Zerfall, selbst in der Softcore-Variante des Wohlfahrtstaates.

antiachmed
24.05.2006, 18:02
Gestern einen Bericht in der Umschau (MDR) gesehen. Wenn man z.B. für
40 € tankt, zahlt man 25 € davon, für Steuern.

Mineralölsteuer
+Ökosteuer
+Mehrwertsteuer
= 25 € Steuern

Kaiser Wilhelm der 2. erfand die sogenannte Schaumweinsteuer, für die Finanzierung seiner kaiserlichen Kriegsflotte. Die ging ja im 1.Weltkrieg unter, aber die Steuer haben wir bis heute.




Gruss vonne Würfelqualle

Der Clou bei dieser verrotteten grünen Pest ist ja gerade, dass die Ökosteuer Bestandteil des Entgelts ist (§ 10 (1) UStG), so daß auf die Ökosteuer noch Umsatzsteuer erhoben wird. Da die bundesrepublikanische Bevölkerung einfach nur doof ist, erkennt sie dieses durchtriebene Spiel unseres Staates nicht und bringt Monat für Monat schön ihren Obolus zu Peer Steinbrück

Pirx
24.05.2006, 18:12
Der Sozialismus führt eben immer zum Zerfall, selbst in der Softcore-Variante des Wohlfahrtstaates.

Und ich sehe das eben genau umgekehrt. Der Sozialstaat hat die Pflicht, der gesellschaftlichen Entropie entgegenzuwirken. Es gibt durchaus konkrete Beispiele für den sehr schlanken Staat. Nehmen wir doch einfach mal Afghanistan, wo die Regierung gerade mal noch die Hauptstadt unter Kontrolle hat. Ntürlich ist auch der Staat ein Moloch. Daher bin ja auch so für direkte Demokratie. Aber für einen Guru der Neoliberalität wie Hoppe ist ja auch Demokratie eine sehr schlechte Idee ...

Mittelfinger
24.05.2006, 18:16
Der Staat verarscht uns ... und das er das so offentsichtlich tut ist gut so !
Denn je mehr Menschen werden erwachen und kapieren , das es so nicht weitergehen kann !

Danke CDU / SPD für garnichts !

Eisbrecher
24.05.2006, 18:25
@Pirx

Hmmm... also Hoppe ist sicherlich kein Neoliberaler und eher Anarchokapitalist. Aber Teile seiner Kritik sind zutreffend.
Ob die Afghanische Regierung nun schlank ist oder nicht läßt sich sicherlich nicht daran messen wie groß das land ist welches sie Kontrollieren. Da kommt es eher darauf an, welche freiheiten die Regierung ihren Untertanen läßt. Jemanden wegen des Wechsels zum Christentum zu verhaften spricht nicht gerade für einen schlanken Staat...

Und blöderweise ist der Staat kaum fähig besser mit dem Geld der Bürger umzugehen, als diese selbst. Dementsprechend wird jeder Versuch die (durch selbstverschulden lahmgelegte) Wirtschaft zu animieren nur noch mehr Unheil anrichten.

Grüner Simon
25.05.2006, 12:35
Und unsere lieben grünen Freunde (Jauche über sie) werden uns bald erzählen, dass die Autos noch mehr Abgase produzieren, also, dass wir die Ökosteuer noch weiter erhöhen sollen:]

Oh, wie ich Jauche liebe und ihre Verwendung in Diskussionen, mhmmm. Hab vergessen, dass man immer mit allem einverstanden sein muss wenn man einer Gruppe angehört.......

Außerdem, was der Normalbürger an Ökosteuer zahlen muss, Gott der Weltuntergang, ich vergaß

Am besten zahlen wir keine Steurn mehr, wäre doch super. Die Unternehmen nicht damit die armen nicht so belastet werden und die Bürger nicht damit sie mehr kaufen können. Bin voll dafür. Staat brauche wir ohnehin nicht.

Grüner Simon
25.05.2006, 12:37
Von den Arbeitenden zu den Faulen und Leistungsunwilligen.

Warum füttern wir russische Möchtegerndeutsche mitsamt Sippe durch?
Warum ist halb Anatolien bei uns krankenversichert?
Warum hat jeder Neger, Musel usw bei uns Anspruch auf soziale Unterstützung.

Manchmal wünsche ich mir den Tag der großen nationalen Revolution herbei.

Und warum gibt es immer noch soviel Rassisten? Ich wünsch mir auch so einiges herbei...
Aber ich vergaß du hast ja unglaublich viel dafür getan,dass du Deutscher bist, alles deine eigene Leistung. Genau wie der Erfolg, aber nicht der Misserfolg dieses Landes.
Und das der weiße, deutsche ohnehin der beste auf Gottes weiter Erde ist haben vor gut 60 Jahren die schlausten Köpfe der Welt ja auch wissenschaftlich bewiesen...

Hoch lebe das Großdeutsche Reich...

Grüner Simon
25.05.2006, 12:39
Die einzig wirklich gerechte Steuer wäre eine in absoluter Höhe für alle gleiche Kopfsteuer bei gleichzeitiger Abschaffung aller anderen Steuern.

Dem stimme ich generell zu, sofern es sich finanzieren und sozial ausgestalten lässt.

Pirx
27.05.2006, 08:08
Ob die Afghanische Regierung nun schlank ist oder nicht läßt sich sicherlich nicht daran messen wie groß das land ist welches sie Kontrollieren.
Mit dem Beispiel wollte ich sagen, dass das Gegenteil von Staat nicht unbedingt Freiheit heisst, sondern eher Anarchie und Gewalt. Deshalb bin ich eher dafür, ihn zu demokratisieren, anstatt ihn abzubauen. Der derzeitige Wettbewerb zwischen den Staaten um Deregulierung und Liberalisierung wird sich als ruinös erweisen.

Eisbrecher
27.05.2006, 08:38
@Pirx

Ich kann mich mit einem Staat zufrieden geben, welcher Recht und Ordnung erhält. Aber alles was darüber hinaus geht ist schlichtweg überflüssig. Womit gut 95% der heutigen Staatsaufgaben abgegeben werden könnten.
Die Anarchie läßt sich leider noch nicht verwirklichen, aber sie ist aus meiner Sicht durchaus wünschenswert. Das Anarchie in gewalt- und Rechtslosigkeit ausufert ist jedenfalls auch nicht bewiesen. Das staatsfreie Somalie scheint bis jetzt weitaus besser zu funktionieren als die staatlichen Nachbarländer.

Deregulierung und Liberalisierung halte ich dagegen für Wünschewnswert, genauso wie der Wettbewerb der Staaten um institutionelle Rahmenbedingungen.

SteveFrontera
28.05.2006, 16:17
Ich halte die Einführung einer Vermögenssteuer für sinnvoll und gerecht.
Auch kapitalistische Länder wie die USA halten an ihr fest. Die Vermögenssteuer könnte den Konsum bei den Vermögenden anregen. Vor allem die älteren Menschen, die die Nachkriegszeit noch miterlebt haben, horten Geld- und Sachvermögen in Unmengen.
Wenn diese Leute selbst konsumieren würden oder ihr Vermögen an die konsumfreudigeren Kinder und Enkel weitergeben würden, wäre das gut für die Binnennachfrage und das Wirtschaftswachstum.