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Vollständige Version anzeigen : Was verbindet ihr mit der 68er Generation?



Praetorianer
21.05.2006, 18:50
Wie weithin bekannt sein dürfte, ist meine Meinung über die Bewegung, die wir heute gemeinhin mit "den 68ern" verbinden, nicht sehr positiv,wobei natürlich fraglich wäre, ob ich den Plural (also was "wir" damit verbinden) überhaupt verwenden darf, vielleicht denke ich ja auch in eine vollkommen andere Richtung als ein anderer User. Und natürlich sehe ich das ganze Phänomen aus der Sicht eines Nachgeborenen, der weder die Bewegung an sich noch die Zustände, die sie kritisierten selbst erlebt hat und diese Perspektive finde ich immer recht problematisch. Ich bin sicher nach und nach werde ich mit meiner Auffassung im Laufe einer Diskussion rausrücken, über einige Dinge habe ich mich eingehend informiert, über andere müsste ich leider einige Stereotypen nachplappern und mal schauen, inwieweit diese der Realität nahekommen.


Deswegen zunächst mal die Frage an Euch, was verbindet ihr mit der 68er-Generation?


PS: Auf die Idee komme ich, weil immer wieder Stränge zu dem Thema eröffnet werden.

redanarchist
21.05.2006, 18:57
na, guter sound, kampf gegen erstarrte verhältnisse und braune kontinuitäten, für einen gerechten umgang mit der dritten welt und gegen einen unsäglichen dschungelkrieg, für liberäre gesellschaftliche verhältnisse und gegen obrigkeitshörigkeit, außerdem ne ordentliche portion rock'n' roll, freie liebe und ein paar psychoaktive substanzen. hat gerockt ;-)

ho-ho-ho-tshi minh ;-)

Platon
21.05.2006, 19:00
ist die Truppe von wegen Adorno Habermas und Konsorten auch 68er?

Lucky punch
21.05.2006, 19:01
dummheit, menschenverachtung, werte-hass

Kenshin-Himura
21.05.2006, 19:02
Ich unterscheide zwei Sorten von ,,Alt-68ern" :

Die ,,Revoluzza" -> eine kleine Minderheit: Kommunisten, Anarchisten
Die gemäßigte, allg. Generation -> die Mehrheit: Linksliberale

Erstere haben meines Erachtens nur Unheil angerichtet, bei Zweiteren ist es sehr zwiespältig. Einerseits bin ich sehr dankbar über die Liberalisierung (Kiffen, Schwule werden toleriert, Sex mit mehreren Frauen,...) , andererseits haben sie ja zu einer egoistischen ,,Gesellschaft" geführt, der fast jegliche Werte abhanden gekommen sind, und zum wirtschaftlichen Niedergang. Einen Teil wirtschaftlicher Sicherheit und damit ein Stück Glück haben sie der Neu-90er-Generation schlicht geklaut. In der Summe ist ihre Bilanz also meines Erachtens verhehrend, denn sie haben aus einer halbwegs gesicherten Ausgangslage, eine Welt in den Zusammenbruch geführt. Dazu kommt, dass viele ihre Werte verraten haben. Die, die damals noch so leidenschaftlich für demokratische Mitwirkung kämpften, sind heute viel konservativer geworden und gleichgültig gegenüber der Politik und dem Leben. Das hat den Niedergang erheblich verstärkt.

redanarchist
21.05.2006, 19:03
ist die Truppe von wegen Adorno Habermas und Konsorten auch 68er?

na klar, dass waren doch die großen ikonen! nur wurde später von den radikalen der vatermord an den vordenkern verübt, man denke an das busen-attentat bei adorno...

redanarchist
21.05.2006, 19:06
In der Summe ist ihre Bilanz also meines Erachtens verhehrend, denn sie haben aus einer halbwegs gesicherten Ausgangslage, eine Welt in den Zusammenbruch geführt.
naja, da hab ich aber meine zweifel...


Dazu kommt, dass viele ihre Werte verraten haben. Die, die damals noch so leidenschaftlich für demokratische Mitwirkung kämpften, sind heute viel konservativer geworden und gleichgültig gegenüber der Politik und dem Leben. Das hat den Niedergang erheblich verstärkt.
ist doch normal, wer macht den noch mit 60 auf straßenkampf-revoluzzer?

redanarchist
21.05.2006, 19:08
apropos punchy: nettes bild
ich vermute mal, der brave landser hat irgendwo in der russischen steppe ins gras gebissen und die blonde perle hat sich später nen jazzenden schwarzen GI-Besatzungssoldaten angelacht...

Crystal
21.05.2006, 19:09
...was verbindet ihr mit der 68er-Generation?



Joschka Fischer
(fast hätte ich noch Claudia Roth genannt)
Daniel Cohn Bandit
Gerhard Schröder

redanarchist
21.05.2006, 19:10
schröder? nur am rande. warn braver juso damals.

Lucky punch
21.05.2006, 19:13
Joschka Fischer
(fast hätte ich noch Claudia Roth genannt)
Daniel Cohn Bandit
Gerhard Schröder


joschka fischer:
"Deutsche Helden müßte die Welt, tollwütigen Hunden gleich, einfach totschlagen." 1982 in der Frankfurter Linkspostille Pflasterstrand. Zit. in: Nation & Europa, Mai 1999, S. 7.

Herr Bratbäcker
21.05.2006, 19:17
Was verbindet ihr mit der 68er Generation?
Parolen, Phrasen, Opportunismus, Weltfremdheit, Lehrer, Birkenstock, MultiKulti, Doppelnamen, Sesselkleber, Pöstchenzuschieberei, Verlogenheit, Staatsbankrott, hässliche Menschen, Nickelbrillen und Strickpullover

und noch vieles mehr.

Sauerländer
21.05.2006, 19:21
Ich denke, man muss das differenziert betrachten, bzw mehrere Phänomene, die in der 68er-Bewegung ineinanderlaufen, auseinanderhalten.

Fangen wir mal mit dem an, was in meinen Augen positiv zu sehen ist.

Ganz allgemein beneide ich die Leute, die damals dabei waren, um dieses Gefühl, mit der eigenen Beteiligung wirklich etwas bewegen zu können, dieses Gefühl, in einer Phase dabeizusein, in der die Entscheidung fällt (nicht einer, in der sie gefallen ist und für den, der Opposition ist, nichts mehr zu ändern ist, so wie heute).
Inhaltlich wäre da der Aufstand gegen den amerikanoid-liberalkonservativen Konsens, eine durchaus ernsthaft (und nicht nur im Affekt) betriebene Kritik des Parlamentarismus, eine Etablierung sozialistischer Ansätze.
Ernsthaftigkeit (wenn man so will sogar Pathos), Ordnung und Zielstrebigkeit (wenngleich bei Uneinigkeit über das genaue Ziel und den Weg dahin) - eben der Teil der Bewegung, der als der Auseinandersetzung würdig betrachtet werden kann. Der Protest gegen den Vietnamkrieg etwa gehört hier hin.

Negativ zu Buche schlägt all das, was man als Vorläufer der heutigen linksliberalen Spaß- und Dekandenzgesellschaft sehen kann: Hippie- und Kiffertum, "freie Liebe", Feminismus und Konsorten.

Insgesamt bleibt ein eher negatives Bild von 68, was wesentlich daran liegt, dass sich genau die falschen Ansätze, eben die linksliberal-Dekadenzbürgertumkompatiblen durchgesetzt haben, und dass von den Entschlossenen, Radikalen wenig blieb. Und man wird des öfteren das Gefühl nicht los, dass sich manch einer der Damaligen im Grabe umdrehen würde.

Praetorianer
21.05.2006, 19:24
guter sound

Ok, kann ich teilweise mittragen, wenn man das ganze zeitlich auch etwas weiter fasst.


kampf gegen erstarrte verhältnisse und braune kontinuitäten

Naja gut, das ist zunächst mal ziemlich diffus, aber gut, wir sammeln ja erstmal.


für einen gerechten umgang mit der dritten welt

Würde mich z.B. mal interessieren, was für Konzepte sie auf den Weg gebracht haben und was sich zum Guten verändert hat.


gegen einen unsäglichen dschungelkrieg

Mir war nicht bewusst, dass sie irgendwelche Demonstrationen gegen den Nordvietnam veranstaltet hätten, als der den Süden angriff oder gegen den Vietcong, als der seine Terrorangriffe durchführte, sondern nur, dass sie gegen die amerikanische Parteinahme zugunsten des Angegriffenen Stellung bezogen haben.


ho-ho-ho-tshi minh ;-)

Und das ist einer der Punkte, die ich als den Unangenehmsten empfinde, die Solidarisierung mit schlimmsten Totalitaristen, darunter auch z.B. Mao.

Sauerländer
21.05.2006, 19:25
na, guter sound(...)
Der kam nach meinem Dafürhalten erst, als die Illusionen starben.
Die Sex Pistols würde ich jedenfalls nicht zu den 68ern zählen :D .

Misteredd
21.05.2006, 19:28
Was verbinde ich mit den 68gern ?

Das sind für mich neben absolute Träumer, Preudo-Idealisten, die in ihrem Leben tatsächlich nichts getan, aber über alles klug geredet habe.

twoxego
21.05.2006, 19:53
Ich unterscheide zwei Sorten von ,,Alt-68ern" :

Die ,,Revoluzza" -> eine kleine Minderheit: Kommunisten, Anarchisten
Die gemäßigte, allg. Generation -> die Mehrheit: Linksliberale



es gab natürlich noch eine dritte gruppe, die natürlich die eigentlich grösste war.
die " graugesichter ", die es auch heute noch gibt;
menschen die einem öden job nachgehen, abends vor der glotze hocken und sich eher
für fussball denn irgendwelche gesellschaftstheorien interessieren.
sie war es dann auch, welche die eigentlichen 68 er so unendlich frustrierte.
die 68 er im engeren sinne, hatten von heute aus betrachtet, etwas äußerst albernes an sich.
die idee, daß ausgerechnet studenten, fast alle mit bürgerlichem oder wenigstens kleinbürgerlichem background, es wären, die wüssten, was das proletariat braucht, dem man sich ja verbunden fühlte, hatte etwas naives.
man war dann ja auch einigermaßen enttäuscht, als die arbeiter keine lust hatten,
bei der revolution mitzumachen.
lustig auch die inkonsequenz dieser leute.
man versuchte ja maos regeln zu befolgen. das hätte natürlich eigentlich kulturrevolution und damit organisierte selbstausrottung bedeuten müssen.
dies wollte man dann aber lieber doch nicht.
heute finde ich es immer wieder erstaunlich, wie ideen oder personen, die einem nicht in den kram passen, immer gern pauschal den 68 ern zugeordnet werden, bei personen oft einfach nur, weil es vom alter her ungefähr so hinkommen könnte.

SLOPPY
21.05.2006, 19:55
Deswegen zunächst mal die Frage an Euch, was verbindet ihr mit der 68er-Generation?

Ein gutes Gewehr und ein volles Magazin (dazu viele gleichdenkende Kameraden) ...

-> ansonsten siehe meine Sig.

Locutus
21.05.2006, 19:56
positiv:
sexuelle revolution - aber auch nur teilweise: zum eigenen körper stehen; anerkennung der frau als sexuelles wesen;

negativ:
zerstörung von fast allen werten wie zum beispiel respekt vor den eltern und lehrern (stichwort: antiautoritäre erziehung); zerstörung von patriotismus, kampfgeist; sexuelle revolution - teilweise: zerstörung der familie und stärken von sogenannten alternativen lebensformen wie homoehe, sex wird viel zu sehr als leistungssport gesehen: "jeder muss alles machen was es gibt", nur dann ist er "normal" (medien geben das vor), das erste mal ist viel zu zeitig - nähert sich immer mehr aishas mohammed (frage: zufall?!?);
volks- und landesverrat; "ausdünnung" des deutschen volkes; rassismus (den einheimischen gegenüber); unterstützung von massenzuwanderung, welche die sozialsysteme lahm legt;

man vergleiche mal die anzahl von positiven und negativen dingen!!!

twoxego
21.05.2006, 19:59
Mir war nicht bewusst, dass sie irgendwelche Demonstrationen gegen den Nordvietnam veranstaltet hätten, als der den Süden angriff oder gegen den Vietcong, als der seine Terrorangriffe durchführte, sondern nur, dass sie gegen die amerikanische Parteinahme .

nur so:

die teilung vietnams in nord und süd war bereits folge des seinezeit noch von den franzosen geführten krieges.
die gesammtvietnamesischen vietcong, unter führung von ho chi minh waren die ürsprünglichen wiedersacher der franzosen und später der amerikaner.
du vermengst hier auf unzulässige weise ursache und wirkung.

twoxego
21.05.2006, 20:02
Ein gutes Gewehr und ein volles Magazin (dazu viele gleichdenkende Kameraden) ...





die zeitmaschine hast du vergessen.
oder möchtest du heute einige leute entsorgen ?
wenn ja, wen denn ?

redanarchist
21.05.2006, 20:03
@georgy: meine ausführungen warn ja auch nur ganz schnell hingenießt. was vietnam betrifft: na klar warn die überzeugteren für den sieg von v. charly, die masse eher gegen die amerikanischen kriegsgreuel. muss man aber auch unter dem gesichtspunkt sehen, dass viele in deutschland ein naiv-blütenweißes bild von uncle sam hatten und auf einmal merkten, dass auch dieser fähig war, dörfer mit napalm zu kochen.

@sauerländer: ich empfinde für beide fraktionen sympathie: die strammen revolutionäre mit dem geschliffenen intellekt und die "umherschweifenden haschrebellen". klar haben es einige übertrieben, aber schuld an einer egomanischen gesellschaftsordnung hat meines erachtens eher die kapitalistische vereinahmung ehemals echt freiheitlicher ansätze. konsum-, spaß- und freizeitindustriegesellschaft waren wohl keineswegs von den 68ern intendiert. eine wahre befreiung sollte den menschen ja gerade von sublimen ersatzhandlungen emanzipieren und zum selbstbestimmenden subjekt seiner persönlichkeit machen. aber ich gehe da von einem sehr idealistischen menschenbild aus und weiß durchaus, dass die realität damals dem häufig nicht entsprach.
nur als beispiel am rande: nichts hat nach meinem verständnis weniger mit freier liebe zu tun als billiges anbandeln in schmierigen swingerclubs zwecks triebabfuhr. letzteres stellt dar, was der kapitalismus immer hervorbringt: die herabwürdigung des menschen, aber niemals seine befreiung.

SLOPPY
21.05.2006, 20:10
die zeitmaschine hast du vergessen.
oder möchtest du heute einige leute entsorgen ?
wenn ja, wen denn ?

Was bedeutet Zeitmaschine ? Die `68er haben schliesslich 100%ige Nachfolger...

Den Rest beantworte ich hier so oder so nicht.

Könnte ja auch sagen, das Gewehr benötige ich, um die Ideale der 68er Deutschlandschänder gegen die akute Gefahr von Rechts zu schützen ...

:lach: :lach: :lach:

Praetorianer
21.05.2006, 20:12
nur so:

die teilung vietnams in nord und süd war bereits folge des seinezeit noch von den franzosen geführten krieges.
die gesammtvietnamesischen vietcong, unter führung von ho chi minh waren die ürsprünglichen wiedersacher der franzosen und später der amerikaner.

Ja.


du vermengst hier auf unzulässige weise ursache und wirkung.

Womit habe ich was vermengt? Mir wurde gesagt, die 68er wären gegen Krieg in Vietnam gewesen, dann müssten sie doch - ich sehe dabei auch keine Vermengung - gegen den Krieg gewesen sein, den der Vietcong im Süden Vietnams geführt hat? Oder war das etwa kein Krieg?

redanarchist
21.05.2006, 20:13
ach sloppy, befriedige deine mordlust lieber, indem du in deinem revier ein paar tiere killen gehst...

Praetorianer
21.05.2006, 20:16
na klar warn die überzeugteren für den sieg von v. charly, die masse eher gegen die amerikanischen kriegsgreuel. muss man aber auch unter dem gesichtspunkt sehen, dass viele in deutschland ein naiv-blütenweißes bild von uncle sam hatten und auf einmal merkten, dass auch dieser fähig war, dörfer mit napalm zu kochen.


Dann sollte man es aber auch klar und wertneutral sagen, sie waren gegen amerikanische Kriegsgreuel, nicht gegen Kriegsgreuel generell.

Und sie waren gegen das amerikanische Engagement, nicht gegen den Krieg.

redanarchist
21.05.2006, 20:17
@georgy:
es fand eine mehrstufige eskalation statt: anfangs waren die noch eher unpolitischen studenten mehrheitlich gegen den krieg an sich bzw. die grausmane methoden, mit denen er geführt wurde (konnte man anders als gulf II auch live im tv mitansehen).
später, als sich die sds-agitatoren schweres marxistisches rüstzeug angelesen hatten, wurde vietnam als volksbefreiungskrieg gegen den kapitalistischen aggressor usa betrachtet und entsprechend abgefeiert nach dem geflügelten spruch des guten alten commandate: ein, zwei, viele vietnam.
da kam dann langsam die dritte-welt-solidaritätsbewegung auf.

Praetorianer
21.05.2006, 20:21
@georgy:
es fand eine mehrstufige eskalation statt: anfangs waren die noch eher unpolitischen studenten mehrheitlich gegen den krieg an sich bzw. die grausmane methoden, mit denen er geführt wurde (konnte man anders als gulf II auch live im tv mitansehen).
später, als sich die sds-agitatoren schweres marxistisches rüstzeug angelesen hatten, wurde vietnam als volksbefreiungskrieg gegen den kapitalistischen aggressor usa betrachtet und entsprechend abgefeiert nach dem geflügelten spruch des guten alten commandate: ein, zwei, viele vietnam.
da kam dann langsam die dritte-welt-solidaritätsbewegung auf.

Womit wir bei einem entscheidenden Punkt wären, der Solidarität mit dem Totalitarismus, der Solidaritätserklärung mit Idi Amin, die Israels Befreiungsaktion in Entebbe mit dem Blitzkrieg der Nazis verglich.

(Nachdem in der Air France Maschine Juden selektiert worden waren.)

SLOPPY
21.05.2006, 20:26
ach sloppy, befriedige deine mordlust lieber, indem du in deinem revier ein paar tiere killen gehst...

Wie wärs denn damit, Du als Faschingsbär verkleidet trollst im Bayerischen Wald umher...

P.S. Bären dürfen nicht geschossen werden...:D

redanarchist
21.05.2006, 20:33
Nachdem in der Air France Maschine Juden selektiert worden waren.

unsäglich. hier begann der umschwung in das andere extrem.
z.B. plante auch die linksradikale berliner gruppe tupamaros westnerlin ein sprengstoffattentat auf das israel-haus, was vereitelt werden konnte. dafür wurden sie aber auch in der szene heftigst kritisiert.

versteh mich nicht falsch: ich hege große sympathien für 68, auch in seinen radikalen varianten. aber es waren keine heiligen und etliche wurden zu verbrechern und dem, was sie einst aus idealismus bekämpfen wollten.

aber auch da muss man die zusammenhänge beachten. so hetzte springer gegen linke "terroristen", lange bevor sich tatsächlich terroristische strukuren etablierten. diese hetze erzeugte ein vergiftetes klima, hinzu kamen die teilweise noch aus wehrmachtsbeständen übernommene prügel-bullerei - nicht zu vergleichen mit den heutigen wiewol lustig anzusehenden riotcop-stormtroopern - welche die entfremdung vom staat bei den revoluzzern festschrieb und das bild eines faschistoiden systems erzeugte.

redanarchist
21.05.2006, 20:34
Wie wärs denn damit, Du als Faschingsbär verkleidet trollst im Bayerischen Wald umher...

P.S. Bären dürfen nicht geschossen werden...:D
ich hätte dir eins mit der pranke übergezogen, bevor du linksfaschist rufen kannst...

Praetorianer
21.05.2006, 20:40
hinzu kamen die teilweise noch aus wehrmachtsbeständen übernommene prügel-bullerei

Was wohl auch schwer anders möglich war, da schließlich so ziemlich jeder männliche Deutsche "wehrmachtsbelastet" war. Es sei denn du wolltest die Polizei nur aus Frauen rekrutieren oder auch nur aus Zeugen Jehovas.

SLOPPY
21.05.2006, 20:40
ich hätte dir eins mit der pranke übergezogen, bevor du linksfaschist rufen kannst...

Wieder einer dieser "roten" Irrtümer ... :lach: :rofl: :lach:

Crystal
21.05.2006, 20:48
Insgesamt bleibt ein eher negatives Bild von 68, was wesentlich daran liegt, dass sich genau die falschen Ansätze, eben die linksliberal-Dekadenzbürgertumkompatiblen durchgesetzt haben, und dass von den Entschlossenen, Radikalen wenig blieb. Und man wird des öfteren das Gefühl nicht los, dass sich manch einer der Damaligen im Grabe umdrehen würde.
Insbesondere Joschka Fischer. Aber der lebt ja angeblich noch.
Und er wurde sogar zu einem veritablen und honorablen linksliberal-Dekadenzbürgertumkompatiblen und zum beliebstesten deutschen Politiker gewählt! Wow, wie dämlich die deutsche Gesellschaft, oder wie indoktriniert sie inzwischen sein muss.

twoxego
21.05.2006, 20:48
Oder war das etwa kein Krieg?

es war ein krieg, natürlich.
ich wiederhole es noch mal etwas ausführlicher:

die grenze zwischen nord und süd war eine demarkationlinie, oder waffenstillstandslinie, keine staatsgrenze.
sie trennte das von den franzosen gehaltene gebiet von dem, aus dem die vietcong
zuvor die franzosen vertrieben hatten.
die vietcong waren zu beginn des indochinakrieges die befreiungsarmee, wie sich sich
selbst nannten.
die franzosen hatten zunächst 1945 bereits ihren kolonialanspruch aufgegeben und kapituliert.
am 2. september 1945 rief ho chi min die unabhängikeit der demokratischen
republik vietnam aus.
am 6. märz 1946 unterzeichneten vietnam und frankreich einen vertrag, in dem frankreich vietnam als " freien staat " anerkannte.
die franzosen überlegten es sich dann aber anders und es kam zu erneuten kämpfen.
im herbst des selben jahres formierte sich dann der landesweite vietnamesische
wiederstand unter dem namen " viet minh " aus dem durch die übliche sprachverhunzung der amerikaner später vietcong wurde.
es kam zum indochinakrieg, der von den 68' ern, nicht ganz zu unrecht als ein
kolonialkrieg der franzosen angesehen wurde.
er dauerte bis 1654.
auf der genfer konferenz wurde das land vorübergehend in nord und süd aufgeteilt.
als grenze galt der 17. breitengrad. diese vereinbarung sah vor, das land nach allgemeinen freien wahlen wieder zu vereinigen. die usa unterschrieben diesen vertrag shon damals nicht.anfang 1955 unterstütze die cia den umstrittenen diem bei seiner offenkundig manipulierten wahl zum präsidenten. 1956 sagte er, von der regierung eisenhower darin unterstützt, die gesamtvietnamesischen wahlen einfach ab.
den rest lasse ich mal weg.

da der folgende eigentliche vietnamkrieg als direkte fortsetzung des indochonakrieges gesehen werden muss,erklärt sich die haltung der 68' ger dazu. ho chi minh war für sie
ein kämpfer gegen koloniale unterdrückung.
abgesehen davon das die usa noch aus verschiedenen anderen gründen eh als hort allen übels angesehen wurden.

redanarchist
21.05.2006, 20:49
Was wohl auch schwer anders möglich war, da schließlich so ziemlich jeder männliche Deutsche "wehrmachtsbelastet" war. Es sei denn du wolltest die Polizei nur aus Frauen rekrutieren oder auch nur aus Zeugen Jehovas.
ich meinte es nicht plakativ: gerade in der berliner polizei dienten damals etliche ex wehrmachts- und auch ss-offiziere als ausbilder, die der duensing (der erfinder der sog. leberwurst-taktik) einstellen lies. deren einstellung gegenüber den "roten ratten" hatten die noch aus wk-II und partisanenkampf-zeiten herübergerettet. ergo war das muster der polizeilichen gegenüber "dem feind" ein knübbeln, was das zeug hält und verletzte nicht selten elementarste rechtstaatliche grundsätze. nicht, dass die studies unschuldig wären, aber die gewalt ging in den ersten jahren endeutig belegbar so gut wie immer von der polizei aus. erst mitte der 70er wurden deeskalationskonzepte entwickelt.

Quo vadis
21.05.2006, 20:51
Was verbindet ihr mit der 68er Generation?


Arroganz, Ignoranz, Linksfaschismus........

redanarchist
21.05.2006, 20:56
auch zutreffend. nach meinem dafürhalten aber der zu vernachlässigendere anteil.

redanarchist
21.05.2006, 20:58
Wieder einer dieser "roten" Irrtümer ... :lach: :rofl: :lach:
junge, erzähl mir doch nix, du trapst doch in deine eigenen bärenfallen...

Praetorianer
21.05.2006, 21:16
da der folgende eigentliche vietnamkrieg als direkte fortsetzung des indochonakrieges gesehen werden muss,erklärt sich die haltung der 68' ger dazu. ho chi minh war für sie
ein kämpfer gegen koloniale unterdrückung.

Also letztendlich kein "Nein" zum Vietnamkrieg, nur sie hatten halt einen präferierten Sieger.

Wie der "Befreiungskrieg" in der Praxis aussah, konnte man ja sehen, nachdem die amerikanischen Truppen die alte Kaiserstadt Hue zurückerobert hatten, die der Vietcong während der Tet-Offensive einige Wochen kontrolliert hatte.

3000 Opfer der Massaker, meist lebendig begraben, sprechen da eine eindeutige Sprache, das schlimmste bekannte Massaker im Vietnamkrieg.

Praetorianer
21.05.2006, 21:21
ich meinte es nicht plakativ: gerade in der berliner polizei dienten damals etliche ex wehrmachts- und auch ss-offiziere als ausbilder, die der duensing (der erfinder der sog. leberwurst-taktik) einstellen lies. deren einstellung gegenüber den "roten ratten" hatten die noch aus wk-II und partisanenkampf-zeiten herübergerettet. ergo war das muster der polizeilichen gegenüber "dem feind" ein knübbeln, was das zeug hält und verletzte nicht selten elementarste rechtstaatliche grundsätze. nicht, dass die studies unschuldig wären, aber die gewalt ging in den ersten jahren endeutig belegbar so gut wie immer von der polizei aus. erst mitte der 70er wurden deeskalationskonzepte entwickelt.

Also Duensing war meines Wissens Wehrmachtssoldat, nicht SS, die zahlreichen SS-Offiziere halte ich für deutlich übertrieben und Geiselerschießungen bzw. Sühnemaßnahmen waren wohl kaum an der Tagesordnung, ob die Einstellung diegleiche war, dürfte wohl aus der Ferne schwer zu beurteilen sein.

twoxego
21.05.2006, 21:25
Wie der "Befreiungskrieg" in der Praxis aussah, konnte man ja sehen, nachdem die amerikanischen Truppen die alte Kaiserstadt Hue zurückerobert hatten, die der Vietcong während der Tet-Offensive einige Wochen kontrolliert hatte.
.


die 68' waren dogmatiker.
genau das macht ja die ganze bewegung so unglaubwürdig.
siehe, was ich über mao und die kulturrevolution schrieb.
die fand ja zufälligerweise zwischen 1966 und 1976 statt
man konnte sie nicht mal in der zone ignorieren.
die 68' er aber konnten es.
diese selektive wahrnehmung scheint ja so wie so eíne besondere gabe dogmatisch denkender zu sein.
um sich davon zu überzeugen, braucht man nur mal lesen, was einige leutchen
hier so täglich von sich geben.

Kenshin-Himura
21.05.2006, 21:28
es gab natürlich noch eine dritte gruppe, die natürlich die eigentlich grösste war.
die " graugesichter ", die es auch heute noch gibt;
menschen die einem öden job nachgehen, abends vor der glotze hocken und sich eher
für fussball denn irgendwelche gesellschaftstheorien interessieren.

Diese würde ich zu der zweiten Gruppe zählen. Ich würde sie schon als linksliberal bezeichnen, wenn sie auch recht unpolitisch waren, so waren sie doch zumindest von der Lebenseinstellung her und von der Philosophie her, linksliberal.


naja, da hab ich aber meine zweifel...

Haben wir heute eine bessere Welt als 1960 ? Sind die Menschen glücklicher und haben sie weniger materielle und idelle Ängste ? Gab es früher diese Bedrohungen für unser Leben wie islamischen Terrorismus, Kriegsgefahr, Massenvernichtungswaffen von Diktatoren und Terroristen, zunehmende Spannungen der Welt durch Minderwertigkeits-Gefühl in der arabischen Welt ?
Kann man sich heute besser als 1960 auf die Straße trauen ? Sehen die Menschen heute eher einen Sinn zu leben als 1960 ? Ist die Welt wirklich toleranter geworden und akzeptieren sich die Menschen heute mehr ? Ist die wirtschaftliche Situation heute besser ? Und vor Allem: Die wirtschaftliche Perspektive, also die zukünftig zu erwartende Wirtschaftslage ?


ist doch normal, wer macht den noch mit 60 auf straßenkampf-revoluzzer?

Das ist in keiner Weise eine akzeptable Entschuldigung, nur weil es alle so machen. Ich erwarte ja noch nichtmal einen Straßenkampf. Was mir missfällt, ist, dass man jetzt nach Schuluniform und Familien-Fanatismus ruft, dass die Schüler wieder aufstehen sollen, wenn der Lehrer den Raum betritt; am Besten noch das ,,Siezen" gegenüber den Eltern wieder einführen, immer mit Kravatte und Anzug rumlaufen, den Rohrstock, Prügelstafe und Todesstrafe wieder einführen, und den Weibern die Röcke verbieten... Und mir missfällt vor Allem, dass diese Generation, und zwar die gesamte Generation, aufgegeben hat, vor sich hinvegetiert, und sich von der Politik verabschiedet hat und damit davon verabschiedet hat, für die Zukunft ihrer Kinder zu sorgen (Hauptsache, sie selbst haben genug zu fressen).

redanarchist
21.05.2006, 21:29
Also Duensing war meines Wissens Wehrmachtssoldat, nicht SS, die zahlreichen SS-Offiziere halte ich für deutlich übertrieben und Geiselerschießungen bzw. Sühnemaßnahmen waren wohl kaum an der Tagesordnung, ob die Einstellung diegleiche war, dürfte wohl aus der Ferne schwer zu beurteilen sein.
ss-ler sind belegt, allerdings firmierte ja auch ein großteil der regulären ns-cops als ss, müssen nicht immer gleich totenkopfverbände gewesen sein. geiselerschießungen wären auch nicht das rechte mittel für einen demokratischen rechtsstaat gewesen. ist aber wohl klar, dass sich die damaligen polizeischulungen maßgeblich von den heutigen lehrgängen unterschieden, obwohl - wenn man an die neuartigen riotcops denkt, da werden wohl auch diverse aufstandsbekämpfungskonzepte zur sprache kommen.
hört man aber kommentare von zeitgenössischen berlinern über die studis ("in die gaskammern, das pack!") ist anzunehmen, dass die damaligen helfersfreunde nicht sehr viel humaner dachten.
aber ich gebe auch zu, dass studis bullenkrawalle bewusst provozierten, um das vermeintlich faschistoide system zu demaskieren.

twoxego
21.05.2006, 21:33
Diese würde ich zu der zweiten Gruppe zählen. Ich würde sie schon als linksliberal bezeichnen, wenn sie auch recht unpolitisch waren, so waren sie doch zumindest von der Lebenseinstellung her und von der Philosophie her, linksliberal.




linksliberale haben also dutschke erschossen, den springer verlag betrieben etc. ?
erzähl ruhig weiter. ich mag geschichten von pferden.
aber vieleicht waren das ja auch nur 67' er.

redanarchist
21.05.2006, 21:42
...
junge, junge, was du so von dir gibst?


Haben wir heute eine bessere Welt als 1960 ? Sind die Menschen glücklicher und haben sie weniger materielle und idelle Ängste ? Gab es früher diese Bedrohungen für unser Leben wie islamischen Terrorismus, Kriegsgefahr, Massenvernichtungswaffen von Diktatoren und Terroristen, zunehmende Spannungen der Welt durch Minderwertigkeits-Gefühl in der arabischen Welt? du glaubst, daran hätten die 68er mit ihrer hobby-revolte die schuld?
was die kriegsgefahr angeht: schon mal was von kubakrise, nuklearer overkill, etc gehört? diktatoren gibts heute wohl auch ein paar weniger, jedenfalls ist ganz südamerika kein rechtsgerichteter zweitwohnsitz für altnazis mehr wie zu zeiten des seligen pinochets.


Kann man sich heute besser als 1960 auf die Straße trauen ? Sehen die Menschen heute eher einen Sinn zu leben als 1960 ? Ist die Welt wirklich toleranter geworden und akzeptieren sich die Menschen heute mehr ? Ist die wirtschaftliche Situation heute besser ? Und vor Allem: Die wirtschaftliche Perspektive, also die zukünftig zu erwartende Wirtschaftslage ?
jau jau jau, was den sinn zu leben angeht, solltest du bei monty pyton nachfragen oder bei rainer langhans, der scheint derzeit in hitler seine spirituelle quelle endeckt zu haben. und die wirtschaft: na, ich glaube kaum, die 68er haben den langen marsch durch die konzerne angetreten oder?
und den beabsichtigten systemumsturz habensie wohl auch aufgeschoben. also ist es wohl eher das problem des spätkapitalistischen systems selbst, was aber zu weit vom thema wegführt.



Das ist in keiner Weise eine akzeptable Entschuldigung, nur weil es alle so machen. Ich erwarte ja noch nichtmal einen Straßenkampf. Was mir missfällt, ist, dass man jetzt nach Schuluniform und Familien-Fanatismus ruft, dass die Schüler wieder aufstehen sollen, wenn der Lehrer den Raum betritt; am Besten noch das ,,Siezen" gegenüber den Eltern wieder einführen, immer mit Kravatte und Anzug rumlaufen, den Rohrstock, Prügelstafe und Todesstrafe wieder einführen, und den Weibern die Röcke verbieten... Und mir missfällt vor Allem, dass diese Generation, und zwar die gesamte Generation, aufgegeben hat, vor sich hinvegetiert, und sich von der Politik verabschiedet hat und damit davon verabschiedet hat, für die Zukunft ihrer Kinder zu sorgen (Hauptsache, sie selbst haben genug zu fressen).
nu, wäre mir nicht bewusst, dass irgendwelche alt-oder ex-68er derartiges fordern (horst mahler und bernd rabehl ausgenommen).
was die privaten lebensentwürfe angeht, du kannst doch die leute nicht deswegen verurteilen, weil sie nicht die permanente revolution durchgezogen haben. wer hält das schon aus? irgendwann haben sich eben die meisten gesagt: es gibt doch ein richtiges leben im falschen. die andern haben sich ne waffe geschnappt und haben sich entweder von der polizei umnieten oder einkassieren lassen.
stell lieber selbst mal was auf die beine oder engagier dich, bevor du hier forderungen stellst. z.B. als schülersprecher, wenn dir in der schule was auf den wecker geht.

Kenshin-Himura
21.05.2006, 21:43
linksliberale haben also dutschke erschossen, den springer verlag betrieben etc. ?
erzähl ruhig weiter. ich mag geschichten von pferden.
aber vieleicht waren das ja auch nur 67' er.

Du redetest doch von den ,,Graugesichtern", also der gemäßigten Mehrheit. Diese würde ich als ,,linksliberal" bezeichnen. Die Dutschke-Mörder und Springer-Betreiber waren die konservative Elite. Das könnte man dann als dritte Gruppe ansehen. Als ,,Graugesichter", die sich nicht für Politik und ,,Gesellschafts"-Theorien interessieren, würde ich diese alten Konservativen nun wirklich nicht bezeichnen.

redanarchist
21.05.2006, 21:59
diese selektive wahrnehmung scheint ja so wie so eíne besondere gabe dogmatisch denkender zu sein.
um sich davon zu überzeugen, braucht man nur mal lesen, was einige leutchen
hier so täglich von sich geben.
@ twoxego: an wen richtet sich das? ich hoffe doch sehr, an die "russophobilen"-fraktion.
schließlich müssen anarchisten doch zusammenhalten ;-)

twoxego
21.05.2006, 21:59
Die Dutschke-Mörder und Springer-Betreiber waren die konservative Elite.

unter elite versteh ich dann schon noch was anderes.
ich hatte mir vor einiger zeit mal vorgenommen, deinen kram nicht mehr zu lesen. ein glück, dass er mir grade wieder einfällt. ich werd das dann mal machen b.z.w. eben nicht.

Kenshin-Himura
21.05.2006, 22:08
junge, junge, was du so von dir gibst?

Du laberst nur Müll und willst den weisen alten Mann raushängen lassen. Nur weil ich 18 bin, lasse ich das noch lange nicht zu. Deine Unterstellungen und Vor-Verurteilungen, von denen es in diesem gesamten peinlichen Beitrag nur so wimmelt, beeindrucken mich nicht, genau so wie die rhetorische Phrasendrescherei.



Haben wir heute eine bessere Welt als 1960 ? Sind die Menschen glücklicher und haben sie weniger materielle und idelle Ängste ? Gab es früher diese Bedrohungen für unser Leben wie islamischen Terrorismus, Kriegsgefahr, Massenvernichtungswaffen von Diktatoren und Terroristen, zunehmende Spannungen der Welt durch Minderwertigkeits-Gefühl in der arabischen Welt? du glaubst, daran hätten die 68er mit ihrer hobby-revolte die schuld?

Ja, selbstverständlich glaube ich das. Und mit dieser Meinung stehe ich ja auch bei Weitem nicht alleine. Ich verweise auf den Philosophen Peter Sloterdijk oder Prof. Thomas Metzinger oder auch den Soziologen Walter Hollstein oder den Journalisten Frank Schirrmacher.


was die kriegsgefahr angeht: schon mal was von kubakrise, nuklearer overkill, etc gehört?

Ja habe ich, ich halte das für gehypt und übertrieben, im Nachhinein war es ein bisschen Schwerter-Klirren, um das Gesicht zu wahren. Welche Gefahren haben wir erst heute ? Es gibt heute kein großes pazifistisches Aufbäumen mehr, auch kein Fordern für Präventivkriege wie den Irak-Krieg oder den Afghanistan-Krieg, sondern außenpolitische Gleichgültigkeit und Resignation vor der zunehmenden immer schlimmer werdenden Radikalisierung. Privat organisierte Terroristen können ohne Anlass heute jeden Tag mit Massenvernichtungswaffen angreifen, und man kann sie kaum daran hindern.


diktatoren gibts heute wohl auch ein paar weniger, jedenfalls ist ganz südamerika kein rechtsgerichteter zweitwohnsitz für altnazis mehr wie zu zeiten des seligen pinochets.

Bis 1990 ging's aufwärts - danach down down down.


jau jau jau, was den sinn zu leben angeht, solltest du bei monty pyton nachfragen oder bei rainer langhans, der scheint derzeit in hitler seine spirituelle quelle endeckt zu haben.

Was willt du mir jetzt damit sagen ? Nur Hetze gegen Ideologie und Antinihilismus ?


und die wirtschaft: na, ich glaube kaum, die 68er haben den langen marsch durch die konzerne angetreten oder?

Leider.


und den beabsichtigten systemumsturz habensie wohl auch aufgeschoben. also ist es wohl eher das problem des spätkapitalistischen systems selbst, was aber zu weit vom thema wegführt.

Wirtschaftspolitisch haben sie sich kaum bewegt. Viele glauben noch immer, dass der Kommunismus im Grunde etwas Gutes, etwas Ehrenvolles sei, dass er nur falsch ausgeführt worden sei. Karl Marx hält man für einen intelligenten und zukunftsweisenden Visionär, dessen Konzepte nur noch ausgereift werden müssten. Das verstehe ich unter Alt-68er, mein lieber !


nu, wäre mir nicht bewusst, dass irgendwelche alt-oder ex-68er derartiges fordern (horst mahler und bernd rabehl ausgenommen).

Siehe mein erstes Posting, ich unterscheide zwischen den zwei Sorten von Alt-68ern. Dieser Wandel zum Konservativismus kam eher von der gemäßigten Masse. Das sind doch die typischen ,,Stammtisch"-Parolen.


was die privaten lebensentwürfe angeht, du kannst doch die leute nicht deswegen verurteilen, weil sie nicht die permanente revolution durchgezogen haben. wer hält das schon aus?

Diese Entschuldigung halte ich für an den Haaren herbeigezogen. Als ob irgendwann die politische ,,Kraft" nachlassen würde. Deswegen engagieren sich ja auch so viele Rentner und alte Leute in der Politik und wir haben nur ,,alte Säcke" im Parlament zu sitzen, wenn ich das jetzt mal so sagen darf, ohne dass ich pauschal etwas gegen Rentner habe ! Das Problem ist bloß, dass nur noch so wenige mitmachen - und DANN kostet es in der Tat Kraft - vor Allem Nerven.


stell lieber selbst mal was auf die beine oder engagier dich, bevor du hier forderungen stellst. z.B. als schülersprecher, wenn dir in der schule was auf den wecker geht.

Ich weiß beim besten Willen und beim Überlegen nicht, wie du auf die Vermutung kommst, ich würde mich nicht engagieren und nix auf die Beine stellen. Woher nimmst du dir das Recht heraus ? Was weißt du über mich ? Wenn ich die Hälfte meiner Lehrer in meiner Schule in einen Sack stecke und addiere, haben sie in ihrem Leben so viel geleistet wie ich in den letzten 5 Jahren. Im Übrigen war ich Schülersprecher (obwohl das nur ein reines, alibiartiges, totes,machtloses Amt ist),allerdings nur Stellvertreter, weil ich halt nicht als Schülersprecher gewählt wurde, wofür ich ja nunmal nix kann. Im Übrigen war ich 2 Jahre Vertreter in der Schulkonferenz, und habe immerhin dafür gesorgt (was bei diesen Faschistensäcken die sich Lehrer nennen ein Wunder ist, dass die auf Vorschläge von MIR hören), dass in der Schule ein Kopierer angeschafft wird, damit man sich Seiten aus Büchern für den Unterricht kopieren kann. Und ich habe erwirkt, dass zum Beispiel eine Informations-Veranstaltung für meinen Jahrgang durchgeführt wurde, welche die Schüler über die rechtlichen/bürokratischen Regelungen zur Zusammenstellung des Abiturzeugnisses informiert haben. Und ich habe durch mein Vorschlag erwirkt, dass es statt eines sogenannten ,,Sportfest" und ,,Tag der Naturwissenschaften" nun auch einen ,,Tag der Gesellschaftswissenschaften" an der Schule gibt. Ich habe einige Jahre in der Schülerzeitung mitgearbeitet, bin dafür morgends um 5 aufgestanden, um um 7 in der schule zu sein und schon um 7 dort die Zeitungen zu verkaufen. ich wurde andauernd zur direktorin zu Einschüchterungs-Gesprächen herzitiert, weil denen mein Engagement nicht gepasst hat, einmal gar beim Schulrat. Trotzdem habe ich weitergemacht. Ich habe zweimal die verdreckte Bibliothek der Schule saubergemacht, jedes mal war sie zwei Tage später wieder dreckig. Das ist nur ein sehr, sehr kleiner Ausschnitt meiner Leistungen, ich habe stets christlich gehandelt, und du solltest beim Thema ,,Engagement" und ,,was auf die Beine stellen" bei MIR mal ganz ruhig sein.

redanarchist
21.05.2006, 23:02
@kenshin
ts ts, is ja wieder gut. hast das scheinbar in den falschen hals gekriegt, ich wollte dich gar nicht angehen. also relax mal wieder
alter mann? bin ja selbst grad mal 26...


Ja, selbstverständlich glaube ich das. Und mit dieser Meinung stehe ich ja auch bei Weitem nicht alleine. Ich verweise auf den Philosophen Peter Sloterdijk oder Prof. Thomas Metzinger oder auch den Soziologen Walter Hollstein oder den Journalisten Frank Schirrmacher. wie du dir denken kannst, stimme ich mit den genannten herren weniger überein, aber lassen wir das.



Ja habe ich, ich halte das für gehypt und übertrieben, im Nachhinein war es ein bisschen Schwerter-Klirren, um das Gesicht zu wahren. Welche Gefahren haben wir erst heute ? es bestand immerhin die reale gefahr eines atomkrieges bzw. auslöschung der menschheit sowie ein lagersystem, nach dem sich die welt zu richten hatte. ich denke doch, dass sich heute weniger militärexperten mit erstschlagsstrategien herumschlagen.

Es gibt heute kein großes pazifistisches Aufbäumen mehr, auch kein Fordern für Präventivkriege wie den Irak-Krieg oder den Afghanistan-Krieg, sondern außenpolitische Gleichgültigkeit und Resignation vor der zunehmenden immer schlimmer werdenden Radikalisierung. Privat organisierte Terroristen können ohne Anlass heute jeden Tag mit Massenvernichtungswaffen angreifen, und man kann sie kaum daran hindern.
da würde ich entgegnen, vielleicht wird der int. terrorismus nur gehypt, um die astronomischen militäretats zu rechtfertigen? scheint mir jedenfalls eher von nachgelagerter priorität, auch wenn die herren im weißen haus dies offensichtlich anders bewerten.


Bis 1990 ging's aufwärts - danach down down down.
wo? für wen? für die brd? naja nu...
die makroökonomischen und demographischen herausforderungen, vor denen wir heute stehen, haben sich allesamt bereits in den 80ern abgezeichnet und wurden lediglich verpennt.


Was willt du mir jetzt damit sagen ? Nur Hetze gegen Ideologie und Antinihilismus ? den sinn muß jeder selbst herausfinden. ich für meinen teil schlage vor: ein glückliches leben führen. definiere glück? hat jeder andere ansichten.


Leider. ja, leider, aber ich dachte, du biist kein sozialismus-fan?



Wirtschaftspolitisch haben sie sich kaum bewegt. Viele glauben noch immer, dass der Kommunismus im Grunde etwas Gutes, etwas Ehrenvolles sei, dass er nur falsch ausgeführt worden sei. damit liegen sie imho richtig ;-)

Karl Marx hält man für einen intelligenten und zukunftsweisenden Visionär, dessen Konzepte nur noch ausgereift werden müssten.
naja, seine analysen haben schon gewissen scharfsinn, vl sollte man das vokabular anpassen.



Siehe mein erstes Posting, ich unterscheide zwischen den zwei Sorten von Alt-68ern. Dieser Wandel zum Konservativismus kam eher von der gemäßigten Masse. gesellschaftliche strömungen ändern sich mit der zeit. von 68 ab bis mitte der 90er bestand eine art linksliberale kulturhegemonie. derzeit befindet sich in D der konservativismus auf dem vormarsch. sehe ich zwar mit bedenken, wird sich aber auch wieder ändern. hängt wohl auch mit abstiegs- und verlustängsten bzw. ungewisser zukunft zusammen. die experimentier- und aufbruchfreudigen 60er jahre waren halt auch eine zeit wirtschaftl. blüte.



Diese Entschuldigung halte ich für an den Haaren herbeigezogen. Als ob irgendwann die politische ,,Kraft" nachlassen würde.
na aber hallo. fühl mich ja selbst manchmal ausgebrannt, weil ich das gefühl hab, man kann politisch nichts bewegen. nicht dass ich die wandlungen von fischer oder schily guthieße, aber ich sehe es als völlig normale entwicklung. darum braucht es auch immer wieder neue engagierte leute mit ideen.


Ich weiß beim besten Willen und beim Überlegen nicht, wie du auf die Vermutung kommst, ich würde mich nicht engagieren und nix auf die Beine stellen. Woher nimmst du dir das Recht heraus ? Was weißt du über mich ? na schön, du tausendsassa, hab dich halt unterschätzt. glückwunsch zum kopierer! na, das war gemein. ich glaub dir, dass du viel unternommen hast. gut so. war auch selbst jahrelang schülersprecher, von daher weiß ich, dass das ganz schön nerven kann.
seh das mit den 68ern nicht so verbissen. die hatten ihre große zeit, heute müssen neue leute ran, stichwort globalisierung, gerechte welt.
da lässt sich noch viel machen und irgendwann wird der grassierende neoliberalismus auch wieder zurückgedrängt.
Venceremos!

Kenshin-Himura
21.05.2006, 23:29
wo? für wen? für die brd? naja nu...
die makroökonomischen und demographischen herausforderungen, vor denen wir heute stehen, haben sich allesamt bereits in den 80ern abgezeichnet und wurden lediglich verpennt.

Es ging ja vor Allem in Sachen Sicherheit und Diktatoren nach unten, wirtschaftlich erst später, bzw. eine unfinanzierbare Blase war es schon seit den 80er Jahren.


den sinn muß jeder selbst herausfinden. ich für meinen teil schlage vor: ein glückliches leben führen. definiere glück? hat jeder andere ansichten.

Beim Sinn des Lebens mag es unterschiedliche Ansichten geben, wie es zu definieren sei, aber bei Glück ? ?( Ich glaube nicht. Glück hat ein Mensche, wenn er glücklich ist. Das ist heute offensichtlich weniger gegeben als 1960.


ja, leider, aber ich dachte, du biist kein sozialismus-fan?

Ich meinte: Leider, haben die 68er den Marsch durch die Konzerne angetreten. Nein, ich bin alles Andere als ein Sozialismus-Fan, höchstens ,,gesellschaftlich", wenn man das christliche Menschenbild so definieren würde.


derzeit befindet sich in D der konservativismus auf dem vormarsch. sehe ich zwar mit bedenken

Was soll denn schlimmer werden ? Die Welt steht vor dem Untergang, die Ressourcen sind so gut wie alle, weil sie die 68er und ihre Gesinngungsgenossen verplempern und sich gegen Atomkraft stellen, die Städte stehen vor dem Bürgerkrieg, eine monatealte Karikatur reicht aus um dutzende Menschen zu töten, der Staat ist in 10 Jahren pleite, die Bevölkerung kurz vor dem Abdrehen.


seh das mit den 68ern nicht so verbissen.

Das muss man verbissen sehen ! Die ,,Generation Spaß" ist dramatisch gescheitert, und jetzt klatscht die 68er-Achterbahn hart auf dem Boden auf, und dann ist das Geschrei wieder groß und Kerzen und Blumen werden aufgestellt.


die hatten ihre große zeit, heute müssen neue leute ran, stichwort globalisierung, gerechte welt.

Wir sollten erstmal zusehen, als westliche Welt selbst zu ÜBERLEBEN, von dem Sekundärwert ,,gerechte" Welt und Globalisierung ganz zu schweigen. Wir sind bald nur noch auf dem Niveau von China und Indien, moralisch/,,psychologisch" werden wir auf der untersten Ebene der ganzen Welt sein (wie wir es ja jetzt auch schon sind) , und müssen in diesem jämmerlichen Zustand mit den Herausforderungen des Terrorismus und internationalen Verbrechertums klarkommen.

Kenshin-Himura
21.05.2006, 23:32
edit: Ich frage dich nochmals, wie du auf die These kommst, ich würde ich nix auf die Beine stellen und mich nicht engagieren. Antwort deinerseits auf Nachfrage blieb aus !

redanarchist
21.05.2006, 23:54
Es ging ja vor Allem in Sachen Sicherheit und Diktatoren nach unten, wirtschaftlich erst später, bzw. eine unfinanzierbare Blase war es schon seit den 80er Jahren.
nach oben! es gibt heute definitiv bedeutend weniger diktatorische regime als in den 60ern und der westen kann diese auch nicht mehr so ungeniert hofieren wie damals (lateinamerika, südafrika, eigentlich überall)


Beim Sinn des Lebens mag es unterschiedliche Ansichten geben, wie es zu definieren sei, aber bei Glück ? ?( Ich glaube nicht. Glück hat ein Mensch, wenn er glücklich ist. tautologie.

Das ist heute offensichtlich weniger gegeben als 1960.
würde ich mir nicht anmassen zu behaupten, oder kennst du die gedanken/gefühle der menschen. wir haben halt derzeit in d eine wirtschaftliche flaute. woran me nicht "die 68er" sondern die ungehemmte entfaltung des globalen kapitalismus schuld ist mit hedge-fonds, verlagerungen in länder ohne mindeststandards, rationalsierungen auf kosten der menschen, ungerechte welthandelsbeziehungen und globaler standortwettbewerb, der die arbeitnehmer erpresst und zu lohneinbußen zwingt. aber das nur am rande



Ich meinte: Leider, haben die 68er den Marsch durch die Konzerne angetreten. Nein, ich bin alles Andere als ein Sozialismus-Fan, höchstens ,,gesellschaftlich", wenn man das christliche Menschenbild so definieren würde. sie haben eben gerade nicht die wirtschaft verändert, die blieb immer ein reaktionärer hort, ist sich aber nicht zu schade, über ihre diversen multiplikatoren den 68ern so einiges in die schuhe zu schieben.



Was soll denn schlimmer werden ? Die Welt steht vor dem Untergang, die Ressourcen sind so gut wie alle, weil sie die 68er und ihre Gesinngungsgenossen verplempern und sich gegen Atomkraft stellen, die Städte stehen vor dem Bürgerkrieg, eine monatealte Karikatur reicht aus um dutzende Menschen zu töten, der Staat ist in 10 Jahren pleite, die Bevölkerung kurz vor dem Abdrehen.
das ist unbegründete schwarzmalerei. hey, du bist 18, earth ain' a bad place!
die ressourcenverschwendung ist doch wohl eher eine sache des konsumkapitalismus, siehe american way of life. wer tritt den für nachhaltigkeit und erneuerbare energien ein? na genau, die 68er nachfahren namens grüne. atomkraft nein danke, dieses technologische relikt! ich sas damals noch vorm fernseher '86 mit tschernobyl. und komm mir jetzt nicht mit "alles sicher, null problemo".
westeuropäische städte stehen noch lange nicht vor dem bürgerkrieg, du verbringst zuviel zeit im forum bei all den ausländerhassern. man kann durch die meisten europ. großstädte auch nachts noch wunderbar promenieren. aber zugegeben, die konfrontation mit dem islamismus nimmt so langsam unangenehme ausmaße an, siehe iran.


Das muss man verbissen sehen ! Die ,,Generation Spaß" ist dramatisch gescheitert, und jetzt klatscht die 68er-Achterbahn hart auf dem Boden auf, und dann ist das Geschrei wieder groß und Kerzen und Blumen werden aufgestellt.
nicht alles in einen topf werfen. die generation spaß, wie sie in der rave-kultur der 90 zelebriert wurde mit ihrem hedonismus würd ich nicht unbedingt den 68ern anlasten. klar haben die erstmal für frischen wind gesorgt und den duckmäußerton aus deutschen unis verbannt. aber bis 1990 verging noch viel zeit, was ist mit punkbewegung, die auch popkulturell verwertet wurde?
die spät-68er warn doch eher miesepetrige spießige latzhosenträger in landkommunen, die müsli anbauten.


Wir sollten erstmal zusehen, als westliche Welt selbst zu ÜBERLEBEN, von dem Sekundärwert ,,gerechte" Welt und Globalisierung ganz zu schweigen. Wir sind bald nur noch auf dem Niveau von China und Indien, moralisch/,,psychologisch" werden wir auf der untersten Ebene der ganzen Welt sein (wie wir es ja jetzt auch schon sind) , und müssen in diesem jämmerlichen Zustand mit den Herausforderungen des Terrorismus und internationalen Verbrechertums klarkommen.
na aber mal halblang. sieh dir mal das bsp von china/indien an und dann lass uns mal über entsetzliche armnut und hungersnöte der landbevölkerung sprechen. wie schon eingangs erwähnt: gerechte globalisierung könnte da abhilfe verschaffen. und das überleben des westens seh ich nicht ernsthaft als bedroht an, da gibts schon genügend selbstheilungskräfte. demokratien bruachen halt ein wenig länger, um umzuschenken, dafür greifen sie auch nicht so tief ins klo, wenns mal danebengeht. will sagen, der umsteurungsprozess in sachen asyl-, integrations-und multikultureller gesellschaftspolitik beginnt doch bereits, ohne dass es zu den von dir beschriebenen auswüchsen kommen muss.
und der terrorismus, naja. ich sehe eher kritisch, wie weit bereits der staatliche überwachungsapparat fortgeschritten ist, während derzeit vom terror wenig zu hören ist außer irak. ist auch besser so, allerdings sollte man die relationen nie aus dem auge verlieren. der krieg gegen den terror kostet nämlich auch menschenleben und nicht wenige unschuldige.
so. gesegnete nachtruhe.

Kenshin-Himura
22.05.2006, 00:27
würde ich mir nicht anmassen zu behaupten, oder kennst du die gedanken/gefühle der menschen.

Zum Teil. Zu einem gewissen Teil kann ich sie auch erahnen. Mit ihren Äußerungen und Handlungen reproduzieren sie ihre Gedanken und Gefühle.


sie haben eben gerade nicht die wirtschaft verändert, die blieb immer ein reaktionärer hort, ist sich aber nicht zu schade, über ihre diversen multiplikatoren den 68ern so einiges in die schuhe zu schieben.

Sie haben aber den unfinanzierbaren Sozialstaat bewirkt, und dafür gesorgt, dass die Wirtschaft in einen Generalverdacht geriet und zum Feindbild wurde, während die Gewerkschaften als ehrbare Idealisten wahrgenommen werden. Dadurch ziehen Firmen ins Ausland ab, Leistung wird diskreditiert und niemand will mehr etwas leisten, weil er weiß dass es sich in Deutschland sowieso nicht mehr lohnt.


das ist unbegründete schwarzmalerei. hey, du bist 18, earth ain' a bad place!
die ressourcenverschwendung ist doch wohl eher eine sache des konsumkapitalismus,

Genau das waren ja die Alt-68er, Konsum-Kapitalisten und grenzenlose Radikal-Hedonisten ! Kommunismus ist geil, aber ich will den Fernseher und Popcorn dazu haben ! ich werde mich noch ein paar jahre durchkämpfen, oder auch nicht und als straßenpenner irgendwann zum kokain-junkie werden, und anschließend so oder so mit 30 in einem flammenmehr oder durch tornados, dauer-tsunamis und erdbeben zerfetzt, in den sarg wandern. bis es soweit ist mache ich wenigstens das beste draus, aber deswegen verdränge ich nicht das unweigerliche schicksal.


siehe american way of life. wer tritt den für nachhaltigkeit und erneuerbare energien ein? na genau, die 68er nachfahren namens grüne. atomkraft nein danke, dieses technologische relikt! ich sas damals noch vorm fernseher '86 mit tschernobyl. und komm mir jetzt nicht mit "alles sicher, null problemo".

Gut, das ist eine andere Diskussion. Natürlich ist es nicht ,,null problemo", aber was sollen wir denn erst sagen wenn wir erfrieren weil keine Kohle mehr da is ? Dann ist erst recht nix ,,null problemo". Uns bleibt gar nix weiter übrig. Und die anderen Staaten machen es sowieso alle auch.


westeuropäische städte stehen noch lange nicht vor dem bürgerkrieg, du verbringst zuviel zeit im forum bei all den ausländerhassern. man kann durch die meisten europ. großstädte auch nachts noch wunderbar promenieren.

Noch, es ist die trügerische Ruhe der alt-68er. Das globale Finanzsystem ist bald pleite, und bei der Konfrontation mit dem Islam kann ein kleiner Funke eine riesige Bombe auslösen. und die Funken kommen früher oder später, mit steigender Geschwindigkeit. Die jugend der westlichen Welt wird das nicht mehr mitmachen und auf Recht und Gesetz scheißen. Das Ruder ist schon lange aus den Händen geglitten, die 13-jährigen kinder der westlichen Welt haben nix weiter zu tun als mit kokain und alkohol vor der Welt zu fliehen und andere zu vergewaltigen und sich zu schlagen, wie sollen die durchs leben kommen, was soll aus der Generation werden ? es gibt keine ethische Grenze mehr vor Gewalt. Sie sehen keinen Sinn und deswegen ist ihnen alles egal.


aber zugegeben, die konfrontation mit dem islamismus nimmt so langsam unangenehme ausmaße an, siehe iran.

Siehe Iran ? Siehe die halbe Welt ! in kreuzberg kann man nicht mehr zur schule gehen, weil man sicher sein kann, dass man mindestens, wenn überhaupt, eine aufs maul kriegt, wenn man nicht einflussreiche freunde hat. in frankreich ziehen die muslime auch noch frustrierte westliche jugendliche an und verbünden sich mit ihnen, um bald die ganze gesellschaft zu stürzen und auf Recht und Gesetz zu scheißen.

Ich frage nochmals, wie du auf die These kommst, ich würde ich nix auf die Beine stellen und mich nicht engagieren. Antwort deinerseits auf Nachfrage blieb aus.


na aber mal halblang. sieh dir mal das bsp von china/indien an und dann lass uns mal über entsetzliche armnut und hungersnöte der landbevölkerung sprechen.

Durch die Globalisierung wird sich die westliche Welt halt an China und Indien anpassen müssen. 20% in Deutschland haben einen Lohn unter der Armutsgrenze, und wir stehen erst ganz am Anfang. wenn die blase erst geplatzt ist, sehen wir alt aus. die ganze ,,gesellschaft" auf der welt geht unter in einem riesigen strudel der gewalt von jedem gegen jedem, und alle möglichen verschiedenen bevölkerungsgruppen gegeneinander, moslems gegen christen und juden, jugendliche gegen die gesamte ,,gesellschaft", armee gegen reiche, ungebildete gegen gebildete (bei letzten beiden wird die schere gravierend immer größer), schüler gegen lehrer, deutsche gegen ausländer und umgekehrt, und und und... diese zunehmenden unruhen machen doch die welt auch wirtschaftlich so instabil, dass irgendwann die sicherheit nicht mehr gewährleistet werden kann, und dann geht alles immer schneller. die westliche jungen hat aufgegeben und ist nicht mehr zu retten, je nach definition sind 10-20 prozent der deutschen kinder übergewichtig, 5% fettsüchtig ! in berlin lebt schon jedes 5. kind von der ,,stütze", die kinderarmut ist bundesweit auf 2.7% gestiegen, in den ,,ghettos" wird nicht mehr jeder satt, weil das bisschen geld was sie vom amt kriegen, wird ihnen wieder geklaut oder von den eltern weggenommen, und dann kriegen sie nicht alles wegen bürokratischer ideotie. die eltern halten 13% ihrer kinder für verhaltensgestört, sie sind depressiv, nehmen nur drogen oder sind hyperaktiv, können sich (auch wegen internet und verwahrlosung vor computer) auf die geringsten sachen nicht mehr konzentrieren, 5% von ihnen und 10% von den erwachsenen können noch nichtmal richtig lesen und schreiben ! die sind überhaupt nicht fähig, in der welt zurechtzukommen, sind völlig überfordert, und es wird immer schlimmer. 17% aller europäer haben psychische probleme (das sind 127 mio. menschen) , sie drehen alle verzweifelt am rad oder bringen sich gar um. die leistungstäger rennen alle welt aus der westlichen welt, und in deutschland müssen dann die leistungsunfähigen 3 millionen demenzkranke versorgen, die sich auch noch gegenseitig bekriegen und abstechen. zum ersten mal seit dem zweiten weltkrieg kommt wieder der ruf nach konservativismus, und die demokratie muss erst zeigen, dass sie besser ist als die weimarer . das zeichnet sich aber keineswegs ab.


so. gesegnete nachtruhe.

Danke. Viel wird es nicht mehr sein; aber ich lebe ja ohnehin momentan im Wartestand.

Andreas63
22.05.2006, 11:51
- Sympathisanten und Gründer der RAF
- Kinderläden -> Cohn-Bendit
- laissez-faire-Erziehung -> Werteverfall
- Beginn des linken Gesinnungsterrors

ErhardWittek
22.05.2006, 15:29
na, guter sound, kampf gegen erstarrte verhältnisse und braune kontinuitäten, für einen gerechten umgang mit der dritten welt und gegen einen unsäglichen dschungelkrieg, für liberäre gesellschaftliche verhältnisse und gegen obrigkeitshörigkeit, außerdem ne ordentliche portion rock'n' roll, freie liebe und ein paar psychoaktive substanzen. hat gerockt ;-)

ho-ho-ho-tshi minh ;-) Ich kriege einen Lachanfall, wenn ich das lese. Die alten Politgroßeltern erzählen Euch tatsächlich immer noch denselben Quatsch? Was haben die nun von ihrer schönen Theorie von einer "besseren Welt" in der Praxis verwirklicht?
Gehen wir Deine Aufzählung mal Punkt für Punkt durch:
1. Musikalisch werden uns nur noch Schwuchtelstimmchen zuteil, weich, schmalzig, mißtönend.
2. Die Verhältnisse sind erstarrter denn je. Und braune bzw. rotfaschistoide Tendenzen verstärken sich angesichts der herrschenden chaotischen Verhältnisse.
3. Die dritte Welt haben wir jetzt hier bei uns mit all ihren negativen Begleiterscheinungen, wie Kriminalität, extreme Geburtenraten, schlecht ausgebildeter Nachwuchs, männlicher Chauvinismus und Unterdrückung von Frauen.
4. Gesinnungsschnüffelei, Unterdrückung von Meinungsfreiheit, Diffamierung Andersdenkender statt Freiheit ist die Folge der von den Linken aufgezwungenen politischen Korrektheit. Analog zum Sozialismus: Die Partei hat immer recht und macht keine Fehler. So obrigkeitshörig wie heute war früher niemand.
6. Die Musik hatten wir schon.
7. Freie "Liebe" praktizieren die Muselrotzer offensichtlich mit Eurer Billigung gleich gruppenweise, auch wenn die "Partnerin" damit so gar nicht einverstanden ist. Aber das ist halt die kulturelle Eigenheit Eurer Dritte-Welt-Bewohner. Das darf man nicht so eng sehen.
8. Mit den psychoaktiven Substanzen ist es nach wie vor nicht weit her bei Euch.

Schwarzer Rabe
22.05.2006, 15:41
Zerstörung eines starken, deutschen Volkes!

turn-the-page
22.05.2006, 15:46
Den Niedergang der Justiz durch überwiegend haarsträubende Gerichtsurteile.

redanarchist
22.05.2006, 16:07
@erhard

aber erhard, das hast du jetzt nicht kapiert! ich sprach von dem, was ich mit der zeit/ära was auch immer bzw. den damaligen forderungen/gesellschaftsentürfen verbinde, nicht was heute draus geworden ist oder was 68 bewirkt hat. dat wär ne andere frage.

George Rico
22.05.2006, 16:32
Aus der Hüfte geschossen:

Verteufelung von nationalem Denken; fliegende Steine; schwer verletzte Polizisten; Kiffen; freie Liebe; VW-Bus

twoxego
22.05.2006, 16:39
schwer verletzte Polizisten

auch wenn's eine wiederholung ist :

benno ohnesorg war mehr als schwer verletzt.

Leitkultur
22.05.2006, 16:53
Zerstörung eines starken, deutschen Volkes!


Nöööö, das war die Eltern- und Großelterngneration der sog. 68er.. ;)

Und genau hier liegt meiner Meinung nach auch die Wurzel für das, was die sog. 68er-Bewegung erst ermöglichte.

Kinder einer geschlagenen Elterngeneration, in der die Mütter gezwungenermaßen die Rolle der Männer außerhalb von Heim und Herd übernehmen mussten und die Väter mit einer an zwei Fronten verlorenen Schlacht (Soldat und Familienoberhaupt) total verunsichert waren.

Väter, die ihre Kinder nicht kannten, weil sie sich ins Berufsleben stürzten, um die Frauen wieder an den ihnen zustehenden Platz zu Hause und am Herd verweisen und zudem am Wirtschaftswunder teilhaben zu können (woraus sich ja auch wieder eine Art Selbstbewusstsein entwickelte, das allerdings eher durch "Waren" denn durch "Werte" bestimmt war).
Mütter, die ihre Ehemänner jahrelang nicht gesehen hatten und nicht mehr kannten, die sich zudem natürlich auch durch den Krieg verändert hatten. Mütter, die sich nicht freiwillig und offenen Herzens wieder in der Rolle, der zu Hause brav waltenden Mutter, zurückgedrängt sahen und sich Ersatz durch Konsum (und sei es die vollelektrisierte Küche) erhofften.

Also Eltern voll Frust, Angst und - am schlimmsten - mit zerstörtem Selbstbewusstsein, die sich für die Zerstörung ihrer normalen Entwicklung Ersatz suchen mussten.

Keine guten Voraussetzungen für ein Kindererziehung!

Leitkultur

Redwing
22.05.2006, 19:23
die idee, daß ausgerechnet studenten, fast alle mit bürgerlichem oder wenigstens kleinbürgerlichem background, es wären, die wüssten, was das proletariat braucht, dem man sich ja verbunden fühlte, hatte etwas naives.
man war dann ja auch einigermaßen enttäuscht, als die arbeiter keine lust hatten,bei der revolution mitzumachen.


Da siehst du mal, wozu ein Mangel an Bildung und selbstständigem Denken führen kann. Der Arbeiter hat den ganzen Tag für Peanutz geschuftet und sich dann abends mit kapitalistischer Propaganda berieseln lassen. Oder er hat in der Mittagspause billige Hetze a la "Bild" gelesen, die ihm eintrichtern wollte, es sei doch besser, wenn er weniger Rechte habe. Und die glaubten das auch noch mehrheitlich! :nido: Na ja, Spießertum eben...

Die 68er haben einen guten Anfang gemacht, der aber leider nicht konsequent fortgesetzt wurde. In vielen von denen schlummert die gute Weltanschauung ja immer noch, aber Etliche haben sich auch armseligst verkauft. Ya sold out, man! :(
Trotzdem wurde etwas bewegt und auch etwas erreicht, das erst in diesen retroaktiven Tagen wieder in Frage gestellt wird- von ewiggestrigen 38ern oder rückwärtsgewandten Milchbubis, die keine Ahnung von damals hatten- weder 68 noch 38. Na ja, durchsetzen werden sie sich nicht, aber ein bißchen nerven tun sie halt- wie eine summende Mücke, die summsumm mir um die Ohren fliegt. ...Klatsch! :))
Die 68er schufen neue bzw. überhaupt Werte und machten Schluß mit dem verkorksten, spießigen, konservativen, intoleranten, erzkapitalistischen, hierarchischen Murks aus Kaisers Zeiten.

Man hätte halt nur am Ball bleiben müssen. Schließlich ersetzt die Jugend irgendwann die Älteren, und wer immer schön links bleibt, der gestaltet dann irgendwann die neue, bessere Welt mit; auch wenn da zuvor vielleicht noch ein Bonzenapparat war. :su:

Waldgänger
22.05.2006, 19:30
Schließlich ersetzt die Jugend irgendwann die Älteren, und wer immer schön links bleibt, der gestaltet dann irgendwann die neue, bessere Welt mit; auch wenn da zuvor vielleicht noch ein Bonzenapparat war. :su:

Die neue Generation ersetzt immer die Älteren und schafft neue Werte, aber eben auf deren Grundlage, denn "ein Volk ohne Vergangenheit hat keine Zukunft"(Alexander von Humboldt). Wie diese "neue, bessere Welt" aussieht haben wir an der über 70-jährigen Epoche des marxistischen Experiments gesehen. :rolleyes: Nein danke, von Utopisten hab ich genug!

Scarlett
22.05.2006, 20:47
was verbindet ihr mit der 68er-Generation?


Die bürgerliche Gesellschaft und insbesondere die Familie wird skandalisiert.
Sie wird ersetzt durch eine hedonistische Ideologie der Selbstverwirklichung um jeden Preis.

Liegnitz
22.05.2006, 20:55
Die 68er - Motivation und Folgen der Bewegung


Deutschland wurde in den 60er und 70er Jahren von dem Gedankengut der Kulturrevolutionäre von 68 erfaßt. Die 68er kamen durch ihren marxistischen Hintergrund zu der Vorstellung, daß das Nachkriegs-West-Deutschland ein "faschistisches Regime" sei. Ihre Theorie behauptete, daß der Nationalsozialismus die Antwort auf den in die Krise geratenen Kapitalismus sei. Die Nationalsozialisten seien deshalb die Schutztruppen der Finanzkapitalisten. Daß es in Deutschland nach 1945 weder einen Kapitalismus noch einen Faschismus gab, sondern eine Soziale Marktwirtschaft, die dem deutschen Volk Wohlstand und Anerkennung in der ganzen Welt brachte und die vor allem den Kriegsgeschädigten und Vertrieben einen Neuanfang ermöglichte, ignorierten die 68er unbeeindruckt. Sie begannen ihr kulturzerstörerisches Programm. Tradition, Religion, Kultur- und Heimatverbundenheit, die bürgerliche Familie usw. sollten ausgelöscht werden, denn, so die Interpretation, darin seien die faschistischen Irrwege der Deutschen angelegt. Mit anderen Worten: Die 68er wollten den deutschen Charakter durch Umerziehung verwandeln und einen neuen Menschen und eine neue Gesellschaft schaffen, die ihren Vorstellungen entsprach. Die neue deutsche Gesellschaft sollte vor allem emanzipatorisch, internationalistisch, pazifistisch und feministisch sein. Später kam die Vorstellung hinzu, die Deutschen und die deutsche Nation durch einen multikulturellen Staat zum Verschwinden zu bringen. Einer der Vertreter dieser Idee ist Jürgen Habermas. Er sagte in der "Zeit" am 30.03.1990: "Wenn wir uns von den diffusen Vorstellungen über den Nationalstaat nicht frei machen, wenn wir uns der vorpolitischen Krücken von Nationalität und Schicksalsgemeinschaft nicht entledigen, werden wir den längst eingeschlagenen Weg in eine multikulturelle Gesellschaft ... nicht unbelastet fortsetzen können".

Das Ergebnis der Kulturrevolution von 68 ist eine totale geistige Leere und Identitätslosigkeit. Selbst einer der Cheftheoretiker von 68, Prof. Rabehl, kam zu dem Schluß, daß die 68er gescheitert seien, denn sie hätten negativ gewirkt, indem sie die ganzen noch vorhandenen Bestände an Kultur aufgelöst und beseitigt hätten. Das deutsche Volk ist bereits so identitätslos und durch die permanenten Faschismusvorwürfe der linksgerichteten Presse so verunsichert, daß es keine Antworten auf die Herausforderungen der Gegenwart mehr geben kann.

Eine Antwort auf die geistige Leere ist eine Wende hin zu unseren kulturellen, christlichen und nationalen Wurzeln. Wir müssen uns nicht dafür schämen oder gar entschuldigen, Deutsche zu sein. Darüber hinaus verhindert die Abwendung von unserem christlichen Glauben nicht kollektive Verbrechen, wie sie im Nationalsozialismus geschehen sind, sondern ermöglicht sie geradezu. Der sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Carlo Mierendorff erkannte das nach seiner Entlassung aus dem KZ. Einem Freund sagte er: "Wissen Sie, als Atheist bin ich in das Konzentrationslager gekommen, und nach dem, was ich dort erlebt habe, verließ ich es als gläubiger Christ. Es ist mir klargeworden, daß ein Volk ohne metaphysische Bindung, ohne Bindung an Gott, weder regiert werden noch auf die Dauer blühen kann" (in: Geschichte einer Volkspartei, 50 Jahre CSU, S. 20). Diese Erkenntnis verband Politiker der SPD und CDU/CSU im Nachkriegsdeutschland.

Literartur:
Rohrmoser, G.: Deutschlands Tragödie, Der geistige Weg in den Nationalsozialismus, München 2002, S. 104 -113. (Das Buch ist im Handel erhältlich)
Rohrmoser, G.: Christliche Dekadenz in unserer Zeit, Plädoyer für die christliche Vernunft, Bietigheim 1996, S. 89 - 104 und 139 -158. (Das Buch ist bei der Wende gegen eine Spende zu haben)


Das ist gut formulierter Text dazu.

twoxego
22.05.2006, 20:59
hallo redwig !

ich seh's ein wenig anders.
nimmt man die 68' er mal als die, die wirklich damit gemeint sind und nicht die,
die unsere armseligen frustrierten dafür halten, bleibt unter dem strich; was gut war, wäre auch mehr oder weniger ohne sie gekommen, eine frage der zeit ganz einfach.
vieles geht in wirklichkeit auch auf love and piece, die hippies eben, zurück auch wenn man das heute alles in einen topf wirft.
ich war 68 13 jahre alt und ein pseudohippie mit allem was dazu gehört, sehr lustig,
besonders, weil ich in der zone lebte.
wir waren an der schule zwei und hatten jede menge stress mit den paukern.
ich konnte schon damals mit diesem maogläubigen häufchen, den 68' ern, nichts anfangen.
dazu wusste ich bereits damals etwas zu viel über den marxismus. falls du das nun für arogant hällst, soll es so sein.
was ich an den 68 schätze, ist die bereitschaft erst mal über alles zu reden und natürlich, dass viele von ihnen dazu dann auch in der lage sind, was man von anderen ja eher weniger behaupten kann.

gruss twoxego

Herr Bratbäcker
22.05.2006, 21:54
Insbesondere Joschka Fischer. Aber der lebt ja angeblich noch.
Und er wurde sogar zu einem veritablen und honorablen linksliberal-Dekadenzbürgertumkompatiblen und zum beliebstesten deutschen Politiker gewählt! Wow, wie dämlich die deutsche Gesellschaft, oder wie indoktriniert sie inzwischen sein muss.
Na wenn Du als BRD-Bürger tatsächlich ARD oder ZDF siehst und das Gezeigte ungefiltert konsumierst ist doch klar, dass man die Grünen und die SPD und neuerdings auch die CDU liebt.

Meinungsmanipulation und Staatsmedien haben in Deutschland seit Goebbels über Schnitzler bis heute Tradition. Und die Deutschen pflegen nicht zu denken, wie die Franzosen, sondern eher nachzuplappern oder zu gehorchen. Auch da hat sich seit Adolfs Zeiten nichts geändert. :rolleyes:

dr-esperanto
23.05.2006, 00:45
Aus der Hüfte geschossen:

Verteufelung von nationalem Denken; fliegende Steine; schwer verletzte Polizisten; Kiffen; freie Liebe; VW-Bus



'68 war die Reaktion auf die Nazizeit, einer Wiederbelebung der hedonistisch-jüdisch-libertären 20-er Jahre.

dr-esperanto
23.05.2006, 00:51
Da siehst du mal, wozu ein Mangel an Bildung und selbstständigem Denken führen kann. Der Arbeiter hat den ganzen Tag für Peanutz geschuftet und sich dann abends mit kapitalistischer Propaganda berieseln lassen. Oder er hat in der Mittagspause billige Hetze a la "Bild" gelesen, die ihm eintrichtern wollte, es sei doch besser, wenn er weniger Rechte habe. Und die glaubten das auch noch mehrheitlich! :nido: Na ja, Spießertum eben...

Die 68er haben einen guten Anfang gemacht, der aber leider nicht konsequent fortgesetzt wurde. In vielen von denen schlummert die gute Weltanschauung ja immer noch, aber Etliche haben sich auch armseligst verkauft. Ya sold out, man! :(
Trotzdem wurde etwas bewegt und auch etwas erreicht, das erst in diesen retroaktiven Tagen wieder in Frage gestellt wird- von ewiggestrigen 38ern oder rückwärtsgewandten Milchbubis, die keine Ahnung von damals hatten- weder 68 noch 38. Na ja, durchsetzen werden sie sich nicht, aber ein bißchen nerven tun sie halt- wie eine summende Mücke, die summsumm mir um die Ohren fliegt. ...Klatsch! :))
Die 68er schufen neue bzw. überhaupt Werte und machten Schluß mit dem verkorksten, spießigen, konservativen, intoleranten, erzkapitalistischen, hierarchischen Murks aus Kaisers Zeiten.

Man hätte halt nur am Ball bleiben müssen. Schließlich ersetzt die Jugend irgendwann die Älteren, und wer immer schön links bleibt, der gestaltet dann irgendwann die neue, bessere Welt mit; auch wenn da zuvor vielleicht noch ein Bonzenapparat war. :su:




Bei deinem Posting fällt mir noch was einen: die Vor-'68-er waren vor allem eines: bescheidene Herdentiere und nicht so habenwollende Egoisten wie die '68-er. Sicher war es schlimm, dass ein jüdisch kontrollierter Springer-Verlag über BILD ein ganzes Volk kontrollierte, aber die Kirchen haben ja auch viel zu sagen gehabt damals. Positiv an '68 finde ich, dass sie gegen Springer und die USA waren (und sind), aber sonst? Die waren doch nur gut zum Kaputtmachen und nicht zum Aufbauen.

dr-esperanto
23.05.2006, 00:55
hallo redwig !

ich seh's ein wenig anders.
nimmt man die 68' er mal als die, die wirklich damit gemeint sind und nicht die,
die unsere armseligen frustrierten dafür halten, bleibt unter dem strich; was gut war, wäre auch mehr oder weniger ohne sie gekommen, eine frage der zeit ganz einfach.
vieles geht in wirklichkeit auch auf love and piece, die hippies eben, zurück auch wenn man das heute alles in einen topf wirft.
ich war 68 13 jahre alt und ein pseudohippie mit allem was dazu gehört, sehr lustig,
besonders, weil ich in der zone lebte.
wir waren an der schule zwei und hatten jede menge stress mit den paukern.
ich konnte schon damals mit diesem maogläubigen häufchen, den 68' ern, nichts anfangen.
dazu wusste ich bereits damals etwas zu viel über den marxismus. falls du das nun für arogant hällst, soll es so sein.
was ich an den 68 schätze, ist die bereitschaft erst mal über alles zu reden und natürlich, dass viele von ihnen dazu dann auch in der lage sind, was man von anderen ja eher weniger behaupten kann.

gruss twoxego





Ja, das Infragestellen finde ich bei ihnen auch gut, nur zu was für Ergebnissen die damals kamen......man kann nur den Kopf schütteln darüber.

redanarchist
23.05.2006, 00:58
Na ja, durchsetzen werden sie sich nicht, aber ein bißchen nerven tun sie halt- wie eine summende Mücke, die summsumm mir um die Ohren fliegt. ...Klatsch!
irgendwie kann ich deine postings gut leiden, redwing ;-)

Maistre
23.05.2006, 06:36
"wer immer schön links bleibt, der gestaltet dann irgendwann die neue, bessere Welt mit."

Irgendwann, irgendwie, irgendwo.
Die bessere Welt sieht so aus, dass es keine Bananen gibt und man dafür auf Meinungsfreiheit verzichtet.
Und die neue Welt ist immer das, was hinter der großen Mauer liegt.

Biskra
23.05.2006, 12:38
Nein danke, von Utopisten hab ich genug!

...sagte der Waldgänger. :))

Freischärler
23.05.2006, 12:55
dummheit, menschenverachtung, werte-hass

dazu noch Chaos, Inkompetenz, wohin man schaut, sowie Zerstörung der natürlichen bzw. der Schöpfungs-Ordnung entsprechenden Familie, als der Keimzelle einer gesunden Volksgemeinschaft.

dtm05
23.05.2006, 12:59
68er? Alles Eierschmeißer!

Baxter
23.05.2006, 15:21
meine Kindheit.

c18
23.05.2006, 15:44
1968 was war da? spaß bei seite

der kern hatte vielleicht die ein oder andere gute idee, aber die mitläufer waren ein dummer haufen volksverhetzer

antiachmed
23.05.2006, 16:43
den größten Haufe Scheiße, den die deutsche Geschichte hervorgebracht hat,
Müll, der auf der Deponie der Geschichte entsorgt gehört,
Steineschmeißer, Dünnbrettbohrer, 5. Kolone Moskaus, Unterdrückung
etc

tommy3333
23.05.2006, 17:39
Deswegen zunächst mal die Frage an Euch, was verbindet ihr mit der 68er-Generation?
In der Politik: Dampfplauderer, notorische Rechthaber, Selbstdarsteller und Gutmenschen. Multikulti zum Selbstzweck. RAF-Sympatisanten. Traumkarrieren vom "Bullenprügler" zum Turnschuhparlamentarier zum Außenminister.

In der Wirtschaft: Powerpoint-Fetischisten, Wichtigtuer und Selbstdarsteller. [PS: und die Konjunktur der "Motivatinstrainer"]

In den Medien: Selbstzensur und Journalisten, die um einer quoten- bzw. auflagenträchtigen Schlagzeile Willen auch mal das richtige Zitieren verlernen und vergessen und Fakten durch Fiktionen ersetzen.

In der Bildung: Antiautoritäre Erziehung.

Sonstiges: Rasen für die Rentner, Rauchen für die Kranken, Strom ist gelb und kommt aus der Steckdose - und damit sich überhaupt mal ab und zu etwas bewegt, stellt man Windmühlen auf. "Mein Haus - mein Auto - mein Boot" und "Geiz ist geil".

Scarlett
23.05.2006, 19:00
In der Politik: Dampfplauderer, notorische Rechthaber, Selbstdarsteller und Gutmenschen. Multikulti zum Selbstzweck. RAF-Sympatisanten. Traumkarrieren vom "Bullenprügler" zum Turnschuhparlamentarier zum Außenminister.

In der Wirtschaft: Powerpoint-Fetischisten, Wichtigtuer und Selbstdarsteller.

In den Medien: Selbstzensur und Journalisten, die um einer quoten- bzw. auflagenträchtigen Schlagzeile Willen auch mal das richtige Zitieren verlernen und vergessen und Fakten durch Fiktionen ersetzen.

In der Bildung: Antiautoritäre Erziehung.

Sonstiges: Rasen für die Rentner, Rauchen für die Kranken, Strom ist gelb und kommt aus der Steckdose - und damit sich überhaupt mal ab und zu etwas bewegt, stellt man Windmühlen auf. "Mein Haus - mein Auto - mein Boot" und "Geiz ist geil".

Sehr richtig und sehr gut formnuliert. :top:

c18
24.05.2006, 08:47
Ja tomy3333 hat das wirklich sehr gut formuliert!

turn-the-page
24.05.2006, 08:51
Ja tomy3333 hat das wirklich sehr gut formuliert!
Jo, sein Beitrag trifft den Nagel auf den Kopf ! :top: :klatsch:

Praetorianer
24.05.2006, 12:54
Vieles wurde ja bereits gesagt, alles in allem ist diese Bewegung für mich ein Grundübel, das dem Totalitarismus Auftrieb gegeben hat.

twoxego
24.05.2006, 13:49
im grossen und ganzen wird die ganze geschichte überbewertet,
abgesehen mal davon, dass viele auch einfach alles in einen topf werfen, hippies, emanzen, raf und was weiss ich noch alles.
nicht jeder bürgerschreck war oder ist ein 68 er.
aber diferenzierungsvermögen ist eh kein kennzeichen hiesiger debatten.

Praetorianer
24.05.2006, 13:54
im grossen und ganzen wird die ganze geschichte überbewertet,
abgesehen mal davon, dass viele auch einfach alles in einen topf werfen, hippies, emanzen, raf und was weiss ich noch alles.
nicht jeder bürgerschreck war oder ist ein 68 er.
aber diferenzierungsvermögen ist eh kein kennzeichen hiesiger debatten.

Deswegen fragte ich auch "Was verbindet ihr ...", um zu klären, wer was alles darunter fasst.

Kenshin-Himura
03.06.2006, 21:11
Jo, sein Beitrag trifft den Nagel auf den Kopf ! :top: :klatsch:

Ich stimme ebenfalls voll zu, würde allerdings um einen Punkt ergänzen: In der Bildung nicht nur antiautoritäre Erziehung, sondern auf der anderen Seite auch, wie tommy3333 ja schon bei ,,Politik" sagte:
Dampfplauderer, notorische Rechthaber, Selbstdarsteller und Gutmenschen. (...) RAF-Sympatisanten. RAF-Sympathisanten , könnte man auch ändern, SED/StaSi/VoPO-Sympathisanten, erzautoriäre, die Menschenrechte und Meinungsfreiheit unterdrückende, (links-) faschistische Könige.

Kenshin-Himura
03.06.2006, 21:15
Ich kriege einen Lachanfall, wenn ich das lese. Die alten Politgroßeltern erzählen Euch tatsächlich immer noch denselben Quatsch?

Das ist so, unzweifelhaft. In den Schulen sitzen die Alt-68er-Lehrer, die erzählen, wie toll der Sozialismus doch eigentlich ist, und dass die DDR ja auch ihr Gutes hatte, während wir ja heute im bösen, un-,,sozialen" Staat leben würden. Und die Eltern beeinflussen mit, beschwören den Hass auf die CDU. Die Journalisten und populären sog. ,,Intellektuellen" sind mehrheitlich links, in den Zeitungen, vor Allem regionale und lokale Zeitungen, kann man überall lesen, wie böse die Rechten sind und wie toll die Alt-68er waren.

Was diese Leute erzählen, ist das Eine. Ob man ihnen abkauft, das Andere. Ich für mein Teil habe die Propaganda durch meine Lehrer trotz permanenter immer wieder penetrierter Wiederholung, nicht abgekauft, sondern mir mein eigenes Urteil gebildet: Dass diese Alt-68er der Untergang jeglicher Hoffnung sind und der Dreck am Schuh der Nation.

Sven71
25.05.2007, 10:50
In der Politik: Dampfplauderer, notorische Rechthaber, Selbstdarsteller und Gutmenschen. Multikulti zum Selbstzweck. RAF-Sympatisanten. Traumkarrieren vom "Bullenprügler" zum Turnschuhparlamentarier zum Außenminister.

In der Wirtschaft: Powerpoint-Fetischisten, Wichtigtuer und Selbstdarsteller. [PS: und die Konjunktur der "Motivatinstrainer"]

In den Medien: Selbstzensur und Journalisten, die um einer quoten- bzw. auflagenträchtigen Schlagzeile Willen auch mal das richtige Zitieren verlernen und vergessen und Fakten durch Fiktionen ersetzen.

In der Bildung: Antiautoritäre Erziehung.

Sonstiges: Rasen für die Rentner, Rauchen für die Kranken, Strom ist gelb und kommt aus der Steckdose - und damit sich überhaupt mal ab und zu etwas bewegt, stellt man Windmühlen auf. "Mein Haus - mein Auto - mein Boot" und "Geiz ist geil".

THUMBS UP! MUST READ! Karma +++++

bernhard44
25.05.2007, 11:18
Für mich war das aufkommen und die Installation der 68er (Frankfurter-Schule), die Komplettierung der deutschen Niederlage und ein zwingendes Resultat derer!
Hiermit wurde zur materiellen und strukturellen Zerschlagung, die gesellschaftliche und nationalstaatliche hinzugefügt!
So wurde die Auflösung Deutschlands als Nation vorangetrieben und das "Deutsch-sein" als Makel etabliert!
Der Wegfall des Wertekanons und die Abschaffung des Elitegedankens ebnete den Weg zu Mittelmass, Beliebigkeit und Stagnation, ja sogar Rückschritt! Noch nie hatte Deutschland so wenig Einfluss und Anteil am Fortschritt in Wissenschaft und Technik, noch nie hatte Deutschland so wenig Nobelpreisträger, noch nie waren deutsche Schüler und Studenten so schlecht und an den Bedürfnissen der Zeit vorbei ausgebildet!
Der letzte Schritt ist der Austausch der Bevölkerung (Multi-Kultur) um nun gänzlich die verbliebenen Merkmale der Nationalstaatlichkeit und Eigenständigkeit aufzuheben!
Deutschland soll in Europa aufgehen und Europa in der Welt, oder wie es so schön neudeutsch heisst, Globalisierung!