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Vollständige Version anzeigen : Taoismus verstehen.



Irratio
14.05.2006, 17:58
Ich wollte nur fragen, in welchem Verhältnis ihr zum Taoismus steht, ob ihr euch damit auskennt, oder was ihr sonst als "Außenstehende" zu den Schriften sagen könnt. Hier erstmal ein Link zu Übersetzungen des Tao Te King (Auch als Dao de King oder Tao te Ching oder ähnliches bekannt) von Lao-tze:
Version (http://home.pages.at/onkellotus/TTK/German_Feng_TTK.html)
Hier noch der Link zu der dazugehörigen Seite:
Seite (http://home.pages.at/onkellotus/TTK/_IndexTTK.html)

Ich verstehe mich als Taoist, und für mich stellen diese Texte eine persönliche, aber dennoch transsubjektive Wahrheit dar - auch wenn es schwer ist, wirklich über den Taoismus zu diskutieren, da er, sprachlich analyisert, oft widersprüchlich erscheinen kann.

Irratio.

Grüner Simon
16.05.2006, 20:47
Ich muss gestehen, dass ich über den Taoismus nicht viel weiss. Somit danke ich dir für den Link. Weitere würde ich begrüßen.

Irratio
16.05.2006, 23:28
Vorweg: Einen sytematischen Überblick bekommt man am Besten durch die Wikipedia. Einige Punkte hab ich hier aufgegriffen, andere, fand ich, dienen der Veranschaulichung.

Ich habe im Moment leider nur links zu englischen Seiten, kann mich aber bei Gelegenheit noch mal umgucken. Bis dahin gilt: Googeln.
Das Tao Te King ist ein wenig undurchsichtig; klarer ist zum Beispiel dieses Werk (engl.):
Yang Chu (http://www.sacred-texts.com/tao/ycgp/index.htm)

Der Taoismus ähnelt in vielen Dingen der Lehre Epikurs, also der Bedürfnislosigkeit und der Freude an der Welt, und dieser Hedonistische Aspekt wird in diesem Werk besonders betont.
Das Tao selbst lässt sich wohl am einfachsten als eine "Weltseele" in einem romantischen Sinne verstehen, als individuelle Wahrheit, die aber der Welt innewohnend ist - übersetzt heißt "Tao" Pfad oder Weg.

Der Sinn des Taoismus lässt sich aber logisch schwer erfassen und durchdringen - die Texte bieten viele Anhaltspunkte, um rationale Argumente festzumachen, aber im Prinzip ist es, wie bei anderen Religionen, wirklich eine Glaubens- und Erfahrungsfrage. Es geht dem Taoismus auch weniger um ein rationales erfassen der Schriften, und mehr um ein intuitives Verständnis des Taos.

Der Taoismus kann auch so verstanden werden, dass jede Aussage immer die Möglichkeit ihres Gegenteils beinhaltet, und sich somit die ganze Lehre, als objektive Lehre, in Frage stellt. Das ist u. a. auch, was ich von einem säkularen Standpunkt sehr an dieser Religion/Philosophie schätze: Ihre Dogmenfreiheit.

Genug geredet.

Irratio.

Grüner Simon
17.05.2006, 11:37
Vorweg: Einen sytematischen Überblick bekommt man am Besten durch die Wikipedia. Einige Punkte hab ich hier aufgegriffen, andere, fand ich, dienen der Veranschaulichung.

Ich habe im Moment leider nur links zu englischen Seiten, kann mich aber bei Gelegenheit noch mal umgucken. Bis dahin gilt: Googeln.
Das Tao Te King ist ein wenig undurchsichtig; klarer ist zum Beispiel dieses Werk (engl.):
Yang Chu (http://www.sacred-texts.com/tao/ycgp/index.htm)

Der Taoismus ähnelt in vielen Dingen der Lehre Epikurs, also der Bedürfnislosigkeit und der Freude an der Welt, und dieser Hedonistische Aspekt wird in diesem Werk besonders betont.
Das Tao selbst lässt sich wohl am einfachsten als eine "Weltseele" in einem romantischen Sinne verstehen, als individuelle Wahrheit, die aber der Welt innewohnend ist - übersetzt heißt "Tao" Pfad oder Weg.

Der Sinn des Taoismus lässt sich aber logisch schwer erfassen und durchdringen - die Texte bieten viele Anhaltspunkte, um rationale Argumente festzumachen, aber im Prinzip ist es, wie bei anderen Religionen, wirklich eine Glaubens- und Erfahrungsfrage. Es geht dem Taoismus auch weniger um ein rationales erfassen der Schriften, und mehr um ein intuitives Verständnis des Taos.

Der Taoismus kann auch so verstanden werden, dass jede Aussage immer die Möglichkeit ihres Gegenteils beinhaltet, und sich somit die ganze Lehre, als objektive Lehre, in Frage stellt. Das ist u. a. auch, was ich von einem säkularen Standpunkt sehr an dieser Religion/Philosophie schätze: Ihre Dogmenfreiheit.

Genug geredet.

Irratio.

Vielen Dank

Baxter
17.05.2006, 11:41
Wer suchet der wird finden.


Wenns spass macht, warum nicht.

Preuße
18.05.2006, 19:30
Also ich habe mal freiwillig ein Referat über den Daoismus gehalten, weil für mich solche Religionen, also welche die an keine Götter glauben oder deren Existenz ausgehen, am glaubwürdigsten. Christentum, Judentum und Islam sind für eher Sekten als Religionen, und vorallem wurden ihre Mitglieder in ferneren Vergangenheit zu sehr ausgebeutet!

Gruß Preuße