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Vollständige Version anzeigen : Pipline-Anbohrer in Nigeria.



SAMURAI
12.05.2006, 13:55
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,415907,00.html


KATASTROPHE

Hundert Tote bei Explosion einer Ölpipeline in Nigeria

In einem Dorf nahe der nigerianischen Wirtschaftsmetropole Lagos ist einem Fernsehbericht zufolge eine Ölpipeline explodiert. Dabei sollen mehr als hundert Menschen ums Leben gekommen sein. auszug spiegel.de eilmeldung
.................................................. .................................................. .......

Ohne es sicher zu wissen, meine ich es waren wieder mal die Pilpline-Anbohrer am Werk.

Mein Mitleid tendiert gegen Null, weil es dort an der Tagesordnung ist.

mfg

Frei-denker
12.05.2006, 15:26
Soweit ich gehört habe, ist Nigeria reich an Öl. Dieser Reichtum kommt aber nicht der Bevökerung zugute, sondern fließt in die Taschen von einem diktatorischem Regime und dem Shell-Konzern. Ist es da verständlich, wenn die verarmte Bevölkerung versucht, ein bischen vom Reichtum abzuzweigen?

Ist daß, was der Shell-Konzern im Verbund mit der dortigen Regierung macht eine
moderne Form des Kolonialismus?

Don
12.05.2006, 19:42
Soweit ich gehört habe, ist Nigeria reich an Öl. Dieser Reichtum kommt aber nicht der Bevökerung zugute, sondern fließt in die Taschen von einem diktatorischem Regime und dem Shell-Konzern. Ist es da verständlich, wenn die verarmte Bevölkerung versucht, ein bischen vom Reichtum abzuzweigen?

Ist daß, was der Shell-Konzern im Verbund mit der dortigen Regierung macht eine
moderne Form des Kolonialismus?
Absolut richtig erkannt.
Aber ein Unternehmen macht mit dem Geschäfte, der zeichnungsberechtigt ist.
Die Ölkonzerne werden auch mit dem bekoksten kolumbianischen Kommunisten Geschäfte machen solange er unterschreiben darf, Verstaatlichung hin oder her.
Jedes Volk hat die Machthaber, die es verdient. Wie wir.
Wenn ich so blöd bin, daß mir beim Klauen die Pipeline um die Ohren fliegt, ist das ein anderer Fall. Gehört in die Kategorie Darwin-Award.

Philipp
12.05.2006, 20:05
Diebstahl bleibt Diebstahl. Afrikaner halten meistens leider wenig von ehrlicher Arbeit. Durch Klauen wird nichts produziert.

wtf
12.05.2006, 20:07
Wenn ich so blöd bin, daß mir beim Klauen die Pipeline um die Ohren fliegt, ist das ein anderer Fall. Gehört in die Kategorie Darwin-Award.
Du hast den Link für Unwissende vergessen: Klick mich. (http://www.darwinawards.com/)

SAMURAI
12.05.2006, 21:22
Du hast den Link für Unwissende vergessen: Klick mich. (http://www.darwinawards.com/)

Das "Drillen" sollte man halt den Fachleuten von Shell überlassen, die haben es gelernt. Der gewöhnlichen Eingeborene kommt beim "Drillen" eben um !

Grüner Simon
13.05.2006, 17:28
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,415907,00.html


KATASTROPHE

Hundert Tote bei Explosion einer Ölpipeline in Nigeria

In einem Dorf nahe der nigerianischen Wirtschaftsmetropole Lagos ist einem Fernsehbericht zufolge eine Ölpipeline explodiert. Dabei sollen mehr als hundert Menschen ums Leben gekommen sein. auszug spiegel.de eilmeldung
.................................................. .................................................. .......

Ohne es sicher zu wissen, meine ich es waren wieder mal die Pilpline-Anbohrer am Werk.

Mein Mitleid tendiert gegen Null, weil es dort an der Tagesordnung ist.

mfg

Dein Mitleid tendiert gegen Null weil es dort Tagesordnung ist? Alltäglicher Wahnsinn bedarf also keinem Mitleid mehr? Deiner Definition nach gäbe es keinen Grund mehr für Mitleid und zwar generell.

Grüner Simon
13.05.2006, 17:30
Diebstahl bleibt Diebstahl. Afrikaner halten meistens leider wenig von ehrlicher Arbeit. Durch Klauen wird nichts produziert.

Stimmt der Weiße ist generell für ehrliche Arbeit, vor allem der Weiße. Deshalb auch Zwangsarbeit im Dritten Reich und Schwarzmarkt nach dem Dritten Reich

Quo vadis
13.05.2006, 17:35
..um den Explosionsort sollen angeblich bis zu 500 Benzikanister rumgelegen haben.Man hat auch schon über 250 Tote geborgen.Ich weiß zwar nicht was die Explosion ausgelöst hat, habe aber einen Verdacht.Kann ich aber nicht sagen, weil ich sonst "als einer an der Intelligenz der Schwarzen" zweifelnder dastehen würde....

Klopperhorst
13.05.2006, 17:43
..um den Explosionsort sollen angeblich bis zu 500 Benzikanister rumgelegen haben.Man hat auch schon über 250 Tote geborgen.Ich weiß zwar nicht was die Explosion ausgelöst hat, habe aber einen Verdacht.Kann ich aber nicht sagen, weil ich sonst "als einer an der Intelligenz der Schwarzen" zweifelnder dastehen würde....


Nun vermutlich haben sie versucht, das Rohr aufzuschweissen.

Grüner Simon
13.05.2006, 17:44
..um den Explosionsort sollen angeblich bis zu 500 Benzikanister rumgelegen haben.Man hat auch schon über 250 Tote geborgen.Ich weiß zwar nicht was die Explosion ausgelöst hat, habe aber einen Verdacht.Kann ich aber nicht sagen, weil ich sonst "als einer an der Intelligenz der Schwarzen" zweifelnder dastehen würde....

Sagen wir einmal arme Laien wollten sich wahnwitziger Weise am Öl- Vorkommen bedienen, dann ist es doch hoffentlich keine Rassenfrage zu sagen, dass dies ziemlich dumm war.
Macht man daraus eine Rassenfrage, ist man definitiv Rassist, ganz gleich auf welcher Seite man steht

Klopperhorst
13.05.2006, 17:53
Macht man daraus eine Rassenfrage, ist man definitiv Rassist, ganz gleich auf welcher Seite man steht

Gut, dann sind wir eben keine Rassisten sondern Darwinisten.

Sowas nennt man natürliche Selektion.

Quo vadis
13.05.2006, 17:59
Sagen wir einmal arme Laien wollten sich wahnwitziger Weise am Öl- Vorkommen bedienen, dann ist es doch hoffentlich keine Rassenfrage zu sagen, dass dies ziemlich dumm war.
Macht man daraus eine Rassenfrage, ist man definitiv Rassist, ganz gleich auf welcher Seite man steht

...ich wollte eigentlich (nicht) sagen, dass sich von den Kloppies vermutlich jemand ne Zigarette beim Benzinabzapfen angezündet hat....ups :ahh:

lupus_maximus
13.05.2006, 18:30
...ich wollte eigentlich (nicht) sagen, dass sich von den Kloppies vermutlich jemand ne Zigarette beim Benzinabzapfen angezündet hat....ups :ahh:
Also, ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, das da Benzin durch die Leitungen fließt.
Daß kann also eigentlich nur Rohöl gewesen sein, dies explodiert aber nicht, es läßt sich auch nur schwer entzünden!

Scarlett
13.05.2006, 18:50
Sicher gibt es dort wie auch bei uns Benzin-Pipelines.

Tragisch ist, dass diese Dinge gerade in der Region geschehen, wo die Ibos leben, im früheren Biafra.

Die dortige Bevölkerung war diejenige. aus der die Briten ihr farbiges Administrationspersonal rekrutiert haben. Nach der Unabhängigkeit trugen sie die staatliche Administration Nigerias. Dann kam der Biafra-Krieg, durch Schuld der Ibos, 2 Millionen Ibos kamen um, aus der Verwaltung wurden sie rausgeschmissen und seitdem klappt in Nigeria nichts mehr.

Und die Ibos sind in den letzten 30 Jahren durch die Vernachlässigung seitens der Regierung so heruntergekommen, dass sie Pipelines anbohren, um Benzin zu klauen.
Aber natürlich, in Nigeria ist Benzin knapp. Es wird exportiert und den Erlös stecken die Führer der dummen Yorubas und die muslimisch-fundamentalistischen Haussa-Führer in die Tasche.

Am Flughafen musst du an der Paßkontrolle warten, bis alle Schwarzen abgefertigt sind, es sei denn, ein großer Schein, 100 Euro etwa, ragt gut sichtbar aus dem Pass
Ein Scheissland!

Philipp
13.05.2006, 18:57
Am Flughafen musst du an der Paßkontrolle warten, bis alle Schwarzen abgefertigt sind, es sei denn, ein großer Schein, 100 Euro etwa, ragt gut sichtbar aus dem Pass
Ein Scheissland!


Ich kenne über meine Eltern einen älteren jüdischen Professor in Nigeria, der ist in den 30er Jahren als Kind aus Deutschland nach Nigeria geflohen und dann da Professor geworden, der hat sicherlich kein Grund das Land zu hassen. Er sagt, es ist quasi eine Hölle auf Erden und hat sich seit er da lebt (mittlerweile knapp 70 Jahre) nicht im Geringsten verbessert.

Praetorianer
13.05.2006, 19:16
Absolut richtig erkannt.
Aber ein Unternehmen macht mit dem Geschäfte, der zeichnungsberechtigt ist.
Die Ölkonzerne werden auch mit dem bekoksten kolumbianischen Kommunisten Geschäfte machen solange er unterschreiben darf, Verstaatlichung hin oder her.
Jedes Volk hat die Machthaber, die es verdient. Wie wir.
Wenn ich so blöd bin, daß mir beim Klauen die Pipeline um die Ohren fliegt, ist das ein anderer Fall. Gehört in die Kategorie Darwin-Award.


Du meinst mit dem kolumbianischen Junky doch wohl nicht den ehrenwerten Alvaro Uribe! X(

Der verstaatlicht auch keine Unternehmen!

wtf
13.05.2006, 19:19
Aus familiären Gründen habe ich einen ganz guten Einblick nach Nigeria. Man kann ohne Übertreibung sagen, daß dieses Land auf der Fucked Up-Skala einen Spitzenplatz einnimmt.

Die Korruption ist einfach unvorstellbar, schwere Verbrechen sind an der Tagesordnung und es gibt zuhauf ethnische Konflikte. Aktuell kracht es gerade im moslemisch dominierten Norden.

Philipp
13.05.2006, 19:50
Auch die ganzen Betrügereien von dort, wie diese komischen Nigeria Betrugs-Briefe.

wtf
13.05.2006, 21:35
Auch die ganzen Betrügereien von dort, wie diese komischen Nigeria Betrugs-Briefe.
Naja, auf die 419er fallen ja wirklich nur noch ganz Schmerzfreie rein...
http://www.419eater.com/

SAMURAI
13.05.2006, 21:51
Naja, auf die 419er fallen ja wirklich nur noch ganz Schmerzfreie rein...
http://www.419eater.com/

Wurde nicht schon jedem BWL-Studenten schon im 1. Semester eingebläut.

Wenn der versprochene Gewinn 5% über dem banküblichen Zins liegt - Pfoten weg - weil sonst Geld ganz sicher weg.

Frei-denker
14.05.2006, 09:19
Verblüffend an Nigeria ist, daß es lt. Wikipedia die fünftgrößten Erdölvorkommen der Welt besitzt, Bevölkerung ca. 127 Milionen. Normalerweise müßten die Nigerianer in Saus und Braus leben.

Das läßt auf eine hundsmiserable politische Kaste schließen. Mit einer vernünftigen Verteilung des Öl-Reichtums müßten die auf einem Lebensstandard wie die Kuwaitis leben. Es wird wohl so sein, daß sich eine politische Gruppe zusammen mit dem Shell-Konzern die Taschen füllt und die Bevölkerung in die Röhre schaut. Ich haße afrikanische Verhältnisse!

Giftzwerg
14.05.2006, 09:49
Verblüffend an Nigeria ist, daß es lt. Wikipedia die fünftgrößten Erdölvorkommen der Welt besitzt, Bevölkerung ca. 127 Milionen. Normalerweise müßten die Nigerianer in Saus und Braus leben.

Das läßt auf eine hundsmiserable politische Kaste schließen. Mit einer vernünftigen Verteilung des Öl-Reichtums müßten die auf einem Lebensstandard wie die Kuwaitis leben. Es wird wohl so sein, daß sich eine politische Gruppe zusammen mit dem Shell-Konzern die Taschen füllt und die Bevölkerung in die Röhre schaut. Ich haße afrikanische Verhältnisse!Was Du hier predigst, ist die gute alte Monokultur. Was denkst Du, was mit Kuwait passieren wird, wenn sich die westliche Welt entscheidet, ihren Energiemix drastisch zu ändern..? Außerdem leben in Kuwait nur 3 Millionen Menschen, während in Nigeria über 120 Millionen Menschen leben. Das ist eine Milchmädchenrechnung, genauso wie das linke "die Reichen haben genug Geld um alles was ich will zu finanzieren".

Monokulturen haben noch andere Probleme:


Oil dependency, and the allure it generated of great wealth through government contracts, spawned other economic distortions. The country's high propensity to import means roughly 80% of government expenditures is recycled into foreign exchange. Cheap consumer imports, resulting from a chronically overvalued Naira, coupled with excessively high domestic production costs due in part to erratic electricity and fuel supply, have pushed down industrial capacity utilization to less than 30%. Many more Nigerian factories would have closed except for relatively low labor costs (10%-15%). Domestic manufacturers, especially pharmaceuticals and textiles, have lost their ability to compete in traditional regional markets; however, there are signs that some manufacturers have begun to address their competitiveness.Die einzige echte Lösung für Armutsprobleme ist nicht die Konzentration auf Öl oder Landwirtschaft, sondern Diversifikation der Wohlstandsquellen.

Frei-denker
14.05.2006, 10:12
Nun, daß die Diversifikation anzustreben ist, ist unstrittig. Aber das ist für Nigeria bestenfalls Zukunftsmusik. Zunächst mal leben die Menschen dort in Verelendung. Man muß das Öl erst mal nutzen, um für annehmbare Einkommensverhältnisse, soziale Standards, allgemeine medizinische Versorgung und gute Schulbildung zu sorgen. Wenn das Land sich dann langsam aufgebaut hat, kann man über Diversifikation nachdenken.

Das Öl wird noch Jahrzehnte als Sprit genutzt werden. Insofern brauchen sich die Ölförderländer momentan noch keine Gedanken über Absatzprobleme ihres Öls machen.

klartext
14.05.2006, 10:13
Ich kenne über meine Eltern einen älteren jüdischen Professor in Nigeria, der ist in den 30er Jahren als Kind aus Deutschland nach Nigeria geflohen und dann da Professor geworden, der hat sicherlich kein Grund das Land zu hassen. Er sagt, es ist quasi eine Hölle auf Erden und hat sich seit er da lebt (mittlerweile knapp 70 Jahre) nicht im Geringsten verbessert.
Ich war 2 Jahre in Nigeria ( Warri ) So stelle ich mir die Hölle vor. Nie mehr wieder, es ist der realgewordene Albtraum.
Die 300 Toten interessieren vor Ort niemanden, Menschenleben sind in dieser Region keinen Cent wert. Es herscht seit Jahren Bürgerkrieg, weil die Mohas im Norden alles an sich reissen und die Christen im Süden von dem Ölgeld nichts sehen, obwohl es Öl fast nur im Süden gibt.
Shell kann man keinen Vorwurf machen. Sie fördern eben das Öl wie anderswo auch in der Welt und eine friedlichere Umgebung wäre ihnen sicherlich lieber wegen geringerer Reibungsverluste.
Seit Jahren werden von Aufständischen Ölplattformen und Pipilines gesprengt und Personal entführt. Das Land steht vor der Anarchie nach dem Muster Somalia und läuft eine Zweiteilung hin.

Scarlett
14.05.2006, 10:23
Die einzige echte Lösung für Armutsprobleme ist nicht die Konzentration auf Öl oder Landwirtschaft, sondern Diversifikation der Wohlstandsquellen.

Völlig richtig. Das Öl reicht im übrigen nicht, um damit ein Land mit 120 Millionen zu entwickeln.

Aber neben Korruption und Verbrechen ist das größte Hindernis die Unfähigkeit zu jeder Art von geordneter Verwaltung.
Schon vor dreißig Jahren, als die Verhältnisse im Vergleich zu heute noch relativ geordnet waren, hat nichts funktioniert.
Wir hatten Leute unten, die bei Verwaltungsvorgängen durch die Büros gelaufen sind und die Vorgänge von Schreibtisch zu Schreibtisch getragen haben und geholfen, sie zu bearbeiten. Wenn etwas längeres zu schreiben war, flog man besser wieder nach Hause und kam nach drei Wochen wieder.
Die Yoruba-Tippsen in Lagos kamen um 9, schrieben zehn Zeilen in ihrem 4-Finger-Suchssystem, dann kam der power-cut. Mechanische Schreibmaschinen gab es nicht, waren unwürdig in so einem fortschrittlichen Land. Dann saßen sie, lackierten die Nägel, lasen Zeitung, quatschten und mit viel Glück kam der Strom vor Feierabend nochmal für ein paar Minuten.
So ging das Tag für Tag.

Seit der Unabhängigkeit geht es mit Nigeria bergab. Und als so um 1980 wieder ein ziviler Präsident kam, wurde es ganz schlimm. Der war Haussa, dort im Norden wird so gewählt wie die alten Haussa-Fürsten es anordnen. Alles Geld wurde den Haussa-Fürsten in die Tasche geschoben.
Wenn der Präsident einen von ihnen traf, fiel er auf die Knie und sagte: "Vater, segne mich." Und als Geschenk brachte er eien Koffer voll Geld mit.
Hab ich selbst erlebt.

Nigeria, nein, danke!

Giftzwerg
14.05.2006, 10:34
Nun, daß die Diversifikation anzustreben ist, ist unstrittig. Aber das ist für Nigeria bestenfalls Zukunftsmusik. Zunächst mal leben die Menschen dort in Verelendung. Man muß das Öl erst mal nutzen, um für annehmbare Einkommensverhältnisse, soziale Standards, allgemeine medizinische Versorgung und gute Schulbildung zu sorgen. Wenn das Land sich dann langsam aufgebaut hat, kann man über Diversifikation nachdenken.Blödsinn. Vielleicht musst Du es noch ausprobieren, aber dir ist sicherlich aufgefallen, dass man Öl nicht essen bzw. trinken kann. Und für annehmbare Einkommensverhältnisse, medizinische Versorgung und Schulbildung ist Öl nicht das Hauptkriterium. Korruptionsfreiheit, Schutz des Eigentums und eine transparente Regierung sind wichtiger.


Das Öl wird noch Jahrzehnte als Sprit genutzt werden. Insofern brauchen sich die Ölförderländer momentan noch keine Gedanken über Absatzprobleme ihres Öls machen.Da bin ich eher skeptisch, der Westen wird bald versuchen (und tut es jetzt schon) sich von der Ölabhängigkeit zu lösen, seit Staaten wie Iran sie erpressen wollen.

wtf
14.05.2006, 10:46
Das nigerianische Öl dient nur dazu, die korrupte Regierung bei Laune zu halten.

Daß es auch anders geht, steht heute im Wirtschaftsteil der SoFAZ: Norwegen spart (!!!!!) die Einnahmen aus dem langsam versiegenden Nordseeöl und investiert diese in Beteiligungen an einer Unmenge internationaler Konzerne. Dieser Kapitalstock soll für die Zeit nach dem Öl dienen, wird also für die nachfolgende Generation gespart (!!!!).

Inzwischen ist der nationale norwegische Ölfond der größte Fond der Welt mit > 200 Mrd. Euro.

Zu einem derartig wirtschaftlich sinnvollen Handeln sind andere (deutsche Politiker, Neger) nicht in der Lage.

Norwegen wird sehr gut regiert, Hut ab.

Giftzwerg
14.05.2006, 10:50
Das nigerianische Öl dient nur dazu, die korrupte Regierung bei Laune zu halten.

Daß es auch anders geht, steht heute im Wirtschaftsteil der SoFAZ: Norwegen spart (!!!!!) die Einnahmen aus dem langsam versiegenden Nordseeöl und investiert diese in Beteiligungen an einer Unmenge internationaler Konzerne. Dieser Kapitalstock soll für die Zeit nach dem Öl dienen, wird also für die nachfolgende Generation gespart (!!!!).

Inzwischen ist der nationale norwegische Ölfond der größte Fond der Welt mit > 200 Mrd. Euro.

Zu einem derartig wirtschaftlich sinnvollen Handeln sind andere (deutsche Politiker, Neger) nicht in der Lage.

Norwegen wird sehr gut regiert, Hut ab.In der Tat, ich hätte es jedoch in alternative Energien / Atomkraft / ... investiert.

wtf
14.05.2006, 10:55
In der Tat, ich hätte es jedoch in alternative Energien / Atomkraft / ... investiert.
Das genaue Portfolio ist nicht aufgeführt, aber ich denke, daß das professionell gehandhabt wird. Ich war bei der Lektüre des Artikels verblüfft, mit welcher Umsicht man regieren kann.

Norwegen ist btw. mit jeder Menge Wasserkraftwerke ausgestattet; Deine Meinung zur Atomkraft teile ich. Unlängst habe ich gelesen, daß Rußland neue AKWs baut, damit der lukrative Gasexport nicht zu einer lokalen Energieverknappung führt.

In diesem Licht betrachtet, ist der deutsche Atomausstieg ein schlechter Witz und der grüne Energieamoklauf ein volkswortschaftliches Desaster.

Giftzwerg
14.05.2006, 11:01
Das genaue Portfolio ist nicht aufgeführt, aber ich denke, daß das professionell gehandhabt wird. Ich war bei der Lektüre des Artikels verblüfft, mit welcher Umsicht man regieren kann.

Norwegen ist btw. mit jeder Menge Wasserkraftwerke ausgestattet; Deine Meinung zur Atomkraft teile ich. Unlängst habe ich gelesen, daß Rußland neue AKWs baut, damit der lukrative Gasexport nicht zu einer lokalen Energieverknappung führt.

In diesem Licht betrachtet, ist der deutsche Atomausstieg ein schlechter Witz und der grüne Energieamoklauf ein volkswortschaftliches Desaster.Ich sehs wie Jürgen Rüttgers. "Momentan kommt 30 % des Stroms aus der Atomkraft, und auf die Frage, wie man das ersetzen soll, höre ich von den Rot-Grünen nur irgendwelche Blasen.." (ich glaube zumindest, dass es Jürgen Rüttgers war).

Frei-denker
14.05.2006, 11:19
Kapitalist, versuch doch mal ohne Polemik zu diskutieren. Natürlich können die Erträge aus dem Öl zur Beschaffung von Nahrungsmittel dienen. Allerdings nicht, wenn diese Erträge in den Taschen von Politikern und Ölmultis verschwinden.

Nigeria müßte, soweit nötig, Lebensmittel aus den Ölerlösen importieren. Medikamente, Bildung usw. ebenso. Der Wohlstand würde die sozialen Verhältnisse beruhigen und dann kann man ein Land langsam aufbauen.

Den Nigerianern geht es ein wenig wie uns Deutschen: Sie müssen als erstes ihre korrupten Politiker loswerden.

wtf
14.05.2006, 11:22
Im Grunde ist es völlig egal, ob Nigeria in Öl schwimmt oder nicht. Das Land operiert so oder so im Chaos. Immerhin können Gut-, Besser- und BestmenschInnen den Kolonialismus für die aktuellen Zustände verantwortlich machen. Ist doch schön, wenn das Weltbild abgerundet ist.

Frei-denker
14.05.2006, 12:32
Warum meinst Du denn, daß Nigeria so oder so im Chaos versinkt? Wenn sich der Wohlstand verbreitet ordnen sich i.d.R. die Verhältnisse. Warum soll das in Nigeria anders sein?

wtf
14.05.2006, 12:42
Wenn sich der Wohlstand verbreitet ordnen sich i.d.R. die Verhältnisse. Warum soll das in Nigeria anders sein?
Haha, Wunschdenken. Ich vermut, weil die Bevölkerung zu blöd ist und ihr Heil lieber in ethnischen Auseinandersetzungen sucht. Wer jemals in Nigeria war weiß, daß eine Wende zu Besseren völlig ausgeschlossen ist.

Ich könnte lustige Geschichten von Entwicklungshilfeprojekten erzählen, von "Polizei"-Korruption und der Dummheit der Einwohner (vulgo: Neger).

Frei-denker
14.05.2006, 12:53
Dummheit gibt es in der hiesigen Bevölkerung auch, siehe Bildzeitungleser. Was die ethnischen Konflikte anbegrifft, kann das auch die Auswirkung von Verelendung sein. Das Neger generell blöd sein müssen ist wohl Unsinn, denn das eine ganze Volksgruppe blöd ist, ist unzulässige Pauschalisierung.

Mag sein, daß die "soziale Intelligenz" in diesen Breiten über die Jahrhunderte verloren ging. Umso mehr wäre es Aufgabe der Regierung durch Schaffen von Wohlstand eine neue Gesellschaft aufzubauen.

wizno
14.05.2006, 12:55
Den Nigerianern geht es ein wenig wie uns Deutschen: Sie müssen als erstes ihre korrupten Politiker loswerden.

Korrekt, das wäre das erste und wichtigste.

Don
14.05.2006, 13:53
Du meinst mit dem kolumbianischen Junky doch wohl nicht den ehrenwerten Alvaro Uribe! X(

Der verstaatlicht auch keine Unternehmen!

Nein, ich meinte eigentlich den bolivianischen Morales. Kolumbien war wohl eine verkokste Freudsche Fehlleistung. Venezuela könnten wir noch dazurechnen.

Praetorianer
14.05.2006, 14:58
Norwegen wird sehr gut regiert, Hut ab.

Ich finde die Vergangenheitsform passte hier besser.

Praetorianer
14.05.2006, 15:01
Dummheit gibt es in der hiesigen Bevölkerung auch, siehe Bildzeitungleser. Was die ethnischen Konflikte anbegrifft, kann das auch die Auswirkung von Verelendung sein. Das Neger generell blöd sein müssen ist wohl Unsinn, denn das eine ganze Volksgruppe blöd ist, ist unzulässige Pauschalisierung.

Mag sein, daß die "soziale Intelligenz" in diesen Breiten über die Jahrhunderte verloren ging. Umso mehr wäre es Aufgabe der Regierung durch Schaffen von Wohlstand eine neue Gesellschaft aufzubauen.

So einfach lässt sich eine Gesellschaft aber nicht aufbauen und dafür, dass für Barbarei nicht nur soziale Misstände verantwortlich sind, bietet die deutsche Geschichte ja ein gutes Beispiel!

Der Wille zum friedlichen Miteinander wäre die Grundvorraussetzung für alles Weitere.

Frei-denker
14.05.2006, 15:26
George Bush schrieb:

So einfach lässt sich eine Gesellschaft aber nicht aufbauen und dafür, dass für Barbarei nicht nur soziale Misstände verantwortlich sind, bietet die deutsche Geschichte ja ein gutes Beispiel!
Hm, wenn ich mich recht erinnere waren grade miserable Verhältnisse in unserem Land Hauptursache für das daraus entstandene schlechte Beispiel.

Aber wenn Du der Ansicht bist, daß es nicht die schlechte Versorgungslage der Bevölkerung ist, die die sozialen Unruhen in Nigeria verursacht - was meinst Du denn, was die Hauptursache für die Verhältnisse ist?

Praetorianer
14.05.2006, 16:19
George Bush schrieb:

Hm, wenn ich mich recht erinnere waren grade miserable Verhältnisse in unserem Land Hauptursache für das daraus entstandene schlechte Beispiel.

Aber wenn Du der Ansicht bist, daß es nicht die schlechte Versorgungslage der Bevölkerung ist, die die sozialen Unruhen in Nigeria verursacht - was meinst Du denn, was die Hauptursache für die Verhältnisse ist?

Ich glaube, dass sich ein Klima der Gewalt und das Gefühl der ethnisch begründeten Überlegenheit nicht so schnell überwinden lassen, ebenso wie eine Tradition der Korruption oder andere gewachsene Misstände.

Positive Entwicklungen kann ich mir bestenfalls über Jahrzehnte hinweg vorstellen.

Frei-denker
14.05.2006, 16:38
@George Bush

Ok, da kann ich nun wieder zustimmen. Das in etwa war es, was ich mit "sozialer Intelligenz" bezeichnete. Sowas wächst nur über Generationen - setzt aber geordnete soziale Verhältnisse im Land, sprich Wohlstand voraus. Dieses über die Erlöse aus dem Öl zu ermöglichen ist die primäre Aufgabe der Regierung. Leider ist sie davon meilenweit entfernt.

Giftzwerg
14.05.2006, 16:38
Kapitalist, versuch doch mal ohne Polemik zu diskutieren. Natürlich können die Erträge aus dem Öl zur Beschaffung von Nahrungsmittel dienen. Allerdings nicht, wenn diese Erträge in den Taschen von Politikern und Ölmultis verschwinden.Es würde noch in der Theorie gut aussehen, würden dort nicht mehr als 120 Millionen Menschen leben. Wenn man sich das so durchrechnet, bleibt für den Einzelnen recht wenig übrig. Und selbst wenn es nur 5 Millionen wären, würde es an den Problemen der Monokultur scheitern.


Nigeria müßte, soweit nötig, Lebensmittel aus den Ölerlösen importieren. Medikamente, Bildung usw. ebenso. Der Wohlstand würde die sozialen Verhältnisse beruhigen und dann kann man ein Land langsam aufbauen.Wie man Bildung importiert, solltest Du mir mal erklären. Laut Wikipedia importieren sie jetzt schon fast alle Lebensmittel und Medikamente, da durch die Ölexportindustrie ihre Währung stark überbewertet ist. Das verhindert Diversifikation.


Den Nigerianern geht es ein wenig wie uns Deutschen: Sie müssen als erstes ihre korrupten Politiker loswerden.Richtig. Genauso wie die Bolivianer und die Venezuelaner.

Frei-denker
14.05.2006, 17:02
Kapitalist schrieb:

Es würde noch in der Theorie gut aussehen, würden dort nicht mehr als 120 Millionen Menschen leben. Wenn man sich das so durchrechnet, bleibt für den Einzelnen recht wenig übrig. Und selbst wenn es nur 5 Millionen wären, würde es an den Problemen der Monokultur scheitern.

Keine Ahnung, wie Du das rechnest. 70% der Bevölkerung hat weniger als 1 Dollar pro Tag zur Verfügung - und das als Land mit den fünftgrößten Erdölvorkommen. Hier zum Nachlesen:
oneworld (http://www.oneworld.at/root/start.asp?ID=9662)

Die tägliche Förderung liegt um 2 Mio. Barrel. Der Preis für ein Barrel beträgt z.Z. um die 70 Dollar/Barrel. Das macht einen jährlichen Förderwert von über 50 Mrd. US-Dollar! Und dann soll für die Bevölkerung nichts überbleiben? Das sieht mir eher nach Abzocke durch korrupte Regierung und Ölmultis aus!


Wie man Bildung importiert, solltest Du mir mal erklären. Durch Zusammenarbeit mit westlichen Universitäten. Durch anwerben von Gastprofessoren, Hilfsorganisationen, Lehrern aus westlichen Ländern usw..

GurkhaMindTricks
14.05.2006, 17:12
Ich war 2 Jahre in Nigeria ( Warri ) So stelle ich mir die Hölle vor. Nie mehr wieder, es ist der realgewordene Albtraum.
Die 300 Toten interessieren vor Ort niemanden, Menschenleben sind in dieser Region keinen Cent wert. Es herscht seit Jahren Bürgerkrieg, weil die Mohas im Norden alles an sich reissen und die Christen im Süden von dem Ölgeld nichts sehen, obwohl es Öl fast nur im Süden gibt.
Shell kann man keinen Vorwurf machen. Sie fördern eben das Öl wie anderswo auch in der Welt und eine friedlichere Umgebung wäre ihnen sicherlich lieber wegen geringerer Reibungsverluste.
Seit Jahren werden von Aufständischen Ölplattformen und Pipilines gesprengt und Personal entführt. Das Land steht vor der Anarchie nach dem Muster Somalia und läuft eine Zweiteilung hin.
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Hast du dir auch das Flussdelta angeguckt, dass von den Rebellen kontrolliert wird. Dort gibt und gab es Oelfelder, die Shell leergepumpt hat. Was Shell dort hinterlassen hat, wuerde keine westliche Regierung auf dieser Welt hinnehmen. Umweltkatastrophe. Momentan laeuft in England eine Shellwerbung, mit einem Mitarbeiter, der erzaehlt wie vorbildlich Shell in saubere Energie investiert. Die westlichen Konzerne haben ihren Beitrag geleistet zum Chaos in Nigeria.

Giftzwerg
14.05.2006, 17:14
Keine Ahnung, wie Du das rechnest. 70% der Bevölkerung hat weniger als 1 Dollar pro Tag zur Verfügung - und das als Land mit den fünftgrößten Erdölvorkommen. Hier zum Nachlesen:
oneworld (http://www.oneworld.at/root/start.asp?ID=9662)

Die tägliche Förderung liegt um 2 Mio. Barrel. Der Preis für ein Barrel beträgt z.Z. um die 70 Dollar/Barrel. Das macht einen jährlichen Förderwert von über 50 Mrd. US-Dollar! Und dann soll für die Bevölkerung nichts überbleiben? Das sieht mir eher nach Abzocke durch korrupte Regierung und Ölmultis aus!Teile durch 127 Millionen. Davor kannst Du noch Förderkosten und Kapitalinvestitionen abziehen. Letztendlich blieben für jeden ein paar leckere Scheinchen übrig. Und wenn die westliche Welt sich langsam vom Öl wegbewegt, kommt der große Crash.

Deutschland ist übrigens ein armes Land. Deutschland hat garkein Öl, das man "sozial gerecht" aufteilen könnte. Armes Deutschland.


Durch Zusammenarbeit mit westlichen Universitäten. Durch anwerben von Gastprofessoren, Hilfsorganisationen, Lehrern aus westlichen Ländern usw..Jeder ist scharf auf einen Job in Nigeria. :comic:

Scarlett
14.05.2006, 17:42
Nigeria war unter der Kolonialzeit und ist auch noch eigentlich ein agrarisch besimmtes Land.
Zum Zeitpunkt der Unabhängigkeit war es hinsichtlich Lebensmitteln autark und Palmöl, Erdnüsse und Kakao wurden exportiert.

In der ersten Republik ab 1960, die von den muslimischen Haussa im Norden beherrscht war, waren Mismanagement und Korruption so, dass 1966 das Militär die Macht übernahm. Das Offizierkorps unter den Engländern war aber bestimmt durch christliche Ibos aus dem Südosten. Das nahmen die Haussa nicht hin und Haussaoffiziere machten einen Gegenputsch. Darauf spalteten sich die Ibos als Biafra ab und wurden schließlich besiegt und danach bis heute offen vernachlässigt.
Unter der Militärherrschaft waren die Verhältnisse zunächst ganz erträglich. Öleinnahmen stiegen, da in den 70-gern die Ölpreise stark stiegen. Sehr viel Geld wurde in eine Rüstung gesteckt, die die Nigerianer technisch überforderte. So kauften sie sich in verschiedenen Ländern eine teure Marine zusammen, konnten aber Personal nie von einem Schiffstyp auf einen anderen versetzen, weil die leute nicht die Funktionen eines Schiffes verstanden, sondern nur wußten: "Wenn ich auf meinem Schiff auf Knopf A drücke passiert dies, wenn ich Hebel B ziehe, passiert das." Dann ließen sie Mechaniker in Europa für teures Geld aus bilden und wenn die dann zurückkamen, sagten sie :"I am a German engineer", zogen eine Kittel an und rührten keine Hand mehr.

Die Agrarpreise verfielen in den 70-ern und, weil ja Devisen aus dem Öl in Hülle und Fülle vorhanden war, wurden auf Teufel komm raus billige Nahrungsmittel importiert. Die Agrarexportproduktion kam fast vollständig zum Erliegen . Die in Nigeria produzierten Nahrungsmittel wurden durch billige Importe ersetzt, und damit war Nigeria bereits Mitte der 70er Jahre von Nahrungsmittelimporten abhängig geworden. Die Landbevölkerung verarmte und wanderte in die Städte ab, nach Lagos oder Port Harcourt oder Kaduna. 1979 gab dann das Militär die Macht ab, und erst in den 1 1/2 Jahren davor ging die Korruption wieder in großem Stil los, da jeder Offizier vor dem Verlust der Macht sein Schäfchen im Trockenen haben wollte.

1979 wurde dann Shehu Shagari gewählt, natürlich ein Haussa, da der Norden voll auf Geheiß der Herrscher der alten Haussa-Königreiche wählt. Jetzt brach eine unvorstellbare Korruption los, alle politischen Ämter wurden nur zur verteilung öffentlicher Mittel auf Familien und Clans verwendet. Die Wahlen nach 4 Jahren wurden mittels Stimmenkauf so offenkundig manipuliert, dass 1983 wieder das Militär putschte.

1993 war dann mal wieder Wahl, aber als es so aussah, dass ein Yoruba gewinnen würde, wurde nicht weiter ausgezählt und die Haussa-Offiziere putschten wieder. Unter Abacha war es dann massiv repressiv, wer aufmuckte wurde umgebracht. Er starb 1998. Obasanjo, der dann als ziviler Präsident kam, stammte aus dem Militär und das war sozusagen eine Überlebensvoraussetzung für ihn. Dafür wird er von aufrechten Demokraten natürlich abgelehnt.

Seit dem Ende des Erdölbooms der siebziger Jahre, von dem die Mehrheit der Bevölkerung kaum etwas hatte, taumelt Nigeria von einer Wirtschaftskrise in die andere. Ein Großteil der Erdöleinkünfte – eine Summe im dreistelligen Dollarmilliardenbereich – wurde für unsinnige Groß- und Prestigeobjekte wie Stahl- und Aluminiumwerke - heute Industrieruinen -, Rüstungsfabriken und die neue Hauptstadt Abuja im Zentrum des Landes verschwendet oder ging in die Taschen korrupter Staatsbediensteter, Politiker und Militärs. Nur wenn der katastrophale wirtschaftliche Trend der vergangenen Jahrzehnte umgekehrt und der vielfältige politische Zündstoff - insbesondere die Gegensätze unter den Volksgruppen - entschärft werden kann, wird die zivile Demokratie langfristig eine Chance haben.

Aber: Nigeria ist so groß wie Deutschland und Frankreich zusammen und hat12 Millionen weniger Einwohner, bei einem Bevölkerungswachstum von 4 Mio/Jahr ist das in 3 Jahren aufgeholt, also ein Land mit für Afriak hoher Bevölkerungsdichte.

Auf dem Land ist nur noch Subsistenzwirtschaft. Damit bleibt die Abhängigkeit von Lebensmittelimporten. Die Regierung erhebt jetzt hohe Schutzzölle gegen US-Getreide, da es aber keine nigerianische Produktion in hinreichendem Maße mehr gibt, führt das nur zu Hungersnöten.
In den großen Städten leben viele Millionen Menschen ohne Erwerbsquellen (Lagos ca 10 Mio, Port Harcourt und Kaduna je so 1,5-2 Mio), 40% der Bevölkerung sind Analphabeten.

Wenn nicht die Masse der Bevölkerung sich noch halbwegs von dem Boden, auf dem sie wohnt, ernähren könnte, wär schon längst die ganze Hölle los, nicht nur die halbe.

Wie das je unter Kontrolle kommen soll, kann ich mir nicht vorstellen.

Giftzwerg
14.05.2006, 17:47
Scarlett: danke, ich habe noch nicht gewusst, dass die Brauchbarkeit einer Monokultur-Wirtschaft sogar schon in Nigeria widerlegt wurde. Ich habe nur an die mögliche Zukunft gedacht.

Baxter
14.05.2006, 18:18
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,415907,00.html


KATASTROPHE

Hundert Tote bei Explosion einer Ölpipeline in Nigeria

In einem Dorf nahe der nigerianischen Wirtschaftsmetropole Lagos ist einem Fernsehbericht zufolge eine Ölpipeline explodiert. Dabei sollen mehr als hundert Menschen ums Leben gekommen sein. auszug spiegel.de eilmeldung
.................................................. .................................................. .......

Ohne es sicher zu wissen, meine ich es waren wieder mal die Pilpline-Anbohrer am Werk.

Mein Mitleid tendiert gegen Null, weil es dort an der Tagesordnung ist.

mfg


Wenn die bei uns offen rumliegen würden, waär das selbe passiert :))

Crystal
14.05.2006, 18:28
Nigeria war unter der Kolonialzeit und ist auch noch eigentlich ein agrarisch besimmtes Land.
Zum Zeitpunkt der Unabhängigkeit war es hinsichtlich Lebensmitteln autark und Palmöl, Erdnüsse und Kakao wurden exportiert.

In der ersten Republik ab 1960, die von den muslimischen Haussa im Norden beherrscht war, waren Mismanagement und Korruption so, dass 1966 das Militär die Macht übernahm. Das Offizierkorps unter den Engländern war aber bestimmt durch christliche Ibos aus dem Südosten. Das nahmen die Haussa nicht hin und Haussaoffiziere machten einen Gegenputsch. Darauf spalteten sich die Ibos als Biafra ab und wurden schließlich besiegt und danach bis heute offen vernachlässigt.
Unter der Militärherrschaft waren die Verhältnisse zunächst ganz erträglich. Öleinnahmen stiegen, da in den 70-gern die Ölpreise stark stiegen. Sehr viel Geld wurde in eine Rüstung gesteckt, die die Nigerianer technisch überforderte. So kauften sie sich in verschiedenen Ländern eine teure Marine zusammen, konnten aber Personal nie von einem Schiffstyp auf einen anderen versetzen, weil die leute nicht die Funktionen eines Schiffes verstanden, sondern nur wußten: "Wenn ich auf meinem Schiff auf Knopf A drücke passiert dies, wenn ich Hebel B ziehe, passiert das." Dann ließen sie Mechaniker in Europa für teures Geld aus bilden und wenn die dann zurückkamen, sagten sie :"I am a German engineer", zogen eine Kittel an und rührten keine Hand mehr.

Die Agrarpreise verfielen in den 70-ern und, weil ja Devisen aus dem Öl in Hülle und Fülle vorhanden war, wurden auf Teufel komm raus billige Nahrungsmittel importiert. Die Agrarexportproduktion kam fast vollständig zum Erliegen . Die in Nigeria produzierten Nahrungsmittel wurden durch billige Importe ersetzt, und damit war Nigeria bereits Mitte der 70er Jahre von Nahrungsmittelimporten abhängig geworden. Die Landbevölkerung verarmte und wanderte in die Städte ab, nach Lagos oder Port Harcourt oder Kaduna. 1979 gab dann das Militär die Macht ab, und erst in den 1 1/2 Jahren davor ging die Korruption wieder in großem Stil los, da jeder Offizier vor dem Verlust der Macht sein Schäfchen im Trockenen haben wollte.

1979 wurde dann Shehu Shagari gewählt, natürlich ein Haussa, da der Norden voll auf Geheiß der Herrscher der alten Haussa-Königreiche wählt. Jetzt brach eine unvorstellbare Korruption los, alle politischen Ämter wurden nur zur verteilung öffentlicher Mittel auf Familien und Clans verwendet. Die Wahlen nach 4 Jahren wurden mittels Stimmenkauf so offenkundig manipuliert, dass 1983 wieder das Militär putschte.

1993 war dann mal wieder Wahl, aber als es so aussah, dass ein Yoruba gewinnen würde, wurde nicht weiter ausgezählt und die Haussa-Offiziere putschten wieder. Unter Abacha war es dann massiv repressiv, wer aufmuckte wurde umgebracht. Er starb 1998. Obasanjo, der dann als ziviler Präsident kam, stammte aus dem Militär und das war sozusagen eine Überlebensvoraussetzung für ihn. Dafür wird er von aufrechten Demokraten natürlich abgelehnt.

Seit dem Ende des Erdölbooms der siebziger Jahre, von dem die Mehrheit der Bevölkerung kaum etwas hatte, taumelt Nigeria von einer Wirtschaftskrise in die andere. Ein Großteil der Erdöleinkünfte – eine Summe im dreistelligen Dollarmilliardenbereich – wurde für unsinnige Groß- und Prestigeobjekte wie Stahl- und Aluminiumwerke - heute Industrieruinen -, Rüstungsfabriken und die neue Hauptstadt Abuja im Zentrum des Landes verschwendet oder ging in die Taschen korrupter Staatsbediensteter, Politiker und Militärs. Nur wenn der katastrophale wirtschaftliche Trend der vergangenen Jahrzehnte umgekehrt und der vielfältige politische Zündstoff - insbesondere die Gegensätze unter den Volksgruppen - entschärft werden kann, wird die zivile Demokratie langfristig eine Chance haben.

Aber: Nigeria ist so groß wie Deutschland und Frankreich zusammen und hat12 Millionen weniger Einwohner, bei einem Bevölkerungswachstum von 4 Mio/Jahr ist das in 3 Jahren aufgeholt, also ein Land mit für Afriak hoher Bevölkerungsdichte.

Auf dem Land ist nur noch Subsistenzwirtschaft. Damit bleibt die Abhängigkeit von Lebensmittelimporten. Die Regierung erhebt jetzt hohe Schutzzölle gegen US-Getreide, da es aber keine nigerianische Produktion in hinreichendem Maße mehr gibt, führt das nur zu Hungersnöten.
In den großen Städten leben viele Millionen Menschen ohne Erwerbsquellen (Lagos ca 10 Mio, Port Harcourt und Kaduna je so 1,5-2 Mio), 40% der Bevölkerung sind Analphabeten.

Wenn nicht die Masse der Bevölkerung sich noch halbwegs von dem Boden, auf dem sie wohnt, ernähren könnte, wär schon längst die ganze Hölle los, nicht nur die halbe.

Wie das je unter Kontrolle kommen soll, kann ich mir nicht vorstellen.

Ein sehr interessanter Beitrag.
Darum ich liebe ich Foren so sehr. Man kann hin und wieder tatsächlich noch etwas lernen.
Danke!

Frei-denker
14.05.2006, 18:32
Kapitalist schrieb:

Teile durch 127 Millionen. Davor kannst Du noch Förderkosten und Kapitalinvestitionen abziehen. Letztendlich blieben für jeden ein paar leckere Scheinchen übrigLaut Scarlett´s Bericht sind es sogar dreistellige Milliarden-Dollar-Erlöse. Diese enorme Summe könnte man zum schaffen von Strucktur in dem Land nutzen: Straßen bauen, Landwirtschaft ankurbeln, Traktoren kaufen, Bildung der Bevölkerung, Duales Bildungssystem, Krankenhäuser u.ä.. Und Nahrungsmittel wie Weizen oder Mais sind auf dem Weltmarkt sicher zum Spottpreis zu bekommen. Die USA und Europa haben Agrarüberschüsse, die könnte man zum Angebotspreis aufkaufen. So erhält man der Bevölkerung die Grundnahrungsmittel und leistet gleichzeitig Aufbauarbeit des Landes. Darüber hinaus könnte man auch die Ölförderung erhöhen. Der Weltmarkt ist z.Z. hungrig nach Öl.


Jeder ist scharf auf einen Job in Nigeria.
Mit Zucker fängt man Fliegen. Biete einem arbeitslosen deutschen Ingenieur oder Lehrer ein gutes Einkommen und Du wirst sicher reichlich Bewerber finden.

Philipp
14.05.2006, 18:37
Kapitalist schrieb:
Laut Scarlett´s Bericht sind es sogar dreistellige Milliarden-Dollar-Erlöse. Diese enorme Summe könnte man zum schaffen von Strucktur in dem Land nutzen: Straßen bauen, Landwirtschaft ankurbeln, Traktoren kaufen, Bildung der Bevölkerung, Duales Bildungssystem, Krankenhäuser u.ä.. Und Nahrungsmittel wie Weizen oder Mais sind auf dem Weltmarkt sicher zum Spottpreis zu bekommen. Die USA und Europa haben Agrarüberschüsse, die könnte man zum Angebotspreis aufkaufen. So erhält man der Bevölkerung die Grundnahrungsmittel und leistet gleichzeitig Aufbauarbeit des Landes. Darüber hinaus könnte man auch die Ölförderung erhöhen. Der Weltmarkt ist z.Z. hungrig nach Öl.



Könnte, könnte, könnte, man kann das Geld aber auch zur persönlichen Bereicherung verwenden. Die korrupten und inkompetenten Politiker loswerden hilft auch nur bedingt, wenn der Großteil der übrigen Bevölkerung intellektuell und moralisch den Politikern gleicht.

Giftzwerg
14.05.2006, 18:41
Kapitalist schrieb:
Laut Scarlett´s Bericht sind es sogar dreistellige Milliarden-Dollar-Erlöse. Diese enorme Summe könnte man zum schaffen von Strucktur in dem Land nutzen: Straßen bauen, Landwirtschaft ankurbeln, Traktoren kaufen, Bildung der Bevölkerung, Duales Bildungssystem, Krankenhäuser u.ä.. Und Nahrungsmittel wie Weizen oder Mais sind auf dem Weltmarkt sicher zum Spottpreis zu bekommen. Die USA und Europa haben Agrarüberschüsse, die könnte man zum Angebotspreis aufkaufen. So erhält man der Bevölkerung die Grundnahrungsmittel und leistet gleichzeitig Aufbauarbeit des Landes. Darüber hinaus könnte man auch die Ölförderung erhöhen. Der Weltmarkt ist z.Z. hungrig nach Öl.Wärest Du kein Gutmensch, würdest Du Mathematik beherrschen und rausfinden, dass diese Erlöse über Jahrzehnte zustande kamen, nicht pro Jahr. Und selbst das würde nicht reichen, um alles zu kaufen, was Du willst. Dazu braucht es nämlich eine vielschichtige Wirtschaft. Durchs Wiederholen wird dein "Wääh! Alles mit Ölerlösen kaufen!" nicht wahrer. Schau dir mal Europa, Nordamerika und Australien an und sag mir, welches dieser Länder nur Öl fördert und alles aus dem Ausland kauft. Ich bin gespannt.

Es wird auch bereits alles aus dem Ausland gekauft, mit verheerenden Wirkungen für die Bevölkerung. Lies mal den Bericht richtig.


Mit Zucker fängt man Fliegen. Biete einem arbeitslosen deutschen Ingenieur oder Lehrer ein gutes Einkommen und Du wirst sicher reichlich Bewerber finden.Gutes Einkommen = 50.000 € / Jahr. Und damit brauchst Du genug für 130 Millionen Menschen. Und so lernen die Nigerianer nie, wie man selber Lehrer, Arzt oder Farmer wird. Freidenker und sein vereinfachtes Weltbild.

Scarlett
14.05.2006, 18:55
Könnte, könnte, könnte, man kann das Geld aber auch zur persönlichen Bereicherung verwenden. Die korrupten und inkompetenten Politiker loswerden hilft auch nur bedingt, wenn der Großteil der übrigen Bevölkerung intellektuell und moralisch den Politikern gleicht.

Genau so ist es. Die Korruption hat jetzt eine so lange Tradition, dass jeder, der an die Geldquellen kommt, es für selbstverständlich hält, dass sie dazu da sind, in erster Linie sich selbst zu bedienen.

Die Ibos vor 45 Jahren hätten es vielleicht anders gemacht, vielleicht, sie hatten ja nie die ganze Macht, aber Fähigkeiten zu administrativen Arbeiten aus der Kolonialzeit. Aber jetzt sind auch sie so heruntergekommen, siehe das Pipeline-Anbohren.
Übrigens ist das Anbohren von Leitungen in Nigeria auch bei Wasserleitungen durchaus üblich, aber professioneller, in Lagos, um sich etwa aus funktionierenden Militärleitungen zu versorgen. Natürlich so, das niemand einen Fehler merkt. Der Druck läßt mal kurz nach, aber dann funktioniert es beim Endabnehmer wieder.

@Frei-denker

Die meisten deiner arbeitlosen Lehrer und Ingenieure werden sich das mal ansehen, und dann entsetzt das Weite suchen.
Von unseren Leuten dort kam einer gut zurecht und zwar langfristig: Er konnte kein Wort Englisch als er hinkam, hat's dort gelernt und sprach in Tonfall und Diktion wie ein Schwarzer. Dann ging er jeden Abend zu 3 Offizieren oder Beamten nach Haus und trank mit ihnen jeweils eine Büchse Bier, alle mit nacktem Bauch und umgeben von ihrer Kinderschar. Der war unter der Woche wie ein weißer Schwarzer. Das hat er 20 Jahre gemacht, aber er hat mal gesagt, das könne er nur machen, wenn er jedes zweite Wochenende nach Abidjan fliegt und sich dort so richtig als Herrenmensch aufführen kann. Aber auch das sind jetzt tempi passati, denn in Abidjan ist es heute auch nicht mehr besser.

Frei-denker
14.05.2006, 19:16
@Scarlett

Ich glaube gern, daß die Verhältnisse dort abschreckend sind. Will ja auch gar nicht behaupten, daß der Aufbau eines solchen Landes ein Spaziergang ist oder ich auf alle nigerianischen Probleme ein Patentrezept habe - dafür kenne ich die Verhältnisse zuwenig. Es ist halt nur ärgerlich, wenn die Not so groß ist und obendrein noch daß so nötige Geld in irgendwelche Taschen von Regierungsmitglieder und Ölmultis verschwindet.


@Philipp

Wahrscheinlich hast Du recht und die Korruption ist dort zur Tradition geworden. Wie ich schon vermutete: Die soziale Intelligenz wird sich dort erst über Generationen hin herausbilden (vorausgesetzt die Dinge laufen optimal).


@Kapitalist

Mensch, das mit der Polemik kannst Du wohl nicht lassen, wie? Und zur Sache: Offenbar liest Du meine Postings nicht richtig. Ich bin nicht für ausschließliche Versorgung aus Ölerlösen, sondern die Ölerlöse können Hilfe zur Selbsthilfe sein und die Wirtschaft und das Land aufbauen helfen.

Und natürlich soll nicht die ganze Bevölkerung von ausländischen Lehrern unterrichtet werden. Es geht um Anfangsarbeit, die dann später von Einheimischen fortgesetzt wird.

Crystal
14.05.2006, 19:25
Und natürlich soll nicht die ganze Bevölkerung von ausländischen Lehrern unterrichtet werden. Es geht um Anfangsarbeit, die dann später von Einheimischen fortgesetzt wird.

Seit Jahrzehnten werden Menschen aus Entwicklungsländern in Europa ausgebildet. Darunter auch Lehrer.

Wie misst man deren Erfolg in ihrer ursprünglichen Heimat?
Ist es nicht vielmehr so, als dass diese in Europa ausgebildeten Kräfte viel lieber in Europa bleiben, um weiterhin den europäischen Lebensstandard zu genießen, anstatt wieder in ihre Heimatländer zurückzukehren?
Stattdessen schicken die Europäer immer weiter und weiter europäische Entwicklungshelfer in diese Länder.

Frei-denker
14.05.2006, 19:54
@Crystal

Das mit dem ausbilden von Menschen aus den Entwicklungsländern hier in Europa ist wahrscheinlich tatsächlich wirkungslos für die Entwicklungsländer. Vielleicht ist es effektiver Unis in dem Entwicklungsland hoch zu ziehen. Darüber hinaus könnte man die Einwanderung von Fachkräften aus den Entwicklungsländern nach Europa und USA ablehnen.

Giftzwerg
14.05.2006, 20:03
Mensch, das mit der Polemik kannst Du wohl nicht lassen, wie?Wo war ich polemisch?


Und zur Sache: Offenbar liest Du meine Postings nicht richtig. Ich bin nicht für ausschließliche Versorgung aus Ölerlösen, sondern die Ölerlöse können Hilfe zur Selbsthilfe sein und die Wirtschaft und das Land aufbauen helfen.Willst Du die Wirtschaft durch Importe "aufbauen" (was dann nicht mehr die nigerianische Wirtschaft ist), oder willst Du zusehen, dass die Nigerianer ihre eigenen Güter und Dienstleistungen herstellen können?


Und natürlich soll nicht die ganze Bevölkerung von ausländischen Lehrern unterrichtet werden. Es geht um Anfangsarbeit, die dann später von Einheimischen fortgesetzt wird.Dennoch glaube ich nicht, dass sich dort viele hintrauen. Außerdem werden schon viele Menschen aus Entwicklungsländern hier ausgebildet. Das ist auch nicht der Schlüssel zum Wachstum.

klartext
14.05.2006, 20:18
--------------------------------------------------------------------------
Hast du dir auch das Flussdelta angeguckt, dass von den Rebellen kontrolliert wird. Dort gibt und gab es Oelfelder, die Shell leergepumpt hat. Was Shell dort hinterlassen hat, wuerde keine westliche Regierung auf dieser Welt hinnehmen. Umweltkatastrophe. Momentan laeuft in England eine Shellwerbung, mit einem Mitarbeiter, der erzaehlt wie vorbildlich Shell in saubere Energie investiert. Die westlichen Konzerne haben ihren Beitrag geleistet zum Chaos in Nigeria.

Ich war in diesem Delta am Bau von Erdgasplattformen beteiligt, fianziert von der Weltbank. Was Shell dort hinterlassen hat, scheint mir hier reichlich übertoreben worden zu sein. Kleine Flächen gerodeter Mangrovenwälder, mehr nicht. Die Ölverschmutzungen sind kaum nennenswert, der natürliche Abbau von Roöhl an der Oberfläche geschihet klimabedinkt sehr schnell. Deine Feststellung, die Konzerne hätten Chaos hinterlassen, entbehrt jeder Grundlage. Die Neger sind sich dort selbst die schlimmsten Feinde. Ein alter Nigerianer sagte zu mir, unter englsicher Kolonie ging es ihnen besser, so grausam wie die eigenen Leute waren diese nie.
Hauptproblem ist die unglaubliche Koruption. Man sieht jede Menge Industrieanlagen, die nie in Betrieb gingen und nur gebaut wurden, damit sich dort die Herrn in der Spitze am Bau bereichern können.
Das Delta ist nicht unter der Kontrolle der Aufständischen. Zwar hatten wir immer Soldaten zum Schutz auf der Plattform, aber ausser zu Einzelaktionen sind die Rebellen nicht in der Lage. Ein Delta in dieser Form und mit diesem Bewuchs ist nur punktuell zu kontrollieren.

Frei-denker
14.05.2006, 20:21
Kapitalist schrieb:

Willst Du die Wirtschaft durch Importe "aufbauen" (was dann nicht mehr die nigerianische Wirtschaft ist), oder willst Du zusehen, dass die Nigerianer ihre eigenen Güter und Dienstleistungen herstellen können?Sagte ich doch eigentlich schon: Teils, teils. Es wird da eine Übergangszeit geben müssen. Ein Teil der Ölerlöse dient dem Nahrungsmittelimport und ein Teil könnte in die Strucktur des Landes gesteckt werden. In der Hoffnung daß das Land in späterer Zeit auf eigenen Beinen stehen kann.


Dennoch glaube ich nicht, dass sich dort viele hintrauen. Außerdem werden schon viele Menschen aus Entwicklungsländern hier ausgebildet. Das ist auch nicht der Schlüssel zum Wachstum. Die innere Sicherheit wäre demnach eines der ersten zu lösenden Probleme, damit Entwicklungshelfer bzw. Ausbilder überhaupt ins Land kommen.

Ob das alles funzt oder Nigeria ein hoffnungsloser Fall ist, kann ich natürlich auch nicht mit letzter Sicherheit sagen - kann natürlich auch nur Vermutungen anstellen.

Giftzwerg
14.05.2006, 20:49
Sagte ich doch eigentlich schon: Teils, teils. Es wird da eine Übergangszeit geben müssen. Ein Teil der Ölerlöse dient dem Nahrungsmittelimport und ein Teil könnte in die Strucktur des Landes gesteckt werden. In der Hoffnung daß das Land in späterer Zeit auf eigenen Beinen stehen kann.Die Struktur eines Landes kann man nicht einfach so mit ein paar Papierscheinchen aus dem Ölhandel aufbauen, dazu braucht es etwas mehr. Und was die Lebensmittel angeht, die Lebensmittel- und Pharmazeutikindustrie ist schon zugrundegegangen, eben weil alles importiert wurde. Das hatte weitreichende Konsequenzen für die Bevölkerung.


Ob das alles funzt oder Nigeria ein hoffnungsloser Fall ist, kann ich natürlich auch nicht mit letzter Sicherheit sagen - kann natürlich auch nur Vermutungen anstellen.Ich auch nicht, aber ich habe auch meine Vermutungen.

klartext
14.05.2006, 22:23
Die Struktur eines Landes kann man nicht einfach so mit ein paar Papierscheinchen aus dem Ölhandel aufbauen, dazu braucht es etwas mehr. Und was die Lebensmittel angeht, die Lebensmittel- und Pharmazeutikindustrie ist schon zugrundegegangen, eben weil alles importiert wurde. Das hatte weitreichende Konsequenzen für die Bevölkerung.

Ich auch nicht, aber ich habe auch meine Vermutungen.
So sieht es Nigeria bei der Ölförderung im Original aus. Ölverseuchung nicht sichtbar.

redanarchist
15.05.2006, 15:22
Diebstahl bleibt Diebstahl. Afrikaner halten meistens leider wenig von ehrlicher Arbeit. Durch Klauen wird nichts produziert.
du dummer rassist!! dein widerlicher rassismus hängt mir langsam zum hals raus! X(
Möchte dich mal erleben, wenn du unter ähnlichen umständen dein leben fristen müsstest wie es für mio. menschen in afrika schrecklicher alltag ist. keine arbeit, nichts zu essen, keine medikamente. und dasland ausgebeutet vom einer korrupten elite und ausländischen förderkonzernen. jammerst ja hier schon ständig über die zustände, dabei ist das im vergleich das schlaraffenland. die würde dieser menschen gebietet es, nicht noch wenigstens kommentare wie: "der neger an und für sich hält wenig von ehrlicher abeit" anhören zu müssen.

lupus_maximus
15.05.2006, 15:32
du dummer rassist!! dein widerlicher rassismus hängt mir langsam zum hals raus! X(
Möchte dich mal erleben, wenn du unter ähnlichen umständen dein leben fristen müsstest wie es für mio. menschen in afrika schrecklicher alltag ist. keine arbeit, nichts zu essen, keine medikamente. und dasland ausgebeutet vom einer korrupten elite und ausländischen förderkonzernen. jammerst ja hier schon ständig über die zustände, dabei ist das im vergleich das schlaraffenland. die würde dieser menschen gebietet es, nicht noch wenigstens kommentare wie: "der neger an und für sich hält wenig von ehrlicher abeit" anhören zu müssen.
Hast du deinen Zustand schon definieren lassen?

Als Dr. würde ich: mittelmäßiger bis schwerer Knall feststellen!

redanarchist
15.05.2006, 15:41
Hast du deinen Zustand schon definieren lassen?

Als Dr. würde ich: mittelmäßiger bis schwerer Knall feststellen!
wer mit völliger ignoranz über die elenden lebensbedingungen vieler menschen in afrika hinweggeht und dann auch noch meint, seine kommentare mit süffisanten rassistischen weisheiten zu garnieren, ist bei mir unten durch.
bevor es bei mir knallt, ist anderen längst die birne explodiert, lupus humanitatis!

Philipp
15.05.2006, 15:57
du dummer rassist!! dein widerlicher rassismus hängt mir langsam zum hals raus! X(
Möchte dich mal erleben, wenn du unter ähnlichen umständen dein leben fristen müsstest wie es für mio. menschen in afrika schrecklicher alltag ist. keine arbeit, nichts zu essen, keine medikamente. und dasland ausgebeutet vom einer korrupten elite und ausländischen förderkonzernen. jammerst ja hier schon ständig über die zustände, dabei ist das im vergleich das schlaraffenland. die würde dieser menschen gebietet es, nicht noch wenigstens kommentare wie: "der neger an und für sich hält wenig von ehrlicher abeit" anhören zu müssen.


Gut, die Neger sind alle fleißig und ehrlich, zufrieden?

lupus_maximus
15.05.2006, 16:09
wer mit völliger ignoranz über die elenden lebensbedingungen vieler menschen in afrika hinweggeht und dann auch noch meint, seine kommentare mit süffisanten rassistischen weisheiten zu garnieren, ist bei mir unten durch.
bevor es bei mir knallt, ist anderen längst die birne explodiert, lupus humanitatis!
Das ihr euch auch überall reinmischen müßt!
Manche wollen dies aber nicht und ob es in einem fremden Kontinent elende Lebensbedingungen gibt oder nicht, interessiert mich eigentlich nicht sehr.
Die haben ihre eigenen Regierungen und wenn diese dies nicht hinkriegen, warum soll ich mich dann als Deutscher darüber aufregen?
Ich bin schließlich für diese Lebensbedingungen nicht verantwortlich.
Schlägt eigentlich der § 130 auch zu, wenn es einem völlig egal ist, wie es den Negen dort geht?

Oder bin ich verpflichtet, mich darüber aufzuregen?

redanarchist
15.05.2006, 16:20
Das ihr euch auch überall reinmischen müßt!
Manche wollen dies aber nicht und ob es in einem fremden Kontinent elende Lebensbedingungen gibt oder nicht, interessiert mich eigentlich nicht sehr.

hätt mich doch auch sehr gewundert. überdies bist du als einwohner eines westlichen industrielandes ohnehin auf der privilegierten seite und profitierst von den globalen ausbeutungsmechanismen, auch freier welthandel genannt.
aber wenn geschäfte dabei rausspringen, wird die dritte welt auf einmal wieder sehr interessant.


Die haben ihre eigenen Regierungen und wenn diese dies nicht hinkriegen, warum soll ich mich dann als Deutscher darüber aufregen?
aber sich über den öl-klau der verzweifelten menschen aufregen, oder was?


Ich bin schließlich für diese Lebensbedingungen nicht verantwortlich.
zumindest nicht direkt. du bist aber sehr wohl ein nutznießer des systems, welches für menschen in vielen teilen der welt als überlebenschance nur noch die wahl zwischen (arbeits-)prostitution, immigration oder dahinvegetieren lässt.

Schlägt eigentlich der § 130 auch zu, wenn es einem völlig egal ist, wie es den Negen dort geht?
wohl kaum. ich könnte jetzt das gewissen ins spiel bringen, aber das wäre wohl in etwa so, wie einem wolf vegetarismus nahezulegen, homini lupus

Scarlett
15.05.2006, 16:33
@ redanarchist

Sag mal, es steht doch jeder Regierung frei, die von ihrem Staat geschlossenen internationalen Abkommen zu kündigen, Schutzzölle zu erheben auf alle Importgüter, die Ausfuhr zu subventionieren, den Kapitaltransfer einzuschränken, beliebige InWirtschaftszweige zu verstaatlichen und was dergleichen Dinge mehr sind. Also sich volkswirtschaftlich wieder zurückzuentwickeln in das ausgehende 18. Jahrhundert. Dann müsste es doch allen besser gehen, die nicht zu den westlichen Ausbeuterstaaten gehören.

Kannst du mal darstellen, warum diese Staaten diesen Weg nicht zu gehen?
Sie müssen sich doch offenbar etwas davon versprechen.

redanarchist
15.05.2006, 16:50
@ redanarchist

Sag mal, es steht doch jeder Regierung frei, die von ihrem Staat geschlossenen internationalen Abkommen zu kündigen, Schutzzölle zu erheben auf alle Importgüter, die Ausfuhr zu subventionieren, den Kapitaltransfer einzuschränken,...
schon mal was von der wto, dem iwf und den bedingungen gehört, an die kreditvergabe für schuldnerländer gebunden sind. von wegen frei...dann werden halt entwicklungshilfezahlungen gestoppt und der herrscher-clan kann sich auf einmal keine luxuspaläste mehr leisten...


Kannst du mal darstellen, warum diese Staaten diesen Weg nicht zu gehen?
Sie müssen sich doch offenbar etwas davon versprechen.
vor allem verspricht sich die herrschende elite etwas davon, nämlich schamlose bereicherung durch die lizenzvergabe an ausländische firmen und zusätzlich dicke schmiergelder, um mal ein auge zuzudrücken, wenn wieder die shell-paramilitärs ein eingeborenendorf platt machen, das sich zu nah am nächsten pipeline-verlauf befindet.

Scarlett
15.05.2006, 17:57
schon mal was von der wto, dem iwf und den bedingungen gehört, an die kreditvergabe für schuldnerländer gebunden sind. von wegen frei...dann werden halt entwicklungshilfezahlungen gestoppt und der herrscher-clan kann sich auf einmal keine luxuspaläste mehr leisten...

vor allem verspricht sich die herrschende elite etwas davon, nämlich schamlose bereicherung durch die lizenzvergabe an ausländische firmen und zusätzlich dicke schmiergelder, um mal ein auge zuzudrücken, wenn wieder die shell-paramilitärs ein eingeborenendorf platt machen, das sich zu nah am nächsten pipeline-verlauf befindet.

Naja, wie ich schon dachte kommt keine volkswirtschaftlich untermauerte Antwort. Mit Phrasen allein lassen sich Probleme nicht lösen.

Berwick
10.10.2012, 06:43
Mein Mitleid tendiert gegen Null, weil es dort an der Tagesordnung ist.




*schubs*

Erst in letzter Zeit gab es wieder solch einen Fall.

Und ja - mein Mitleid tendiert da auch gegen NULL.

Wer sooooooooooooo blöd ist, eine Pipeline anzubohren, und ein offenes Feuer in der Nähe zu haben, der .......

Aus politisch korrekten Gründen führe ich den Satz mal nicht zu Ende .....

schastar
10.10.2012, 07:47
*schubs*

Erst in letzter Zeit gab es wieder solch einen Fall.

Und ja - mein Mitleid tendiert da auch gegen NULL.

Wer sooooooooooooo blöd ist, eine Pipeline anzubohren, und ein offenes Feuer in der Nähe zu haben, der .......

Aus politisch korrekten Gründen führe ich den Satz mal nicht zu Ende .....

Die Leute dort sind für ihre "Arbeit" eben Feuer und Flamme.

Berwick
10.10.2012, 08:15
Diebstahl bleibt Diebstahl. ...... Durch Klauen wird nichts produziert.

So ist es!

Und diese Art von Diebstahl ist besonders dämlich!