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Vollständige Version anzeigen : Mindestlohn in England ein Erfolg



drgti
09.05.2006, 22:36
Der bei uns Vieldiskutierte Mindestlohn gibt es in England schon seit sechs Jahren und ist dort sehr Erfolgreich.

In Deutschland wäre das ein Mittel gegen das Lohndumping das in einigen Branchen stattfindet.

http://www.frankfurter-rundschau.de/in_und_ausland/wirtschaft/aktuell/?sid=5a739d098b5a840626e4f400ffdd40bd&em_cnt=878000

Registrierter
10.05.2006, 00:09
Der bei uns Vieldiskutierte Mindestlohn gibt es in England schon seit sechs Jahren und ist dort sehr Erfolgreich.

In Deutschland wäre das ein Mittel gegen das Lohndumping das in einigen Branchen stattfindet.

http://www.frankfurter-rundschau.de/in_und_ausland/wirtschaft/aktuell/?sid=5a739d098b5a840626e4f400ffdd40bd&em_cnt=878000


DEN Akkusativ gibt es in Deutschland übrigens immer noch.

wtf
10.05.2006, 00:33
Na, wenn die strikt parteineutrale Frankfurter Rundschau das schreibt...

drgti
10.05.2006, 09:46
Na, wenn die strikt parteineutrale Frankfurter Rundschau das schreibt...

Dann solltest du erst den Link öffnen bevor palaberst.

Mark Mallokent
10.05.2006, 10:10
In dem verlinkten Artikel wird der Mindestlohn keineswegs uneingeschränkt als Erfolg bezeichnet, sondern mit zahlreichen Einschränkungen. Ich empfehle genauere Lektüre.

drgti
10.05.2006, 10:27
In dem verlinkten Artikel wird der Mindestlohn keineswegs uneingeschränkt als Erfolg bezeichnet, sondern mit zahlreichen Einschränkungen. Ich empfehle genauere Lektüre.

Nicht uneigeschränkt aber trotzdem ein Erfolg.

Mark Mallokent
10.05.2006, 11:41
Der Artikel sagt lediglich, daß der Mindestlohn keinen zusätzlichen Schaden angerichtet hat. In England, das sich anders als Deutschland nicht in einer Wirtschaftskrise befindet (Maggi sei Dank), kann man sich so etwas erlauben.

drgti
10.05.2006, 11:45
Der Artikel sagt lediglich, daß der Mindestlohn keinen zusätzlichen Schaden angerichtet hat. In England, das sich anders als Deutschland nicht in einer Wirtschaftskrise befindet (Maggi sei Dank), kann man sich so etwas erlauben.

Es hinkt doch Binnennachfrage also würde man die Binnenwirtschaft ankurbeln, Expotweltmeister sind wir ja schon. Also ein weg aus Wirtschaftskrise.

Mark Mallokent
10.05.2006, 13:24
Es hinkt doch Binnennachfrage also würde man die Binnenwirtschaft ankurbeln, Expotweltmeister sind wir ja schon. Also ein weg aus Wirtschaftskrise.Die Binnennachfrage kannst du nicht durch Mindeslöhne ankurbeln. Ganz im Gegenteil wird die Nachfrage dann noch weiter zurückgehen, weil das Vertrauen in die Wirtschaftspolitik, das jetzt schon sehr gering ist, noch weiter zurückgehen wird.

rightwing
10.05.2006, 13:49
In Deutschland gibt es doch längst einen Mindestlohn, der sich ALG II nennt, und dieser Mindestlohn ist hoch genung! ´

Wenn man schon die Marktwirtschaft propagiert, dann sollte man dem Markt auch seinen Lauf lassen! Einen Mindestlohn, auch wenn er in GB funktioniert, ist in Zeiten der Globalisierung völlig unangebracht, da er nur die Verlagerung der Arbeitsplätze ins Ausland beschleunigt. Ebenso wie die völlig überzogenen Lohnforderungen der Gewerkschaften...

wtf
10.05.2006, 14:05
Der Mindestlohn kurbelt die Binnenwirtschaft an? Wer das glaubt, muß ein Münchhausenjünger sein.

rightwing
10.05.2006, 14:21
Dass der Mindestlohn die Wirtschaft ankurbelt ist genauso ein Irrtum wie die Behauptung eine Lohnsteigerung um 5% würde die Binnennachfrage ankurbeln, rational betrachtet ist ja das gleiche!

Müssten Unternehmen die Löhne anheben gibt es für diese 2 Möglichkeiten:

1) Das Geld, dass mehr ausgegeben wird an Neuinvestitionen gespart bzw. in Rationalisierungsinvestitionen gesteckt, was bedeutet, dass Arbeitnehmer entlassen werden oder zumindest keine neunen eingestellt werden. Wer von Hartz IV lebt, ist sicherlich keine große Stütze für die Konjunktur. Dazu kommen noch die Kosten für Arbeitslosen, die ja defacto durch die Arbeitsbevölkerung durch Abgaben getragen werden. Das heißt, dass auch diese weniger GEld zur freien Verfügung haben werden und die Binnennachfrage fällt.

2) Die höheren Lohnkosten werden auf die Preise umgewälzt, was höhere Preise zur Folge haben wird, die Inflation wird demnach steigen. Dies wiederum wird eine Lohn-Preis-Spirale in Gang setzen, was immer höhere Löhne/Mindestlöhne impliziert und deshalb nicht gut für die Binnennachfrage ist!

drgti
10.05.2006, 19:46
Dass der Mindestlohn die Wirtschaft ankurbelt ist genauso ein Irrtum wie die Behauptung eine Lohnsteigerung um 5% würde die Binnennachfrage ankurbeln, rational betrachtet ist ja das gleiche!

Müssten Unternehmen die Löhne anheben gibt es für diese 2 Möglichkeiten:

1) Das Geld, dass mehr ausgegeben wird an Neuinvestitionen gespart bzw. in Rationalisierungsinvestitionen gesteckt, was bedeutet, dass Arbeitnehmer entlassen werden oder zumindest keine neunen eingestellt werden. Wer von Hartz IV lebt, ist sicherlich keine große Stütze für die Konjunktur. Dazu kommen noch die Kosten für Arbeitslosen, die ja defacto durch die Arbeitsbevölkerung durch Abgaben getragen werden. Das heißt, dass auch diese weniger GEld zur freien Verfügung haben werden und die Binnennachfrage fällt.

2) Die höheren Lohnkosten werden auf die Preise umgewälzt, was höhere Preise zur Folge haben wird, die Inflation wird demnach steigen. Dies wiederum wird eine Lohn-Preis-Spirale in Gang setzen, was immer höhere Löhne/Mindestlöhne impliziert und deshalb nicht gut für die Binnennachfrage ist!

1. Du glaubst doch nicht im ernst das ein Unternehmen erst Rationalisiert wenn die Löhne steigen. Wenn ein Unternehmen die möglichkeit sieht zu Rationalisieren dann werden die das tun egal wie hoch die Löhne sind.
Bei Neuinvestitionen wird auch nicht gespart, sonst bleibt das Unternehmen Rückständig und fällt in der Konkurenzfähigkeit ab.

2. Bei Lohnkosten zwischen 5% bis 25%, kann eine 5% Lohnerhöhung keine 5% Preiserhöhung zur folge haben.

Und noch ein Wort zur Inflation. Die Inflation ist eines der wichtigsten Volkswirtschaftlichen Marktinstrumente das eine Stabile Marktlage garantiert.
Dieses Thema wird in Deutschland sehr Stiefmütterlich behandelt nur negativ
gesehen, das liegt wohl an der Hyperinflation die wir im 20 jahrhundert hatten.
In den USA btrachtet man das viel nüchterner und sachlicher.

Giftzwerg
10.05.2006, 19:58
Der Mindestlohn hier ist auch dermassen tief angesetzt, dass er wirklos ist. In Deutschland nennt sich der Mindestlohn übrigens ALG2.

Überhaupt muss man nicht alle fixen Ideen von New Labour kopieren, gottseidank sind hier bald die Konservativen wieder am Steuer..

Frei-denker
10.05.2006, 20:04
rightwing schrieb:

Die höheren Lohnkosten werden auf die Preise umgewälzt, was höhere Preise zur Folge haben wird, die Inflation wird demnach steigen. Dies wiederum wird eine Lohn-Preis-Spirale in Gang setzen, was immer höhere Löhne/Mindestlöhne impliziert und deshalb nicht gut für die Binnennachfrage ist!Scheint mir ein Denkfehler zu sein. Bei schwacher Binnennachfrage kann ein Unternehmer schlecht die Preise erhöhen, da dies die Anzahl der absetzbaren Produkteinheiten senkt. Und wenn der Deckungsbeitrag pro Stück durch höheren Lohn verringert wird, muß der Unternehmer zusehen, daß er durch den Absatz höherer Stückzahlen auf den angepeilten Gewinn kommt.

Eine zweite möglichkeit wäre natürlich auch Arbeit durch Kapital zu ersetzen (Fertigungsroboter), doch das ist nur in wenigen Branchen möglich. Auch wird die Auswirkung einer Lohnsteigerung auf die Höhe eines Mindestlohns vielfach überschätzt. Da das Produkt, wie mein Vorredner bereits anmerkte, öfters nur einen Lohnanteil von 25 % hat, bewirkt ein Mindestlohn vielfach grad mal eine Herstellungskostensteigerung von ca. 3% und weniger. Und der Deckungsbeitrag dürfte vielfach bei 30% liegen. Da ist die geringe Lohnsteigerung durch Mindestlohn für den Unternehmer bei weitem nicht das Problem, daß uns die Unternehmer weismachen wollen.

rightwing
11.05.2006, 13:27
1. Du glaubst doch nicht im ernst das ein Unternehmen erst Rationalisiert wenn die Löhne steigen. Wenn ein Unternehmen die möglichkeit sieht zu Rationalisieren dann werden die das tun egal wie hoch die Löhne sind.
Bei Neuinvestitionen wird auch nicht gespart, sonst bleibt das Unternehmen Rückständig und fällt in der Konkurenzfähigkeit ab.

2. Bei Lohnkosten zwischen 5% bis 25%, kann eine 5% Lohnerhöhung keine 5% Preiserhöhung zur folge haben.

Und noch ein Wort zur Inflation. Die Inflation ist eines der wichtigsten Volkswirtschaftlichen Marktinstrumente das eine Stabile Marktlage garantiert.
Dieses Thema wird in Deutschland sehr Stiefmütterlich behandelt nur negativ
gesehen, das liegt wohl an der Hyperinflation die wir im 20 jahrhundert hatten.
In den USA btrachtet man das viel nüchterner und sachlicher.

Nein, natürlich werden Unternehmen zu jedem erdenklichen Zeitpunkt rationalisieren, das ist der Lauf der Dinge. Dies ist auch nichts schlimmes, da die durch die Rationalisierung freigesetzten Arbeitskräfte bei einer intakten Marktwirtschaft in anderen Bereichen aufgenommen werden sollten. Das an Neuinvestitionen nicht oder nur kaum gespart wird ist auch richtig, da hast du Recht. Nur leider werden diese Investitionen nicht in Deutschland erbracht, sondern im Ausland (> "offshoring" / "nearshoring"); Im Endeffekt ist es demnach egal, da in Deutschland keine neuen Arbeitsplätze entstehen werden, die die durch Rationalisierung Abgebauten kompensieren könnten.


2. Bei Lohnkosten zwischen 5% bis 25%, kann eine 5% Lohnerhöhung keine 5% Preiserhöhung zur folge haben.

Klar ist das nichts so, ausser in der Theorie. Die Unternehmen können in Zeiten der Rezession die gestiegenen Lohnkosten (sowie die höhere Mwst) nicht oder nur teilweise auf die Preis überwälzen. Das heisst aber wiederum, dass das Unternehmen die Mehrkosten zu tragen hat und dementsprechend einen geringeren Gewinn hat, der investiert werden kann (Folge: s.o.)


Und noch ein Wort zur Inflation. Die Inflation ist eines der wichtigsten Volkswirtschaftlichen Marktinstrumente das eine Stabile Marktlage garantiert.
Dieses Thema wird in Deutschland sehr Stiefmütterlich behandelt nur negativ
gesehen, das liegt wohl an der Hyperinflation die wir im 20 jahrhundert hatten.
In den USA btrachtet man das viel nüchterner und sachlicher.

Ich habe nicht gesagt, dass eine Inflation schlecht ist, nur dass diese steigen wird, und das ist auch so. Es ist bekannt, dass man eine gewisse, wenn auch niegrige Inflation bracuht, schon alleine um nicht in eine Deflation zu rutschen. Nur sollte diese max. 2 Prozentpunkte betragen! Nachdem wir aber momentan bereits eine Inflation von ich glaube 2,1% haben und uns ja noch Steuererhöhungen blühen ist die Sache mit äußerster Vorsicht zu geniesen!

Freddy Krüger
21.10.2006, 15:52
In England gibt es auch keine Dialyse für Rentner, weil zu teuer.

Find ich gut, hilft gegen die vielen Alten.

England ist mein Vorbild.

Heil Blair!

Walter Hofer
21.10.2006, 16:31
In England gibt es auch keine Dialyse für Rentner, weil zu teuer.

Find ich gut, hilft gegen die vielen Alten.

England ist mein Vorbild.

Heil Blair!

netter Klamaukbeitrag, Freddy, alte Schnabulle :


Du kannst nicht wissen, dass viele der heutigen Rentner ein 45jähriges Berufsleben hinter sich haben – was die jungen Neidhammel, und Dummlaberer nie erreichen werden. Viele der heutigen Rentner kannten noch die 60-Stunden-Woche, bestimmt aber die 48-und 45-Stunden-Woche. Der Samstag war für sie ein voller Arbeitstag – und der Urlaub betrug 12 Tage im Jahr, Samstage mit eingerechnet.(ab 1957 dann 14 Tage im Jahr) Außerdem sollte man bedenken, dass die heutigen Rentner für ihre Berufsausbildung – und zwar auch für die Lehre – noch selbst zahlen mußten; an ein AZUBI-Gehalt oder BAFÖG war nicht zu denken. Vielfach mußten sie auch noch ganz für die Berufsausbildung ihrer Kinder zahlen. Sie haben mehr Kinder großgezogen als die heutige jüngere Generation - und das in Kriegs- und Nachkriegszeiten, in denen es weder Erziehungsgeld bzw. Kindergeld noch Erziehungsurlaub gab.

Und denen willst du, kleiner Neger, die Dialyse oder die Hüftoperation verweigern ?
okay, du machst hier den Forenneger mit zynischen Beiträgen, schon verstanden;
der Beitrag war nix !

MorganLeFay
21.10.2006, 16:36
Und wieder jemand, der meint, nur weil was hier drueben funktioniert, muesse es automatisch auch D gehen.

Dass GB einen viel flexibleren Arbeitsmarkt hat, wird dann bequemerweise aussenvor gelassen.

Und GB zerschiesst sich die eigenen Erfolge gerade durch die zu starke Anhebug des Mindestlohns.

Aber das ist auch egal. Hauptsache , es passt in rote Gedankenschablonen.

klartext
21.10.2006, 16:37
Mindestlohn bedeutet in vielen Branchen erstmal nur eine Kostenerhöhung, die an den Verbraucher weitergegeben wird. Wenn man also für den Friseur mehr bezahlen muss, hat zwar die Friiseuse mehr Geld in der Tasche, aber ich im gleichem Umfang weniger. Die Dame hat dann mehr, um es in den Konsum zu stecken, ich dafür aber weniger für den Konsum. Es ist also ein Nullsummenspiel.
Zudem verleitet es immer zu den falschen Schlüssen, aus einem anderen Land mit einem unterschiedlichen System einen Faktor herauszunehmen.
In England gibt es kein Hartz 4, da ist nach wenigen Monaten Sozialhilfe auf Niedrigstnivau angesagt.Wenn also schon das englische System, dann aber auch in vollem Umfang.

Der Gerechte
08.03.2007, 09:19
Gute Erfahrungen mit Mindestlöhnen hat der Vorstandsvorsitzende der Firma SECURITAS,
Manfred Buhl:
Seiner Meinung nach kann das Lohndumping nur durch einen einheitlichen
Mindestlohn gelöst werden. Dadurch werde die Konkurrenzfähigkeit der Firmen gewahrt und weitere Lohnsenkungen vermieden. Sein Unternehmen habe gute Erfahrungen mit Mindestlöhnen in den benachbarten europäischen Staaten gemacht, so Firmenchef Buhl.

Er sagt das in Anbetracht der Tatsache, dass er durch Dumpinglöhne von Konkurrenzfirmen gezwungen ist selbst Dumpinglöhne zu zahlen, wenn er in der BRD nicht pleite gehen will.
4,91 Euro ist der TARIF- (!!!)Lohn in seiner Firma. AUSBEUTUNG pur.
Es ist mir schleierhaft, wieso für solch einen Lohn jemand arbeiten geht und wie es zu so einem Tarifabschluss kommen kann. HARTZ lässt da wahrscheinlich grüßen.


http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/23/0,1872,4399383,00.html

klartext
08.03.2007, 09:47
Der bei uns Vieldiskutierte Mindestlohn gibt es in England schon seit sechs Jahren und ist dort sehr Erfolgreich.

In Deutschland wäre das ein Mittel gegen das Lohndumping das in einigen Branchen stattfindet.

http://www.frankfurter-rundschau.de/in_und_ausland/wirtschaft/aktuell/?sid=5a739d098b5a840626e4f400ffdd40bd&em_cnt=878000
Immer wieder der gleiche UNsinn, aus einer anderen Wirtschaftsordnung den Teil herauszubrechen, der einem passt, ohne ihn im Gesamtzusammenhang zu sehen.
In England gibt es kein Hartz, da ist nach sechs Monaten ALG das Sozi angesagt, das weit unter unserem Standard liegt. Wenn wir auch das mitübernehmen, hätte ich nichts gegen einen Mindestlohn.
Im übrigen gibt es schon lange Mindestlöhne in wichtigen Bereichen, in denen verstärkt Hilfskräfte tätig sind. Die Debatte ist mir deshalb unverständlich.

McDuff
08.03.2007, 09:56
Immer wenn das Thema "Mindestlohn" angesprochen wird, staunt man über die Geldgier und Ingnoranz der Nichtbetroffenen. Als ob ein, in anderen Ländern funktionierender, Mindestlohn den Untergang bedeuten würde :hihi: und nur deutsche Arbeitsplätze ins Billigausland verlagert werden könnten :))
Sicherlich ist es nicht damit getan, dem deutschen Sozialsystem auch noch einen Mindestlohn aufzureformieren. Zunächst wäre es wichtig, die Arbeitsämter, oder wie immer diese Horte der Ineffizienz nun heißen, auf effektive Vermittlung zu trimmen. Wenns nicht geht dann müssen halt private Vermittler ran, wie bei unseren Nachbarn.

roxelena
08.03.2007, 10:16
Dass Billiglohnarbeiten ins Ausland verlegt werden können ist auch so eine Schwachsinnspropaganda.

Willst alle Friseurarbeiten ins Ausland verlagern, wenn in der BRD ein Mindeslohn gilt?
Willst alle Gebäude ins Ausland verlagern zum Gebäudereinigen?
Willst alle Postzusteller ins Ausland verlagern? usw.

die Beispiele lassen sich beliebig fortsetzen

FranzKonz
08.03.2007, 10:28
Dass Billiglohnarbeiten ins Ausland verlegt werden können ist auch so eine Schwachsinnspropaganda.

Willst alle Friseurarbeiten ins Ausland verlagern, wenn in der BRD ein Mindeslohn gilt?
Willst alle Gebäude ins Ausland verlagern zum Gebäudereinigen?
Willst alle Postzusteller ins Ausland verlagern? usw.

die Beispiele lassen sich beliebig fortsetzen


Wir können nicht davon leben, uns gegenseitig die Haare zu schneiden
Schröder wußte das, aber es ist ihm offensichtlich nicht gelungen, diese profane Weisheit seinem Parteivolk zu vermitteln.

Don
08.03.2007, 12:19
Der Artikel sagt lediglich, daß der Mindestlohn keinen zusätzlichen Schaden angerichtet hat. In England, das sich anders als Deutschland nicht in einer Wirtschaftskrise befindet (Maggi sei Dank), kann man sich so etwas erlauben.

Die Lenkungswirtschaftsträumer werden nie verstehen, wie richtig der Spruch von
Wolfgang Fierek in "Der Schwammerlkönig" war: "Geld is doch bloß bunt's Papier."
Und an sich absolut nichts wert. Taugt aufgrund seiner Konsistenz und des Formats nicht mal zum Hinternabwischen.

Nachfrage entsteht durch Leistungsangebot und die Bereitschaft, diese Leistung auch zu erbringen. Durch sonst nichts. Period.

Don
08.03.2007, 12:29
Dass Billiglohnarbeiten ins Ausland verlegt werden können ist auch so eine Schwachsinnspropaganda.

Willst alle Friseurarbeiten ins Ausland verlagern, wenn in der BRD ein Mindeslohn gilt?

Brauchst Du gar nicht. Die Friseure sind da schon. Und die Leute fahren auch hin, wenn das billiger ist. Da die tschechische Grenze von München recht weit weg ist, lohnt sich das hier nicht. Deshalb ist der Haarschnitt teurer und die Friseure verdienen mehr. Übrigens sogar über dem Mindestlohn, den die frechsten Linken fordern.

Deshalb bin ich auch nicht grundsätzlich dagegen. Ihr müßt nur akzeptieren, daß es dann in Frankfut/oder keine Friseure mehr gibt. Weil die nach Polen müssen um zu arbeiten. Zum dortigen Mindestlohn.



Willst alle Gebäude ins Ausland verlagern zum Gebäudereinigen?

Es gibt dort Ausreißer, aber große Reinigungsfirmen bezahlen bereits ganz anständig. Liegt einfach daran, daß deren Kunden keine Kräfte im Haus haben wollen die sich dort das magere Salär mit nicht ganz legalen Aktivitäten aufbessern.



Willst alle Postzusteller ins Ausland verlagern?

In ein paar Jahren sind die automatischen Paketcenter ausgereift und auch für Briefe geeignet. Das Porto wird sich dann nicht mehr unbedingt am Gewicht und Format festmachen, sondern an der Zustellungsart. Dann kostet der zugestellte Brief eben 10,- Euro. Oder du hatschst zum Automaten um ihn abzuholen.
Mit oder ohne Mindestlohn.



die Beispiele lassen sich beliebig fortsetzen

Gerne.:D

klartext
09.03.2007, 13:11
Dass Billiglohnarbeiten ins Ausland verlegt werden können ist auch so eine Schwachsinnspropaganda.

Willst alle Friseurarbeiten ins Ausland verlagern, wenn in der BRD ein Mindeslohn gilt?
Willst alle Gebäude ins Ausland verlagern zum Gebäudereinigen?
Willst alle Postzusteller ins Ausland verlagern? usw.

die Beispiele lassen sich beliebig fortsetzen
Tatsächlich, die Beispiele lassen sich fortsetzen:
90 % der Berliner Hotels, auch die Nobelherbergen, lassen ihre Wäsche in Polen waschen, da gibt es regelmässigen Pendelverkehr. Und auf den Baustellen sieht man kaum noch einen Deutschen.
Die Polen und Tschechen sind über unsere Mindestlöhne ausserordentlich erfreut, es verbessert ihre Position am Markt.

Freddy Krüger
09.03.2007, 13:30
Tatsächlich, die Beispiele lassen sich fortsetzen:
90 % der Berliner Hotels, auch die Nobelherbergen, lassen ihre Wäsche in Polen waschen, da gibt es regelmässigen Pendelverkehr. Und auf den Baustellen sieht man kaum noch einen Deutschen.
Die Polen und Tschechen sind über unsere Mindestlöhne ausserordentlich erfreut, es verbessert ihre Position am Markt.

Dann plädiere ich für 1 Euro Stundenlohn, sonst freuen sich die Tunesier.
Genau das erzählt man nämlich den Polen.

Was bist du von Beruf? Beamter?;)

klartext
09.03.2007, 13:40
Dann plädiere ich für 1 Euro Stundenlohn, sonst freuen sich die Tunesier.
Genau das erzählt man nämlich den Polen.

Was bist du von Beruf? Beamter?;)
Mit Tunesien haben wir keine gemeinsame Grenze. Sollte dir das noch nicht aufgefallen ?

Don
09.03.2007, 16:34
Dann plädiere ich für 1 Euro Stundenlohn, sonst freuen sich die Tunesier.
Genau das erzählt man nämlich den Polen.

Was bist du von Beruf? Beamter?;)

Von da kommen längst Deine Socken. Sogar wenn Burberry draufsteht.

Frei-denker
09.03.2007, 18:48
Man darf nicht vergessen, daß die Lobbyisten über unsere Unternehmerparteien erst die Marktöffnung und EU-Osterweiterung haben herbeiführen lassen, damit hier die Löhne kaputt gemacht werden und so die Profite der Unternehmer steigen.

Ein angemessener Mindestlohn würde ja die Lobbyarbeit und Schmierungen von Politikern von Jahren unwirksam machen.

Bevor die das zulassen, friert eher die Hölle zu. Dafür sind unsere Poltiker viel zu gut geschmiert.

Allein in der Zeit von 2000-2500 hat der Zusammenbruch der Binnennachfrage 1,3 Mio. Arbeitsplätze in D verschwinden lassen. Der Arbeitsplätzewegfall durch Absenkung der Binnennachfrage durch EU-Ostererweiterung und Niedriglohnsektor ist größer als die dadurch entstehende Zahl der Arbeitsplätze.

Von daher ist es Volksverdummung, daß der Niedriglohnbereich hier für mehr Beschäftigung sorgt. Das Gegenteil ist der Fall.

klartext
09.03.2007, 23:31
Man darf nicht vergessen, daß die Lobbyisten über unsere Unternehmerparteien erst die Marktöffnung und EU-Osterweiterung haben herbeiführen lassen, damit hier die Löhne kaputt gemacht werden und so die Profite der Unternehmer steigen.

Ein angemessener Mindestlohn würde ja die Lobbyarbeit und Schmierungen von Politikern von Jahren unwirksam machen.

Bevor die das zulassen, friert eher die Hölle zu. Dafür sind unsere Poltiker viel zu gut geschmiert.

Allein in der Zeit von 2000-2500 hat der Zusammenbruch der Binnennachfrage 1,3 Mio. Arbeitsplätze in D verschwinden lassen. Der Arbeitsplätzewegfall durch Absenkung der Binnennachfrage durch EU-Ostererweiterung und Niedriglohnsektor ist größer als die dadurch entstehende Zahl der Arbeitsplätze.

Von daher ist es Volksverdummung, daß der Niedriglohnbereich hier für mehr Beschäftigung sorgt. Das Gegenteil ist der Fall.

Du kannst für deine Behauptungen bestimmt konkrete Zahlen vorlegen. Dass Sozis sogar bis in das Jahr 2500 voraussehen können, erstaunt aber dann doch. Diese stolze Behauptung kenne ich bisher nur von sog. Klimaforschern.

mastermike
10.03.2007, 00:25
Man darf nicht vergessen, daß die Lobbyisten über unsere Unternehmerparteien erst die Marktöffnung und EU-Osterweiterung haben herbeiführen lassen, damit hier die Löhne kaputt gemacht werden und so die Profite der Unternehmer steigen.

Ein angemessener Mindestlohn würde ja die Lobbyarbeit und Schmierungen von Politikern von Jahren unwirksam machen.

Bevor die das zulassen, friert eher die Hölle zu. Dafür sind unsere Poltiker viel zu gut geschmiert.

Allein in der Zeit von 2000-2500 hat der Zusammenbruch der Binnennachfrage 1,3 Mio. Arbeitsplätze in D verschwinden lassen. Der Arbeitsplätzewegfall durch Absenkung der Binnennachfrage durch EU-Ostererweiterung und Niedriglohnsektor ist größer als die dadurch entstehende Zahl der Arbeitsplätze.

Von daher ist es Volksverdummung, daß der Niedriglohnbereich hier für mehr Beschäftigung sorgt. Das Gegenteil ist der Fall.

„Gott o Gott“, da spricht wohl wieder ein unverbesserlicher Sozialist. Also "freies Denken" kann ich in Deinen Aussagen nicht erkennen. Leider auch keine wirtschaftliche Kompetenz.:cool: Die Marktöffnung ist eine Sache, die politische "Osterweiterung" der EU eine ganz andere Sache. Der Zusammenbruch der Binnennachfrage in D hat mit der Globalisierung und der damit einhergehenden rezessiven und von Unsicherheit (Arbeitsplätze, wirtschaftliche Entwicklung, politische Entwicklung, etc.) geprägten Stimmung etwas zu tun gehabt und nicht mit von deutschen Unternehmen "manipulierten" Bedingungen. Die Unternehmen (und wir sprechen hier wohl mehrheitlich von größeren Unternehmen) sind selbstverständlich daran interessiert, Arbeitnehmer zu bestmöglichen Konditionen zu beschäftigen und sind selbstverständlich in erster Linie von einem Hauptanliegen getrieben: Gewinnmaximierung! Aber dies ist nun 'mal die Aufgabe von Unternehmen, neben einigen Sekundärzielen und von sozialistischen Gutmenschen verordneten Pseudozielen (wie das Schaffen von Arbeitsplätzen). Die Politik hat also in erster Linie die Aufgabe einen optimalen Interessensausgleich zwischen Unternehmen (und Unternehmer, übrigens im Gegensatz zu (öfters gierigen) Managern) und der Bevölkerung (hier natürlich in erster Linie der arbeitenden Bevölkerung) zu schaffen.

Wie wir aus X – Beispielen erfahren konnten, ist der Eingriff der Politik in die Wirtschaft meist von grobem Versagen geprägt, deshalb sollte die Anzahl der Eingriffe - und der Mindestlohn wäre wieder ein weiterer Eingriff, der wieder weitere Eingriffe nach sich ziehen würde – auf ein Minimum beschränkt bleiben. Also, wie von „Klartext“ angesprochen, bitte keine „Einzelbeispiele“ aus anderen Systemen verwenden, sondern konkret betrachten, wie sich diese Maßnahme auf u n s e r System auswirken würde. Persönlich würde ich sagen, nicht sonderlich schlimm, da eben über Hartz 4 bereits ein fiktiver Mindestlohn existiert.

„Dass Billiglohnarbeiten ins Ausland verlegt werden können ist auch so eine Schwachsinnspropaganda.

Willst alle Friseurarbeiten ins Ausland verlagern, wenn in der BRD ein Mindeslohn gilt?
Willst alle Gebäude ins Ausland verlagern zum Gebäudereinigen?
Willst alle Postzusteller ins Ausland verlagern? usw.

die Beispiele lassen sich beliebig fortsetzen" Ende Zitat! - ?(

Ja, für die o.g. Jobs gibt es auch eine unheimlich mächtige Lobby in der Industrie, wie den mächtigen Verband der Friseure und die einflussreiche Vereinigung der Gebäudereiniger ...

In den „Schlüsseljobs“ der Automobilindustrie, des Maschinenbaus, der Finanzdienstleistungen, usw. werden bereits größtenteils übertarifliche Löhne bezahlt (als weit über einem möglichen Mindestlohn), ansonsten würden auch diese Jobs massiv weiter exportiert werden.

Die Globalisierung wird selbstverständlich weiter für eine Spreizung der Löhne sorgen: D.h. gut ausgebildete Spezialisten werden (da für sie der Markt größer wird, wenn sie mobil sind) mehr verdienen können, während einfache Arbeiten – meist manuelle - die leicht von „importierten“ Arbeitskräften ausgeführt werden können, eben weniger Lohn erzielen können ( da leicht zu ersetzen).

Wie ungerecht! Eine ganz einfache Antwort wäre: Bildung, Bildung, Bildung und nicht dauerndes Jammern und Klammern an unseren „Sozialen Errungenschaften“. Dann können wir getrost einen Mindestlohn einführen, da wir alle dann „wundergut“ einfach viel mehr verdienen werden ...

In diesem Sinne, fröhliches Schaffen allerseits.

klartext
10.03.2007, 00:57
@ mastermike
In konkreten Zahlen: In Berlin gibt es einen Herrenhaarschnitt für 5 EUR, eine Dauerwelle mit allem Drum und Dran für 15 EUR. Jede Lohnerhöhung muss also in diesem Bereich an den Kunden weitergereicht werden. Da die Zahl der Kunden danach eher ab als zunimmt, scheint mir logisch. Ein Arbeitsplatzbeschaffungsprogramm ist das daher sicher nicht.
Ob die besseren Zahlen am englsichen Arbeitsmarkt auf den Mindestlohn zurückzuführen ist, bezweifle ich ausserordentlich, es gibt dafür keinen Nachweis. Verantwortlich dafür sind andere Faktoren wie eine starke Deregulierung, worüber die Herren Ideologen elegant hinweggehen. Die Rosinenpickerei in Systemen anderer Ländern ist reine Polemik.

Freddy Krüger
10.03.2007, 03:26
Mit Tunesien haben wir keine gemeinsame Grenze. Sollte dir das noch nicht aufgefallen ?

Glaubst du, das Meer hindert eine Firma von Polen nach Tunesien zu ziehen?

Du bist so klug, bist du Lehrer?
Du mußt Lehrer sein, denn ich kenne niemanden der soviel von Leistungsgesellschaft redet, wie verbeamtete Lehrer.