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Vollständige Version anzeigen : 2004 - Außenhandelsbilanz Ausfuhrüberschuss von 155 Mrd



kritiker_34
07.05.2006, 09:19
"Mit einem Volumen von 732 Mrd. Euro und einer Steigerung um 10,4 % sind die deutschen Exporte im Jahr 2004 wieder stärker gestiegen als noch im Jahr zuvor. Im Jahr 2003 betrug der Exportzuwachs nur 2,0 %. Damit erreichte Deutschland nach der Mitteilung des Statistischen Bundesamtes einen neuen Rekordwert.

Importiert wurden Waren im Wert von 577 Mrd. Euro, das sind 8 % mehr als im Vorjahr. Damit weist die Außenhandelsbilanz einen Ausfuhrüberschuss von 155 Mrd. Euro aus, der den bis dahin historisch größten Handelsbilanzüberschuss der Bundesrepublik Deutschland aus dem Jahr 2002 (132,8 Mrd. Euro) nochmals deutlich übertreffen hat (+17,6 %)."

http://www.fifoost.org/news/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=485&mode=thread&order=0&thold=0

wenn man diesen Aussenhandelsüberschuss betrachtet, ist es an sich unverständlich, warum unsere Staatsfinanzen dermassen im Keller sind.

WALDSCHRAT
07.05.2006, 09:28
Weil seit Jahrzehnten unsere Damen und Herren Systempolitiker Geld ausgeben, was seinerzeit über Steuerausnahmen nicht gegenfinanziert war. Will damit sagen:

Pump auf Kosten der nachfolgenden Generationen!!!

Gruß

Henning

lupus_maximus
07.05.2006, 10:05
Weil seit Jahrzehnten unsere Damen und Herren Systempolitiker Geld ausgeben, was seinerzeit über Steuerausnahmen nicht gegenfinanziert war. Will damit sagen:

Pump auf Kosten der nachfolgenden Generationen!!!

Gruß

Henning
Nun, mit den Exporten werden die Einfuhren bezahlt!
Diese nehmen immer mehr zu, weil bei uns immer weniger hergestellt wird und der Euro kein Ersatz für die DM ist.

WALDSCHRAT
07.05.2006, 10:41
@lm

Darauf will ich gar nicht hinaus. Was ich meinte, ist folgendes:

Der Staat kann -oder besser gesagt- darf nicht Gelder ausgeben, die nicht eingenommen worden sind. Lassen wir einmal die Import/Export Debatte außen vor.

Möge unser Handelsbilanzüberschuß unendlich sein, gilt doch, daß jede Mark, die dem Erlös eines Unternehmens zukommt, zu versteuern ist. Es ist dort zu versteuern, wo die Dienst-/Produktionsleistung entstanden ist.

Nehmen wir beispielsweise Porsche:

Der Konzern hat DORT zu versteuern, wo die Autos entstehen. Egal, wieviele Wagen er in die USA verkauft. Und rein auf diese Steuerabgaben rekurriere ich mit meinem vorhergehenden Beitrag. Du hingegen nennst volkswirtschaftliche Impulse in Betrachtung der Währungskursentwicklungen.

Meine Kritik lag darin begründet, daß Staat, Land und Kommune Geld ohne Ende auf Pump in den letzten Jahrzehnten rausgefeuert hat, wissend, daß die Steuereinnahmen diesen Wahn nie gedeckt haben und tolerierend, daß Deine und meine Kinder wie Enkelkinder diese Schulden gegenüber den Schuldnern einmal ausgleichen müssen!!!

Gruß

Henning

Frei-denker
07.05.2006, 11:53
Der hohe Exportüberschuß suggeriert die falsche Annahme, daß mehr von unseren hier produzierten Gütern Exportiert wird, und die Gewinne hier in Deutschland bleiben müßten. Tatsächlich wird vielfach nur die Endmontage von Industriegütern hier in Deutschland durchgeführt während die Herstellung der einzelnen Komponenten im Ausland geschieht. Dadurch erscheint zwar ein hoher Exportüberschuß auf dem Papier - die Löhne, Lohnsteuer, Sozialversicherungsbeiträge und Unternehmenssteuer fallen aber im Ausland an. Insofern nützt uns die hohe Zahl auf dem Papier nicht wirklich etwas.

Das entscheidende ist, in welchem Land die Produktionsstätten stehen, denn dort wird mit den Löhnen, Beiträgen und Steuern das Geld gelassen. Ergo: Wenn wir nicht die Produktionsstandorte in unser Land zurückholen, geht unser Land den Bach runter - mit einem Rekord im Exportüberschuß!

LuckyLuke
07.05.2006, 12:20
Jaein.

Erstens heißt es Überschuss, also sind die Importe (also auch importierte Rohstoffe, Halbzeuge, Zulieferteile) schon rausgerechnet.

Zweitens, werden viele Exporte ja auch erst ermöglicht, da Unternehmen sich günstig im Ausland mit Zulieferteilen eindecken können.
Wenn sie die hier kaufen würden, würde ihre Konkurrenzfähigkeit auf dem Weltmarkt leiden.

Das Hauptproblem ist wohl eher, dass Deutschland hochwertige und damit auch vergleichsweise teuere Industriegüter veräußerst, welche durch die hohe Produktivität mit recht wenig Arbeitskräften erstellt werden.
Arbeitskräfteintensive Prozesse wurden schon längst ins Ausland verlagert.

Außerdem generiert sich der Erportüberschuss zum großen Teil aus Anlagen- und Maschinen, auf denen Länder wie China Güter produzieren wird, die in naher Zukunft den Weltmarkt preislich aufmischen werden.

WALDSCHRAT
07.05.2006, 12:21
Der hohe Exportüberschuß suggeriert die falsche Annahme, daß mehr von unseren hier produzierten Gütern Exportiert wird, und die Gewinne hier in Deutschland bleiben müßten. Tatsächlich wird vielfach nur die Endmontage von Industriegütern hier in Deutschland durchgeführt während die Herstellung der einzelnen Komponenten im Ausland geschieht. Dadurch erscheint zwar ein hoher Exportüberschuß auf dem Papier - die Löhne, Lohnsteuer, Sozialversicherungsbeiträge und Unternehmenssteuer fallen aber im Ausland an.

...



Diese Aussage willst Du uns anhand von Beispielen sicherlich belegen können und werden!

Dank vorab!

Henning

Frei-denker
07.05.2006, 12:38
@LuckyLuke
Du vergißt die Wertschöpfung, die hier stattfindet, wenn im Ausland hergestellte Komponenten hier in Endmontage zusammengebaut werden. Daher die Differenz zwischen Import und Export. Die Löhne hingegen werden zum größten Teil im Ausland gezahlt.

@Waldschrat

Ein Beispiel hast Du bereits selbst geliefert: Porsche. Die haben ein Werk(e) in Ungarn und hier. Zweites Beispiel: Siemens, ebenfalls Teile der Produktion nach Ungarn verlagert. Drittes Beispiel: AEG baute meines Wissens hier die Waschmaschinen zusammen, während die einzelnen Komponenten (Elektro-Platine, Elektromotoren) im Ausland produziert wurden.

LuckyLuke
07.05.2006, 13:28
@LuckyLuke
Du vergißt die Wertschöpfung, die hier stattfindet, wenn im Ausland hergestellte Komponenten hier in Endmontage zusammengebaut werden. Daher die Differenz zwischen Import und Export. Die Löhne hingegen werden zum größten Teil im Ausland gezahlt.


Falsch, ich vergesse überhaupt nichts.

Allerdings gehe ich davon aus, dass der Versuch einer Rückverlegung dieser Produktion nur dazu führen würde, dass überhaupt keine Wertschöpfung mehr stattfände, sprich, wenn die Industrie keine günstigen Zulieferteile aus dem Ausland bezöge, wären ihre Produkte auf dem Weltmarkt zu teuer, sie würden einfach von Konkurrenten verdrängt und es würde auch noch die Endmontage flöten gehen.

Frei-denker
07.05.2006, 14:14
LuckyLuke schrieb:

Allerdings gehe ich davon aus, dass der Versuch einer Rückverlegung dieser Produktion nur dazu führen würde, dass überhaupt keine Wertschöpfung mehr stattfände, sprich, wenn die Industrie keine günstigen Zulieferteile aus dem Ausland bezöge, wären ihre Produkte auf dem Weltmarkt zu teuer,Dabei muß man sich aber auch bewußt machen, daß der Löwenanteil deutscher Exporte nicht auf dem Weltmarkt, sondern im EU-Binnenmartk realisiert wird. Und was diese Produkte anbetrifft könnte sich der EU-Binnenmarkt über Zölle nach außen und Mindestlöhne im EU-Gebiet schützen.

Auf dem Weltmarkt tobt im moment ungehemmter Kapitalismus mit Löhnen von 3€ pro Tag ohne Sozialversicherungen. Da sehe ich nur eine Chance für die Arbeitnehmer, wenn die Regierungen mit Binnenwirtschaftsräumen die Kapitalisten ausbremsen. Ich fürchte nur, daß es noch Generationen dauern wird bis wir weltweit akzeptable sozial- und Lohnstandards haben werden. Bis dahin sorgen international operierende Konzerne für die Verelendung der Arbeiter. Darum für die EU: Protektionismus.

LuckyLuke
07.05.2006, 15:13
Protektionismus wirkt nach allgemeiner Auffassung eher schädlich als dass sie Vorteile brächten.

Kurzfristig würden sich die Unternehmen zwar die Konkurrenz vom Hals schaffen, langfristig allerdings ihre Wettbewerbsfähigkeit durch diese Gewächshausphilosophie verlieren.

Das Paradebeispiel ist die Autoindustrie.

Als es zu den ersten Öl-Krisen kam, beschlossen die Amis ihre Autoindustrie vor den japanischen Autos zu beschützen und erließen Importbeschränkungen. Durch diese Beschränkungen geschützt, vernachlässigte die Industrie konkurrenzfähige Modelle zu entwickeln, während die Japaner doppelt so hart an ihren Fahrzeugen arbeiteten, um trotz dieser Beschränkungen noch in den USA Geld verdienen zu können.

Als die Importbeschränkungen in den USA dann gelockert werden mussten, traf es Detroit doppelt und dreifach.

In Deutschland gab es niemals Importbeschränkungen für japanische Autos, sondern es gibt nur eine eu-weite Regelung, dass nicht mehr als zwei Millionen Autos im Jahr in die EU aus Japan importiert werden dürfen.

Komischerweise stand die deutsche Autoindustrie im europäischen Vergleich bestens da, obwohl die Japsen in Deutschland quasi unbeschränkt hätten verkaufen dürfen.

Komisch, oder ?

Frei-denker
07.05.2006, 17:50
LuckyLuke schrieb:

Kurzfristig würden sich die Unternehmen zwar die Konkurrenz vom Hals schaffen, langfristig allerdings ihre Wettbewerbsfähigkeit durch diese Gewächshausphilosophie verlieren.
Das könnte man verhindern, indem man innerhalb eines EU-Binnenmarktes für genug Konkurrenz sorgt. Aber die Sache ist doch so: Wenn die Märkte offen sind, sagen die Unternehmer, Lohndumping wäre nötig, da der Konkurrenzdruck zu hoch sei und wenn man einen EU-Binnenmarkt schaffen würde, soll die Konkurrenz zu gering sein. Da fehlt mir einfach der Glaube.

Wir hatten meines Wissens über Jahrzehnte einen halbwegs abgeschotteten EU-Binnenmarkt und es ging uns vergleichsweise gut. Seit wir die Märkte geöffnet haben müssen z.B. hart arbeitende und hochproduktive deutsche Zuckerbauern mit Zuckerplantagen in Brasilien konkurrieren, die ihre Dumpingpreise in erster Linie mit Dumpinglöhnen, unmenschlichen Arbeitsbedingungen und z.T. echter Sklaverei wie früher auf den Plantagen der Südstaaten realisieren. Man lese dazu mal die Berichte der Menschenrechtsorganisationen! Da lobe ich mir den Protektionismus.

Wir zerstören hier gut bezahlte Arbeitsstellen zugunsten Arbeitsstellen in Biliglohnländern die was Arbeitsbedingungen und Entlohnung anbetrifft da sind, wo wir vor 120 Jahren während der Industrialisierung in Europa waren. Und das mit der Begründung, daß im freien Handel der Segen liegen würde. Allein der Glaube fehlt mir. Wir revidieren nur die Errungenschaften der Gewerkschaften der letzten 70 Jahre und kehren zum unmenschlichen Kapitalismus zurück.

Die Gegebenheiten in der Autoindustrie kenne ich grad zuwenig, um Dir dazu etwas sagen zu können. Ich erinnere mich aber daran, daß vor ca. 10 Jahren Mercedes Benz einen Firmenrekordergebnis hatte, trotzdem 1000 Mitarbeiter in Deutschland entließ und mit diesem Geld im Größenwahn anfing andere Autohersteller (Mitsubishi) aufzukaufen.

Rocky
07.05.2006, 18:49
LuckyLuke schrieb:
Das könnte man verhindern, indem man innerhalb eines EU-Binnenmarktes für genug Konkurrenz sorgt. Aber die Sache ist doch so: Wenn die Märkte offen sind, sagen die Unternehmer, Lohndumping wäre nötig, da der Konkurrenzdruck zu hoch sei und wenn man einen EU-Binnenmarkt schaffen würde, soll die Konkurrenz zu gering sein. Da fehlt mir einfach der Glaube.

Wir hatten meines Wissens über Jahrzehnte einen halbwegs abgeschotteten EU-Binnenmarkt und es ging uns vergleichsweise gut. Seit wir die Märkte geöffnet haben müssen z.B. hart arbeitende und hochproduktive deutsche Zuckerbauern mit Zuckerplantagen in Brasilien konkurrieren, die ihre Dumpingpreise in erster Linie mit Dumpinglöhnen, unmenschlichen Arbeitsbedingungen und z.T. echter Sklaverei wie früher auf den Plantagen der Südstaaten realisieren. Man lese dazu mal die Berichte der Menschenrechtsorganisationen! Da lobe ich mir den Protektionismus.

Wir zerstören hier gut bezahlte Arbeitsstellen zugunsten Arbeitsstellen in Biliglohnländern die was Arbeitsbedingungen und Entlohnung anbetrifft da sind, wo wir vor 120 Jahren während der Industrialisierung in Europa waren. Und das mit der Begründung, daß im freien Handel der Segen liegen würde. Allein der Glaube fehlt mir. Wir revidieren nur die Errungenschaften der Gewerkschaften der letzten 70 Jahre und kehren zum unmenschlichen Kapitalismus zurück.

Die Gegebenheiten in der Autoindustrie kenne ich grad zuwenig, um Dir dazu etwas sagen zu können. Ich erinnere mich aber daran, daß vor ca. 10 Jahren Mercedes Benz einen Firmenrekordergebnis hatte, trotzdem 1000 Mitarbeiter in Deutschland entließ und mit diesem Geld im Größenwahn anfing andere Autohersteller (Mitsubishi) aufzukaufen.

Fre-Denker.
Hier eine Bemerkung zum Nachdenken.

Als ich 1957 das erste mal einen Komputer in die Finger bekommen habe, hat er so um die halbe Million Dollar gekostet. und war lahm wie eine Ente, und hatte fast keine "Options". Und das ohne eine Linie Software. Und hat iregnwie um 40 Kiowatt oder so gefressen.

Heute zahle ich fuer eine eine um viel, viele, viele, viel,..... groessenordnungen schnelleren Kompueter, mit allen Bell und Whistles, die man sich vostellen kann und fancy Software, vielr Megabytes davon fuer.... 1000 Dollars.

Du redest von Protection. Damit sagst Du auch, dass Du Dich zu dem 500,000 Dollar Komputer zuruecksehnst.

Den Gefallen kann ich Dir machen. Er ist im Karlsruher ZKM, soviel ich weiss ,in Betrieb und rechnet noch. Schau ihn Dir an. Vielleicht meochtest Du ihn in Dein Wohnzimmer stellen oder als portable herumtragen und.... ach, nix Internet. Das war noch nicht erfunden, damals.

Rocky

Frei-denker
07.05.2006, 18:54
@Rocky

Deine Schlußfolgerung, daß Protektionismus zum Technologierückschritt führt erschließt sich mir nicht. Kannst Du Deine Mutmaßung auch mit plausiblen Argumenten begründen?

Volyn
07.05.2006, 20:04
Habe neulich die Werke von Viessmannn in Allensbach/Hessen und Wilo in Dortmund besichtigt. Viessmann macht hohe Gewinne und stellt erstklassige Produkte her und produziert hauptsächlich in Deutschland. Aus Frankreich kommen Behälter und aus Polen ausschließlich Armaturen, die außerhalb des Heizkessels eingebaut werden. innerhalb von 2 Tagen habe ich dort nur einen einzigen Türken im Werk gesehen. Von wegen, ohne UNS währt ihr NICHTS.
Genauso bei WILO in Dortmund. 600.000 Umwälzpumpen pro Jahr, und für die französische Tochter wird gleich mit produziert. Die Motoren werden selbst gewickelt, die Leiterplatten selbst produziert und alles mit einer recht überschaubaren Anzahl von Mitarbeitern. Es wäre völlig sinnlos, diese paar Leute jetzt aus Kostengründen vor die Tür zu setzen und die Produktion ins Ausland zu verlagern. Der ganze Maschinenbau ist doch auch hier.

Als Viessmann 1996 beschloß, Wandheizgeräte herzustellen, überlegte man dort auch, ob man diese nicht in Tschechien herstellen sollte. Nachdem die Belegschaft sich bereiterklärte, statt 35 künftig 38 Stunden pro Woche zu arbeiten, wurden auch die Wandgeräte in Allensbach produziert.
Mit großem Erfolg und gutem Gewinn.
Und keine Spur von irgendwelchen Gewerkschaften. Keine Aufkleber, keine Plakate, gar nichts.

Dafür Kantinenessen für 1,40 €.

Es ist also möglich.

Rocky
07.05.2006, 20:29
@Rocky

Deine Schlußfolgerung, daß Protektionismus zum Technologierückschritt führt erschließt sich mir nicht. Kannst Du Deine Mutmaßung auch mit plausiblen Argumenten begründen?

Der Trabi ist ein Klasse Beispiel.
Rocky

LuckyLuke
07.05.2006, 20:35
Jo, das stimmt.

Eigentlich sollte die DDR überhaupt keine Autos bauen, sondern alle über den RGW in der SU kaufen.

Allerdings gelang es der nie die Nachfrage auch nur im Ansatz zu befriedigen, weswegen Ulbricht als Übergang - bis die sowjetischen Genossen ausreichend Kapazitäten aufgebaut hätten - den Trabant auflegen lies.

Und da bekanntlich kein Plan die erste Begegnung mit dem Feind übersteht, wurde aus der Üergangslösung eben eine dauerhafte.

Wobei der SU-Protektionismus eher merkantile und koloniale Züge trug.

Rocky
07.05.2006, 21:01
Jo, das stimmt.

Eigentlich sollte die DDR überhaupt keine Autos bauen, sondern alle über den RGW in der SU kaufen.

Allerdings gelang es der nie die Nachfrage auch nur im Ansatz zu befriedigen, weswegen Ulbricht als Übergang - bis die sowjetischen Genossen ausreichend Kapazitäten aufgebaut hätten - den Trabant auflegen lies.

Und da bekanntlich kein Plan die erste Begegnung mit dem Feind übersteht, wurde aus der Üergangslösung eben eine dauerhafte.

Wobei der SU-Protektionismus eher merkantile und koloniale Züge trug.

Protektion ist Abschotten von der Aussenwelt. Warum das getan hat, wer das tut, und wie das genau getan wird, und wie man's nennt ist unerheblich.

Es hat immer den gleichen marktwirtschaftlichen Effekt. Der Trabi ist ein Musterbeispiel. Aber es gibt viele andere Beispiel, auch neuzeitliche , die aber etwas Erklaerung beduerften.

Ich wuerde vorschlagen dass der Freidenker erst mal ueber den Trabi frei denken soll.

Dann kann man weiter sehen.

Rocky

Frei-denker
07.05.2006, 21:03
Ne, ne, der Vergleich passt nun überhaupt nicht. In der DDR gab es keine Konkurrenz. Außerdem entschieden dort die Planwirtschaftler. Dort trafen möglichst Parteitreue Entscheidungsträger die Entscheidungen, das hat mit freier Wirtschaft mit reichlich Konkurrenz innerhalb eines EU-Binnenmarktes nun gar nichts zu tun.

Mit Protektionismus meine ich natürlich nicht Planwirtschaft. Das ist was völlig anderes.

Zum besseren Verständnis: In dem Protektionismus, den ich mir vorstelle wird die Wirtschaft nur gegen Wettbewerbsvorteilen gegenüber Dumpinglohnproduzenten geschützt, nicht gegen wirtschaftlicher arbeitenden Konkurrenten innerhalb der EU. Der Wettbewerbsvorteil der Produzenten in den Biliglohnländern resultiert nicht aus wirtschaftlicheren Produktionsverfahren, sondern aus dem Ausbeuten der Arbeiter. Dies kann man mit einem EU-Binnenmarkt und einem einheitlichen EU-Mindestlohn ausgrenzen. Dann wird der Anbieter das Rennen machen, der die wirtschaftlichsten Fertigungsverfahren besitz - und nicht derjenige, der die Arbeiter am besten auspressen kann.

drgti
07.05.2006, 21:07
Habe neulich die Werke von Viessmannn in Allensbach/Hessen und Wilo in Dortmund besichtigt. Viessmann macht hohe Gewinne und stellt erstklassige Produkte her und produziert hauptsächlich in Deutschland. Aus Frankreich kommen Behälter und aus Polen ausschließlich Armaturen, die außerhalb des Heizkessels eingebaut werden. innerhalb von 2 Tagen habe ich dort nur einen einzigen Türken im Werk gesehen. Von wegen, ohne UNS währt ihr NICHTS.
Genauso bei WILO in Dortmund. 600.000 Umwälzpumpen pro Jahr, und für die französische Tochter wird gleich mit produziert. Die Motoren werden selbst gewickelt, die Leiterplatten selbst produziert und alles mit einer recht überschaubaren Anzahl von Mitarbeitern. Es wäre völlig sinnlos, diese paar Leute jetzt aus Kostengründen vor die Tür zu setzen und die Produktion ins Ausland zu verlagern. Der ganze Maschinenbau ist doch auch hier.

Als Viessmann 1996 beschloß, Wandheizgeräte herzustellen, überlegte man dort auch, ob man diese nicht in Tschechien herstellen sollte. Nachdem die Belegschaft sich bereiterklärte, statt 35 künftig 38 Stunden pro Woche zu arbeiten, wurden auch die Wandgeräte in Allensbach produziert.
Mit großem Erfolg und gutem Gewinn.
Und keine Spur von irgendwelchen Gewerkschaften. Keine Aufkleber, keine Plakate, gar nichts.

Dafür Kantinenessen für 1,40 €.

Es ist also möglich.

Du vergißt etwas, im Sanitär und Heizungs bereich sind wir Weltweit die absolute Nummer 1 weit weit vor irgendeiner anderen Nation das hab ich im März auf der SHK Messe in Essen gesehen.
Es gibt quasi keine Konkurenz in dem bereich, und hier zählt das Label "Made in Germany" wesentlich mehr als auf jedem BMW, Mercedes oder Porsche.

Frei-denker
07.05.2006, 21:12
drgti schrieb:

Es gibt quasi keine Konkurenz in dem bereich, und hier zählt das Label "Made in Germany" wesentlich mehr als auf jedem BMW, Mercedes oder PorscheSorry daß ich Deine Illusion zerstören muß, aber grade ist einer der größten Sanitärhersteller namens Grohe nach Thailand gegangen. Lohn der Arbeiter im Grohewerk in Thailand: 4 € pro Tag!!! Dank Marktöffnung schickt Grohe dann seine Wasserhähne von Thailand nach Deutschland. Wer fragt da noch nach "Made in Germany"?

Rocky
07.05.2006, 21:14
Ne, ne, der Vergleich passt nun überhaupt nicht. In der DDR gab es keine Konkurrenz. Außerdem entschieden dort die Planwirtschaftler. Dort trafen möglichst Parteitreue Entscheidungsträger die Entscheidungen, das hat mit freier Wirtschaft mit reichlich Konkurrenz innerhalb eines EU-Binnenmarktes nun gar nichts zu tun.

Mit Protektionismus meine ich natürlich nicht Planwirtschaft. Das ist was völlig anderes.

Zum besseren Verständnis: In dem Protektionismus, den ich mir vorstelle wird die Wirtschaft nur gegen Wettbewerbsvorteilen gegenüber Dumpinglohnproduzenten geschützt, nicht gegen wirtschaftlicher arbeitenden Konkurrenten innerhalb der EU. Der Wettbewerbsvorteil der Produzenten in den Biliglohnländern resultiert nicht aus wirtschaftlicheren Produktionsverfahren, sondern aus dem Ausbeuten der Arbeiter. Dies kann man mit einem EU-Binnenmarkt und einem einheitlichen EU-Mindestlohn ausgrenzen. Dann wird der Anbieter das Rennen machen, der die wirtschaftlichsten Fertigungsverfahren besitz - und nicht derjenige, der die Arbeiter am besten auspressen kann.

Freidenker. Protektion ist Potektion.
Trabi war auch geschuetzt gegen die Konkurrenz. Das ist der Grund, warum er fuer viel jahre so ernst, und als die Mauer gefallen ist, so komisch ausgeschaut hat.

Solange Du das nicht begreifst, sind kompliziertere Beispiel bei Dir fuer die Katz'.

Also, versuch's nochmal.

Rocky

Rocky
07.05.2006, 21:19
drgti schrieb:
Sorry daß ich Deine Illusion zerstören muß, aber grade ist einer der größten Sanitärhersteller namens Grohe nach Thailand gegangen. Lohn der Arbeiter im Grohewerk in Thailand: 4 € pro Tag!!! Dank Marktöffnung schickt Grohe dann seine Wasserhähne von Thailand nach Deutschland. Wer fragt da noch nach "Made in Germany"?

Tja, ich habe, Du wirsts nicht glauben, mminer Frau Globe Kuechenarmaturen eingebaut. Ganz toll. sauteuer.

Grohe ist nicht in's geschaeft gekommen, weil sie dopllet so teuer waren wie der naechste Konkurrent, und sie die preise nicht dreucken konnten.

Deshalb gibt es die anderen Marken im Baumarkt, udn fuer Grohe musste ich in einen Spezial-Laden gehen.

Wie gesagt, meine Frau ist alter deutscher Stock. Deutsche Designs sind wichtig fuer sie, nicht "made in Germany". Sind auch besser als andere designs. Also Grohe von Thailand ist OK. Bosch Dishwascher der in Kentucky zusammengeschraubt wird, auch OK, Volkswagen Beetle, der in Mexiko hergestellt wird auch OK.

Habe kuerzlich eine Miele Waschkombination gekauft. Beinahe 4000 Dollar mit Abzug fuer Floor Modell. Warum Floormodell. Die hatten das ein Jahr im Floor. Jeder hat's gemocht, keiner wollte 4000 Dollar, zweimal die Konkurrenz ausgeben. Schade, ausgezeichnter design, aber solange sie das Ding nicht in Amerika oder Taiwan zusammenschrauebn, machen sie kein geschaeft hier.

Rocky
Was war dein Hangup mit "made in germany"

Intereseirt, Rocky

Frei-denker
07.05.2006, 21:39
Rocky schrieb:

Protektion ist Potektion.Potektion? Ist das was neues?
Mein Versuch, dir den Unterschied zwischen Protektion und Planwirtschaft zu erklären ist aber offensichtlich fehlgeschlagen. Und ich habe wirklich keine Lust jemanden, der solch einfache Dinge nicht begreift alles doppelt zu erklären.


mminer
.
dopllet
.
dreucken
.
udn
.
Deutshce
.
Dishwascher
.
Hangup
.
Intereseirt


Ich bin sicher, die von dir verwendeten Wörter sind in keinem Wörterbuch der Welt zu finden. Von daher schlage ich vor, daß du erst mal richtig Deutsch lernst, bevor du hier plumpe Polemik abläßt. Jeder 13-jährige in Deutschland spricht besser Englisch als du Deutsch. Wenn du gelernt hast dich halbwegs verständlich zu artikulieren - also so in 10 Jahren- kannst du dich gerne noch mal melden.

Rocky
07.05.2006, 23:57
Rocky schrieb:
Potektion? Ist das was neues?
Mein Versuch, dir den Unterschied zwischen Protektion und Planwirtschaft zu erklären ist aber offensichtlich fehlgeschlagen. Und ich habe wirklich keine Lust jemanden, der solch einfache Dinge nicht begreift alles doppelt zu erklären.


Ich bin sicher, die von dir verwendeten Wörter sind in keinem Wörterbuch der Welt zu finden. Von daher schlage ich vor, daß du erst mal richtig Deutsch lernst, bevor du hier plumpe Polemik abläßt. Jeder 13-jährige in Deutschland spricht besser Englisch als du Deutsch. Wenn du gelernt hast dich halbwegs verständlich zu artikulieren - also so in 10 Jahren- kannst du dich gerne noch mal melden.

Oder das moderne Zehnfinger System lerne.
Sorry, hatte immer eine Sekretaerin, und fuer diese Foren sind zwei Finger genug. Lerne das Zehn Finger System nicht mehr. Bin zu faul.

Und Du koenntest vielelcith mal lernen, wei man antwortet. Deine Ausfluechte sind langweilig.

Rocky

Volyn
08.05.2006, 00:07
Rocky schrieb:

Habe kuerzlich eine Miele Waschkombination gekauft. Beinahe 4000 Dollar mit Abzug fuer Floor Modell. Warum Floormodell. Die hatten das ein Jahr im Floor. Jeder hat's gemocht, keiner wollte 4000 Dollar, zweimal die Konkurrenz ausgeben. Schade, ausgezeichnter design, aber solange sie das Ding nicht in Amerika oder Taiwan zusammenschrauebn, machen sie kein geschaeft hier.

Rocky
Was war dein Hangup mit "made in germany"

Intereseirt, Rocky




Ja, Rocky. Viele deutsche Produkte sind verdammt teuer. Aber viele deutsche Produkte sind auch ziemlich billig. Lebensmittel etwa.
Das meiste ist aber genauso teuer oder billig wie Produkte die zum Sklavenlohn hergestellt wurden.
Grohe ist ja bekanntlich von einer Heuschrecke geschluckt worden.
Aber ich bezweifle, daß die ihre Armaturen jetzt so viel billiger verkaufen werden.
Das meiste von dem, was heute im Ausland zum Hungerlohn produziert wird, wurde noch von 10 bis 15 Jahren zum selben Preis in Deutschland hergestellt.
Beispielsweise Schuhe. Die kommen jetzt aus Malaysia und Rumänien, aber sie sind nie billiger geworden. Ist das nicht etwas seltsam?
Wo bleibt eigentlich die ganze Kohle dafür?
Der Handel muß sich ja mittlerweile dumm und dämlich verdienen.

Wie dem auch sei. Respekt habe ich vor den Leuten, die nach wie vor gewinnbringend in Deutschland produzieren können - und das, obwohl wir hier die Moslemmafia zu mästen haben, damit uns dann demnächst auch schön fertigmachen können.

Weniger Respekt habe ich vor denen, die sich schon allein deshalb für gebildet halten, weil sie erkannt haben, daß Menschen aus rückständigen, armen Ländern mit hoher Geburtenquote zu jedem Tarif arbeiten und daraus Kapital schlagen.

Am asigsten sind aber dann diejenigen, die, wie Jean Ziegler beispielsweise, die Arbeiter in den Billiglohnländern als Betätigungsfeld für neobolschewistische Hetze entdeckt haben und uns einen Strich daraus drehen, daß wir jetzt nun einmal Schuhe aus Billiglohnländern kaufen müssen, die bis vor kurzem noch in Deutschland zum selben Preis hergestellt wurden.

Die meisten Arbeitsplätze, die ins Ausland gegangen sind, sind übrigens Frauenarbeitsplätze: Textilindustrie und Unterhaltungselektronik.
Die studieren jetzt ja alle bis sie 35 sind. Soziologie, Orientalistik und Sprachen. Und erzählen uns, wir wären zu faul zum arbeiten und die schweren Arbeiten würden sowieso nur Ausländer machen weil wir uns dazu zu fein sind. Selbst Frauen, die ich persönlich kenne erzählen mir das dreist ins Gesicht. Die wissen doch als was ich arbeite. Ich glaube, wir können allmählich machen was wir wollen, es wird nichts anerkannt. Ich kam mir schon wirklich wie eine Art Haussklave vor.

Registrierter
08.05.2006, 02:12
"Mit einem Volumen von 732 Mrd. Euro und einer Steigerung um 10,4 % sind die deutschen Exporte im Jahr 2004 wieder stärker gestiegen als noch im Jahr zuvor. Im Jahr 2003 betrug der Exportzuwachs nur 2,0 %. Damit erreichte Deutschland nach der Mitteilung des Statistischen Bundesamtes einen neuen Rekordwert.

Importiert wurden Waren im Wert von 577 Mrd. Euro, das sind 8 % mehr als im Vorjahr. Damit weist die Außenhandelsbilanz einen Ausfuhrüberschuss von 155 Mrd. Euro aus, der den bis dahin historisch größten Handelsbilanzüberschuss der Bundesrepublik Deutschland aus dem Jahr 2002 (132,8 Mrd. Euro) nochmals deutlich übertreffen hat (+17,6 %)."

http://www.fifoost.org/news/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=485&mode=thread&order=0&thold=0

wenn man diesen Aussenhandelsüberschuss betrachtet, ist es an sich unverständlich, warum unsere Staatsfinanzen dermassen im Keller sind.

Von der Aussenhandelsbilanz bleibt ja nicht viel übrig.
Es werden seit dem EURO alle Überschüsse in einen Topf geworfen, sodaß wir die Defizite der Loser (I,GR,P,E etc) alle mitfinanzieren:

http://www.saar-echo.de/de/art.php?a=31868

Interview mit dem Volkswirtschaftler Prof. Hankel:

Schaden vom deutschen Volk abwenden!?
Am europäischen Wesen wird Deutschland nie und nimmer mehr genesen / Wie Politik und Finanzherren das Volk für dumm verkaufen

http://www.saar-echo.de/de/art.php?a=31868

[QUOTE] Deutschland ist Exportweltmeister, aber die Binnenwirtschaft ist im Keller, die Durchschnittseinkommen sinken und die öffentlichen Investitionen gehen gegen null. Seit Einführung des Euro hat sich dieser Trend mit jedem Jahr weiter verschärft. Wie sehen Sie den Zusammenhang zwischen der Europäischen Währungsunion (EWU) und dem fortschreitenden Substanzverlust der deutschen Volkswirtschaft, von deren Zustand unsere Nachbarn wiederum wesentlich abhängen?
Hankel: Deutschland ist durch seine Mitgliedschaft in der Europäischen Union, vor allem aber durch seine Mitgliedschaft in der Europäischen Währungsunion, dazu verdammt, der doppelte Zahlmeister zu sein. In der Öffentlichkeit ist nur bekannt, dass Deutschland der grösste Nettozahler ins EU-Budget war und ist. Daran hat sich durch ”Maastricht” und die EWU nichts geändert. Weniger bekannt, aber viel durchschlagender ist, dass Deutschland auch der grösste ”Kapitallieferant” der übrigen EWU-Staaten und Europas ist. Es blutet aus.
Der enorme deutsche Handels- und Leistungsbilanzüberschuss führt nicht wie früher - als wir noch die DM hatten - dazu, dass Deutschland entsprechend seinem Überschuss Volksvermögen erwirbt - Ansprüche auf ausländische Wertpapiere oder Devisenrücklagen, in jedem Fall aber finanziell greifbares Volksvermögen. Dieses in Deutschland erwirtschaftete Vermögen wird im EWU-Raum durch die Defizite der anderen EWU-Volkswirtschaften aufgezehrt: Deutschland verdient für die gesamte Eurozone die Devisen und das Auslandsvermögen, aber dieses Auslandsvermögen kommt jetzt nicht mehr Deutschland zugute, sondern den defizitären EWU-Staaten.
Länder wie Frankreich, Spanien, Italien oder Griechenland haben riesige Leistungsbilanzdefizite, die von diesen Ländern nicht etwa dadurch bezahlt werden, dass sie den ”Gürtel enger schnallen” und auf Konsum und Importe verzichten. Nein, im Gegenteil, sie erhalten finanzielle Transferleistungen von Deutschland. Mit der EWU sind wir auch in volkswirtschaftlicher Hinsicht der Zahlmeister Europas, und zwar in sehr viel grösserem Umfang, als dies bereits bei unseren Nettozahlungen ins EU-Budget der Fall ist.
Man kann auch sagen: Ohne Deutschlands Transferleistungen wäre nicht nur Brüssel pleite, sondern die Mehrzahl der EWU-Mitgliedsländer erlebten eine durch ihre Leistungsbilanzdefizite hervorgerufene Krise. Das Groteske bei dieser EWU-Konstruktion ist, dass Deutschland, das diese Leistungen für seine Nachbarn erbringt, nun auch noch dazu verurteilt wird, im Rahmen des ”Stabilitäts- und Wachstumspaktes” zuhause den Gürtel immer enger zu schnallen.


Der Länderfinanzausgleich auf Europa-Ebene.
Und der Deutsche Esel geht jeden Morgen arbeiten, damit es den Franzosen, Spaniern, Engländern usw immer besser geht.

Warum beginnt der Deutsche nicht einfach einmal einen GENERALSTREIK ?

Letzten Endes wird der EURO sowieso nicht ueberleben:



Hankel:
...
Es ist und bleibt eine Utopie, dass Währungsunionen Vorläufer für Staaten wären. Im Gegenteil, supranationale Währungsunionen verschärfen die Spannungen und Verwerfungen zwischen den Nationalstaaten - bis zu dem Punkt, an dem man entweder die Währungsunion aufgibt oder der Staat untergeht.

Das ist die Lehre der Geschichte?

Hankel: Ja. Kommt es zum Existenzkampf zwischen Staat und Währungsunion, muss der Staat, wenn er überleben will, die Währungsunion kündigen. Die damit verbundenen Opfer und bitteren Erfahrungen hätte man sich ersparen können, wenn man bei dem deutschen Ökonomen nachgelesen hätte, der das immer vorausgesagt hatte: Der Mann heisst Friedrich List. Schon im Vorwort seines Nationalen Systems der Politischen Ökonomie schrieb er, dass die ”kosmopolitische” Weltökonomie eine Fiktion, eine Utopie sei.


Hankel:Ein Staat auf nationaler und solidarischer Basis ist immer stabiler als ein noch so kompakter ”Kerneuropa”-Block. Die Supranationalität - egal in welcher Form - ist eine Fiktion. Und sie wird immer von denen missbraucht, denen sie nützt, oder von Leuten, die realitätsferne Phantasten sind. Denken Sie nur an jemand wie den französischen Ministerpräsidenten de Villepin, der nie in seinem Leben gearbeitet hat, der nie begriffen hat, dass man nicht regieren kann, ohne zu wissen, was die Leute wollen. ...
Mein Kerngedanke bei der europäischen Währungsreform aber ist:
Europa gewinnt überhaupt nichts, wenn es seine volkswirtschaftlichen Lokomotiven verkommen lässt, wenn es seine Zugpferde schlachtet. Der gefährdetste Teil Europas ist Deutschland...

Warum lassen wir Deutsche uns also noch lange ausplündern ?

Registrierter
08.05.2006, 02:13
"Mit einem Volumen von 732 Mrd. Euro und einer Steigerung um 10,4 % sind die deutschen Exporte im Jahr 2004 wieder stärker gestiegen als noch im Jahr zuvor. Im Jahr 2003 betrug der Exportzuwachs nur 2,0 %. Damit erreichte Deutschland nach der Mitteilung des Statistischen Bundesamtes einen neuen Rekordwert.

Importiert wurden Waren im Wert von 577 Mrd. Euro, das sind 8 % mehr als im Vorjahr. Damit weist die Außenhandelsbilanz einen Ausfuhrüberschuss von 155 Mrd. Euro aus, der den bis dahin historisch größten Handelsbilanzüberschuss der Bundesrepublik Deutschland aus dem Jahr 2002 (132,8 Mrd. Euro) nochmals deutlich übertreffen hat (+17,6 %)."

http://www.fifoost.org/news/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=485&mode=thread&order=0&thold=0

wenn man diesen Aussenhandelsüberschuss betrachtet, ist es an sich unverständlich, warum unsere Staatsfinanzen dermassen im Keller sind.

Von der Aussenhandelsbilanz bleibt ja nicht viel übrig.
Es werden seit dem EURO alle Überschüsse in einen Topf geworfen, sodaß wir die Defizite der Loser (I,GR,P,E etc) alle mitfinanzieren:

http://www.saar-echo.de/de/art.php?a=31868
Interview mit dem Volkswirtschaftler Prof. Hankel:

Schaden vom deutschen Volk abwenden!?
Am europäischen Wesen wird Deutschland nie und nimmer mehr genesen / Wie Politik und Finanzherren das Volk für dumm verkaufen

http://www.saar-echo.de/de/art.php?a=31868


Deutschland ist Exportweltmeister, aber die Binnenwirtschaft ist im Keller, die Durchschnittseinkommen sinken und die öffentlichen Investitionen gehen gegen null. Seit Einführung des Euro hat sich dieser Trend mit jedem Jahr weiter verschärft. Wie sehen Sie den Zusammenhang zwischen der Europäischen Währungsunion (EWU) und dem fortschreitenden Substanzverlust der deutschen Volkswirtschaft, von deren Zustand unsere Nachbarn wiederum wesentlich abhängen?
Hankel: Deutschland ist durch seine Mitgliedschaft in der Europäischen Union, vor allem aber durch seine Mitgliedschaft in der Europäischen Währungsunion, dazu verdammt, der doppelte Zahlmeister zu sein. In der Öffentlichkeit ist nur bekannt, dass Deutschland der grösste Nettozahler ins EU-Budget war und ist. Daran hat sich durch ”Maastricht” und die EWU nichts geändert. Weniger bekannt, aber viel durchschlagender ist, dass Deutschland auch der grösste ”Kapitallieferant” der übrigen EWU-Staaten und Europas ist. Es blutet aus.
Der enorme deutsche Handels- und Leistungsbilanzüberschuss führt nicht wie früher - als wir noch die DM hatten - dazu, dass Deutschland entsprechend seinem Überschuss Volksvermögen erwirbt - Ansprüche auf ausländische Wertpapiere oder Devisenrücklagen, in jedem Fall aber finanziell greifbares Volksvermögen. Dieses in Deutschland erwirtschaftete Vermögen wird im EWU-Raum durch die Defizite der anderen EWU-Volkswirtschaften aufgezehrt: Deutschland verdient für die gesamte Eurozone die Devisen und das Auslandsvermögen, aber dieses Auslandsvermögen kommt jetzt nicht mehr Deutschland zugute, sondern den defizitären EWU-Staaten.
Länder wie Frankreich, Spanien, Italien oder Griechenland haben riesige Leistungsbilanzdefizite, die von diesen Ländern nicht etwa dadurch bezahlt werden, dass sie den ”Gürtel enger schnallen” und auf Konsum und Importe verzichten. Nein, im Gegenteil, sie erhalten finanzielle Transferleistungen von Deutschland. Mit der EWU sind wir auch in volkswirtschaftlicher Hinsicht der Zahlmeister Europas, und zwar in sehr viel grösserem Umfang, als dies bereits bei unseren Nettozahlungen ins EU-Budget der Fall ist.
Man kann auch sagen: Ohne Deutschlands Transferleistungen wäre nicht nur Brüssel pleite, sondern die Mehrzahl der EWU-Mitgliedsländer erlebten eine durch ihre Leistungsbilanzdefizite hervorgerufene Krise. Das Groteske bei dieser EWU-Konstruktion ist, dass Deutschland, das diese Leistungen für seine Nachbarn erbringt, nun auch noch dazu verurteilt wird, im Rahmen des ”Stabilitäts- und Wachstumspaktes” zuhause den Gürtel immer enger zu schnallen.


Der Länderfinanzausgleich auf Europa-Ebene.
Und der Deutsche Esel geht jeden Morgen arbeiten, damit es den Franzosen, Spaniern, Engländern usw immer besser geht.

Warum beginnt der Deutsche nicht einfach einmal einen GENERALSTREIK ?

Letzten Endes wird der EURO sowieso nicht ueberleben:



Hankel:
...
Es ist und bleibt eine Utopie, dass Währungsunionen Vorläufer für Staaten wären. Im Gegenteil, supranationale Währungsunionen verschärfen die Spannungen und Verwerfungen zwischen den Nationalstaaten - bis zu dem Punkt, an dem man entweder die Währungsunion aufgibt oder der Staat untergeht.

Das ist die Lehre der Geschichte?

Hankel: Ja. Kommt es zum Existenzkampf zwischen Staat und Währungsunion, muss der Staat, wenn er überleben will, die Währungsunion kündigen. Die damit verbundenen Opfer und bitteren Erfahrungen hätte man sich ersparen können, wenn man bei dem deutschen Ökonomen nachgelesen hätte, der das immer vorausgesagt hatte: Der Mann heisst Friedrich List. Schon im Vorwort seines Nationalen Systems der Politischen Ökonomie schrieb er, dass die ”kosmopolitische” Weltökonomie eine Fiktion, eine Utopie sei.


Hankel:Ein Staat auf nationaler und solidarischer Basis ist immer stabiler als ein noch so kompakter ”Kerneuropa”-Block. Die Supranationalität - egal in welcher Form - ist eine Fiktion. Und sie wird immer von denen missbraucht, denen sie nützt, oder von Leuten, die realitätsferne Phantasten sind. Denken Sie nur an jemand wie den französischen Ministerpräsidenten de Villepin, der nie in seinem Leben gearbeitet hat, der nie begriffen hat, dass man nicht regieren kann, ohne zu wissen, was die Leute wollen. ...
Mein Kerngedanke bei der europäischen Währungsreform aber ist:
Europa gewinnt überhaupt nichts, wenn es seine volkswirtschaftlichen Lokomotiven verkommen lässt, wenn es seine Zugpferde schlachtet. Der gefährdetste Teil Europas ist Deutschland...

Warum lassen wir Deutsche uns also noch lange ausplündern ?

WALDSCHRAT
08.05.2006, 08:56
...

@Waldschrat

Ein Beispiel hast Du bereits selbst geliefert: Porsche. Die haben ein Werk(e) in Ungarn und hier. Zweites Beispiel: Siemens, ebenfalls Teile der Produktion nach Ungarn verlagert. Drittes Beispiel: AEG baute meines Wissens hier die Waschmaschinen zusammen, während die einzelnen Komponenten (Elektro-Platine, Elektromotoren) im Ausland produziert wurden.

Weiter gehts:

Du gibst mir mit Deinen Beispielen, die ich bestätigen kann, Wasser auf meine Mühlen, da die Aulagerung der Teilproduktion bei vielen Konzernen schon stattgefunden hat.

Es ergeben sich aber weitere Fragen, die ich mir erlaube, hier zu stellen:

Bleiben wir einmal bei Porsche:

Wo denkst Du, wird die abzuführende Steuer für den Zulieferer aus Ungarn bezahlt ?

Hier oder in Ungarn?

Wird unsere Volkswirtschaft oder die Ungarns durch die Abgaben gefördert, angesichts der Tatsache, daß Staaten Geld über Steuereinnahmen einnehmen können?

---

Was ist für Dich das Wesen einer AG?

Meine Sicht der Dinge ist folgende:

So ich die Unternehmensform der AG wähle, benötige ich Fremdkapital zur Finanzierung beispielsweise weiterer Investitionen. Damit bin ich als Vorstand oder Aufsichtratmitglied den Fremdinvestoren verpflichtet, was den Gedeih der Aktie und den Gedeih der anfallenden Dividende auf die Aktie angeht. Es ist nämlich NICHT mein Geld, was im "Pott" liegt sondern das, der dem Unternehmen im Regelfall unbekannten Investoren.

Dann sind wir wieder bei der Rendite:

Die Investoren verlangen - merito - daß ihr investiertes Geld eine bessere Rendite als bei einem vergleichbaren Engagement bei einem "sicheren" Bankprodukt erzielt. Und genau dafür haben die hochbezahlten Manager im Konzernvorstand oder -kontrollierend- im Aufsichtrat zu sorgen.

Wenn Porsche, returning to the roots, in Amerika weniger Schlitten als im Vorjahr absetzt, ist der Erlös und damit die Bewertung der Aktie, wie auch die Erteilung einer Dividende rückläufig und verärgert die privaten Investoren.

Folge des Ganzen: Viele verkaufen, was mit dem Rückgang des Kurses einhergeht...

Daher sind etliche Konzerne (AG s) inzwischen soweit, sich dem Lohndiktat der GEW s hier zumindest teilweise zu entziehen, um überhaupt konkurrenzfähig bleiben zu können.

Henning

kritiker_34
08.05.2006, 10:52
Von der Aussenhandelsbilanz bleibt ja nicht viel übrig.
Es werden seit dem EURO alle Überschüsse in einen Topf geworfen, sodaß wir die Defizite der Loser (I,GR,P,E etc) alle mitfinanzieren:

http://www.saar-echo.de/de/art.php?a=31868
Interview mit dem Volkswirtschaftler Prof. Hankel:

Schaden vom deutschen Volk abwenden!?
Am europäischen Wesen wird Deutschland nie und nimmer mehr genesen / Wie Politik und Finanzherren das Volk für dumm verkaufen

http://www.saar-echo.de/de/art.php?a=31868

Der Länderfinanzausgleich auf Europa-Ebene.
Und der Deutsche Esel geht jeden Morgen arbeiten, damit es den Franzosen, Spaniern, Engländern usw immer besser geht.

Warum beginnt der Deutsche nicht einfach einmal einen GENERALSTREIK ?

Letzten Endes wird der EURO sowieso nicht ueberleben:

Warum lassen wir Deutsche uns also noch lange ausplündern ?

man könnte vermuten, dass die wenigsten in deutschland wissen, was sich hinter den verschiedenen eu-verträgen verbirgt. sollten die eu-finanzen irgendwann platzen, dann könnte dies zum ende der eu führen. (zumindest in der jetzigen form)

warum aber haben sich gerade deutsche politiker (kohl, waigel, schröder, fischer) unterschiedlicher parteizugehörigkeit für genau diese eu-verträge stark gemacht?

ist der britische grundgedanke, bei maximaler nationaler selbständigkeit, möglichst breite gemeinsamkeiten zu erreichen, nicht realistischer, als ein subventioniertes europa, welches irgendwann zu platzen droht?

drgti
08.05.2006, 11:54
drgti schrieb:
Sorry daß ich Deine Illusion zerstören muß, aber grade ist einer der größten Sanitärhersteller namens Grohe nach Thailand gegangen. Lohn der Arbeiter im Grohewerk in Thailand: 4 € pro Tag!!! Dank Marktöffnung schickt Grohe dann seine Wasserhähne von Thailand nach Deutschland. Wer fragt da noch nach "Made in Germany"?

Naja, die Friedrich Grohe AG können wir mal rausnehmen, da waren die Heuschrecken am Werk.
Die werden nie wieder so erfolgreich wie in der vergangenheit.

Rocky
08.05.2006, 12:17
Rocky schrieb:

Habe kuerzlich eine Miele Waschkombination gekauft. Beinahe 4000 Dollar mit Abzug fuer Floor Modell. Warum Floormodell. Die hatten das ein Jahr im Floor. Jeder hat's gemocht, keiner wollte 4000 Dollar, zweimal die Konkurrenz ausgeben. Schade, ausgezeichnter design, aber solange sie das Ding nicht in Amerika oder Taiwan zusammenschrauebn, machen sie kein geschaeft hier.

Rocky
Was war dein Hangup mit "made in germany"

Intereseirt, Rocky




Ja, Rocky. Viele deutsche Produkte sind verdammt teuer. Aber viele deutsche Produkte sind auch ziemlich billig. Lebensmittel etwa.
Das meiste ist aber genauso teuer oder billig wie Produkte die zum Sklavenlohn hergestellt wurden.
Grohe ist ja bekanntlich von einer Heuschrecke geschluckt worden.
Aber ich bezweifle, daß die ihre Armaturen jetzt so viel billiger verkaufen werden.
Das meiste von dem, was heute im Ausland zum Hungerlohn produziert wird, wurde noch von 10 bis 15 Jahren zum selben Preis in Deutschland hergestellt.
Beispielsweise Schuhe. Die kommen jetzt aus Malaysia und Rumänien, aber sie sind nie billiger geworden. Ist das nicht etwas seltsam?
Wo bleibt eigentlich die ganze Kohle dafür?
Der Handel muß sich ja mittlerweile dumm und dämlich verdienen.

Wie dem auch sei. Respekt habe ich vor den Leuten, die nach wie vor gewinnbringend in Deutschland produzieren können - und das, obwohl wir hier die Moslemmafia zu mästen haben, damit uns dann demnächst auch schön fertigmachen können.

Weniger Respekt habe ich vor denen, die sich schon allein deshalb für gebildet halten, weil sie erkannt haben, daß Menschen aus rückständigen, armen Ländern mit hoher Geburtenquote zu jedem Tarif arbeiten und daraus Kapital schlagen.

Am asigsten sind aber dann diejenigen, die, wie Jean Ziegler beispielsweise, die Arbeiter in den Billiglohnländern als Betätigungsfeld für neobolschewistische Hetze entdeckt haben und uns einen Strich daraus drehen, daß wir jetzt nun einmal Schuhe aus Billiglohnländern kaufen müssen, die bis vor kurzem noch in Deutschland zum selben Preis hergestellt wurden.

Die meisten Arbeitsplätze, die ins Ausland gegangen sind, sind übrigens Frauenarbeitsplätze: Textilindustrie und Unterhaltungselektronik.
Die studieren jetzt ja alle bis sie 35 sind. Soziologie, Orientalistik und Sprachen. Und erzählen uns, wir wären zu faul zum arbeiten und die schweren Arbeiten würden sowieso nur Ausländer machen weil wir uns dazu zu fein sind. Selbst Frauen, die ich persönlich kenne erzählen mir das dreist ins Gesicht. Die wissen doch als was ich arbeite. Ich glaube, wir können allmählich machen was wir wollen, es wird nichts anerkannt. Ich kam mir schon wirklich wie eine Art Haussklave vor.

Die M Klasse des Mercedes wird in einem der US Suedstaaten gebaut, der Touareg in Bratislava, die Bosch Geschirrspuelmaschine in Kentucky. Alles Sklavenloehne?

Volyn, faellt Die ausser Dauerjammen und wirklich bloedes Zeug behaupten noch was ein?

Und was hat "Respekt" mit Marktwirtschaft zu tun? Wenn ich in den Laden gehe, kaufe ich nach Qualitaet und Preis, nicht nach Rerspekt.

Rocky

Habe die Typos extra fuer den Frei-Denker gesucht und korrigiert. Damit der sich nicht mit Typos aus einer Antwort mogeln kann. Haette nie gedacht, dass ich in meinem Leben meine Zeit verschwende um Typos in qualitaetsarmen Foren zu suchen. Aber man stellt sich halt auf das Niveau der Umgebung ein

Rocky

Frei-denker
08.05.2006, 12:58
Waldschrat schrieb:

Wo denkst Du, wird die abzuführende Steuer für den Zulieferer aus Ungarn bezahlt ? Hier oder in Ungarn?
Nun, die Steuern werden in dem Land fällig, wo die Komponenten produziert werden, also in Ungarn. Das heißt Einkommenssteuer, Gewerbesteuer, Mehrwehrtsteuer.


Daher sind etliche Konzerne (AG s) inzwischen soweit, sich dem Lohndiktat der GEW s hier zumindest teilweise zu entziehen, um überhaupt konkurrenzfähig bleiben zu können.
Damit wirst Du wohl recht haben. Diese Entwicklung halte ich aber für fatal und schlecht. Denn auf diese Weise sorgt das Kapital dafür, daß menschenwürdige Arbeitsbedingungen wie wir sie in Mitteleuropa erreicht haben, zugunsten von unmenschlichen Arbeitsbedingungen in Biliglohnländern vernichtet werden. Die Profitgier des Kapitals sorgt so für eine Zerstörung von wertvoller Arbeits- und Gesellschaftskultur. Und ich meine es ist Aufgabe der Regierungen eines Wirtschaftskollektivs wie die EU soetwas zu verhindern. Und das z.B. mit dem von mir angesprochenem Protektionismus.

Momentan tobt weltweit ein vom Kapital ausgelöster Preiskampf zwischen den Produzenten, der nicht durch die effektivsten Fertigungsverfahren gewonnen wird, sondern von dem Produzent (AG), welcher die Arbeiter am besten ausbeuten kann. Insofern ist das Argument, daß man ja gezwungen sei die Löhne zu senken und das die Löhne in Deutschland zu hoch seien auch ein stückweit Schwindel. Denn nur durch diese Jagd nach dem absolut ausbeutbaren Arbeiter in Biliglohnländern ist dieser Konkurrenzdruck erst entstanden. Wie gesagt, es ist Aufgabe der Regierungen diesem unmenschlichem Preiskampf zu beenden.


Wird unsere Volkswirtschaft oder die Ungarns durch die Abgaben gefördert, angesichts der Tatsache, daß Staaten Geld über Steuereinnahmen einnehmen können?Klar wird die Volkswirtschaft, in der die Steuern anfallen gefördert. Und zwar wird der Staathaushalt mit z.B. Einkommenssteuern unterstützt, dadurch sind (theoretisch) Steuersenkungen möglich, was wiederum die Binnennachfrage bzw. die Konjunktur belebt. Und das ist nur ein Beispiel von etlichen Bereichen.


@Registrierter

Das von Dir gepostete Interview ist recht interessant. Was ich noch nicht so ganz verstehe, ist wie der Umsatz der deutschen Unternehmen nach Spanien usw. fließt, um deren Leistungsdefizit auszugleichen. Kannst Du das mal näher erläutern?

KrascherHistory
24.07.2006, 12:50
"Mit einem Volumen von 732 Mrd. Euro und einer Steigerung um 10,4 % sind die deutschen Exporte im Jahr 2004 wieder stärker gestiegen als noch im Jahr zuvor. Im Jahr 2003 betrug der Exportzuwachs nur 2,0 %. Damit erreichte Deutschland nach der Mitteilung des Statistischen Bundesamtes einen neuen Rekordwert.

Importiert wurden Waren im Wert von 577 Mrd. Euro, das sind 8 % mehr als im Vorjahr. Damit weist die Außenhandelsbilanz einen Ausfuhrüberschuss von 155 Mrd. Euro aus, der den bis dahin historisch größten Handelsbilanzüberschuss der Bundesrepublik Deutschland aus dem Jahr 2002 (132,8 Mrd. Euro) nochmals deutlich übertreffen hat (+17,6 %)."

http://www.fifoost.org/news/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=485&mode=thread&order=0&thold=0

wenn man diesen Aussenhandelsüberschuss betrachtet, ist es an sich unverständlich, warum unsere Staatsfinanzen dermassen im Keller sind.


Moin.

Jedes Jahr Rekordüberschuß ! Das Ausland hat also Schulden bei uns !
Wann dürfen die eingetrieben werden ?

MfG K